Hinter ihr plumste etwas auf den Boden, wie ein schwerer Sack Kartoffeln. Der Tua‘Tanai hatte den Hundeführer einfach vom Rücken des Greifen gezogen und ihn so wie er war auf die Erde fallen lassen. Kurz stöhnte der Mann auf, als Nara‘tee ihn hinter sich über den Boden schleifte und gegen den Baum drückte. Für diesen Mann hatte er offensichtlich nur Verachtung übrig und zog das Seil straff. Für ihn war das Sklaverei.. Hunde zu solcherlei Dinge zu zwingen, dass sie bis in den Tod kämpften, weil sie offensichtlich viel schlimmeres fürchteten. Diese Jagdhunde hatten kein gutesLeben.
Rhynn hob den Bogen höher und versuchte sich auf den Wald zu konzentrieren. Doch das war garnicht so leicht, weil ihre Augenlieder langsam schwerer wurden und die kurze Nacht ihren Tribut zollte. Welche Tageszeit hatten sie eigentlich? Ein Blick zu den Blättern hinauf brachte auch keine Klarheit. Es war noch Tag, aber die Bäume hier wuchsen dicht und Kräftig, dass sie den ganzen Himmel bedeckten. Vielleicht sollte sie sich einen Schluck Wasser gönnen, nein, besser sie spritzte sich den ganzen Inhalt des Wasserschlauchs ins Gesicht. * Wie schnell kommt wohl die Verstärkung?* wollte sie von der Grauen wissen, doch da war wieder dieses Geräusch.. viel näher und... das Herz rutschte ihr in die Hose, als sie den kopf drehte und ihren Flügelmann dort liegen sah. Die Zeit schien Still zu stehen und doch rauschte Tameqa in einer sagenhaften Geschwindigkeit heran. Rhynn fiel der Bogen aus der Hand und ihre Knie gruben sich in den weichen Waldboden, als sie neben ihrem Flügelmann aufkam. Ihre Hände griffen nach seiner Schulter zog daran, damit sie ihn herumdrehen konnte.
„ Owatu?“ sprach die Katze ihn an, doch seine Haltung war genauso verkrampft wie Paranoels zuvor, auch wenn sie den Zusammenhang noch nicht begreifen konnte. Was war los?!! War das Zeug doch schlimmer als erwartet?! Tameqas Angst flutete sie alle und schmerz... sagenhafter Schmerz. Ein lautes Quietschen entkam ihr, doch karrun reagierte ebenso schnell, dass er mit beiden Händen nach dem Schnabel der Grauen gegriffen hatte um ihn zu schließen, noch ehe der schnerzlaut zu seiner vollen Entfaltung kam
„ Pssscht! Sei still.“ fauchte er in der Dringlichkeit, die diese Situation nunmal erforderte. Sie durften sie hier nicht entdecken!
„ Seitenlage!“ wies der Elf hektisch die Katze an und war nun auch bei Owatu. „ Er krampft total.. nicht dass er sich die Zähne ausbeisst.“ knurrte der Blonde und zog einen Handschuh aus. Rhynn schüttelte den Kopf, er bekam das Dicke Leder niemals zwischen seine Zähne! Ein seltsames Gefühl rausxhte durch ihre Finger. Und ein wenig schien es als zogen sich Wellen unter Owatus Haut hindurch und dunkle Daunen sprießten daraus hervor nur um wieder zu verschwinden. Pure Angst geboren aus dunkler Erinnerung.
„ Er will sich...“ stotterte die Katze und stsrrte weiterhin auf das seltsame Schauspiel, weil die Verwandlung zwar einsetzen wollte, aber aus irgendeinem Grund nicht vollendete. Und erst jetzt kam die Verknüpfung. Schmerz... Owatu hatte Schmerzen. Das konnte nur.. ? Das war das Miststück! grell leuchtete das Amulett unter dem Stoff und hilfesuchend ging ihr Blick zu den Magier. Er hatte Paranoel auxh geholfen!
„ Rhynn!“ schob der Elf genervt die Hand weg um Owatu in die Seitenlage zu bringen, offensichtlich hatte er sie schon mehrfach angesprochen, doch es rauschte nurnoch in ihren Ohren,dass sie ihn nicht gehört hatte.
„ Geh! Ich brauxh Tariwurzeln! Drei Stück!“ wies er sie an und deutete auf den Wald und versuchte Owatus Kiefer auseinanderzuziehen, als Kerio gerade an Owatus Kopf in die Knie ging. Warum sie aufstand und ihren flügelmann alleine ließ, war ihr zunächst ein Rätsel. Vielleicht war es die Hoffnung endlich was richtig machen zu können und so Paranoel wirklich von nutzen sein zu Können, Owatu zu helfen. Rhynn sprang auf und drehte sich herum und sprang ins Dickicht. Heiler Tumult war nun ausgebrochen. Während die einen versuchten weiterhin wache zu halten, versuxhte Selphet seine Schwester zu Bändigen, die Karrun mit einer Pranke von sich weggedrückt hatte, damit er ihren Schnabel wieder freigab.
Rhynn hastete durch den Wald, aufgewühlt und hektisch. Sie lief halb geduckt und was war sich durchaus bewusst, dass die Gefahr überall lauerte, doch irgendwie herrschte nurnoch dieser eine Gedanke in ihrem Kopf. Tariwurzeln... Tariwurzeln wachsen im Schatten.. Schatten gabs hier überall.. in der nähe von Rotschildfarn... und der wächst unter... Da! Rhynn fiel auf die Knie vor dem dürren Kraut, dass die dicken Knollen ankündigte. Schnell fuhren ihre Hände in das Erdreich und wollten die Wurzeln ausgraben, die der Heiler brauchte. Nur ein sirrender Schmerz im Nacken, ließ ihre Hand hochschnellen und kaum hatten ihre Finger den befiederten Pfeil gefunden, verschwamm die Welt vor ihren Augen, dumpf und trüb wurde alles, so dass Rhynn nichteinmal mehr mitbekam, wie sie auf den Boden sank