[Ilassea] Die Straßen von Ilassea

  • Trauig sah er seine Hoffnung mit Ma Jinnys Antwort zerschmettert. Wenn die alte Frau sie nicht kannte, wer denn dann? Das war der Augenblick, vor dem er sich die ganze Zeit so gefürchtet hatte. Ein wenig ließ er die Schultern hängen und wollte schon wieder zurück zu dem Regal gehen, wo er seine Sachen deponiert hatte, als eines der Mädchen, die die meiste Zeit auf dem Bett gesessen hatten, meinte, dass sie eine Rahla kenne und gleich machte sein Herz einen Sprung, nur um augenblicklich wie ein Stein zu Boden zu sinken. Wenn sie es war, dann ging es ihr nicht gut.
    „Wo?“ fragte er sogleich und dann schob er schnell hinterher, „Isse blond? Und de Größe?“ seine Hand wanderte ein Stück über seinen Kopf. „Und Zopfe?“ Zumindest im Waisenhaus hatte sie immer Zöpfe getragen. Er war so aufgeregt, dass er all die Vorsicht, die er sonst immer den ihm unbekannten Kindern entgegen gebracht hatte, fahren ließ und gleich zu dem braunhaarigen Mädchen gegangen war. Fieberhaft überlegte er, wie er sie noch beschreiben konnte, eigentlich hatte sie in seiner Nähe immer gelacht und um einen blöden Spruch über die Aufseherin war sie auch nie verlegen, aber wenn sie immer traurig aussah, dann war das keine gute Beschreibung und für einen Moment war er hin und hergerissen zwischen dem Wunsch, dass sie es war und das sie es eben doch nicht war.

  • "hmm ich würde sagen ein bisschen größer noch." sie zeigte nahe seiner Hand noch ein paar Zentimeter höher. "Und Zöpfe hat sie keine, hat immer ganz toll hergerichtete Haare wie wenn sie sie jeden Tage bürsten und waschen würde, aber ja sie ist blond." Dann viel ihr wohl ein dass sie seine wichtigste Frage nicht beantwortet hatte. "Hmm.. also ist gar nicht so leicht zu ihr zu kommen, sie ist im teuren Viertel, also da wo die ganzen großen Häuser stehen... Da gibts eins mit so großen weißen Säulen die zur Tür durch den Garten führen. Da in dem Garten hab ich sie getroffen, hat mir geholfen zu entkommen, ich wollte mir dort ein paar Pflaumen stehlen, die so lecker aussahen, aber dann kam so eine olle Töhle angerannt und wäre fast nicht mehr davongekommen hätte sie den Hund nicht zurückgepfiffen, seither besuche ich sie ab und an mal, aber sie wirkt von mal zu mal immer trauriger, warum sagt sie aber nicht, scheint ja alles zu haben dort." sagte das Mädchen schulterzuckend.

    I see your monsters I see your pain
    Tell me your problems I’ll chase them away
    I’ll be your lighthouse
    I’ll make it okay
    When I see your monsters
    I’ll stand there so brave
    And chase them all away

  • Sein Blick wanderte automatisch zu seiner Hand, ja das konnte sein, vielleicht war sie auch ein bisschen größer. Wieder sank ihm das Herz in die Hose, anhand ihrer Beschreibung konnte sie es sein, oder auch nicht. Vielleicht hatten sie Rahla ja total verändert, so wie sie es im Waisenhaus auch immer versucht hatten. Gebannt lauschte er ihrer Beschreibung und wollte sich alles ganz genau einprägen, denn er musste wohl selbst schauen, ob dieses Mädchen seine Rahla war. Das dieses Mädchen der Braunhaarigen geholfen hatte, dass klang wiederum schon danach, dass es seine Freundin sein konnte, aber er wollte nicht das sie traurig war. Die kleinen Hände ballten sich zu Fäusten. Am liebsten wäre er jetzt sofort aufgebrochen, aber es wurde schon dunkel und da würde er sicherlich nicht sehr erfolgreich sein dieses Haus zu finden.
    Teuer Viertel, große Häuser, weiße Säulen durch Garten, Pflaumenbaum, ging er die Wegbeschreibung nochmal im Kopf durch.
    „Wann war dat?“ fragte er schließlich, denn so lange war er ja noch gar nicht von ihr getrennt.


    Die ganze Nacht war er im Kopf die Wegbeschreibung durchgegangen, hatte sich versucht vorzustellen, wie dieses Haus wohl aussehen mochte und in seinen Träumen geisterte eine totunglückliche Rahla durch eine Garten, in dem sie nichts berühren durfte, weil alles was sie berührte sich zu schrecklichen Fratzen wandelte. Nach ihr schnappten, sie griffen und ins Haus zerren wollten.
    Als der Tag anbrach war er immer noch Müde, weil er so unruhig geschlafen hatte und er hatte das Gefühl, dass sich seine Verletzung gestern Abend deutlich besser angefühlt hatte, als heute früh. Aber noch war etwas von der Salbe da und solange die anderen Kinder noch schliefen war es weitaus weniger umständlich den Balsam aufzutragen. Trotzdem konnte er es nicht erwarten, bis auch das gelockte Mädchen wach war, immer wieder war sein Blick zu dem Bett gewandert, in dem sie schlief, währen er Ma Jinny dabei half das der Haferbrei nicht anbrannte. Und er musste sich stark zurückhalten nicht gleich zu ihr zu laufen, als sie sich im Bett aufsetze. Aber lange wartete er nicht, bis er zu ihr ging. „Zeigst du mir wo dat isse?“

  • Das Mädchen sah Tohe eine zeitlang einfach nur überlegend an ehe sie sich eine gelöste Haarsträhne aus dem Gesicht wischte. "Hmm, dann wärst du mir aber einen großen Gefallen schuldig, ist ganz schön gefährlich dort hin zu gehen, Straßenkinder wie wir werden da schon verdroschen nur weil wir überhaupt dort sind, da müssen wir noch nicht mal was anstellen. Die straßen sauber halten, nennen die Wachen das..." sagte sie verächtlich die letzten Worte betonend. "Bist du überhaupt schon fit genug für sowas? Da musst du schnell sein und vor Wachen davonlaufen können und noch viel mehr dich gut verstecken und rumschleichen können, sonst kannste gleich hier bei Ma Jinny bleiben weilst in ein paar Tagen sowieso wieder hier wärst, mit schlimmeren verletzungen falls du noch Glück hast." Sie betrachtete Tohe von oben bis unten, der zwar ein Stück größer als sie selbst war, aber obwohl das Mädchen kaum älter als er sein konnte, lebte sie wohl schon ein- zwei Jahre auf der Straße und schien im Gegensatz zu Tohe trotzdem nicht ganz so abgemagert zu sein, kam also offensichtlich besser zurecht als er bisher. "Hast du denn schon eine Bande? Die könnten dir vielleicht ein paar Tricks beibringen, bevor du dich in eins der gefährlichsten Viertel wagst? Ich mein ich bring dich schon hin aber wenn du erwischt wirst, bin ich weg, ich lass mich nicht von den Wachen zusammenschlagen dort, die prügeln dich halb tod." sagte sie warnend.

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  • Eifrig nickte der Junge. Er wusste zwar nicht so recht, was er sich unter einem gefallen vorstellen sollte, den er ihr erweisen Könnte, aber dazu genauer nachzufragen kern er nicht. Sie hatte ja recht. Er würde sofort auffallen wenn er in dieses Viertel gehen würde und die Wachen würden ihn augenblicklich davonjagen, oder schlimmeres. Auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt ließ er sich vor ihr nieder sinken. „Naa.“ antwortete er während er die Beine unterschlug. Eine Bande hatte er nicht und das letze Mal, als er versucht hatte in eine rein zu kommen, war mächtig nach hinten los gegangen. Aber wer konnte auch ahnen, dass es ausgerechnet Gegalt zum besten Kumpel des Bandenführes gebracht hatte? Dieser kleine hinterhältige Zwergenbastard. Alles in dem gefiederten Jungen spannte sich an, als er nu an den Kerl denken musste und seine Lippen verdünnten sich zu einem schmalen Strich.
    Dann viel ihm wieder Nyx ein, der gesagt hatte, dass er ihm Dinge beibringen könnte. Aber er war sich immer noch nicht sicher, ob er dem Mann wirklich trauen konnte. Er hatte nicht gelogen, was diesen Ort anging, aber möglicherweise kam er ja auch gar nicht wieder, so wie er es gesagt hatte. Warum sollte er denn?
    „Hast du ein Bande?“ fragte er das Mädchen. Die frage stellte er gar nichtmal in der Hoffnung, dass sie ihm anbot in ihre Bande zu kommen. Dieser Illusion gab er sich gar nicht hin. Warum sollte sie, wenn er so schwach auf sie wirkte, wie sie sagte. Aber er war interessiert daran, ob sie es auf der Straße alleine schaffte, oder ob sie Hilfe hatte. Das wurde ihm allerdings erst bewusst, als er die Frage gestellt hatte.
    Jetzt war er sich gar nicht mehr so sicher, wie er vorgehen sollte. Ein Teil von ihm wollte trotzdem ihr Angebot annehmen, auch wenn sie ihn zurücklassen würde, sobald es brenzlig wurde, ein Anderer hatte Angst. Unsicher kaute er auf seiner Unterlippe herum.
    Er stellte sich das Szenario vor und ihm wurde klar, dass er so Rahla nicht finden könnte, denn im schlimmsten Fall erwischten ihn die Wachen, im besten war er seine Führerin los. Und wenn er nicht mit ihr mithalten konnte, dann würde letzteres wohl schnell passieren.
    „Wie nennst du dir?“ fragte er sie schließlich, weil ihm die Möglichkeit, sie vielleicht später nochmal zu finden und zu fragen, aufgegangen war. Gleichzeitig hatte sich eine Liste, der Fähigkeiten, di er dringend brauchte, in seinen Kopf geschlichen

  • "Dann solltest du dir dringend eine suchen, sonst landest du nur wieder hier bei Ma Jinny und sie kann dich doch nicht durchfüttern bis du 18 biust." stellte sie ob seiner verneinung freizügig fest. "Ich bin Milea." sagte sie und lächelte den Jungen an. Irgendwie mochte sie den kleinen unbeholfen wirkenden aber offensichtlich netten Tohe. Vor ihm musste man nicht ständig auf der Hut sein, wie sie fand. Dann nickte sie bereitwillig. "Ja wir sind eine Mädchenbande." sie deutete auf die zwei nebensich, die sich aber auch weiterhin still lieber untereinander unterhielten anstatt auf das Gespräch einzugehen. "Wir alle drei sind Teil einer Mädchenbande, Jungs nicht erlaubt, machen meistens nur probleme irgendwann und wir mögen keine Probleme, außerdem versteht ihr Jungs einfach nix davon ein Versteck sauber zu halten und eure Spuren zu verwischen." stellte sie fest und wie zur bestätigung drehten die anderen beiden zum ersten Mall ihre Köpfe zu ihnen beiden und lachten leise, offensichltich über die Anspielung die Milea bezüglich Jungs gemacht hatte. "Wir werden aber ohnehin bald aufbrechen, der Regen hat ja endlich aufgehört und wir wollen Ma Jinny nicht noch länger auf der Tasche liegen, außerdem müssen wir nach den anderen sehen." gab sie bekannt und grinste dann breit. "Aber wenn deine Rahla mal eine Bande sucht, schick sie zu mir, hat shcließlich noch was gut bei mir." sagte Milea und stubste dann die andere an. "Kommt lasst uns gehen, wir müssen heute noch ein bisschen was zusammenbekommen um die vergangenen Tage wieder rein zu holen." sagte sie bestimmend und wie auf Befehl folgten ihr die beiden anderen. Milea blieb noch kurz bei Tohe stehen tätschelte ihm den Kopf. "Viel Glück kleiner." sagte sie obwohl er stehend sogar größer war als sie und verabschiedete sich dann mit den anderen beiden bei Ma Jinny um kurz darauf aus der Tür zu verschwinden.


    Eigentlich hatte er am Vortag bereits vorbeikommen wollen um nach Tohe zu sehen, aber das Wetter war einfach widerlich gewesen, da hätte er mit Tohe ohnehin nichts anfangen können und er musste schließlich erst einmal testen was der Junge schon so drauf hatte und wo seine Grenzen lagen um auch ein sinnvolles Training für ihn ausarbeiten zu können. Außerdem würde ein Tag mehr Ruhe dem Jungen kaum schaden. Doch spätestens heute würde man ihm vermutlich sogar zeigen, das es bei Ma Jinny keine dauerhafte Unterkunft war, insofern man kein schweres Problem hatte. Zwar würde Ma Jinny nie ein Kind abweisen, aber die verächtlichen Blicke der anderen Kinder die ja auch auf der STraße überlebten mussten, würden jeden irgendwann wieder von dort wegtreiben, also machte Nyx sich schon recht früh auf den Weg um den Jungen hoffentlich noch dort anzutreffen, denn sonst würde es deutlich mühsamer werden nach ihm zu suchen. Er hatte wieder einen Sack dabei, wieder ein paar Lebensmittel, diesmal jedoch auch Bettlaken und alte Decken die er mitgehen hatte lassen und trat nun in die Stube zu Ma Jinny, Sein Blick wanderte durch den Raum auf der Suche nach Tohe., ehe er weiter auf den Tisch zutrat und Ma Jinny begrüßte.

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  • Der Rabenjunge nickte, als das Mädchen, welches sich als Milea vorstelle, meinte, dass Ma Jinny ihn nicht durchfüttern konnte, bis er erwachsen war. Die Mädchen hatten sich also zusammen geschlossen. Aber über die Aussagen, die Milea über Jungs machte, konnte er nur mit den Schultern zucken. Im Waisenhaus hätten sie sofort den Rohrstock gespürt, wenn das Bett nicht gemacht gewesen wäre, oder irgendwo Socken herumgelegen hätten. „Hätte niet gut gegangen, wenn man keine Ordnung im Waisenhaus gehalten hätte.“ meinte er kurz, weil dass das einzige war, was er dazu sagen konnte. Und als das Mädchen meinte, dass sie nun nach den anderen sehen würden, fühlte er sich alleine. Denn sein nächster Plan war es erst einmal ein neues Versteck zu finden, dass sicherer war als das letze und nicht einfach so von einem erwachsenen Mann gefunden werden konnte. Auch wenn seine Seite immer noch bei zu ruckartigen Bewegungen schmerzte, hatte er eigentlich ja schon gestern gehen wollen.
    Ein dankbares Lächeln stahl sich auf seine Lippen, als das Mädchen anbot, Rahla aufzunehmen, wenn er sie finden sollte. „Werd ich.“ versprach er. So hätte sie wenigstens eine größere Chance auf der Straße zurecht zu kommen, als er gerade.
    Er war ein wenig überrascht, als die Braunhaarige ihm über das wirre Haar strich, ließ es aber zu. Sie war das erste Kind, was er wirklich an sich heran gelassen hatte, ohne gleich zurück zu weichen.
    Als die Mädchenbande gegangen war machte sich auch Tohe daran seinen Sack an den Gürtel zu binden. Je länger er vom Tag hatte, desto besser standen die Chancen, dass er ein Versteck finden würde und er sehnte sich danach sein Hemd ausziehen zu können und sein Gefieder endlich mal wieder zu ordnen. Vermutlich sah es total struppig und wirr aus, wie seine Haare.
    Ruckartig flog sein Kopf herum, als er dann plötzlich Nyx Stimme vernahm, die Ma Jinny begrüßte. Er hatte sein versprechen tatsächlich gehalten.

  • "Ich hab dir ein paar alte Decken und anderes heute mal mitgebracht, falls es mal wieder kälter werden sollte." sagte er während er sie umarmt eund dann damit begann den Sack auszubreiten. "Ich kann aber nicht lange bleiben." sagte er beinahe streng als wollte er Ma jinny gleich davon abhalten ihn zum bleiben überreden zu wollen. Diese jedoch schien ziemlich enttäuscht. "Zisch kommt heute vorbei, bleib doch zumindest bis sie da ist, sie würde sich sicher darüber freuen dich zu sehen, sie hat auch nach dir gefragt." Doch Nyx wirkte beinahe sofort etwas distanzierter. "Nein ich kann nicht, ich bin eigentlich nur wegen Tohe hier, ich komme aber sicher in ein zwei Wochen wieder vorbei." Es schien als hätte Nyx es nach der Nachricht das Zisch kommen würde sogar noch eiliger wieder zu gehen. Sein Blick ging wieder zu Tohe und er sah ihn fragend, ja fast auffordernd an. "Also Tohe, wie hast du dich entschieden?" Ohne umschweife gerade herauß, der Junge würde sich jetzt entscheiden müssen, jetzt hatte er die Chance sein Schicksal zu verbessern oder er müsste eben selbst lernen auf der Straße zu überleben. Doch Nyx wollte hier weg sein bevor Zisch kam, es wäre nicht gut wenn sie nun aufeinander treffen würden, er war noch nicht bereit, seine Ausbildung noch nicht abgeschlossen, er war zu einem großen Teil noch immer nicht mehr als der Straßenjunge von damals. Auf diese Weise könnte er kaum mit Boreas konkurieren. nein, jetzt war der falsche Zeitpunkt. Also müsste der Junge sich schnell entscheiden, denn er würde gehen und er hatte ohnehin drei Tage Zeit gehabt, eine Entscheidung zu treffen.

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  • Noch behielt der Junge den Abstand bei. Nyx war tatsächlich zurückgekehrt, wie er gesagt hatte und verblüfft hörte er, dass er nur wegen ihm zurück gekommen war. Immer noch läutete eine kleine Alarmglocke in ihm, keinem Erwachsenen zu trauen. Es war die Unsicherheit, was er von diesem Mann zu erwarten hatte, die ihn immer noch zögern ließ. Doch er versuchte genau das auszublenden. Für Rahla.
    Man sah ihm deutlich an, wie angespannt er war, als er doch endlich zu Nyx und Ma Jinny herüber ging.
    Unweigerlich wanderte sein Blick zu Ma Jinny, als könne sie ihm irgendwie helfen wirklich die Richtige Entscheidung zu treffen. Sie war tatsächlich in den letzen Tagen zu einer Person geworden zu der er so was wie Vertrauen aufgebaut hatte. Nicht nur, dass sie ihn zu nichts gedrängt hatte, sie hatte auch einfach so eine Art, die einem ein Gefühl von Sicherheit gab, dass einem von ihrer Seite aus nichts passieren würde. Und in ihrem alten runzligen Gesicht konnte er auch jetzt, wo sie bei Nyx stand keine Spur von Hass, oder Abneigung sehen.
    Eigentlich hatte er sich doch schon längst entschieden. Es auszusprechen war aber dennoch alles andere als einfach und Nyx fordernder Blick machte es nicht einfacher. Ja er machte ihm sogar ein wenig Angst und gleich wollte wieder der verschreckte Junge, der er noch vor ein paar Tagen gewesen war die Oberhand gewinnen. Aber Tohe ließ es nicht zu. „Aye, ich komme mit.“ sagte er, nur seine Stimme hatte nicht ganz so viel Festigkeit, wie er sich das gewünscht hatte. „Zeig mir wie ich de Wache entkomme und wo ich essen finde.“ Mit dem Gedanken an Rahla klang seine Stimme nicht mehr so abgebrochen und man konnte tatsächlich den Willen, denn der Junge entwickelt hatte, erkennen.

  • Er sah den Jungen auf sich zukommen und sein Blick war nach wie vor hart, er würde ihm die Entscheidung nicht leichter machen, denn acuh das was sie vor hatten würde nicht leicht werden. Vermutlich leichter und besser als wenn er sich selbst durchschlagen müsste, aber dennoch nicht einfach. Erst als seine Stimme erklang und er zustimmte schenkte ihm Nyx ein abenteuerliches Lächeln und nickte offensichtlich zufrieden mit dieser antwort. Ja Nyx wirkte regelrecht freundlich für einen Moment. "Das wollt eich hören." Er sah zu Ma Jinny die ihn fast strafend anblickte dann seufzte und zu Tohe hinsah, mit einem langen zögerndne BLick erwiederte sie den des Jungen ehe sie den Kopf schüttelte und dann seufzend nickte. "Ja ich glaube du solltest wirklich mit ihm gehen." dann sah sie zu Nyx. "Aber gib ihm Zeit und sei nicht so hart zu ihm wie zu deiner Bande, verstanden, er ist noch nicht so weit, wenn er mir verletzt daher kommt weil du ihm zuviel zugemutet hast dann kannst du das nächste mal wenn du kommst was erwarten verstandne." schimpfte die alte Frau völlig untypisch los, was ein gähnendes SChweigen im Raum hinterließ, denn Ma Jinny erhob so gut wie nie die Stimme. Nyx stand für einen moment regelrecht geduckt da und nickte dann. "Es wird an ihm liegen was ich ihm alles zeige, wenn er will kann ich ihm auch nur zeigen wo er betteln kann." sagte Nyx für einen Moment fast beschwichtigend ehe er wieder Haltung annahm und sein Stolz über den Moment der Verwirrung triumphierte. "Außerdem ist es seine Entscheidung." die freundlichkeit war wieder ein stück weit gewichen, dann ging Nyx auf die Tür zu. "ich komme bald wieder vorbei Ma Jinny." Dann öffnete er die Tür sah nochmal zu Tohe. "Kommst du oder willst du hier wurzeln schlagen?"

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  • Er war immer noch erstaunt über Ma Jinnys Ansprache, dass er wie erstarrt stehen geblieben war, auch als sich Nyx schon zur Tür begeben hatte. Eilig folgte er ihm nun bis zur Tür. Aber das Übertreten der Schwelle ließ ihn nochmals zögern. Das war ein Schritt ins Unbekannte, auch wenn er jetzt wusste, wo er hin konnte, wenn er einen sicheren Zufluchtsort brauchte. Trotzdem versuchte sich ein Kloß in seinem Hals zu bilden, den ehr eilig runter schluckte. So eine große andere Wahl hatte er nunmal gar nicht.
    Die kühle Morgenluft umfing den Rabenjungen und ließ ihn leicht frösteln, wie schnell man sich doch an so einen warmen Raum gewöhnt hatte und wie gut er es geschafft hatte, die Unheimlichkeit der Gasse auszublenden, solange er im Haus gewesen war. Aber er versuchte sich nichts anmerken zu lassen und folgte dem Halbdjirin durch die Gasse. Der Lehmboden war immer noch nass und feuchter Matsch drückte sich zwischen seine nackten Zehen. Aber seine Füße schmerzten nichtmehr beim gehen, da hatten die paar Tage wirklich Wunder gewirkt.
    Eigentlich hatte er ja vorgehabt, sich ein neues Versteck zu suchen, bis dann Nyx doch aufgetaucht war und seine Pläne wieder über den Haufen geschmissen hatte und irgendwas schien er vor zu haben oder plante er. So fordernd wie er eben gewirkt hatte traute sich Tohe nur zu fragen „Wohin gehen mir?“ und nicht ihm zu sagen, was er eigentlich vorgehabt hatte. Außerdem war er sich nicht sicher, ob er das nicht doch irgendwie alleine machen sollte und als offizielles Versteck weiterhin den Dachboden nutzen. Allerdings hatte Nyx auch gesagt, dass dieses Versteck ungeeignet wäre, als er es ein Stück weit eingerissen hatte. Nachdenklich kaute er auf seiner Unterlippe herum, während er über dieses Problem nachdachte und sein Abstand zu Nyx vergrößerte sich etwas, war aber immer noch geringer, als der Abstand, denn er bei ihrem ersten Zusammentreffen gewahrt hatte.

  • Zisch ging gezwungender Maßen schon fast gemächlich durch die Gassen des verfallenen Viertels, einen großen Stapel ausrangierten Segeltuchs hielt sie in beiden Armen vor sich und reichte bis zum Kinn und im Rücken einen weiteren großen Ballen den sie sich wie einen Rucksack umgeschnallt hatte. Dazwischen klemmte ihr Gewehr. Zisch war nach Niivs Abschied zurück zur Werft und hatte dort alle alten Segel aussortiert um sie zu MaJinny bringen zu können. Die Golddukaten klimperten in ihrer Manteltasche während sie über die Unebene Straße stolperte auf dem Weg zu MaJinnys Haus. Sie war fest entschlossen Tohe das Angebot von Niiv zu unterbreiten. Würde ihm aber klar machen, welche Konsequenzen so ein Leben haben konnte. Doch es lag schließlich nicht an ihr soetwas zu entscheiden. Gedankenverloren ja fast unvorsichtig, tipselte sie durch die Gassen, als sie ein Geräusch hörte, wie ein Rascheln gefolgt von dem Knirschen von Kies. Zisch wir wirbelte herum, und das schwere Segeltuch glitt ihr aus den Fingern. Eine Katze rannte aus einer Nahen Gasse und verzog sich fauchend hinter ein paar Fässer.

  • Erst als er ihn ansprach kam der Junge endlich in die Gänge und folgte ihm aus der Tür hinaus auf die Straße. Nyx entging nicht das er immer noch keine Schuhe hate, etwas das sie ändern mussten, Schuhe waren in den städten beinahe so überlebenswichtig wie Essen. Zu viele Gefährliche Dinge befanden sich auch dem Boden an denen man sich verletzen konnte wenn man nicht achtgab und war man im Gegenzug damit beschäftigt ständig auf den Boden zu achten dann fehlte die Aufmerksamkeit für andere dinge. Jetzt da es dem Jungen besser ging, nahm Nyx weniger Rücksicht auf dessen Körpergröße und somit langsamere Gangart. "Als erstes werde ich dir einen Ort zeigen an dem wir uns treffen, ich schätze mal du willst dein zukünftiges Versteck für dich behalten und das ist auch gut so. Wie ich schon sagte ich bin weder dein Beschützer noch dein Gönner, aber ich denke du hast Potential und hast eine Chance es zu schaffen wenn man dir zeigt wie." Seine Stimme klang wieder freundlicher, trotz der harten Worte. Sie gingen geradein eine andere Gasse als ein roter Lockenkopf scheppernd um die Ecke am anderen Ende bog und alles was sie in Händen hielt auf dem Boden verstreute. Verdammt Zisch Kam es ihm sofort in den Sinn und Nyx zog Tohe wieder mit sich zurück in die Gasse und deutete ihm mit einem Finger vorm Mund an leise zu sein. Dann deutete er auf ein paar Kisten und kurz darauf war er vor ihm aufs Dach hochgeklettert ohne Probleme, doch für den Jungen würde der letzte Abstand von der obersten Kiste zum Dach durchauß problematisch sein, deßhalb hielt er ihm den Arm entgegen damit er ihn als Kletterhilfe nutzen konnte und deutete ihm an endlich zu folgen.

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  • Ein wenig ertapp schaute der Rabenjunge drein und füreinen Moment hatte er das Gefühl, dass Nyx Gedankenlesen könne und seine Überlegungen über sein Versteck mit angehört hatte, aber dann kam ihm der Gedanke, dass der Halbdjirin ihm so einfach sagen wollte, wie er es richtig zu machen hatte.


    So recht wusste Tohe nicht wie ihm geschah, als Nxy ihn urplöztlich wieder zurück in die Gasse zog, aus der sie gerade gekommen waren. Mehr als eine kleine Gestalt, die hochbeladen mit Stoffen gewesen war, hatte er nicht erkennen können und der rote Lockenschopf hatte ihn für einen sekundenbruchteil an Zisch erinnert. Doch der Schrecken, denn der Mann gesehen hatte übertrug sich trotz, dass Tohe die Gefahr nicht erkannt hatte, auf den Jungen und instinktiv war in ihm alles nur noch auf Flucht eingestellt. So schnell erkannte folgte er Nyx zu den Kisten, zog sich an dem groben Holz hoch und die schlammigen Füße hinterließen eine deutliche Spur auf den unteren Kisten. Während er die Kisten erklommen, war seine Verletzung vollkommen in Vergessenheit geraten. Die Angst vor der Gefahr, hatte einfach alles ausgeblendet, doch als er nach Nyxs Arm griff, der ihm helfen sollte, den Abstand zwischen der letzte Kiste und dem Dach zu überbrücken, war die Bewegung zu heftig. Ein scharfer Schmerz ließ ihn kurz auf keuchen und seine Fingernägel, die schon fast mehr krallen waren, bohrten sich tiefer in Nyxs Mantel, als er Tohe wollte. Auch der Dachbalken, den er mit der anderen Hand zu fassen bekam, erhielt bleibende Spuren, als er sich mit zusammengebissenen Zähnen auf das Dach schwang, nur um dort einen Augenblick verharren zu müssen. Dann rappelte er sich so schnell wie möglich auf um dem Mann über das Dach zu folgen fort von der Gefahr. Hatte er hinter Zisch noch wen gesehen? Fragte sich der Junge und traute sich gar nicht einen Blick nach hinten zu werfen. Auf den immer noch vom Regen nassen Schindeln brauchte jegliche Konzentration, die er kriegen konnte um die besonders glatten Schindeln nicht zu erwischen.


    Am Ende des Daches reckte grüneine Linde die obersten Spitzen ihrer Äste empor und verdeckte die Sicht auf das nächste niedrigere Dach dahinter und ein paar schmale Balken überspannten den Innenhof zu ihrer Linken.

  • Blödes Viech... zischs Herz hämmerte gegen ihre Brust, erschrocken darüber wie unvorsichtig sie geworden war. Ein Teil des Segeltuchs hatte sich abgewickelt und lag nun im noch vom Regen Feuchten Dreck. Zisch klaubte das verhedderte Knäuel umständlich auf und schwang es sich auf die Schulter. Ein seltsames Geräusch erklang in ihrer Nähe,aber die Gnomin konnte die genaue Richtung nicht ausmachen. Hektisch sah sie sich um, die Katze konnte es nicht gewesen sein... doch wer oder was war es dann? Zisch setzte sich mit einem mulmigen Gefühl im Bauch und äußester Anspannung wieder in Bewegung. Wie wachgerüttelt, warf sie in jede Gasse die sie passierte einen kurzen Blick, und überbrückte die Entfernung zu MaJinny in windeseile.
    Die Gnomin schlug die Tür hinter sich zu und ließ die Segel auf den Boden rutschen ein wenig außer Puste, knotete sie das Tau auf um das Bündel von ihrem Rücken zu nehmen. " Morg'n" grüßte Zisch einen Blick in die Runde werfend. Es was deutlich leerer als Gestern . " Ich hab Melrom ein wenig Segeltuch abschwatzen können, ich dachte mir ich ersetze dir die dünnen Tücher , da." Die Gnomin hielt kurz das feste Tuch empor." Ich hab den ganzen Tag zeit.. wenn dir etwas einfällt, das ich reparieren kann...Hallo Fenny" begrüßte die Gnomin den Dauergast an seinem Bett." Und ich muss Tohe was fragen... Tohe?" Zisch sah sich um.

  • Die Fingernägel des Jungen bohrten sich in den Mantel und sogar in seine Haut was ihn kurz überrascht zucken ließ, da er nicht mit solch spitzen Nägeln gerechnet hatte, seltsam das ihm das entgangen war, dennoch ließ er den Jungen nicht los, zog ihn mit sich nach oben und kurz darauf entschwanden sie aus Zischs Sicht über das Dach. Dort angekommen ließ er den Jungen ersteinmal verschnaufen, sie waren außerhalb der Sichtweite von Zisch und selbst wenn sie das, wohlgemerkt nicht vollkommen leise, verschwindne der beiden bemerkt hätte, dann könnte sie sie jetzt zumindest nicht mehr sehen. "Deine Verletzung behindert dich immer noch oder?" Dann besah er sich für einen Moment die Stelle bei der die spitzen Nägel des Jungen seinen Mantel und die darunter liegende Haut beschädigt hatten. "Und du solltest lernen deine Hände als Waffen zu gebrauchen, du hast ja offenbar bereits einen natürlichen Vorteil gegenüber anderen." sagte er zufrieden lächelnd, darüber das er sich in dem Jungen nicht getäuscht hatte, das er einige besondere Gaben bereits mitbrachte. Auch merkte man ihm an, das die "Verletzung" ihm offensichtlich nichts ausmachte. "Gehts wieder?" Nyx fragte zwar setzte sich dann aber bereits in Bewegung über die Balken. Es war nicht hoch genug um sich ernsthaft zu verletzen, aber abstürzen wollte man trotzdem nicht.


    Probe auf Akrobatik: Ergebnis 21


    Nyx lief auf dem breiten Balken ohne Probleme entlang, als würde er auch weiterhin auf normalem Boden gehen blieb sogar mittig stehen und betrachtete den Jungen, bereit ihm notfalls zu helfen, aber offensichtlich darauf wartend das dieser auch folgte. solche wege wie dieser hier, waren die besten möglichkeiten Wachen abzuhängen, besonders für Kinder wie Tohe, da sie auch Bretter trugen, welche bei den Wachen längst einbrechen würden, aber dafür musste man gut und vorallem schnell balancieren können, denn sonst brachte man sich nur selbst in Gefahr, in einer Notsituation gab es keine Zeit schön konzentriert einen Schritt vor den anderen zu tun, da mussten solche Schritte bereits eingeübt sein und wie von selbst funktionieren, so als wäre es eben ein ganz normales Gehen, bei dem man ja auch nicht über jeden Schritt nachdachte.





    Ma Jinny begrüßte Zisch. "Ach Liebes du bringst schon wieder so viel und ihr zwei habt wirklich ein großes Talent dafür euch zu verpassen, Nyx ist vor kaum zwei Minuten raus mit Tohe, ihr hättet euch fast über den Weg laufen müssen." sagte Ma Jinny zu der Gnomin und shcüttelte den Kopf über die beiden. Was acuh immer Nyx davon abhielt Zisch zu begegenen.. Sie wusste doch um seine tief verborgenen Gefühle für die Gnomin..

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  • Erst jetzt wo stehen geblieben waren und die Anspannung etwas abgefallen war, meldete sich seine Verletzung nur allzu deutlich wieder. Daher nickte Tohe auf Nyx Frage, ob sie ihn immer noch behinderte. Aber es war wesentlich besser durch Ma Jinny geworden.
    Seinen Augen entging nicht, wie Nyx seinen Mantel untersuchte. Der Junge brachte ein sichtlich betroffenes „Tschuldigung!“ hervor und sein Blick wurde ein wenig ängstlich. Erst recht, als Nyx anmerkte, seine spitzen Nägel als Waffen einzusetzen. Das letze Mal hatte ihm genau das den Platz auf der Straße eingebracht. Und Hunger und Kälte hatten ihn ziemlich schnell bereuen lassen Gegalt gekratzt zu haben. Fast unmerklich schüttelte er den Kopf, als er auf seine Hände Blickte. „Macht nur Ärger.“ murmelte er leise zu sich selbst.
    Nun, wo der Mann fragte, ob sie ihren Weg fortsetzen konnte, fiel dem Jungen auf, dass seine Hand ganz unterbewusst zu seiner Verletzung gewandert war und dort ruhte. Er nickte und schaute sich kurz nach den Möglichkeiten die sie hatten um. Sein erster Gedanke, war einfach auf der anderen Seite des Hauses hinab zu gleiten, aber bis zum Ende des Gedanken und der Erkenntnis, dass ihm das gerade gar nicht möglich war, kam er gar nicht, denn Nyx, der diesen Weg erst recht nicht gehen konnte, hatte sich schon die Balken als Pfad ausgeschaut. Tohe staunte nicht schlecht, wie dieser erwachsene Mann so leichtfüßig über das Holz schritt. Sogar viele der Kinder, die er kannte hatten sich noch nichtmal getraut sich auf das Geländer im ersten Stock zu setzen. Für den Rabenjungen war dieses Gefühl, von Schwindel, von dem sie sprachen ,vollkommen fremd. Sogar der Gegenteil war der Fall. Er liebte einfach hohen Punkte, von denen man eine gute Sicht auf alles hatte.
    Er wollte dem Mann gerade über die Balken folgen, seine Hände hatten schon die Tunika leicht angehoben, als dieser sich zu ihm umdrehte und Tohe erschrocken inne hielt, bis ihm einfiel, dass Nyx seine Federn ja kannte. Als er den Balken betrat hatte er seinen Schwanzfedern genügen Spielraum verschafft um aufzufächern und ihm beim Balancieren zu helfen. Mit offenen schwingen wäre das noch leichter gewesen, aber auch wenn Nyx wesentlich entspannter wirkte, schätze er die Situation noch nicht so ein, dass er Zeit gehabt hätte, die Tunika auszuziehen. Dafür klopfte sein eigenes Herz einfach auch noch viel zu schnell.
    Als sie auf der anderen Seite angekommen waren führte der einzige gangbare Weg über den First, bis sie zu einem nächst höheren Haus kamen, dessen Giebel halb zerfallen war und nur noch einzelne Dachbalken trug.
    Kurz blieben sie stehen und Tohe nutze die Gelegenheit zu fragen: „Wat hast du gesehen? War dat niet de Zisch?“ Er war sich daraus unsicher darüber, ob die roten Locken wirklich zu der Gnomin gehörten, denn dann hätte der Mann sie doch sicherlich auch beschützen wollen, oder warnen, vor dem, was da hinter ihr war. Die beiden kannten sich doch, oder?

  • Etwas erstaunt bemerkte Nyx wie der Junge seine natürlichen Gaben einsetzte um sich das balancieren zu erleichtern, der Junge könnte später einmal sogar noch deutlich geschickter bei solchen aktionen werden als er selbst, stellte er gedanklich fest und freute sich darüber das der Junge immer mehr Punkte aufzeigte, die ihn darin bestätigten das er sich in seinem Potential nicht getäuscht hatte. Hilfe brauchte der Junge jedenfalls nicht, also ging auch Nyx einfach über den Balken weiter bis sie drüben ankamen. Er wollte den Jungen gerade fragen als dieser ihn nach Zisch fragte was ihn kurz stocken ließ. "Genau sie habe ich gesehen, aber ich möchte ihr im Moment noch nicht begenen, es hat seine Gründe." stellte er fest das er nicht sonderlich geneigt war mehr darüber preis zu geben. "Solltest du sie treffen möchte ich auch das du verschweigst das du weiterhin Kontakt zu mir hast." er verlangte weder ein versprechen noch sonst irgendwas, aber es war an seiner Stimmlage klar erkennbar, dass es das aus ihrer Zusammenarbeit heißen würde, wenn er sich nicht daran hielt. Nyx betrachtete den weiteren Weg. Es machte jetzt eigentlich keinen Sinn mehr weiter über die Dächer zu laufen, sie würden nur Blicke auf sich ziehen und das käme vorallem Tohe nicht zu gute. "Lass uns den restlichen Weg zu unserem zukünftigen Treffpunkt erst mal auf der STraße weitergehen." sagte er deßhalb, wandte sich dann auch dem Dachende zu und ließ sich dort dann über den Vorsprung nach unten, stieß sich leicht von der Mauer ab um dann auf der lehmigen Gasse zu landen. Für den Jungen wäre es zwar durchauß ein etwas tieferer Sprung, aber selbst in seinem Momentanen Zustand sollte es ihm möglich sein hier herunter zu springen, ansonst könnte er natürlich auch noch herunter zu klettern versuchen, Die Wand vom Nachbargebäude war brüchig und bot viele Griffmöglichkeiten könnte sich ohne Schuhe aber durchauß als schmerzhaft heraußstellen. Wie Nyx wieder einfiel. "Und danach besorgen wir dir Schuhe. Die sind wichtig wenn du auf der Straße überleben willst, deine Füße und Hände sind mitunter deine wichtigsten Werkzeuge, darum musst du immer darauf achten sie gut zu schützen." Begann er nun zum ersten mal mit einer Art Unterweisung. Die Art wie der Junge seine natürlichen Talente einsetzte hatte ihn überzeugt, das es nicht bloße Zeitverschwendung oder Nächstenliebe wäre, ihn zu unterrichten...

    I see your monsters I see your pain
    Tell me your problems I’ll chase them away
    I’ll be your lighthouse
    I’ll make it okay
    When I see your monsters
    I’ll stand there so brave
    And chase them all away

  • „Warum?“ fragte der Junge sogleich, weil ihm das nicht einleuchtend erschien, aber Nyx überging die frage einfach und machte sogar sehr deutlich, dass er nicht wollte, dass Zisch irgendwas von ihm wusste. Hatten die beiden sich Gestritten, Schoß es ihm durch den Kopf und er zuckte mit den Schultern. Das war sicherlich so ein Erwachsenending und ob er Zisch überhaupt nochmal treffen würde, war eh fraglich, obwohl ihm diese Fallengeschichte nicht aus dem Kopf ging. Allerdings, hätten sie sich doch dann auch einfach hinter den Kisten verstecken können oder so. Zisch war ja nicht gefährlich, aber Nyx hatte reagiert, als ob Wachen oder so aufgetaucht wären.
    Als Nyx ihren Weg, wieder auf die Straße verlegte, folgte der Junge ihm, über den Vorsprung. Der Mann sprang das letze Stück und Tohe überlegte einen Moment, ob er es ihm gleich tun sollte, aber vermutlich würde er sich mit den Händen auf dem Boden abfangen müssen und dieses Mal dachte er zuerst daran, dass das seine Rippen sicherlich nicht mögen würden. Kurz schaute er sich um, die Wand bot zwar auch ausreichend Griffmöglichkeiten, aber da es keine Gefahr mehr gab und auch sonst niemand anwesend war, zog er kurzerhand die Tunika über den Kopf. Unangenehm sträubten sich kurz die Federn in die falsche Richtung, aber das befreite Gefühl, war umso angenehmer. Sein Gefieder war total zerzaust, die Tage, in denen er das Hemd nicht einmal ausgezogen hatte, hatte den Federn gar nicht gut getan und an den Handgelenken klaffte eine breite Lücke aus unregelmäßig abgeschnittenen Kielen. Kurz schüttelte er sich, um die Schwingen ein wenig zu ordnen. Für einen Spung aus großer höhe würden sie momentan wirklich nicht taugen, aber jetzt ging es nur darum sich nicht unten abfangen zu müssen und da würden die fehlenden Federn nicht so viel ausmachen.
    Zuerst segelte die Tunika zu Boden, dann folgte ihr Tohe. Gleich merkte er, wie der Luftsog seinen Sprung etwas bremste, aber ebenso, dass ihm der Auftrieb an den Handgelenken fehlte. Die Landung zwang ihn ein wenig in die Knie und war. trotz der geringen Höhe, bei weitem nicht so elegant, wie er es gewohnt war.
    Am liebsten hätte er seine Tunika nicht wieder angezogen, aber wer wusste schon, wem sie auf dem weiteren Weg begegnen würden, also streifte er das viel zu große Kleidungsstück schnell wieder über.
    Ja Schuhe waren eine gute Idee. Tohe nickte und sah auf seine Füße.
    Ihr Weg führte sie von der schmalen Gasse auf eine etwas Breitere, die belebter war, als die letzen Gassen, die sie passiert hatten. Ein Ochsenkarren rollte langsam über den lehmigen Boden und hinterließ eine deutliche Spur in der ohnehin schon ausgewaschenen Fahrrinne.

  • Die Frage nach dem warum ignorierte Nyx einfach und betrachtete das kommende Schauspiel interessiert, als die Tunika nach unten segelte und er nun die natürlichen Gaben des Jungen im Einsatz erlebte. Offensichtlich waren die Federn an seinen Armen zwar nicht zum fliegen geeignet, aber um einen Fall abzubremsen taugten sie mehr als nur ausreichend. Als der Junge unten ankam, nickte Nyx anerkennend. "Eine großartige Fähigkeit die dir da zu eigen ist, du tust gut daran sie geheim zu halten, es ist immer wichtig noch ein Ass im Ärmel zu haben und damit kannst du beinahe jeden Verfolger abhängen oder zumindest ein gutes Stück zwischen dich und ihn bringen." lobte er den Jungen, welcher sich auch gleich wieder die Tunika überstriff. Nyx merkte das der zu große Stoff aber offenbar auch die Art des Stoffs ihm nicht gut tat, womöglich sogar schmerzen auf den Federn bereitete. Allerdings wäre für ausgefallene Ideen wohl Zisch eher eine gute Ansprechpartnerin... Aber um das Problem könnten sie sich noch kümmern wenn er erst einmal die Grundlagen beherrschte. Nyx wartete bis sich der Junge wieder angezogen hatte, dann traten sie auf die bevölkerte Gasse hinaus. Das Elendsviertel hatten sie hinter sich gelassen und nach etwa zehn weiteren Gehminuten blieb Nyx vor einem größeren Gasthof stehen, aus dem es einladend nach frisch gekochtem Essen roch. "Hier wären wir, das hier wird vorläufig der Ort sein an dem du mich finden kannst." Nyx deutete auf einen Balkon im zweiten Stockwerk. "Wenn du mich dringend brauchst wirst du mich in den nächsten Wochen hier finden können, entweder du kletterst nach oben und klopfst dort, oder du wirfst mit steinen nach oben, aber lass dich nciht vom Wirt dabei erwischen. Solltest du beides nicht schaffen." Nyx griff in seine Manteltasche und holte ein ganzes Deck Karten herauß das er dem Jungen gab. "dann kannst du eine dieser Karten dort in die Mauer stecken." Nyx zeigte ihm eine Stelle, im Gemäuer wo die Karte gut halt finden würde. "Wenn ich das sehe, dann warte ich am nächsten Tag um die Mittagszeit hier auf dich. Außerdem solltest du dauch immer wieder mal nach dieser STelle sehen, denn wenn ich dich kontaktieren möchte werde ich selbiges mit einer Karte tun und dann erwarte ich auch das du am nächsten Tag zur Mittagszeit hier auf mich wartest, verstanden?" fragte er den Jungen. Letzteres würde wohl vorerst eher weniger häufig der Fall sein. Mehrere Passanten sahen den Jungen mit großem Blick an doch, keiner wagte etwas zu sagen, denn man kannte Nyx durchauß in diesem Viertel, zwar hatte man ihm schon sehr lange keine Straftaten mehr nachweisen können, aber man wusste um seinen Ruf als Spieler, Schläger, Trinker und soetwas schüchterte die "brave" Gesellschaft ein. "Wenn du es verstanden hast dann zeige ich dir wo du Schuhe bekommen kannst." sagte er mit einem gefährlichen Funkeln in den Augen und einem nicht minder Abenteuer versprechenden Grinsen...

    I see your monsters I see your pain
    Tell me your problems I’ll chase them away
    I’ll be your lighthouse
    I’ll make it okay
    When I see your monsters
    I’ll stand there so brave
    And chase them all away

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