- Das Haus des ewigen Feuers -
Das letzte Schimmern der Kuppel war verblasst und überall in den Straßen begannen die Lichter der Zaubermuscheln aufzuflackern. Noch immer hing die Wärme wie eine Dunstglocke über der Stadt, doch nun würde es rasch erträglicher werden. Ascans Flug näherte sich bereits seinem Ziel und der Anblick des Tempelturms, von dem aus Narions Feuer wie ein rotes Auge über die dunkle Ruine blickte, rief einige Erinnerungen wach.
Wo der Umriss des Syreniae bei Tage kaum zu übersehen war, wurde er bei Nacht nahezu unsichtbar, sodass Ascan diesen Vorteil noch dazu nutzte, einmal über der Ruine zu kreisen und nach unerwünschten Zeugen Ausschau zu halten, ehe er nach einigen rauschenden Flügelschlägen auf einem der massiven Trümmerstücke aus Obsidian landete und sich nach der gedrungenen Gestalt des Rattenfängers umsah.
Das Haus des ewigen Feuers war kein Ort, der viel Gesindel anzog, dennoch zögerte Ascan noch, seine Schwingen anzulegen. Viel mochte sich in seiner langjährigen Abwesenheit geändert haben und man musste kein religiöser Kenner sein, um zu wissen, dass die Anhänger Narions in ihrem Glaubenseifer unberechenbar sein konnten. Ganz besonders hier, in den traurigen Resten ihres einst prachtvollen Tempels...
Während Ascan die Hand auf den Griff seines Revolvers legte, lauschte er in Richtung des Tempelturms. Es war still, bis auf die fern wirkenden Klänge der Stadt und das gelegentliche Rascheln von trockenem Gras zwischen den Trümmern.