Beiträge von Keona Saldari

    „ Ja. Dieses Schiff gehört im Anteil meinem Onkel und Hyram.“ murmelte sie leise, war aber garnicht wirklich gedanklich bei diesem Thema.

    „ Hoffen wir, dass es nicht so weit kommt, aber wenn werden wir jede Hilfe brauchen die wir kriegen können.“ Denn die flüsternde Inkie war wesentlich größer als die Wolkentänzer und vor allem was die Ausrüstung anging um einiges Wehrhafter. Doch dann gab Ipati Entwarnung. Viel zu wenig Information, denn der Windgeist gab lediglich Boreas Worte weiter.

    „ Ich soll euch entwarnung geben..“ meinte sie mit verwirrtem Gesichtsausdruck und starrte einen Moment auf sie Türklinke bevor sie mit einem „ Ich komm gleich wieder.“ aus dem Raum ging.


    Keona traute dem Frieden nicht mehr, und dieses Bedrängnis übertrug sich auf ihre zögerlichen Schritte die sie über das Deck zu Kapitänskajüte führten. Als wartete dort drinn das nächste Unheil, sei es durch Taten oder die grauenvolle Wahrheit über ihren Bruder oder anderen feststehenden Tatsachen. Ipati war hingegen Euphorisch, das alleine ließ sie jedoch nicht stetig einen Schritt vor den anderen Setzen. Es war das Vertrauen in Boreas. Dass er es trotzdem immer Geschafft hatte das Ruder noch herumzureissen, auch wenn ihnen das Wasser bis zum Hals gestanden war. Mit schwerem Herzen drückte die Verwandelte die Klinke herunter und trat zögerlich mit ausweichendem Blick ein.

    Boreas Worte schürten nur die Unruhe in ihrem Innern. Das klang als müsste sie sich jetzt vor ihrem Onkel für die Taten und somit den Grund rechtfertigen, warum ihr Bruder all das nun ausbaden musste, wo sie zu Feige gewesen und geflohen war.

    Ja sie mochten auf ihrer Seite sein, aber die Rüge konnte noch immer kommen.

    Aber stattdessen schritt der Weinhändler schnell auf seine Nichte zu, kaum dass sie durch sie Tür getreten war, schloss er sie erleichtert in seine Arme.

    „ Wir vermuteten schon das schlimmste.“ eröffnete er voller Sorge und schüttelte den Kopf.

    „ Ohne seine Hilfe wäre es auch anders ausgegangen.“ meinte die Geflügelte und suchte über die Schulter ihres Onkels hinweg Boreas Blick.

    „ Warum seid ihr nicht zu Cassiel?!“ fragte Gaveen vorwurfsvoll als er sich von ihr löste.

    „ Wie sollten sie?“ verteidigte sie nun Narean und warf eine Hand ungeduldig in die Luft. Gaveen war nur so im logischen Denken beeinflusst, wenn es um seine Familie ging.

    „ Du kennst Hyram... er wollte dich nicht mit reinziehen und wo hätten sie wohl zuerst gesucht, als bei deiner Frau und ihrer Tante?“ tadelte er ihn und klopfte wieder Boreas auf die Schulter. „ Sie habens schon richtig gemacht.“ er schloss dabei eindeutig alle drei Jungen Leute ein.

    „ Sie waren auch bei Orphelia.. in Rosandrie.“ gab sie die Bestätigung, dass Varin all ihre Verwandten in Betracht gezogen hatte auch wenn sie außerhalb von Yelindea lebten.

    Keona lehnte sich gegen die Hölzerne Verkleidung und schmulte zurück durch den Türspalt in den Vorraum. Die Wärme auf ihrem Kopf und die fordernde Frage Chispas ließ sie jedoch die Türe schließen und zu der Kii sehen. Der Bär wirkte in anbetracht der Situation nurnoch mindergefährlich.

    „ Vielleicht müsst ihr das sogar...“ deutete die Syrenia an und lauschte. Eigentlich wollte sie Boreas nicht dort oben alleine lassen. Was wenn es doch zu einer Auseinandersetzung kam? Aber Ipati war ja auch noch bei ihm... sie würde sie schon rechtzeitig Alarmieren und dem Kapitän der Wolkentänzer beistehen. Chispa der sich scheinbar schon Kampfbereit aufplusterte hielt sie mit einer Ausgestreckten Hand auf abstand und blockierte mit ihrem Körper die Tür.

    „ Entweder es sind Verbündete, oder Feinde... Ich vertraue nicht nocheinmal Blind auf Familiebande.“ eine dürftige Erklärung, das war ihr Momentan und so angespannt noch nicht richtig Bewusst.

    „ Auch wenn Mein Onkel ganz anders ist..... wer weiss..“


    Der Mann nickte zustimmend, seine Lippen waren dabei schlussfolgernd geschürzt. Finger trommelten leicht auf Boreas Schultern bevor sie bekräftigend zudrückten.

    „ Nun.. Das muss in der Familie liegen.“ grinste er und verlor nun den letzten Rest Anspannung. „dann ist ja alles geklärt und wir müssen nichtmehr um den heissen Brei herum reden. Aber du verstehst sicher meine Vorsicht.“ die Schuld von sich weisend breitete er kurz die Arme aus und lehnte sich dann lässig gegen die Reling. Er hatte nun in die Persönlichere Ansprache Gewechselt.

    „ Dann hat mich mein Gefühl nicht im Stich gelassen. Die Phoeniax sind noch eine Familie, denen die alten Werte wichtig sind. Aber ihr tut daran, sie auch weiterhin so zu verbergen. Gaveen!.“ er winkte seinen Partner hinüber und gab dann nickend die Bestätigung. Bisher hatte sich der Weinhändler eher zurückgehalten, doch bei dieser Aussicht, hob er stolzer das Kinn.

    „ Wir hörten nur viele Gerüchte.“ sorge schwang in Gaveen Tumuls Worten mit, als er wieder zurück zur Tür blickte. „ Können wir irgendwo reden? In Ruhe wo uns keiner sieht?“

    Zural Narean strich sich bei Boreas Worten über den Wohl gepflegten Bart. Er wirkte hochkonzentriert, während der Weinhändler und Keonas Onkel noch immer zu der Tür blickte in der die Frau verschwunden war.

    Bis der junge Stoffhändler eine Gegenfrage stellte nickte der Kapitän nur bis sich sein Gesichtsausdruck schließlich in ein überlegenes Lächeln wandelte.

    „ Nun... ihr wisst wie das Schicksal spielt, auch wenn es zu solchen Zufällen kommt.“ begann Narean wie beiläufig und zog sich die Weste straff. „ Ihr sagtet, ihr legt eure Hand ins Feuer für eure Crew...die Ja unter uns gleichermaßen Familie darstellt. Und auch wir sorgen für unsere Familie.“ Der schneidige Windvölkler machte einen Schritt auf den Jüngeren Volksmann zu und legte ihm einen Arm brüderlich auf die Schultern um in in Richtung der abgewandten Reling zu führen.

    „ Nehmen wir an... man erführe von einem Unrecht, dass einem oder Zwei Familienmitgliedern - Beispielsweise einem Neffen und einer Nichte- zuteil würde, würdet ihr euch auch dafür einsetzen, dass dies geklärt würde? Aber ja.“

    Narean nickte überdeutlich. Noch wirkte seine Haltung freundlich, aber unnachgiebig. Zuerst hatte er den Namen nicht zwingend damit in Verbindung gebracht, aber jetzt?

    „ Die Frage ist nur..welche Rolle spielt der junge Spross einer großen Händlerfamilie... in diesem Stück? Auf wessen Seite steht er...“

    Wie weit ging dieser ganze Varin-Komplott? Hatten sie ihren Onkel etwa nach Yelindea zitiert, damit er ebenfalls aussagen sollte? Oder suchten sie noch mehr Leute die sie für wine Erpressung verwenden konnten? Oder wusste er noch garnicht, dass seine Nichte geflohen und sein Neffe im Kerker saß? Keona versuchte sich vorzustellen wie er unter den Verschiedensten Gegebenheiten reagieren würde, schließlich hatte Hyram fast Zwei Jahre mit auf diesem Schiff verbracht. Wobei sie bei Onkel und Tante allein kaum gezögert hätte, aber der Umstand dass er nicht allein war, bedeutete viel mehr Risiko als möglichen Nutzen.

    Umso dankbarer war sie nun um die Aufgabe die ihr Boreas zuschanzte. Mit gesenktem Blick nickte die Magierin und reichte Ihrem Kapitän das halbleere Glas.

    „ Aye Käpt‘n. Entschuldigt mich...“ antwortete sie mit einer monotonen Stimme, die ihre eigene Sprechweise ein wenig zu Verbergen suchte und nur flüchtig blickte sie in die Richtung der beiden Männer, wie es die Höflichkeit gebot.

    „ Natürlich.“ nickte Narean freundlich und bereitete der Dame mit einer Geste den Freien Weg über Deck. Keona ließ sich das nicht zweimal sagen, auch wenn sie sich zügeln musste nicht davonzueilen um keine Aufmerksamkeit zu erregen.

    „ Eine Bezaubernde Gefährtin, habt ihr da, Kapitän...“ begann Narean anerkennend und leerte sein Glas. Boreas hatte sie Zwar nicht offiziell so bezeichnet, aber das war einfach seine nicht ganz adrette Art mehr über sein gegenüber herauszufinden „ Ungewöhnlich Schweigsam...aber, gesunde Vorsicht, ist eine Tugend... Ich würde mich geehrt fühlen, wenn ich mich zusätzlich mit einer Einladung, für eure Hilfe Erkenntlich Zeigen dürfte. Solltet ihr also einmal in meinem Heimathafen, Yelindea vor Anker gehen...?“ der Windvölkler ließ den Satz unvollendet. Und drehte das Glas zwischen den Fingern...


    Mit der ersten Stufe wurde sie immer schneller, bis sie schließlich an Mineas und Zoraks Tür klopfte und kaum ein Zeichen abwartete um die Tür aufzudrücken. Zumindest versuchte sie es, denn das Holz gab nur wenige Zentimeter nach, bevor sie von dem Bären aufgehalten wurde.

    „ Minea? Ich muss mit euch sprechen... lässt su mich rein?“

    Keona vermied es den beiden Windvölklern in die Augen zu sehen, als sie alle das Glas erhoben. Den hervorragenden Geschmack des Weines, konnte sie kaum genießen. Sie glaubte nicht, dass Narean sie erkennen mochte, das letzte Mal, als sie auf dem Luftschiff gewesen war, war sie ja beinahe noch ein Kind gewesen und trotzdem fühlte sie sich von dem schneidigen Mann beobachtet. Aber bei ihrem Onkel bestand mit sicherheit die Gefahr, dass er seine Nichte hinter dieser Illusion erkennen konnte. Wie weit mochte Freundschaft dort noch ausreichen? Bestandt die Gefahr, dass Narean sie an die Varins auslieferte? Sie hatte diesen Mann noch nie wirklich einschätzen können. Mal sprach er mit honigsüßer Stimme, aber sie hatte ihn auch schon ganz anders erlebt. Die geschäftigen Geräusche vom Nachbarschiff verdeutlichten, dass die Reperaturarbeiten bereits in vollem Gange waren. Ihr Blick wanderte suchend hinüber, hoffte beinahe, dass irgendwer noch eine Hand gebrauchen konnte, doch die Mannschaft war aufeinander enorm eingespielt. Es gab kein Entkommen für sie aus dieser heiklen Situation

    Der andere Kapitän würdigte den Wein mit einem erneuten Blick auf das Glas, bevor er Boreas eine Antwort gab. "Wir kamen aus Ymarue und wollten eigentlich nach Yelindea, wegen..Familienangelegenheiten." kurz wechselten die beiden Männer einen Blick, bevor Narean etwas ausweichender weiter Sprach." Der Sturm der vom Festland kam, zwang uns weiter aufs Meer auszuweichen. Zum Glück, sonst hätten wir wohl keine Chance gehabt."


    Ganz leise schwebte ein Lufthauch aus der Takelage der Wolkentänzer und setzte sich auf Boreas Schulter. Ipati hatte gespürt, dass irgendetwas Keona enorm aus der Fassung gebracht hatte und nun erkannte sie auch den Grund dafür. Ein energischer Wind heulte ablenkend übers Meer, bevor Ipati Boreas leise ins Ohr flüsterte. "Der linke ist Keonas Onkel...."

    Der Kapitän hielt kurz inne und führte grübelnd seine Hand ans Kinn um die vielen Falschen in den Holzwaben zu begutachten. Gelegentlich zog er eine heraus um das Ettikett genauer in Augenschein zu nehmen, schob sie dann aber schnell wieder an ihren Platz zurück.

    "Nun.. Ein starker Sturm trieb uns immer weiter nach Osten bis die erste Rah brach und die Segel eines nach dem anderen rissen. Die Einen Männer glauben. Der Sturm wurde von Alaria geschickt, weil der stille Liguurn einen Delphin in einem Netz gefangen hatte und ihn nicht wieder freilassen wollte und das Tier schließlich an Deck verendet ist... und der Rest glaubt, dass der Sturm von Selurian geschickt wurde und Alaria uns alle gerettet hat. Es gibt soviele Varianten.. Von Buße, über Wut.. über Dankbarkeit und Opfergaben... Seemänner sind abergläubisch.. aber Euch brauche ich das nicht sagen." Energisch winkte der Kapitän ab und hoffte wohl, dass sich das Problem mit der Priesterin jetzt mildern würde.

    "Hm.." brummte Narean und schien sich nicht recht entscheiden zu können. " Das kann wohl kaum einer... Wenn man denn wüsste welcher... der.. aus....."

    Seufzend schritt der Händler nun ebenfalls auf den Schrank zu und zog fast blind eine schlanke Grünglasflasche aus dem Schrank und drückte sie seinem Freund kopfschüttelnd in die Hand, so dass seine Ringe gegen das Glas schlugen und einen hohen Klang erzeugten.

    " Ah.. genau die. Danke Gaveen." grinste er breit und präsentierte Boreas die Flasche mit dem kunstvollem Ettikett nach vorne. " 200 Jahre alt.. mit besonderer Note nach.. Veilchen und erlesenen Tamrina-Beeren... aus Chadira."

    "Yelindea." verbesserte der Weinkundige, der das schließlich wissen musste, denn dies war der Lieblingswein seiner Frau und griff sich die zarten Kristallgläser vom Tisch um aus dem Besprechnungsraum zu treten.

    Narean rollte mit den Augen und beteutete Boreas den Vortritt um auf die Wolkentänzer zu deuten.

    "Wenn es Euch nichts ausmacht.. Hier stehen wir unseren Männern nur im Weg herum."


    Keona beobachtete das Treiben auf dem Fremden Schiff und behielt die Priesterin im Auge, bis die Zwei Kapitäne über die Planke auf die Wolkentänzer umsetzten.

    " Die Dame." neigte der Kapitän den Kopf und reichte Ori eines der Gläser, dass sie höflich nickend annahm. Besser man redete nicht zuviel, dann würde man nicht soviel aufmerksamkeit auf sich ziehen... Doch gerade als Narean den Wein großzügig in die Gläser eingoss, wurde ihr Blickfeld frei auf den Dritten Mann im Bunde. Die Hitze stieg ihr zu Kopf und schnell senkte sie den Blick. Als fürchtete sie nur, wenn der Windvölker sie ansah, würde er wohl sofort wissen wer sie war....

    Gaveen Tumul war nicht irgendein Weinhändler... Sondern der Mann ihrer aus der Gesellschaft verstoßenen Tante Cassiel. Hyram hatte fast zwei Jahre an Bord dieses Schiffes gelebt um sein Handwerk zu lernen, abstand von ihrer Familie zu bekommen und um ein Mädchen zu vergessen.


    " Auf den Zusammenhalt des Windvolkes und unseren Retter. Käptn Boreas Phoeniax." hob der stolze Narean das Glas und nickte Boreas dankbar zu.

    Keona blickte unsicher zu der Priesterin und dann auf den, im Schiff verschwindenden Boreas. Sie konnte doch die blinde Geweihte hier nicht alleine lassen oder? Unschlüssig stand die Syreniae an Deck vor der Planke. Doch Niiv schien sich weitaus sicherer zu bewegen, als sie befürchtet hatte und auch die Männer die hier und da auf Kisten saßen und eifrig Segel flickten hatten ein Auge auf die Frau die sich langsam den Weg über die Planken tastete. Doch hier herumstehen wollte sie auch nicht. Das war ein fremdes Schiff und so wirklich wohl fühlte sie sich hier nicht. Langsam und immer wieder einen Blick zurück auf die Priesterin werfend, balancierte sie über die Planke zurück auf das vertraute Windschiff um sich an der Reeling abzustützen. Vielleicht sollte sie sich unten nützlich machen? Kam ihr der Gedanke, als die ersten Männer mit Ballen beladen wieder an Deck kamen. Doch so wirklich wollte sie die Priesterin auch nicht aus den Augen lassen. Ein Seemann hatte sich ehrfurchtsvoll die Mütze vom Kopf gezogen und präsentierte eine glänzende Halbglatze als er mit Niiv sprach.


    "Jedes Stück Holz, ist uns eine enorme Hilfe." nickte der Kapitän dankbar und lud seine Holzbretter einem seiner Männer auf, der wieder über die Planke gerannt kam um Narean die Materialien abzunehmen.

    "Und der gute Fjoch ist ein hervorragender Zimmermann, der sogar schon einige der teuren Stühle restaurieren musste." Der schneidige Mann nahm Boreas das Fass von der Schulter um es selbst über die Planke zu tragen und stellte es schließlich nachdem er wieder auf sein Schiff zurückgekehrt war neben dem Masten ab.

    " Darf ich Euch nun zu einem guten Wein einladen? Oder ist euch ein Likör oder ein Schnaps lieber? Das wäre das Mindeste um mich vorläufig zu bedanken. Gaveen hat eine hervorragende Auswahl."

    Narean drückte sich an dem Botenjungen vorbei, der bereits mit dicken Backen an einem Stück trockenfleisch kaute und " Ischt gut.. If geh ihm zfur Hand." nuschelnd seinen Befehl entgegennahm und in die Takelage flog.

    " Dürfen wir deinen Schrank plündern, Gaveen?" fragte der Kapitän seinen Geschäftspartner, doch wartete er keine Sekunde ab um auf einen großen dunklen Holzschrank zuzugehen und die Flügeltüren aufzureissen.

    " Tu nur so, als wärst du höflich... Ich stells dir in Rechnung." grinste der Händler und es wurde nur zu deutlich, dass er seinen alten Freund aufzog.

    " Was bevorzugt ihr und eure Begleiter Käptn?" stellte er die frage und fischte mehrere Gläser aus den Silbernen Halterungen um sie zum Tisch hinüber zu tragen.

    Keona bedachte den Mann mit einem Freundlichen Lächeln, denn die Hand die der Kapitän ausgestreckt hatte um die Priesterin galant zu grüßen, wurde schlichtweg übersehen, weil sie nicht gesehen wurde. Jedoch bemerkte der Windvölkler nur allzuschnell, dass keineswegs Unhöflichkeit dahinter steckte und rieb sich etwas verlegen, über den Nacken durch das kurze Haar.

    "Nun um ehrlich zu sein... mussten wir streng rationieren, weil wir es sonst nicht bis zur Küste geschafft hätten. Und die Streitereien unter den Leuten, stacheln sie dazu an, alte Schulden gegen Rationen einzutreiben, ehrenwerte Priesterin." gestand er sich überraschend ehrlich ein und Keona ließ ihren Blick über die Mannschaft streifen. Irgendwie schien die Mannschaft zweigeteilt. Die einen Trugen Amulette um den Hals, die sie eindeutig als Alaria Gläubige auswiesen, während andere offensichtlich Selurian zugetan waren. Beides Götter der Seefahrt und dennoch schien es als wären die einen nicht gut auf die anderen zu sprechen.

    "Es scheinen sich zudem zwei Gruppierungen gebildet zu haben... Vielleicht hättet ihr ein paar Worte für die Mannschaft übrig, die ihnen Zeigt, dass keiner der Götter ihnen dieses Unwetter geschickt hat um sie zu bestrafen... Vielleicht könnt ihr sie Aufmuntern, solange Käptn Phoeniax uns mit den Materialien aushilft? Ich sehe es nicht gern, wenn meine Mannschaft zweigeteilt ist." unsicher sah er zwischen der Priesterin und Boreas hin und her, während Keona näher an die Priesterin getreten war.

    "Die einen tragen ein Zeichen Selurians und die anderen das eurer Göttin."

    "Entschuldigt uns bitte, Priesterin." mit einem kurzen leeren Griff an einen nicht vorhandenen Hut, machte er der Geweihten Platz und deutete Boreas den Vortritt

    Ja. Viele Plätze streicht man im Vornherein, einfach weil es sich nichtmehr lohnt. :/ Und wenn geht sowieso nurnoch das Fress-Geschäft, Alles Andere ist sehr Aufwendig und es bleibt wenig hängen. Die Nebenkosten summieren sich halt auch ins Unermessliche. Was es allein Kostet, dass dich jemand am Wasserhahn anschließt ist enorm. ( Derweil schrauben die meistens nur einen Hahn mit deinem Namen drauf in die Zapfsäule :D

    "Euch schicken wahrlich die Götter!" lachte der Kapitän und auch die Miene des Weinhändlers hellte sich ein wenig auf bei diesen Neuigkeiten. "Nein, Nein.. Fliegen muss es garnicht, wenn uns nur der Wind wieder um die Nase weht!" Er lächelte und ließ seinen Stift auf den Tisch fallen.

    "Das mit der Begleichung, besprechen wir später bei einem guten Tropfen, dafür ist doch immer Zeit." nickte der- für einen vom Windvolk vergleichsweise großen Mann- eilig und richtete sich endlich wieder von seinen Karten auf. Die Berechnungen der Reisegeschwindigkeit war ja offensichtlich nichtmehr vorrangig und seine Ladung schien wieder sicher.

    " Ja, das war nötig." gab der Kapitän bedauernd zum Besten und Stützte sich mit beiden Händen auf den Tisch nachdem er den Zettel entgegen genommen hatte. " Das Zeug verfault uns über Dauer in den Fässern und ein Teil der Kisten von Deck ist bei dem Sturm über Bord gegangen. Aber wenn die Segel wieder flott sind, sollten wir es gut bis in den nächsten Hafen schaffen."

    Schnellen Schrittes ging er zur halboffenen Tür und brüllte einige Männernamen hinaus die eilig trippelnd antraten. " Vielleicht dürfte ich Euch bitten sogleich das Leinentuch zum überladen vorzubereiten, damit die Männer schon etwas zum arbeiten haben?" fragte der Kapitän und deutete auf die Männer

    Keona begleitete das letzte Fass aus dem Bauch des Schiffes und kam neben der Priesterin zum stehen, die noch immer lauschend auf das Fremde Schiff zu schauen schien.

    "Ich denke das wird noch ein wenig dauern, ehrenwerte Priesterin. Die Segel sind beinahe komplett abgetakelt und eine Rah sieht gebrochen aus. Sie wirken alle sehr.. müde." Ich könnte Euch zu den Stufen führen, wenn ihr das wollt?" fragte die Syrenia höflich und legte ihren Flügel bequemer an. Vielleicht wollte die Priesterin aber auch eine Andacht drüben auf dem Schiff abhalten? In dem Falle konnte sie Boreas informieren um das dem anderen Schiff vorzuschlagen.

    Keona schlug kräftig mit den Flügeln um die Segel einzuholen, denn dazu brauchte es kaum einen Befehl, sein entschlossener Blick und ein kaum merkliches Nicken waren Zeichen genug. Auch der Anker war schnell gelöst und das Schiff kam schwankend auf den seichten Wellen zum stehen. Gerade lief sie an den beiden Kapitänen vorbei auf den Weg zum Heck, als sie Boreas Worte langsamer werden ließen. Boreas Worte ließen die Frau nicken. Ja sie hatten wirklich fast zu viel Proviant dabei. Aber wie man an dem Schiff der anderen Sehen konnte, war es wohl besser zuviel Vorräte dabei zu haben als zu wenig. Der Kapitän neigte höflich den Kopf und irgendwie, konnte sie nicht umhin dass ihr dieser Mann irgendwie bekannt vorkam. Aber selbst wenn.. er würde sie so ja auch nicht erkennen. Sie sah immerhin aus wie eine vom Windvolk und Ipati flog irgendwo unsichtbar in der Reling herum. Ein Gedanke der sie doch beruhigte und sie eine lockere Haltung annehmen ließ. " Kartoffeln, Trockenfleisch. Zwei Fässer Wasser." wiederholte die Syrenia die Worte ihres Kapitäns und hoffte, dass Zorak und Minea ihre Türe zur Mannschaftskajüte geschlossen hatten. Ein wenig schneller als die folgenden Männer sprang sie die Treppe zum mittleren Deck hinab und das trippeln von Stiefeln zeigte dass ihr die fremden folgten.

    Ein prüfender Blick zur Manschaftskajüte brachte Erleichterung und ließ sie kurz Ausatmen. Eines der Fässer beiseite schiebend, deutete sie auf zwei Fässer. " Zweimal Wasser " Ein kräftiger breitschultriger Seemann hiefte sich eines davon auf die Schulter und stapfte wieder die Treppe hinauf. "Kartoffeln und das trockenfleisch." der Zweite nahm sich das deutlich leichtere Fass mit dem getrocknetem Fleisch und brachte auch das hinauf. Der kleine Syreniae Junge zuckte mit den Schultern und deutete auf das Kartoffelfass. " Zusammen geht das..." schlug er vor und suchte einen festen Griff an dem Deckel.

    Gemeinsam trugen die zwei Geflügelten das Fass an Deck und entschlossen sich kurzerhand, einfach den Luftweg zu nehmen und waren so sogar schneller als der grobe Kerl mit dem Wasserfass, der Gerade wieder die Wolkentänzer betrat.


    " Auf die Phoeniax ist immer verlass." lachte er ein ehrliches Lächeln und klopfte enthusiastisch auf die Reeling. " Ich glaube ich kenne Euren Großvater.. oder Onkel? Tharis Phoeniax? Meine ganzes Mobiliar ist aus seinem Bestand." Er wies dem jüngeren Kapitän einladen einen Weg in den Besprechungsraum der Offiziere. Wo bereits zwei andere Männer ihren Posten bezogen hatten. Ein Mensch, der sein Werkzeug am Gürtel trug und seine Mütze schief auf dem Kopf trug und etwas gebeugt über dem Tisch kauerte um Dinge auf einem Zettel zu notieren. Und ein ebenso Ordentlich gekleiderter Windvölker im gleichen Alter wie der Kapitän, dessen langes weisses Haar im Nacken zusammenbeunden war. " Darf ich vorstellen, Unser Retter in der Not. Boreas Phoeniax. Das ist mein Geschäftspartner Gaveen Tumul."

    Gaveen ging um den Tisch herum und reichte Boreas die Hand. " Gut gut.. ihr seid wirklich Rettung in letzter Minute... Ich dachte schon, die Mannschaft würde sich bald an der Ladung vergreifen." meinte er sichtlich erleichtert.

    " Versucht hats irgendwer... ich muss die Tür abschleifen, die sie versucht haben aufzubrechen.." grummelte der Schiffszimmermann nuschelnd und strich etwas auf dem Zettel durch um ihm dem Käptn zu geben. " Das ist das mindeste was ich brauche damit wir wieder auftakeln können... Die Bettlaken taugen einfach nicht als ersatz..."