Die Wolkentänzer

  • Minea sah zu Zorak hinunter und musste bei dem Ausdruck in seinen Augen lachen. "Du bist schrecklich, weißt du das?", sagte sie belustigt aber auch sanft, schmiegte sich aber nochmals eng an ihn, und ließ für einige kostbare Augenblicke ihre Finger durch sein Fell gleiten. "Ich hätte dich auch am liebsten dabei... Aber ich werde bald wieder bei dir sein, versprochen!" Mühsam hob sie dann den schweren Bärenkopf von ihren Beinen und gab ihm einen Kuss auf die Schnauze. Sie sah ihm noch mal tief in die Augen und strich ihm über die pelzige Wange. Dann erhob sie sich schweren Herzens und ging wieder zurück in die Kombüse, nicht jedoch, ohne an der Tür noch mal einen Blick zurück zu werfen. Kaum war sie wieder zum Tisch zurückgekehrt, wurde sie auch schon befragt, wie es im Wald gewesen war. Sie dachte nicht lange über ihre Antwort nach, gab nur ihre Einschätzungen wieder, die sie in jedem neuen Waldgebiet überprüfte. "Hauptsächlich Laubbäume und eine große Bandbreite an Heilkräutern und Pflanzen, genügend Wasserläufe, die auch frisch und Sauber sind. Es gibt viele Versteckmöglichkeiten und auch Tierarten. Vorwiegend Vögel, soweit ich sehen konnte und kaum Raubtiere. Wobei wir von kleineren Waldtieren vermutlich wegen Zorak weniger gesehen haben.. Wir haben uns nicht sonderlich aufs Jagen konzentriert." Dann sah sie in die Runde und ihr wurde bewusst, dass es womöglich gar nicht das gewesen war, auf das die Frage abgezielt hatte. "Uhm... Also.. Es war wirklich schön.. wir haben sogar eine wunderschöne Lichtung entdeckt.. und...", sie brach ab und ein verträumter Blick legte sich über ihr Gesicht, als sie an die Vorstellung zurückdachte, sich mit Zorak dort nieder zu lassen. Sie fing sich wieder. "Eine sehr angenehme, ruhige Atmosphäre.", schloss sie etwas lahm. Chispa bekam von all dem relativ wenig mit, er warf immer wieder verstohlene Blicke zu Ipati und bemühte sich, sichd abei nicht erwischen zu lassen. Unschlüssig überlegte er zudem, ob er sich neben sie setzen sollte, oder nicht.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


    Deinen Mut hat Man dir auf der Straße verkauft
    Und dein Blut wurde kalt dabei
    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
    So unendlich tief
    All die stummen Signale hab ich erst erkannt
    Als man mich zu dir rief
    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Gespannt lauschte er der Ausführung Mineas über die gegebenheiten im Wald, und wartete regelrecht darauf, ob auch noch mehr an erklärung kommen würde. Doch weder Chispa noch sie schienen auf dieses Thema zu sprechen kommen zu wollen... Na dann würde das sicherlich Keona später mit ihr klären, damit Chispa nicht erneut ein Feuerwerk auslöst... "Na das klingt doch nach einer schön verbrachten Zeit." sagte er wissend grinsend, aber ohne wirklich darauf zu sprechen zu kommen. "Ja wir werden auf jedenfall einen geeigneten Schafplatz finden und morgen sehen wir uns dann an, wo wir dich richtig unterbringen können." schloss er nochmal das Gespräch von zuvor mit Mysthral. "Das essen ist im übrigen ausgezeichnet geworden, könntest du Zorak auch noch meinen Dank für die Fische ausrichten? Ich schätze mal er hat sie so fleißig für uns gefangen?" Es war an den immer noch leicht ersichtlichen Bissspuren kaum zu übersehen... "Und dir natürlich auch danke fürs zubereiten." sagte er höflich zu Minea, er hoffte sie könnte ihm später wirklich ein paar tipps geben wie er mit Zorak ein wenig besser zurecht kommen könnte...



    Von Zoraks Schlafraum hingegen war ein lautes scheppern und klirren zu hören, als er den Teller abschleckend, diesen offensichtlich vor sich herschob... Dann ging ein erneutes knarzen durch das Schiff, als er sich wieder auf dem Schlafplatz niederließ und geduldig darauf waartete das seine Minea zu ihm zurück käme..

  • Keona grinste als sie die schon fast Fachmännische Analyse Mineas über den Waldbestand zum besten gab. Minea schien aber ihre fragend erhobene Augenbraue bemerkt zu haben und stimmte nun eine weitaus persönlichere Beschreibung an. " Und Zorak geht es deutlich besser nehme ich an?" bemerkte sie verschmilzt lächelnd. Es klang zweideutig und das sollte es auch. Keona hätte nie gedacht das Zorak nach so einer Verletzung überhaupt schon hätte laufen können, geschweige denn sich auf diese Weise um Minea zu kümmern. Dann wandt sie sich freundlich lächelnd an Chispa der zu Ipati hinüber schielte. " Was meinst du Chispa? Machen wir morgen wieder einen Rundflug? Es es beruhigt doch ungemein..." Ipati indes kletterte von Mysthrals Schulter und ging fast schüchtern auf den Verkohlten Fisch auf chispas teller zu. Warf dabei dem Feuerelementar einen fragenden Blick zu Nahm dann ein Stück und biss tapfer in eines der schwarzen brocken. Verzog das Gesicht und röstete mit einer kleinen flamme zwischen ihren Händen das Stück weiter. " Das ist aber noch nicht ganz durch.." lächelte sie ihm zaghaft entgegen. Für keona sah es so aus als wollte sie austesten wie er reagierte. Sie musste dabei lächeln und stubste Boreas arm an.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

  • Minea begann zu erzählen und auch Mysthral lauschte ihren Worten. "Das klingt nach einer angenehmen Zeit." schloss er sich Oreithyia und Boreas an. "Das freut mich für Euch!" Ansonsten hielt er sich freundlich lächelnd lieber zurück. Durch Chispa und Ipati hatte er mehr von diesem Waldausflug mitbekommen als ihm lieb war. Und ganz bestimmt wurde er die scheue Minea nicht mit Fragen danach in Verlegenheit bringen. Himmel ! sie kannten sich gerade mal eine Mahlzeit lang, da wollte sie ganz sicherlich keine solche Unterhaltung mit ihm führen. Niemand sagte etwas dazu, warum Zorak die Tischrunde mied und seine Portion allein zu sich nehmen wollte. Oben an Deck als der Tua'tanai ihm den Fisch gegeben hatte, hatte Mysthral gehofft, dass das allererste Eis gebrochen sein könnte. Das war dann wohl leider ein Irrtum gewesen - denn welchen Grund außer seiner Anwesenheit sollte Zorak sonst dafür haben ? Alle anderen kannte er ja. Dennoch nickte Mysthral tapfer als der Käpt'n noch einmal bekräftigte, dass sie Morgen einen Schlafplatz für ihn herrichten würden. Einen richtigen. "Minea ?" Etwas gehemmt bemühte Mysthral sich darum, die Aufmerksamkeit der jungen Frau zu erhaschen. "Darf ich Euch in einer Sache um Eure Hilfe bitten ? Ich habe heute Morgen dummerweise mein Zeugg drüben in Eurem Schlafquartier stehen lassen.... wäret Ihr so nett, mir dabei zu helfen, es wieder heraus zu holen ? Nicht dass Zorak es falsch versteht oder sich belästigt fühlt, wenn ich plötzlich allein....." leicht zerknirscht sah er Minea an.

  • "Ich glaube, Chispa und ich haben eine magische Heilmethode entdeckt, mit der ich Zorak momentan behandle. Es scheint gut zu funktionieren und den Dank richte ich natürlich gerne aus.", erwiderte die Ki mit einem Lächeln auf die Fragen von ihren Freunden. Minea war etwas verwirrt über den Gesichtsausdruck, den sowohl Keona, als auch Boreas hatten, als sie von ihrem Ausflug erzählte. Irgendwie.. als wüssten sie mehr darüber.. Die Ki wusste nicht recht, was hier ablief, doch sie wurde kurz darauf von Mysthral angesprochen und konnte nicht weiter darüber nachdenken. Ihre Augenbrauen hoben sich. Zorak schien ganz schön Eindruck auf den jungen Mann gemacht zu haben, wie es schien. "Ich.. glaube nicht, dass das ein Problem wäre, aber...", etwas irritiert wanderten ihre Augen kurz zu Boreas und Keona, auch wenn sie nicht recht wusste, was sie sich von beiden erhoffte. "Möchtest du nicht.." Sie unterbrach sich und dachte kurz über ihre Worte nach. "Also, falls es an uns liegt, ich versichere dir, niemand wird dir hier Schaden zufügen wollen. Und was Zorak angeht.. Er hat, ähnlich wie ich, schon einige schlechte Erfahrungen mit Fremden machen müssen und ich fürchte, dass meine anfängliche Reaktion für seine erste Haltung dir gegenüber die Ursache war. Dafür möchte ich mich nochmal entschuldigen. Du kannst also gerne auch bei uns im Zimmer schlafen, außer natürlich, du möchtest das nicht." Zögernd sah sie auf ihren Teller, unschlüssig, was sie noch sagen konnte. "Ich würde dir ja anbieten, die Mannschaftskajüte alleine zu nehmen und wir könnten an Deck schlafen, wir sind es alle drei gewohnt, unter freiem Himmel zu schlafen..", Mineas Blick schoss mit einem warmen Ausdruck zu Chispa, der sich Ipati genähert hatte. "Aber ich fürchte, zumindest für die nächsten Stunden wird Zorak da nicht raus können.", schloss sie etwas leise, in Gedanken bei diesem Fluch, den sie dem Tua'tanai am liebsten abnehmen würde. Fasziniert beobachtete sie statdessen nun die beiden Elementargeister. Nach Ipatis Schachzug, wie es Minea vorkam, da sie den Eindruck hatte, diese wollte etwas testen, war Chispa begeistert und strahlend zu ihr getreten. Mit einer völlig schwarzen Nuss in der Hand stand er neben ihr und half begeistert, den Fisch noch etwas mehr zu rösten. Wie zufällig berührten seine Hände ganz kurz die ihren, die das Stückchen noch immer festhielten. "Da, probier das mal! Nüsse sind auch gut, wenn sie erst einmal durch sind!", erklärte er mit einem breiten Grinsen und hielt ihr die benannte vor die Nase. Er stand nun halb neben ihr, wobei sich fast die angewinkelten Arme berührten und sein Gesicht strahlte, wie Minea es seltenst gesehen hatte. "Aber sag mal.. Ich dachte das schmeckt dir gar nicht?", fragte Chispa dann doch, auch wenn sein Gesichtsausdruck nicht minder begeistert wirkte. Er genoss die Aufmerksamkeit der Windelementar und dass sie von sich aus auf ihn zugekommen war.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


    Deinen Mut hat Man dir auf der Straße verkauft
    Und dein Blut wurde kalt dabei
    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
    So unendlich tief
    All die stummen Signale hab ich erst erkannt
    Als man mich zu dir rief
    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Mysthral lauschte den Worten der jungen Frau aufmerksam. Sie schien ihm fast ebenso betroffen, wie er selbst sich fühlte.... was ihn ganz von selbst schon wieder lächeln ließ. Obwohl es mit der Antwort ein wenig kniffelig war - es lag zwar an Minea und Zorak. Aber doch auf eine ganz andere Weise als Minea wohl gerade dachte. Nur - wie bei den Göttern sollte er das erklären, ohne es wirklich zu sagen ?
    "Ich verstehe." nickte er schließlich und senkte die Augen auf die Tischplatte. Auch wenn das nicht ganz der Wahrheit entsprach. Er kannte Hänseleien ebenso wie auch wüste Beschimpfungen. Und es war kein schönes Gefühl, sich minderwertig, unerwünscht, nicht akzeptiert zu fühlen. Nur hatte es ihm bislang nicht sein aufgeschlossenes, freundliches Wesen beschädigt. Was mussten Minea und Zorak dann nur für schreckliche Dinge erlebt haben.... die sie so hatten werden lassen ? "Ich glaube Dir, Minea...." Mysthral sprach mit sanftem, leisen Schnurren in der Stimme und übernahm die intime Anrede der zarten Frau einfach, alles andere hätte nach seinem Empfinden ein Abstandwahren signalisiert, das er gerade überhaupt nicht beabsichtigte " ... und verstehe es jetzt auch besser. Danke für Deine Offenheit! .. es liegt nicht an euch beiden, ganz bestimmt nicht." Er sann kurz über Minea's Vorschläge nach. "Nein, bleibt nur im Quartier. Ich freue mich ehrlich gesagt schon darauf, die Nacht allein an Deck verbringen zu dürfen. Nur wenn Du mir mit den Sachen hilfst ? Ich wäre vermutlich selbst misstrauisch, wenn ich aufwachte, weil ein Fremder in meinem Schlafquartier herum schleicht. Das wollte ich mir und Zorak gern ersparen, verstehst Du........?" Mysthral brach ab, weil der letzte Satz Mineea's in seinem Kopf angekommen war. "Er kann nicht heraus ?" fragte er erstaunt. "Passt er als Bär nicht durch die Tür ? Warum verwandelt er sich nicht wieder zurück?" und hätte sich am liebsten selbst die Hand auf den Mund gehauen. Warum plapperte der nur hin und wieder so viel schneller los als sein Kopf ihn daran hindern konnte ?

  • Minea sah mit einem vorsichtigen Lächeln zu Mysthral. "Natürlich, das ist kein Problem.", sagte sie schnell, um nicht den Eindruck zu vermitteln, ihn daran hindern zu wollen, zu schlafen, wo er es für richtig hielt. Mysthral schien sehr darauf bedacht, nicht unhöflich zu sein und sie nicht zu verletzen, was Minea durchaus schätzte, auch wenn es für sie ungewohnt war. In der Vergangenheit hatte es niemanden interessiert, wie ihr Befinden war und auch wenn Keona und Boreas, ihre neu gefundenen Freunde, auf sie achteten, so verhielt sich Mysthral ungleich bedachter, zumindest hatte die Ki diesen Eindruck. "Möchtest du die Sachen gleich holen, oder reicht es, wenn wir das vor dem Schlafengehen machen?", fragte sie, indem sie den Kopf leicht schief legte.

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    Und der Winter schlich in deine Seele
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    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Minea lächelte, wie Mysthral erleichtert und glücklich zugleich feststellte. Nur seine Fragen blieben unbeantwortet im Raum hängen und verstärkten das Gefühl in dem jungen Mann, dass es da etwas gab, was über seine Unerfahrenheit und geringen Kenntnisse über das Volk der Tua'tanai weit hinaus ging. Aber gerade mochte Mysthral das zarte fragile Bändchen von Vertrauen, dass sich zwischen ihm und Minea zu bilden begann, nicht gefährden oder gar zerstören und so fragte er nicht weiter. Vielleicht gehörte dies ja auch zu den Geheimnissen, die der Käpt'n erwähnt hatte und über die er noch mit Mysthral reden wollte. "Oh, ich richte mich da ganz nach Dir, Minea. Vielen Dank, dass Du mir helfen wirst!"

  • Minea nickte und musste fast ein wenig schmunzeln bei der zuvorkommenden Art ihres Gegenübers. Dennoch hatte sie den Eindruck, dass sein Gesicht, ebenso wie das der anderen Anwesenden, einen fragenden oder auch rätselnden Ausdruck angenommen hatte. Sie runzelte die Stirn und ihr wurde bewusst, dass sie fast schon automatisch seine Frage bezüglich Zoraks Rückverwandlung übergangen hatte. Diese Angewohnheit, nur das Nötigste zu sagen, war unter Freunden mitunter recht lästig, stellte sie fest und räusperte sich, da ihr klar war, dass sie die näheren Umstände noch keinem Anwesenden erklärt hatte. "Ich glaube, ich sollte noch etwas.. anfügen. Sagte sie daher fast schon schüchtern und auch unsicher, wie viel sie sagen durfte, ohne Zoraks Geheimnisse auszuplaudern. "Es ist so, dass Zorak aufgrund eines Fluches.. Nur einmal jeden Tag seine Menschliche Form annehmen kann. Und das auch nur für wenige Stunden." Ihr Blick huschte verlegen zwischen den Anwesenden hin und her, ließ aber die Elementare aus, die noch immer miteinander beschäftigt waren. "Ich.. Es steht mir nicht zu, die genaueren Umstände des Fluches zu beschreiben, das liegt ganz bei Zorak selbst, aber.. Ich denke es ist besser, wenn jeder hier zumindest über die Sachlage informiert ist." Es klang sehr formell in ihren Ohren aber sie wusste auch nicht recht, wie sie es hätte formulieren sollen. Daher senkte sie nur den Blick und hoffte, dass sie das Richtige getan hatte.

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    Und der Winter schlich in deine Seele
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  • (Zorak)
    Vom anderen Raum war ein tiefes brummendes Geräusch zu hören, als sein Name derart oft viel... Er hob den Kopf und spitzte die Ohren, versuchte zu erkennen worum es wohl gehen könnte, er merkte Mineas verlegenen Tonfall und fragte sich innerlich stolz Grinsend ob es wohl um die Ereignisse im Wald ging. Auch wenn es ihn wunderte, das Minea so freizügig damit umging, störte es ihn nicht im geringsten. Sollten die anderen beiden Männer ruhig Wissen, dass Minea eindeutig zu ihm gehörte!!!



    (Boreas)
    Fast ebenso gespannt wie Mysthral hörte er Mineas Erklärung bezüglich, Zoraks unfähigkeit sich nach belieben zu verwandeln zu. Also hatte er nicht nur ein gewaltigen Bären an Bord... Sondern einen verfluchten rießigen Bären..? Zumindest wusste er jetzt besser Bescheid, darauf würde man sich also einstellen müssen und es machte noch deutlich mehr klar, das es wohl auch nicht die Optimallösung war Zorak an Bord oder zumindest in der Mannschaftskajüte einzuquartieren und da ersteres wohl dennoch schon fest stand müssten sie sich mit Mysthral vielleicht recht schnell etwas überlegen.. Dort unten eingesperrt könnte man den Tuatanai wohl auch eine tickende Zeitbombe nennen, mal davon abgesehen, dass er in Situationen in denen er vermutlich nützlich wäre, nichteinmal an Deck kommen könnte... Na vielleicht hatte ja Mysthral eine Idee zur Erweiterung an Deck.. er hatte ja eigentlich nicht damit gerechent, das er als Stoffhändler einen Stall an Bord brauchen würde......

  • Minea's Lächeln blieb auf dem zarten Gesicht und Mysthral freute sich darüber. Überrascht hörte er sie weiter sprechen, wenn auch mit verzagter leiser Stimme. Sie erklärte etwas zu Zorak, sprach von einem Fluch... In Mysthral's Kopf ratterte es mächtig. Dann war es also tatsächlich ungewöhnlich, dass Zorak nicht mit ihnen aß. Sich nicht einfach später hatte verwandeln können... Nur... wenn er das richtig verstand, dann tat er das nicht freiwillig. Und schon gar nicht aus Abneigung heraus.... sondern weil er nicht anders konnte.... nur für wenige Stunden ? Wie furchtbar!! Für Zorak - aber auch für Minea, wenn er daran dachte, was er tags zuvor über die beiden erfahren hatte..... "Das tut mir so leid, Minea!" kam es ihm wie von selbst über die Lippen. Nicht zuletzt, weil er augenblicklich leise Schuldgefühle gegenüber dem Tua'tanai hegte. "Bitte - wenn ich euch irgendwie helfen kann.... zählt bitte auf mich." Mysthral sagte es, ohne darüber nachzudenken. Sein Herz hatte es ihm befohlen und es war ihm todernst damit. Dennoch suchte sein Blick nach einer Weile unsicher Kapitän Boreas. Er würde das nicht zurücknehmen aber er wünschte sich trotzdem, dass der Käpt'n es nicht missbilligte oder gar zornig auf ihn war deswegen.

  • Keona bewunderte, wie vorsichtig Mysthral mit Minea sprach, schüchtern aber doch mit einer gesunden Prise Neugier, die sie aus der Reserve lockte. Keona lächelte unwillkührlich, dieser Mann beförderte sich auf schnellstem Weg direkt in alle Herzen der Crew, mit seiner freundlichen, aufgeschlossenen Art. Keona hatte lange gebraucht bis sie Minea überhaupt zu dazu bringen konnte mit ihr zu Sprechen, aber Mysthral schien auf alle an Bord sehr vertrauenserweckend zu sein. " Fühlt Euch frei, dort zu schlafen wo ihr möchtet, Mysthral." Fügte sie an die Schlafplatzdiskussion an und füllte erneut die Becher mit Wasser aus dem Krug. Keona hatte schon vermutet, dass etwas mit Zorak nicht gänzlich Blütenweiss war, aber sie hatte mit verstoßung aus seinem Stamm gerechnet, aber das auch noch ein Fluch hinzugekommen war, wunderte sie doch. Sie verbiss sich die Frage, was er denn so schlimmes angestellt haben mochte, das ihm diese Strafe zu teil werden ließe. Doch ihr schossen die Bilder von dem Toten Jäger ins Gedächtnis, und ihr Blick verdunkelte sich wieder, froh darum sich nicht genauer auf der Lichtung umgesehen zu haben, die vermutlich weitere Leichen beherrbergt hatte, den Brandherden nach zu urteilen die dort vor sich hingeglommen haben mussten es mehr als nur ein Jäger gewesen sein. " Nun, dann sollten wir vielleicht eine Offenere Bauweise des Schiffes zur diskussion stellen, für den Falldas Minea und Zorak bleiben wollen." Begann sie hoffnungsvoll und legte Boreas eine Hand auf seinen Arm, fuhr sachte mit dem Daumen über seine gebräunte Haut.


    Ipati besah sich die schwarze Nuss deren Schale durch die Hitze geborsten war. Sie dachte energisch über Chispas Frage nach. Um ehrlich zu sein fand sie es scheußlich, doch das wollte sie ihm, dem es scheinbar so besonders schmeckte, nicht vor die Füße knallen. " Es ehm... ist gewöhnungsbedürftig.." schloss sie knapp und nahm ihm die Nuss aus der Hand, brach die poröse Schale auf, das innere war zwar sehr dunkel, schien aber gerade noch so genießbar zu sein und verströhmte einen angenehmen schweren Duft. Dann fischte sie das innere heraus und steckte sich die heisse masse in den Mund, ehe ihre Augen groß wurden. " Hm! Das ist wirklich gut!" Scheinbar total überrascht davon nahm sie erneut einen großen Bissen und kaute zufrieden.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

  • Boreas war sehr erstaunt über Mysthrals Worte und sah ihn mit bestätigung in den Augen an. Er war sich zunehmend sicherer, dass Mysthral weder Minea noch Keona verraten würde, auch wenn er die erfuhr, das die beiden Gesucht wurden. Sein versprechen und die Art wie er sich jetzt schon mit den Problemen der Crew verknüpfte sprachen absolut für diesen jungen Mann. Boreas verstand immer mehr weßhalb die Wolkentänzer ihn ausgesucht hatte, eine wirklich weise Wahl, er würde vermutlich schon in kürzester Zeit ein Ruhepol für die gesamte Mannschaft sein und gleichzeitig ein wichtiges Mitglied sowohl durch seine Handwerklichen Fähigkeiten, als auch seine Fähigkeit, das Vertrauen der anderen zu gewinnen, auf eine einfach freundliche und ehrliche Weise. Boreas selbst konnte vermutlich die Neugier, die Abenteuerlust und das Fernweh in den Leuten wecken, konnte wenn es sein musste ein Machtwort sprechen, dem sich vermutlich sogar Zorak beugen würde und ging auch davon aus das er die "Mannschaft" im FAlle einer Gefahrensituation würde ohne große Widerworte führen können. Doch Mysthral schaffte in sehr kurzer Zeit wovon er nicht sicher war ob, es ihm selbst überhaupt möglich gewesen wäre. Eine Verbindung zwischen ihnen allen zu knüpfen und das ganz ohne Lebensrettungsaktionen wie es bei ihm nötig gewesen war um bei Chispa überhaupt eine "Chance" zu bekommen das er ihm vertraute, oder einer gemeinsamen Flucht ohne der Minea womöglich niemals mit Keona gesprochen hätte... Nein einfach durch freundlichkeit und ehrliches Interesse knüpfte er diese Bande zwischen ihnen. "Mysthrals Worte gelten für uns alle denke ich. Wenn wir euch irgendwie helfen können diesen Fluch zu überwinden, dann sagt es uns einfach. Wir sind eine Mannschaft und die Mannschaft auf einem Wolkenschiff ist wie eine Familie!" bestätigte er Mysthrals Worte und brachte dem jungen Mann wirklich respekt entgegen. Er hatte ihn schon für sein handwerkliches Geschick respektiert, aber jetzt respektierte er ihn zusätzlich einfach für die Art wie er Leute für sich gewann.

  • Etwas unbehaglich sah Minea sich um. Besonders Keona und Boreas sah sie an, dass diese sich ihre Gedanken zu dem Fluch machten. War das in Ordnung gewesen..? Aber es war auch wichtig, dass sie bescheid wussten, ansonsten ergäben sich vielleicht irgendwann Probleme daraus.. Mysthrals Antwort hingegen ließ sie schüchtern lächeln. Er war wirklich sympatisch. Dankbar sah sie ihn an. "Ich.. werde später erst einmal noch etwas mit dem Käpt'n besprechen, aber danach könnte es durchaus sein, dass ich auf dich zukomme.", erklärte sie leise, mit dem Gedanken, dass ein Handwerker wie er sicher wusste, wie man einen Unterstand baute. Aber dafür benötigte sie zunächst einmal die Erlaubnis von Boreas. Als dieser sich dann aber auch noch gemeinsam mit Keona für sie und Zorak aussprach, strahlte Minea übers ganze Gesicht. Sie war so froh, diese Freunde gefunden zu haben. Ohne sie wäre sie noch immer irgendwo alleine. Natürlich auch mit Chispa, aber.. In dieser Gruppe fühlten sie sich beide wohler, das war ihr klar. Auch dass Keona gleich auf möglicherweise größere Türöffnungen und ähnliches dachte, zeigte, dass auch Zorak Teil dieser Gruppe war, oder zumindest werden würde. Sie sollte definitiv beginnen, ihm zumindest in Grundzügen die gemeinsame Sprache beizubringen... Dann überkam sie eine immense Begeisterung von Chispas Richtung und ihre Augen richteten sich wieder auf diesen. Er strahlte Ipati an, die scheinbar wirklich Gefallen an den Nüssen gefunden hatte. Chispa flatterte hoch und zu der Schüssel, in der noch immer einiges an Essen lag. Auch etliche Nüsse fanden sich darin und er griff sich so viele, wie er gerade noch tragen konnte, wobei ihm auch eine unterwegs wieder runter fiel. Er türmte sie vor Ipati auf und röstete eine nach der anderen, um sie ihr zu überreichen und das ganze mit einem Gesichtsausdruck, als wäre er mitten in seinem schönsten Traum. Als alle Nüsse geröstet waren, flatterte er erneut hoch, um noch neue Nüsse zu holen...

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


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    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Mysthral atmete hörbar erleichtert aus als er die Zustimmung zunächst in den Augen seines Kapitäns sah und als Boreas kurz darauf auch in diesem Sinne zu Minea sprach, breitete sich eine sanfte Röte auf den Wangen des jungen Mannes aus. Dankbar lächelte er auch Oreithyia an. Er rechnete es dem Käptn und seiner Dame sehr hoch an, dass sie ihn ernst nahmen - auch wenn er ganz bestimmt kein großer Kämpfer oder gestandener Matrose war. Mysthral fühlte sich selbst gleich viel besser, da Minea auch weiterhin lächelte. "Jederzeit, wenn Du mich brauchst!" bekräftigte er noch einmal. "Sag es doch bitte auch Zorak, wenn Du... oder ich sage es ihm Morgen oder so auch gern selbst." unterbrach er seine eigenen Worte und nickte dazu. So ganz verstand Mysthral selbst nicht, was da über ihn gekommen war. Vielleicht war es einfach das, dass er jetzt gerade so kurz davor stand, tun zu können wovon er schon so lange geträumt hatte. Die vor ihm liegende neue Freiheit pulsierte in seinen Adern und er schmeckte sie ebenso mit jedem Atemzug in der leicht salzigen Luft wie er es im sanften Rauschen der Wellen im Wind hören könnte. Um so unerträglicher und ungerechter erschien ihm der Zwang und die Unfreiheit, die dieser Fluch für Zorak bedeutete. "Du hast unseren Käptn gehört - wir sind eine Familie. Und in einer Familie halten alle zusammen." Zufrieden und glücklich blickte er in die Runde.

  • Keona beobachtete den jungen Mann ihr gegenüber. Mysthral wirkte aufrichtig. Absolut und ohne jeden Zweifel. Nahm er sogar Boreas Wortwahl mit einem Glitzern in den Augen auf. Familie. Ja Familie ist ein großes Wort und Mysthral schien es zu schätzen zu wissen, was diese Bezeichnung mit sich brachte. Keonas Augen wurden glasig, als sie an ihre Familie dachte, verraten und verkauft. Nein.. sie schüttelte die Gedanken ab. Dies war jetzt ihre Familie, und Mysthral wollte ein Teil dieser Familie sein. Keona sah einmal kurz hinüber zu Boreas, sein Blick gab ihr Hoffnung, und er hätte sowieso vorgehabt ihm alles zu erklären. Dann fasste sie sich ein Herz, atmete Tief ein und drückte Boreas Arm mit ihrer Hand, als suchte sie Halt. " Nun, Familie ist .. ein sehr großes Wort.. und ich glaube.. ihr .. du.. bist mehr als würdig darin aufgenommen zu werden.. " sie wechselte nun nachdrücklich in die persönlichere Anrede, ihre Stimme zitterte leicht die Worte vielen ihr sichtlich schwer. " In dieser Familie ist Ehrlichkeit sehr wichtig. Und vor allem solltest du wissen, worauf du dich einlässt, wenn du zu dieser Crew gehören willst... " ihr Blick suchte erneut Boreas und Keona schluckte schwer dann sah sie Mysthral in die Augen. " Und im vornherein will ich dir sagen, es ist sehr kompliziert und ich schätze meine Geschichte ist sehr verworren und hat sich in kurzer Zeit schlagartig verändert. Es ist auch nicht das Einzige Geheimnis das diese Familie hütet. Aber es könnte gut sein.. dass wir wenn wir in Yelindea oder Rosandrie anlegen, auf Steckbriefe stoßen... die eine gewisse Keona Saldari anprangern..und vor allem sollte man einen Decknamen nicht bei einer Feier aussuchen schätze ich...denn mein Name ist nicht Oreithiya Tori.." sie bedachte Ipati und Chispa mit leicht tadelndem Blick und beobachtete danach Mysthrals Reaktion genau.

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    denn es rief die Ferne ihn
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    Und so zogen sie gemeinsam,
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  • Erstaunt stellte Boreas fest, das es Keona war die das Wort auf ihre wahre Identität und sogar auf die Steckbriefe zu sprechen brachte. Mysthral musste auch auf sie wirklcih einen vertrauenswürdigen Eindruck gemacht haben, das sie gleich mit allem auf einmal heraußrückte, doch er ließ sie einfach mal erzählen. Auch er drückte Koenas Hand aufmunternd als sie weitersprach. Es war für sie sicher genauso schwer über das zu sprechen, was erst vor kurzem in ihrer Vergangen heit geschehen war wie für Minea... Er ließ sie in Ruhe Aussprechen und lächelte dann aufmunternd zu Mysthral. "Wir wollten dich nicht anlügen, aber es ist im Moment zu gefährlich, wenn Keona ihren wahren Namen benutzt. Aufgrund von einem Missgeschick, kam jemand von hohem "Blute" zu Schaden und diese Familie versucht nun mit allen Mitteln Keona so schwer als nur möglich dafür bezahlen zu lassen. Man hätte ihr keine fairen Prozess gewährt hat ihre Familie bedroht und..." er hielt kurz inne und umfasste Keonas Hand noch fester, er wollte sie nicht wieder daran erinnern, aber es war nötig für das gesamtbild, um Mysthral zu verdeutlichen, was das für Leute waren... "sie haben, als sie Keona für kurze Zeit habhaft werden konnten, sie sogar gefoltert." sagte er düster und die Wut auf diese Personen schwang in seiner Stimme deutlich mit, sowie auch das diese wohl nicht ungestraft davon kämen, sollte Boreas sie erwischen. Dennoch blieb sein Gesichtsausdruck freundlich. "Ich hoffe du verstehst, weßhalb wir also nicht mit Keonas richtigem Namen hausieren gehen." Er löste seine Hand von der Keonas und strich ihr sanft und beruhigend über die Wange und dann legte er sie auf ihren Rücken. "Unsere nächste Reise wird wohl auch dazu dienen herauß zu finden, wie es Keonas Familie und vorallem ihrem Bruder geht." Das ihre Familie sie verkaufen wollte um der Strafe zu entgehen behielt er vorerst für sich. Das würde an Keona liegen, es offen zu legen oder für sichzu behalten.

  • Minea entspannte sich zusehends bei der herzlichen Aussage Mysthrals. Er würde gut hier rein passen, fand sie. "Ich werde es ihm gerne übersetzen.", erwiederte sie auf seine freundlichen Worte. Dann sah sie etwas überrascht zu Keona, die sich zumindest teilweise offenbarte. Minea hatte zuvor eher den Eindruck gehabt, sie würde sich eher davor sträuben, ihre Identität preiszugeben. Aber die Ki war durchaus zu der Überzeugung gelangt, dass der junge Mann vertrauenswürdig war. Minea selbst hielt sich zurück, um in dieser Situation nicht zu stören. Ihre Augen wanderten dabei wie von selbst zurück zu ihrem Elementar. Sie dachte nur ungern daran zurück, wie Keona bei ihrer ersten Begegnung zugerichtet gewesen war.. Besonders, wenn sie daran dachte, dass ihre eigene Familie ihr das angetan hatte. Chispa hatte unterdessen jede einzelne Nuss, die er noch hatte finden können, vor Ipati aufgetürmt und bereits geröstet. Nun setzte er sich zufrieden relativ nahe neben sie und aß mit einem seeligen Lächeln seinen Fisch weiter. Er strahlte die Windelementar an, war aber, nachdem er ihr nun eine Freude hatte machen können, deutlich ruhiger und weniger überdreht. Wann immer sie eine Nuss aufgegessen hatte, reichte er ihr eine neue, aber eher zuvorkommend und nicht mehr so aufdringlich, wie in vorigen Situationen. Minea verkniff sich das Schmunzeln, das bei dem eigentlich ernsten Gespräch am Tisch unangebracht gewesen wäre, doch die beiden sahen einfach zu putzig aus. Mit einem Mal war aber auch der Wunsch wieder übermächtig da, sich an ihren Zorak zu lehnen. Doch sie hielt sich weiter zurück, wollte keinen der Anwesenden vor den Kopf stoßen.

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    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Familie..... das war der Ort, wo man sich mochte, schätzte, jeder beitrug, was er beitragen konnte und wo man einfach der sein durfte, der man war und jeder für jeden einstand. Mysthral's Hand tastete unauffällig zu seinem Hut hinüber, der an diesem Abend schon wie selbstverständlich neben ihm lag. Seine Welt war in Ordnung... zumindest solange bis Oreithyia zu sprechen begann. Es bestürzte Mysthral nachhaltig, die schöne stolze Dame so nervös und mit den Worten kämpfen zu sehen - die sich erst heute Morgen noch so mutig und besonnen in die Lüfte erhoben hatte, um Chispa zu beruhigen und die so beneidenswert sicher und gewandt mit den Kauflustigen am Stand umgegangen war. Dabei sagte sie Dinge, die Mysthral eigentlich zutiefst erfreuen sollten... wie dass er in diese Familie aufgenommen sein sollte... aber ihr Anblick dabei....
    Fragend und verunsichert huschte Mysthral's Blick zu seinem Kapitän hinüber. Kehrte jedoch sofort wieder zurück zu Oreithyia als sie stockend weiter sprach. Dieses mal von Ehrlichkeit und dass er wissen sollte, worauf er sich einließ.... Mysthral heftete den Blick auf die edlen Gesichtszüge der schwarzhaarigen Frau und versuchte, das flaue Gefühl in seinem Magen einfach zu ignorieren. Was ihm leichter fiel als gedacht, denn was er hörte, verwirrte ihn tatsächlich. Sie sprach von sich, ihrer Familie und von Geheimnissen. Mysthral legte den Kopf leicht schief, das unbestimmte Gefühl in sich, dass er bislang noch nicht verstehen konnte, worum es ging. Selbst wenn er wollte nicht. Oreithyia redete von Steckbriefen - und da war wieder der Name: Keona !! Langsam dämmerte es ihm - nur so richtig glauben konnte er es einfach nicht. "Ihr.... Du... bist nicht... Oreithyia ?" wiederholte er leise und nicht wirklich als Frage gemeint. Eher damit er es selbst glaubte. ".... sondern.... Keona Sal.... "der weitere Name war an ihm vorbei gegangen. "Und sie ist.. nein, Du bist... auf Steckbriefen ?" Mysthral wusste natürlich, was Steckbriefe waren. Auch in Nir'a lenar gab es hin und wieder welche zu sehen. Oft waren sie auf dem Marktplatz an der großen Tafel angeschlagen und hier und da auch in den Straßen. Damit wurden Verbrecher gesucht, richtig üble Schurken wie Räuber oder Mörder. Abermals blickte er Kapitän Boreas an, dann wieder Oreithyia. Oder besser - Keona. Und verzog unwillig das Gesicht. "Nein, das glaube ich nicht!" sagte er mit einer so festen entschiedenen Stimme, dass sie kaum zu seinem sonst so sonnigen, sanften Gemüt passen wollte. Käpt'n Boreas nahm das wohl als Anlass, näher auf die Umstände einzugehen, die dazu geführt hatten, dass Oreithyia oder vielmehr Keona auf diesen Steckbriefen gelandet war. Mysthral's Augen tranken die Worte förmlich von Boreas' Lippen und weiteten sich vor Schreck als Boreas von Folter sprach. Er schüttelte etwas hilflos den Kopf. "Ich wusste, dass das nur ein Missverständnis sein konnte. Ein Fehler!" murmelte er fassungslos und sah Keona an. Diesen grässlichen Leuten durfte sie nie wieder in die Hände fallen !! r bemühe sich, das alles sacken zu lassen und seine Fassung wieder zu erlangen. "Ich verstehe das alles sehr gut." sagte er schließlich und sah Keona an. Wie furchtbar musste das alles für sie erst sein, in ständiger Angst davor, dass ..... "Macht Euch bitte meinetwegen keine Sorgen mehr, Keona. Euer Geheimnis ist bei mir sicher, das verspreche ich!" versicherte er ihr treuherzig.

  • Keona sah zu Boreas, der während er Mysthral ein paar Details offenbarte, bestätigend ihre Hand drückte. Zuerst sah sie Unverständnis in Mysthrals Gesicht, und Keona überfiel die Angst zu viel verraten zu haben vielleicht auch darüber es überhaupt erzählt zu haben. Als er auf die Misshandlungen zu sprechen kam, sah sie fast beschämt zu Boden, bis der Windvölkler ihr sacht über die Wange fuhr um sie zu trösten. . Nur zu deutlich sah sie noch das Gesicht des Kopfgeldjägers vor sich, fühlte die Hände der Schläger, waren die Blessuren ihrer Befragung gerade erst verblasst und auch die Deckfedern um die Schusswunde ihres rechten Flügels waren noch nicht gänzlich wieder nachgewachsen, Sie sah Mysthrals entsetztes Gesicht und Keona richtete ihren Blick auf den Teller der vor ihr stand. Dann wirkte er regelrecht empört über die gesammte Situation und Keona sah bei seinem ungewohnten Tonfall wieder hoch und bei seinem Versprechen fiel ihr ihre Last gänzlich von den Schultern, atmete hörbar aus. " Ich danke dir für dieses Verständnis. Ich ... bin nicht gänzlich unschuldig, aber die ganzen Umstände haben sich regelrecht hochgeschaukelt und der Adel nimmt solche Unfälle, nie auf die Leichte schulter." Schloss sie " Danke für dieses Versprechen, aber lieber verrätst du mich, bevor der Verdacht auf Boreas fällt, er hat nun wirklich am wenigsten mit dieser Sache zu tun... sieh mich nicht so an." Fügte sie schnell an Boreas gewandt an, als sie seinen Blick auf sich spürte, vermutlich wäre er ihr prompt dazwischen gefahren. Keona hatte schließlich einen Teil der Prügel bezogen, weil sie Boreas beschützen wollte, sie würde nicht erneut sein Leben und seine Existenz gefährden. " Nein, ich habe keine Bedenken wegen dir Mysthral, sonst hätte ich dir das alles garnicht erzählt. Jemanden wie dich können wir in unserer Familie wirklich gut gebrauchen, du bereicherst sie um eine gute Seele." Schloss sie nun lächelnd, legte Mysthral dankbar ihre Hand auf seine und drückte sie kurz, ehe sie wieder auf Boreas Arm zum liegen kam.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

    2 Mal editiert, zuletzt von Keona Saldari ()

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