Die schwarze Katze

  • War es tatsächlich ein Lächeln, das um Shizars Mund spielte? Es war so flüchtig, daß man es ebenso gut für eine reine Täuschung halten konnte. Nur einen Augenblick später, tanzte ein schwärzlicher Pfeil auf ihren Fingerspitzen und sie sah den Nachtelfen mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Einige der Schläger wirkten nun, als ob sie es sich vielleicht noch einmal überlegen würden, ob ein Nachtelf wirklich ein lohnendes Ziel war. Allerdings war es gut möglich, daß sie ihren Mut sehr schnell wiederfanden.


    "Ein langes Gewand ist nicht gut zum Rennen geeignet - also unterlasse ich es, so oft ich die Möglichkeit dazu habe."


    Ein Zwinkern folgte dieser Aussage und machte deutlich, daß Shizar keineswegs die Absicht hatte, einen überstürzten Rückzug anzutreten. Wachsam blickten Fee und Magierin sich in der schwarzen Katze um, wobei Dandara die Richtungen übernahm, die Shizar nicht sehen konnte. So bewegten sie sich also an Sicils Seite auf den Ausgang der Taverne zu.

  • Der Mann in Sicils griff wand sich vor Schmerzen und hielt sich mit der freien hand die Schulter, die unter dem Griff des Nachtelfen litt. Sicil ging langsam rückwärts, immer mal über die Schulter schauend ob er um Hindernisse herum mußte oder ob er die Richtung noch hatte. als sie die Tür erreichten, sah er zu Shizar.


    "Wenn es euch nichts ausmacht meine Dame, so bitte ich euch, mir die Tür aufzuhalten, wie ich sie euch aufgehalten hätte, wenn ich nicht ein wenig verhindert wäre."


    Er grinste breit. inzwischen schien es ihm ein wenig Spaß zu machen, oder es war die Abstrusität des Augenblicks. Sicil nickte Shizar zu hielt den Mann noch etwas fester, damit dieser nochmal kurz stöhnte und seine freunde es hören würden, Dann warf er den Kerl in die taverne und drehte sich zur Tür um.

    '...by the pricking of my thumbs, something wicked this way comes...'
    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
    "Life is Honour. It Ends when Honour Ends"
    Akinwande Oluwole Soyinka, Death and the King's Horseman
    Initiative für mehr :hug:

  • Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen hielt Shizar die Tür der schwarzen Katze mit ihrer freien Hand auf. Dandara schwebte noch immer wachsam über ihrer Schulter und ließ die Männer im Inneren nicht aus den Augen.


    "Ihr verzeiht mir aber, wenn ich mich nicht verneige. Meine Manieren lassen manchmal etwas zu wünschen übrig..."


    Der Schattenpfeil, eine wirbelnde Masse aus schwärzlicher Dunkelheit, schien beinahe auf ihrer Hand zu vibrieren, während sie das Geschehen beobachtete. Noch waren die Männer zu verdutzt, als ihr Kamerad einfach ins Innere geflogen kam. Sie hoffte nur, daß der Nachtelf schnell durch die Tür treten würde - wenn diese erst einmal geschlossen war, gab es Möglichkeiten, nicht mehr allzu sehr aufzufallen.

  • "Danke zu gütig von euch!"


    Sicil huschte durch die geöffnete Tür in die Nacht hinaus und wartete vor dem Eingang nch auf Shizar und ihre Fee. Als diese auch heraus kamen, knickste er grinsend.


    "Wieder ein Lokal, in dem ich mich nichtmehr blicken lassen kann, mein Ruf ist auch nicht mehr dass, was er mal war! Was tun wir jetzt, nach dem erlebten, möchte ich euch noch gerne auf ein Glas Wein einladen, da eures ja meinem Umhang dort drinnen Gesellschaft leistet!"

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    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
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  • "Oh, was ist denn schon ein Ruf wert? Glaubt mir, es lebt sich besser, wenn man nichts mehr zu verlieren hat. Also sollte man alles daran setzen, den eigenen Ruf so schnell wie möglich an allen Orten zu ruinieren."


    Shizar lachte leise und blickte dann sinnierend die Straße hinab, während Dandara sich damit beschäftige, den Nachtelfen und die Halbelfe durch einen Schattenzauber mit der Dunkelheit verschmelzen zu lassen. Ein kurzer Regen aus bläulicher Energie und schon konnte man die beiden Gestalten nicht mehr wahrnehmen, zumindest dann nicht, wenn sie sich nicht in direktem Licht bewegten.


    "Aber ich kann ich verraten, daß meine Tavernenbesuche in letzter Zeit auch meistens unerfreulich verlaufen sind. Ihr befindet euch also in bester Gesellschaft. Und aus diesem Grunde würde ich einen Besuch im Händlerviertel empfehlen... dort gibt es ein eher vorurteilsfreies Etablissement, das ich gerne besuche."

  • "Na dann, auf ins Händelrviertel meine Dame, vielleicht ist uns dort die Ruhe eines Glases des guten Weines vergönnt."


    Sicil grinste, so eine Rauferei war doch ab und zu mal sehr entspannend für alles was man so mit sich herumtrug. Also folgte er Shizar und Dandara im Schutze des zaubers zu Arion Falkenauge und ein leichter Hauch Nostalgie überkam ihn, je näher sie kamen...

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  • Spät in der Nacht ging Zandhros durch die Straßen. Er war komplett in Schwarz gekleidet, elegant und zeitlos wirkte seine Kleidung. Der Schattenmagier hatte nicht schlafen können und es trieb ihn in die eindeutig gefährlicheren Viertel der Stadt. So war es nicht verwunderlich, dass er irgendwann, eine halbe Stunde vor Mitternacht, in der Schwarzen Katze eintrat. In seiner rechten hand hatte er den Spazierstock, den er äußerst geschickt auch als Waffe einsetzen konnte. Es war zwar keine Klinge darin verborgen aber der Stock war magisch aufgeladen mit den Kräften der dunklen Magie der Nacht. Schattenmagie konnte genauso tödlich sein wie eine Klinge und hier war man besser nie ohne Waffe. In einer ruhigeren Ecke, falls man in der Schwarzen katze davon reden konnte, nahm der Schattenmagier Platz und bestellte ein dunkles Bier. Einige Leute kannten ihn, kein Wunder, schließlich arbeitete der Magier gegen Bezahlung für die Diebesgilde.

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