[Corandir] Die Greifenreiter von Corandir

  • Erst als Rhynn eilig hinter Leander aufschloss löste sich auch Owatu aus seiner starre und folgte den beiden mit schnellen Schritten. Rhynn schaffte es die Ereignisse auf den Punkt zu bringen, warum war ihm das gerade nicht möglich gewesen? Beim Betreten des Lazarett wurde er unwillkürlich langsamer. Alles in ihm sträubte sich gegen dieses Gebäude auch wenn es nicht so schlimm war, als heute Morgen. Das sie Seran wegen einer Information suchten, half dabei vermutlich.

    „SERAN?“ reif nun der Hauptman durch den Raum und drehte sich dann nochmal zu Rhynn um. „Habt ihr die Männer festsetzen können? Wo sind sie? Soll ich jemanden schicken, der sie in Gewahrsam nimmt?“

    „JA!?“ kam, ehe jemand Zeit zum Antworten hatte, die Stimme des Heilers aus einem Nebenraum, doch statt des gehörnten Hauptes erschien das Gesicht des dunkelhaarigen Elfen im Türramen. „Seran ist beschäftig, er kann jetzt nicht weg.“ Erklärte Elandil und seine Miene sprach Bände beim Anblick der beiden Greifenreiter. ‚Die schon wieder.‘

    „Wer von euch ist verletzt?“ fragte der Heiler und wedelte schon mal mit der Hand um denjenigen zu einer der freien Liege zu dirigieren.

    „Es geht um das Gift. Rote Liannatter!“ unterbrach der Hauptmann den Heiler und ging geradewegs mit schnellen Schritten an dem Elfen vorbei. Ein erstaunter Blick des Heilers folgte, dann blickte er allerdings wieder die beiden Greifenreiter an. Kurz schaute Owatu an sich herab, als er so gemustert wurde. Nicht nur seine Hände waren voller Blut, die Rüstung sah, neben der abgerissen Schnalle auch ziemlich eingesaut aus.

    „Nicht meines!“ hob er abwehrend die Hände und wisch einen Schritt vor dem Elfen zurück. Das drückende Gefühl, welches dieser Raum auf ihn ausübte nahm zu.

    „Sicher?“ forderte der Heilkundige und eilige nickte Owatu. Woraufhin sich Elandil der Katze zuwandte und sie auffordernd anblickte.

    Fast im selben Moment stürmte nun auch Seran aus dem Nebenraum und mit schnellem Hufgeklacker eilte er an einen der Medizinschränke. Klackend drehte sich der Schlüssel im Schloss und hektisch zerrte der Heiler ein paar Phiolen hervor, bis er mit einem Ausruf des Triumphs wieder zurück rannte.

    Demnach war es für Salik noch nicht zu spät, schloss und hoffte Owatu gleichzeitig aus Serans Tun.

  • Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Elandil ihr einmal ein par notwenige Sekunden Zeit zum Nachdenken einbrachte? Der Hauptmann würde sicherlich auf einer antwort beharren, auch wenn der Heiler gerade ihre Aufmerksamkeit forderte. Hektisch begann sie nach einer Formulierung zu suchen. Alles zu verschweigen oder großflächig die Geschichte mit falschen Tatsachen auszuschmücken würde alles noch komplizierter machen... also blieb nur so nah wie möglich an der Wahrheit zu bleiben. Nur kurz traf sich ihr Blick mit dem des verhassten Elfen als dieser sie mit einer seiner schmalen hohen Augenbraue dazu aufforderte zu antworten. Rhynn drehte sich demonstrativ dem Hauptmann zu. „ Nichts schlimmes.“

    Dem Heiler war es ohnehin egal und sie würde sich von dem Spinnenfingerkerl nicht untersuchen lassen, solange sie kein Blut spuckte oder bewusstlos wurde. Abgesehen davon, war es ja garnichtmehr so schlimm. Rhynn lauschte auf das hufgeklapper und atmete erleichtert aus, als der Satyr fast schon jubelte. Eilig trippelnd verschwand er hinter einem Vorhang.

    „ Also was ist nun, Kylan?“ wollte Leander wissen und Rhynn schüttelte den Kopf. Sie hatte sich ihre Antwort zurecht gelegt, auch wenn das alles nicht ganz der Wahrheit entsprach.

    „ Wir konnten einen Teil der Männer gefangen nehmen... nur der Greif den wir befreit haben hat seine Peiniger getötet, bevor wir sie auf den Pferdekarren laden konnten. Vielleicht kannst du jemanden schicken der... aufräumt...“ mit zusammengepressten Lippen deutete sie bedauern an, doch das war es nicht was sie fühlte und auch Leander hob eine Augenbraue.

    „ Wie bedauerlich...“ brummte er und man sah auch ihn an, dass er das ganz und garnicht bedauerlich fand. „ Jemand fängt Greifen und Greifenreiter um sie zu verkaufen?“ erkundigte er sich schnell als er sich Elandils Blick gewahr wurde.

    „ . Sechs Männer...Wir konnten einen noch kurz befragen. Ein Hugurt in Serina zahlt viel Geld für Greifen oder Reiter und noch mehr für ein geprägtes Paar.“ erklärte sie und ihr Blick huschte zu Owatu. Das das was sie da getan hatten nicht gebilligt werden konnte, machte diese Verschleierung notwendig.

    „ Ich lasse Wachen zu den Brutbäumen schicken und die Greifen ohne Reiter, sollen die Wilden Greifen warnen. Was ist mit der Dritten?“ wollte er schnell noch wissen und Rhynn blickte kurz zur Seite, als sie daran erinnert wurde, was sie nun verpassen würde.

    „ Sie wollten die Lichtung zuende untersuchen und dann eine Patroullie auf der Nordstrße finden, die die Gefangenen für sie in die Stadt bringen... Wir sollten zur Stadt zurückkehren und die Informationen überbringen und wenn ich nicht rechtszeitig wieder aufschließe, was der kleine Zwischenfall verursacht hat, soll ich hier auf Befehle warten.“

    Schnell und mit fragendem Blick sah sie zu Owatu. Sollte sie ihn jetzt für ihn um freistellung bitten oder nicht? Ein sachtes kopfnicken in seine Richtung und dann ein verstecktee Fongerzeig auf sich selbst und hoffentlich würde er verstehen.

  • Es war gelogen, das wusste der Greifenreiter in dem Moment, wo Rhynn, sich vom Heiler abwendete und ihre Aufmerksamkeit wieder Leander widmete. Und er konnte sie gut verstehen, wenn sie sich nur ansatzweise so fühlte, wie er sich hier fühlte, dann war er der Letze, der jetzt irgendwas sagen würde. Allerdings machten Seran und Paranoel, ja sogar Rhynn immer ein immenses Aufsehen um die Notwendigkeit innere Verletzungen früh genug zu erkennen. Rhynn weiß schon, was sie tut. Versuchte sich der Tua’Tanai einzureden, die sorge stieg aber trotzdem. Nur sagen würde er auch nichts. Sein Blick blieb auf der Katze ruhen, als diese dem Hauptmann erklärte, warum sie keine Gefangenen hatten. Ja so konnte man das auch ausdrücken.

    Als sich kurz ihre Blicke trafen, nickte der Dunkelhaarige leicht. Er würde bestimmt nicht irgendwas anderes erzählen. Zudem es Leander auch ganz recht war, dass diese Männer tot waren. Das gab dem Ganzen doch ein wenig etwas, von ‚das Richtige getan‘ zu haben.

    „Gut.“ Antwortete Leander auf Rhynns Ausführungen hin und Owatu begann zu grübeln, was jetzt seine Aufgabe hier noch war. Seine Flügelmann hatte nur von sich gesprochen, was das zurückkehren anging. Und er sah ihr deutlich an, wie sie hoffte, dass sie den Befehl bekam zurück zur Dritten zu fliegen. Allerdings verstand er nicht, was sie mit ihren Handzeichen meinte. Fragend deutete er auf sich und dann wieder auf die Katze.

    Elandil hatte sich derweil abgewandt, wenn er ignoriert wurde, dann ging er wohl lieber wieder zurück zu Seran, offenbar standen beide noch und bluteten nicht aus irgendwelchen Wunden.

    Leander hingegen hatte ihnen den Rücken zugewandt und die verwirrte Nachfrage per Fingerzeichen, Owatus, so nicht mitbekommen können.

    Der Hauptmann winkte ihnen allerdings, dass sie ihm folgen sollten. Was Owatu erstmal mehr als recht war, weil es bedeutete dieses Gebäude wieder zu verlassen.

    „Wie geht es Jankris und Hzrontis? Brauchen sie Hilfe? Müssen sie früher wieder zurück? Wenn ja, dann nehmt Iltoris und Gaua’leh aus der Fünften mit, die können Paranoel helfen und die beiden zurück begleiten.“ Fragte Leander nach, als sie wieder auf dem Hof bei den Greifen standen.

    Das hieß, er sollte auch wieder mit zurück? Unsicher blickte er in die Runde. Sollte er doch sagen, dass er eigentlich den Einsatz abgebrochen hatte, weil er das einfach nicht schaffte?

    Andererseits hatte er gegen diese Greifenjäger durchaus siegreich gekämpft, was ihm tatschlich etwas mehr Selbstwertgefühl zurückgab. Die Vorstellung wieder da raus zu müssen und zu Kämpfen war ein bisschen weniger bedrückend geworden. Dafür hielt er es aber gerade hier in der Kaserne fast nicht mehr aus. Es war ein ganz merkwürdiges Gefühl, als ob die hohen Gebäude immer näher kämen. Owatu konnte es geradeso unterdrücken sein Unwohlsein dadurch zum Ausdruck zu bringen, dass er die Arme um den Körper schlang und die Fingernägel tief in die Haut bohrte um sich davon abzulenken.

  • Was sollte denn das nun bedeuten? Auch Owatu sah sie verwirrt an und Rhynn fuhr sich über den Kopf und atmete fast seufzend aus. Sie wollte dies hier nicht über seinen Kopf hinweg entscheiden... Denn einerseits, hatte er so entschlossen gewirkt, als es darum ging die Greifenentführer zu stellen und andererseits schwirrten da aber die Worte Tameqas noch immer durch ihren Kopf und auch seinen Blick hatte sie vor Augen. Er will nicht zurück... Und trotzdem war er hier... Nein.. Es gefiel ihm ganz und garnicht hier zu sein...

    Leander riss sie aus ihren Gedanken und schnell blickte sie von Owatu zu dem Hauptmann und schöpfte zugleich Hoffnung. Wenn sie nicht alleine der Dritten folgen würde, dann wäre das kein Alleingang und vermutlich die einzige Chance zurück zu Karrun und den anderen zu kommen. War es falsch das zu fühlen? Gleichzeitig Freude und Trauer.

    "Sie sahen doch ziemlich angschlagen aus." versuchte sie anzudeuten, dass es vielleicht notwendig wäre jemanden hinterherzu schicken. Sie war dem Hauptmann zwar gefolgt, doch das sie wieder die Möglichkeit hatte, mit Owatu zu kommunizieren, ohne es offen vor Leander auszusprechen, bemerkte sie erst als sie direkt vor Tameqa standen.

    "Ein magischer Blitz hat sie getroffen... Hzrontis hat Verbrennungen und alle vier sind erschöpft." setzte sie dem ganzen noch einen Drauf als Leander sie weiterhin hinter sich herwinkte. Es war später Nachmittag und die Kaserne schien seltsam leer für diese Uhrzeit.

    " Die fünfte sollte gerade zur Wache antreten... vielleicht finden wir die beiden bei den Ställen..." erklärte der Hauptmann geschäftig und ging weiter seines Weges ohne sich nach ihnen umzudrehen.

    *Frag ihn bitte, ob ich nun Leander bitten soll ihn freizustellen....*sandte sie der Grauen und obwohl sie es versuchte, konnte sie es nicht verhindern, dass die Gefühle auf die Greifin überschwappten. Freistellen würde bedeuten, dass sie wieder alleine zu den anderen zurückkehren musste. Ohne richtigen Flügelmann... Sie wagte es kaum zu hoffen, dass er sie begleiten würde, denn ein Blick auf Owatu zeigte deutlich dass er sich noch unwohler fühlte als noch zu vor. Wie von alleine und nach außen hin beiläufig wirkend legte sich eine Hand über seine und löste sanft die Finger von seiner Haut. *Ich werde ihn nicht bitten mitzukommen... Ich würde mich soviel wohler fühlen.. aber ich weiss das ihm das alles hier zuviel ist.... Aber ich muss gehen... außer...* tröstend drückte sie seine Finger bevor sie ihn wieder losließ und suchte den Blick der Grauen die neben ihnen hertrabte. * wenn du glaubst, dass er mich braucht."

  • Tameqa hatte wohl schon sei dem sie gelandet waren begonnen irendwie ihre Federn wieder sauber zu bekommen. Nur weit war sie nicht gekommen. Und in dem Moment, wo Rhynn sie ansprach hob sie den Kopf aus den Federn und blickte der Katze enteggen.

    Gleichzeitig wandte sich Owatu auch an Selphet, ohne zu wissen, dass Rhynn gerade mit der Grauen sprach.

    *Ich glaube Rhynn geht’s nicht so gut, wie sie angibt. Sie meinte Paranoel sollte sich eigentlich mal ihren Bauch ansehen. Hilf ihr bitte, das nicht zu vergessen.* sandte er dem Männchen und es war klar, dass er sich sorgen um die Cath’shyrr machte, aber auch, dass er sie nicht dazu drängen wollte.

    Wann sich allerdings seine Finger doch einen Weg auf seine Haut gebahnt hatte, das hatte er überhaupt nicht mitbekommen. Erst als er Rhynns Hand auf seiner spürte und den leichten Zug, mit dem sie die verkrampfte Hand löste, wurde ihm das bewusst. Zuerst blickte er beschämt weg, weil sie ihn bei dem Versuch erwischt hatte sich abzulenken, dann fühlte er aber fast schon sehnsüchtig ihrer Berührung nach, als sich ihre Hand wieder von ihm löste. Denn ihre Berührung war besser, als die Ablenkung, die er versucht hatte herzustellen.

    *Rhynn fragt, ob Leander dich freistellen soll* sandte ihm da Tameqa und eine seltsame Mischung aus Gefühlen begleitete diese Frage. Wollte die Graue, dass sie mitkommen konnten. Und wollte sie nicht ohne Selphet sein, oder war das auch irgendwie von Rhynn? Man konnte das nie so genau sagen. Owatus Blick schweifte zu seiner Flügelmann und ruhte einen Augenblick auf ihr, dann ließ schaute er von einem Gebäude zum nächsten. Freistellen würde bedeuten, dass er hier bleibe musste, oder? Oder ob Leander ihn dann tun lassen würde, was er wollte? Eher würde er dann auch nochmal mit dem General reden müssen, oder mit irgendjemandem anderen. Über all das hier. Er wollte sich nicht vor diesen Leuten erklären. Es war ihm schon schwer genug gefallen seine Angst vor Rhynn zuzugeben.

    *Ich will nicht hierbleiben* antwortete er der Greifin. Wirklich mitkommen zur Dritten wollte er zwar auch nicht, aber eine andere Wahl als zischen dem hier und dem unbekannten da draußen hatte er nicht. Und da war er wenigstens nicht alleine. Bei dem gendanken ertappte er sich dabei, wie er Rhynn mit grüblerischem Blick anstarrte. Hatte sie das bemerkt? Was sie wohl jetzt von ihm dachte?

    *Er kommt glaube ich mit.* Antwortete Tameqa der Cath’shyrr. *Und er braucht dich mehr, als er vor sich selber zugeben will* Die Greifin hatte durchaus seine Sehnsucht gespürt, als Owatu Rhynn eine ganze Weile lang angesehen hatte.

  • Unsicher wohin sie sehen sollte, starrte sie eine ganze Weile auf Leanders Rücken. Das war unangebracht gewesen oder? Und wieder gingen diese Bedenken los, dass sie ihm zu nah kam wenn sie sowas tat. Und das obwohl oder gerade weil sie sich in der Hütte viel zu nahe gewesen waren... Ihr Herz machte einen Satz bei der Erinnerung daran und wurde gleichzeitig gedämpft von dem Gedanken, dass es nicht sein durfte. Sie fühlte seinen Blick auf sich und unruhig zupfte sie an ihrer Armschiene. War er jetzt wütend? Weil sie zur Schwadron zurück wollte oder lag es an etwas anderem? Wieviel hatte die Graue von ihren Worten weitergegeben?Tameqa schien auch ewig mit ihrer Antwort zu brauchen. Leander betrat die Stallung und durchmaß mit großen Schritten den breiten Weg zwischen den Boxen.

    Langsam wurde es knapp... vor den anderen Greifenreitern wollte sie das nicht ausbreiten und vermutlich würde der Hauptmann sobald er die Fünfte ausfindig machen konnte seine Befehle erteilen und dann kamen die Worte mit denen sie nicht gerechnet hatte. * Er kommt mit?* fragte sie überrascht und kurz drehte sie sich nach hinten um und die Worte der Grauen machten ihr den Magen flau. Was meinte sie denn nun damit? Ja die Worte waren klar. Aber ein Teil in ihr wollte nicht hoffen, dass er sie wirklich brauchte. Und erst recht nicht, dass er sie auf DIESE Art brauchte. Nein das war albern, so schnell wie dieser Gedanke kam, verwarf sie ihn wieder um sich selbst zu schützen. Aber es klang nach Tameqas Einschätzung und wenn nicht sie, wer konnte es dann wissen? Schnell wischte sie sich über das Gesicht um das Lächeln wiederbeiseite zu wischen. Vielleicht konnte sie wirklich zurück zu den anderen, MIT Owatu..

    „ Selt antreten!“ rief der Hauptmann in die Gruppe die gerade auf der Wiese die letzten Vorbereitungen trafen um ihre Wache anzutreten und einer der Männer schälte sich aus der Traube und salutierte vor dem schneidigen Anführer.

    „ Hauptmann?“

    „ Kannst du Iltonis und Gaua‘leh entbehren?“

    Die beiden Männer diskutierten kurz als Rhynn von Selphet im Geist angestubst wurde.

    * Wolltest du dich nicht untersuchen lassen?* die Katze drehte sich zu Selphet um und tätschelte ihm leicht den Schnabel.

    * Nicht von dem Elfen.* antwortete sie und musste dem tadelnden Blick des Braunen standhalten.

    „ Hör auf mich so anzusehen.“ seufzte die Katzenfrau genervt und verschränkte die Arme.

  • Als Letzter in der Reihe war Owatu den anderen beiden in den Stall gefolgt. Ihr fühlte er sich nicht so eingeengt wie im Lazarett, komisch.

    War es die Richtige Entscheidung wieder mit zurück zu kehren? Wo er doch eben es genau in dieser Kampfsituation nicht mehr ausgehalten hatte? Er konnte doch nicht ständig hin und her schwanken. Da würde ihm keiner mehr ernst nehmen. Aber er fühlte sich so zerrissen und der Gedanke Rhynn nicht an seiner Seite zu haben machte es nur noch schlimmer.

    Deutlich spürte Owatu den überraschten und zugleich irritierten Blick Selts, als dieser näher kam. Der Tua’Tanai sich gemustert vor von dem Windvölkler mit dem spitzen weißen Bart. Und auch die Blicke der anderen Männer, die sich umgedreht hatten ruhte viel zu lange auf ihm. Er kam sich beobachtet vor, auch dann noch, als Selt mit Leander zu sprechen begann. Unwohl trat er einen Schritt zur Seite umso aus etwas hinter dem Hauptmann zu verschwinden.

    „Iltonis, Gaua’leh!“ Winkte der Schwadronsführer seine Männer zu sich und kurz trafen sich die Blicke der beiden Tua’Tanai.

    „Ihr fliegt mit zur Dritten, es müssen zwei Kameraden geborgen werden.“

    Die beiden Männer nickten. An ihren Abzeichen war abzulesen, dass der Satyr der Schwadronsheiler der Fünften war und Gaua’leh wie Rhynn Feldsanitäter.

    „Gut, dann ist ja alles klar.“ meinte Leander und wandte sich nun wieder Rhynn zu.

    „Führt sie zu Hzrontis und Jankris und unterstützt dann weiter Karrun.“ Befahl der Hauptmann und wandte sich wieder zum Verlassen des Stalls.

    Aus den Augenwinkeln sah Owatu, wie der Satyr seinem Kameraden merkwürdige Fingerzeichen gab und als dieser nicht verstand, deutlicher auf die Tätowierungen des anderen Greifenreiters zeigte und dann auf Owatu mit fragendem Blick. Ja die waren weg, schoss es Owatu durch den kopf und der Verlust schmerzte ihn, irgendwie fühlte es sich an, als ob ihm Erinnerungen genommen wurden. Ein Teil von ihm. Schnell wandte er sich ab und hätte die beiden am liebsten nie beobchaten können.

    „Schön dich wieder auf den Beinen zu sehen.“ Klopfte Iltonis Owatu auf die Schulter und der Tua’Tanai zuckte bei der unerwarteten Berührung zusammen. Einen kurzen Moment brauchte er um zu nicken, und den schwarzgelockten Satyrn anzuschauen.

    Ja er musste hier weg. Je länger er hier blieb, desto mehr Leuten würde er begegnen und desto mehr wurde er angestarrt. Eigentlich musste er es ja gewohnt sein. War aber nicht. Nicht auf diese Weise.

    Endlich standen sie wieder auf dem Hof und sogleich stieg Owatu in den Sattel. Es sollte bloß keiner noch auf die Idee kommen, dass sie sich waschen sollten, oder die Rüstung reinigen. Es wurde ihm hier zu viel.

  • „ Jawohl, Hauptmann.“ salutierte die Katze knapp nach der Anweisung und nickte den beiden anderen Greifenreitern zu. Viel hatte sie mit den beiden bisher nicht zu tun gehabt, doch eine Bergungsaktion warnun kein großer Befehl, dass hier irgendwelche Kommando strukturen ausgearbeitet hätten werden müssen. Eine Hand am Sattelknauf zog sie sich in den Sattel noch immer sah Selphet sie mit diesem Missbillingendem Blick an.

    * Wenn wir sie einholen, lass ich es von Paranoel ansehen, versprochen.* gab sie nun kleinbei und der Braune schien zufrieden. Die Schopffedern aufgestellt zupfte er kurz an Tameqas Ohr und sah zu Owatu.

    * Sie hats versprochen... wenn wir Paranoel finden.* versicherte das Greifenmännchen und hob stolz den Kopf über seinen Triumph.

    „ Bereit?“ fragte Rhynn leise ihren Flügelmann und suchte zuerst seinen Blick. Fürsorge, Nachdruck und ein Unsicherheit lag darin. Irgendwie fühlte sie sich noch immer so, als würde sie ihn zu irgendwas zwingen, doch Tameqa hätte etwas gesagt, wenn es absolut nicht ginge oder?

    Selphet breitete die Flügel aus und ungeduldig, als wollte er auf jedenfall dafür sorgen, dass Rhynn zu dem Schwadronsheiler kommen würde, tänzelte er mit ausgebreiteten Flügeln bevor sie schließlich nach einem Nicken der beiden anderen Männer gemeinsam abhoben.


    Das Licht des Nachmittags wärmte ihren Rücken und war alles andere als Unangenehm, gemeinsam mit dem Flugwind wischte es einen Teil dieser Unruhe hinweg, der sie Befürchten ließ, dass sie die anderen womöglich garnicht einholten. Rhynn steuerte Selphet über die Straße die nach Norden führte, wenn sie eine Fußeinheit finden würden, die Gefangene dabei hatten, wäre es ein Sicheres Zeichen dafür, dass Karrun bereits weiter gezogen war. Doch obwohl sie immer wieder den Blick auf den Weg unter ihnen richtete, konnte sie keine Hinweise auf diese Männer finden, die sie auf der lichtung gefangen genommen hatten.

    * Wir sollten jetzt dann scharf rechts abdrehen und zur Lichtung fliegen..* sandte sie an Tameqa. * Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, was sie so lange dort hällt...* Außer, dass Jankris und Hzrontis nicht transportfähig waren. Dass sie aufgehalten worden sind... oder schlimmeres.

  • *Gut* sandte Owatu an Selphet, dann nickte er Rhynn zu. Es auszusprechen fühlte sich wie eine Lüge an, denn wirklich bereit war er nicht. Aber, holte er sich ins Gedächtnis, mit den Greifenjägern war er auch fertig geworden.

    Sie hoben ab und der Wind u ihn herum machte alles viel erträglicher. Das die Stadt nun wieder kleiner wurde ließ endlich das drückende Gefühl, welches die Kaserne auf ihn ausgeübt hatte schwinden. Ja für den Moment war wirklich alles gut und er konnte all den Scheiß, der ihn belastete vergessen.

    Bis zu dem Zeitpunkt als sie der unheimlichen Lichtung näher kamen. Bisher hatten sie keine Spuren der Schwadron im Wald unter ihnen ausmachen können. Beim Näherkommen erkannte Owatu zuerst Faranka und Kaela, die sich beide kein Stück bewegt hatten. Das war ein schlechtes Zeichen für die viere, oder? Bei dem Gedanken kam die Wut wieder zurück. Und Owatu hieß sie willkommen, denn die Wut überdeckte die Angst.

    Kerio stand neben Marak, ein dickes Buch in der Hand und einen ziemlich missmutig dreinblickenden Karrun neben sich. Der Schwadronsführer hatte die Arme vor der Brust verschränkt und fixierte seinen Vetter mit einem verkniffenen Blick. Doch als er die Verstärkung bemerkte hellte sich seine Miene auf und erstaunt schaute er in den Himmel.

    Kerio klappte das Buch zu, als die Greifen zwischen den abgestorbenen Bäumen landeten. Der Ort war bedrückend.

    Das sah man auch Iltonis und Gaua’leh an. Schnell sprangen die beiden aus den Sätteln und Salutierten kurz vor Karrun, dann schwang ihr Blick herüber zu Owatu, als ob sie irgendwas von ihm erwarteten. Viel langsamer ließ sich der Tua’Tanai aus dem Sattel gleiten.

    „Was ist passiert?“ fragte Karrun überrascht und alarmiert zugleich. Mit schnellen Schritten eilte er auf Rhynn und Owatu zu.

    „Ich.. äh..“ hielt er sich noch an dem Sattelhorn fest und wisch aber gelichzeitig einen Schritt vor dem Anführer zurück. Nein es ging, gar nicht darum, warum er wieder hier war. Das hatte der Mensch gar nicht gefragt.

    „Hattet ihr Schwierigkeiten?“ fragte er nach und deutete auf Owatus Blutverschmutze Rüstung und Tameqas nur halb gesäuberte Federn.

    „ja, nein..“ stammelte der Tua’Tanai. Die rasche Ansprache überforderte ihn irgendwie. Zu viel tobte ihn seinem Kopf. Und zu sehr schwoll die Angst an zu Unrecht angeklagt zu werden, dass er immer blasser wurde.

    „Wir sind auf Greifenjäger gestoßen.“ Murmelte er mehr, als dass er es laut aussprach und sein Blick gilt hilfesuchend zu Rhynn.

  • Viel Zeit um den Blick über die Lichtung schweifen zu lassen, blieb nicht. Selphet stürzte vom Himmel herab und zeigte mit einer harten Landung, dass mit Rhynns Magen bei weitem nicht alles in Ordnung war, wie es zunächst gewirkt hatte. Für einen Moment, musste sie sich sammeln bevor sie von dem Rücken des Braunen steigen konnte, da war der Anführer schon auf sie zugestürmt. Möglichst darauf bedacht keine Miene zuverziehen, als ihr die Galle aufstieg schloss sie zu Owatu auf.

    Das genervte Nörgeln Selphets im Hinterkopf, konzentrierte sie sich darauf Owatu aus dieser Lage zu befreien in dem sie sich leicht vor ihn schob.

    "Irgendwer stellt Kopfgelder auf Greifen und Greifenreiter aus. Wir mussten uns um eine Gruppe kümmern, die einen Greifen gefangen hatte, desswegen hats so lang gedauert." brachte sie kurz und knapp hervor und man sah Karrun das Erstaunen direkt an.

    "Greifenjäger? Ihr habt Euch drum gekümmert? " fragte er mit seltsamen Tonfall und deutete im Kreis sowohl auf Iltoris Gaua`leh Owatu und Rhynn. Seltsamerweise waren aber nur seine Untergebenen so Blutbeflekt und zerkratzt als wären sie durch Dornenhecken gekrochen.

    "Seid ihr verletzt??" stellte er schnell und erschrocken die Frage, überging dadurch seine erste Nachfrage und winkte dem blonden Elfen, ohne eine Antwort abzuwarten. Auf einmal brachte sie ein Stoß im Rücken zum taumeln. Selphet hatte sie energisch im Rücken angestoßen als würde er befürchten, seine Reiterin wäre zu stolz um das jetzt zuzugeben und Rhynns Hand war direkt an ihren Bauch gefahren, der sofort hohl schmerzte weil sie ruckartig ihre Muskeln angespannt hatte und die andere Hand hatte sich über ihren Mund gelegt um gegen den Würgreiz anzukämpfen.

    Genau in dem Moment, stieß Paranoel hinzu und sah besorgt zuerst zu Owatu und dann direkt zu Rhynn.

    "Was ist mit ihr?" fragte er den Tua`Tanai, als hoffte er gerade nur von ihm eine Ehrliche antwort zu bekommen.

    Iltonis legte seinem Kollegen eine Hand auf die Schulter und nickte in Jankris und Hzrontis Richtung.

    "Leander meinte, ihr braucht vielleicht jemanden der eure Verletzten zurück bringt. Wir schauen mal nach ihnen." Dies hier war dem Satyrn sichtlich unnangenehm und es war etwas das Schwadronintern geregelt werden musste. Sie waren hier nur zur unterstützung und hatten ihre Befehle.

    Rhynn richtete sich wieder aus ihrer leicht gekrümmten Haltung auf und sah den Elfen an. " Es war nur Elandil im Lazarett... " versuchte sie sich halbherzig zu verteidigen.

  • Erleichterung. Als Rhynn die besseren Worte fand. Owatu verzog kurz den Mund, bevor er mit einem Nicken auf Karruns ‚gekümmert‘ antwortete. Es war zaghaft, als befürchtete er dafür eine Strafe.

    Erschrocken blickte der Tua’Tanai Selphet an. *So war das nicht gemeint* sandte er dem Greifen. Er sollte sie zwar davon abhalten sich nun doch vor Paranoel zu drücken, aber ein bisschen sanfter hätte es auch getan. Allerdings zeigte ihre Reaktion nur allzu deutlich, dass etwas nicht stimmte. Nur Blickte Karrun zuerst auffordernd Owatu an, der wieder nur abwehrend die Hände hob und den Kopf schüttelte. Und Paranoel erkannte schneller, wer wirklich Hilfe brauchte.

    „Ich glaube sie hat einen Schlag in den Bauch bekommen.“ Mutmaßte Owatu, weil sicher sagen konnte er es auch nicht. Die Hälfte der Zeit hatte sich jeder um seinen eigenen Gegner kümmern müssen.

    Paranoel nickte dankbar und wandte sich dann Rhynn zu um eine Augenbraue hochzuziehen, als diese mit Elandil als Ausrede kam. „Ich weiß, dass ihr beide Elandil nicht mögt, aber er ist ein guter Heiler, dass ist kein Grund um ein Risiko einzugehen!“ tadelte der Schwadronsheiler die Katze und fügte dann in einem sehr viel geschäftigeren Ton an: „Drücken, Ziehen? Übelkeit? Wo genau bist du getroffen?“ Dirigierte er die Cath’Shyrr in Richtung seiner Heilertasche um ihr dort zu bedeuten, dass sie sich hinsetzen sollte.

    Am liebsten wäre Owatu seiner Flügelmann gefolgt, doch Karrun trat wieder an ihn heran.

    „Was waren das für Männer?“ fragte er.

    Für einen Moment schaute der Tua’Tanai den Schwadronsführer irritiert an, weil er mit den Augen der Katze gefolgt war und völlig aus dem Thema.

    „Söldner.“ Antwortete Owatu nach einiger Zeit des Überlegens. „Sie hatten alle unterschiedliche Rüstungen und Bewaffnung. Aber anscheinend sind sie an genügend Betäubungsgift gekommen um einen Greifen auszuschalten.“ Jetzt hatte er seine Stimme wieder gefunden, denn die Wut war wieder entfacht. „Wir haben sie ausgeschaltet und den Greifen befreit. Sie wollten ihn in Serina an einen Hugurt oder so ähnlich, verkaufen.“

    „Wo war das? Auf dem Weg in die Stadt?“ Karrun hatte schon die richtigen Shclüße gezogen, die aus der Fünften waren wohl nicht mit dabei gewesen.

    Owatu nickte. „Unter dem roten Felsen.“ Erklärte er. Die Landmarke musste sich auch der Mensch gemerkt haben.

    „Und dir geht’s sicher gut?“ Hakte Karrun nun doch nochmal nach.

    „Es ist nicht meines.“ Wiederholte sich der Tua’Tanai.

    Karrun nickte. „Und ansonsten?“ deutete er an, dass er nicht nur Körperliche Verletzungen meinte.

    Schnell nickte der Greifenreiter. Er konnte dem Mann jetzt nicht sein ganzes Angstchaos auseinander dröseln. Flüchtig huschte sein Blick zu Rhynn und Paranoel.

  • Ertappt legte die Katzenfrau die Ohren an und ihr Schweif zuckte unwohl hin und her, als wollte er eine Fliege verscheuchen.

    Elandil mochte auf seine Art ein guter Heiler sein.. aber in ihren Augen war der Elf einfach nur ein arroganter.. eingebildeter.. dürrer.. überheblicher... Noch in ihrer Schimpftirade versunken, folgte sie langsam dem Schwadronsheiler und löste langsam die Schnallen auf der Linken Seite.

    "Übelkeit... Muskelüberdehnung... und ein hohles Magengefühl und ein saurer Geschmack im Mund." versuchte sie dieses seltsameGefühl zu beschreiben. " Er hat mich am Boden festgesetzt... Ein stetig zunehmender Druck mit dem Stil der Hellebarde." erklärte Rhynn und legte ihre Hand auf die Stelle, wo man noch deutlich die dunklere Delle im Leder ausmachen konnte, als sie sich langsam neben Paranoel auf den Platz sinken ließ. Schließlich konnte sie ihren Harnisch soweit öffnen, dass sie herausschlupfen konnte. Die Tunika darunter war zerknittert und feucht vom Schweiss, doch den Elfen störte das kaum. Schnell und zunächst sanft begann er ihren Bauch abzutasten.

    "Atmen.... Luftholen.... Tief einatmen und Anhalten..." dirigierte er die Greifenreiterin und für einen Moment, glaubte sie er bohrte ihr genauso tief in den Magen wie der Hühne.

    "Gut..." schloss er einigermaßen zufrieden die Untersuchung und begann in seiner Tasche zu kramen. "Scheint mir nichts schlimmes... Aber wir sollten es beobachten und du bekommst etwas zur Magenberuhigung von mir." nickte der Elf und reichte der Katze ein Tuch, weil sie ihre Hand schon wieder auf ihren Mund presste.


    Kerio indess drehte das Buch in den Händen. Zuerst hatte er zu der Fraue gehen wollen, stellte aber noch im gehen fest, wie ungebührlich und aufdringlich das wirken musste, wenn er bei einer Untersuchung seine Gesellschaft aufzwang, also ging er in einem Schlenker vorbei und zu Jankris und den beiden neuen Greifenreitern, die gerade dem verletzten Satyrn einen Schluck aus ihrem Wasserschlauch anboten und die Sättel ihrer Greifen so ähnlich vorbereiteten wie Rhynn es getan hatte, um ihn darauf mitzunehmen. Doch auch hier, hielt es ihn kaum eine Minute. Irgendwie fühlte er sich fehl am Platze, also ging er zu dem Mann wegen dem er mitgekommen war. Sein Vetter unterhielt sich mit dem in seinen Augen viel zu schweigsamen Tua`tanai und nur langsam schloss er zu den beiden auf, als der Anführer nickte.

    " Gut...dann kann ich Hzrontis und Jankris zurück schicken. Wenn sich etwas ändern sollte, gib bescheid. " schlussfolgerte Karrun und bemerkte seinen Vetter neben sich.

    "Wieviele Skizzen wilst du noch machen?... Ich würd gern heut noch diese vermalledeite Lichtung hinter mir lassen." meckerte er den Magier an doch dessen Blick lag auf der Frau, die gerade aus einem Becher trank und das Gesicht wegen dem bitteren Sud verzog.

    " Keine mehr... ich bin fertig." winkte der Feuermagier abgelenkt ab.

    "ACH jetzt bist du fertig ja??" grinste der Anführer und schüttelte belustigt den Kopf und wechselte einen augenrollenden Blick mit Owatu.

  • Erst als Kerio auf sie zukam drehte Owatu den Kopf wieder Karrun zu. Zuvor hatte er ganz genau beobachtete, was Paranoel mit Rhynn tat und das der Magier ersteinmal einen Schlenker auf die Katze zugemacht hatte, hatte in dem Tua’Tanai ein merkwürdiges Gefühl von Abneigung gegen den Mann ausgelöst.

    Er verstand allerdings auch nicht, warum sich Karrun so über die Skizzen des Magiers aufregte. Aber seinen Blick deutete er als ‚Magier‘ und zog nicht den gleichen Schluss wie der Schwadronsührer – das sein Vetter auf Rhynn warten wollte.

    Schulterzuckend gab er das Augenrollen zurück und wandte sich dann zu Rhynn, wo Paranoel jetzt aufgestanden war.

    „Und?“ fragte er die Katze, der die Medizin des Elfen offensichtlich nicht schmeckte, und hoffte seinerseits auf ein ‚Nichts schlimmes, geht vorbei.‘ Wobei er jetzt tatsächlich nicht davon ausgehen würde, dass sie es herunter spielte. Paranoel würde schon was dagegen sagen.

    „Herhören!“ Forderte da Karrun die Aufmerksamkeit der Schwadron. „Wir fliegen weiter. Hzrontis und Jankris kehren zur Kaserne zurück, begleitet von Iltonis und Gaua’leh. Der Rest folgt mir. Ich möchte das Gebiet noch etwas durchkämmen. Die Blutspuren auf dem Altarding sind von heute Nacht oder den frühen Morgenstunden. Die Bastarde die das hier beachten, haben das nicht getan, irgendwo in der Nähe muss noch ihr Priester, oder die Hexe oder Wer auch immer sein.“

    Bei letzteren Worten ballten sich die Hände des Anführers zu Fäusten.

    Sogleich begab sich Paranoel zu Hzrontis und den beiden anderen Heilern. Selphet trottete langsam auf Rhynn zu und stupste die Frau mit dem Schnabel an, als wollte er sich für seine rabiate Art von eben entschuldigen.

    „Was ist denn mit euch passiert?“ wollte Nara’tee wissen, als er näher kam um auf Zurulele aufzusteigen. Die Miene der Hyäne spiegelte dabei Überraschung wieder.

    „Wir mussten einen Greifen befreien.“ Antwortete Owatu. Vor dem Volksmann fiel es ihm irgendwie leichter und auf seinen Stutzenden Blick hin erklärte der Mann weiter: „Es gibt offenbar Leute, die Jagnd auf Greifen und Greifenreiter machen um sie zu verkaufen.“

    „Man hat euch angegriffen.“ Fragte er bestürzt und nun war auch Nim und Rangolf hinzu gekommen.

    „Nein, wir sie.“

    Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Tua’Tanai, dann legte er dem Kameraden eine Hand auf die Schulter. „Sehr gut.“

  • Der Kräutersud, der den Magen beruhigen sollte, bewirkte erstmal das Gegenteil, indem er sich Pelzig und fast betäubend über ihren Rachen legte. Wasser... das war der Gedanke die sie gerade antrieb als Paranoel sie entließ. Gerade als sie aufgestanden war, trat Owatu an sie heran und Rhynn hob ihren Harnisch wieder auf um sich in die halboffene Rüstung hineinzuquetschen.

    " Ein beleidigter Magen und eine leichte Quetschung der Muskeln. Ist nicht so wild..." versuchte sie ihren Flügelmann zu beruhigen. Sein Tonfall klang ungewohnt besorgt. Doch wäre das alles so glimpflich ausgegangen, wenn Owatu den Kerl nicht aufgehalten hätte? Das Bedürfnis sich zu bedanken bekam vorrang und doch, waren hier einfach zuviele Leute viel zu nah. Sie würden ihre Worte hören.. und wieder falsche Dinge reininterpretieren.. ganz vorne weg der Magister, den sie immer wieder dabei ertappte, wie er zu ihr sah um bei blickkontakt schnell beschäftigt zu wirken. Vielleicht fand sich später ein besserer Zeitpunkt dafür. Warum hatte sie sich nicht gleich dafür bedankt? Auf dem Weg zur Stadt waren sie alleine gewesen, aber zu dem Zeitpunkt hatte sie garkeinen Kopf dafür gehabt. Karrun schien wieder voll und ganz in seinem Element die Einheit nickte und schien sich nach seiner Ansprache tatsächlich Abflugbereit zu machen. Rhynn schloss eilig die Schnallen und zog sich die Tunika unter der Rüstung zu recht und griff blind nach hinten an den glatten Schnabel der sie angestoßen hatte, als Nara`tee dazustieß. Ja sie hatten das geschafft. Nein eigentlich hatte er das geschafft. Ein Lächeln zog ihre Mundwinkel nach oben und stolz nickte sie ihrem Flügelmann zu. " Haben wir doch gut hinbekommen. Lass mich mal schauen." grinste sie breit und schob Owatus Arm, der über der halb offenen Rüstung hing etwas zur Seite um einen blick auf die blutige Seite zu werfen. Der Lederriemen war glatt durchgeschnitten und somit viel zu kurz um wieder richtig zu schließen. Mehrfach hatte er betont, dass es nicht sein Blut war, also tastete sie nicht nach. Der gedanke daran ließ ihr ohnehin die Hitze zu Kopf steigen. Aber notdürftig reparieren konnte sie die Rüstung. Rhynn griff an ihre Gürteltasche und zog ein festes Lederband heraus und friemelte mit flinken Fingern das Band durch die Öse und verknotete es so, dass sein Harnisch wieder halbwegs sicher saß. "Geht das so?" erkundigte sie sich und griff an Selphets seite um den sehr leichten Wasserschlauch abzuknoten. Schnell nahm sie einen Kräftigen Schluck.


    Die Männer aus der Fünften, schienen bereit zum Abflug und Nim und Rangolf waren vorrausgeschickt worden um eine Patroullie zu finden, die die Gefangenen an der Lichtung abholen sollten. Rhynn legte gerade eine Hand an den Sattelknauf als eine hilfsbereite Hand in ihrem Blickfeld auftauchte.

    "Darf ich Euch helfen?" fragte der Magier höflich und ein wenig besorgt, doch Rhynn starrte etwas perplex auf die angebotene Hand.

    *Was machtn der da? Als könnte sie nicht alleine aufsteigen.* wollte Selphet iritiert von Owatu wissen und ließ sich auf den Bauch fallen um somit Kerios Angebot nichtig zu machen.

    "Es geht schon.. danke." stotterte sie und schwang ein Bein über den Sattel ohne die Hilfe des Magiers anzunehmen.

  • Erleichtert hörte er, was der Elf diagnostiziert hatte. Das klang tatsächlich besser als seine Befürchtungen.

    Und als die Katze aussprach, dass sie es gut hinbekommen hatten, stellte sich erstmals so ein Gefühl von Erfolg ein. Ja sie hatten diesen Greifen befreit und die Angst hatte nicht über ihn geherrscht.

    Irritiert folgte er ihrem Vorhaben und nahm den Arm beiseite, als sie ihn offensichtlich nicht da brauchen konnte, wo er gerade war. Owatu wollt gerade zu einem neuerlichen ‚Ist nicht meines‘ ansetzten, als ihm klar wurde, dass sich Rhynn nur für die abgerissene Schnalle interessierte. Das sein Herzschlag in die Höhe gerast war, war also vollkommen überflüssig. Dieses Mal war es allerdings nicht so, dass ihm die Berührung unangenehm gewesen wäre. Nein er musste feststellen, dass Sie das durfte. Sie durfte ihm so nah sein und den Sprung, den sein Herz machte auslösen. Alles war willkommen, was keine Angst heraufbeschwor, nicht dieses erdrückende, beklemmende Gefühl, was ihn heute Morgen noch auf dieser Lichtung heimgesucht hatte.

    Kurz überprüfte er den sitzt, als Rhynn fertig war. „Ja, Danke.“


    Schnell waren alle wieder zum Abflug bereit, nur Jankris wollte unbedingt nochmal kurz mit Nim sprechen, bevor er zurückkehren musste. Der Drachenmann saß bleich und etwas schief vor Gaua’Leh, was konnte da jetzt noch so wichtig sein, dass er Nim brauchte? Und zwar nur Nim. Der Elf Blickte Jankris erstaunt und anscheinend etwas überfordert an, als er einen Zettel von dem verletzen entgegen nahm. Doch er nickte und klopfte dem Kameraden aufmunternd auf den Oberschenkel, bevor er sich wieder seinem eigenen Greifen zuwendete.

    Owatu wunderte sich noch über dieses seltsame gebaren, bis ihm was viel seltsameres auffiel. Skeptisch zog er eine Augenbraue hoch, als der Magier doch tatsächlich Rhynn eine Hand anbot um auf Selphet aufzusteigen. Egal wie schlecht es der Katze ging, das würde sie nicht annehmen, dafür war sie viel zu stolz. Der Mann hatte wirklich gar keine Ahnung von Rhynn. Als ob sie so eine Galanterie beeindrucken würde. Das zog vielleicht bei den Damen in der Akademie, oder in was für Kreisen sich der Magister sonst so herumtrieb. Aber nicht bei Rhynn. Auf keinen Fall. Schade, dass Selphet sich hinlegte und Kerio so keine Abfuhr auf sein benehmen hin bekam.


    Marak war der erste, der Abhob und als alle wieder in der Luft waren, trennten sich die beiden zur Unterstützung gerufenen Greifenreiter wieder von der Dritten.

    *Wir suchen in Paarung das Gebiet ab. Keiner Landet, keine Alleingänge, wer was gefunden hat sucht die anderen, wir machen das gemeinsam. Ich traue denen an jeder Stelle einen Hinterhalt zu. Und wenn es hier in der Gegend auch noch Leute gibt, die auf Greifen und Greifenreiter Jagd machen, dann kann alles eine Falle sein.

    Theel und Nim, ihr fliegt nach Süden, Paranoel und Rangolf nach Westen, Rhynn, Kerio und Owatu nach Osten und Nara’Tee und Karrun nach Norden* Übermittelte der schwarze Greif die Anweisungen des Schwadrohnsführers. Ein kurzer Salut der Männer bestätigte dem Mensch, das alle verstanden hatten und nach und nach drehte ein jeder in seine Richtung ab.

  • Unwohl rutschte sie auf dem Sattel hin und her. Dieses Angebot hatte ein seltsames Gefühl hinterlassen. Zum einen war das der Stolz der ihr sagte, dass sie von niemandem Hilfe brauchte aber irgendwie, fehlte dieses Gefühl, dass er das getan hatte, weil er sie für schwach hielt. So wie die Wachen hetzten, wenn sie von ihnen beobachtet wurde wenn sie sich durch eine schwierige Aufgabe kämpfte. Ein viel zu ehrliches lächeln, das sich nicht nur auf seinen Mund zu beschränken schien, machte das ganze noch seltsamer. Zur beruhigung fuhren ihre Finger durch die weichen Federn und Selphet neigte sich leicht unter dem Gewicht des aufsteigenden Magiers. Der Greif hatte nicht daran gedacht auch weiterhin am Boden zu verharren, nur weil der Magier aufsteigen wollte, also hatte es der Magister deutlich schwieriger sich richtig zu positionieren.

    Rhynn versuchte sich auf die Anweisungen zu konzentrieren und nach dem Salut trottete der Braune auf seine Schwester zu. Obwohl sie mit der Berührung gerechnet hatte, war es noch immer unangenehm. Kerio hielt sich an ihrer Taille ein, zögerlich als wartete er auf eine Erlaubnis, die jedoch unnötig war, denn als Selphet schwungvoll abhob, schlossen sich die Arme gänzlich um sie.

    " Ich glaube nicht, dass sie so blöd sind und die Wege nehmen.." mutmaßte sie und suchte Owatus Blick. " Wir sollten uns an das Gelände halten, das leicht zu durchqueren ist und trotzdem viel Deckung bietet..."

    "Außer du sagst, dass sie sich eher an den Bach halten der zur nächsten Stadt führt, allerdings kommen sie dort schwerer vorran. Wie würdest du vorgehen, wenn du dich vor Greifenreitern versteckst?" Owatu war hier der Fährtenleser, aber wenn sie nicht runtergehen durften, konnten sie auch keine Spuren verfolgen. Da hieß es nur sich auf die Augen und den Kopf zu verlassen.

    "Oder sie nutzen die Felsigen Ausläufer!" rief Kerio zu dem Tua`Tanai und schien tatsächlich etwas mutiger. Obwohl er sich noch immer an die Greifenreiterin klammerte, hatte er die Augen geöffnet und deutete mit einer Hand auf eine landschaftliche Gesteinsaufwerfung die nach Osten führte. "So würden sie keine Spuren hinterlassen. und der Fluss verwischt den Gerucht." erklärte er nun leiser an die Katze gewandt. Die allerdings nur zu ihrem Flügelmann sah. Owatu hatte ein besonderes Gespür für soetwas, wenn jemand diese Leute finden konnte dann er.

  • Owatu betrachtete die Landschaft unter ihnen. Wenn sie hier einen Opferplatz hatten, dann mussten sie auch irgendwo in der Nähe einen Unterschlupf haben. Irgendwas, wo man Nächtigen konnte ohne dem Wetter ausgesetzt zu sein. Denn welcher Priester ließ sich schon darauf ein im Regen zu schlafen? So schätze er diese Leute ganz und gar nicht ein. Und dort an Ort und Stelle würde doch sicherlich auch niemand schlafen wollen. Oder? Also musste das ganze mindestens in einem halben Tag erreichbar sein. Und eventuell Nachts auch noch passierbar.

    Er nickte, auf Rhynns erste Mutmaßung hin. „Zumindest Tagsüber.“ Nachts konnte es schon sein, dass sie eher die Wege nahmen.

    „Ich glaube nicht, dass sie zur Stadt wollen, aber irgendwo in Richtung Serina muss ihr Versteck liegen. Den Fluß würe ich nicht nehmen, da müsste man sich immer extrem nah an der Uferböschung halten, damit man von oben nicht gesehen wird.“ Und irgendwie war ihm die Aussage des Magisters ein Dorn im Auge, auch wenn seine Überlegungen nicht so verkehrt waren.

    Es gab tausend Möglichkeiten wo sie lang sein konnten. Und Bewegungen von ihnen auszumachen war durch das dichte Blätterdach fast unmöglich. Der Tua’Tanai schüttelte den Kopf.

    „Wir können nicht versuchen sie sehen zu wollen. Wir müssen auf den Wald hören.“ Meinte er und ließ Tameqa etwas höher schrauben. Dort unten gab es mehr als die Gesuchten und die Bäume. Der Tua’Tanai schätze diese Leute nicht so ein, als ob sie es vermochten mit dem Wald eins zu werden und kein Aufsehen unter den Tieren zu erlangen.

    „Schaut nach aufstebenden Vögeln. Hört auf den Ruf des Eichelhähers, oder der Amsel.“ Erklärte er Letzteres brauchte allerdings von hier oben besonders feine Ohren und da setzte er auf Rhynn. Doch gerade diese beiden Vögel waren dafür bekannt, dass sie laut die anderen warnten, wenn Gefahr ihr gebiet betrat. Natürlich konnte der Auslöser auch ein Fuchs, oder aufgescheuchte Rehe sein. Aber alles in allem könnte ihnen ein Bild ergeben.

    Jetzt war er in seinem Element und alles andere Drumherum war vergessen. Er vertraute wieder seinem Instinkt und beobachtete, während Tameqa leise den Aufwind nutze um zu kreisen.

  • Auf den Wald hören. Das funktionierte bei der Jagd, das Rauschen der Bäume, die Tiere die durchs Unterholz huschten oder das unerwartete Knacksen von Ästen, wenn ein Tier sich durchs Unterholz bewegte... aber von hier oben? Es gab viele Anzeichen auf Wanderer oder Lagernde im Wald. ausgedünnte Wildpfade, Feuer und Rauch aber auch plattgelegene Wiesn. Systematisches Vorgehen bei der Suche. Nur kurz schweifte ihr Blick über die Baumwipfel.. die Straße war leer und ein Pferdekarren hatte tiefe Furchen in den feuchten Weg gezeichnet. Mit einer Kutsche waren sie wohl kaum unterwegs oder? Zur der Lichtung gab es kaum direkten Zugang, ein Pferdekarren war dadurch doch hinderlich. Langsam schloss sie die Augen, und suchte nach dem Bekannten Ruf des Eichelhähers oder dem der Amsel. Doch außer dem Pfeifen des Windes und dem stetigen vertrautem Flügelschlagen der Greifen, war da noch etwas anderes. Kerios Atem direkt neben ihrem Ohr, ein Geräusch das sich nicht nur nicht ausblenden ließ, sondern von viel mehr die unangenehme Nähe zu dem Mann deutlicher machte.

    "Magister.. ich..." unwohl lehnte sie sich weiter nach vorne und suchte über die Schulter den Blick des Mannes. Sie wollte nicht unhöflich sein und dennoch deutlich machen, dass sie so unmöglich was höhren konnte.

    "Selphet flieg bitte vorhersehbare Kreise! Ich höre nichts, wenn ihr... Würdet ihr euch kurz einen Moment... zurücklehnen?" mit der Hand neben ihrem Ohr deutend rückte sie weiter vor im Sattel und somit weiter von dem Magier weg.

    "Natürlich. Verzeiht." entschuldigte sich der Mann schnell und klammerte sich krampfhaft an der Lasche am Sattel fest. Nun war die ganze Anspannung des Feuermagiers wieder zurückgekehrt.

    Nun, da sich Rhynn wieder voll und ganz auf ihre Ohren konzentrieren konnte, lauschte sie angestrengt in den Wald hinein. Irgendwo hoch oben, kreischte ein Adler... Doch den blendete sie aus. In der Ferne rauschte der Fluss der ihren Weg kreuzte. Die Birkenblätter rauschten, als eine Böe hindurchwehte.

    links von ihnen schien etwas zu rascheln, und bewegte sich langsam im Bogen auf den weg zu. Rhynns und Selphets Kopf bewegten sich wie eine Einheit um dem Geräusch zu folgen.

    neben dem Weg, raschelten die Engen Büsche und ein dunkler Schatten trat aus dem Wald. und dann noch einer...

    *Wildschweine...*brummte Selphet und sandte ihnen das Bild wie eine ganze Rotte auf futtersuche durch den Wald drückte.

  • Wildschweine. Owatus Hoffnung die Übeltäter entdeckt zu haben zerplatze in dem Moment, als das Schwarzwild unter den Blättern hervortrat.

    Wenn sie nicht runter gehen durften und wirklich ihren Spuren folgen, dann war diese Art zu suchen eher ein Glücksspiel, als wirkliches Können. Zudem sie ja noch nicht mal davon ausgehen konnten, dass sie hier irgendwo waren. Immer weiter wurden die Kreise, di die Greifenreiter zogen. Aber so wirklich mehr Anhaltspunkte bekamen sie nicht. Es war ja auch nicht so, als würden sie für ihre Feinde hier unsichtbar am Himmel kreisen. Diese Kerle mussten sich nur ruhig und versteckt halten und würden somit auch nicht unbedingt unter den Tieren auffallen.

    Aber Aufgeben? Sie konnten nicht Aufgeben!

    Andererseits fiel ihm das Denken irgendwie immer schwerer. Hatte er doch irgndwie bei dem Kampf gegen die Greifenjäger einen Schlag auf den Kopf abbekommen? Er konnte sich nicht daran erinnern.. aber vielleicht war ja genau dass ein Zeichen dafür, dass dem so war. Es breitete sich jedenfalls ein drückender Schmerz in seinem Schädel aus. Seine Hände wanderten ganz automatisch zu seinem Kopf, als ob ein Gegendruck auf die Schläfen vielleicht irgendwas ändern würde.

    Was der Tua’Tanai dabei nicht bemerkte. Das Amulett auf seiner Burst hatte wieder begonnen zu Glühen.

    *Haben wir einen Plan, wenn wir nichts finden?* Sandte er an Tameqa, damit sie es an Rhynn weiter geben konnte und erschrocken wandte die Graue ihren Kopf zu ihrem Reiter herum *Was ist mit dir? Dir geht’s nicht gut* fragte sie.

    *Mein Kopf platzt* offenbar hatte er diese Tatsache nicht vor ihr zurückhalten können.

    *Sollen wir landen?*

    *Wir dürfen nicht….* Sandte er nur weiter, aber eigentlich war genau das, was er am liebsten jetzt getan hätte. Mit einer Hand fischte er nach dem Wasserschlauch, auch wenn er nicht glaubte, dass dadurch diese Kopfschmerze verschwinden würden.

  • Na das wäre auch zu einfach gewesen, dachte sich Rhynn während ihr Blick auf den Tieren unter ihnen lag. Aber vielleicht konnte man die Rotte zu ihrem Vorteil nutzen? Egal wer sich hier versteckt hielt, bei Wildschweinen ergriff man doch lieber die Flucht. Aber das schienen auch die Vögel so zu sehen und immer mehr in dem Bereich um die Gruppe herum stoben aus den Büschen auf. Das brachte so alles nichts. Vielleicht sollten sie doch direkt nach Versteckmöglichkeiten ausschau halten? Höhlen, Ruinen, Baumfällerhütten, irgendwas das genug Schutz vor Sicht und Witterung gab. Als Selphet sich seiner Schwester anschloss um in Kreisen ihr Gebiet abzusuchen, suchte die Katzenfrau das Gebiet ab. In der Ferne traten zwei Wanderer ihren Weg zur Stadt an und würden bald ihren Bereich durchqueren. Ob es Sinn hatte diese Leute zu befragen?


    Als sie sich weiter über Selphets Schulter beugte um auf den kleinen Teich zu blicken, hielt sie der Griff des Magiers zurück. Sie mussten sich wirklich irgendwas anderes überlegen, vielleicht einen zusatzriemen, dass er sich nicht an ihr festhalten musste, sondern selbst so eine Sicherheit bekam. Der Passagier schränkte sie schon ungemein ein. Tameqa stubbste sie im Geiste an als wollte sie etwas sagen, schwieg aber bereits nach dem ersten Wort. Iritert blickte Rhynn zu der Grauen und lenkte Selphet näher an die beiden heran. Die schmerzvoll zusammengekniffenen Augen zeigten sofort, dass irgendwas nicht stimmte. "Was ist mit dir??" fragte die Greifenreiterin erschrocken und wusste gerade selbst garnicht was sie tun konnte, außer auf eine Antwort zu warten. Doch stattdessen griff er nach seinem Wasserschlauch und Rhynn suchte hektisch einen Platz zum landen. Verdammt. Sie durften ja nicht landen.

    "Sieht aus als hätte er Kopfschmerzen." mutmaßte die kleine Flamme neben ihr und schwebte durch die Luft auf den Tua`Tanai zu und setzte sich vor Owatu auf den Sattelknauf um zu ihn hochzusehen.

    Rhynn inzwischen rang sich nervös die Hände und bisssich auf die Unterlippe. Was wenn die Leute ihn doch verletzt hatten? Ihn hatte niemand untersucht, weil er so starr darauf beharrt hatte, dass er in Ordnung war.

    "Wir fliegen zurück zu den anderen!" beschloss Rhynn nun und Drehte ab. Sie musste ihm irgendwie helfen, doch das konnte sie nur, wenn sie Rückendeckung von jemandem hatte.

    "Warte." widersprach ihr der Magier und legte eine Hand auf ihre Schulter um auf seine Flammengefährtin zu deuten. Tameqa und Selphet blieben flatternd in der Luft stehen

    Triv war auf Owatus Brust zugeschwebt und tastete horchend an seinem Brustharnisch herum.

    "Das ist ganz heiss!" rief die Elementar ihrem Meister zu.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!