Beiträge von Erelthea

    Das Problem mit Geschenken kenne ich… Vor allem da dieses Jahr deswegen ein handfester Streit ausgebrochen ist. Bei uns stehen im Dezember eben einfach viel zu viele Geschenke an. Weihnachten, fast eine Woche davor meine Schwester und genau eine Woche davor ich, dann noch meine Cousine mit zu Weihnachten Geburtstag… Ja, der Dezember ist bei uns immer ein sehr geschenkelastiger Monat.

    Interessiert beobachtete Erelthea den Wolf und die Nordelfe. Ihr entging nicht, dass zwischen ihnen wohl eine Art stumme Kommunikation statt fand, was bedeuten musste, dass der Wolf noch klüger war, als sie angenommen hatte. Nicht nur ein dummes Tier, getrieben von seinen Instinkten. Das machte ihr dieses Paar noch viel interessanter.
    „Ich denke die Antwort ist schnell gegeben, selbst wenn sie für euch nicht einleuchtend erscheinen mag…“ Die dunklen Augen hatten sich an den Horizont geheftet, als hoffte sie dort etwas zu finden, was ihr dabei half die richtigen Worte zu finden, um ihr Verlangen in Worte zu fassen.


    „Ich bin an diese Stadt gebunden, bin hier aufgewachsen und vielleicht auch geboren, das kann ich nicht sagen. Aber ich werde vermutlich in meinem Leben auch nichts anderes sehen. Doch die Welt ist so groß, ich möchte wissen, was es dort draußen gibt. Was andere erleben. Wie andere diese Welt war nehmen.“
    Sie richtete ihren Blick wieder auf ihre Begleiter. Ihr Ausdruck hatte etwas Wehmütiges bekommen, als sie gesprochen hatte. Sie wusste, sie war nicht physikalisch an diese Stadt gebunden, doch sie konnte sich nicht vorstellen, was sie außerhalb machen sollte. Wie sie in der Wildnis überleben sollte.


    „Nun, um auf euer Pulver zurück zu kommen…“ Sie blieb stehen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Der Markt ist nur zu gewissen Zeiten geöffnet, ihr müsstet euch also gedulden, bis ich euch das Pulver bringen könnte.“ Sie hatte keine Zweifel daran, dass sie im Stande war, zu dem entsprechenden Verkäufer zu gehen und auch einen guten Preis zu erlangen.

    „Gehört also. Verstehe. Wie die meisten.“ Ob sie Lykash’imra glaubte oder nicht, war ihren Worten nicht zu entnehmen, sie hielt diese so neutral, auf eine Antwort, auf eine Information hin, welche sie nicht wirklich interessierte.


    Das Flammenmädchen nickte auf die Worte der Elfe hin. Sie glaubte zwar nicht, dass sie ihr damit ein umwerfendes Angebot machte – sie war sich ziemlich sicher, dass sie sich besser in dieser Stadt auszukennen und im Grunde dem ganzen Ärger entgehen könnte, wen sie nur die Beine in die Hand nahm – doch es war eine andere Aussicht als jene auf eine Belohnung, welche sie dazu antrieb, dem Angebot zuzusagen.
    „Nun, ich möchte euch ein Gegenangebot machen, welches wie gesagt nur ein Angebot ist. Ich nehme mit Freude Eures an.“ Unterwürfigkeit, zumindest zu spielen, konnte sie in eine bessere Position bringen, als sie es momentan war. „Das Pulver zu besorgen, wird kein Problem werden“, begann sie zu erklären. „doch was die Entlohnung angeht…“ Sie lächelte, doch es war ausnahmsweise ein ehrliches, freundliches Lächeln, nicht hinterhältig, nicht listig, nicht sarkastisch.


    „Anstelle von materieller Entlohnung, würde ich mich über eine Geschichte freuen.“ Sie wusste es war eine eigenartige Bitte, zumindest für die meisten. Doch da sie ihre eigene Vergangenheit nicht kannte, nicht wusste woher sie kam, liebte sie es Geschichten aus dem Leben von anderen zu hören. „Eine Geschichte von euch.“

    Das Grinsen wurde nur noch breiter, als sie den Worten von Lykash’imra lauschte. „Natürlich kenne ich ihn. Er mag zwar für die meisten ein gut verborgenes Geheimnis sein, aber…“ Sie blickte die Elfe an. „… scheinbar nicht für euch. Und damit lag ich wohl mit meiner Vermutung richtig.“
    Es war ihr schon klar gewesen, worauf es hinaus laufen würde und das noch bevor die Elfe zu Ende gesprochen hatte. Man musste dafür wirklich kein Genie sein. Jetzt blieb nur noch eine Frage offen, welche sie aber auch glaubte sich selbst beantworten zu können.
    „Beschaffen ist ein Wort, welches mal sehr weit auslegen kann…“ Sie hätte weder mit dem einen noch mit den anderen Weg ein Problem.

    Sie löste den Blick von dem Wolf, selbst wenn dieser sie sehr interessierte. Er sah so weich aus! Wie weiche Watte. Er wirkte, als könnte man gut mit ihm kuscheln, aber sie war sich sicher, dass sie eine Hand weniger hätte, wenn sie diesen Versuch wagen würde. Und so offensichtlich selbstzerstörerisch war sie dann doch nicht.


    „Oh nein, solch eine Dummheit würde ich nicht wieder begehen.“ Doch ihre Stimme klang amüsiert, weniger als würde sie diese Aussage vollkommen ernst meinen. Nein, ihre Drohung machte ihr nicht wirklich Angst, auch wenn sie sich doch bewusst war, dass sie es sich einfacher machte, wenn sie keinen Ärger veranstaltete. Nicht immer war das, was sie am liebsten machte, auch am intelligentesten, wie sie vor kurzem wieder einmal gemerkt hatte.


    „ Nun, ihr müsst mir aber sagen, was ihr euch denkt. Denn eure Gedanken kann ich dann doch nicht lesen.“ Ihre Stimme klang noch immer amüsiert. Aber auch ein gewisser Ernst war in ihre Miene getreten, mit welchem sie nun die Elfe betrachtete. Etwas was sie ihr beschaffen könnte, das klang doch einmal interessant. Interessanter als eine Elfe zu bestehlen, weil sie einen Wolf als Bewachung hatte.

    Guten Morgen… Mittag. Vormittag. Was auch immer. Ein langer Tag, auf den ich keine Lust habe. *seufz* Aber Bücherverleih auf Amazon… Klingt interessant. Wenn ich fürs lesen Zeit hätte.

    Schlagartig war alles weg. Jedes Empfinden, jeder Gedanke. Sie war nichts weiter als eine willenlose Marionette in den Armen der Schwarzschuppe. Und dann langsam kamen ihre Sinne zurück. Als erstes bemerkte sie den staubigen Boden unter ihrem Körper. Dann klärte sich ihr Blick langsam, sie sah kurz noch Zeciass, bevor er aus ihrem Blickfeld verschwand. Es dauerte noch einige Momente, bevor sie sich stöhnend aufstützen konnte und die Geräusche an ihre Ohren drang. Feuer. Tja.


    Keiner eilte ihr zu Hilfe, doch damit rechnete sie auch nicht. Das hier war der Nachtmarkt, die Leute versuchten ihre Waren zu retten und nicht die Menschen, deren Leben deutlich weniger Wert war. Ihre Gedanken waren noch wirr und als sie endlich auf die Beine kam, legte sich ein Grinsen auf ihre Lippen.
    Hätte jemand auf sie geachtete, hätte dieser sich wohl gefragt, was mit der jungen Frau nicht stimmte, denn der Gesichtsausdruck wirkte wirr und verrückt. Und dann begann sie auch noch zu kichern, als sie sich langsam von der Szenerie davon schleppte.


    Oh ja, das war eine Erfahrung gewesen. Eine lebensgefährliche, wie ihr langsam bewusst wurde. Und sie musste sich eingestehen, dass sie den Yassalar vollkommen unterschätzt hatte, dass er ihr eines ausgewischt hatte. Eins zu Null wohl für ihn.
    Sie stecke die Hand in eine ihrer kleinen Taschen um zu schauen, ob ihre Beute noch da war. Oh ja, sie hatte den ihre Abendbegleitung bestohlen, gewisse andere Gelüste konnten einem doch sehr ablenken.
    Und auch wenn sie an diesem Abend verloren hatte, hatte sie auch gewonnen, auch einen kleinen Gewinn für sich gemacht. Mit einem Seufzen drängte sie sich langsam in Richtung des Steges, um sich zurück zu ziehen und ihre Beute zu begutachten.

    „Oh, nun…“ Sie verschränkte die Hände hinter ihrem Rücken und sah die Elfe an. „Ich kann einige Dienste anbieten, welche dem gesitteten Bürger einen Aufschrei entlocken würden.“ Sie betrachtete ihren Begleiter und ein verschmitztes Lächeln zeigte sich auf den Lippen. Ihr war bewusst, dass dies auch völlig nach hinten losgehen könnte, doch wer nicht riskiert, der nicht gewinnt, nicht?
    „Und wenn ich mir diese Aussage erlauben darf, ohne das ihr mich gleich an die Stadtwachen ausliefert… Ihr seht nicht so aus, als würdet ihr zum gemeinen Volk gehören.“ Sie grinste die Elfe frech, aber auch freundlich an.


    „Also äußert einen Wunsch und ich werde schauen, was sich da erfüllen lässt. Denn ich denke, das ein einfacher neuer Beutel wohl kaum dieser Chance würdig ist?“ Ihr Blick wanderte kurz aufmerksam über die Menge, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder der Elfe zuwandte. Kurz sah sie interessiert den Wolf an, welcher die Elfe begleitete. Was sie wohl in der Stadt machten? Offensichtlich Einkäufe, aber sonst noch etwas?

    Ihre Augen verengten sich, ansonsten zeigte sich nicht von dem Ärger, welcher sie nun erfasst. Sie hatte in letzter Zeit wirklich alles andere als Glück. Nicht lief so, wie sie es sich erhoffte, immer kam ihr etwas – oder besser gesagt jemand – dazwischen.
    Sie umfasste die Klingen in ihren Händen ein wenig fester. Sie hatte wirklich nicht vor hier und jetzt zu kämpfen, das würde definitiv zu viel Aufmerksamkeit erregen, viel mehr als sie es jetzt gebrauchen könnte. Aber sie hatte auch nicht vor Objekt der Begierde diesem Handlanger der Gilde zu überlassen.


    „Nun, ich würde behaupten wir HABEN einen Interessenkonflikt, welchen es zu lösen gilt.“ Mit jedem Moment den sie hier herum standen und sich unterhielten, wurde es gefährlicher und das für sie beide.
    Aber trotzdem gab sie keinen Ansatz, wie sie das Problem lösen könnte. Sie wollte sehen, wie ihr Gegenüber reagierte. Trotz allem galt es Nichts zu überstürzen, das könnte ihr den Hals kosten, auch wenn es ihr gerade ihre ganze Willenskraft kostete, nicht ihrem Temperament nachzugeben.

    Es gibt einige, die den Spaß verloren haben, weil das Posten in Stress ausartete. Oder deren SC keinen Tiefgang hatten.


    Das hatte ich bisher nicht. Also Stress mache ich mir generell nicht, es ist einfach so, dass ich tatsächlich keine Zeit habe. Ich bin noch in zwei anderen Foren aktiv, ganz davon abgesehen, dass dieses Jahr Diplom und Matura in der Schule ansteht :würg: Ich meine, irgendwie auch endlich, weil ich jetzt langsam wirklich schon lange genug in der Schule war, aber Motivation fehlt trotzdem.

    Die Elfe brauchte dem Rotschopf nicht zu sagen, was sie zu tun hatte. Sie lebte schon ihr Leben lang in dieser Stadt und wusste, wie man der Stadtwache aus dem Weg ging. Ansonsten hätte sie ein anderes Leben geführt.Sie nahm die Hand der Elfe, ließ sich aufhelfen und legte dann gleich in einer flüssigen Bewegung einen Arm um die Schultern. Sie berührte die Fremde nur wenig, aber für eine Außenstehende wirkte es so, als würden sie sich gut kennen und sich nicht vollkommen Unbekannt sein.
    „Tut mir Leid, wegen dem Missgeschick von vorhin.“ Sie lächelte die Elfe freundlich an und senkte den Arm dann wieder, das musste reichen für die Stadtwache. „Aber das wird sich wieder beheben lassen.“ Sie zwinkerte Lykash’imra zu und ging dann mit ausladenden Schritten los. Sie brachte lieber Abstand zwischen sich und dieses Problem.

    Er brauchte ihr nichts von der Gilde zu erzählen, sie waren schon aneinander geraten, doch es hatte keinen Sinn mit ihr darüber zu reden. Sie wollte sich keiner Gilde anschließen, ihre Freiheit einbüßen, jemand anderen unterstellt sein. Wenn sie etwas schätzte, dann war es Freiheit und selbst entscheiden zu können. Und damit wäre wohl Schluss. Also ging sie nicht weiter auf diese Aussage ein. Sollte er sich doch denken, was er wollte. Aber er schien auch keine Antwort zu verlangen, andernfalls hätte er sonst wohl kaum weiter gesprochen.


    Es wäre wohl nicht klug ihm ihren Namen zu sagen, doch er hatte keine Bedeutung, war nichts weiter als eine selbstaufgelegte Bezeichnung ihrer selbst und hatte somit für niemanden außer ihr selbst eine Bedeutung.
    „Erelthea.“ In ihrer Stimme klang ein Schmunzeln mit, welches Jamil dank ihrem Tuch nicht sehen konnte. Sie klang nicht unfreundlich, aber auch nicht einladend, denn sie wusste trotz allem noch immer nicht mit wem genau sie es zu tun hatte. Und worauf er es abgesehen hatte. Doch sie konnte es sich leider schon denken. So vieles gab es hier nicht zum stehlen.


    Das ihr Gegenüber seine Waffen ebenfalls senkte, war schon einmal ein gutes Zeichen. Aber der Anblick des etwas ungewöhnlichen Begleiters ließ sie dann doch die Augenbraue hoch ziehen. Wobei die Gestalt ihm gegenüber generell nicht gerade typisch war für Nir’alenar. Nein, er wirkte sehr fremdländisch und das machte ihn nur noch interessanter.

    Sie war zurück gestolpert, als Zeciass sie von sich gestoßen hatte, hatte sich mit den Händen an einem leeren Fass hinter sich abgestützt, abgefangen. Sie zitterte am ganzen Körper, als das Feuer ihre Gestalt einhüllte, doch es verbrannte sie nicht. Nichts weiter als ein angenehmes Kribbeln hinterließ es, verlosch aber schnell wieder. Doch für das Holzgefäß hinter ihr war es schon zu spät, das Feuer hatte übergegriffen, selbst wenn sie es noch nicht gemerkt hatte. Ihre Augen, welche einen Moment zuvor noch genussvoll geschlossen gewesen waren, öffneten sich träge und sahen hinab auf die Schwarzschuppe.


    Ein spöttisches Lächeln ließ ihre Lippen zucken und auch in ihren Augen war Spott zu sehen. Doch dort waren noch mehr Emotionen, welche nicht für ihren Gegenüber waren: Wut, Angst, Hass… Doch diese Emotionen waren tief verborgen hinter den Flammen, welche noch immer in ihren Augen loderten. Doch der Spott, der galt ihrem hochmütigen Begleiter. Sie beobachtete, wie er am Boden kauerte, klein und gar nicht mehr so Stolz, bevor er sich wieder aufrappelte, auf die Beine kam. Sie lehnte sich noch immer an dem Fass an, welches leicht schwelte, sah ihm entgegen


    „Tztztz.“ Die scharf ausgestoßenen Laute unterstrichen noch, was sie gerade von ihm hielt. Erelthea stieß sich von dem Fass ab, welches umfiel und nun vollends in Feuer aufging, überquerte den Abstand zwischen ihnen und tätschelte ihm die Wange. Ihre Haut war noch immer Warm, wie bei einem Fieber, aber bei weitem nicht mehr im gefährlichen Bereich.
    „Hat man dir nicht beigebracht, dass man nicht mit dem Feuer spielt?“