Es war ein dunkler Tag, über der Kuppel und über dem Meer hatten sich die wolken zusammengezogen und ab und zu sah man ein Wetterleuchten, verzerrt durch die Masse des Wassers die auf die Kuppel Beleriars drückte, doch die Stimmung des wetters trübte auch die Stimmung der Leute. Leutnant Emiriel und Wachman Tashindar merkten die gedrückte Stimmung überall, kaum jemand lächelte ihnen heute zu und die Leute schienen sich eher um ihre Dinge kümmern zu wollen, als das ihnen zugeworfene "Guten Morgen!" Der beiden Stadtwachen zu erwiedern. Dieser Umstand drückte auch die Laune Tashindars, doch Emiriel versuchte sich nicht herunterziehen zu lassen. Sie waren ins Adelsviertel gerufen worden um einer Vermisstenmeldung nachzugehen. Das war selbst schon genug, da mußten sie nicht noch durch rüpeliges Verhalten auffallen.
Emiriel klopfte an die Tür, trat zwei Schritte zurück und wartete, dass sich jemand meldete. Die Tür öffnete sich und heraus kam eine Magd, die sich danach erkundigte, welches Anliegen die beiden Herren denn zu dem Haus geführt hätte.
"Guten Tag, Ich bin Leutnant Emiriel und das ist Wachmann Tashindar, wir kommen wegen der Vermisstenmeldung, die bei uns abgegeben wurde über eine..." Er konsultierte nochmal seine Aufzeichnungen, die er, auf einer Handlichen Schiefertafel aufgezeichnet, mitgebracht hatte,"Frau und ein Kind. Shal'Zeen ist der Name. Dürften wir wohl den Hausherren oder die Hausdame sprechen?"
Sie wurden von der Magd in einen Empfangsraum geführt und sahen sich um. Die hausdame kam, entschuldigte ihren Mann und erzählte erneut die Geschichte Der Familie Shal'zeen. Nach ein paar Rückfragen des Leutnants und der bestimmten Ablehnung etwaiger Getränke oder Essen, verabschiedeten sich die beiden Wachleute und gingen die Strasse hinunter in Richtung des Parks und des Hauses der Vermissten.
"Was hälst du davon Tash'? Ich weiß nicht, die hörte sich ziemlich besorgt an, was sagte sie noch gleich..."
"Sie sagte, dass das Kind sehr gerne und sehr lange im Wasser geschwommen ist, und irgendetwas von Schuppen, sollte es Mira'Tanar sein?"
"Nein, die Mutter ist eindeutig Edelelfe, vielleicht ein Halb-Blut, das könnte sein. Lass uns mal nachdenken, die Frau war bekannt für den Bau von Musikinstrumenten mit Seeschmuck sagte die Frau, da könnte das Kind ins Spiel kommen."
"Ja, aber lass mal die Kirche im Dorf, wir müssen sie finden und ich glaube nicht, dass das etwas mit dem verschwinden zu tun hat. Ich würde vorschlagen, oh grosser Leutnant, dass wir versuchen herauszufinden, welchen Weg die Beiden immer richtung des Seeviertels genommen haben, wenn ich die Frau richtig verstanfden habe und sie das Mädchen da hat schwimmen lassen."
"Das hab ich auch so verstanden, sehr leichtsinnig meiner Meinung nach. Dann lass uns mal rundfragen, der tag ist noch jung."
Die beiden machten sich auf die Socken und fragten in der näheren Umgebung des hauses nach, ob irgendjemand etwas über den Verbleib der beiden wüßte. Nach erschöpfenden Stunden befragung, setzten sie sich in den Park, aßen zu mittag und ließen den Weg nochmal Revue passieren. Sie rekonstruierten den weg der Edelelfe mit ihrem Kind, der wohl immer der gleiche war und machten sich am frühen nachmittag auf den Weg, diesen einmal abzulaufen.
Auf halbem Weg, fast ausserhalb des Adelsviertels bemerkte Tashindar einen Fleck und eine Schleifspur auf dem Boden die ihm sehr komisch vorkam, Emiriel bemerkte ausserdem, einen durchdringenden Verwesungsgeruch, beide lockerten ihre Schwerter in den Scheiden und gingen der Quelle des Geruchs nach, sie kamen zu einem leerstehenden Haus im Adelsviertel, an dessen Tür die Spuren hineinführten, der Geruch war überwältigend.
"Hallo, Stadtwache, ist da jemand?" rief Emiriel
"Wir wollen ihnen nichts tun, wir suchen nur jemanden, dürfen wir eintreten? Ist da was passiert? Haalloo!"
Sie öffneten vorsichtig die Tür und lugten hinein...