Immer wieder sah Atashkada zu der jungen Frau hinüber und sie wirkte tatsächlich sehr müde. So überlegte die Dheoran bereits wo Djamila die Nacht verbringen sollte. Sie hatte mehr als leise Zweifel, ob ein Platz am Feuer das Richtige sein würde für dieses zarte Geschöpf. Gewohnt war sie so etwas sicherlich nicht. Und so ging Atashkada im Geiste durch, in welchem Wagen sie die junge Fremde am Besten ein- und den eigentlichen Bewohner umquartieren könnte.
Atashkada sah, dass sich ihr Neffe der jungen Frau näherte. Sie wusste, er war sicher eine gute Gesellschaft für sie und so konnte sie ihren Überlegungen noch weiter nach gehen und sich aber auch noch weiter mit den Tanzenden bewegen. So eilte es sie nicht.
Der Name der jungen Cygnai war lang und Lazarion war froh es bei Djamila belassen zu dürfen. Bedacht und unaufdringlich setzte er sich zu ihr. "Sehr erfreut Euch kennen zu lernen schöne Djamila." Noch immer lag das warme Lächeln auf seinen sinnlichen Lippen. Auf ihre Frage hin nickte er. Doch ihre weiteren Worte brachten ihn ein wenig in Verlegenheit. Lazarions Passion war die Musik, seit seiner frühesten Kindheit an hatte sie ihn fasziniert und sich etwas später nur noch auf sie konzentriert. Er hatte gelernt verschiedene Instrumente zu spielen, zu bauen, Melodien zu schreiben und auch zu singen. Aber er hatte nie eine richtige Schule dafür besucht, er hatte nur genutzt was und wer ihm gerade zur Verfügung stand und meist waren es die Leute seiner Familie. Auch musste es noch Platz nach oben geben, denn wie sollte er in seinen noch so jungen Jahren bereits so gut spielen wie die Meister auf den berühmten Bühnen der großen Städte? Aber wenn diese schöne Fremde wirklich schon so viel rum gekommen war...? Sie wirkte noch so jung, eigentlich ähnlich alt wie er, aber scheinbar verkehrte sie normalerweise in ganz anderen Kreisen. "Ich danke Euch sehr für das Kompliment", sagte er mit verlegenem Lächeln, aber seine ausgesprochen ansehnlichen Züge wandten sich dabei nicht ab sondern ruhten weiterhin offen auf denen der schönen jungen Frau. "Aber mein Spiel hat nur wiedergegeben was mein Herz empfand als ich Euch gesehen habe." Er sagte dies ganz ungekünstelt und weit entfernt von einer gezielten Schmeichelei. So war es meist bei dem jungen Dheoran gewesen, seine Musik entstand ganz tief in ihm drin und suchte sich seinen Weg hinaus. Und dieses Mal hatte diese bezaubernde Frau des Schwanenvolkes in ihm etwas berührt, das hinaus gemusst hatte. "Und Eurem wundervollem Tanz ist es sicherlich nicht gerecht geworden." Er sah ihr aufrichtig in ihre blauen Augen. "Wollt Ihr mit mir anstossen? Auf das Glück, dass Euch Euer Weg in unser Lager geführt hat." Er hob ihr fast ehrfürchtig seinen Becher entgegen.