Diebe!

  • Der Ball lag nun ein paar Tage zurück, aber immer noch dachte Ayala gerne und mit einem Schmunzeln an diese Nacht zurück. Es war sehr aufregend gewesen, in der Tat. Doch nun kehrte der Alltag wieder ein, und ein Problem, das sie während der letzten Tage verdrängt hatte, drängte sich nun erneut energisch in den Vordergrund. Langsam wurden ihre Finanzen derart schmal, dass sie sich nun wirklich nach einer Arbeit umsehen musste, wenn sie ihren Lebensstanderd auch nur annäühernd aufrecht erhalten wollte. Eine eigene Bleibe anstelle eines Zimmers in einem Gasthaus wäre langsam auchganz nett. Es war schon erschreckend, wie wenige Silberkrabben und noch weniger Seesterne in ihrer Börse zurückgeblieben waren. Zu schade, dass es mit Brennan nicht geklappt hatte - in seiner Vogelhandlung zu arbeiten, wäre ganz nach ihrem Geschmack gewesen.


    Doch heute wollte sie es nun endlich angehen, und deshalb suchte sie den Marktplatz auf. Irgendein Händler würde sich hoffentlich finden, der eine Gehilfin brauchte, vielleicht sogar eine Leibwächterin oder Wächterin für sein Geschäft. Es wäre wohl leichter, wenn sie irgendein Handwerk beherrschte, aber als ausgebildete Kriegerin in einer friedlichen Stadt... Ayala seufzte, bummelte an den Ständen entlang und bedauerte, dass sie sich von den angebotenen Kostbarkeiten noch nichteinmal einen neuen Haarschmuck aus Holzperlen und Federn, der ihr sofort ins Auge gesprungen war, wirklich leisten konnte. Gedankenverloren blieb sie dennoch eine Weile davor stehen.


    In der Tat war sie so sehr abgelenkt, dass sie zu spät bemerkte, wie sich flinke Finger an ihrem Gürtel zu schaffen machten. Als sie es endlich wahrnahm und herumwirbelte, während ihr Säbel aus der Scheide fuhr, war es schon zu spät. Ein ziemlich schmaler Junge rannte weg. Ein Stück lief sie ihm hinterher, doch er kannte sich zu gut aus und war bald irgendwo in der Menge verschwunden. Ohnmächtig fluchend blieb die Cath'Shyrr stehen. Der kleine Taschendieb hatte tatsächlich ihre Börse gestohlen und damit auch die letzte Kupfermuschel, die sie noch besaß. Das war in etwa das Letzte, was ihr jetzt noch gefehlt hatte. Nun konnte sie nichteinmal mehr ihr Zimmer für diese Nacht bezahlen. Erneut fluchte Ayala lauthals.

  • Yovril sah den kleinen Jungen wegrennen, jedoch in eine Richtung, die nicht auf seinem Weg lag. Eine verzweifelte Cath'Shyrr folgte ihm, jedoch hatte sie keine Chanc, in dem Gedränge, ihn einzuholen. Als sie fluchend in der Menge stand, hatte Yovril sich ihr soweit genähert, daß er sie ansprechen konnte.


    "Solche Worte aus dem Munde einer Dame? Braucht ihr Hilfe?"


    Der junge Mann deutete eine leichte Verbeugung an.

  • Sarandir Eisenklinge war nicht selten zu Fuß unterwegs und dies war einer dieser Tage, an denen er den Marktplatz aufzusuchen gedachte. Schließlich war er einem guten Geschäft niemals abgeneigt und zudem lenkte es ihn von den Gedanken ab, die ihn seit einem gewissen Vorfall in seiner Villa kontinuierlich heimsuchten.
    Gerade hatte er interessiert die Waren eines Goldschmiedes gemustert, als ihn das laute Fluchen einer... nun... konnte man sie bei solch herzhaften Worten denn noch Dame nennen? aus seinen Betrachtungen riss. Milde erstaunt wandte er sich um, nur um einem höchst exotisch anmutendem Geschöpf gegenüber zu stehen, aus dessen Munde er niemals solcherlei Worte zu hören vermutet hätte.
    Amüsiert zog er eine Augenbraue in die Höhe und verschränkte die Arme vor der Brust, nachdem er sich umgewandt hatte.


    "Aber, aber meine Dame... solch unschickliche Worte aus einem solch hübschen Mund? Was mag euch dazu verleitet haben?"


    Nun, sie schien sich wehren zu können - anders konnte Sarandir den gezogenen Säbel in ihrer Hand nicht werten.

  • "Hm, Ich glaube die Dame benötigt Hilfe, für die Ihr zu spät gekommen seid meine Herren. Oder ihr seid einfach zu langsam, denn ich habe die Zeichen erkannt und den Beutel retten können bevor er im Gedränge verschwunden ist."


    Der Fremde griff unter sein Wams und holte Ayalas Beutel daraus hervor, klimperte mit den paar Münzen die noch darin waren und warf ihn ihr mit einer lockeren Handbewegung zu. Er hatte blaue Augen und kupfernes Haar, außerdem ein qualmendes Zigarrillo im Mundwinkel, was ihm ein verwegenes aussehen verlieh. Er kam um den Stand herum hinter dem er aufgetaucht war, nahm wie beiläufig einen Apfel und begann ihn zu essen nachdem er den Zigarillo ausgemacht hatte, ohne dass der Besitzer des Standes auch nur den leisesten Hauch einer Ahnung hatte. Er gesellte sich zu dem Grüppchen, musterte die beiden gut gekleideten Herren, dann widmete er sich Ayala etwas länger, aber nicht solanga als dass es beleidigend gewirkt hätte.


    "Ihr solltet nächstens besser auf euren Beutel aufpassen meine Dame, Hier in der Stadt ist nicht damit zu spassen", sagte er zwischen zwei bissen. Ein weiterer Apfel erschien in seiner Hand den er den Anwesenden anbot.


    "Ich hoffe es ist noch alles vorhanden, schöne frau!"

    Häßlichkeit schändet nicht die Seele,
    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


    Es ist nicht der Tod, den wir fürchten sollten,
    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


    Willst du das Licht sehen, ertrage den Schatten,
    denn beides gehört zu Dir.

    Einmal editiert, zuletzt von Kerry Olindh ()

  • Yovril nahm den angebotenen Apfel, biß hinein und sagte dann:


    "Plustert Euch nicht so auf, mein Herr. Man könnte annehmen, ihr platzt gleich!"

  • Kerry lachte herzhaft.


    "Ihr seid echt mein Herr, dass ist gut. Ich mag es nicht wenn geheuchelt wird."


    Er streckte Yovril seine Hand hin.


    "Ich bin Kerry, seid mir gegrüßt Herr...?"

    Häßlichkeit schändet nicht die Seele,
    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


    Es ist nicht der Tod, den wir fürchten sollten,
    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


    Willst du das Licht sehen, ertrage den Schatten,
    denn beides gehört zu Dir.

  • "Vandros. Yovril Vandros."


    Daraufhin reichte er Kerry die Hand.


    "Vielen Dank für den Apfel. Der schmeckt, wie die, die meine Eltern verkaufen."


    Ein leichte Lächeln huschte über sein Gesicht.


    "Den Jungen habe ich schon öfter hier rumlungern sehen. Vielleicht sollte ich ihn mir mal vorknöpfen."


    Er wurde nachdenklich.


    "Aber Hauptsache ist, der Dame wurde geholfen. Benötigt ihr noch unsere Dienste?"

  • Kerry widmete sich ganz dem rest seines Apfels, sagte jedoch:


    "Wenn ihr den Jungen findet, könnt ihr ihm die Leviten lesen, stellt es euch aber nicht wirklich leicht vor. Ich komme von hier, die bekommt ihr nicht so schnell, die sind schlüpfriger als ein Aal."


    Seinerseits umspielte ein lächeln die Lippen des Mannes.


    "Aber Yovril hat recht, geht es euch gut, ist alles vorhanden?"

    Häßlichkeit schändet nicht die Seele,
    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


    Es ist nicht der Tod, den wir fürchten sollten,
    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


    Willst du das Licht sehen, ertrage den Schatten,
    denn beides gehört zu Dir.

  • Ayala, steckte, noch immer wütend, ihren Säbel wieder weg, als sie gleich von zwei doch recht vornehm wirkenden Herren angesprochen wurde. Deren Bemerkungen über ihr Benehmen waren nicht grade dazu geeignet, ihre Stimmung zu heben. Was stellten die beiden sich eigentlich vor, was sie hätte tun sollen - in Ohnmacht fallen? Ängstlich aufschreien? In Tränen ausbrechen? "Wie benimmt sich denn eine Dame, der gerade ihr letztes Geld gestohlen wurde?", erwiderte sie etwas heftiger als geplant. Dann atmete sie einmal tief durch, fuhr sich mit der hand durch die langen Haare, um sie wieder etwas zu ordnen und zwang sich dann zu einem entschuldigenden Lächeln. Es galten hier in der Stadt nuneinmal andere Konventionen als bei ihrem eigenen Volk in der Wildnis. Der leicht amüsierte Audruck des anscheinend vornehmeren der beiden Herren war dennoch ganz dazu geeignet, sie noch mehr auf die Palme zu bringen. Nur mühsam beherrschte sie sich. "Verzeiht. Eure Hilfsangebote sind sehr liebenswürdig, doch ich fürchte, es ist zu spät. Der kleine Dieb ist auf und davon, und ich muss mir jetzt schleunigst etwas überlegen, wo ich heute nacht unterkome und wie ich wieder zu ein paar Münzen für meinen Lebensunterhalt komme...das einzig Erfreuliche an der ganzen Geschichte ist, dass sowieso so wenig in meinem Beutel war, dass der Dieb wenig Freude daran haben wird." Ayala verzog das Gesicht zu einem ein wenig schiefen Lächeln.


    In diesem Moment stieß ein weiterer Herr zu der kleinen Gruppe, der ihr mit einer lässigen Bemerkung ihren Beutel wieder zuwarf. Reflexartig fing sie ihn auf; bei Yovrils Worten jedoch musste sie sich ein Grinsen verkneifen. Auch wenn der Neuankömmling ihr eben wenigstens diesen Tag gerettet hatte, so hatte der Magier recht. Er plusterte sich auf. Außerdem verbreitete er einen ziemlichen Gestank mit seinem merkwürdigen, glühenden Stäbchen, welches er in den Mund steckte und offensichtlich daran saugte. Es gab wahrhaftig seltsame Leute hier in der Stadt. Sie kam zunächst auch gar nicht dazu, ihm zu danken, denn ersteinmal fing er ein Gespräch mit Yovril an und - sie traute ihren Augen nicht - klaute Äpfel vom nächsten Stand. Ayala zog eine Augenbraue in die Höhe, wandte sich ohne ein weiteres Wort zu diesem Stand um und legte in einem von dessen Besitzer unbemerkten Augenblick aus ihrem geretteten Beutel ein paar Kupfermünzen auf dessen Theke.


    Dann, da die beiden anderen sich nun darüber unterhielten, ob man den Jungen wieder eingfangen sollte - warum hatte der Neue eigentlich ihren Beutel retten können, aber den Jungen entkommen lassen? - wandte sie sich an Sarandir. Unter Anderem auch deshalb, weil er der Vornehmste der Anwesenden war und es nie schaden konnte, solche Leute zu kennen. "Noch einmal vielen Dank für Euer Hilfsangebot, Monseiur. Ich habe mich vorhin tatsächlich hinreißen lassen, doch seht - je weniger besitzt, in eine desto üblere Lage bringt es einen, dieses Wenige auch noch zu verlieren." Die Cath'Shyrr lachte leise und mit einem leicht schnurrenden Unterton. "Ihr seht jedenfalls so aus, als würden solcherlei Sorgen Euch nicht plagen." Sie zwinkerte ihm zu; in diesem Moment jedoch schienen Yovril und Kerry sich wieder daran zu erinnern, dass sie noch da war und wandten sich mit ihren Fragen an sie.


    "Meine Herren, vielen Dank - besonders Euch für die beherzte Rettung meines Beutels. Es ist tatsächlich noch alles vorhanden, was vorher darin war...da ich aber nicht annehme, dass der Bursche, der ihn gestohlen hatte, noch aufzufinden ist, so bedarf ich Eurer Hilfe nicht mehr..." Die Cath'Shyrr lächelte freundlich, doch in diesem Moment fiel ihr ein, dass dies vielleicht nicht so ganz stimmte. Vielleicht konnte ihr dieser Kerry, der sagte, er sei von hier, in einem weiteren Punkt nachhelfen, oder auch einer von den anderen Beiden. "Das heißt,", fuhr sie deshalb fort, "vielleicht gibt es ja doch etwas - wenn Ihr großherzig übersehen könnt, dass ich sowieso schon in Eurer Schuld stehe. Auch ohne den kleinen Dieb wird meine Börse in kürzester Zeit völlig geleert sein, wenn ich nicht bald eine Arbeit finde. Womöglich kennt Ihr Euch hier besser aus als ich - wisst Ihr eine Möglichkeit? "


    Ayala lächelte gewinnend und sah die drei Herren an, ehe sie eine elegante Verneigung andeutete. "Die Kampftänzerin Ayala, Tochter des Tangalur aus dem Vilk der Cath'Shyrr würde sich freuen, in die Dienste eines jeden ehrlichen Mannes zu treten - oder einer jeden ehrlichen Dame."

  • Sarandir musterte den Neuankömmling für einen Augenblick lang nachdenklich. Davon abgesehen, daß er dieser neumodischen Art des Rauchens wenig abgewinnen konnte und es eindeutig für unter seinem Stande hielt, hatte dieser Mann etwas ausgesprochen undurchsichtiges an sich - im Gegenteil zu dem Rothaarigen, der einen recht passablen Eindruck machte und offenbar Manieren besaß.
    Zudem fand er seine Geschichte und sein... extrem hohes Geschick wenig glaubwürdig, wenn man die Umstände des Vorfalles ein wenig genauer betrachte.
    Allerdings war Sarandir kein Wachmann und so fehlte ihm die Motivation, dieser Angelegenheit mehr als einen Gedanken zu widmen.


    Als sich nun also die Cath'Shyrr an ihn wandte, schenkte er ihr ein charmantes Lächeln, veränderte jedoch seine Haltung ansonsten nicht.


    "Wie könnte ich einer solch attraktiven Dame lange böse sein?"


    Er musterte sie für einen Augenblick und seine Augen blieben einmal mehr an ihrem Säbel hängen. Eine Idee reifte in seinem Kopf, ein Gedanke, der ihn nicht mehr loslassen wollte. Eine Frau verstand eine andere Frau... und konnte ihr auf die Schliche kommen.


    "Wenn ihr den dort auch benutzen könnt, dann habe ich Arbeit für euch. Sprecht in Morgenstunden in der Villa Eisenklinge vor und ich erkläre euch die Details, wenn ihr es möchtet."

  • Kerry grinste in sich hinein, griff kurz in seine Weste und förderte wieder eines der Stäbchen zutage. Er steckte es sich in den Mundwinkel, verschwand kurz zu einem Stand mit essen und kam zurück, nachdem er die Zigarre entzündet hatte. Er sog daran und inhalierte den ersten Zug tief bevor er ihn wieder ausstieß.


    "So, ihr benötigt unsere Hilfe nichtmehr, nun denn +, wenn ihr meint."


    Seine Mundwinkel waren ein wenig in die höhe gezogen ansonsten sah man keine gefühlsregung.


    "Ihr habt da ja einen ganz schönen Stammbaum, wenn ich das mal so bemerken darf."

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    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


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    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


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  • "Ich könnte höchstens bei meinen Eltern nachfragen, ob sie eine Verkaufshilfe brauchen."


    Dann wendet er sich kurz noch einmal an Kerry:


    "Ihr kommt auch von hier? Meine Eltern wohnen hier ganz in der Nähe."

  • "Ob ich damit umgehen kann?" Ayala zog ihren Säbel erneut aus der Scheide, ließ ihn im Licht aufblitzen und fuhr mit enem Finger fast zärtlich über seine Klinge. Dann lachte sie leise. "Monsieur Eisenklinge, Ihr beliebt zu scherzen. Ich bin eine Kampftänzerin aus dem Volke der Cath'Shyrr. Ihr werdet nicht viele treffen, die das Klingenspiel noch eleganter beherrschen." Sein charmantes Lächeln hatte seine Wirkung nicht verfehlt, und so lächelte sie strahlend zurück. "Wenn Ihr wollt, gebe ich Euch jederzeit eine Kostprobe - nur nicht hier im Gedränge. Ich danke Euch für Euer großherziges Angebot - ganz gewiss werde ich mich morgen früh in Eurer Villa einfinden." Nocheinmal lächelte sie ihn unter halbgesenkten Lidern hervor an, dann jedoch wandte sie sich an Kerrry.


    "Ihr findet meinen Stammbaum... 'ganz schön', Monsieur?" Ein leicht ironischer Ausdruck kam in ihre Augen. "Nun, was daran kommt Euch denn so besonders vor, dass Ihr das hervorheben müsst? Ich sollte doch meinen, dass die meisten wenigstens ihre Herkunft nennen können... und was Eure Hilfe angeht, nun, so habt Ihr ja schon meinen Beutel gerettet. Was mehr könnte ich verlangen?" Sie musterte ihn eine Sekunde länger als es vielleicht schicklich gewesen wäre, erst dann breitete sich ein Lächeln auf ihrem gesicht aus. "Aber dafür danke ich Euch noch einmal herzlich. Ihr müsst sehr schnell gewesen sein - schade, dass der Dieb selbst Euch anscheinend entwischt ist." Nocheinmal lächelte sie, und wenn der letzte Satz mehr bedeuten sollte als sie mit Worten sagte, nun, so war ihr dies nicht anzumerken.


    Soie wollte sich dann wieder Sarandir wdmen und ihn fragen, wo sie seine Villa im Adelsviertel finden könne, als Yovril auch eine Vorschlag zu ihrer Arbeitssuche beisteuerte - der ihr jedoch nicht allzu attraktiv vorkam. Freundlich antwortete sie daher: "Das ist sehr nett von Euch, doch bin ich geneigt, das Angebot des Herrn Eisenklinge hier wenigstens genauer in Augenschein zu nehmen. Seht, da ich ausgebi9ldete Kämpferin bin, würde mir eine Arbeit in diesem Bereich eventuell am Besten liegen."

  • "Oh ihr irrt euch werte Dame, Ich weiß dass ich das Ergebniss einer leidenschaftlichen Nacht zweier Personen war und meine Jugend in einem Hospitz verbracht habe, bis heute unwissend über meine Herkunft."


    Er näherte sich Ayala's Gesicht noch etwas, lächelte sie an und sagte:


    "Seid froh, dass ihr euren Stammbaum so gut kennt."


    Dann zog er sich wieder etwas zurück und sagte:


    "Ich bin also nicht hier aufgewachsen, zumindest nich direkt hier in der Gegend ich denke nicht, dass eure Eltern mich kenne. und meine Eltern werden sie auch nicht kennen, die kenne ja noch nicht mal ich. Oh, da fällt mir noch etwas ein, Ich hörte von einem bemerkenswerten Kampf in der Halle des Schwertes, eine Frau deren Beschreibung auf euch passt und einer dieser Dunkelhäutigen Verbrecher, ein Nachtelf. Wart ihr es, wenn ja, habt ihr, wie ich hörte, in ihm jemanden gefunden, der das Klingenspiel, oder sollte ich besser Dolchspiel sagen, besser beherrschte als ihr. Bemerkenswert so mit Dolchen umgehen zu können, meint ihr nicht auch."


    Die Aussagen klangen wohl provozierend, doch in seinen Augen und in seinem Gesicht war das pure Interesse abgezeichnet.

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    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


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  • Ein feines Lächeln glitt über Ayalas Gesicht. "So, meine Niederlage gegen einen Dunkelelfen hat sich also herumgesprochen. Es ist aber nicht sehr rücksichtsvoll von Euch, dergleichen vor einem möglichen Arbeitsgeber zu erwähnen." Sie zwinkerte Kerry zu und wandte sich dann an Sarandir. "Was er allerdings vergaß zu erwähnen - oder nicht wusste - ist, dass dieser Nachtelf etwa zweihundertzwanzig Jahre älter ist als ich und seit über hundert Jahren mit Dolchen trainiert - während ich erst seit fünfzehn Jahren den Umgang mit meiner Waffe übe. Und er kämpfte mit zwei Waffen, ich nur mit einer. Und vielleicht sollte ich auch erwähnen, dass es knapp war - sehr knapp. Am Ende entschied das pure Glück über Sieg und Niederlage. Beim nächsten Male könnte es genauso gut anders ausgehen."


    Ayala machte dabei keineswegs den Eindruck, sich selbst verteidigen zu wollen. Ihre Worte klangen ruhig - schließlich wusste sie ziemlich genau, was ihre Klingenkunst wert war; sie wollte nur nicht vor Sarandir im falschen Lichte erscheinen. "Aber Ihr habt natürlich recht,", sprach sie dann wieder zu Kerry, "er ist ein sehr guter Kämpfer mit dem Dolch. Vielleicht wollt Ihr es eines Tages selbst gegen ihn wagen. Dann solltet Ihr in den Hallen des Schwertes nach ihm suchen. Ich möchte Euch aber vor vorschnellen Urteilen warnen - ein Verbrecher ist er nicht. Oder machen ihn schon allein seine dunkle Haut und seine spitzen Ohren dazu?" War ihr Tonfall bis jetzt eher spielerisch und leicht gewesen, so klang im letzten Satz ein wenig Abscheu mit - sie konnte unbegründete Vorurteile nunmal nicht leiden.

  • "Wenn ihr so fragt, ja! Tun sie! Wenn ich bedenke das ihr, Tochter des Tangalur euch Kampftänzer nennt, und er, der euch mit zwei Dolchen besiegte, hier frei herumläuft...
    Seine Herkunft kann er nicht verbergen und geheuer sind mir diese Mörder auch nicht. Man hört oft genug von Scharmützeln, die tödlich für alle Ausgegangen sind, ausser für die Mitglieder dieses Volkes. Seid froh, dass er nur zu einem Übungskampf in der Arena war und Übungswaffen benutzt hat. Oh nein, mit eurer Entrüstung und hohen Meinung von diesem Wesen bringt ihr mich nicht von meiner Meinung ab. Das beste was man mit diesen Leuten macht, ist sie aus der entfernung zu erschiessen und hoffen, dass er mit seiner Magie nicht den Pfeil aufhält und euch heimsucht."


    Kerry Verschränkte die Arme vor der Brust und nickte um seine Meinung zu bekräftigen.

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  • Sarandir hatte sich während des Gespräches zwischen Kerry und Ayala wieder dem Goldschmied zugewandt und diesen zur Herausgabe eines kleinen Pergaments und einer Schreibfeder bewegt. Für einen Stadtansässigen war es mit Sicherheit keine Frage, wo sich die Villa Eisenklinge im Adelsviertel befand, für jemanden, der hier noch nicht allzu lange verweilte, würde es aber durchaus mühevoll sein, unter den Villen des Viertels die Richtige zu finden.
    So notierte er also in geschwungenen Buchstaben, wo sich die Villa Eisenklinge befand - war sich jedoch gleichzeitig nicht mehr sicher, ob die Cath'shyrr des Lesens mächtig war. Es war nicht selten, daß Angehörige des einfachen Volkes nicht Lesen und Schreiben konnten und Klingenkünstler interessierten sich doch recht selten für das geschriebene Wort. Zumindest dies konnte er aus eigener Erfahrung bestätigen.


    So reichte er ihr das Pergament trotzdem - schließlich bestand noch immer die Möglichkeit, daß sie sich die Worte vorlesen ließ und mischte sich kurz in das Gespräch ein – natürlich nicht, ohne abzuwarten, bis beide Teilnehmer verstummt waren. Dies gebot schließlich die Höflichkeit und auch wenn man es öfter abstreiten wollte – Manieren besaß Sarandir.


    Anscheinend hatte er es hier mit einem Nachtelfenhasser zu tun, der seine Meinung gerne laut kund tat. Nun denn – es war nicht seine Sache, sich hier einzumischen und die Nachtelfen kümmerten ihn nicht. Stattdessen reichte er der Cath’shyrr das Pergament und verneigte sich kurz, denn Säbel oder nicht - immerhin handelte es sich um ein weibliches Wesen.


    „Meine Dame – wenn ihr euch überlegt habt, ob ihr mein Angebot annehmen möchtet, so findet ihr meine Villa im Adelsviertel. Doch nun müsst ihr mich leider entschuldigen, denn wichtige Geschäfte benötigen meine Anwesenheit.“
    Ein schiefes Lächeln lag auf Sarandirs Lippen und es wirkte ganz so, als sei er nicht allzu angetan von der Aussicht auf diese wichtigen Geschäfte. In der Tat verbrachte er seine Zeit lieber ohne Pflichten, wenn es ihm möglich war. Schließlich wandte er sich nach einem kurzen Nicken in Richtung der Männer ab, um die Runde zu verlassen.


    [SIZE=1]OOC: Ich krümel mich mal aus dieser Runde raus, damit ich das Geschehen nicht aufhalte. Ayala kann aber gerne trotzdem jederzeit vorbeischauen - es geht halt nur langsam voran.[/SIZE]

  • "Ihr scheint ja in Eurer Meinung mehr als festgefahren zu sein. Und wer bin ich schon - die den fraglichen Nachtelfen im Gegensatz zu Euch ja wohl kennengelernt hat - annehmen zu wollen, es vielleicht besser zu wissen.", erwiderte Ayala recht bissig an Kerry. Jetzt störte sie nicht nur, dass er unberechtigten Vorurteilen fröhnte, sondern auch, dass seine Worte ihre Mitgliedschaft bei den Kampftänzern ihres Volkes in Frage zu stellen schienen. "Und über meine Klingenkunst solltet Ihr lieber auch nicht urteilen, bevor Ihr es nicht selbst gesehen habt."


    Damit wandte sie sich endgültig von Kerry ab und Sarandir zu, der ihr soeben ein Pergament mit seiner Adresse übergab. Ayala konnte nicht lesen und sah das Pergament daher etwas verdattert und hilflos an. "Hmja, vielen Dank.", erwiderte sie. "Ich denke nicht, dass ich da lange überlegen muss - ich werde Euch baldmöglichst dort aufsuchen. Noch einmal vielen Dank für das Angebot - und natürlich, Eure Geschäfte haben Vorrang. Au revoir!" Auch sie deutete noch einmal eine eleganmte Verneigung an.

  • Yovril folgt gespannt der Unterhaltung.


    "Ja, eine Schwertkämpferin würde sich wohl im Laden meiner Eltern langweilen. Die einzige Klinge, die man da benutzen kann, ist en Schälmesser. Nichts für ungut."


    Dann wendet er sich an Kerry: "Ihr haltet nicht viel von Nachtelfen, oder?"

  • "Nein, gar nichts! Dieses Pack ist doch seit ihrer geburt versaut. Sie können noch so oft sagen sie seien nicht böse, kommt man ihnen zu nahe um mit ihnen zu reden, so stechen sie einem doch nur den kalten, spitzen Metallfinger in die Nieren, genau!"


    Kerry verschränkte erneut die Arme vor seiner Brust. Dann trat er wieder an Yovril heran und legte ihm freundschaftlich die hand um die Schulter.
    "Da Lob ich mir doch solche Herren wie euch und den Pikfeinen der eben noch da war. Ihr steht wenigstens zu eurem Wort und würdet es auch offen sagen, wenn ihr mich nicht leiden könntet."


    Ein Grinsen überzog Kerry's Gesicht und er knuffte Yovril freundschaftlich auf die ihm zugewandte Schulter.

    Häßlichkeit schändet nicht die Seele,
    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


    Es ist nicht der Tod, den wir fürchten sollten,
    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


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    denn beides gehört zu Dir.

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