Beiträge von Erelthea

    Was ich aber leider auch schon erlebt habe: obwohl ich rein gelesen habe, war ich dann ziemlich enttäuscht vom Buch selber. Aber das kann man ja nicht vermeiden. Aber dass man ein Buch kauft, ohne auch nur hinein zu sehen, würde ich auch nicht machen...

    Nun, man lässt sich leider beeinflussen. Ich lass mich auch manchmal absichtlich beeinflussen, eigentlich immer. ich kann ja nicht jedes Buch zur Hand nehmen, da werde ich alt. Was bei mir aber neben Klappentext noch ebenso mich beeinflusst ist der Titel öfters gehe ich auch nur nach Titel und nehme eben die Interessnten heraus.

    Oder noch schlimmer: Der Klappentext hat nichts mit dem Inhalt zu tun oder er hat nur unwesentliche Berührungspunkte.


    Das ist schwer so zu sagen. Denn der Klappentext ist leider nie wirklich Objektiv. Was für den einen scheinbar unbedeutend sein könnte, war für den Autor vielleicht sehr wichtig. Aber ja, so etwas kann sehr ärgerlich sein.
    Was ich auch hasse ist, wenn am Cover bzw. auf dem Schmutztitel nicht zu erkennen ist, das wie viele Buch eines Reihe es ist.

    Seine Worte verwunderten sie nicht. Keines seiner Worte würden sie wohl noch überraschen. Er war eine mysteriöse Person, finster, finsterer als so manche, welche sich hier herum trieben und Verbrecher nannten. Doch das steigerte nur den Reiz dieses Abenteuers und so kam sie auf ihn zu, trat näher an ihn heran. Andere Leute wären geflohen, wenn sie die Gefahr gewittert hätten. Sie nicht, denn sie wusste, dass sie nur dann, wenn sie sich in riskante Situationen bringen würde, auch ihren Spaß haben würde. Und Erfolg. Darauf zielte sie in dieser Situation nicht ab, doch es konnte sich immer etwas ergeben.


    „Oh, ich denke ich werde dir auch weiterhin freiwillig Gesellschaft leisten.“ Und um die schon angespannte Situation – denn die Spannung zwischen ihnen beiden war beinahe greifbar – noch weiter zu strapazieren, hakte sie sich bei ihm unter. Das Feuer tanzte in ihren Augen. Das Spiel machte ihr Spaß und sie hatte noch keine Lust wieder damit aufzuhören.

    Die altbekannten Geräusche lullten sie ein, gaben ihr ein Gefühl von Sicherheit. Trügerischer Sicherheit und so auch Aufmerksamkeit. Sie wusste, das man hier keinen Moment unaufmerksam sein wollte, wollte man mit heiler Haut wieder an die Oberfläche kommen. Hier konnten einem schon so manche finsteren Gestalten entgegen treten und einem um den Geldbeutel und gelegentlich auch um das Leben erleichtern. Doch Angst verspürte sie nicht. Das Flammenmädchen mochte die Gefahr.


    Als wäre nie etwas geschehen, als wäre da kein Mistrauen ihrem Begleiter gegenüber, legte sie ihre Hand in die seine um sich heraushelfen zu lassen. Nicht das sie es nötig hatte. Sie war schon oft genug alleine hier gewesen und hatte es immer wieder heil heraus geschafft, doch das Spiel gefiel ihr. Sie mochte es mit dem Feuer zu spielen. Oder warn es die anderen, welche mit dem Feuer spielten?
    „Darf ich dich auf dem Nachtmarkt willkommen heißen? Hier wirst du alle deine Wünsche erfüllen können. Auch die unartigen.“

    „Ich habe schon mehr von deinem Schlag getroffen.“ Ein kleines Lächeln zierte ihre Lippen, kaum sichtbar, aber von Hohn, Überlegenheit und Belustigung geschaffen, welcher nun auch in ihren Augen blitzte. Sie wandte ihren Kopf kaum ihren Begleiter zu, nur so wenig, dass einige ihrer Locken erzitterten und im gedämpften Licht schimmerten.
    „Das ihr alle doch an das annähernd gleiche denkt, ist nicht schwer zu erraten.“ Sie wusste, dass es nicht klug war, sich mit solchen Leuten abzugeben, doch der Reiz dahinter lockte sie an. Man könnte es selbstzerstörerisch nennen, doch sie selbst sah es nicht so. Sie selbst sah nichts weiter als den Reiz und Spaß dahinter.
    Ihre Haltung änderte sich ein kleines bisschen, als die Geräusche lauter wurden, das Licht heller und den Schimmer der schwachen Laterne verdrängte. Es wurde deutlich, dass so viel Lärm für solch einen Ort ungewöhnlich war und nur von einer großen Anzahl an Menschen zeugte. Eine große Anzahl an Menschen, welche man nicht hier vermuten würde.
    Doch sie alle hatten ein gemeinsames Ziel, denn sie wollten oder konnten sich nicht an der Oberfläche tummeln. Nein, lieber liefen sie hier unten, Unterirdisch wie Ratten, welche sich um einen Kadaver tummelten, herum.Und auch wenn sich das Flammenmädchen nicht zu ihnen zählte, war sie oft genug hier um sich auszukennen und teilweise auch genannt zu werden. Hauptsächlich wegen ihren Laster, oder aber auch um Diebesgut zu verkaufen.

    Das Mädchen mit dem flammenden Haar – selbst hier unten, nur in dem Lichte der zerbrochenen Laterne schienen kleine Flämmchen auf ihren Haaren zu tanzen – schien den Blick des Schwarzen zu spüren. Denn obwohl ihr Blick nach vorne in ihre Fahrtrichtung gerichtet war, legte sich ein schelmisches Lächeln auf ihre Lippen, als er sie anblickte.
    „Führe den Gedanken zu Ende und du wirst mit dem Unrat dieser Stadt schwimmen gehen.“ Obwohl ihre Worte alles andere als freundlich waren, war ihr Tonfall geradezu lieblich. Trügerisch lieblich.
    Sie blickte nicht einmal zu ihm, als sie mit ihm sprach, sondern ließ ihren Blick weiter nach vorne gerichtete. Sie meinte schon die zahlreichen Geräusche des Marktes zu hören, die anpreisenden Rufe, mache lauter, manche leiser. Und auch die ganze Gerüche! Es war wie eine andere Welt. Aber es gab etwas anderes, was sie doch am meisten ansprach.

    Das Flammenmädchen hatte sich angewöhnt, durch den Mund zu atmen, wenn sie die Treppe bestieg, um den Geruch, welcher selbst ihr, welche in den Straßen aufgewachsen war, an schlechten Tagen ein Würgen entlocken konnte, so gut es ging zu entkommen.
    Und doch war sie bereit den Preis zu zahlen, um an den Ort zu kommen, welcher ihr so lieb geworden war. Nicht nur wegen der großen Auswahl an Dienstleistungen, welche teilweise durchaus als exotisch zu bezeichnen waren, sondern besonders wegen bestimmter Produkten, welche einen zeitweise das Straßenleben vergessen ließen. Ihr Stolz litt gelegentlich ein wenig darunter, genauso wie ihr Geldbeutel, doch das war es durchaus wert.


    Auf die Frage hin, sah sie ihn nur kurz mit einem verschmitzen Lächeln an, eher sie sich wieder den dunklen Gängen zuwandte, welche vor ihnen lagen. Nach kurze Zeit gab sie ihn aber schließlich doch eine Auskunft.
    „Lange werden wir nicht warten.“ Kaum einen Moment nachdem ihre Worte verklungen waren, erschien ein kaum wahrnehmbares Leuchten am Ende eines der dunklen Gänge, begleitet von einem Geräusch, welches kaum zu identifizieren war. Doch Erelthea wusste, dass es das Platschen von Holz in Wasser – in verunreinigtem, dickflüssigem Wasser! – war und ihnen ihren Begleiter stetig näher brachte. Sie schloss die Hand und die Finsternis umhüllte sie, doch das Licht am Ende des Ganges wurde stetig größer, als es auf sie zu kam und so wurden sie schließlich wieder in das Licht einer dreckigen Laterne gehüllt, der das eine oder andere Glas fehlte.
    Diese war an einem Boot angebracht, welches von einem Fährmann geleitet wurde, der so vermummt war, dass man nicht einmal seine Gestalt erahnen könnte, wenn man es denn wollte. Sein Gefährt trieb der Vermummte mit zwei langen, schlanken Rudern an, welcher mit kräftigen Stößen durch das Wasser getrieben wurden. Erst als er an dem Steganlegte, hielt die Bewegung der Ruder inne und Stille senkte sich über sie.
    Zügigen Schrittes sprang das Flammenmädchen in das Boot, welches gefährlich schwankte und deutete ihrem Begleiter ihr zu folgen, ehe sie sich dem Fährmann zuwandte. Münzen tauschten den Besitzer, Worte waren nicht von Nöten, denn jeder der beiden stillen Beteiligten wusste wohin es ging, ehe sie sich im Schneidersitz hinsetzte und auf Zeciass wartete.

    „Ich habe so meine Quellen“, ließ sie vermerken, während sie zügigen Schrittes die Steintreppe hinab stieg, beleuchtet durch die Flamme in ihrer Hand. Um so tiefer sie stiegen, um so stärker wurde der Geruch nach brackigem, leicht faulem Wasser und auch die Treppen wurden immer rutschiger. Stellenweiße zeichnete sich sogar grüne Flecken an den steinernen Wänden ab, doch was sie genau waren, wollte man garnicht erst wissen, sodass man lieber Abstand hielt und sich darauf konzentrierte, nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Es gab kein Geländer zum abstützen, sodass man die Treppe hinab fallen würde, sollte man stolpern.
    „Pass auf, wohin du deine Schritte setzt.“ Ihre Stimme klang neutral, sie hatte die Freude aus ihrer Stimme verbannt, um ihre Vorfreude nicht zu sehr zu verraten. Es stieg mit jedem Schritt, was sie in die Tiefe stiegen, bis sie endlich an ein weiteres Tor heran traten. Es war anders als die erste Türe nicht aus Holz gefertigt, sondern glich mehr einem Gitter. Doch auch dahinter waren nur steinerne Wände und Schwärze zu sehen, auch wenn jetzt das Geräusch von Wasser, dass gegen Stein schlug zu hören war und der faulige Geruch nun sehr penetrant war.
    Erelthea machte sich schnell an der Tür zu schaffen, sodass sie weiter gehen konnten. Kurz darauf traten sie auf eine Art Steg, wenn man so wollte, der von grün-schwarzem Wasser umgeben war, in welchen der Unrat der Stadt zu schwimmen schien. Sie trat an den Rand und stieß einen durchdringenden Pfiff aus, welcher in den vor ihnen liegenden Gängen widerhallt und so weiter getragen wurde.
    „Jetzt heißt es nur mehr warten.“

    Die Belustigung über Zeciass Worte schienen zu wachsen, nein sie über alle Maßen zu erfreuen. Eine kleines, aber feines Lächeln, welches ihr Grübchen auf die Wangen zauberte, schien ihr Gesicht erhellen, als sie in eine Gasse traten, welche noch schmutziger aussah, als die restlichen in diesen Viertel.
    Der Boden war nicht mit Steinen gepflastert, sondern bestand nur aus fest getrampelten Boden, der bei bei jedem Regen zu einer einzigen, großen Schlammpfütze wurde. Fußabdrücke von dem letzten mal, als der Boden aufgeweicht gewesen war, zeigten, dass hier wohl mehr Leute vorbei kamen, als man vergleichen würden. Immerhin endete diese Gasse überraschend und schien nirgendwo hin zu führen. Das einzige was man entdecken konnte, wenn man sich gründlich umsah, war eine so unscheinbare Türe, dass sie in den Schatten verschwand. Wenn man nicht davon wusste, konnte man sie so leicht übersehen, wie eine Dreckspur an der Wand.


    Erelthea trat an die Türe heran, doch sie versuchte erst garnicht sie zu öffnen. Sie griff nach einen der vielen Ziegelsteine, mit welcher die Wand gemauert war und zog ihn mit Leichtigkeit heraus. Auch wenn man es nicht sah, schien er lockerer sitzen, denn viel Kraft brauchte es nicht, um ihn heraus zu ziehen.
    Dann griff sie in die kleine Lücke und als sie die Hand heraus zog, hielt sie einen kleinen und unscheinbaren Schlüssle in der Hand. Den Ziegelstein setzte sie wieder ein und schloss die Türe wieder auf. Sie hielt die Türe für Zeciass auf, mit einem verschmutzen Lächeln. Die Türe schien in reine Schwärze zu führen, kaum ein einzelnen Lichtstrahl drang in das Gebäude ein.
    „Darf ich Sie an den spannendsten Ort der ganzen Stadt führen?“, fragte sie mit einem verschmitzten Lächeln.

    Mit Freude nahm sie zur Kenntnis, dass es gerade Mitternacht wurde. Sonst war sie zu dieser Zeit noch in der Kneipe, aber diese Nacht war anders. Oder schien zumindest so. Sie wusste nicht, was sie heute Nacht noch erwartete, außer ihren eigenen Plänen. Die Schwarzschuppe wirkte zumindest nicht so, als hätte er sie ohne einen Plan angesprochen. Nein, auch er hatte einen Plan und dessen war sie sich vollkommen bewusst. Aber sie liebte es, wenn die Gefahr wie ein Feuer unter ihren Händen Knisterte.


    Sie konnte von Glück sprechen, dass sie die entsprechenden Beziehungen hatte. Oder weniger die Beziehungen, als mehr das sie in den richtigen Kreisen aufgewachsen war. Und sie wusste auch, wo man einen entsprechenden Fährmann finden würde.
    "Ich gehe von der Annahme an, das Wasser keine Gefahr für dich darstellt. Doch ich würde dir trotzdem nicht raten, hinein zu fallen, der Gestank bleibt dir noch Tage am Körper kleben." Was sie damit meinte sagte sie nicht. Oh nein, sie hatte vor ihn zu überraschen und diese Tatsache zierte ihr ein Lächeln auf die Lippen, als sie sich dem Zugang näherten.

    "Aha." Sie verruchte recht erfolgreich die Uninteressierte zu geben, auch wenn das nicht ganz der Wahrheit entsprach. Sie war wissbegierige, war es schon immer gewesen und hatte gerne anderen bei ihren Gesprächen gelauscht. Natürlich, nachdem sie sich eine gute Prügeleien geliefert hatte. Doch das war eine jener Eigenschaften, welche ihr die Straße eingeprägt hatten. Und ihre Neugier hatte die Straße ihr nicht austreiben können.


    "Der Weg ist nicht mehr weit", sagte schließlich und klang herzlich wenig begeistert, auch wenn es ihr anders ging. Sie freute sich auf den Ort, welche vor ihnen lag. Doch das würde sie nicht so offen darlegen. Sie würde darauf warten, dass er es selber sehen würde. Um dann sich seine eigene Meinung bilden könnte. Und dann könnte sie ihn zurück lassen und wieder ihre eigenen Wege gehen, sich nicht von jemanden abhängig machen. Sie war lieber vollkommen frei.

    Sie reckte das Kinn hervor, ließ ihn los und starrte Zeciass herausfordern an. Er war ihr nicht sympathisch gewesen, mit einem Verhalten, doch sie hatte sich zumindest von ihm erhofft, einen unterhaltsamen Abend haben zu können. Besonders, nachdem er sie auf das Getränk eingeladen hatte. Natürlich, es war wie das Spiel mit dem Feuer, man konnte sich die Finger verbrennen, aber das wäre nicht das erste Mal. Und es würde ihr keine Angst machen.


    "Woher mein Name kommt, spielt für euch doch keine Rolle." Seine vorherigen Worte waren sie Wasser auf Schuppen abgeperlt und sie verschränkte die Arme vor der Brust. "Und als Wildfang würde ich mich nun auch nicht bezeichnen. Aber nennt mich, wie ihr wollt." Ihr war die Lust an dem kleinen Abenteuer nicht vergangen, aber sie würde es deutlich abkürzen. Wenn er bekam, was er wollte, dann würde sie sich vielleicht den Tag noch unterhaltsam machen können.


    Einen kurzen Blick zurück zu der Kneipe werfend, begann sie schnellen Schrittes einen anderen Weg einzuschlagen. Dieses Mal achtete sie nicht im geringsten darauf, ob er ihr folgte oder nicht, es spielte für sie keine Rolle mehr. Wenn er ihr keinen Spaß mehr machen würde, dann könnte sie sich auch jemand anderen suchen. Aber vielleicht konnte sie ihn ja doch noch beweisen, dass sie ein Gewinn war. Den Trumpf hielt man immer bis zum Schluss im Ärmel.

    "Entschuldigt mich, aber mein Begleiter scheint da anderer Meinung zu sein", säuselte sie und wandte sich dann um, wo sie Zec am Handgelenk packte und ohne viel Federn lesen mit hinaus zog.
    Sie funkelte ihn an, aber ohne wirkliche Wut in den Augen. Mehr schien darin Belustigung zu schimmern.
    "Ich wollte nur einmal festhalten", sagte sie nachdem die Türe hinter ihnen zu viel. "dass ihr euch nun entscheiden solltet, ob ihr meiner Führung folgen wollt oder nicht."

    Erelthea konnte sich ein grinsen nicht verkneifen. „Nein, ich denke den findet man eher im Goldnest, besonders wenn man mit Geld spart. Hier findet man den Weg in das Land der Träume. Wenn man weiß wonach man Ausschau halten muss.“ Der falsche Stoff und man landete eher im Land der Toten, als in dem der Träume. Doch nach all den Jahren hatte sie doch schon ein wenig Erfahrung. Sowohl persönlich, als auch durch Beobachtungen.
    Als sich die Gestalt näherte, wandte sie sich ihm zu und setzte einen sowohl interessierten, als aus leicht misstrauischen Blick auf. Sie sollte nicht den Eindruck machen, dass man mit ihr ein leichtes Spiel hätte, das endete nie gut. Zwar meistens für die andere Partei, aber noch eine Schlägerei bräuchte sie heute Nacht nicht mehr.

    „Und was ist der Sonderpreis für das Schätzen?“, fragte sie mit rauer Stimme zurück, die Hände vor der Brust verschränkt und einen festen Blick aufgesetzt. Eigentlich hatte sie nicht vorgehabt etwas zu kaufen. Viel Geld hatte sie nicht mehr, zudem gab es beim Nachtmarkt besser Quellen, aber bis sie dort sein würden, könnte es noch ein wenig dauern.