[Corandir] Die Greifenreiter von Corandir

  • Ein Surren, ein Aufschrei und Rhynns Pfeil traf. Auf Rhynn war verlass. Jetzt brauchte Owatu sich wieder nur noch um den einen Mann zu kümmern, der dazu noch von dem Schicksal seines Kameraden abgelenkt war und die Hetze des Dritten machte es nicht besser. Der nächste Schlag des Tua’Tanai traf den Mann vor die Brust, der Kerl stürzte nach Hinten und fiel. Aber Zeit sich zu freuen blieb nicht. Auch wenn der Dürre nur halbherzig und ohne Kraft sein Schwert schwang, so reichte es doch aus, dass der junge Kerl vom Schwung des Schwertes mit in seine Richtung gerissen wurde. Der Junge wollte gar nicht kämpfen, das Sprach jede Faser seines Körpers, doch die Angst vor dem Anführer schien noch größer zu sein, als die von dem Greifenreiter getötet zu werden.Schützend riss Owatu die Stangenwaffe zwischen sich und den Schwertkämpfer, der gleich wieder zu Boden stürzte, weil sein getroffenes Bein ihn nicht halten wollte.

    „Argh!!“ Schrie der Anführer auf. „Ihr sollt ihn fertig machen!“

    Owatu beachtete ihn einen Sekundenbruchteil zu lange. Ein Schatten huschte zwischen seine Beine und der Absprung kam zu spät, er schaffte es nicht mehr hoch genug zu springen. Der Rabenschnabel des Ersten zog ihn von den Füßen. Für einen Moment schien er zu schweben und fast gleichzeitig setze sich nun doch der Ältere in Bewegung. Dann kam Owatu hart auf den Boden auf. Keuchend durchfuhr ihn der Aufprall und reflexartig rollte sich der Tua’Tanai zur Seite ab, nur um gleich darauf den Schaft der Schwertlanze schützend vor sich zu reißen um den Schwerthieb abzufangen. Hart fuhr ihm die Wucht in die Knochen. Schnell löste der kräftige Mann die Bindung, riss seine Waffe wieder hoch und holte zu einem weiteren Schlag aus.

    *Tameqa!* rief Owatu nach seiner Gefährtin und sandte ihr nur in einem kurzen Bild mit, dass sich wohl niemand mehr zu den Greifen bewegen würde.

    Dieses Mal hatte der Tua’Tani keine Chance rechtzeitig die Waffe auf die Seite zu bekommen und sich zu Schützen.


    Sobald der Hüne die Dornen hinter sich gelassen hatte, setze er zum Sprint auf die Katze an und schwang die Hellebarde weit nach hinten um mit möglichst viel Wucht seinen nächsten Schlag führen zu können. „Hier bin ich!“ rief er höhnend und war offenbar wenig davon beeindruckt, dass Rhynn einen neuen Pfeil aufgelegt hatte.

    „Ich will sie lebend! Die bringen gutes Geld!“ rief ihm der Anführer zu.

  • Weit zog sie die Sehne nach hinten und legte auf den Mann im Rückwertslaufen weiter an. Nur leicht stolperte sie über eine Wurzel und der Pfeil mit dem sie eigentlich auf die Brust gezielt hatte, steckte plötzlich in der Ochsenartigen Schultermuskulatur. Rhynn fluchte und so nah wie der Mann bereits war, ging ihr Griff schützend an den Griff des Kopesh. Doch auch das hielt den Mann nur kurz auf. Erneut holte er weit aus und ignorierte offensichtlich den Pfeil und seinen Anführer, der gesagt hatte, er wollte sie lebend. Die Katze fühlte einen Baum im Rücken und sah zu dem Mann, bereit zur Seite zu springen. So einen Hieb konnte sie nicht abwehren. Das blitzende Eisen schwang auf sie zu und im letzten Moment, rollte sie sich zur Seite ab, schlitterte ein Stückweit durch den Dreck zwischen zwei Ligustern hindurch und zog gleichzeitig die gebogene Waffe. und polternd schlug die Hellebarde an der Stelle ein, wo sie zuvor noch gestanden hatte. Holz splitterte als der Riese sich mit dem Fuß gegen die Linde stemmte um seine Waffe aus dem Baum herauszureissen.

    "Ho ho.. ich mag eigentlich Frauen mit Feuer... Aber nicht so ein Mannsw-" höhnte der Mann und riss schließlich schützend die Arme nach oben, als das graue Raubtier rücksichtslos durch die Äste brach um ihrem Reiter zur Hilfe zu eilen. Schwungvoll und genauestens Abgepasst kam sie fauchend über Owatu zu stehen. Schützend baute sie sich über dem Tua`Tanai auf und packte den Mann der gerade nach der Ansage des Anführers seinen Angriff abgebrochen hatte um Owatu die Schwertlanze zu entreissen, mit dem Scharfen Schnabel an der Schulter und riss ihn zu Boden.

    Die Todesqualen herausschreiend versuchte sich der Mann schützend zusammenzurollen, doch gegen die Wut des Greifenweibchens schien alles aussichtslos. Tameqa schüttelte ihr Opfer und drückte ihn weiter in den Boden und jetzt gab auch das Pferd panisch Fersengeld und schrie, als ihm plötzlich ein weiterer Greif den Wegabschnitt. Rhynn tauchte unter einem niedrigen Ast hindurch um zu der Grauen und ihrem Flügelmann aufzuschließen. Rhynn stellte sich schützend, zwischen den Hünen und Owatu. Du kannst das... Du hast schon oft, gegen größere und stärkere Kerle gekämpft.. beschwor sie sich, doch als der Mann wieder nach ihr ausholte überkam sie dennoch Angst. Zu spät wich sie aus und kam aus dem Gleichgewicht. Den Bogen den sie in der linken gehalten hatte, musste die Katze loslassen um sich an einem Felsen abzustützen und wieder zurück in die gerade zu schubsen. Der Mann setzte schon zum nächsten Schwinger an und Rhynn schaffte es diesmal darunter wegzutauchen und holte ihrerseits schnell mit dem Kopesh aus. Doch Parade schien dem Mann eher zu liegen und statt auf seine Ungeschützte Seite zu treffen, schlug das Schwert hart auf das Eisenbeschlagene Holz des Griffes. Ein heftiger Ruck ging durch ihren Körper, als der Angreifer sie gegen ihre Parade zurückschlug und sie förmlich von den Beinen gerissen wurde und hart auf dem Boden aufschlug. Scharf versuchte sie luftzuholen und rutschte ein Stück von ihrem Gegner weg. Sie hatte seine Schnelligkeit unterschätzt... ein großer Fehler. Schnell versuchte sie sich aufzurappeln doch der Mann drückte sie mit dem Stiel gegen den Bauch auf den Boden zurück und fixierte sie dort. Unerträglich drückte er gegen ihre Magengrube und der Schmerz nahm ihr die Luft zum atmen. Das Schwert nutzlos und ihre Arme und Beine zu kurz....

  • Der Schlag raste auf ihn hinab und das einzige was ihm blieb, war sich herum zu schmeißen und zu hoffen, dass die Angriffsfläche klein genug wurde. Das Eisen schabte über seine Lederrüstung Und ein Ruck durchfuhr ihn. Aber der Schmerz blieb aus. Entweder er hatte wirklich Glück gehabt, oder sein Körper hatte den treffer völlig ausgeblendet. Darüber nachzudenken, blieb aber keine Zeit, schon hatte der Hüne in seinen Lanzenschaft gegriffen und versuchte mit der einen Hand ihm die Waffe zu entreißen und mit der anderen die Spitze des Schwerts durch seinen Kopf zu treiben. Mit einer Drehung entkam Owatu dem Stoß. Knapp. Das Geräusch von der Klinge an seinem Helm, ging ihm durch Mark und Bein und er musste seinerseits seine Waffe aufgeben um damit er sich hatte wegdrehen können.

    Eilig wollte der Feind das Schwert wieder aus dem Boden ziehen, in dem Moment rauschte allerdings Tameqa mit weit aufgefächertem Federschopf auf ihn zu und zerrte den Mann von ihrem Freund herunter. Gegen die Greifin hatte er keine Chance. Vor allem nicht, wenn die Graue in Rage und Behschützerinstinkt war.

    Owatus Herz raste, als er sich wieder in eine aufrechtere Position zog. Der Atem des Tua’Tanai ging schwer und instinktiv griff er an die Seite seinen Torsos, die getroffen worden war. Immer noch kein Schmerz, aber ein seltsam kühler Luftzug durchdrang die Stelle. Der Grund war hoffentlich nur, die abgerissene Schnalle und nicht Blut, was nun die darunterleigende Tunika kühlte. Er war so schweißgebadet, dass er das gerade nicht unterscheiden konnte. Seine Finger tasteten kurz unter die Rüstung, da sah er, wie Rhynn von dm Hellebardenträger bedrängt wurde. Es gab keinen Schmerz, um den Rest konnte er sich später kümmern. Aufspringend griff er wieder seine Waffe und hechtete auf den Hellebardenträger zu. Beide Hände fest um den Griff seiner Waffe geschlossen bremste Owatu nicht ein bisschen ab, als er dem Mann die Klinge in die Seite trieb. Die Krötenhaut, die der Kämpfer trug, leistete nur am Anfang wiederstand und führte dazu, dass Owatu seine Waffe nicht weit in ihn hineintreiben konnte, sondern ziemlich schnell den Kerl einfach umriss.

    „Du elendiger Mistkerl!“ brüllte der Tua’Tanai dabei und die Erwiderung des Mannes ging in einem erstickten Schmerzenslaut unter.

  • Schwer atmend, wand sich die Greifenreiterin unter dem zunehmendem Gewicht. Fast süffisant grinste ihr Gegner und lehnte sich immer mehr auf seine Waffe, so dass der Lederharnisch immer weiter zusammengedrückt wurde. Japsend holte sie luft und ihre KRallen hinterließen tiefe kerben in dem Holz, das sie verzweifelt umklammerte. Ihre Arme brannten von dem Versuch ihren Körper von dem Gewicht zu befreien und das Kopesh hatte sie bereits losgelassen. Ruckartig verstärkte sich der Druck und Rhynn schrie kurz auf. Der Schmerz zwang sie die Augen zu schließen und nur durch einen kleinen Spalt erkannte sie wie Owatu dem Mann seine Waffe in den Körper trieb. Endlich verschwand der Druck und zeitgleich kam die Übelkeit. Hustend und bemüht nicht zu würgen, tastete sie über den Boden kriechend nach ihrer Waffe. Mit einer Hand hielt sie sich den Bauch als sie das Kopesh erreicht hatte und sich an einem Baumstamm hochzog. Mit zitternden Knien kam sie auf die Beine und ihr Blick ruhte auf dem blutenden Mann auf dem Boden.

    Tameqa stürmte an Rhynn vorbei und tief krallten sich ihre Klauen in den lockeren Erdboden tief geduckt und fauchend kam sie zur unterstützung. Stellte langsam einen Vorderlauf auf das rechte Bein des Menschen, der soeben zum tritt nach Owatu ausgeholt hatte und mit einem Knacksen brach das Bein, als sie ihr ganzes Gewicht darauf verlagerte. Und kurz schielte sie zu dem Tua`tanai, als wartete sie auf eine erlaubnis.

    Doch Rhynn konnte nicht darauf achten, wie Tameqa ihr Opfer leiden ließ, denn ein Stöhnen in der Nähe und ein sich aufrappelnder Gegner ließ sie ihre Waffe heben. Der Mann mit dem Rabenschnabel, den Owatu zuvor niedergeschlagen hatte, kam wieder auf die Beine. Rhynn riss gerade so das Kopesh hoch, und blockte den Angriff ihres Gegners ab. Gegen diese Waffe hatte sie zumindest eine Chance.. Das Schwindelgefühl ausblendend, zwang sie sich die zweite Hand von ihrem Bauch zu lösen und nahm einen festeren Stand ein. Blockierte einen weiteren Angriff und verharkte das gebogene Schwert mit der Waffe ihres Gegners. Ein energischer Tritt gegen sein viel zu wackelig gesetztes Standbein und ein taktischer Zug an den verkeilten Waffen, brachte den Kerl schließlich zu Fall.

    Selphet hatte inzwischen den Blonden Jüngling eingefangen und offensichtlich auch das Pferd beruhigen können. Auch wenn er immer sagte, Pferde seien noch schlimmer als Schafe, was ihre Intelligenz anbelangte.

  • Der Aufprall auf den unter der obersten Waldbodenschicht felsigen Biden war hart, auch wenn Owatu halb auf seinem Gegner landete, so erschütterte es jeden Knochen in ihm. Die Lanze noch nicht loslassend rollte er sich zur Seite. Er brauchte einen Moment um sich wieder zu orientieren und klar zu denken. Das Blut pochte ihm bis in den Kopf und nun machte sich, nach dem Vermeidlichen Erfolg die erschöpfung breit. Aber noch konnte er nicht sicher sein. Trotzdem sah er zu spät den Tritt des Mannes. Wie konnte er mit der Klinge in der Seite noch zu so einem Gegenschlag aushohlen?

    Tameqa war allerdings fertig mit ihrem anderen Opfer und kam dem Tua’Tanai zu Hilfe. Ein drohendes Knurren begleitete das fürchterliche Geräusch des brechenden Unterschenkels. Der Mann schrie auf und Owatu löste sich nun gänzlich von dem Mann um seine Waffe wieder aus ihm heraus zu ziehen. Rot quoll das Blut aus der Seite und tränkte die Blätter in öliges Schwarz. Jetzt schrie der feiste Kerl nichtmehr, sondern verdrehte nur noch die Augen, bis nichts als weiß übrig blieb. Der Tua’Tanai nickte der Greifin zu. Sie durfte über den Greifenjäger richten.

    Dann erhob sich der Greifenreiter, seine Hände waren rot vom Blut des Feindes, aber seine Beine fühlten sich ganz und gar nicht siegreich an. Jeder Schritt war plötzlich, wie über Griespudding zu laufen, doch er musste zu Rhynn gelangen. Der letze Gegner schien ihr hart zugesetzt zu haben, zumindest hielt sie ein Hand verkrampft vor dem Körper, was so ziemlich das Gegenteil ihrer normalen Kampfhaltung war.

    Ein gurgelndes Geräusch hinter ihm ließ vermuten, dass Tameqa diesem Kerl den Rest gegeben hatte und fast im gleichen Moment, da war Owatu noch nicht in Reichweite, schaffte es Rhynn sich mit einem Tritt des Angreifers zu erledigen.

    „Alles in Ordnug?“ raunter der Tua’Tanai seiner Flügelmann zu, als er endlich auf einer Höhe mit ihr war und der am Boden liegende Mann warf seine Waffe weg um flehend die Hände empor zu reißen. Anscheinend hatte er gesehen, wie es seinem Kameraden ergangen war.

  • Die Katze drückte ihren Gegner mit dem Stiefel in die Rückenlage, nachdem er so unsanft auf der Seite gelandet war und hielt ihm das Schwert unters Kinn. Ihr Atem ging schnell doch so recht wagte sie es nicht tief einzuatmen oder sich wieder gerade aufzurichten. Noch immer flimmerte es vor ihren Augen und doch ließ sie von dem wimmerndem Mann nicht ab. Ihr linker Ellenbogen mit dem sie sich abfangen hatte wollen, brannte. Doch blieb keine Zeit das jetzt zu überprüfen. Sie mussten erst die restlichen Gefangenen in gewahrsam nehmen.. erst dann konnten sie sich um so kleinigkeiten kümmern.

    " Geht schon..." keuchte sie noch völlig außer Atem und ihre Hand fuhr wieder an ihren Bauch als sie Owatus Nachfrage hörte. Galle stieg auf und vermutlich hätte sie nur nicken sollen, statt gleich zu sprechen. Fragend nickte sie in seine Richtung und musterte ihren Flügelmann kurz. die Lederlasche hing seitlich herab und der Harnisch hing schief, doch das feste Leder schien ihn vor einer wirklichen verletzung bewahrt zu haben. Wortlos zog sie aus ihrer Tasche eine lange bandage und und hielt sie ihrem Flügemann hin. Ihr Blick schweifte über die Umgebung ohne ihre Drohgebärde aufzugeben. Selphet drückte den Dürren Kerl mit einer Klaue auf den Boden und zog an dem Netz, dass seinen Artgenossen gefangen hielt. Das todesringende Keuchen hinter ihnen verebbte, als Tameqa ihrem Opfer den rest gegeben hatte.

    "Was machen wir denn jetzt mit denen ...." fragte Rhynn recht ratlos und ließ ihr Kopesh langsam sinken, als Owatu den Mann gefesselt hatte." Befragen und den Wölfen zum Abendessen hier lassen?? Oder laden wir sie auf den Karren und schicken das Pferd zurück zur Stadt?" ihr Atem hatte sich wieder etwas beruhigt, aber ihr Magen fühlte sich noch immer hohl und traktiert an.

    "Tameqa? da drüben hängt noch einer im Dornengestrüpp... wenn er rausklettert, Viel Spaß mit deinem neuen Spielzeug!" ihre Stimme hallte lauter in die Richtung in die der Dolchwerfer noch stöhnte.

    Dann ging sie langsam in die Hocke neben dem Mann der gerade heulend vor ihr saß und flehendlich zwischen den beiden Greifenreitern hin und her sah.

    Rhynn legte dem Mann eine Hand ans Knie und fuhr langsam die Krallen aus und fixierte den Gefangenen.

    "Was hattet ihr mit dem Greifen vor?"

  • ‚Geht schon‘ Er wusste, was das bei der Katze hieß – es ging eigentlich nicht, doch jetzt wollte sie dem keinen Raum geben.

    „Das ist nicht meines.“ Meinte der Tua’Tanai schnell, als die Frau ihm eine Bandage hinhielt, aber trotzdem griff er nach den hellen Stoffbahnen und färbte sie gleich rot, mit dem Blut, was an seinen Händen klebte. Aber darum gings ihr offenbar auch gar nicht, sonst hätte sie mehr nachgefragt. Und nun fiel ihm wieder ein, dass sie ja ihre Lederriemen an dem Kerl eingebüßt hatte, der ihn zu Boden gedrückt hatte.

    Mit dem Fuß schob der Greifenreiter die Waffe des am Boden kauernden zur Seite und griff nach den Händen des Mannes. Zum Teil versuchte er sich dagegen zu wehren, doch der größere Teil von ihm hatte begriffen, dass das nutzlos war und deshalb war sein Widerstand eher halbherzig.

    Es war eine berechtigte Frage, was sie jetzt mit den noch lebenden taten. Um sie in die Stadt zu bringen, waren es zu viele, dafür müssten sie sie gehen lassen, was sie wohl zwei Tage in diesem Wald halten würde. Und um sie einfach wieder laufen zu lassen, dafür war Owatus Wut noch nicht verebbt.

    „Ich finde, der Greif sollte entscheiden, was er mit seinen Peinigern tun will.“ Antwortete er schließlich und die Augen des Mannes vor ihm weiteten sich vor Schrecken und Angst.

    „Neeeinn, nein, bitte nicht!“ bettelte er geradezu, doch in Owatu tobte der Zorn und der Wunsch seinen Peinigern gegenüber zu treten und sich endlich wirklich zu befreien.

    Die Züge des Tua’Tanai verhärteten sich. Er würde da nicht weich werden.

    „Deine einzige andere Wahl ist dass ich dir die Lanze durch den Wanzt treibe!“ blaffte er den Kerl an, was aber gelogen war, die Wahl ließ er ihm nicht.

    Demonstrativ wandte er sich ab, bis er Rhynns Frage hörte. Langsam drehte der Greifenreiter sich wieder um und fixierte den Mann, als ob ihm die Antwort vielleicht doch noch ein anderes Schicksal geben würde.

    „Bitte, bitte..“ Begann er zu flehen.

    „Was hattet ihr vor!“ zerschnitt Owatus Stimme die Luft, so einen Ton kannte man gar nicht von dem Mauersegler.

    „Wir wollten.. ihn verkaufen… Reigant sagte, der bringt gutes Geld..“ stammelte der Gefangene und seine Augen huschten zu dem, was wohl mal Reigant gewesen war, bevor er Tameqa begegnet war.

    „An wen?“ folgte die ebenso schneidige Nachfrage. Wer besaß die Tollkühnheit einen Greifen kaufen zu wollen? Man konnte einen Greifen nicht zähmen, wie ein wildes Pferd. Entweder man schaffte es seine Freundschaft zu erlangen, oder man hatte es mit einem Raubtier zu tun, dass einem nach dem Leben trachtete.

    „Hugurt, wir wollten ihn in Serina treffen“ antwortete er und schaute flehentlich zwischen den beiden Greifenreitern hin und her. Das war die nächste kleinere Stadt am Fuß der Berge, soweit Owatu wusste. Bis dahin hätten sie auf diese Weise sicherlich noch eine Woche gebraucht. Die Wut in dem Tua’Tanai stieg an. Der Greif wäre vermutlich völlig zerupft und halb tot dort angekommen. Nun packten seine Hände wieder fester um den Lanzenschaft. Ja dafür hätte er dem Mann am liebsten die Waffe gleich in die Brust getrieben, nein.. besser in die Beine, dass er sich nicht mehr bewegen konnte…

    Er bebte geradezu vor Wut und nur schwer bekam er sich selber wieder zurück unter Kontrolle. Wie konnte man nur soetwas jemanden antun wollen?

    Aber der Greif hatte das Recht dazu über diese Leute zu richten.

  • Ja da hatte er recht. Diese Männer hatten ihr Recht auf einen Prozess verwirkt. Und wer sagte nicht, dass sie offiziell diese Leute zurück zur Stadt escortieren wollten, und der Greif einfach Rache genommen haben könnte? Als der Mann zu flehen begann festigte sich ihr Druck um das Knie des Mannes, denn das Gebettel kostete alles nur Zeit. Und wenn der Greif diese Leute nicht tötete, so würden es vermutlich Selphet und Tameqa tun, oder sogar Owatu selbst. Sie konnte ihren Hass spüren, weil sich irgendwie ein gemeinsamer Gefühlspool aus Hass und Rachsucht bildete. Nur ein schwaches Zupfen irgendwo in ihrem Hinterkopf zeugte davon, dass ja noch ein anderes Wesen in ihr schlummerte, der von Rache und Selbstjustiz nicht soviel hielt.

    "Rede!" keifte sie nach dem Ungewohnten Tonfall ihres Flügelmannes und sie konnte sich gerade so zusammenreissen nicht zu dem Tua`tanai zu sehen. So hatte sie ihn noch nie gehört... doch lange Zeit hatte sie nicht sich darum einen Kopf zu machen.

    Wer kauft Greifen?...nun drehte sie tatsächlich den Kopf zu Owatu der an ihrer Statt nun die Befragung durchführen zu schien.

    "Hugurt... Serina" murmelte sie leise um sich diese zwei Namen einzuprägen. Vielleicht war das eine neue Spur?

    "Und wieviel bringt so ein Greifenreiter auf dem Schwarzmarkt? hm??" erkundigte sie sich beinahe sarkastisch lächelnd und ihre Krallen fuhren weiter in sein Fleisch so dass er kurz aufschrie und versuchte sich aus ihrem Griff zu winden.

    " Eins zu eins... Beide zusammen das Vierfache... Genaue Zahlen kannte nur Rei-.....Wir würden ein gutes Leben haben.. hat er gesagt...bitte.. uffff.." der Mann presste die Lippen aufeinander und heulte schnaufend aus als Rhynn ihre Krallen wieder einzog um sich zu erheben.

    "Schneiden wir ihn los.." schlugg Rhynn vor und ein kalter Blick ruhte auf dem todgeweihten.

    "Nein!! Nein tut das nicht! Er wird nicht zu bändigen sein!! Er wird keinen Unterschied machen zwischen euch und uns!" flehte der gefesselte und Rhynn ging trotzdem zielstrebig weiter auf das Bündel zu. Irgendwie hatte der Mann schon recht. Wie sollten sie dem wilden Greifen klar machen, dass sie nicht böse waren? sie wussten ja auch nicht, was sie ihm verabreicht hatten, vielleicht waren seine Sinne so getrübt, dass sie es sehr langsam angehen mussten? Aber die Zeit rannte ihr davon... Nun, da die Männer überwältigt waren, hatte sie endlich zeit darüber nachzudenken. Karrun würde weiter seinen Hinweisen nachgehen... auch ohne sie. Nur ein prüfender Blick in beide Richtungen der Straße und die Katze ging langsam neben dem Greifenkopf auf die Knie.

    Schwer atmete das Männchen und blinzelte durch trübe Augen für einen Moment schien er die Katze zu sehen und knurrte kurz als sie ihre Hand zaghaft auf seine Stirn legte.

    *Alles gut... Wir helfen dir. Wir sind Freunde* sante sie dem Gefiederten.

    *LÜGNER!!* brüllte das Männchen in die Köpfe aller Anwesenden und wandt sich in seinen Fesseln. * FEIGLINGE! SCHWÄCHLICHER ZWEIBEINER! NESTRÄUBER!* Schiere Wut und Verzweiflung spülte über sie hinweg.

    *Wir lassen dich raus.. und du kannst dich an denen Rächen die dir das angetan haben. Ich bin Rhynn.. und das ist Owatu." Die Katze hob fordernd die Hand in Owatus Richtung und wedelte dann ein bisschen energischer um ihrem flügelmann zu deuten, dass er herkommen sollte. *Wir haben gesehen, was sie mit dir gemacht haben.. wir konnten dich nicht diesen Leuten überlassen.*

  • Der Mann mochte recht haben, dass der Greif keinen Unterschied zwischen ihnen und denen machte. Wie sollte er auch. Nur sie hatten immer noch Selphet und Tameqa, die wohl einem Artgenossen durchaus einen Unterschied klar machen konnten.

    Owatu griff in die gefesselten Hände des Kerls. Er bebte am ganzen Körper und seine mund war zu einem Strich zusammen gepresst.

    „Aber du bist zuerst dran!“ meinte er und begann den wimmernden Mann hinter sich her zu ziehen. Das der Mensch so schwer war, hätte er nicht gedacht. Oder ihm ging langsam die Kraft aus.

    Wie eine kalte Klinge durchschnitt die Anschuldigung des Greifen, seinen Geist. Ja was sollte er auch sonst glauben.

    *DIE NICHT!* antwortete ihm Tameqa und Owatu ließ den Greifenjäger auf halber Strecke zurück um alleine Rhynns Aufforderung zu folgen.

    Als er bei Rhynn angekommen war, zog er Wortlos den das Messer aus der Scheide und kniete sich neben den wilden Greifen. Während er begann das Netzt aufzuschneiden, das die Flügel des Männchens dicht an seinen Körper presste sandte er ihm den Hass und die Wut, die er für diese Leute empfand. Wie konnte man bei so etwas Lügen?

    Und tatschlich schien der Greif einen ähnlichen Gedanken zu haben, denn er wurde etwas ruhiger. Wo er zunächst noch misstrauisch, ja fast sogar panisch das Messer betrachtet hatte, verstand er nun, dass Owatu ihn wirklich nur herausschneiden wollte.

    Tameqa ihrerseits kam näher und hatte den Messerwerfer an der Schulter gepackt. Mit den Händen versuchte der Unglückliche irgendwie den Schnabel der Grauen dazu zu bewegen, dass sie ihn öffnete, doch all seine Schläge richteten gar nichts aus. Schreiend wandt er sich, als das Greifenweibchen ihre Beute vor den mächtigen alten Greif ablegte.

    Angestrengt versuchte der Gefleckte den Kopf zu drehen und Owatu tastete sich langsam näher an den Schnabel heran. Hoffentlich hatte er begriffen, dass sie ihn befreien wollten und war nicht so voller mistrauen, dass er gleich die erste Gelegenheit, die er zum Wehren bekam auch ausnutzte. Zöglerich griff der Tua’Tanai an den Knoten, der den Schnabel fest band und sein Herz hatte sich gerade ein wenig von dem Kampf erholt, setzte aber nun wieder dazu an, ihm aus der Brust springen zu wollen.

    *Ich weiß genau wie du dich fühlst* Meinte der Greifenreiter beruhigend und sandte ihm seine eigene Verzweiflung mit, die er ob der Gebundenheit empfunden hatte. Jetzt war sein Gesicht nicht mehr so voller Zorn, sondern diese Angst drohte ihn wieder einzuholen, weil er zulassen musste daran zu denken.

  • Noch während sie dem Greifen versicherte, dass sie nicht die waren, die ihm dies hier angetan hatten, ging Owatu neben ihr in die Knie. Sacht streichelte sie über die festen Federn und blickte auf das Männchen hinab als sich mit einem Ruck ein Teil des festen Seils löste. Alte Kampfnarben zierten den Bereich um die Augen und frische kleine blutverkrustete Wunden verstreut auf dem ganzen Körper zeugten von der malträtierenden Umgangsweise der Männer.

    Kurz huschte ihr Blick zu Selphet, der die Medizintasche am Sattel hatte. Viel konnte sie hier nicht tun, aber wenigstens eine antiseptische Salbe auftragen und ihn soeweit versorgen, dass sich nichts entzündete. Wenn der Greif das denn zulassen würde.

    *Niemand hat das Recht einem Wesen des Windes die Freiheit zu nehmen. Demütigung... Angst.. Verzweiflung..* knurrte das Männchen und fixierte für einen Moment den Mauersegler las in seinen Gedanken und dem Kummer. * Auch du sollst deine Rache bekommen.*

    Von der Betäubung geschwächt, kippte der Kopf zurück und mühsam schien jeder Atemzug.

    Der Braune zog den Jüngling zwischen den Vorderbeinen schleifend, über den Weg und Präsentierte stolz seiner Reiterin seine Beute.

    Lobend strich sie über den Schnabel und erhob sich, nachdem Owatu sich an den Knoten zu schaffen machte und sie so eigentlich nur im Weg war. Die Katze nahm grob die Arme des blonden Jungen zusammen und fesselte ihn ohne groß auf das gejammer zu achten. Ihr weg um den Greif herum führte an Tameqa vorbei. Die aber offensichtlich viel zu viel Freude daran hatte ihre Beute am fliehen zu hindern, dass sich Rhynn direkt um die Kette kümmern wollte, die den Greif mit dem Gespann verband. Doch je Länger sie an dem kalten Eisen herumtastete um den Stift zu lösen umso mehr schien es auf ihrer Haut zu brennen und dann war es als hielte sie es nichtmehr aus. Ihre Hand ausschüttelnd und an der Hose abreibend, zog sie ihre Handschuhe aus dem Gürtel um sich das schützende Leder überzustreifen. Die ganze Spannung die auf dem Greifenkörperlag, verlor sich als die Kette rasselnd zu Boden fiel und die beine des mächtigen Tieres frei gab.

    Sofort versuchte das geschwächte Männchen auf die Beine zu kommen doch zum einen waren seine Vorderläufe noch gebunden und zum anderen war er von dem mittel noch so betäubt, dass er leicht schwankte und hätte damit Owatu beinahe übersehen ihn leicht umschubsend nutzte er den Tua‘Tanai danach einfach als Kopfstütze. Rhynn eilte sofort dazu und zerschnitt das Seil, das das Leder um die mächtigen Klauen schnürte.

    * Langsam ... die laufen dir nicht weg.* beruhigte sie das Tier und sortierte das Netz aus den Federn als er unkoordiniert die Flügel streckte. Langsam wankte der gepeinigte Greif auf den Mann zu den Owatu zuvor über den Weg geschliffen hatte.

    „ Ich hol den Schützen...“ murmelte die Katze ihrem Flügelmann zu und legte eine Hand auf seine Schulter.

  • Endlich löste sich der Knoten und gab den Schnabel wieder frei. Owatu hatte zwar das Gefühl, dass der Greif verstanden hatte, dass er wirklich helfen wollte, aber er wusste auch nur zu gut, dass der Instinkt manchmal stärker war. *Niemandem sollte man seiner Flügel berauben* meinte er auf die Worte des Gefiederten und rückte aber gelichzeitig angespannt von dem Tier weg. Die Entfernung, die er zurücklegte, würde zwar nichts nutzen, wenn der Greif versuchen sollte nach ihm zu schnappen, aber vielleicht half die Geste um den Instinkt im Zaum zu halten. Aus den Augenwinkeln nahm er wahr, wie Rhynn sich an den Ketten zu schaffen machte und es schließlich irgendwie schaffte sie zu lösen. Womit er allerdings nicht rechnete, war, dass dies nun doch ein Zeichen für den Gefangenen war sich erheben zu wollen. Viel zu schnell und unkoordiniert kippte ihm der schwere Körper entgegen. Mit einem Satz zur Seite brachte sich Owatu gerade so in Sicherheit um nicht unter dem Brustkorp und den Schwingen begraben zu werden. Allerdings schaffte der Tua’Tanai es dabei nicht sein Gleichgewicht zu halten, kurz ruderte er mit den Armen und fand sich schneller auf dem Boden wieder, als er selbst sehen konnte. Bis in die Schulter hinein spürte er den unsanften Aufprall und hatte im nächsten Moment schon einen Greifenkopf auf den Beinen liegen. Scharf zog er die Luft ein, entspannte sich dann aber wieder, als er merkte, dass der Kopf erschöpft liegen blieb. Wenn die Situation nicht so ernst wäre und die Wut über dies hier nicht so tief in ihm drin, dann hätte er wohl nun angefangen zu lachen.

    Eine Hand nach hinten abstützend hob er die Andere und wollte gewohnheitsmäßig, wie er es bei Tameqa getan hätte dem Greifen beruhigend durch die Kopffedern fahren. Doch dann hielt er inne. Er selber würde es ziemlich demütigend empfinden, wenn ihn jemand ungefragt auf diese Weise anfasste, während er dem nichts entgegen zu setzen hätte. Vielleicht nicht bei allen, die das tat, aber bei einer völlig Fremden Person mit Sicherheit. Bei Rhynn hingegen, hatte er es in den letzten Tagen, ebenso wie bei seiner Mutter, tatschlich als tröstend empfunden, als jemand, der ihm halt gab, wenn sie das taten. Owatu Blick wandte sich von den braunen Federn ab und suchte nach der Katze. Ja er musste sich eingestehen, dass er ihre Nähe als haltgebend empfand, als Notwendigkeit um durchzuhalten. Etwas, dass er bei keiner anderen Person in diesem Maße verspürte.

    Rhynn hatte ihn befreit und nun tat sie es auch für diesen Greifen. Eigentlich sollte sie dafür einen Namen erhalten. ‚Mahelaa‘ was man grob mit Freiheitsbringer übersetzen könnte, wäre ein guter Ehrenname. Er würde darüber nachdenken. Aber dazu war jetzt keine Zeit. Mit freien Flügeln und Klauen versuchte der Greif sich erneut zu erheben. Seine Bewegungen wirkten immer noch nicht wirklich koordiniert, aber er schien ebenso dickköpfig zu sein, wie die beiden jüngeren Artgenossen hier. Schwankend setze er eine Pfote vor die andere auf den Kerl mit dem Rabenschnabel zu.

    Der Mann versuchte sich mit den Beinen strampelnd von dem mächtigen Tier fortzubewegen, doch echte Chancen sahen anders aus. Der Mann schrie auf, als der Greif seine Klaue um ein Bein schloss. Owatus Blick wandte sich ab, als Rhynn ihre Hand auf seine Schulter legte. Ohne sie wäre er jetzt irgendwo in den Bergen und dieser Greif gefangen und gequält geblieben. Er nickte ihr zu, dann beobachtete er Tameqa, wie sie dem Gefleckten fast liebevoll ihr Spielzeug näher brachte. Irgendwo war sie ja doch auch eine Katze, ein Raubtier. Das vergas man nur allzu gerne, wenn man so vertraut mit diesen Geschöpfen war.

  • Im vorbeigehen und mit dem lösen ihrer Hand von seiner Schulter, ruhte ihr Blick noch einem Moment auf Owatu. Er schien nachdenklich ein seltsamer Blick und obwohl sie ihn nun lange kannte, konnte sie diesen Gesichtsausdruck nicht deuten. Und jetzt war sie sich unsicherer denn je, ob er sie verlassen würde. Diese Situation hatte ihm einmal mehr gezeigt, wie grausam die Zweibeiner waren...

    Im laufschritt bahnte sie sich einen Weg durch das Gestrüpp auf den Mann zu, den sie zuvor hier zurückgelassen hatten. Er rollte wie ein Wurm auf dem Laubboden hin und her und zuckte erschrocken zusammen als er die Stiefelschritte hörte. Ein erstickter Schrei drang aus dem Knebel als Rhynn den Schützen an dem lederwams packte und ihn hinter sich herzerrte. Nach wenigen Metern und dem Gefühl, dass ihr der Atem wegblieb, kam ihr der Gedanke nicht einfach Selphet um Hilfe zu bitten. Der Kerl war einfach zu schwer und der Druck auf ihrem Magen trieb ihr die Schweissperlen auf die Stirn. Doch es war taktisch einfach klüger, wenn der Braune bei Owatu und den gefangenen bleiben sollte.


    Die scharfen Klauen fest um das Bein des Mannes gelegt, zog sich der Gefleckte sein Opfer in eine bessere Position und beugte seinen Kopf tiefer über den Menschen. Die stechenden grauen Augen durchbohrten sein gegenüber und plötzlich schrie der Mann panisch auf krümte und wand sich als erleide er bereits jetzt schon todesqualen. Doch der Greif hatte sich noch garnicht bewegt, sondern zeigte dem Entführer lediglich das was ihn erwarten würde mit einer Intensität, die vermutlich an die Realität grenzte.

    * Dein Tod wird schlimmer sein als das!* fauchte er und drehte dann den Kopf zu der Grauen ließ das traumatisierte Opfer zurück und gurrte neugierig das Weibchen an. Kurz rieb er seinen an Tameqas Kopf und schnäbelte an ihren blutigen Federn. Das Greifenweibchen hielt einen Moment wie erstarrt stil. Das dieses Männchen im Rang deutlich über ihr stand war klar und auch Selphet kam den Blonden schleppend näher gekrochen und sah von unten zu dem Gefleckten hinauf, bereit sich jederzeit zurückzuziehen.

    Mit zusammengebissenen Zähnen zerrte die Katzenfrau den Schützen auf den Weg und ließ ihn direkt liegen, sobald klar war, dass der Greif ihn sehen konnte. Ihre Hand fuhr wieder an ihren Bauch, doch durch den Harnisch konnte sie sich nichteinmal abtasten. Vielleicht würde Paranoel das nachher machen, wenn sie es rechtzeitig zurückschafte erschöpft strich sie sich den Schweiss von der Stirn. Stolpernd ging sie in recht großem Bogen um die drei Greifen herum und lehnte sich gegen as hölzerne Konstrukt. Eigentlich hatte sie gehofft, der Greif hätte bereits kurzen Prozess mit diesen Leuten gemacht,doch dem schien nicht so. Es war nicht so, dass sie mitleid mit diesen leuten hatte, doch die geräusche als tameqa die zwei getötet hatte, hatten ihr gereicht, vor allem jetzt da die Übelkeit nach der anstrengung wieder zugenahm.

    Mit dem Kerl hatte der Greif nicht soviel Geduld, denn plötzlich schlug er dem Mann den Schnabel in den Wanst und mit einer Klaue drückte er seinen Kopf nach unten um ein Stück aus seinem Opfer herauszureissen. Blut tränkte den trocknen Steinigen Weg und Rhynn nutzte den Moment um eine Lasche zu offnen und mit der Hand tastend über ihren Bauch zu fahren.

  • Owatu war sitzen geblieben, nachdem sich Rhynn zu dem Schützen aufgemacht hatte. Über die Schulter blickend beobachtete er, wie sich Tameqa dem wilden Greifen gegenüber verhielt. Auf der einen Seite wollte sie ihm offenbar irgendwie gefallen, andererseits hatte sie wohl aber auch Angst. Nur alles ließ sie sich nicht gefallen. Denn als der nun vor Blut triefende Schnabel des Männchens nun erneut nach ihrem Kopf suchte, duckte sie sich weg, das sie selbst nicht viel besser aussah hatte die Graue dabei wohl noch nicht bemerkt. Wenn sie so zur Kaserne zurück kehrten würde das eine Menge Aufsehen erregen. Vielleicht sollten sie vorher das Blut irgendwie wieder abbekommen. Owatu war sich nicht ganz sicher, ob sie in den Augen der Garde richtig gehandelt hatten. Für ihn war es vollkommen richtig gewesen. Diese Männer hatten das hier verdient. Die Wut darüber war noch immer nicht ganz verraucht, auch wenn der Greif jetzt frei war und sie eigentlich gehen konnten. Eiegentlich müsste er es jetzt alleine schaffen. Die restlichen Kerle waren gefesselt und angeschlagen, so dass sie, selbst wenn sie an irgendwelche Waffen kommen würden, ihm nicht viel Schaden zufügen konnten.

    Er fragte sich nur, mit was sie den Greifen betäubt hatten. Ein Blick zu dem Pferd, verriet ihm, dass er nichts in etwaigen Satteltaschen finden würde, denn es gab keine. Aber, wenn bald keiner mehr von den Mistkerlen lebte, dann wäre das Tier auch ziemlich arm dran, hier im Wald mit dem Zuggeschirr um den Leib.

    Der Tua’Tanai erhob sich, ein wenig zog es in der Schulter, die eben so hart bremsen musste, aber nichts, was der Rede wert war. Bedacht ging er auf den dürren Gaul zu und fuhr ihm beruhigend über den Hals. Dem Tier war offenbar vieles Egal, solange es nicht geschlagen wurde. Zumindest sah es so aus. Eine Schnalle nach der anderen öffnete der Mauersegler, bis sich schließlich das Geschirr abstreifen ließ. Kein Grund für das Pferd fort zu laufen. Erst ein kräftiger Klapps auf die Hinterhand machte dem Tier klar, dass es fort sollte. Der Greif würde sicherlich keinen Unterschied bei seiner Beute machen.

    Dann kam Rhynn wieder und eigentlich hatte er den Schützen noch durchsuchen wollen. Allerdings ließ die Katze den Mann in Sichtweite zurück und kam dann alleine wieder auf sie zu. Der Greif stürzt sich sofort auf sein neues Opfer und bald erklang das grässliche Geräuch von knackenden Knochen.

    „Geht’s dir gut?“ fragte er besorgt die Cath’Shyrr und ging vor ihr in die Hocke. Irgendwie wirkte sie blas und dass sie ihren Harnisch aufgemacht hatte um mit der Hand darunter zu fahren war ihm nicht entgangen. Mit Sicherheit hatte der Kerl, der sie bedrängt hatte doch mehr erwischt, als sie beim ersten Nachfragen zugeben wollte.

  • Rhynn versuchte die Geräusche auszublenden, doch das gelang ihr nur mäßig. Die Schreie und das Knacksen und nicht zuletzt das wild aufgeplusterte Tier das die Flügel in seiner Rage gegen einige Äste Schlug, schreckte einige Vögel auf. Noch weiter und möglichst unauffällig über den Bauch streichend sah sie kurz zum Himmel hinauf. Rache sollte sich anders anfühlen oder? Sollte sie nicht dabei zusehen und nichts als Genugtuung empfinden? Doch da war im Moment nur Übelkeit und dieses Ziehen in ihrer Körpermitte, irgendwie wollte sie nicht hinsehen. Vielleicht war sie ja doch verletzt? Oben suf der Klippe hätte sie am liebsten jeden einzelnen eigenhändig getötet. Qualvoll und langsam für das was sie getan hatten, doch dies hier hatte absurderweise etwas von ‚Tatenlos daneben stehen.‘

    Rhynns Augen sprangen zurück, als plötzlich Owatu vor ihr stand und unwohl zog sie ihre Hand wieder hervor. Der Stolz gebot ihr zu nicken. Doch die Ehrlichkeit die zuvor zwischen ihnen geherrscht hatte, ließ ihren kopf zuerst nicken und wandelte sich dann in eine seltsame Mischung aus Zustimmung, verneinung und Ratlosigkeit.

    „ Paranoel sollte sich das vielleicht mal ansehen, nur für den Fall, wenn...“ ungeduldig schloss sie die Lederriemen wieder und beobachtete nun doch den alten Greifen. „ wenn sie noch einholbar sind“. Zuerst kam die Wahrheit und dann eine schnelle Bemerkung die von ihrer Schwäche ablenken sollte. Selphet trug dem anderen Männchen sein Vorletztes Beutestück entgegen. Der Jüngste schien in eine Schockstarre gefallen zu sein, doch statt auh diesen auf der Stelle zu töten löste der Greif die Fesseln des Blonden und schubste ihn auf den Weg.

    * Vergiss niemals den heutigen Tag. Lauf.* drohend und wie bereit zum Sprung duckte sich dergroße Greif und wartete bis sich der Jüngling

    Humpelnd in Bewegung setzte.

    Nurmehr den Rabenschnabelträger übrig lassend, drehte sich das imposante Tier herum und ging mit deutlich wackeligen Füßen wieder auf die Greifenreiter zu.

    *Ich schulde euch meinen Dank.* brummte er und nur weil in seinen Gedanken nun die Pure erlösung mitschwang, wich die Katze nicht dem näherkommenden Greifen aus. * Wie lässt sich diese Lebensschuld tilgen?*

    Rhynn schüttelte den Kopf. Dies hier war ihre Arbeit... ihr Leben und dass

    * Dass wir dir helfen konnten, ist schon Lohn genug.* sandte die Katze und ein unsicherer Ton folgte bei dieser Frage. Denn eigentlich blieb keine Zeit um seine Wunden zu behandeln und ob sie ihn damit Kränkte wusste sie auch nicht.

    * Ich nehme an, dir anzubieten die Wunden zu versorgen, könnte so aussehen, als bezweifelte ich deine Stärke?* formulierte sie die hoffentlich diplomatische Frage.

  • Irgendwie machte Rhynn kurz einen ertappten Eindruck und innerlich bereitete sich Owtu schon darauf vor, nochmal nachfragen zu müssen, weil sie es sicherlich überspielen würde. Doch tatsächlich war das Gegenteil der Fall, was ihm jetzt doch noch mehr Sorge bereitete.

    Der Tua’Tanai nickte. „Wollten sie denn weiter?“

    Ihre Worte machten ihm erst klar, dass es überhaupt die Option gab, wieder zur Einheit zurück zu kehren. Wollte er das? Sein Blick schweifte über das blutige Schlachtfeld, welches der Greif hinterlassen hatte. Eben noch war er geflohen, weil er sich unfähig fühlte, weil er vor allem eine scheiß Angst hatte, die ihn lähmte und gegen die er nicht anzukommen wusste und nun stand er in mitten dieses Massakers. An dem er nicht unschuldig war. Ganz im Gegenteil, das Blut klebte ihm Wort wörtlich an den Händen. Aber es war gerecht. Und er würde es wieder tun. Er hätte den Greifen nicht in Gefangenschaft der Männer lassen können. Auf keinen Fall. Hätte er den Tod dieser Kerle verhindern sollen? Vielleicht! Aber der bloße Gedanke an das Bild, des gefesselten und malträtierten Greifen, beschwor die Wut wieder herauf und schob sämtliche Anbahnung von Bedauern fort.

    Hatte der Greif sogar mehr Erbarmen, als er? Owatu zweifelte daran, dass er den Jungen hätte laufen lassen. Trotzdem verkrampfte er sich, als er sich seiner eigenen Grausamkeit bewusst wurde.

    Steif stand er vor Rhynn, als der Greif näher kam und sich bei ihnen bedankte.

    *Wie du schon sagtest, sollte man kein Wesen der Lüfte die Freiheit zu fliegen nehmen* Antwortete der Tua’Tanai und wies damit jegliches in Schuld stehen ab.

    *Nein, ich komme damit klar* antwortete der Gefleckte auf Rhynns sorgenhafte Nachfrage und breitete die Schwingen aus. Der Flügel auf dem er über den Boden geschleift wurde, sah sehr zerrupft aus. Doch die meisten Federn würden sich wieder vernünftig legen lassen. Es würde allerdings wohl noch einige Zeit dauern, bis er wieder fliegen konnte. Nur dabei konnten sie ihm unmöglich helfen.

    „Was meinst du, wie lange es noch dauern wird, bis die Betäubung völlig abgeklungen ist?“ fragte er die Feldsanitäterin. Vielleicht sollten sie das noch abwarten? Oder!.. im fast gleichen Moment fiel ihm wieder ein, dass Rhynn ja zu ihm gekommen war um ihm eine Nachricht für Seran mitzugeben. Kurz zeichnete sich der Schrecken auf Owatus Gesicht ab.

    „Wir sollten zurück zu Salik!“ drängte er nun.

  • Die Greifenreiterin nickte. Das hatte sie sich gedacht. Diese Tiere waren einfach zu stolz um so ein Angebot anzunehmen. Aber was Rhynn so bei dem Männchen ausmachen konnte und seinen Bewegungsablauf und seine Körpersprache studierte, schien es sich nur um Oberflächliche Verletzungen zu Handeln, solange sie sich nicht entzündeten.

    „ Von seinen Augen und der Bewegung her... sollte er spätestens in einer Stunde wieder gerade laufen können. Genaueres kann ich nicht sagen.“ stellte die Katze ihre Prognose und rieb sich über das Gesicht. „ Fliegen wird wohl noch dauern..“ Schlussfolgerte sie mit einem Blick auf den Flugversuch des Greifen. Hektisch und grummelnd schlug er schneller mit den Flügeln doch die linke Seite gab ihm kaum Auftrieb frustriert schrie der Greif seine Wut hinaus, doch da konnte nur die Zeit helfen. Erst Owatus erschrockene Aussage, riss Rhynn wieder aus ihrer Trance. Es war alles so schnell gegangen, dass sie diese Nachricht beinahe vergessen hatte. Seine Formulierung war auch seltsam. Wir... Ganz sachte schüttelte die Katze den Kopf ihre Lippen unwohl aufeinandergepresst.

    „ Ich muss zurück zu den anderen..“ schuldbewusst legten sich ihre Ohren an und immer wieder sah sie kurz zu Owatu. Wollte er etwa, dass sie mit ihm in die Stadt kam? Oder meinte er mit ‚Wir‘ sich selbst und Tameqa?

    „ Karrun hat mir ein... Ultimatum gestellt...Solange sie für die Lichtung und dann auf der nördlichen Straße brauchen um eine Patrouille zu finden. Soviel Zeit hab ich... sonst.“ antwortete Rhynn leise und winkte Selphet zu sich der Braune kam in einem Bogen näher und suchte kurz an ihrer Schulter lehnend nach Zuneigung. „ Darf ich nicht mit.“ die Bitterkeit schwang in diesen Worten mit, genauso wie der Zwiespalt. Sie wollte diese Leute zur Strecke bringen, doch wenn sie mit Owatu zurüxk zur Stadt fliegen würde, was sie sollte, denn es ging auch um seinen Schutz und ihre Verpflichtung, würde sie von der Mission ausgeschlossen.

    „ Aber vermutlich ... sind sie eh schon nichtmehr einzuholen.. willst du... also .....ich weiss auch nicht..“ überfordert strich sie sich über die Augen. Du bist schon wieder gefühlsduselig. War es denn so wichtig, ob er sie dabei haben -wollte-? Wenn Owatu auf dem Weg zurück zur Stadt hilfe brauchen würde und er deinetwegen verletzt wird, ist es deine Schuld... ist dir die Rache da wirklich wichtiger? Die Antwort war ein klares Nein.

    „Fliegen wir zur Stadt. Er kommt schon klar.“ beschloss sie kurz darauf und ließ ein wenig die Schultern hängen.

    ‚Keine Alleingänge mehr.‘ Ihr Anführer hatte sich da klar ausgedrückt. Ihr Flügelmann flog zurück zur Stadt... nachdem was sie gesehen hatte, brachten es tatsächlich Gruppen fertig einzelne Greifen gefangenzunehmen... Der Greif durfte sich rächen und dennoch fühlte sie sich gerade ihrer eigenen Rache beraubt... schnell zog sie sich in den Sattel, als würde jede Sekunde die sie weiter darüber nachdenken konnte sie wieder von ihrem Entschluss abbringen.

    * Die Weibchen in den Mammutbäumen vor der Stadt, würden mit sicherheit ein starkes Männchen zum Schutz zu schätzen wissen.* schlug sie dem Gefleckten vor und wartete darauf, dass Owatu aufstieg. Zum einen wäre es tatsächlich Schutz für die Jungtiere und für den Gefleckten ebenfalls. Dort konnten ihn einige der Greifenreiter beobachten und fals er doch so verletzt sein sollte, wäre schnelle hilfe da.

  • Irgendwie zerriss es ihn innerlich, als Rhynn meinte, dass sie zurück zu den anderen musste. Klar. Er war ja fort gegangen und sie hatte ihm folgen müssen. Natürlich wollte sie zurück zu den anderen und nicht mit ihm in die Stadt. Für einen Moment fragte er sich selbst, ob er eigentlich zurück in die Stadt wollte, oder in die Berge, aber er schob den Gedanken weg, denn jemand musste Seran über das Gift informieren. Er nickte und fühlte sich, obwohl es eindeutig nicht von Rhynn ausging, verlassen. Die Katze schien auch nicht so glücklich mit der Tatsache, dass sich ihre Wege hier wieder trennten, aber wie konnte er verlangen, dass sie ihm folgte, wo sie doch eindeutig wieder zurück wollte.

    „Ja ist klar.“ Murmelte er, weil er da einfach nicht drüber nachgedacht hatte.

    Doch fast im selben Moment, beschloss sie doch mit zur Stadt zu kommen. Allerdings war das eher eine Entscheidung, die sie entweder nur ihm zuliebe traf, oder aus irgendeiner Notwendigkeit, die er gerade nicht verstand. Owatu sah nur ihre geknickte Haltung und das alles in ihrer Körpersprache sagte, dass sie viel lieber zur Schwadron zurück kehren wollte.

    „Ich wusste nicht, dass du zurück willst.“ Sagte er leise. „Ich.. kann auch alleine zur Stadt zurück fliegen und die Nachricht überbringen.“ Erklärte er und stieg nun ebenfalls in den Sattel. „Aber versprich mir, dass du zu Paranoel gehst.“ Meinte er und hoffte auf ein, ‚Doch ich komme mit zur Stadt.‘ Irgendwie verspürte er, dass er ihren Halt brauchte. Das, wenn sie nicht da war die Angst wieder zurückkehren würde, jetzt wo die Wut sich langsam legte.

    Ein wenig sehnsüchtig und hoffend blickte er die Cath’Shyrr an.

    *Ja die kenne ich* Antwortete der Greif auf Rhynns Vorschlag hin und sandte ihr ein Bild von einem hellgrauen Weibchen, welches verblüffende Ähnlichkeit mit Tameqa besaß.

  • Ein wenig im Sattel hin und her rutschend wurde sie nun erneut angehalten über ihr Tun nachzudenken. Sie wollte ihn nicht alleine lassen, und die Nachricht musste zu Seran. Wäre Karrun enttäuscht von ihr, oder war er im Grunde froh sie nicht dabei haben zu müssen? Noch während Owatu sie darum bat, sich von Paranoel durchchecken zu lassen schüttelte sie bereots den Kopf und sah hinauf zum Himmel. Fast als erhoffte sie sich ein Wunder... eine Patrouille die die Nachricht überbringen konnte, dann könnten sie gemeinsam zurück zur Dritten. Aber das wollte Owatu ja auch nicht....

    „ Ich lass dich nicht alleine.“ murmelte sie und suchte nun doch seinen Blick. Schlagartig setzte ein ungemein unpassendes Bauchkribbeln ein, dass es sogar schaffte die Übelkeit zu verdrängen, weil er sie so ansah. Mit pochendem Herzen blickte sie schnell wieder weg und zum Glück wandte sich das Greifenmännchen wieder ihnen zu. Das Bild das vor ihrem geistigen Auge aufblitzte ließ sie zaghaft lächeln. Wie wahrscheinlich das wohl wäre, dass dieser Greif Tameqas und Selphets Vater war?

    * Dann passt gut auf euch auf. Ich gebe in der Stadt Bescheid, sie sollen öfter Wachen in Euer Gebiet schicken .* nickte Rhynn und gab Selphet ein zeichen abzuheben. Nur kurz lag ihr Blick auf den Blutigen Haufen die verteilt auf der Straße lagen und dann in die Richtung in die ihre Männer sein mussten. Nicht darüber nachdenken... du bist genau dort wo du sein musst. Vielleicht bekam sie ja noch eine Chance... vielleicht konnte sie mit Leanderd Befehl auch alleine die Schwadron suchen? Der Hauptmann stand schließlich über dem Schwadronsführer.... auf jedenfall musste das gemeldet werden. Das Goft der roten Liannatter und die Tatsache, dass man auf Greifen und greifenreiter Kopfgelder ausgesetzt hatte.

    * Wir müssen das Leander melden...* begann sie nach einer kurzen Weile des Schweigens und Selphet sank wieder ab, als die Stadt langsam in dicht kam.

  • Zuerst befürchtete der Tua’Tanai, dass Rhynn ihr vorhaben, dass sich Paranoel ihren Bauch mal ansah nun doch nicht umsetzen wollte, als die Katze auf seine Bitte hin mit dem Kopf schüttelte. Bis sie ihm leise klar machte, dass sie mit ihm kommen würde und deshalb Paranoel gar nicht sehen würde. Erleichtert sich nicht von ihr trennen zu müssen lächelte Owatu und ließ nun Tameqa abheben.

    Den Flug über grübelte Owatu darüber nach, wie sie das am besten Leander erzählten. Ein bisschen schämte er sich dafür, dass er von der Dritten fort geflogen war und vor dem Hauptmann würde er das alles erklären müssen. Er kam sich jetzt schon wieder, wie in einem Verhör vor und mit jedem Augenblick, den sie näher an die Stadt kamen wurde das gefühl drückender. Fast wünschte er sich, dass die Türme Corandiers niemals in Sich kamen. Doch das würde Salik nicht helfen. Nur was, wenn sie ihm nicht glaubten? Ihm irgendwas vorwarfen getan zu haben? Oder nicht getan zu haben? Oder falsch gemacht zu haben? Seine Gedanken drehten sich im Kreis und landeten immer öfter bei der donnernden Stimme des Generals, der ihm vorwarf so zu tun, als könnte er sich an nichts mehr erinnern.

    Schließlich bat er Selphet darum, dass er Rhynn fragte ob sie zu Leander ginge, weil er dem Mann nicht begegnen wollte. Letzeres verriet er der Greifen natürlich nicht. Zumindest versuchte er es. Aber bei dem bloßen Gendanken an den Hauptmann und einem Gespräch mit ihm bildete sich ein Klumpen in seinen Eingeweiden.

    Die Frage, wer zu wem ging stellte sich allerdings eiegtnlich erst gar nicht, wie er im Anflug auf die Kaserne feststellen musste. Leander schritt gerade über den großen Platz zwischen Ställen und Schlafgebäuden und drehte sich zu den Heimkehrern um, um dann mitten auf dem Platz zu warten, bis sie gelandet waren.

    Sein gesichtsausdruck wandelte sich dabei von Neugierede, zu überraschung zu sorge, als Tameqa endlich die Pfoten auf den Boden bekam.

    „Was ist passiert?“ fragte er sogleich, „Wo sind die anderen? Geht’s ihnen gut, soll ich jemanden hinterherschicken?“ sprudelte es aus dem Menschen heraus und er trat näher an die beiden Greifenreiter heran.

    „Sind die anderen Verletzt?“ Ließ Leander sie erst gar nicht zu Wort kommen lassen. Aber es war auch kein Wunder, so blutbesudelt Tameqa aussah.

    Owatu Salutierte kurz aber er bekam kein Wort über die Geschehnisse heraus. Plötzlich fühlte sich sein Mund so trocken und klebrig an, dass er nur noch hilfesuchend zu Rhynn schaute.

  • *Ihre Gedanken kreisen ...* meinte der Greif sorgenvoll an den Tua‘Tanai gewandt und fühlte diesem seltsamen Gefühlschaos seiner Reiterin nach. Denn so leicht war das garnicht, einen genauen Bericht abzugeben, aber wer sagte denn, dass es so ein genauer Bericht sein musste? Wenn sie die besorgniserregenden Fakten darlegte, würde Leander da tatsächlich noch nachfragen, ob sie nun den Greifen seine Rache vorgeschlagen hatten oder ob sie ihn einfach nicht aufhalten konnten?? Die Zeit drängte und hoffentlich zählten die Informationen mehr als ein genauer Bericht.

    Die beiden Greifen setzten zielsicher zum Landeanflug auf den Platz vor dem Lazarett an und Rhynn ließ sich ein wenig zu schnell aus dem Sattel gleiten und salutierte vor dem Hauptmann. Die Katzenfrau gab sich größte Mühe gerade zu stehen und ihre Hand nicht wieder an ihren Bauch zu führen, als der Druck zunahm. Zweimal setzte sie zu einer Erklärung an, doch der Mann unterbrach sie immer wieder.

    Kurz zog sie die Augenbrauen hoch und wartete diesmal ob Leander wartete oder ob er ihnen noch eine Frage entgegenschleuderte.

    „ Wir haben herausgefunden, dass es sich bei Greifenreiter Salik um das Gift der roten Liannatter handelt. Jemand sollte schnellstmöglich Meister Seran bescheidgeben.“

    Der Gesichtsausdruck des Hauptmannes wandelte sich schlagartig. Unschlüssig darüber ob er nun Freude oder Verärgerung empfinden sollte, dass Rhynn nur eine Seiner Fragen beantwortet hatte, ging er ein zwei schritte aufgeregt hin und her und winkte dann die Katze hektisch hinter sich her.

    „ Schritthalten. Rede weiter.“ befahl er schnell und setzte seinen Weg fort Rhynn verfiel beinahe in einen Trab um mithalten zu können.

    „ Wir haben die Lichtung gefunden, der Platz war bewacht mit einigen Männern, darunter ein Magier. Überall waren Fallen, magische als auch simple Konstruktionen. Jankris und Hzrontis Faranka und Kaela wurden verletzt. Aber nicht lebensbedrohlich. Wir konnten ein paar Gefangene machen und einige Befragen, daher auch die Information mit dem Gift. Auf dem Rückweg hierher, konnten Owatu und ich eine Gruppe Männer ausmachen, die einen Greifen gefangen hatten.“ schnell gingen sie zwischen den Betten hindurch und Leander schob einige Vorhänge zur Seite um den Heiler ausfindig zu machen.

    „ Einen Greifen gefangen?“ fragte er iritiert nach, aber ohne sie anzusehen.

    „ Ja. Sie wollten ihn an einen Mann in Serina verkaufen. So wies aussieht, stellt jemand ein Kopfgeld auf Greifen und Greifenreiter aus. Wirhaben es geschafft die Männer zu überwältigen und den Greifen zu befreien.“ schnell schloss sie ihren Bericht und hoffe, dass Leander sich für so kleinigkeiten nicht interessierte, auf die Ihr keine Ausrede einfallen wollte

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