Die Wälder um Nir`alenar

  • Das Erwachen des Drachen


    Wie eine Fackel flackerte sein Bewusstsein immer wieder auf, versuchte sich an die Oberfläche der Dunkelheit zu kämpfen. Seine Augen sahen verschwommen, konnten weder Gesichter noch Umgebungen klar erkennen. Sein Körper und sein Geist kämpften ums Überleben, doch der Schmerz stieß ihn zurück in die Ohnmacht. Flutete seinen, Körper, seine Sinne, glühte und hämmerte in seiner Brust, wie ein wildes Tier.
    Arelis wusste nicht, wie lange dieser Kampf andauerte. Es waren nur kurze Momente, die er erfassen konnte. Ein Gesicht mit Bart und langen braunem Haar. Beruhigende Worte, begleitet von Geräuschen, welche sein Verstand nicht zuordnen konnte. Worte wurden gesprochen, welche keinen Sinn ergaben und von weit her zu kommen schienen:


    Sterben, zu schwer verwundet, kein Bruststein, Klingenfee, Halbblut, Überleben…


    Arelis viel zurück in die Dunkelheit, konnte Traum von Wahrheit nicht unterscheiden. Nur diese unendliche Müdigkeit umfing ihn, wog ihn sanft und trug ihn langsam von dem kleiner werdenden Licht fort. Er starb, doch fühlte er sich seltsam ruhig und gelassen. Nur ein kleiner Teil in ihm regte sich, lehnte sich auf und rebellierte. Rot-goldene Schuppen, welche in der Dunkelheit schimmerten, begleitet von einem tiefen Grollen. Es wuchs an und wurde riesig, richtete sich auf und stemmte sich gegen die Dunkelheit. Geschlitzte Pupillen durchblickten die Dunkelheit und weiße Reißzähne schimmerten in einem riesigen Maul, welches ohrenbetäubend brüllte und ihn zurück riss.


    Tief sog er die Luft ein und riss die Augen auf. Tageslicht blendete ihn und ließ ihn blinzeln. Der Gesang von Vögeln und der Geruch von Moos und Stein, lag in der Luft. Ein grünes Blätterdach erstreckte sich über ihm, durch welches die Sonne schimmerte. Der Schmerz in seinem Körper war nur noch ein leises Echo, doch lag noch immer Schwäche über ihm.
    Ein lächelndes Gesicht erschien in seinem Blickfeld. Kurzer Bart, lange braune Haare und wissende Augen.
    >> Willkommen unter den Lebenden <<, sprach der Mann lächelnd. >> Du solltest dich langsam bewegen, dein Körper war lange zwischen Leben und Tod gefangen. <<
    Arelis kannte den Mann nicht. Der Krieger versuchte sich zu erinnern, was geschehen war, doch seine Gedanken fanden weder Bilder noch Bruchstücke. Langsam und mühevoll richtete er sich auf und erkannte das sein Lager in einer alten Ruine aufgeschlagen worden war. Alte Steine und Mauern waren mit Moos und Efeu bewachsen. Eine kleine Feuerstelle erhitzte einen kleinen Kessel, Feuerholz war gelagert und alles in allem, sah es nach einem längeren Aufenthalt aus.
    >> Wie ist dein Name, Drachenmann <<, fragte der Fremde mit ruhiger Stimme, während er neben ihm kniete.
    >> Ich bin… <<, stockte Arelis und erinnerte sich nicht. >> Ich… weiß es nicht! <<
    Der Fremde schaute ihn nachdenklich an. Schon oft hatte er davon gehört, dass ein Wesen im Kampf gegen den Tod sein Wissen verlieren konnte. Das viele und sogar alle Erinnerungen in Vergessenheit geraten können.
    >> Das ist bedauerlich. Mein Name ist Arvanor. Ich konnte beobachten, was auf den Klippen geschah und habe dich gefunden. <<
    Erinnerungsfetzen huschten durch den Geist des Kriegers, welche er aber nicht greifen konnte. Nur Ein dumpfer Schmerz in seinem Herzen. Wie eine Sorge, doch konnte er keine Erinnerung finden.
    >> Was ist geschehen? <<, fragte Arelis verstört.
    Arvanor musterte den Drak´khier kurz und begann zu berichten.
    >> Ich saß auf einem Felsen und meditierte, als ich dich auf einer Klippenfestung kämpfen sah. Drei Männer griffen dich an, der Kampf war brutal und aussichtslos. Sie verwundeten dich tödlich und stießen dich von der Klippe. Ich zog dich aus dem Meer, brachte dich hier her. Drei Wochen warst du nicht bei Bewusstsein. Ehrlich gesagt, grenzt es an ein Wunder, dass du lebst. <<
    Arelis versuchte sich an das Erzählte zu erinnern, doch fand nur Leere in seinem Kopf. >>Ich kann mich an nichts erinnern, doch schulde ich euch ein Leben…<<, begann er doch Arvanor hob lächelnd die Hand.
    >> Ihr schuldet mir nichts, aber wenn ihr drauf besteht, verlange ich nur eine Antwort. Nein, eher eine ehrliche Entscheidung. <<
    Arelis runzelte die Stirn und blickte fragend auf. Was folgte, war eine Erzählung des Mannes, welche wage und dennoch zielgerichtet war. So als würde er vorsichtig sein und seine Worte mit Bedacht wählen. Arvanor schien einem Gefühl oder einem Zeichen gefolgt zu sein. Arelis war noch zu geschwächt, um wirklich alles zu begreifen. Arvanor hingegen schien sehr überzeugt und erklärte von Dingen in dem Kampfstil des Drak´khier, welche ihn überzeugten, etwas Seltenes gesehen zu haben. Ein Potential, welches selten ist und gefördert werden muss. Etwas von Bestimmung und Gabe, was geheim bleiben musste. Der Kampf gegen die Dunkelheit, ein geheimer Orden, all das überforderte den Drachenmann. Am Ende musste Arelis sich entscheiden, ob er zustimmte und sich darauf einließ, oder ob er aufstand und seines Weges ging. Nach kurzem Zögern entschied er sich dafür zu bleiben. Wo sollte er auch hin? Außerdem schuldete er Arvanor ein Leben und hatte kein Ziel. Vielleicht würde ihm der Mann ja helfen können, sich zu erinnern.

  • Arvanor schien erfreut über diese Entscheidung und überreichte ihm einen Brief.
    >> Den habe ich in deinen alten Kleidern gefunden. Das Wasser hat ihn zerstört, aber er richtet sich an einen Arelis. Ich denke das bist du. Allerdings werde ich dich Falkenwind nennen! <<
    >> Falkenwind? <<, stutzte Arelis. >> Was ist das für ein Name? <<
    >> Dein Neuer! In deinem Kampfstil sah ich Bewegungen und Manöver, die mich an einen Falken erinnern und du bist nun einer von uns. Du hast den Tod besiegt. Neu geboren, neuer Name, << lächelte Arvanor und erhob sich.


    ***


    Arelis fragte sich wirklich, warum er sich darauf eingelassen hatte. Die Zeit nach seinem Erwachen war hart genug gewesen, um seinen Körper wieder erstarken zu lassen. Beweglich und ausdauernd war er immer gewesen, doch sein neuer Lehrmeister schund und scheuchte ihn schlimmer, als die billigste Hafendirne es konnte. Laufen, springen, dehnen, Kraftaufbau, Schnelligkeit und Ausdauer, waren die oberste Devise. Schwertübungen und Kämpfe, wieder und wieder und wieder. Dazwischen meditieren und begreifen. Im Fluss sein, geschmeidige Bewegungen, die Schwerter als Verlängerung des Körpers. Vieles kannte der Krieger, das meiste aber musste er lernen und in sich finden.


    Irgendwann hatte Arvanor ihn in ein kleines Gewölbe unter der kleinen Ruine geführt. Ein Kreis mit Kreisen, fand sich unter der Erde und nach Wochen des Trainings durfte Arelis zeigen was er konnte.
    Arvanor stand in der Mitte des kleinsten Kreises und ließ Arelis angreifen. Der Drak´khier brannte darauf zu kämpfen und der Drache in ihm wollte seinem Meister eine Revanche verpassen. Nur eine kleine Schramme, nichts Wildes. Arelis würde seinem Meister nun zeigen aus welchem Holz er geschnitzt war und holte zum Angriff aus. Blitzschnell flossen seine Klingen hinauf und zuckten wie die Fangzähne einer Viper auf Arvanor zu, der nun sah, auf was er sich eingelassen hatte………auf nichts.
    Arelis starrte ungläubich auf seine Hände, während er in der Bewegung erstarrt stehen blieb. Seine Schwerter lagen in der Ecke des Raumes, während Arvanor sich auf seine Klinge stützte und ihn anschaute. >> Noch mal <<, forderte der Meister und ungläubig sammelte Arelis seine Klingen wieder ein. Er hatte nicht einmal erkennen können, welche Bewegung Arvanor eigentlich ausgeführt hatte.
    >> In diesem Kreis, wirst du nicht verletzt werden. Aber du wirst spüren, das jede deiner Handlungen Konsequenzen hat. Schnelligkeit und Präzision sind das, was einen Klingentänzer so gefährlich machen. <<


    Wie sehr, sollte der Drachenmann noch spüren. Wochen voller blauer Flecken und Tortur, ließen ihn jeden Knochen spüren. Doch wurde er auch kontinuierlich besser. Er kam in Einklang mit Körper und Geist, lernte die Grundsätze und den Kodex der Klingentänzer, ihre Verantwortung und die Gefahren, die mit ihr einhergingen. Die Zeit vergaß er völlig. Wochen, Monate, er wusste es nicht mehr. Seine Fähigkeiten verbesserten sich, wuchsen an und erschlossen ihm neue. Fähigkeiten die andere als Illusion oder Magie abtun würden, wie ein geworfenes Schwert, welches zu seinem Besitzer zurückkehrt. Doch Arvanor lehrte ihn, dass es nicht eine Magie war, wie man sie von Zauberern kannte. Viel mehr war es keine Kraft in ihm, in seinem Geist, welche sich mit seinen Waffen verbannt und den Kampf formte. Die Klingen wurden ein Teil seines Geistes, der die Welt formen konnte, wenn er nur stark genug war.
    >> Forme dich selbst, so formst du den Kampf. Gib ihm die Gestalt eines Flusses, auf dem du mit treibst. Kämpfe nicht gegen die Strömung, nutze sie um deine Bewegungen und dein Tun zu perfektionieren. Man gewinnt einen Kampf, bevor man ihn beginnt <<, waren Arvanor´s Lehren.


    Falkenwind konnte nicht begreifen, wie er so schnell lernen konnte. Doch laut Arvanor lag einem Klingentänzer die Begabung schon im Blut. Träume suchten den Drachenmann immer wieder heim, wenn er nicht gerade von seiner Ausbildung träumte. Mal träumte er von einer Frau mit platinblondem Haar und silbernen Schuppen, mal von einem Ei. Doch in der letzten Nacht seiner Ausbildung, sollte er nicht wirklich träumen, wie er später begriff. Der Nacht erschloss sich vor seinen Augen als wäre sie durch ein kaltes Licht erleuchtet. Arelis besaß schon immer die Fähigkeit, bei Nacht sehen zu können, doch hier war es anders. Unwirklicher, aber umso realer. Eine Lichtung erstreckte sich vor ihm, die Geräusche der Nacht drangen an sein Ohr. Eine Gestalt schritt über die Lichtung auf ihn zu. Ihr Gang war katzenhaft, ihr Körper in ein fließendes Gewand gehüllt, welches die Farben der Nacht besaß. Ihre Beine und Dekolleté schenkten seinem Blick nackte weiße Haut, während der Rest ihres Körpers anmutig unter einem Hauch von Stoff verborgen lag. Langsam kam sie näher, strich über seine Brust, ihre Lippen nah bei den seinen, während ihr Gesicht unter einer Kapuze verborgen lag. Verlangen stieg in Arelis auf, doch kaum als er dies wirklich realisierte, hauchte die Frau ihm sinnlich über die Lippen, berührte sie nur so leicht, das es hätte Einbildung sein können und wart verschwunden. Als hätte sie sich in Luft aufgelöst und mit ihr die Welt, schossen Traumfetzen durch seinen Geist. Die Drachenfrau und das Ei, Kämpfe, Blut. Ein Fluss von Bildern, der an ihm vorbeiströmte, in schneller Geschwindigkeit. Ein Wolkenschiff, dann wieder Kämpfe, zitternde Bilder von brennenden Häusern und schreienden Menschen. Der Fluss bremste plötzlich und zeigte ihm sich selbst, mit blutigen Klingen über toten Schatten stehend, nur um plötzlich wieder schneller zu fließen, ein schwarzer Drachenmann getrieben von Hass, ein zerschlagenes Drachenei, Männer und Frauen unterschiedlicher Rassen, Krieg und Frieden, Glück und Leid. Plötzlich kam der Fluss zum Stillstand und eine Lichtgestalt schwebte vor ihm. Er konnte sie nicht genau erkennen, doch meinte er eine elfische Gestalt vor sich zu haben. Langsam streckte sie ihr Arme aus und hielt ihm ein Schwert aus Licht entgegen. Ein Symbol, welches von einer unwirklichen Stimme begleitet war.
    >> Das Schwert dient dem Töten. Fürchte nicht die Dunkelheit, sondern bekämpfe das Böse in ihr. <<
    Arelis griff langsam nach dem Schwert aus Licht, welches sich bei seiner Berührung auflöste und in seine Arme floss.
    >> Bringe Leben durch das Schwert! <<
    Mit diesen Worten erwachte Falkenwind auf seinem Lager und wusste, dass sich etwas verändert hatte.


    ***


    >> Du bist so weit, << beschloss Arvanor. >> Ich wusste nicht, dass Miranil deine Patengöttin ist. Vielleicht waren es Erinnerungen, vielleicht aber auch ein Hinweis. In jedem Fall war es eine Traumvision. Aber egal was es war, die Klingenfee hat gesprochen. Du bist würdig und hast ihren Segen erhalten. Ich begrüße dich in unserem Kreis, Klingentänzer Falkenwind <<, sprach der Großmeister feierlich und reichte dem Krieger die Hand. Arelis erwiderte den Händedruck und verneigte sich vor seinem Meister.
    >> Ich danke dir, Meister! <<
    >> Denke immer an unseren Lehren und unseren Kodex. Halte uns geheim und verteidige das Licht. Bekämpfe die Schatten und schütze die Unschuldigen. Wenn es sein muss, mit deinem Leben. Bringe Leben durch das Schwert! <<
    >> Das gelobe ich feierlich <<, verneigte sich Arelis.
    >> Deine Zeit hier, ist nun vorbei. Gehe und lebe. Wenn wir dich brauchen, werden wir dich rufen. <<



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  • -> Fortsetzung von Wolkentänzer


    Vermutlich aufgrund der frühen Stunde schafften sie es trotz allem unbehelligt aus der Stadt. Kaum einer begegnete ihnen. Die Lichtsäule stand dennoch schon deutlich höher, als sie in den Schatten der ersten Bäume traten. Sie gingen noch etwas tiefer hinein, bevor Minea Zorak dabei half, die neue Kleidung wieder abzulegen. Es war offensichtlich, wie viel wohler er sich ohne den Stoff fühlte. Ihre Finger striffen beiläufig seine Haut, während sie ihm das Hemd abnahm. Sie verstaute die Kleidungsstücke in ihrer Tasche und drehte sich wieder zu Zorak um in der Vermutung, dass er bereits wieder seine Bären-Gestalt angenommen hatte.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


    Deinen Mut hat Man dir auf der Straße verkauft
    Und dein Blut wurde kalt dabei
    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
    So unendlich tief
    All die stummen Signale hab ich erst erkannt
    Als man mich zu dir rief
    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Minea hatte ihn nach oben geführt, er war nur kurz am Tag zuvor einmal an Deck gegangen und dann recht bald wieder mit Minea nach unten verschwunden, da er in seiner Bärenform unmöglich durch die Türen des Schiffs gepasst hätte und somit die Nacht an Deck hätte schlafen müssen. Eigentlich hätte ihn das ja auch nicht gestört, aber Minea hielt es für besser, das er sich unter Deck auskurierte und er sah nicht ein weßhalb er ihr widersprechen sollte. Sie ging langsam auf die Tür zu von der Zorak bereits mitbekommen hatte, das sie zu Boreas und Keonas Zimmer führte und Minea klopfte an. Ein gedämpftes Geräusch klang durch die Tür die Minea einen spalt weit öffnete und ihm einen kleinen Einblick in den Raum und vorallem auf das große Bett bot. War ja klar, das die beiden zu verwöhnt waren um auf dem Boden zu liegen, aber viel weiter störte er sich nicht daran, er war froh, dass Minea keineswegs derartige Stadtbewohner Allüren an den Tag legte. Minea wechselte ein paar Worte mit den beiden im Raum und zog ihn dann wieder mit sich. Er wurde noch kurz darauf hingewiesen, dass er den Menschen nach möglichkeit nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken sollte, so das man auch ihn und Minea ignorierte... Nun ganz konnten sie die Blicke nicht vermeiden, überragte er doch die meisten Leute an denen sie vorbeikamen, dennoch erreichten sie unbeschadet den Wald und mit jedem Kleidungsstück das Zorak ablegte fühlte er sich auch wohler und geborgener. Er hatte es zwar genossen mit Minea am Schiff so viel Zeit verbringen zu können, doch das hier, die Wälder, das war sein Element, hier kannte er sich aus. Dann sah er Minea an die ihm jedoch den Rücken zugewendet hatte, nackt wie er jetzt war, deßhalb verwandelte er sich gleich in einen Bären. "Schlafen wir hier? Denn ich denke als Bär wird es wohl schwer zurück zum Schiff zu gelangen." fragte er sie nun mit seinem großen Bärenkopf in ihre Richtung gewandt.

    Wie ein Bär sollst du durch Dämmerstunden schweifen,
    Wie ein Bär sollst du des Abends Zwielicht streifen,
    Wie ein Bär auf unentdeckten Pfaden wandeln,
    Wie ein Bär nach deines Herzens Regeln handeln.


    Monster


    Zoraks Werte

  • Minea sah ihn mit schräg gelegtem Kopf an. Daran hatte sie noch gar nicht gedacht. Es blieb ihnen wohl nichts anderes übrig, sie würden nur Boreas und Keona Bescheid geben müssen. Aber das ließe sich notfalls auch mit Chsipas Hilfe regeln. Dieser lag noch immer auf Zoraks Kopf, rutschte nun jedoch seine Sirn hinunter und dem Bären auf die Nase. Minea konnte nicht anders und lachtelaut los. "Ich hatte es zwar nicht vor, aber wenn es darauf hinaus läuft, habe ich auch nichts dagegen.", antwortete sie auf Zoraks Frage. "Fühlst du dich jetzt wohler?", wollte sie dann wissen und dachte daran, wie wenig Platz ihm die niedrige Decke auf der Wolkentänzer mitunter bot.
    Sie kam wieder etwas näher und kraulte Gedankenverloren das Fell unter seinem Ohr. Sie würden heute möglichst viele verschiedene Kräuter sammeln und später trocknen. Auf diese Art hätten sie auch Vorräte, sollte es nötig werden. Auch wollte sie vorsorglich und mit Zoraks Hilfe, sofern dieser gewillt war, einige heilende Tränke zubereiten, die später nützlich werden könnten. Gemeinsam streiften sie also durch den Wald und wiesen sich gegenseitig auf nützliche Pflanzen hin, um sie in dem Beutel, den Minea zuvor für Zoraks Kleidung bekommen hatte, zu sammeln.

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    Und der Winter schlich in deine Seele
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    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Zufrieden hörte er das der Fluch ihm eine angenehme Nacht im freien mit Minea, anstatt wieder unter Deck "eingesperrt" schenken würde. SChon erstaunlich wie schnell so ein Fluch positive Aspekte annehmen konnte... wenn man auf die richtige Person traf. Zufrieden brummelte er vor sich hin als sie damit begann ihn hinter dem Ohr zu kraulen und drückte ihr seinen Kopf gegen die Hand wodurch er das eine ums andere mal fast in ihre Richtung gestolpert wäre. Der Feuergeist saß mittlerweile auf seiner Schnauze anstatt auf seinem Kopf, schien aber weniger begeistert von seinen ständigen Kopfbewegungen zu sein und schimpfte einige Male etwas ohne das Zorak den genauen Sinn dahinter verstand. Aber er vermutete mal, das es mit seinem fast hinunter fallen zu tun hatte, weil er seinen Kopf schüttelte oder schräg hielt. "Ja, es ist so viel freier hier hier und offener, man kann hingehen wo man möchte..." Dann kam ihm in den Sinn wie undankbar das für sie klingen musste.. Immerhin hatten sie ihn schwer verletzt aufgenommen und er wollte auch die Zeit mit Minea auf keinenfall eintauschen.. Es war nur, hier fühlte er sich stark, wohingegen er sich unter Deck schwach und machtlos fühlte... "ich meine..." fing er an. "Ich fand die letzten Tage mit dir auch sehr schön.., es es ist nur, hier kann ich mich frei Bewegen und selbst bestimmen wo ich hin will, an Bord sind wir dem Willen von Boreas ausgeliefert und dem Wind und dem Schiff auf das wir keinen Einfluss haben. Ich bin dir sehr Dankbar das du dich um mich gekümmert hast und es war sehr schön dich so kennenlernen zu können...." versuchte er die Situation irgendwie wieder klar zu stellen. Dann schüttelte er den großen Bärenkopf ob der wirren Gedanken in seinem Kopf, was den Feuergeist erneut in die Lage brachte, regelrecht Rodeo zu reiten, ehe er zu Minea sah und hoffte das er sie mit diesen Worten nicht gekränkt hatte. Denn das war das Letzte was er wollte... Es war nur so schwierig für ihn als Bär unter Deck..

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    Zoraks Werte

  • Minea schaute sich wieder im Wald um. Ja, das hier war wirklich eine angenehmere Umgebung für solch einen großen Bären. Vielleicht fand sich für die Zukunft eine bessere Möglichkeit für ihn, sie würde sich bei Gelegenheit mal mit Boreas besprechen, sofern sie beide dauerhaft mitkommen dürften. Denn eines war Minea mittlerweile klar: So gerne sie Keona, Boreas und Ipati auch hatte und so viel sie auch für alle drei tun würde, sie würde doch bei Zorak bleiben, wenn er nicht an Bord bleiben dürfte. Sie konnte noch nicht einmal sagen, woher diese Gewissheit kam, da sie sich im Grunde noch nicht lange kannten, doch sie war da. Mit einem Grinsen knuffte sie den Bären sanft in die Seite, als er versuchte, seine vorige Aussage abzumildern. "Ich verstehe schon. Aber gib Boreas auch eine Chance, er ist wirklich ein netter Kerl." Da schimpfte Chispa wieder los, dass Zorak still halten sollte.
    Dann schaute er sich wach gerüttelt um und flatterte auf und ab. Er schaute irgendwie.. merkwürdig drein, fand Minea, achtete aber nicht weiter darauf, bis er sie am Ohr zog und erklärte, er würde sie gerne mal alleine sprechen. Verwirrt bat sie Zorak, selbst etwas weiter zu suchen und dass sie gleich nach käme.
    "Was ist denn so wichtig? Zorak versteht dich doch sowieso nicht!" Chispa schüttelte nur den Kopf. "Hör mal, ich habe da eine Idee. Dein Vater hat da mal von was geredet, dass man mit Feuer auch heilen kann. Und das ist mir jetzt irgendwie wieder gekommen mit der ganzen Sache mit Zorak. Jedenfalls dachte ich, wir könnten das mal probieren." Die Ki war irritiert und wusste nicht recht, worauf der kleine Feuerelementar hinaus wollte. Sie probierten dennoch eine ganze Weile herum, nahmen die Schnittwunde an Mineas Schulter als Versuchsobjekt, doch irgendwann klappte es doch. Ausgehend von ihrer flammenden Hand sandte sie mittels Berührung ebendiese Flammen über die Wunde, die diese langsam aber sicher heilen ließ. Es war noch immer zu erkennen, dass sie da gewesen war, doch die Schmerzen, die sie noch immer unterschwellig gespürt hatte, waren weg und es war soweit geschlossen, dass sie es nicht mehr verbinden musste.
    Aufgeregt kehrten sie zu Zorak zurück, der sich scheinbar nicht wirklich entfernt hatte. "Zorak! Leg dich mal kurz hin!"

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  • Sie schien ihm seine Aussage nicht übel zu nehmen, stellte er erleichtert fest, den regelrecht vor Beschwerden tanzenden Feuerlementar auf seiner Nase ignorierend. Mittlerweile hatte er festgestellt das Chispa ihn mochte und er respektierte ihn immer noch, aber seine anfängliche Scheu vor dem Feuergeist war mit den von Minea ausgehenden Ermahnungen an diesen sich zu benehmen, mittlerweile geschwunden. Es machte ihm nichts ihn zu tragen und das er auf ihm herumturnte, aber er hatte aufgehört besonders auf dessen bequemlichkeit zu achten. Doch dann bat Minea ihn kurz zu warten und selbst weiter zu suchen. Irritiert sah er den beiden nach, die etwas weiter weg verschwanden und konnte nur erkennen das Chispa an Mineas Schulter herumwerkelte. Was taten die nur dort? Hatte sich ihre Wunde womöglich entzunden? Aber er hatte sie heute Morgen doch gesehen und sie sah eigentlich schon recht gut verheilt aus. Kopfschüttelnd begann er dennoch vorsichtshalber nach ein paar Desinfizierenden Kräutern zu suchen, in seiner Bärengestalt war es allerdings nicht einfach diese auch zu pflücken, deßhalb setzte er sich stattdessen neben eine größere Ansammlung dieser Pflanzen hin und beobachtete lieber was die beiden Taten ohne es jedoch zu verstehen. Erst einige Zeit später kamen die beiden zurück und Minea schien freudig Aufgeregt zu sein. Etwas verwirrt folgte er ihrer Anweisung und legte sich ihr zu Füßen, obwohl er ihr selbst liegend bis zur Hüfte reichte.... Fragend sah er sie mit seinen goldenen Augen an. "Ist alles in Ordnung mit deiner Verletzung?" er klang durchauß besorgt, schließlich hatte sie diese seinetwegen einstecken müssen, weil die Jäger ihn gejagt hatten und er nicht genug aufgepasst hatte. Eine erneute Mahnung daran, das er seine Sinne auch in ihrer Gegenwart schärfen müsste.

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    Zoraks Werte

  • Minea suchte in dem dichten Fell nach der schwersten Schussverletzung die sich an seiner Schulter befand. "Alles gut, mach dir keine Sorgen!" Noch immer war Minea extrem aufgeregt, auch wenn sie bereits spürte, wie erschöpft sie bereits von der Übung bisher war. Erneut hüllte sich ihre Hand in Feuer, das durch das Fell drang und sich des Einschusses annahm. Sie spürte, wie ihr langsam die Energie ausging. Dennoch legte sie alles in ihre Bemühungen, was sie noch hatte, wollte unbedingt, dass das hier funktionierte. Ihr trat der Schweiß auf die Stirn, doch sie bemerkte, wie sich etwas unter ihrer Hand tat. Erst als sie erschöpft neben Zorak auf die Knie sank, hörte sie auf. Doch sie schien es geschafft zu haben, zumindest die Heilung deutlich voran gebracht zu haben. Zufrieden lächelnd lehnte sie sich an den Bären.
    Chispa sah sie etwas tadelnd an, als er sie so da kauern sah, doch sie spürte auch seine Aufregung und seinen Stolz, dass sie gemeinsam etwas neues entdeckt hatten, auch wenn es wohl noch eine Weile dauern würde, bis sie den Zauber wirklich beherrschte. Etwas matt hob Minea den Kopf und sah Zorak an, der sie besorgt betrachtete. "Fühlt es sich besser an?" Sie lächelte breit. "Chispa und ich haben einen neuen Zauber entdeckt und geübt. Wenn du nichts dagegen hast, würde ich gerne in den nächsten Tagen an deinen Verletzungen weiter üben." Sie ließ sich weiter in das weiche Fell sinken. Heute würde jedenfalls nichts dergleichen mehr gehen, stellte sie ernüchtert fest. "Hast du auch so Hunger?", fragte sie dann etwas träge und grinste schief.

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  • Ihre Worte beruhigten ihn, dennoch betrechtete er etwas verwirrt was sie da tat. Er konnte wegen dem Winkel nicht wirklich sehen, was genau sie machte, lediglich die Flammen um ihre Hand sah er und im anschluss fühlte er eine Angenehme Wärme, an der zwar bereits gut verheilenden aber immer noch leicht schmerzenden Schulter. Eigentlich müsste er besorgt sein, schoss es ihm durch den Kopf, wenn jemand mit einer brennenden Hand seinem Fell zu nahe kam, denn obwohl er selbst in Flammen stehen konnte, war er gegen fremdes Feuer keineswegs Immun... Aber bei Minea rührte sich da nichteinmal auch nur ein Hauch der Sorge wie er feststellte... Zumindest nicht um sich selbst, viel mehr sah er Miena zunehmend besorgter an. Ihr stand die Angstrengung ins Gesicht geschrieben und dennoch hörte sie nicht auf. Er wollte sie schon selbst unterbrechen, als sie erschöpft an seine Seite sank. Die Schulter fühlte sich deutlich besser an. Es war kein Schmerz mehr zu fühlen, stellte er erstaunt fest, dabei war er davon ausgegangen, das zumindest ein gewisser Hintergrundschmerz noch für ein paar Tage vorhanden sein würde. "ja es ist als wäre die Wunde gar nicht mehr da." stellte er erstaunt fest und sah sie bewundernd an. Sein Feuer kannte nur Zerstörung, doch sie brachte selbst dieses zerstörerische Element dazu gutes zu vollbringen. Seine Goldenen Augen sahen sie mit respekt aber auch mit so viel Zuneigung an, während sie fragte ob sie seine Wunden zum üben nehmen könnte. Er nickte lediglich und schmiegte dann seinen Kopf an sie für einen Moment. "Halt dich fest." sagte er zu ihr und hob die momentan geschwächte und so leichte Minea mit seinem Kopf einfach hoch, sodass sie kurz darauf auf seinem Rücken saß. "Dann wollen wir dir mal etwas zu Essen suchen." gab er Bescheid an die auf ihm sitzende gewandt. "Magst du Fisch?" Er hatte bereits zuvor den nahen Fluss gerochen und er war über die Jahre sehr gut darin geworden Fische mit seinen Pranken und seinem Maul zu fangen, außerdem würde das Kühle Nass Minea sicherlich auch gegen die Müdigkeit helfen.

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  • Erleichterung breitete sich auf Mineas Gesicht aus, als er erklärte, dass der Schmerz weg war. Sie würde es also langsam aber sicher schaffen, ihn ganz zu heilen. Sie strich ihm über den Kopf, als er diesen an ihre Seite drückte. Etwas ratlos, worauf er hinaus wollte, griff sie fest in sein Fell und verlor kurz darauf den Boden unter den Füßen. Erstaunt keuchte sie auf, erkannte dann aber, was er wollte und kletterte das letzte Stück zu seinem Rücken, wo sie sich halb liegend halb sitzend niederließ. Chispa kicherte lauthals los und kugelte ein wenig durch die Luft. "Da oben siehst du noch viel kleiner aus als sonst schon!", verkündete er, bevor er sich zwischen Zoraks Ohren niederließ und überschwänglich nach vorne deutete. "Los gehts!", posaunte er und grinste breit vor sich hin, während Zorak sich in Bewegung setzte. "Nun, wählerisch bin ich nicht und ich bin sicher, wir drei bekommen einen wirklich gut gebraten.", gab sie auf seine Frage zurück und lächelte.
    Nach einigen Minuten gelangten sie an einen Fluss und der Tua Tanai stürzte sich hinein. Das kalte Wasser peitschte an Mineas Beinen hinauf und sie zuckte überrascht zusammen. Wasser hatte sie noch nie gemocht, doch auf dem Rücken des Bären fühlte sie sich sicher. Chispa dagegen flatterte aufgeregt nach oben, um auch ja keinen Spritzer abzubekommen. Zorak angelte geschickt nach den Fischen, die durch das Wasser schnellten und tötete sie mit schnellen Prankenhieben, bevor er sie am Ufer zusammen trug. In Windeseile war genügend für ein üppiges Mittagessen da und Minea bemühte sich, zumindest einige schmackhafte Beeren zu sammeln, während Chispa mit Zoraks Hilfe ein Lagerfeuer entzündete. Zorak sorgte dabei dafür, dass es nicht in einem Waldbrand ausartete indem er es mit Steinen in Schach hielt. Gemeinsam saßen sie um das Feuer und Minea kümmerte sich um das rösten der Fische.

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    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Es dauerte nicht lange bis sie zum Fluss kamen und Zorak freute sich bereits auf das kühle Nass. Er stürmte regelrecht, Wasser zu beiden seiten hochspritzend in die Fluten, während Minea immer noch auf seinem Rücken saß. Wäre das nicht der Fall gewesen, hätte er sich vermutlich sogar ganz im Wasser versinken lassen, doch er hatte Angst Minea dabei zu verletzen, außerdem war das frische Wasser für sie vermutlich um einiges kälter als für ihn. Deßhalb machte er sich daran die flinken Fische gezielt mit einem Prankenhieb aus dem Fluss zu befördern oder mit der Schnauze ins Wasser einzutauchen und einen Fisch nach dem anderen so an Land zu befördern. Es ging sehr schnell, bereits nach einer halben Stunde hatten sie weit mehr als sie direkt würden Essen können, aber den Rest könnten sie ja Abends auch noch vertilgen oder sonst als Geschenk an Keona und Boreas mitbringenm, dachte er sich. Es konnte vielleicht nicht Schaden den beiden ein wenig Dankbarkeit für seine Rettung entgegen zu bringen. Auch wenn er nach wie vor nicht Verstand, wie Boreas es geschafft hatte Kapitätn zu werden.. Vermutlich lag es einfach daran das er ein Luftschiff hatte... So gingen ihm die Gedanken durch den Kopf während er Steine mit den Pranken in einer Kreisform aneinander schob und Chispa dann das darin aufgeschlichtete Holz anzuzünden begann. Kurz darauf brannte das Lagerfeuer bereits mit einer angenehmen Hitze und trocknete sein nasses Fell, das zottelig an ihm herabhing. Der Geruch von gebratenem Fisch begann sich auszubreiten, als Minea sie auf Stöcke gespießt ins Feuer hielt. Zorak war es eigentlich mittlerweie gewohnt sie roh zu verzehren. Für ein Feuer, hätte er sich stets verwandeln müssen und dafür hatte er selten die Gelegenheit noch die Notwendigkeit gehabt. Dennoch musste er zugeben, das das gebratene saftige Fischfleisch doch deutlich besser schmeckte als Minea ihm den ersten entgegenhielt und er ihn mit seinem Maul vom Stock zog, so das er als ganzes im Bärenmaul verschwand. Ja wirklich schmackhaft. Es waren viele Fische, die auf diese Weise im Bärenmagen verschwanden. Er hatte zwar die letzten Tage immer wieder in seiner menschlichen Form gegessen und war es gewohnt auch mehrere Tage einmal weniger oder nichts zu bekommen, doch jetzt da er die Möglichkeit zum schlemmen hatte, zeigte sich der wahre Bärenhunger. Es verschwanden noch immer ein Fisch nach dem anderen, als Minea schon längst mit ihren zwei Fischen fertig war und selbst vom zweiten nicht mehr alles gegessen hatte. Erst als Chispa etwas zu Minea sagte und ihm der Blick der beiden auffiel, schob er sich nur noch den einen Fisch in den Mund den er gerade mit seiner Pranke hielt und sah dann regelrecht ertappt und pernlich berührt zu den beiden, offensichtlich erst jetzt merkend, wieviel er gegessen hatte.

    Wie ein Bär sollst du durch Dämmerstunden schweifen,
    Wie ein Bär sollst du des Abends Zwielicht streifen,
    Wie ein Bär auf unentdeckten Pfaden wandeln,
    Wie ein Bär nach deines Herzens Regeln handeln.


    Monster


    Zoraks Werte

  • Minea biss genüsslich in den gebratenen Fisch, den sie mit einigen Waldbeeren verfeinert hatte. Chispa hatte einen kleinen Fisch gefunden und hielt ihn ins Feuer, bis er schwarz war. Währenddessen streckte Minea Zorak immer wieder Fische hin, die er einen nach dem andern vertilgte. Mit der Zeit, Mineas Bauch war bereits voll, bemerkte sie, dass der Haufen mit Fisch schon ganz schön geschrumpft war. Sie selbst hatte bei ihrem zweiten aufgegeben und Chispa hatte gerade so den kleinen geschafft. Sie sahen sich kurz an und dann zu Zorak, der sich unter ihren Blicken fast schon schuldbewusst einen weiteren Fisch hinunter schluckte und dann ihren Blicken auswich. Minea griff nach dem Fisch, der noch am Feuer röstete und hielt ihm auch diesen hin. "Du hast sie gefangen, du hast jedes Recht sie auch zu essen. Und mal abgesehen davon, du hast bestimmt auch einen deutlich höheren Energieverbrauch." Sie lächelte ihn beruhigend an. "Iss solange du Hunger hast, es wird dich von uns sicher keiner dafür verurteilen. ... Es ist nur, dass wir noch niemanden getroffen haben, der so einen Appetit hat.", fügte sie mit einem Seitenblick auf Chispa hinzu. "Nun nimm schon.", sagte sie dann mit etwas mehr Nachdruck und nickte ihm zu. Als er den Fisch zögernd annahm, überlegte auch Minea einen Moment, rückte dann aber doch ein Stückchen näher und lehnte sich an seine Seite. Die Erschöpfung von vorhin und der volle Magen sorgten dafür, dass ihre Lider schwer wurden. Ein Mittagsschlaf war eigentlich nicht ihre Art, doch im Moment konnte sie wirklich einen gebrauchen. "Sammeln wir nachher weiter..?", nuschelte sie daher verschlafen halb in den Bärenpelz. "Ich glaube, ich brauch eine kleine Pause..." Damit fielen ihr nun wirklich die Augen zu.
    Chispa schien sich dagegen etwas zu langweisen und pustete kleine Rauchwölkchen in die Luft, während er auf dem Rücken liegend die Hände hinter dem Kopf verschränkte.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


    Deinen Mut hat Man dir auf der Straße verkauft
    Und dein Blut wurde kalt dabei
    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
    So unendlich tief
    All die stummen Signale hab ich erst erkannt
    Als man mich zu dir rief
    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Zügernd nahm er auch noch den letzten Fisch an.. Soviel dazu, dass sie Boreas und Keona welche mitbringen könnten.. Tja jetzt wars zu spät, der Fisch landete im Bärenmaul und wurde genüsslich verschlungen. Doch jetzt war sogar sein Bauch mehr als nur gut gefüllt. Zufrieden stellte er fest das Minea sich an ihn kuschelte. Wenn sie es nicht gesagt hätte, dann hätte er es ihr vorgeschlagen. Er war zwar nicht sonderlich müde, aber er sorgte sich um Minea, die immer noch ganz schön erschöpft aussah. Die Heilung schien, ganz schön an ihren Kräften zu zehren. Vielleicht sollte sie diesen neuen Zauber, doch etwas langsamer angehen. Er machte ihr möglichst viel platz und legte wie auch sonst mein schlafen, seine Pranke sanft an ihren schmalen Körper diesmal jedoch auch leicht stützend. Für einen MOment wünschte er sich er könnte ihr durchs Haar streichen, ihre Wange sanft berühren und sie mit seinem Menschlichen Körper berühren, doch er wusste, das ihm dies für heute verwehrt bliebe. Er hatte, die Verwandlung bereits aufgebraucht und somit blieb ihm nur die möglichkeit ihr Schutz und wärme mit seinem Bärenkörper zu geben und ihr auf diese Art seine Zuneigung auszudrücken. Diese stakre Zuneigung, die er für die junge Frau neben sich entwickelt hatte. Seine Augen ruhten wachsam auf ihr, während der kleine Feuergeist Rauchringe in die Luft pustete und außer dem Rauschen des Flusses, dem knistern des Feuers und dem singen der Vögel, nichts mehr zu hören war. Nichts außer ihrem Atem, der immer gleichmäßiger wurde, während ihr Brustkorb sich sachte hob und wieder absenkte. Ja, er würde dieses Wesen, diese Frau beschützen, diese gutherzige und liebevolle Frau, die ihn auserwählt hatte bei ihr zu bleiben. Das ging ihm durch den Kopf während er behutsam ihren Schlaf bewachte.

    Wie ein Bär sollst du durch Dämmerstunden schweifen,
    Wie ein Bär sollst du des Abends Zwielicht streifen,
    Wie ein Bär auf unentdeckten Pfaden wandeln,
    Wie ein Bär nach deines Herzens Regeln handeln.


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  • Mineas Hände griffen tiefer in den Pelz unter ihren Händen. Im Schlaf hatte sie das Bärenbein auf dem sie halb lag, umarmt und nun, im Halbschlaf strichen ihre Finger durch das Fell. Langsam öffnete sie die Augen, im ersten Moment verwirrt von dem hellen Licht. Erst nach einigen weiteren Blinzlern fiel ihr ein, dass sie ja auch am Tag eingeschlafen war. Sie drehte den Kopf und schaute in warme, goldene Bärenaugen. Mit einer Hand griff sie nach oben und strich seitlich über sein großes, pelziges Gesicht. Sie fühlte sich schon wieder besser, auch wenn sie Magie erst einmal wieder vergessen konnte. Etwas mühsam richtete sie sich auf lehnte sich an Zorak und sah sich noch etwas benommen um. Es schien bereits Nachmittag zu sein sie hätten also noch einiges zu tun und es wurde langsam Zeit, Chispa loszuschicken, fiel es ihr siedend heiß ein. "Chispa?" Der Feuerelementar hatte seine Position kaum verändert, nur die Formen die der pustete wären komplizierter geworden. "Tust du mir einen Gefallen?" Sie erklärte ihm, warum sie erst am Nächsten Morgen würden zurückkehren konnten und bat ihn, dies Keona und Boreas zuzutragen. Mit stolzgeschwellter Brust ob seiner wichtigen Aufgabe flatterte er davon.
    Damit wandte sich Minea wieder an Zorak. "Was sagst du, bekommen wir den Beutel heute voll?" Sie grinste ihn herausfordernd an, während eine ihrer Hände sein Fell durchkämmte.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
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  • Minea, wachte bereits nach wenigen Stunden wieder auf. Auch er war zwischenzeitlich im sitzen immer mal wieder weggedöst, hatte den beruhigenden Moment genossen, den er mit Minea hier verbringen konnte. Ihre sanfte Berührung holte auch ihn, aus seinem Halbschlaf zurück und er sah zu ihr hinunter. Müde blinzelnd hatte sie die Augen geöffnet, die ihm nun freundlich entgegen blickten, sichtlich noch ein wenig Schlaftrunken und irritiert. Doch sie setzte sich langsam auf und begann dann mit Chispa zu sprechen, welcher kurz darauf in einem kleinen Funkenregen wie ein Pfeil davonstob. Minea hingegen schien sich wieder halbwwegs erholt zu haben, sie schlug dem Bären, der immer noch Chispa hinterhersah, regelrecht Herausfordernd vor, weiter zu machen und den Beutel noch voll zu bekommen. Er wandte den Blick wieder ihr zu und erwiederte genau so Herausfordernd. "Wenn du so lange durchhältst." ein schlemisches Grinsen hätte nun auf seinen menschlichen Zügen gelegen. Er wartete bis Minea sich ganz aufgerappelt hatte ehe er selbst aufstand und dann damit begann die übrige Glut mit großen Haufen Erde, die er mit seinen Pranken ausgrub, zu bedecken. So würde sich auf keinen Fall ein Feuer ausbreiten.

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  • Minea sprang auf und griff nach dem Beutel, in dem sich erst einige wenige Kräuter fanden. Ja, sie hatten wirklich noch einiges zu tun! Während Zorak das Feuer löschte, ging sie zu dem Flusslauf und füllte ihren Wasserschlauch wieder an, der schon wieder recht leer gewesen war. Sobald dieser wieder an ihrer Tasche befestigt war, wandte sie sich an den Bären, der ein funkeln in den Augen hatte. Gemeinsam stürmten sie fast schon los, versuchten sich gegenseitig zu überbieten darin, wer mehr oder schneller eine nützliche Pflanze fand. Es wäre sicherlich noch lustiger gewesen, wenn Zorak selbst Finger gehabt hätte, sodass er nicht jedes Mal Minea hinzu rufen müsste, aber auch so grinsten beide bald breit während Minea den Bären aufzog, dass eigentlich sie die ganzen Kräuter sammelte.
    So verflogen die Stunden und der Beutel füllte sich immer mehr. Irgendwann schlenderten sie eher nebeneinander durch den Wald. Ein Gedanke begann sich in Mineas Kopf zu formen. Sie wusste nicht so recht, woher der kam, denn sie konnte sich nicht erinnern, etwas derartiges schon einmal in ihrem Kopf gefunden zu haben. Vor ihrem geistigen Auge formte sich eine Hütte, nicht viel anders oder Größer als die, die sie mit ihrer Mutter bewohnt hatte, mit deutlich höheren Decken aber und einer großzügigeren Tür, im Schatten der Bäume aber nicht direkt im Wald. Ein einfaches aber glückliches Leben mit Zorak... Sie schüttelte den Kopf, wollte sich nicht allzusehr darauf versteifen, schließlich konnte es gut sein, dass der Bär neben ihr das am Ende gar nicht wollte. Sie dachte an diesen ersten sanften Kuss zurück und schluckte. Vielleicht aber doch. Verstohlen wanderte ihr Blick nach rechts, wo Zorak neben ihr her trottete, scheinbar glücklich mit der Situation. Sie wussten beide, wie man in einem Wald überlebte, sie hätten es sicherlich nicht schlecht. Natürlich wollte Minea aber auch bei ihren Freunden an Bord der Wolkentänzer bleiben, die Welt wirklich entdecken, wo sie zuvor blind vorbei gelaufen war. Vielleicht fand sie sogar wirklich irgendwann ihren Vater und vielleicht war er mächtig genug, um... Ihr Blick verharrte für eine Sekunde auf dem Knochen in Zoraks Ohr, der den Fluch enthielt. Möglicherweise ließ sich etwas daran ändern... Egal wie, sie wollte bei diesem Bären oder Mann bleiben, konnte sich selbst nach dieser kurzen Zeit kaum vorstellen, wie eine Zukunft ohne ihn aussehen würde, auch wenn sie von Freunden umgeben war. Sie hoffte nur, dass diese ihn irgendwann so sahen, wie Minea selbst. Bei Gelegenheit musste sie ihm wirklich zumindest nach und nach die gemeinsame Sprache näher bringen. Alleine schon, um selbst nicht jedes Mal übersetzen zu müssen. Anders herum genoss sie es auch, dass sie dadurch umsomehr Kontakt hatten. Womöglich fand er sich, sobald er mit anderen Frauen sprechen konnte, eine, die ihm besser gefiel. Flammende Eifersucht loderte für einen Moment hoch und sie bemühte sich, diese wieder unter Kontrolle zu bekommen. Nein, sie würde ihm sicher nicht die Möglichkeit der Kommunikation aufgrund ihrer albernen Vorstellungen verwehren. Dennoch wanderte ihre Hand zu seinem Fell hinüber und krallte sich fast schon verzweifelt darin fest, als wolle sie ihn nicht mehr loslassen.

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  • Sie hatten die restlichen Stunden gemeinsam lachend und durch den Wald tollend, verbracht, sich gegenseitig aufstachelnd, während sie ein großes Gebiet um seine Heilkräuter erleichtert hatten. Der Beutel war mittlerweile gut gefüllt worden und sie schlenderten nebeneinander her, längst nicht mehr so fit wie noch ein paar Stunden zuvor und auch mittlerweile wieder weit mehr an der Gegenseitigen Nähe, anstatt an den Kräutern interessiert. Minea ging schweigend neben ihm und er fühlte ihren Blick auf sich, doch sie sahen sich schon seit Stunden immer wwieder an, deßhalb war es nichts verwunderliches mehr für ihn, doch als er ihren Blick erwiederte, sah sie sehr nachdenklich aus. Man konnte regelrecht sehen wie Gedanken durch ihre Stirn liefen und Zorak hätte nur zu gerne gewusst, was in ihrem Kopf vor sich ging. Doch diese Fähigkeit besaß er nicht und, den großteil seines Lebens, war es sicherlich gut gewesen, das er nicht die Gedanken anderer gewusst hatte. Ihre Blicke hatten schon genug geschmerzt. Doch bei Minea war es anders, ihre Gedanken bezüglich sich selbst hätte er gerne gewusst. Ihre Augen sahen nicht hasserfüllt, angsterfüllt oder abweisend auf ihn herab. Nein, sie betrachtete ihn mit freundlichkeit, mit Zuneigung, mit Liebe? Ihre Hand wanderte in sein Fell als sie noch näher an ihn herntrat und vergrub sich regelrecht darin. Überrascht ob, des leicht verzweifelten Gesichtausdrucks der sich für einen Moment in ihrem Gesicht abgezeichnet hatte, blieb er stehen und betrachtete sie. "Worüber denkst du nach?" fragte er schließlich, hoffend damit nicht zu sehr ihre Privatsphäre zu stören, schließlich gab es kaum etwas intimeres als die eigenen Gedanken, doch sie konnte ihre Gedanken, ja trotzdem immer noch für sich behalten. Sein Blick ging gen Kuppeldach, es war bereits dabei zu Dämmern, sie sollten wohl bald einen Platz zum schlafen finden. Er wollte schließlich das Minea einen halbwegs geschützen Schlafplatz hätte und nicht im offenen Wald liegen müsste, dann würde er vermutlich kaum ein Auge zu machen, aus Angst, ein wildes Tier könnte ihr etwas tun, oder Jäger könnten sie erneut aufspüren.

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  • Minea hatte sich bemüht, ihre Regungen zu verbergen, doch scheinbar war ihr das nicht gänzlich gelungen, denn Zorak sah sie auf einmal fast schon besorgt an, blieb stehen und fragte sie, was in ihr vorging. Sie schaute weg. Konnte sie ihm das wirklich sagen? Ihre Gedanken schlugen Purzelbäume in ihrem Kopf und mit einem Mal wusste sie gar nichts mehr. Sie trat ein Stückchen näher an Zorak heran und vergrub das Gesicht in dem Pelz seiner Schulter. "Ich weiß auch nicht.", nuschelte sie in das Fell, drehte dann aber doch den Kopf und sah in seine goldenen Augen, die sie noch immer fragend ansahen. "Ich dachte, vielleicht wäre es ganz gut, wenn ich dir Belerianai beibringen könnte, dass du nicht immer auf mich angewiesen bist, wenn du mit jemandem sprechen möchtest..." Wieder verbarg sie das Gesicht, wollte nicht, dass er sah, wie sehr sie ihn für sich haben wollte. Wie sehr der Gedanke sie aufbrachte, dass er sich irgendwann eine andere Frau erwählte. Doch dieses Recht auf Anspruch hatte sie nicht, befand sie, auch wenn es sie schmerzte. Ihre Hand krampfte sich in seinem Pelz fest.
    Dann, wie um von dem Thema abzulenken, löste sie sich von ihm und ging schnelleren Schrittes voran. Zwar waren ihre Beine deutlich kürzer als die seinen, was dazu führte, dass er sie ohne Probleme würde einholen können, doch sie musste für einen Augenblick durchatmen und sich sammeln. Mit blick auf das schwindende Licht hatte sie nun auch eine Ausrede und suchte den dichten Wald nach einem Unterschlupf für die Nacht ab. Sie fand bald darauf eine Art Mulde unterhalb einer Anhöhe, die sich über erstere zu beugen schien und dadurch ein Windgeschütztes Halbrund, das gerade groß genug für einen riesigen Bären und eine Ki wie sie war und durch seine Position etwas unterhalb des übrigen Waldbodens auch vor Blicken geschützt war. Nach einem kritischen Blick ging Minea die kleine Steigung hinunter und überprüfte den Boden. Er war angenehm trocken und vergleichsweise sogar weich. Perfekt. Minea winkte Zorak heran und ließ sich dann etwas am Rande der Überdachung nieder. Sie wusste noch immer nicht recht, was sie sagen oder tun sollte. Sie wollte bei ihm bleiben, doch gleichzeitig hatte sie kein Recht darauf, von ihm zu verlangen, auch bei ihr zu bleiben. Und wer weiß, ob er das wirklich wollte oder ob sie seine Gesten nicht fehlinterpretierte, schließlich war er in bei einem für sie völlig fremden Volk groß geworden. Zweifel und Hoffnung kämpften in ihrem Kopf um die Oberhand, während sie mit leerem Blick die Arme um die Knie geschlungen hatte.

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  • Mineas Reaktion, ließ ihn nur noch besorgter werden. Er fände es zwar auch nicht schlecht mit den anderen Reden zu können, aber hauptsächlich galt sein Interesse ohnehin Minea und solange es sie nicht störte das sie ständig übersetzen musste, hatte er noch nicht einmal wirklich ein Problem damit, wenn es so bleiben würde. Sie verbarg ihr Gesicht an seiner Seite und er dachte schon sie würde zu Weinen beginnen, fühlte sich hilflos, weil er nicht wusste, was er falsch gemacht hatte, warum sie plötzlich so Traurig zu sein schien und noch ehe er etwas sagen konnte löste sie sich und ginge schnellen Schrittes davon. Es war nicht so das er sie nicht hätte einholen können, aber er wollte ihr für den Moment den Freiraum lassen, den sie zu suchen schien. Besorgt um die junge Ki trottete er ihr hinterher, hatte er etwas falsches gesagt oder getan? Hätte er sie nicht fragen sollen? Er war sich ziemlich sicher das es nicht nur um das erlernen der Sprache gehen konnte, es hatte sie die letzten Tage ja auch nicht gestört für ihn zu übersetzen und warum sollte ihre Stimmung deswegen so plötzlich umschlagen? Doch er wagte vorerst nichts weiter zu sagen, aus Angst sie womöglich zu verschrecken und das sie dann davonlaufen könnte um alleine zu sein. Sie gingen also eine weile schweigend weiter, bis Minea einen Unterschlupf für die Nacht fand, der wirklich guten Schutz bieten würde. Zwar nicht so sehr wie eine Höhle, aber doch mehr als einfach auf offener Flur zu schlafen. Für einen Augenblick dachte er es ginge ihr besser als sie ihn zu sich winkte, doch sie setzte sich regelrecht so hin, das er wenn er in die Mulde gehen würde sogar etwas abseits von ihr liegen müsste. Er überlegte einen Moment was er tun sollte und entschied sich dann doch das schweigen zu brechen. Langsam um sie nicht zu verschrecken trottete er auf sie zu, so als könnte sie sich jeden Moment entschließen, davon zu laufen. Die Bärenschnauze mit der kalten, feuchen Nase tipste kurz an ihre knie ehe er seinen großen Kopf sanft seitlich an sie schmiegte. "Wenn du für dich sein möchtest und nicht reden möchtest, ist das okay für mich, aber ich bin für dich da wenn du mit mir reden möchtest oder meine Nähe wünscht, ich werde immer für dich da sein wenn du mich brauchst." Er wartete einen Moment dann legte er eine Pranke sachte um ihren Leib der im Vergleich zu dem seinen so zart und zerbrechlich wirkte. Er wusste nicht was sie wollte und wartete einen Moment ab, würde ihr aber den Freiraum jederzeit geben, wenn sie ihn von sich schob. Egal was kommen mochte, er würde für sie da sein und wenn sie für sich sein wollte, dann würde er solange in Reichweite sein bis sie ihn wieder bei sich haben wollte.

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