Beiträge von Keona Saldari

    Keona drehte sich um als die Tür zur Kajüte geöffnet wurde, Boreas trat ein, und Keona tauchte einen Finger in das Tongefäß und korrigierte eine Stelle die sie übersehen hatte. " Ja, es war nur sehr knapp. Es ist schon ganz schön was los..." in dem Moment fühlte sie seine Finger ihren Rücken hinabgleiten, ein wenig überrascht zuckten ihre Rückenmuskeln und beschrieben so eine leichte Welle, ehe die angenehme Berührung auf sie Wirken konnte. Sie schloss für einen Moment die Augen. "Ich habe ein wenig Seife für uns gekauft. "sagte sie zunächst versunken und danach wieder gefasst. " Du hast einen bekommen? Ich wollte eigentlich garnicht so lange wieder her brauchen, ich wollte dir doch beim beladen helfen..... Du wirst mir aber mit dem Kleid helfen müssen." entgegnete sie auf seine Frage und dachte an die Komplizierte Schnürung im Rückenteil. Sie löste die Bänder an ihrem Oberteil und entledigte sich auch der Hose. Dann beobachtete sie Boreas wie geschickt er das Kleid von der Präsentations figur löste und es so auf den Boden legte, dass sie hineinsteigen konnte. Der Schnitt des Oberteils ließ es nicht zu, dass sie ihr Unterwäschenoberteil anbehielt, kurz zögernd begann sie aber schließlich die schmale Stoffbahn abzuwickeln. Stieg dann mit leicht erröteten Wangen, in den Seidig weichen Stoff und hielt sich das Oberteil gegen die Brust und drehte sich dann, so das Boreas ihr die Bänder schnüren konnte, während sie offenen Haare nach vorne legte.

    Am Hafen wurden Keonas Schritte immer länger und schneller, denn sie spürte bereits wie sie sich der Griff des Zaubers zu lösen schien. Das würde jetzt hier mitten unter all den Leuten, die um diese Uhrzeit schon unterwegs waren auf jedenfall für Aufsehen sorgen, sollte sie sich hier schon zurückverwandeln. Sie schaffte es gerade noch so an Boreas vorbeizuhuschen, der ihr Stolz seinen Verkaufskarren präsentieren wollte, doch mehr als ein " Moment!" brachte sie nichtmehr heraus. Dann Sprintete sie die Planke hinauf an Deck und verschwand in der Kajüte.


    Prompt wie sie durch den Türrahmen getreten war, verschwand ihre Verkleidung und in dem Spiegel blickte ihr wieder ihr Gesicht entgegen. Ein wenig enttäuscht von ihrem jetzigen Aussehen, begann sie die zwar bereits abheilenden aber noch immer deutlich sichtbaren Male auf ihrem Körper abzudecken. Der Tontiegel den sie auf dem Markt erstanden hatte, enthielt eine Dicke Ölige Creme die exakt ihren Hautton imitierte, Keona hatte vorgegeben ihn für eine Verwandte zu kaufen um damit Verbrennungen zu überdecken. Das teure Kleid würde sie erst später anlegen, alleine ließ sich es kaum bewerkstelligen sich die Stoffbahnen überzustreifen, ganz abgesehn davon das es ordentlich geschnürt werden musste und zum anderen weil es ihr zu Riskant war, es jetzt bei der Verladearbeit zu beschädigen. Und tatsächlich, die Schminke brachte ein mehr als akzeptabeles Ergebnis zu stande. Gut verrieben und im Spiegel überprüft, ließen sich alle Blutergüsse überdecken. Einzig ihr Geschundender Flügel mit dem hellen Verband, könnte sie womöglich verraten, was sie unruhig werden ließ. Als sie Schritte auf Deck hörte stellte sie den Tiegel am Waschtisch ab.

    Keona beobachtete Minea, wie sie die Tinte und die Karte in ihre Tasche steckte. " Wenn du etwas brauchst, findest du uns am Schiff oder später wieder am Markt irgendwo." Mineas Idee gefiel ihr sich in der Stadt umzusehen, doch dafür war vielleicht später noch Zeit, sie musste sich beeilen um noch rechtzeitig zum Schiff zu kommen bevor die Verhüllung nachließe. " Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Suche. " Dann drehte sich Keona um und ein geschäftiger Mann stieß unangenehm gegen sie. Sich eifrig entschuldigend ging er weiter vermied es aber ihr in die Augen zu sehen. Ein wenig iritiert ging sie den ganzen Weg durch das Händlerviertel, bis zum Hafen und rieb sie sich dabei den schmerzenden Oberarm.

    Keona die nun mit ihrer Verwandlung aussah wie ein Windvolk-Syreniae Mischling, mit Windvolktypischen Haaren, Augen und Haut, während nur die Syreniae-Flügel in Schwarz ihren Rücken zierten, spazierte mit Minea über den Markt. Er war schon gut besucht, wesshalb Keona immer öfter mit ihren Flügeln gegen Leute stieß, krampfhaft versuchte sie ihre Schmerzen zu verbergen wenn andere Ihren rechten Flügel berührten. Wenigstens konnte Keona keine Steckbriefe mit ihrem Gesicht ausmachen. Sie bemerkte wie Minea an einem Stand innehielt, aber Keona hatte bereits einen Stand ausfindig gemacht, zu dem sie wollte. Eine Elfenfrau stand hinter aufgetürmten Bergen verschiedenster Seifen, Tiegeln mit Farben fürs Gesicht, und kleinen bunten Fläschchen mit Düften die den ganzen Bereich des Marktes zu erfüllen schien. Mit einem Stoffbeutel voller Waschseife sowohl für Kleidung als auch Körper, Einem relativ großen Tontiegel mit einer öligen hellen Creme, die perfekt schien um ihre Blauen Flecken zu überdecken und einem kleinen Fläschchen von dem Zitronenmelissenöl, dass sie gelegentlich nutzte um ihre Federn wasserabweisend zu machen, drehte sie sich zu Minea um, die gerade auf ein paar offensichtlich sehr teure Federkiele deutete.


    Der kleine gut beleibte Händler hüpfte eifrig umher, um ihr weitere Sachen vor die Nase zu halten. Keona schüttelte leicht amüsiert den Kopf. Diese Federn waren sehr teuer, das war kaum zu übersehen. Sie trat auf Minea zu die gerade eine Karte musterte. " Lass dir die teuren Sachen nicht aufschwatzen," Sie flüsterte was aufgrund des Lärms eigentlich nicht nötig war. " Einen Federkiel brauchst du nicht, du kannst nacher einen von mir haben." sie lächelte dem Händler entgegen, der offensichtlich nicht sehr begeistert war über ihr auftauchen, die mit ihren Flügeln voller durchaus aus als Schreibfeder taugenden Federn ihm nun ein Geschäft vermieste. Minea kaufte eine gefaltete Karte und ein fässchen Tinte.
    Keona wurde nervös, die Menschmassen erschwerten ihnen den Weg durch die Stände, sie hatte Angst ihr Zauber würde nichtmehr bis zum Schiff reichen, wenn sie nicht bald wieder umdrehen würden. " Ich müsste dann möglichst bald wieder zurück, ich kann den Zauber nicht lange aufrecht halten", flüsterte sie ihr zu.

    Keona ließ sich noch kurz den Weg von Boreas beschreiben ,dann trat sie aus der Kajüte ins morgentliche Licht. Wie im Hafen von Yalindea, reihten sich hier die verschiedensten Schiffe aneinander nur waren es deutlich mehr. Vor ihnen erstreckte sich die Hauptstadt Niralenar. Nach einem Kurzen Blick über die Wolkentänzer die immernoch nass glänzte, sie sah Minea bereits auf der Reling sitzen. Diesmal vorraussehnder begrüßte sie sie gleich mit den Worten " Guten Morgen. Nicht erschrecken, ich bins!" Nicht, dass sie beim Anblick, der ihr unbekannten Windvolk-Syreniae Mischung, die Keona nun abgab rückwerts vom Schiff kippte, so schreckhaft wie sie nunmal war. " Ich muss schnell zum Markt, gehen wir gemeinsam?" Chispa saß ihr gegenüber . " Chispa du kannst mitkommen oder hier bleiben und mit Ipati auf das Schiff aufpassen." sagte sie lächelnd.

    Nach ihrer Frage drehte sie sich zu ihm, und er schien sie von der Seite von oben bis unten zu mustern und blieb für einen Moment an ihrer Kleidung hängen.Dann richtete er seine Jacke erneut wand sich ihr gänzlich zu und setzte einen Schritt vor den anderen bis er schließlich vor ihr stand. Mit skeptischem Blick musterte sie sein Gesicht das überhaupt keine Regung zeigte. War es vielleicht doch anmaßend, dass sie sich diese Tarnung ausgesucht hatte? Oder erkannte er vielleicht, dass ihm eine von seinem Volk doch besser gefiel ? Er legte seine Hände auf ihre Taille. Keona fühlte die Wärme durch den Seidigen Stoff, ehe er sie mit sanftem Nachdruck zu sich hinzog. Keonas fand seinen Blick, ehe er sie, sanft aber seine Aussage bestätigend, küsste. Keona war erleichtert, dass es ihm doch nichts ausmachte. Vom Kuss gelöst aber noch in seiner Umarmung, " Naja für den Anfang wird es sicher so besser sein, Vielleicht ist es bald nichtmehr nötig. " fügte sie hoffnungsvoll lächelnd an. Glücksgefühle schossen durch ihren Körper, es berührte sie sehr wie er ihre Verbindung sah. Er strich ihr zärtlich über die linke Wange, seine Finger hinterließen eine leichte Gänsehaut und Keonas Herz setzte für eine Sekunde aus.


    Dann löste er sich plötzlich gänzlich von ihr und verschwand durch die Tür. Was er jetzt wohl vor hat? Ein bisschen ratlos stand sie da in der Kajüte, den Ledernen Geldbeutel noch immer in der Hand. Sie konnte gerade noch ihre Sandalen zu Ende knoten. Da hörte sie auch schon seine Schritte, die wieder an Deck und auf die Kapitänskajüte zu traten. Er war schwer bepackt. Mit einer Hölzernen Schneiderpuppe die gewöhnlich vor Ständen mit Gewandung standen unterm Arm und mit einem in Leinenstoff gewickeltem Bündel über der Schulter er Stellte die Lebensechte Figur auf ihre Füße und legte das Bündel auf dem Bett ab. Schweigend und ohne ein Wort machte er sich daran die Sachen darin auszuwickeln.


    Keonas Augen wurden groß als darin wunderschön gearbeitete Kleider zum vorschein kamen. Sie strich über den schönen Stoff der zwei Kleider die auf dem Bett lagen, sie waren beide langärmlich, was sich perfekt eignen würde um ihre Arme und ihren Oberkörper zu bedecken. Das eine war silbrig-dunkelgrau wie die Farbe ihrer Augen, das andere war in einem strahlenden Gelbgoldton gehalten. Sie strich über die feinen Stickereien während sie Stoff rascheln hörte und Boreas offensichtlich gerade die hölzerne Mannequin einkleidete und wand sie sich neugierig um gerade als er die letzten seidigen Bahnen, eines wundervollen dunkelgrünen Kleides zurecht legte. Keona ging langsam bedächtig darauf zu, unsicher ließ sie die Seidigen Bahnen durch die Finger gleiten. Boreas erzählte ihr wie seine Familie üblicherweise das Präsentieren der Kleider handhabten. " Der Stoff ist ganz leicht." überraschung schwang in ihrer Stimme mit. Sie hatte schon oft teure und edle Kleider getragen, aber noch nie hatte sie einen so zarten durchsichtigen Stoff gesehn. Er wollte das sie es trug? Sie war schier überwältigt von seinem Angebot und konnte nichtmehr aufhören zu lächeln während sie das Kleid umrundete. Er hatte alles bedacht, die Farbe, der Schnitt des Rückens, der genug Platz bot für ihre Flügel und da es im Rücken zum Schnüren war, passte es ihr vermutlich. " Ehm, bist du dir sicher? Ist das nicht zu teuer...?" sie sah ihm nocheinmal fragend in die Augen. Er bot ihr tatsächlich dieses Kleid an? Er sah sie erwartungsvoll fast neugierig lächelnd an. Obwohl sie bedenken hatte, sie könne dieses Kleid womöglich kaput machen, weil es einfach schier zu zarter Stoff war für ein Kleid um nicht auszureissen. Nickte sie schließlich und lächelte ihn glücklich an. " Es ist wunderschön, ich trage es gerne." ihre Blicke trafen sich erneut, dann viel ihr aber wieder ein wie wenig Zeit ihr der Verhüllungszauber brachte. " Ich ziehe es später an, wir sollten schnell los." Keona band sich ihre Dolche hastig um und weckte Ipati sanft, sie würde auf das Schiff aufpassen müssen wenn alle von Bord waren.

    Er wirkte noch immer leicht verwirrt, ja fast so als hätte sie ihn für einen Moment aus der Fassung gebracht. Welch seltener Anblick, dachte Keona amüsiert. Er schien doch sonst stets auf alles Vorbereitet, dies hatte ihn Offensichtlich überrascht. Er sah ihr in die Augen, wenn auch sein Gesichtsausdruck schwer zu deuten war, war sein Blick definitiv anders. " Ich dachte mir, es ist am unaufälligsten wenn ich so von Bord gehe." Sie ließ beide Hände auf sich deutend sinken. Wer sieht schon etwas seltsames an einer Windvolkdame, naja wenigstens eine halbe, die von Bord eines Wolkenschiffs geht?." Sie sah ihn fragend an, und hoffte eine genauere Emotion seines Gesichts ausfindig machen zu können.
    Ja er hatte recht, sie hatte es versäumt ihm zu sagen, das sie das vor hatte. Sein Gesicht hatte einen trotzigen fast schelmischen Ausdruck angenommen als er seine Haare mit purer Willenskraft verändertet hatte. Keona beobachtete faziniert die Farbverläufe, die sich wie fließendes Wasser durch seine Haare bewegten. Sie kam dabei ein Stück näher und meinte mit einer Spur Neid. " Das ist ja unfair. Du musst dafür nicht einmal Magie verwenden." Als erneut erwähnte, dass sie ihn hätte vorwarnen müssen, bekam sie ein schlechtes Gewissen. " Du hast Recht,da hatte ich ein Glück das du mich nicht erschossen hast. Deine Sachen liegen übrigens noch in der Truhe. " Keona hatte sie dort gestern plaziert, damit sie nicht während dem Sturm durch die Kajüte fliegen konnten.
    Sie nickte ob der Frage ob sie mit Minea voraus gehen wollte. " Ich werde mich auch nach einem anderen Kleid umsehen müssen, irgendwas das diese hässlichen Flecken versteckt." Sie wollte sich derer gerade besehen, doch sah sie nur hinab auf durchschimmernde weisse Haut. " Es sieht so anders aus als meine Hautfarbe, obwohl beide so hell sind." sie strich sich über den Unterarm. Boreas begann sich nebenbei anzuziehen, während sie ihr Gesicht noch für einen Moment im Spiegel begutachtete, sich selber in diese ungewöhnlichen Augen zu sehen, hinterließ ein mulmiges Gefühl. " Stört es dich wirklich nicht? Ich kann es noch verändern, wenn es seltsam für dich ist." sie drehte sich zu ihm als sie ihren Geldbeutel in die Hand nahm.

    Keona knotete gerade die Schnüre ihrer Träger zusammen, als sie die Tür gehen hörte, sie setzte einen Fuß in die Sandale als sie Boreas reden hörte. Er klang ein wenig überrascht. Die verwandelte Keona drehte sich zu ihm um und sah ihn an. Er stand in der Tür mit erschrockenem Blick, die Haare lagen nass in Strähnen auf seiner Schulter. Er schien wie erstarrt. " Ehm.. nicht gut ? Hätte ich eine andere Gestallt wählen sollen?"fragte sie besorgt und warf sich die offenen Haare über die Schulter um ihre Kette abzulegen. War es falsch gewesen, dass sie sein Volk gewählt hatte? Sie hoffte ,dass sie damit nicht in ein Fettnäpfchen getreten war. " Ich würde gerne schnell noch auf den Markt bevor wir mit den Stoffen aufbrechen. Ich kann diesen Zauber nicht lange aufrechterhalten, und ich hätte gerne ein Abdeckpuder für das Gesicht." Dann kam es ihr wie ein Donnerschlag, Boreas hatte garnichts von dem Verhüllungszauber gewusst. " Entschuldige ich.. ich bin so durch den Wind ich hätte es mal erwähnen sollen schätze ich" sie griff sich an den Hinterkopf und lächelte verlegen.

    Irgendwann war es auch bei Keona soweit, obwohl sie das Singen eigentlich nicht sonderlich mochte, wurde sie von der guten Laune Boreas' und Ipatis angesteckt und der Wein nahm ihr die restliche Hemmung, etwas holprig am Anfang, weil sie den Text nicht kannte, sang sie später um so flüssiger und vor allem lauter. Vielleicht würde sie unter solchen Umständen wieder öfter Singen , überlegte sie während sie und Boreas durch den Regen übers Oberdeck liefen. Sie legte sich ins Bett, erleichtert, dass sie sicher im Hafen angekommen waren und losgelöst in den Gedanken vom Alkohol, schlief sie schneller ein als sie eigentlich wollte. Ipati lag schnarchend hinter Keona zusammengerollt wie eine Katze auf einem Kissen.


    Keona hörte das leise Kratzen ,dass die Waschschüssel auf dem Boden verursachte, die Boreas gerade aufgehoben hatte. Für einen Moment noch im Halbschlaf drehte sie sich auf den Bauch und überlegte wie sie es nun anstellen sollte, trotz ihrer Verletzung möglichst unaufällig aussehen zu können, auf Dauer würde sie der Verhüllungszauber zu sehr auslaugen. Doch wenn sie etwas Abdeckpuder hätte und ihre restlichen Verletzungen mit Kleidung kaschieren könnte, wäre sie vergleichsweise unauffällig auf dem Markt in Niralenar, insofern Boreas mit seiner Vermutung recht behalten würde, dass sie hier nicht gesucht werden würde. Für die kurzen Besorgungen würde sie den Verhüllungszauber verwenden. Von ihrem Vorhaben inspiriert, kletterte sie aus dem warmen Bett und stellte sich vor den Silberteller. Sie überlegte was wohl eine gute Tarnung wäre, um ohne größeres Aufsehen auf den Markt zu gelangen. Naja sie war hier auf einem Windvolk-Wolkenschiff. Was lag da also näher? Ihre Flügel konnte sie leider nicht damit verschwinden lassen, Mischlinge waren aber auch nichts seltenes. Sie konzentrierte sich auf ihr neues Aussehen und webte den Zauber. Aus dem Spiegel vor ihr blickte nun eine junge Windvölklerin mit langen weissen gewellten Haaren, ihre Haut hatte nun etwas durchsichtiges, war aber nicht wettergegerbt wie Boreas Haut sondern war nun gänzlich ohne Blaue Flecke und makelos, ihre Gesichtszüge waren den ihren sehr ähnlich und doch veränderten die Augen alles. Sie beschrieben nun ähnliche Strudel wie Boreas, doch war ihre Farbe ein warmes dunkelgrau, mit goldenen Tupfen. Ihre Flügel waren gänzlich wieder hergestellt. Noch ein wenig verblüfft von ihrem Aussehen, schlüpfte sie in ihre Hose und wickelte sich ihre Tunika.

    Keona schlug ihren linken Flügel aus und schüttelte ein wenig den Verletzten um das Wasser zwischen den Federn loszuwerden, Keona froh über die Dusche hatte ihre Haarbänder gelöst, während sie das Schiff bei strömendem Regen amHafen vertäuten. Nun da das Schiff nichtmehr so schwankte und sie durch dieArbeit abgelenkt war, legte sich auch das flaue Gefühl in ihrem Magen. Allerdings hatte die Regendusche bei dem Wind einen großen Nachteil, sie fror, wesswegen sie Dankbar Chispas Angebot annahm sie zutrocknen. Getrocknet und behaglichwarm saßen sie nun in der Kombüse und aßen gemeinsam zu Abend, stießen gemeinsam an, während Keona darauf achtete nicht mehr als die Menge eines Glases zu trinken, hielt sich ipati wie üblich ran. Boreas und Keona wussten geschickt zufällig den Krug immer so weg zu stellen, das sie diesmal nicht ganz soviel davon abbekam. Trotzallem beehrte sie die Tischrunde mit einem grausamen Gekrächze ,dass nur Chispa gefallen zu schien. Minea wirkte sehr nachdenklich während Keona einfach nur erleichtert war , dass sie diesen Sturm überstanden hatten. Alles in allem ein schöner Abend. Morgen würde Keona Boreas helfen seine Waren zu verkaufen.

    Keona nickte nach seinen letzten Anweisungen und stapfte missmutig die Treppen hinunter. Ihr wurde jetzt gerade nur zu deutlich klar, dass Boreas nun ihr Kapitän war und als Teil der Crew hatte sie seinen Anweisungen folge zu leisten. Doch ,wenn Ipati wenigstens da war um ihn zu unterstützen, dann wüsste sie wenigstens wenn etwas passiert, dass erleichterte sie ein wenig. Keona verschloss die Ladeluke, die ins untere Deck führte und prompt Schoss Ipati aus der Kapitänskajüte, freudig grinsend sah sie auf die bereits tiefschwarze Wolkendecke. " Bleibst du bei bitte bei Boreas? Er könnte deine Hilfe gebrauchen und ich wäre beruhigter, wenn ich weiss was bei euch passiert." fragte Keona Ipati die euphorisch salutierte und danach hinauf zu Boreas zum Steuer schoss. Die starken Windböen schienen sie nicht im geringsten zu stören, Nein, denn Ipati war stets die erste Draußen gewesen wenn es einen Sturm gab. Keona konnte dann, Ipatis Freude regelrecht in sich spüren, wie es ihr gefiel durch die Sturmböen zu tanzen und die ganze Kraft des Windes in sich aufzunehmen. Ipati war sicher, der Sturm konnte ihr nicht das geringste anhaben, aber um Boreas machte sie sich Sorgen. Selbst wenn er auf einem Wolkenschiff aufgewachsen war, war das trotz allem sein erstes Schiff und ohne irgendein weiteres Crewmitglied, dass sich auskannte und ihn im Notfall unter die Arme zu greiffen, war es durchaus möglich, dass ihn ein unvorhergesehener Schlenker der Wolkentänzer von Steuer riss. Keona betrat die Kapitänskajüte und verschloss die Tür mit dem Riegel hinter sich.


    " Wir sollten alles Schwere was lose herumliegt, irgendwo hinräumen wo es uns nicht um die Ohren fliegt." meinte sie missmutig und immernoch leicht beleidigt. Und sammelte die Sachen von Boreas Schreibtisch auf, um alles in die große Truhe zu legen, die mit festen Eisenbeschlägen am Boden befestigt war. Als der Erste stärkere Ruck durchs Schiff ging, verschloss sie gerade die Fensterluken und wackelte über die nun bereits stark schaukelnden Dielen um Boreas Schrank zu verschließen. Sollte es wirklich so holprig werden wie Boreas meinte, und davon war Keona überzeugt ,dann wäre es besser alles wegzuschließen, was sich irgendwie in ein Geschoss verwandeln konnte. Minea und Chispa hielten sich bereits an Boreas Bett fest. Der Sturm heulte laut auf und umtoste das Schiff als leute es den Weltuntergang ein, in dem Moment drückte sich die Wolkentänzer rasend schnell hinab in die Gewitterfront . Keona bemerkte bereits jetzt die ersten Anzeigen von Übelkeit, weil sie einfach keinen steten Punkt ausmachen konnte, jetzt wo die Fenster verschlossen waren. Alles schien um sie herum zu wanken, völlig aus dem Gleichgewicht gebracht, konnte sie sich gerade noch so auf das fest verschraubte Bett bugsieren um sich am hölzernen kopfende festzuhalten. Ipati erstattete ihr gelegentlich telepatisch Bericht, doch die Pure Euphorie sprach aus ihr und Keona hätte gerne wesentlich informativere Antworten bekommen, als " Alles gut." und " Nur ein kleiner Schubs" . Das hier unten in der Kajüte, umschlossen von Holzwänden die knarrten und fast zu schreien schienen unter der Belastung die Selurian der Wolkentänzer antat, fühlte sich definitiv anders an als ein Kleiner Schubs. Plötzliche Ruckartige und vor allem unvorhersehbare Bewegungen durchschüttelten die drei. Donner und das laute knarzen der Wolkentänzer machte ihr Angst. Dies sollte nur ein kleiner Sturm sein? Wie war es dann erst, wenn sie mal auf einen Richtigen Sturm treffen sollten? Den nächsten Sturm verbringe ich sicherlich nicht unter Deck, beschloss sie als sie plötzlich Galle schmeckte. Schwerer Regen preschte laut gegen das Schiff. Ohrenbetäubender Lärm. Ein Rinnsal Regenwasser trat unter der Tür hindurch. Die Wolkentänzer sprang wie ein Bockiges Pferd und lupfte die ungesicherte schwere Waschschüssel aus ihrer Halterung die nun laut Polternd durch die Kajüte hüpfte. Keona und Minea schwer damit beschäftigt sich irgendwie auf dem Bett zu halten, konnten sich nur darauf gefasst machen das ihnen die Schüssel beim nächsten schnellen Manöver entgegenfliegen konnte.
    Der Plötzliche Schrei Ipatis in ihrem Kopf ließ sie so zusammenzucken das sie beinahe losgelassen hätte, obwohl Ipati genau das gegenteil sandte. " Fest halten! Irgendwas stimmt da nicht!" rief sie Minea zu. und Just in dem Moment sackte die Wolkentänzer gerade ab. Erschreckend schnell vielen sie als sie sich an dem Gestell festhielten und sie schwerelos über dem Bett hingen. Wir fallen! Panik keimte in ihr hoch. Das war kein Sinkflug mehr. Boreas musste den Hebel gelöst haben der das Schiff in der Lufthielt. Irgendwas musste passiert sein. Ipati? Alles ok?? rief sie in Gedanken. doch es kam keine Antwort.Keona würgte, doch erbrach sie sich nicht. Noch nicht jedenfalls, Sie musste da hoch, die Wolkentänzer würde ins Meer stürzen wenn sie nicht sofort aufstehen würde. Mühsam zog sie sich noch immer in der Schwerelose vom Bett. Zog sich am Nachtkästen rüber zur Tür. Versuchte die Beine auf die Dielen zu bekommen und die Tür klinke zu erreichen. Dann plötzlich wurde sie mit einer Kraft gegen den Boden gedrückt das es in ihren Oberschenkeln schmerzte und ihre Beine unter ihr nachgaben. sie saß am Boden die Hand auf der Klinke. Hätte der Sturm nicht jedes andere Geräusch unterdrückt, hätte man wohl Ipati aus vollem Herzen Lachen hören können. Eine Welle der puren Freude und Begeisterung durchschoss Keona so, dass sie selbst anfing zu kichern. Die Wolkentänzer machte einen starken Schlenker und Keona schlitterte noch liegend durch die Kajüte konnte sich aber am Bett festhalten, ehe die Wolkentänzer laut und ruckartig auf das Wasser aufsetzte. Der Regen prasselte noch auf das Deck aber wenigstens, waren sie gelandet. Noch immer grün im Gesicht, löste sie den Riegel der Tür und öffnete sie. Es goss noch immer wie aus Eimern. Doch in der Ferne konnte Keona bereits die Küste ausmachen.


    Ipati saß auf Boreas Schulter patschnass ebenso wie Boreas und Kicherte noch immer vor sich hin. " Ja alles in Ordnung mit ihnen. Keona ist übel . Aber das müssen wir unbedingt nochmal machen ! " Ihre Augen glitzerten vor Begeisterung, als sie Boreas nasse Haare wieder losließ an denen sie sich festgehalten hatte. Dann umarmte sie Stürmisch Boreas Wange und sah grinsend Niralenar entgegen.

    *wickelt hecktisch den Riegel aus und stopft ihn sich in den Mund und spült mit Gummibärliwasser nach*


    Ja war nicht ohne, sogar mit Bundesgrenzkontrolle, gut das alle ihre Ausweise dabei hatten.. dauert so schon ewig :D