Er zwang sich geradezu wieder Auszuatmen, als Rhynn ihn dazu ermahnte. Die Schmerzen in seinem Kopf wollten ihn in die Knie zwingen, aber er wollte das nicht zulassen. Das bedeute die Hexe gewinnen zu lassen. Und das war schlimmer.
Noch stand er und das würde auch so bleiben. Auch wenn es ihm schwindlig machte. Aber nachgeben würde Aufgeben bedeuten. Hilflos sein und ihr ausgeliefert.
Er versuchte gerade irgendwie den Schmerz umzuleiten und seine Finger krallten sich in seine Unterarme, als die kleine Flamme vor ihm auftauchte.
„Wann?“ entkam es ihm gequält. Etwas, was er lieber für sich behalten hätte und Dankbar nahm er den Wasserschlauch entgegen. Auch wenn es kein Kraut dagegen gab, so half Wasser vielleicht wenigstens etwas und wen es nur ablenkte.
Ob es nun tatsächlich das Trinken, oder Trivs Vermutung war, konnte der Tua’Tanai nicht sicher sagen, aber es ebbte langsam wieder ab. Nicht so schnell wie es gekommen war, aber doch hatte er nun nicht mehr das Bedürfnis sich an den Kopf zu fassen, damit der Druck von außen den von innen irgendwie im Zaum hielt.
Tameqa schob sich von hinten immer näher an ihren Freund heran und gab ihm so unauffällig Halt.
Er schüttelte den Kopf, als Rhynn ihm riet sich zu setzen. Nun ging es wieder einigermaßen und Tameqas Halt reichte ihm, so hoffte er zumindest.
„Geht schon wieder.“ Versuchte er die Katze zu beruhigen, oder einfach nur die Aufmerksamkeit von sich zu weisen. Sein Blick folgte aber ihr, wie sie zu dem Magister ging und sich nun doch seinen Rücken ansah.
Die ganze Zeit schien er doch etwas angespannt zu sein, wirkte nachdenklich, bis er schmerzvoll zusammen zuckte, als Rhynn wohl den Punkt gefunden hatte, auf dem er zu hart aufgekommen war.
„Langsam, ganz langsam.“ Hörte er da Paranoel hinter sich beruhigend auf Naraniwen einreden und ein Blick über die Schulter bestätigte die Vermutung, dass die Greifin die Augen wieder geöffnet hatte. In Umstand, der in der ganzen Situation gerade für etwas Erleichterung sorgte.
Jetzt wo Owatu langsam aber sicher wieder klar denken konnte, gingen ihm verschiedene Dinge durch den Kopf. Vor allem die Frage, warum es diese beiden Späher tatsächlich versucht hatten, sie anzugreifen. Er hatte den Befehlt der Hexe ja gehört und eigentlich wollte sie doch nur wissen, wo sie waren und wer noch bei ihnen war. Warum also waren sie nicht nur spähen gegangen? Zudem drei Greifen mit ihren Reitern anzugreifen, wenn man selbst nur zu zweit war, ziemlich töricht war. Andererseits hatte das Pfeilgift extrem schnell gewirkt. Wie weit wäre Tameqa gekommen, bevor auch auf sie ein solcher Pfeil geschossen worden wäre?
Für den Tua’Tanai ließ das alles hier erstmal nur einen Schluss zu. Die beiden Angreifer wollten vor der Hexe glänzen und Ihr ihn und Paranoel präsentieren. Oder nur die Greifen? Vielleicht hätten sie auf die Greifenreiter nicht mit der Schlafmunition geschossen?
Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Was hatte sich Rhynn da eben ausgesetzt?
Noch einmal Blickte er zu seiner Flügelmann und dem Magister, aber die beiden schienen nun in einem ernsthaften Gespräch vertieft, bei dem es anscheinend nicht mehr um die Verletzung des Magiers ging.
„Ich versteh das nicht, „Schüttelte Kerio den Kopf, „Eigentlich sollte ihn sein Amulett jetzt auch vor den Schmerzen bewahren.“
Die Stirn des Magisters hatte sich in Falten gelegt.
„Entweder ist sie sehr viel mächtiger, als ich gedacht… urghs…“ begann der Mann und zuckte dann zusammen, als Rhynn die Stelle der Prellung fand.
„Oder…“ versuchte er es weiter und den Schmerz zu überspielen, gab dann aber doch nach und ließ die Feldsanitäterin erst einmal ihre Arbeit machen.