Der erste Eindruck

  • Die Cath'shyrr war schon vor einiger Zeit in Nir'alenar angekommen. Ja, in dieser Stadt würde es ihr gefallen - so viele unterschiedliche Geschöpfe, Völker die sie noch nie gesehen hatte, obwohl sie bereits viel gereist war. Hier wird es bestimmt nicht so schnell langweilig werden, dachte die Cath'shyrr und lächelte spöttisch.
    Große Städte gefielen ihr, denn dort gab es immer etwas zu entdecken und sie liebte es andere zu beobachten.


    Es wurde langsam dunkel, aber das störte die Cath'shyrr nicht im Geringsten - gefiel ihr doch diese Tageszeit am besten. Noch ein wenig dunkler und Shiya war mit ihrem langen, schwarzen Umhang kaum noch zu sehen.


    Ihr Weg führte sie nun in das Seeviertel. Es wirkte ein wenig verlassen und doch fühlte Shiya sich recht wohl hier. Die kleinen Fachwerkhäuser, der Hafen an dem noch ein paar Schiffe ankerten, die natürlich nicht mehr benutzt wurden. Einst muss es hier jedoch sehr schön und geschäftig gewesen sein.


    Das Gasthaus "Zur schwarzen Katze" - Ein sehr schöner Name für eine Kneipe. Shiya betrachtete sie einen Augenblick und beschloss dann hineinzugehen. Bevor sie eintrat, zog sie noch ihre Kapuze ein wenig tiefer ins Gesicht. Sie wollte nicht gleich zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen.


    Die Luft in "Der Schwarzen Katze" war stickig, doch nicht unangenehm. Shiya sah sich genauer um. Tische, Stühle, alles robuste Möbel aus Holz. Hier und da saßen ein paar dunkle Gestalten. Einige alleine, andere unterhielten sich leise - sehr leise, denn trotz ihrer gute Ohren vermochte Shiya nicht zu verstehen, was sie flüsterten. Wieder andere redeten bereits sehr laut. Sie hatten wohl schon zu tief ins Glas geschaut.


    Shiya ging auf den Tresen zu. Dahinter entdeckte sie eine Frau, die ganz in schwarz gekleidet war. Schwarzes Leder, passend zu ihren schwarzen Haaren. Das gefiel Shiya. Sie bestellte Wein und setzte sich dann an einen Tisch in einer Ecke. Nachdem sie ihre Kapuze zurückgeschlagen hatte, spürte sie kurze Zeit die Blicke der anderen. Ihre langen, roten Haare mit den goldenen Strähnen und dem silbernen Schmuck zogen ihre Blicke auf sie. Doch Shiya war das egal. Es freute sie sogar ein wenig. Doch schon bald kümmerte sich niemand mehr um sie.


    Gedankenverloren trank Shiya ihren Wein und beobachtete ein wenig ihre Umgebung. Ja, vielleicht wird es hier noch interessant.

  • Shiai betrat die schwarze Katze. Wie immer war sie voll mit Gestalten, denen sie bestimmt nicht gerne auf den Straßen begegnet wäre. Doch das Lokal lag am dichtesten und sie hatte Hunger. Leider hatte sie in der Hektik dieses Tages es nicht mehr geschafft auf den Markt zu gehen. Also blieb ihr nichts anderes übrig als weg z gehen.
    Suchend sah sie sich nach einem freien Platz um. Viele Tische waren besetzt, andere waren ihr einfach zu dicht bei arg zwillichtigen Gestalten. Sie ließ ihren Blick weiter schweifen und entschied sich letztlich dafür am Thresen zu sitzen.
    Nachdem sie sich hingesetzt hatte, betrachtete sie die Frau neben sich genauer. Ihre Haarfarbe war sehr auffällig, aber richtig hübsch. Nicht so langweilig wie ihr einfaches schwarz. Eigentlich war das meiste an Shaiai langweilig, stellte sie selbst fest. So hatte sie noch nie über sich gedacht.
    Mit einem leisen Seufzen bestellte sie sich etwas z essen und dazu einen Rotwein.

  • Eine Weile saß Shiya so da, betrachtete die Leute. An den meisten war nichts Besonderes. Sie waren eher.... langweilig.


    Doch dann betrat eine Frau die Gaststätte auf die Shiya sofort aufmerksam wurde. Ein Frau, die eigentlich so gar nicht hier hinein passte.


    Als sie näher kam und sich direkt neben die Cath'shyrr setzte, konnte Shiya sie genauer betrachten. Sie hatte lange schwarze Haare und ihre Haut besaß einen silbernen Ton. Als die Frau sich zu Shiya umwandte konnte sie auch ihre blauen Augen sehen, die schimmerten - metallisch schimmerten. Obwohl die Cath'shyrr sich sehr wohl ihrer eigenen Schönheit bewusst war, konnte sie dennoch nicht umhin einen Anflug von Neid für diese Frau zu empfinden.


    Diese Frau war bestimmt kein Mensch, doch zu welchem Volk sie gehörte, konnte Shiya nicht genau sagen.


    Mit ihren großen, gelben Augen musterte Shiya die Frau genau. Ihre Neugier versuchte sie dabei nicht einmal zu verbergen.

  • Shiai spürte den Blick der anderen Frau auf sich ruhen. Das irritierte sie irgendwie. Es gehörte sich nicht, Leute so genau zu mustern. Auch wenn sie selber gern beobachtete. Doch lieber unauffällig.
    Nachdem sie ihren Wein bekommen hatte, trank sie einen Schluck. Dann fasste sie einen Entschluss.
    Sie drehte sich wieder zu der Frau um und lächelte sie an.
    "Guten Abend. Mein Name ist Shiai. Dürfte ich nach euren Namen fragen?"
    Shiai besaß ein aufrichtiges und ehrliches Lächeln. Mit einer Hand strich sie eine einzelne Haarsträhne zurück. Während sie auf die Antwort wartete, trank sie einen weiteren Schluck.
    Auf einmal merkte sie, wie sich ihr Magen zu Wort meldete. Als er dann ganz leise knurrte, hoffte sie, dass die andere es nicht gehört hatte. Trotzdem bekam ihr GEsicht eine leichte rote Farbe.

  • "Guten Abend. Mein Name ist Shiai. Dürfte ich nach euren Namen fragen?"


    Im ersten Augenblick war Shiya überrascht, dass diese Frau sie so offen anlächelte und auch direkt nach ihrem Namen fragte, aber es störte sie nicht weiter. Vielleicht konnte sie von Shiai etwas über die Stadt erfahren.


    In eben diesem Augenblick hörte Shiya ein lautstarkes Grummeln. Sie vermutete, dass Shiai Hunger hatte und als diese wenig später errötete, fühlte Shiya sich in diesem Verdacht bestätigt.
    Ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln und entblößten ihre angespitzten Eckzähne, als sie Shiai antwortete:
    "Shiya, mein Name ist Shiya. Ich habe eine lange Reise hinter mir, doch noch nie habe ich eine wie Euch getroffen. Darf ich fragen welchem Volk ihr entstammt?"
    Aus dem Augenwinkel nahm die Cath'shyrr wahr, dass die Wirtin das Essen brachte. Genau zum richtigen Zeitpunkt, dachte sie und wieder umspielte ein Lächeln ihren Mund.

  • Shiai war erleichtert als sie das Essen kommen sah. Noch so eine Peinlichkeit hätte sie bestimmt nicht durch gestanden.
    Der leckere Duft verstärkte ihren Appetit nur noch. Doch sie hörte erst zu und antwortete dann.
    "Ich bin eine Edelelfe. Wo kommt ihr her, dass ihr noch nie eine gesehen habt. Auf dieser Insel sind wir keine Seltenheit," nach ihren Worten widmete sie sich gleich dem Essen.
    Die spitzen Zähne waren ihr nicht entgangen. Eine Cath'shyrr, wie Ayala also. Sie dachte daran, was diese ihr über das Volk erzählt hatte. Nun das war eigentlich nicht viel gewesen. Sie biss einen weiteren Happen ab und kaute, bevor sie wieder die Frau ansah.

  • Eine Edelelfe - Also doch. Shiya hatte schon viel von ihnen gehört und auch, dass es sie hier in Nir'Alenar zuhauf gab, doch Shiai war die erste, die wahrhaftig vor ihr stand.


    Shiya sprach nicht gerne über sich. Doch sie mochte Shiai irgendwie, weshalb sie sich verpflichtet fühlte ihr auf ihre Frage zu antworten - in der Hoffnung die Edelelfe würde nicht weiter nachfragen.
    "Ich stamme aus Ancathia, der Haupstadt des Landes Canthar." Das musste reichen.
    "Ihr seid also eine Edelelfe, hm?", Shiya musterte Shiai erneut und hoffte irgendeinen Hinweis auf Magie zu finden. "Seid Ihr in der Magie bewandert?"

  • Shiai fühlte sich etwas unbehaglich unter den erneut musternden Blick. Doch es lag wohl sicherlich daran, dass diese vorher wohl noch nicht so viele Edelelfen gesehen hatte. Sie kaute noch auf, bevor sie antwortete.
    "Da muss ich euch enttäuschen. Ich interessiere mich nur wenig für Magie. Ich sehe manchmal gerne zu, wie andere damit Kunststücke veranstalten, doch für mich selbst ist das nichts." Aus Canthar. Das Lag aber doch immer noch an der Oberfläche.....
    "Wie lange seid ihr schon in Nir'alenar....oder viel mehr auf der Insel..." Ihr Blick steckte voll Neugier. Es war nun mal ihre Art. Doch so locker zu reden....vielleicht hatte sie das Dadane etwas zu verdanken.

  • Sie hatte es befürchtet. Zu viele Fragen. Das gefiel der Cath'shyrr nicht. Doch sie konnte es Shiai nicht verübeln. Sie selbst war schließlich ebenso neugerig. Doch der Blick, den die Edelelfe ihr zuwarf gefiel ihr nicht.


    Shiya antwortete nicht gleich. Erst einmal trank sie den Rest ihres Weines in einem Zug aus und bestellte einen weiteren Becher.


    "Ich bin noch nicht lange auf der Insel. Nach Nir'Alenar bin ich gereist, weil ich viel von dieser Stadt gehört habe und mir die Stadt einmal mit eigenen Augen ansehen wollte. Also nichts Besonderes. Aber sagt, wenn ihr nicht der Magie mächtig seid, was tut ihr dann?"
    Shiya hoffte, dass Shiai ihr ein wenig über sich erzählte, damit sie die Edelelfe besser einschätzen konnte - Und natürlich, damit diese nicht mehr so viele Fragen über sie selbst stellte.

  • Shiai wunderte sich nicht nur leicht. Die Insel war nicht leicht zu erreichen. Immerhin lag sie Unterwasser. Es war schon vorgekommen, dass jemand auf die eine oder andere hier strandete, doch das war sehr selten.
    "Ich führe einen kleinen Kräuter - und Blumenladen im Seeviertel,2 antwortete sie erst einmal. Doch nun wollte sie gerne wissen, wie die Cat'shyrr nach Nir'alenar gelangt war.
    "Wenn ihr nicht von der Insel seid, wie seid ihr dann hergelangt. Es ist nicht einfach sie zu finden und vor allem nicht sie wieder zu verlassen," fragend sah sie die Frau an, bevor sie sich weiter ihrem Essen widmete. Zwischendurch trank sie in kleinen Schlucken ihren Wein.

  • Das geht dich gar nichts an, schoss es Shiya durch den Kopf. Doch bevor sie dies laut aussprach, besann sie sich eines Besseren. Klar war Shiai neugierig. Das war nur verständlich.
    Die Cath'shyrr schüttelte leicht den Kopf und trank einen weiteren Schluck ihres Weines. Aber wie sollte sie erklären, dass sie nicht wusste wie sie hierher gelangt war? Nein, das wollte sie gar nicht.


    Mit einem gewollt arrogant und selbstbewusst aussehenden Lächeln, erwiderte Shiya schließlich: "Nicht einfach, in der Tat. Doch Ihr solltet wissen, dass eine Cath'shyrr zu so Manchem fähig ist, wenn sie nur will." In ihrer Stimme schwang etwas mit, was leicht an ein Fauchen erinnerte, denn obwohl Shiya die Neugier der Elfe verstand, war sie doch wütend darüber.


    Noch ein Schluck Wein und Shiya beruhigte sich wieder etwas. Sie wollte Shiai nicht verärgern, denn sie mochte die Edelelfe wirklich. So fügte sie mit einem freundlicheren Lächeln hinzu:
    "Also einen Laden habt Ihr. Und dazu noch mit Kräutern und Blumen. Vielleicht schaue ich bei Gelegenheit einmal rein. Ich liebe Blumen."

  • Wieder einmal hatte es Kelana in eine Stadt verschlagen. Dieses Mal war es allerdings ein Grund, den sie selber nicht ganz genau kannte. Einerseits liebte sie das Leben im Wald, unter ihres Gleichen. Und dennoch überkam sie immer wieder die Sehnsucht nach einer eigenen Existenz. Gerne würde sie die beiden Aspekte miteinander verknüpfen. Ihre Mutter war ganz gegen ihre Entscheidung und sie bangte, daß Kelana wie ihr Vater für immer verschwinden würde. Doch Kelana hatte lange mit ihr darüber geredet, über ihre Pläne und ihre Hoffnungen. Schnell würde sie immer wieder einmal zu Hause vorbei schauen, nach dem Rechten sehen und vor allem musste sie das eh tun, weil sie die Kräuter für ihr Geschäft benötigt.


    Diese Stadt hatte etwas magisches. Ein Teil davon erschreckte Kelana auf das Tiefste und ein Teil in ihr suchte diese Herausforderung, die ihr die Stadt bot. Allerdings war sie niemals zuvor in einer Taverne gewesen und wollte sich so einen Ort einmal näher anschauen.
    Die Dunkelheit war schon fast herein gebrochen als Kelana vor diesem besagten Ort stand und unschlüssig die Tür anstarrte. Der Wolf in ihr strengte alle Kraft an, mit einem schnellen Satz von diesem Ort zu flüchten. Doch die menschliche Seite in ihr lockte mit der Neugierde.
    Von drinnen klangen Stimmen nach draußen. Sanfte und zierliche Frauenstimmen, so wie die Gebärden von lauten Männerstimmen.


    Ein Gast verließ gerade die Taverne und gab der Tür einen mächtigen Schubser, welche um ein Haar Kalenas Gesicht streifte. Böse funkelte sie den Mann an, doch ihr Gefühl sagte ihr, daß sie lieber keinen Streit suchen sollte. Deshalb betrat sie die Taverne, schloss die Tür und sog zum ersten Mal die Luft ein, die sich ihr bot. Eine widerliche Mischung aus Männerschweiß, süßlichem Frauenduft, Bier und Gekochtem stieg ihr entgegen. Die Luft war verbraucht und roch überhaupt nicht angenehm. Ein wenig angewiedert verzog sie den Mund und schaute sich um.


    Ihr Eintreten war von nicht gerade vielen Wesen bemerkt worden. Zwei Männer erhoben ihre Blicke und musterten sie von oben bis unten.
    Eine Frau schob ihr Haar energisch nach hinten, als sie den Blick von Kalena nahm.
    Unsicherheit machte sich in Kalena breit und sie suchte instiktiv einen Ort zur Flucht. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie wußte nicht, ob sie sich einfach an einen Tisch setzen sollte oder dies lieber bleiben lassen sollte.


    Darum wählte sie als "Haltepunkt" den Thresen aus, an dem bereits zwei Frauen saßen, die sich unterhielten. Eine hatte rote Haare, wie sie diese noch nie zuvor gesehen hatte. Die andere hatte feines schwarzes Haar, was dumpf das Licht wiedergab.
    Still setze sie sich auf einen dieser Holzschemel und schaute sich um.

  • Da Shiai ohnenhin noch aß, nutzte Shiya die Gelegenheit um sich erneut umzusehen. Hier war es wirklich nicht besonders schön. Normalerweise bevorzugte die Cath'shyrr eine, nunja, gepflegtere Umgebung. Doch hier konnte sie die wahrlich düsteren Gestalten beobachten und würde vielleicht auch das ein oder andere Gerücht aufschnappen. Dieses Gasthaus erweckte den Anschein dass hier allerlei Geschäfte getätigt wurden, über die man lieber nicht sprach. Ja, sie würde wieder herkommen.


    Plötzlich kam eine junge, blonde Frau näher. Der Cath'shyrr lief es eiskalt den Rücken herunter, ihre Nackenhaare stellten sich auf und sie wich ein wenig zurück. Diese Frau.... Im ersten Augenblick vermochte Shiya nicht genau zu sagen, was sie so erschreckte. Die Frau sah aus wie ein Mensch und doch hatte sie etwas Merkwürdiges an sich. Shiya betrachtete sie unauffällig und sagte sich Das ist doch albern. Sie sieht ganz normal aus.

  • Kelana wusste sich nicht anders zu helfen. Beide Seiten in ihr waren der gleichen Meinung. Dies hier war mit Sicherheit keine Taverne in der man Geschäftsessen abhielt oder man sich mit guten Freunden traf.
    Und dennoch hatte diese Taverne etwas an sich, etwas gefährliches, daß Kelana trotz ihrer postiven Lebenseinstellung faszinierte. Sie war sich nicht sicher wer da das Interesse gewann, der Wolf in ihr oder der Mensch.


    Als sie ihren Blick wieder nach links richtete, trafen sie die Augen der rothaarigen Frau neben ihr.
    Furcht war es, die süßlich aus ihren Poren kroch. In ihren Augen konnte man nichts besonderes feststellen, aber an ihrer Haut roch es Kelana eindeutig. Kurz blitze eine kleine Ecke ihrer scharfen Fangzähne, oder im menschlichen Sinne Schneidezähne hervor.
    Ein Kätzchen....wie süß, daß ich gleich hier Beute finde.


    Kelana blickte die Frau von oben bis unten an und befahl dem Wolf in ihr, nicht über Beute nachzudenken. Sie schüttelte den Gedanken ab und schluckte die beachtliche Menge an Speichel, die sich in ihrem Mund gebildet hatte wieder herunter. Sie war immerhin auch ein Mensch und ein gesitteter dazu.


    Es hatte etwas faszinierendes, daß diese beiden Charaktere hier aufeinder trafen. Kelana reichte vorsichtig der jungen Frau ihre Hand zum Gruß. "Kelana ist mein Name. Wenn ich Euch schon so von oben bis nach unten anstarre, muss ich mich wenigstens vorstellen."
    Ein bezauberndes Lächeln umspielte ihren Mund.


    Ich brauche jetzt ein herrliches, blutiges und saftiges Steak dachte Kelana und sie hoffte, daß ihr Magen nicht knurren würde damit die Frau nicht noch denken würde, sie wollte sie verspeisen.

  • Shiai war überrascht über das plötzlich so andere Verhalten der Frau. Diese arrogante Art auf einmal...sie fühlte sich wie vor den Kopf gestossen. Vielleicht hätte sie doch nicht so neugierig sein sollen.
    Man sprach den Cath'shyrr generell einen großen Stolz nach, doch bei bei Ayala war ihr dieser nie so stark aufgefallen, wie in dieser kleinen Antwort. Sie würde also nicht wieter fragen. Bevor sie jedoch überhaupt etwas sagen konnte, sprach eine andere Frau Shiya an, sodass sie sich erst einmal zurückhielt, denn unhöflich wollte sie auf keinen Fall sein.

  • Jetzt reichte diese merkwürdige Frau ihr auch noch die Hand. Irgendwie verunsicherte sie Shiya. Sie blickte kurz auf Kelanas Hand und streckte dann zögernd die ihre aus. Dabei entblößte sie ihre scharfen Eckzähne. Es war wahrlich kein Lächeln das sie der Frau schenkte. "Mein Name ist Shiya", antwortete sie knapp.


    Als sie Kelana näher kam, meinte sie einen Hund zu riechen. Ja, diese Frau stinkt nach Hund. Die Cath'shyrr kniff ein wenig die Augen zusammen und lehnte sich wieder zurück. Jetzt war sie misstrauisch geworden. Sie kannte Gestaltwandler und wahrscheinlich hatte sie eine solche vor sich. Doch Cath'shyrr waren wirklich keine Kätzchen. Nein, vielmehr waren sie Raubkatzen. Doch vielleicht wollte sich diese Frau ja gar nicht mit ihr anlegen? Gespannt wartete sie ab - nicht nur auf die Reaktion Kelanas, sondern auch auf die Shiais. Was diese wohl von der neuen Gesprächspartnerin hielt?


    Sie nickte in Richtung Shiais und sagte: "Und das hier ist Shiai. Sagt, woher kommt Ihr?"

  • Kelana erschütterte die trockene, beinahe kühle Art der rothaarigen Frau keinesweges. Angst hatte sie allerdings auch nicht vor ihr, und so nahm sie das Blitzen ihrer Eckzähne gelassen hin. Denn ihre katzenähnlichen Augen sprachen von Unsicherheit, auch wenn sie zeitweilig eng zusammengekniffen waren.


    Die rothaarige Frau erwiederte den menschlichen Gruß, eher zaghaft und fragend und stellte sich Kelana sogar vor. "Freut mich, Euch kennen lernen zu dürfen Shiya."
    Kelana nickte ihr zu und lächelte nach wie vor unverstellt und freundlich.
    Eigentlich mochte Kelana die Katzenfrauen. Den Reiz übten für sie die typischen Augen und die scharfen Eckzähne, die hier und da gefährlich vorblitzen konnten.
    Allgemein ist Kelana freundlich gestimmt, doch es fällt ihr nicht immer leicht, den gierigen Wolf in sich im Zaume zu halten. Jedoch, was würde es bringen wenn wir uns alle anfallen würden wie hungrige Aasgeier?


    Neben der Rothaarigen saß die Frau mit dem wunderschönen schwarzen Haar, welches wie schwerer dunkler Samt auf ihren Schultern weilte.
    Hin und wieder ging Kelanas Blick zu der Frau. Dies schien Shiya bemerkt zu haben und stellte Kelana die Frau vor.


    Bestätigend nickte Kelana der dunkelhaarigen Schönheit zu, deren Haut etwas silbrig schimmerndes hatte. "Ich komme ursprünglich aus Niel 'Anor" sagte Kelana eher zu beiden als nur zu Shiya. "Jedoch treibt es mich immer wieder in die Städte." Ein Lächeln untermalte diesen Satz.
    Warum, das würde sie nicht so schnell erzählen wollen, denn dies war die verletzbare Seite in Kelana.

  • Gemächlich schlenderte Chavariya durch die dunkle Gasse des Seeviertels. Wie immer zur späten Abendstunde, lenkte sie ihre Schritte zur schwarzen Katze in der Hoffnung auf eine gesellige Nacht.
    Natürlich hätte sie diese auch im Händlerviertel verbringen können, wo sie bei Tage ihre Düfte verkaufte oder sich die Seesterne auf andere Art und Weise verschaffte, doch in der Gesellschaft der anderen Händler dort, empfand sie meist nur lähmende Langeweile.
    Diejenigen, welche sich in dieser veruchten Taverne herumtrieben, waren schon eher interessant für sie und nicht selten gute Geschäftspartner.
    Die junge Frau betrat das Gasthaus und tauchte in die angenehm warme Luft und das Stimmengewirr ein. Sie warf einen kurzen, abschätzenden Blick in die Runde, entdeckt aber keine bekannten Gesichter.
    Offenbar waren die üblichen Gäste bereits gegangen oder noch nicht aufgetaucht, die einzig interessante Gestalt, welche ihr sofort ins Auge stach, war die einer Edelelfe.
    Der Anblick einer solchen in der schwarzen Katze war etwas Besonderes, genauer gesagt hatte sie hier noch nie eine von ihnen angetroffen. Ob es nun daran lag, dass Chavariya sich immer zu den unmöglichsten Zeiten hier aufhielt oder daran, dass die Elfen die Taverne mieden, konnte sie allerdings nicht sagen.
    Ihre Brauen zogen sich leicht zusammen und sie musterte die Fremde mit unverholenem Interesse.
    Sie hielt auf ihrem Weg zu einem weiter entfernten Tisch, in einer der dunkleren Ecken inne, ließ sich an einem anderen ganz in der Nähe der Gruppe nieder und versuchte das Gespräch unauffällig zu verfolgen.

  • Shiai grüßte die andere Frau ebenfalls mit einem Nicken und einem einfachen Hallo. Nach ein paar Happen hatte sie endlich aufgegessen und trank ein Schluck Wein nach. Sie merkte natürlich den Unterschied zwischen diesem un dem den man im Zauberbrunnen bekam. Aber sie war schon ein paar mal hier gewesen, sodass sie sich an den Geschmack bereits gewöhnt hatte.
    Mit dem Glas in der Hand, drehte sie sich so, dass sie den Raum besser im Blick hatte um die anderen Gäste zu mustern.
    In einer Ecke saßen ziemlich gewalttätig aussehende Typen, doch diese waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt.

  • Aus Niel'Anor? "Jedoch treibt es mich immer wieder in die Städte" , hatte Kelana gesagt. Immer wieder . Bedeutete dies, sie hatte Beleriar schon des Öfteren verlassen und kehrte wieder hierher zurück? Shiya machte sich nicht allzugroße Hoffnung. Vielleicht hatte sie es auch falsch verstanden...


    "Wie seid ihr nach Beleriar gelangt, Kelana?" In diesem Augenblick fiel ihr auf, dass Shiai sie genau dasselbe gefragt hatte und natürlich wusste sie noch wie sie reagiert hatte. Die Cath'shyrr verzog leicht den Mund. Welch Ironie. Shiya sah Shiai kurz an, bemerkte dann aber eine weiter Frau, die sich ihnen näherte. Sie setzte sich an einen Tisch, nicht weit von ihnen entfernt, und beobachtete immer wieder die Edelelfe neben ihr. Shiya sah diese wieder an. Ob sie es wohl merkte?


    Wieder an Kelana gewandt, wartete Shiya deren Antwort ab.

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