Totentanz - Teil 2

  • Der Priester der Eriadne schaute ein wenig verdutzt drein, als die Diskussion über das seltsame Gerät der Gnomin weiter ging, wandte aber dann seine Aufmerksamkeit auf Csaria und Asharai. "Ja ich habe mehrere Male versucht zu entfliehen aber jedes Mal schaffte dieser Dämon es, mich wieder einzufangen und schließlich und endlich gelang es ihm mich mit seiner Magie hier einzusperren. Es ist ihm nicht möglich mich zu töten aber ich kann ebenso wenig etwas gegen ihn unternehmen. Ab und an schickt er einige seiner Kreaturen vorbei um mich scheinbar zu testen. Eriadne sei Dank habe ich alle diese Besuche heil überstanden und glaubt mir, wenn ich könnte, hätte ich dem Herren dieses Anwesens schon längst den ewigen Frieden geschenkt aber ich kann nicht an ihn heran. Vielleicht muss ich das auch ja auch nicht. Vielleicht könnt Ihr ihn töten und somit den Fluch brechen." So etwas wie Hoffnung glomm in den Augen des Priesters bei diesen Worten.

  • Saniya gab sich größte Mühe, das unsinnige Geplapper einer gewissen Person hinter sich. Sie würde ganz sicher außer sinnlosen Beschwerden nichts nichts weiter zu dieser Sache beizutragen vermögen. Während sie auf den Priester zutrat, um bevorzugt lieber dessen Worten zu lauschen, bemerkte Saniya nicht, dass sich der kleine Lederbeutel, in dem sie ein paar Münzen aufbewahrte, von ihrem Gürtel löste und zu Boden fiel. "Versuchen können wir es auf jeden Fall. Ich hoffe nur, dass es uns gelingt, ihn zu töten", antwortete sie dem Priester.

  • War das denn die Möglichkeit? Sie befanden sich in höchster Gefahr und die ganze Aufmerksamkeit, die die handelnden Personen aufbringen konnten, galt einer kleinen Unscheinbarkeit, die nie und nimmer den Lauf der Welt in irgendeiner Form beeinflussen würde. Seine philosophischen Betrachtungen wurden von etwas ganz profanen unterbrochen. Andächtig lauschte diese Schnepfe Saniya den Worten des Priesters. So wie sie an seinen Lippen hing, glaubte sie dem auch noch. Bevor er noch den Kopf schütteln konnte über so viel Naivität, sah er plötzlich etwas zu Boden fallen. Bling zu leise, dass es die Worte des Priesters übertönte. Niemand bemerkte etwas. Ja, niemand, außer ihm. Hätte er nicht auf Saniyas gestarrt bzw. auf etwas was es an Saniya zu begaffen lohnte, es wäre ihm ebenso entgangen. Er überlegt nicht lange. Geschmeidig bückte er sich, langte zwischen den leicht geöffneten Beinen von Saniya hindurch, gewandt umschloss die Hand den Beutel. "Meins!" Es war der häufige Umgang mit Münzen, der ihn sofort erkennen ließ, das war bestimmt nur 'Kleingeld'. Aber was nun? Er entfernte sich genau so geschickt wieder vom Fundort wie er hingeglitten war. Da endete der selbsternannte Priester mit seinen Ausführungen. Spontan äußerte Herr von Muesig: "Was haben wir davon, jemanden für Euch zu töten. Könnt Ihr mir das sagen? Warum sollten wir nicht stattdessen Euch meucheln?. Ja, warum nicht, er hatte gute Lust dazu.


    Er spürte nochmals den Beutel in seiner Faust. Da! Er setzte den Beutel auf die rechte Schulter von Maida. "Frau, wenn Ihr morgen noch Brot erwerben wollt, dann geht sorgfältiger mit Eurem Münzwerk um. Das löste sich eben von eben von Eurem Gürtel, ich habe es rein zufällig gesehen. Ich bin zu ehrlich erzogen worden um mich an den Dingen anderer unehrenhaft zu bereichern. Ich bin aber nahe daran Euch für Eure Unvorsichtigkeit zu scheltern" Er verzog dabei keine Miene, obwohl er die Szernie genoß wie schon lange nicht. Über kurz oder lang würde Saniya feststellen, dass da was faul war, aber machen würde sie nichts können. Und die Rothaarige würde ihn und seinen Anliegen vielleicht zukünftig williger lauschen. Und Anliegen hatte er - immer.

  • Den Verlust ihres Geldbeutels hatte Saniya noch nicht bemerkt, dafür aber die Bemerkung dieses Rothaarigen, der ihr zunehmend auf die Nerven ging. Ohne zu zögern drehte sie sich also zu eben Jenem herum. "Das Wort 'Hilfe' scheint Euch fremd zu sein. Aber wie wäre es, wenn ich es Euch so erkläre, dass selbst Ihr etwas davon habt? Wenn es uns gelingt, diesen Dämon zu besiegen, könnte das für uns alle - also auch für Euch - bedeuten, dass wir wieder nach Hause können. Dann hättet Ihr und Eure werte Begleitung auch vielleicht endlich die Möglichkeit, Euch bei jemandem über diese unsäglichen Umstände zu beschweren". Kaum hatte sie das ausgesprochen, wandte sie sich wieder dem Priester sowie den beiden Damen neben ihr zu und raunte in Richtung Asharai und Csaria: "Ob wir ihn dem Dämon als Köder vorwerfen sollten?"

  • Maida war zutiefst begeistert von der Gerätschaft. Eine Geheimsprache! Das war genau ihr Fall. Nur leider war dies weder ein geeigneter Ort noch die rechte Zeit um sich bis ins Detail zu vertiefen.


    "Ehrenwerte Lady Delani, Ihr habt soeben eine begeisterte Interessentin Für Eure Erfindung gewonnen. Wir sollten uns nach diesem unseligen Abend unbedingt zwecks Besprechung auf ein Gläschen treffen. Seid Ihr einverstanden? Wo trifft man Euch üblicherweise an, Verehrteste?"


    Inzwischen bombardierten die Frauenzimmer den Unsterblichen mit Fragen. Nun sollten sie sich gar für ihn in Gefahr begeben.


    "Ja, sicher, wir sollen verrichten, wozu er angeblich nicht in der Lage ist. Schlicht formuliert: Wir sollen für ihn die Drecksarbeit erledigen", raunte Maida wenig damenhaft dem Herrn von Muesig zu, nachdem er seine Unterhaltung mit der Cath'shyrr beendet hatte. "Ich bin wenig erpicht darauf meine werte Gesundheit zu opfer, ohne zu wissen wofür. Ihr glaubt doch auch nicht was uns der Kerl da auftischt, richtig?"


    Das Schicksal des Alten interessierte sie wenig. Wer sich nicht selbst zu helfen vermochte, war in ihren Augen bemitleidenswert. Und Wesen, die Maida bemitleidete, standen in der Rangordnung noch unter den Latrinenreinigern.

  • Asharai lächelte, als sie die Bemerkung der hellhaarigen Cath'shyrr vernahm.


    "Ich bin mir nicht sicher, wie es um die Verdauung von Dämonen bestellt ist, aber er wirkt zuweilen ein wenig schwer verdaulich auf mich."


    Es war nur ein leises Wispern und sie biss sich auf die Lippen, um ihre Zunge im Zaum zu halten. Stattdessen wandte sie sich wieder zu dem Priester um und eine kleine Falte zeigte sich auf ihrer Stirn.


    "Aber wie können wir ihn besiegen, wenn selbst ein Priester es nicht vermocht hat? Kennt Ihr seine Schwachstelle? Irgendetwas, das uns weiterhelfen kann?"


    Nein, die Tua'Tanai fragte sich ernsthaft, wie sie eine solche Aufgabe bewältigen sollten. Sie kannte sich mit Geistern aus, aber ein Dämon war ihr bislang nicht begegnet. Und wenn er gar einen Eriadnepriester zu bannen vermochte, war es ihr ein Rätsel, wie einer von ihnen ihn töten sollte. Sie waren beileibe kein sonderlich gut gerüsteter Haufen. Sie unterdrückte ein resigniertes Seufzen.

  • Csaria versuchte sich an einem Lächeln, obwohl sie es nicht amüsant fand. Sie hatte den Worten Asharais nichts hinzu zu fügen und wartete ab.

  • Asharai hatte eine interessante Frage angeschnitten, die weitaus wichtiger war, als das Verdauungsvermögen dieses Dämonen. Wie konnte dieser Dämon besiegt werden, wenn selbst dieser Priester dazu nicht im Stande war? "Vielleicht liegt das Geheimnis darin, dass wir so viele unterschiedliche Wesen sind und jeder von uns eine andere Begabung besitzt? Statt uns ständig irgendwelche Spitzen entgegen zu schleudern, sollten wir uns vielleicht lieber Gedanken machen, wie wir alle zusammen diesen Dämon besiegen können, um wieder nach Hause zu kehren. Womöglich war das unsere Bestimmung. Womöglich wurden ausgerechnet wir auserwählt, genau dies zu tun", überlegte sie laut und sah darauf hin den Priester fragend an.

  • Der Priester der Eriadne lächelte freundlich, seine Augen schauten dabei in die Runde mit festem Blick, so als ob er die Seele eines Jeden erblicken würde. "Ich könnte ihn besiegen, ja das wäre mir möglich."
    Er kratzte sich mit der linken Hand an seinem Kinn. "Leider fehlt mir dazu etwas. Etwas sehr Wichtiges, eine Komponente, die für die Beseitigung dieses Dämons benötigt wird. Eine Komponente die man mit großer Wahrscheinlichkeit in diesen Gemäuern finden wird. Aber ich kann nicht hier raus, dass habe ich Euch ja erzählt. Sonst hätte ich schon längst nach den Tränen eines unschuldigen Geistes gesucht. Nur in Verbindung mit der Kraft meines heiligen Symbols und den Tränen wäre es möglich den Dämon in die Schluchten des Infernos zurück zu schicken und dafür zu sorgen, dass er niemals mehr in diesen Ebenen zu wandeln. Aber dazu müßte man sich auch zwangsweise mit seinen Dienern und Kreaturen beschäftigen, die in den Gemäuern herum wandern und jeden zu töten versuchen, der ihnen begegnet."

  • "Gna..." brummelte Herr von Muesig. Es war schon länger offensichtlich, dass diese Dohlen - sieht man von der bezaubernden und der einzigen vernüftigen Frau Maida ab - ihn nicht mochten. Was aber gar nichts machte, weil das auf Gegenseitigkeit beruhte. UIdn je eher er die Gegenwart dieser 'Gesellschaft' loswerden konnte, desto sehr gut. So gesehen hatte Saniyas Predigt doch einen positiven Einfluss auf ihn.


    Sein Blutdruck war schon seit einiger Zeit im steigen begriffen gewesen und es war eine unendliche Leistung sich bisher beherrscht zu haben und sich noch weiter zu beherrschen. Seiner Intuition nach sollte er auf den Priester zulaufen und ihn so lang würgen bis er alles zugibt. Dass er das Übel ist. Aber abgesehen davon, dass ihn die anderen daran hindern würden, hielt sogar er selbst das für ein wenig aus der Art schlagend oder anders gesagt: übertrieben.


    Da erreichten ihn die nächste Wortspende des sebstbenannten Priesters. Dieser hatte gerade geendet, da wandte sich Muesig zu Maida hin und postulierte mitten in die Stille hinein: "Ich wette mit Dir, jetzt wird so eine Oberschickse gleich fragen [mit affektierter affiger Stimme]: Ach, Herr Priester, wie können wir Ihnen helfen diese Tränchen dieses unschuldigen Geisterchens zu finden. Wir sind ja so hilfsbereit. gell wir helfen doch dem armen Onkel Priesterchen gern." Wie sehr sich Herr von Muesig über das Unvermeidliche ekelte, war seinem Gesichtsausdruck deutlich abzulesen.


    Wenn jetzt keine Eiszeit folgte, wann dann?! Doch für solche Einsichten war ein Mann wie Herr von Muesig nicht zu haben.

  • "Ich glaube nicht, dass einer von uns so redet," antwortete Csaria trocken. Sie durchdachte gerade die Möglichkeiten.
    "Ihr meint damit aber nicht, dass wir für die Beseitigung der Monster sorgen sollten, oder? Dann wären wir wohl besser drann, wenn wir uns auf die Flucht konzentrieren ..."

  • "Nun, wer soll die Monster sonst beseitigen? Ich erwähnte doch, dass ich nicht raus kann aus diesem Bereich." Der Priester machte eine bedeutungsvolle Pause. "Oder glaubt Ihr wirklich, Ihr kommt Ihr einfach so raus? Entweder Ihr findet die Tränen oder Ihr werdet bei dem Versuch, das Anwesen zu verlassen, getötet werden. Unser Gastgeber lässt niemanden entkommen. Ist Euch nicht aufgefallen, dass nur noch vereinzelt Schreie zu hören sind? Vor ein paar Stunden, dass war Eure Ankunft, wenn ich micht nicht irre, waren unheimlich viele Schreie zu hören. Es wurden immer weniger und ich habe seit mindestens einer Stunde Nichts mehr gehört. Nein, glaubt mir. Entweder wir vernichten diese Kreatur des Bösen oder das war es."

  • Alle zusammen den Dämon besiegen, schlug die weißhaarige Cath'shyrr vor. Maida schauderte innerlich. Zusammen war ein Wort, das in ihrem Wortschatz normalerweise nicht vorkam. Sie verließ sich einzig und allein auf sich selbst. Zusammenarbeit bedeutete Rücksichtnahme und vor allem eines: Ablenkung. Und das konnte tödlich sein. Es war genau wie mit der Liebe. Emotionen machten verwundbar, behinderten womöglich unangenehme, aber notwendige Entscheidungen oder Handlungsweisen. Aber da es offenbar darum ging lebend diesen Ort zu verlassen - was sie immer noch nicht so recht glauben konnte -, war sie wohl gezwungen ihre Aversion gegen diesen zusammengewürfelten Haufen Fremder - den amüsanten Rothaarigen und die Gnomin einmal ausgenommen - nieder zu ringen.


    Herr von Muesig hatte auch gleich dazu einen Kommentar auf den Lippen. Maida schlug hastig die Hand vor den Mund, konnte ein Auflachen zwar vermeiden, ein halblautes Prusten aber doch nicht mehr gänzlich unterdrücken. Speichel benetzte ihre Handinnenfläche, die sie hastig und so unauffällig wie möglich an den Rockschößen abwischte.


    "Nun, wenn wir nur eine unschuldige Träne brauchen: Wer von den Damen ist rein und jungfräulich? Ich würde es ja selbst versuchen", lenkte sie geschickt von ihrem verderbten Charakter ab, "aber leider ist mir Weinen auf Kommando nicht mit in die Wiege gelegt worden."


    Was ein grässliches Manko war, denn eine Frau mit dieser Kunst konnte beim anderen Geschlecht noch sehr viel mehr erreichen.


    Entweder wir vernichten diese Kreatur des Bösen oder das war es, verlautbarte der angebliche Priester.


    "Ich habe schon ganz andere Sachen überstanden. Das Buffet bei den Lenydas letzten Sommer, grauenhaft, sage ich Euch. Und erst der Anblick der Hausherrin, der hätte einen töten können." Maida winkte lässig mit der Hand, als wolle sie die furchtbare Erinnerung vertreiben. "Dass niemand mehr schreit bedeutet gar nichts", widersprach sie schließlich. "Vielleicht sind die anderen Gäste inzwischen allesamt nach Hause kutschiert."

  • "Er hat recht", sagte Saniya in die Runde. "Sie werden uns gewiss nicht einfach so gehen lassen. Aber was schlagt Ihr vor? Wie können wir uns vor diesen Monstern schützen, während wir auf der Suche nach dieser Träne sind?", fragte sie den Priester. Dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf die Dame, welche sich nur all zu gut mit dem Rothaarigen verstand. "Ich kenne mich zwar nicht sehr gut mit Geistern aus aber hier scheint mir doch jeder sehr lebendig. Also schätze ich, dass eine Träne von uns wohl keinen Sinn machen würde". Kurz schoss es Saniya durch den Kopf, eine gewisse Person in diesem Raum zu töten. Dann hätten sie einen Geist. Aber ob dieser dann auch wirklich so unschuldig war? Daran zweifelte sie doch sehr.

  • "Seltsam'" bemerkte Csaria. "Wir haben von noch einer anderen Möglichkeit gehört." Sie machte eine Pause, überlegte wer hier vielleicht nicht ehrlich war."Wisst ihr etwas über den Spazierstock von Leanos?"

  • "...oder stöhnen in ihren breiten, netten Betten" ergänzte Herr von Muesig. Erneute Stille..... Länger dauernde Stille. "Na, weil sie einen bösen Traum haben oder zu viel gefressen haben, was weiß ich. Woran denkt Ihr denn schon wieder? Ach ja die Jungfrauen." fand er noch schnelle einen Ausweg, obwohl er ganz genau das gemeint hatte, was man in der Öffentlichkeit nicht aussprach, weil es als unschick und zudem ordinär galt. Und seine Erfahrungen mit Jungfrauen waren nicht die allerbesten, von daher nahm er es gerne und befriedigt zur Kenntnis, dass Maida nicht mehr zu diesem Kreis zählte. Das machte die Sache in dieser Hinsicht unkomplizierter.


    Ansonsten zuckte er nur mit der Schulter, was soviel heißen mochte: Dämonenbesiegen ist nicht mein täglich Steckenperd, aber wenn es sein muss, bin ich mit dabei. Alles andere macht doch wenig Sinn. "Ja, lasst es uns endlich tun, ich möchte auch in ein nettes Bett" und es war kein Zufall, auf wem sein Blick im selben Moment fiel.

  • Asharai blickte den Rothaarigen wortlos an und zog eine ihrer weißen Brauen empor. Dann schüttelte sie entschieden den Kopf und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Priester. Sie hatte bereits genügend Adelige erlebt, die äußerst seltsame Verhaltensweisen an den Tag legten. Auch dieser schien keineswegs eine Ausnahme zu sein. Allerdings war es nicht an ihr, ihm diese Allüren auszutreiben. Sie prallten schlicht und einfach an ihr ab - ein nützlicher Nebeneffekt der Tatsache, daß ihr Ruf kein Guter war und sie schon ganz andere Dinge über sich hatte ergehen lassen müssen. Manchmal war es deutlich besser, die unwichtigen Nebensächlichkeiten zu überhören. Und darin war sie eine Meisterin.


    Die Tränen eines unschuldigen Geistes, natürlich. Die Tua'Tanai seufzte leise. Die unschuldigen Geister wuchsen schließlich auf den Bäumen und warteten nur darauf, ihre Tränen zu verschenken. Aber gut, wenn es so sein sollte, dann musste es wohl so sein. Es blieb zu hoffen, daß der Geist unschuldig genug war, nicht zu lügen, wenn er ihren Weg kreuzte.


    "Sagt, Ihr habt nicht zufällig eine Idee, wo man einen solchen Geist finden könnte? Oder erwartet Ihr von uns, daß wir jeden Geist, der uns über den Weg läuft, über den Status seiner Unschuld befragen? Und sollte diese eher körperlicher Natur sein oder rein geistig?"


    Solche Geschichten besaßen immer interessante Schlupflöcher, die man im Allgemeinen besser vorher abklärte. Es hatte viel mit dem gemein, was ihr in ihrem Betätigungsfeld täglich begegnete. Wenngleich sich dieses normalerweise weitaus ungefährlicher gestaltete.

  • "Es liegt zum Glück in meiner Macht, Euch einen gewissen Vorteil gegen die Kreaturen des Bösen zu verschaffen. Auch wenn ich nicht mit Euch gehen kann, Eriadnes Segnen kann dies. Mit Hilfe Ihrer göttlichen Macht, kann ich Eure Waffen weihen, so dass sie wesentlich effektiver gegen das Böse wirken. Außerdem kann ich Euch zusätzlich mit einem schützenden Gebet segnen. Dies wirkt wie ein göttlicher Panzer, der Schaden von Euch abhalten kann. Den Rest müßt Ihr jedoch ohne mein Zutun erledigen."


    Der Priester schaute auf sein heiliges Symbol, dann sprach er weiter: " Was den unschuldigen Geist anbelangt, nun da kommen nur zwei Geister in diesem Gemäuer in Frage. Einem seid Ihr schon begegnet, dem Jungen mit Namen Randaro, der zweite Geist ist der eines kleinen Mädchens, welche auf den Namen Sisala hört. Sie ist jedoch sehr ängstlich und nur schwer zu finden. Meist hält sie sich im Ostflügel auf."


    Narzhul ging zu seinem Bett und holte unter dem Kissen eine leere Phiole hervor: "Hiermit könnt Ihr die Tränen aufsammeln. Die Phiole ist magischer Natur, somit sollte es kein Problem, die Tränen aufzunehmen."

  • Blödes Gewäsch... dachte Herr von Muesig, bei den Worten des Priesters.
    Eigentlich konnte er machen was er wollte, die Reaktion seiner Begleiter waren, wenn überhaupt vorhanden, dann ziewmlich matt und müde. Er hätte ja gedacht seine letzten Ausflüsse würden ihm einen Tritt, eine Ohrfeige oder eine sonstige Tätlichkeit einbringen, aber es folgte...nichts. Na ja, auch gut.


    Randaro und Sisala? Okay, er würde sich die Namen vorsichtshalber merken.


    Herr von Muesig ließ den Priester nicht aus den Augen, weil wirklich trauen tat er ihm immer noch nicht. Und so war er auch sofort neben dem Priester als der etwas unter seinem Kissen hervorholte. Es stellte sich zumindest augenblicklich als harmlos heraus: eine leere Phiole.
    "Gib schon her" mit diesen Worten schnappte sich der Adelige die Phiole. "und nun lasst uns dieses Gör suchen und finden. Wir haben schon zu viel Zeit verplempert. Ich will...mit fehlt schön langsam zu viel aus dem Trio: Wein, Weib und Gesang." Herr von Muesig stürmte schon mal voran, auch wenn er keine Ahnung hatte wohin er eigentlich wollte. "Na los doch, kommt mit!, Jungfrau Tränenjagdzeit"

  • Csaria fand es nicht schlau, dass ausgerechnet der Adelige die Phiole hatte. Es passte ihr nicht, dass ihre Frage übergegangen worden war, aber sie konzentrierte sich auf die neuen Ereignisse.
    "Ihr solltet lieber das Angebot des Priesters annehmen," sagte sie in Richtung des Adeligen. " Ich würde gerne angebotenen Segen nehmen,"wandte sie sich dann an den Priester. "Wen wollen wir aufsuchen. Bei Randaro wissen wir, wo er ist, aber er ist nicht allein... Das könnte bei Sisala ein Vorteil sein.

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