Auch Silene lenkte ihren Blick auf den Garten, lauschte und bemerkte, dass die Flötistin und der elfische Harfist ihr Spiel beendet hatten und sich nunmehr leise unterhielten.Der Garten - war er nicht ein Abbild des Gärterns, der ihn sich geschaffen hatte?
Wenn Shiais Garten einer dieser Gärten war, so konnte sie sich glücklich schätzen. Sie besaß eine solch riene Seele, einen solch guten Kern, dass Silene beim Gedanken an diesen das Feuer der Sehnsucht wieder zu spüren bekam. Es hockte in ihrer Brust wie ein Parasit, wie ein gehässiger Funke, der sein Futter gerochen hatte und begann an ihrem gefrorenem Herzen zu nagen.
"Ihr werdet sehen, Shiai, dass jedem dass widerfährt, dass er sich verdient hat.", sagte die Valisar kühl, ohne den Blick vom Garten abzuwenden. "Und Ihr habt verdient, dass Ihr Euch von der Schwere Eures Herzens befreien könnt."
Die Seherin wusste um Shiais Inneres, sie wusste um die Gedanken und Fragen, die aus der Vergangenheit stammten, die miteinander fochten als ginge es um Leben und Tod - die verwickelt in ihren Kampf ihre Seele verletzten.
"Ihr wisst einen Ort, eine Zuflucht.", ergänzte sie und sah an den Flecken, an dem sie den kühlen Elfen Aravilar zuletzt gesehen hatte. "Ihr müsst ihn nur aufsuchen."