Der erste Eindruck

  • Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, als die Elfe ihre Blicke sogleich bemerkte, wo die drei Frauen sich doch so angeregt zu unterhalten schienen.
    Zögermd erwiderte sie das Nicken, erhob sich mit einer fließenden Bewegungen und kehrte kurz darauf mit einer bauchigen Flasche und einem schmutzigen Glas zu ihrem Tisch zurück.
    Sie säuberte den Becher an ihrem Rocksaum und schaute sich dabei abermals im Raum um.
    Der Abend versprach nicht sehr außergewöhnlich zu werden.
    Chavariya griff nach der Flasche und ruckte einige Male heftig an dem Korken. Mit einem Seufzer gab sie es auf und warf den Männern in der Ecke einen abschätzenden Blick zu. Eindeutig kräftig genug, aber ungefähr so interessante Gesellschaft wie eine Stubenfliege.
    Sie räusperte sich vernehmlich und wandte sich dabei den Frauen am Nachbartisch zu. "Verzeiht die Störung, aber ihr scheint mir etwas kräftiger zu sein, als ich selbst", meinte sie mit der melodischsten Stimme, die sie aufbringen konnte und hielt der Gruppe dabei mit schiefem Lächeln die Flasche entgegen.

  • Shiai hoffte, dass nicht sie die Flasche aufmachen sollte. Sie selbst war nicht sonderlich stark und wollte sich nicht vor den anderen blamieren. Deswegen sah sie zu den anderen beiden. In der Hoffnung eine von ihnen würde sich daran wagen.
    Als sie die Frage von der Cat'shyrr hörte, wurde sie neugierig. Natürlich war es seltsam die Frage von ihr zu hören nach der Reaktion. Doch Shiai interessierte viel mehr die Antwort. Vielleicht hätte sie der anderen Frau doch zu hören sollen.

  • Während des Gespräches verfolgte Kelana den Blick von Shiai, der immer wieder zu einer Frau an einem etwas abgesonderten Tisch ging, ein wenig entfernt von den Männern.


    Die Frage von Shiya, wie sie nach Beleriar gelangt sei, ließ sie einen Moment nachdenken. Für einen Bruchteil einer Sekunde ging ihr Blick durch den Raum der Taverne und dieser Blick nahm auch die Fremde wahr, die mit einer Flasche in der Hand und einem etwas merkwürdig schiefen Lächeln auf die Gruppe der drei Frauen zu ging.
    Freundlich lächelnd blickte Kelana wieder zu Shiya. "Wisst Ihr Shiya, es gibt immer Gründe die einen dazu bewegen, etwas zu tun, was nicht gerade sinnig erscheinen mag." In ihren Gedanken sortierte sie, ob sie ihr von sich erzählen sollte oder auch lieber nicht.
    Dann fügte sie an: "Ich glaube, das wäre ein Thema bei einem gemütlichen Abend mit einem edlen Wein in geselliger Runde, mit etwas mehr Vertrautheit als hier."


    Damit beließ sie ihre Antwort und wandte sich zu der Fremden, die mit der Flasche eines wohl eher schlechteren Weines zu den drei Frauen gekommen war und um Hilfe fragte.
    Wortlos, die Fremde betrachtend, nahm Kelana ihr die Flasche aus der Hand und öffnete den Korkenverschluß. Zwar ging das Ganze ein wenig langsam voran, aber Kelana wußte was sie da tat und der Verschluß öffnete sich behäbig mit einem dumpfen "Plopp".
    Sie reichte der Fremden mit der linken Hand die Flasche und mit der rechten Hand den Verschluß. "Bitte sehr" verließ ihren Mund freundlich, aber ohne jegliche Regung.

  • Shiya zuckte leicht mit den Schultern. Es war klar, dass Kelana im Moment nicht erzählen wollte, wie und warum sie hierher gekommen war. Natürlich war Shiya neugierig, das war sie schließlich immer, doch sie wusste auch, wann sie besser aufhören sollte zu fragen. Dies war leider solch ein Moment.
    Bei dem Wort Vertrautheit musste Shiya allerdings schmunzeln. Vertrauen war wohl eine der wenigen Dinge, die ihr fremd waren. Seit sie ihre Heimat verlassen hatte, war sie niemandem sehr nahegestanden. Und warum sollte so etwas wie Vertrautheit ausgerechnet zwischen Kelana und ihr herrschen können?


    Als die Frau, die Shiya bereits vorher aufgefallen war, zu ihnen kam und darum bat ihre Flasche aufzumachen, reagierte die Cath'shyrr nicht darauf. Sollte sich doch eine der anderen dieser Aufgabe annehmen.

    Shiya wartete mit ihrer Antwort bis Kelana schließlich die Flasche geöffnet hatte. "Kennt Ihr denn einen solchen Ort an dem man guten Wein trinken kann? Ich bin noch nicht so lange in der Stadt, um mich hier auszukennen."
    Dann sah sie Shiai an und fügte hinzu: "Oder, Shiai, könnt Ihr mir ein schönes Gasthaus empfehlen? Ihr seid doch schon länger hier in Nir'alenar, nicht wahr?"

  • Sie war es in dieser Taverne nicht gewohnt, so wenig beachtet oder nur von oben herab gemustert zu werden und es gefiel ihr überhaupt nicht.
    Trotzdem merkte Chavariya, wann ihre Gesellschaft erwünscht war und wann nicht. Sie ordne die Fremden eindeutig in die Schicht ein, welche sich mit Ihresgleichen nicht abgab., daher erstaunte es sie nicht, das die Gruppe vor hatte, das Gasthaus zu wechseln.
    Dankend nickte sie der Frau zu, welche ihre Flasche geöffnet hatte und sprach dann mit ebenso freundlicher Stimme wie zuvor, ihr Lächeln war allerdings wie weggewischt.
    "Falls ihr die etwas wohlsituiertere Gesellschaft sucht, solltet ihr euch in den Zauberbrunnen begeben. Dort werdet ihr Vertrautheit allerdings vergeblicher suchen, als hier."
    Sie lies sich wieder am Nachbartisch nieder, der gerade soweit entfernt stand, das die Frauen sie noch verstehen konnten und goß sich etwas von der rubinroten Flüssigkeit ein. "Ansonsten könnte ich euch anbieten, eure 'gesellige Runde' hier zu suchen und diesen mittelmäßigen Wein mit mir zu teilen."
    Sie deutete mit einer lässigen Handbewegung auf die Flasche und ihre Augen trat dabei ein spöttisches Funkeln, welches die Wirkung ihrer Einladung jedoch nicht trübte.

  • Die Cath'shyrr musterte die fremde Frau, die auf ihre Frage geantwortet hatte. Eigentlich ganz schön dreist. Aber die Tatsache, dass diese sogleich ihren Wein anbot, sorgte dafür, dass Shiya nicht lange darüber nachdachte. Sie betrachtete die Flasche und sah dann Kelana und Shiai fragend an. Sie selbst wollte nicht entscheiden, ob die drei das Angebot annahmen oder nicht. Ihr war es schlicht und einfach egal.


    Noch einmal betrachtete sie die Fremde. Sie hatte dunkle Haare und dunkle Haut, sah sonst ganz normal aus. Allerdings wirkte sie ein wenig angesäuert. Das Lächeln mit dem sie an ihren Tisch gekommen war, war verschwunden.


    Stattdessen lächelte nun Shiya. Sie drehte sich zu Shiai und Kelana und fragte: "Was meint Ihr zu diesem Angebot?"

  • Shiai musterte die andere Frau genau. Irgendwie tat es ihr leid, dass sie so abgefertigt worden war von ihnen. Das gehörte sich nicht und war unfair. Während ihrer Überlegungen wirkte ihre Miene sehr verschlossen, doch als sie dann antwortete, lächelte sie der Frau am Tisch zu.
    "Warum nicht. Es ist ein nettes Angebot." Ihr Lächeln wurde noch eine Spur freundlicher.
    "Außerdem hat sie recht. Den besten Wein bekommt man immer noch im Zauberbrunnen, denn dies ist eine edle Gaststätte."
    Sie selbst würde heute dort nicht mehr hingehen. Sie hatte keine Lust noch mitten in der Nacht draußen umher zu laufen. Vor allem nicht einmal quer durchs Seeviertel. Außerdem musste sie morgen auch wieder arbeiten.
    Fragend sah sie zu Kelana.

  • Kelana verfolgte die Mimik der Fremden mit einem etwas nachdenklichen Gesicht. Sie hatte doch nichts getan, worauf die Frau hätte verärgert reagieren können. Immerhin hatte diese inmitten eines Gespräches um etwas gebeten und Kelana hatte ihr diesen Wunsch erfüllt.
    Verdutzt blickte Kelana die Fremde an, die dann etwas spöttelnd vom Zauberbrunnen erzählte und dann doch den drei Frauen ein Zusammensein anbot.


    Kelana wartete ab, was die beiden anderen dazu sagten, sie verfolgte ihre Blicke und nickte dann bestätigend. "Warum sollten wir nicht den Abend hier verbringen und dazu noch jemanden kennen lernen."
    Kelana lächelte einmal durch die Runde, nickte Shiya und Shiai zu.
    Kelana rief den Wirt zu sich und orderte eine weitere Flasche dieses Weines an den Tisch der jungen Frau und ging dann mit Shiai und Shiya zu der Fremden.


    An dem Tisch angekommen, streckte Kelana der Fremden die Hand entgegen. "Kelana ist mein Name. Ich wollte Euch nicht verärgern, aber Ihr seid während dem Gespräch auf uns zugegangen und keiner wußte so recht, wie er reagieren sollte."


    Kelana hoffte inständig, daß sie auch in dem Namen der anderen beiden gesprochen hatte und lächelte diesen zu.
    Dann setzte sie sich an den Tisch der Fremden.

  • Sie schüttelte Kelana`s Hand mit sanftem Druck und nun wieder freundlichem Lächeln. "Ich bin Chavariya. Und Ihr habt mich keineswegs verärgert", begann sie mit einem Blick, der ihre Worte Lügen strafte.
    "Viel eher erstaunt, denn in der schwarzen Katze trifft man selten jemanden an, der höfliche Gespräche in angemessener Lautstärke zu führen versucht." Passend zu ihrer Aussage dröhnten in diesem Moment die Geräusche von schallendem Lachen und splitterndem Glas zu ihnen herüber. Sie lehnte sich ein Stück zurück und betrachtete die drei Frauen näher. Ein durchaus interessantes Trio, wobei sie nur die Abstammung der Elfe eindeutig erkennen konnte.
    "Nun...ich hatte nicht vor euch zu unterbrechen. Ich weiß zwar nicht, wovon ihr gerade erzählen wolltet, aber es ist sicher interessanter als das, was ich zu sagen hätte." Sie warf den Dreien einen erwartungsvollen Blick zu, während sich das Glas in ihrer Linken gefährlich zur Seite neigte und sie sich gemächlich eine Haarsträhne um den Finger wickelte.

  • Shiai ging ebenfalls zum Tisch.
    "Mein Name ist Shiai und mich freut es auch euch kennen zu lernen."
    Sie war sogar überrascht, so viele Neue an einem Abend kennen gelernt zu haben.. Das passierte ihr selten. Meistens schafft sie das nicht einmal im Monat. Doch es stand immer noch die Frage, ob sie eine von ihnen überhaupt wiedersehen würde. Es wäre wohl ein Wunder.
    Als sie sah, wie sich das Glas neigte, griff sie schnell zu und versuchte es ohne es der Frau aus der Hand zunehmen, wieder eine etwas geradere Lage zu geben.
    "Entschuldigung, es sah so aus als würde es bald auskippen. Das wollte ich nur verhindern," entschuldigte sie sich leicht verlegen.

  • Shiya hatte sich geschickt erhoben und war Kelana und Shiai zu dem Tisch gefolgt, an dem sich die Fremde niedergelassen hatte. Sie wartete bis die anderen drei sich vorgestellt hatten und streckte dann ihrerseits die Hand aus - nur um sie sogleich wieder ein Stück zurückzuziehen, denn Shiai griff plötzlich nach dem Glas, das sich so bedrohlich neigte.
    Die Cath'shyrr wartete ab bis Shiai es wieder in eine weniger gefährliche Lage gebracht hatte und sagte dann zu Chavariya: "Chavariya, mich freut es ebenfalls Euch kennenzulernen. Mein Name ist Shiya."


    Anschließend setzte sie sich neben Kelana. Ihr war es ganz recht gleich mit drei weiteren Frauen an einem Tisch zu sitzen. So war sie zumindest nicht gezwungen viel zu reden - oder besser: viel von sich zu erzählen. Natürlich wären ihr auch ein paar Männer recht gewesen, doch im Moment war sie einfach glücklich, sich in einer netten Gesellschaft aufzuhalten. Mal sehen, was die anderen so zu erzählen haben. Shiya goss sich etwas von dem Wein ein, nickte Chavariya zu und trank einen Schluck.

  • Kelana spürte, daß die Worte von Chavariya nicht unbedingt der Wahrheit entsprachen, aber sie wog dem so gut wie kaum einen wichtigen Aspekt hinzu. Auch sie würde nicht unbedingt in einer ihr unbekannten Taverne mit drei ihr sehr unbekannten Frauen die Wahrheit sagen. Sie konnte nicht einschätzen, ob eine von den Dreien Interesse daran hegte, eine engere Freundschaft zu schließen, oder ob alle nur das Beste für sich erreichen wollten.
    Selbst sie war sich da nicht wirklich sicher.
    Dennoch versuchte sie diese Gedanken weit weg zu schieben und ganz einfach diesen Abend zu genießen. So schnell würde sie wohl kaum jemand Fremden kennen lernen wie an diesem Abend.


    Kelana flirtete gerade mit dem Wirt, daß er ihr seine Aufmerksamkeit schenken würde, als ein oder mehrere Gläser krachend zu Boden fielen und die Männer an dem anderen Tisch unbeherrscht laut wurden.
    Genervt ließ sie einen gefährlichen Blick zu dem Tisch an dem die Männer saßen schweifen.
    Einer von ihnen, ein unscheinbarer Jüngling, der nicht wirklich zu den anderen groben Männern passte, schreckte leicht zurück und nahm seinen Blick von ihr in den Raum.
    Eine Sekunde lang lag etwas wie Triumph in ihren Augen und sie hatte nun endlich Zeit dem Wirt ihre Bestellung aufzugeben.


    "Ich hoffe Ihr verzeiht mir, aber mein Magen knurrt" sprach Kelana mit einem entschuldigenden Blick, der aber gar nicht so entschuldigend gemeint war. Sie sagte dies bloß aus purer Höflichkeit.


    Dann blickte sie einmal in die Runde und goß sich einen kleinen Schluck Wein in einen Becher. Sie wollte hier nicht erzählen, daß sie so gut wie keinen Alkohl vertrug, allein schon ihrer Abstammung wegen. Das sie zur Hälfte ein Mensch war, zeugte von ihrem einzigen Pluspunkt in der Hinsicht, was Alkohol betraf. Etwas konnte sie davon genießen ohne unangenehme Folgen.
    Sie blickte Charvariya an und sprach: "Und was hat Euch in die "Katze" verschlagen?"
    Ein milder Gesichtsausdruck folgte dem Satz.

  • Ihre Mundwinkel umspielte ein Lächeln, als die Elfe das Glas sogleich wieder aufrichtete. Sie stellte es auf dem Tisch ab und nickte Shiai kurz zu.
    Dann wandte sie sich wieder mit forschendem Blick zu Kelana.
    "Ich bin fast jeden Abend hier", meinte sie.
    "Mir gefällt die ausgelassene Stimmung und es ist ein guter Ort für....Geschäfte." Das letzte Wort sprach sie mit einer geheimnisvollen Betonung aus, die keinen Zweifel daran lies, welcher Art von Geschäften sie hier nachging.
    "Doch auf Gesellschaft wie die eure trifft man hier eher selten. Verzeiht, aber ich habe während der unzähligen Abende, welche ich hier verbracht habe, noch nie jemanden vom Volk der Edelelfen gesehen." Ihr Blick wanderte zu Shiai und in ihre Augen trat ein seltsames Funkeln.
    "Wenn es Euch nichts ausmacht, würde ich also gerne wissen was Euch hierher verschlägt." Chavariya unterlegte ihre Bitte mit einem freundlichen Gesichtsausdruck und ließ von ihren Haaren ab. Der zuckersüße Duft ihres Parfums verbreitete sich inzwischen im ganzen Raum und sie war die Einzige, die ihn nicht mehr wahrnahm, der er nicht die Sinne vernebeln konnte.

  • Shiai war etwas überrascht, dass Chavariya sie direkt nach ihren Gründen fragte. Ihr selbst war noch nie aufgefallen, dass hier nur wenige Edelelfen herkamen. Sie überlegte einen moment,, versuchte sich an andere Abende zu erinnern.
    Während sie sich hinsetzte, was ihr auf einmal eingefallen war, antwortete sie dann.
    "Ich bin öfters hier. Hier in der Nähe wohne ich. Es erschien mir immer unsinnig bis zum Zauberbrunnen zu gehen, wo die schwarze Katze gleich um die Ecke ist. Vor allem wenn es schon spät ist. So hat mich wie so meist der Hunger hergetrieben."
    Sie sah zwischen den Frauen hin und her. Diese hatten bestimmt mit einer interessanteren Antwort gerechnet, aber dass sie auch nicht so erpicht darauf war zwischen lauter Elfen zu sitzen, das wollte sie nicht erwähnen. Sowohl in der Katze als auch im Zauberbrunnen und Korallenriff fand man die verschiedensten Völker, sodass man eigentlich kein Lokal irgendwem zu ordnen konnte. Zumindest empfand sie das so.

  • Bei der Erinnerung an Shiais knurrenden Magen musste die Cath'shyrr lächeln. Dann sah sie wieder zu Chavariya. Ja, sie hätte zu gerne gefragt welchen Geschäften diese Frau denn nachging, doch es war sicher dass sie keine Antwort erwarten konnte. Wer sich hier in der Katze herumtrieb wollte gewiss nicht offen darüber reden. Auf der anderen Seite hatte Chavariya es selbst angesprochen. Wie auch immer, Shiya beschloss sich erst einmal wieder mit Kelana zu beschäftigen. Vielleicht würde sie auch später noch einmal die Gelegenheit bekommen herauszufinden welchem Gewerbe Chavariya nachging.


    Sie sah Kelana fest in die Augen und sagte: "Mich würde interessieren was Euch in die Katze verschlagen hat. Wart Ihr zuvor schon einmal in Nir' Alenar? Oder kennt Ihr Euch ebenso wenig aus wie ich?"

  • Kelana verfolgte gespannt das Gespräch zwischen Charvariya und Shiai. Als Charvariya etwas von "Geschäften" erwähnte, auf die sie aber nicht näher ein ging, kam Kelana ins Grübeln. Ob sie eine von den....Frauen ist, die sich an die Männer verkaufen?
    Ungläubig starrte sie fast auf Charvariya, aber sie getraute sich auch nicht, eine Frage zu stellen, die ihre Gedanken klären würden.


    Ihr Gesicht zeigte allerdings kaum eine Regung von dem, was in ihr vor ging. Lediglich ein kleines Starren war ihr anzumerken.
    Kelana strich sich eine blonde Strähne aus ihrem Gesicht und als sie dies tat, wurde sie von der Cath'shyrr angesprochen.


    Erstaunt blickte Kelana Shiya an. Warum hegt sie ein solches Intresse an meiner Person. Will sie mich aushorchen?
    Den festen Blick, den Kelana nicht einordnen konnte erwiederte sie ohne Mühe und überlegte für eine Sekunde, bevor sie antwortete. "Ich war bereits schon mal hier in der Stadt. Allerdings ist dies ein paar Jahre hier und ich habe mich nie in solchen Vierteln wie diesen herum getrieben. Man kann also nicht sagen, daß ich mich hier auskenne."
    Kelana lockerte ihren festen Blick und schickte ein schnelles, aber ernst gemeintes Lächeln hinterher.


    Kelana hatte nicht vor zu erzählen, warum sie bereits schon hier war und vor allem nicht, warum sie noch nie in der "Katze" war.

  • Ein belustigtes Funkeln trat in ihre Augen, da die Frage, was man in diesem Gasthaus trieb nun einmal reihum gegangen und so ziemlich jeder ihr ausgewichen war. Eine merkwürdige Runde, jeder schien zu überlegen, worüber er sprechen sollte und worüber besser nicht.
    Chavariya hasste stockende Gespräche ebenso wie peinliches Schweigen. Sie nahm einen Schluck von dem Wein und hoffte die Frauen würden es ihr nach tun, um das ganze etwas weniger steif zu gestalten.
    "Ich kenne mich hier inzwischen recht gut aus und Viertel wie diese hier, sind nicht diejenigen, welche man meiden sollte. Ein scharfer Verstand ist oft gefährlicher als eine scharfe Klinge", meinte sie zu Kelana gewand.
    Tatsächlich hielt die junge Frau die Intrigen und Ränkespiele der Adligen für weitaus verhängnisvoller, als die Brutalität der einfachen Ganoven, die man mit etwas Geschick so leicht überlisten konnte.

  • Shiya senkte kurz den Blick und sagte leise, mehr zu sich selbst als zu Kelana oder den anderen: "Ich war noch nie hier." Sie hob kurz die Schultern und nahm dann einen großen Schluck ihres Weines. Für einen Moment dachte sie an den Tag, an dem sie nach Beleriar gekommen war. Schnell schüttelte sie diesen Gedanken ab. Eigentlich war es nicht so schlimm hier. Es gab doch so viel Neues, Interessantes. Und ein Zuhause hatte sie ohnehin schon lange nicht mehr. Sie würde einfach das Beste aus ihrer Situation machen, sich hier in Nir'alenar einleben. Vielleicht würde sie auch eine Arbeit finden. Ihre Zukunft stand in den Sternen.


    Als Chavariya gesprochen hatte musste die Cath'shyrr wieder lächeln. Sie sah die andere Frau an und erwiderte: "Umso besser wenn man über beides verfügt, nicht wahr? Aber sagt, welche Viertel sollte man Eurer Meinung nach meiden?"


    Die Frage war vollkommen ernst gemeint. Shiya interessierte es wirklich wie die Bewohner ihre Stadt sahen. Sie würde schließlich länger hier bleiben müssen. Aber natürlich hatte sie nicht vor diese Viertel wirklich zu meiden. Im Gegenteil waren diese wohl die interessantesten.

  • Während Kelana einen winzigen Schluck ihres Weines nahm, erzählte Chavariya etwas davon, daß es andere Viertel gäbe die man meiden sollte und das ein scharfer Verstand gefährlicher als jeder Klinge sei. Den Blick Chavariyas konnte Kelana nicht genau deuten, sie spürte allerdings, daß diese Frau sie auf irgend eine Art und Weise heraus fordern wollte. Ernst blickte sie die Frau an und entgegnete: "Dann kann ich ja beruhigt sein."


    Anschließend fing Shiya an zu reden und fragte Chavariya nach ihrer Meinung, welches Viertel denn wohl eher zu meiden schien. Kelana mischte sich ein und antwortete Shiya mit einem milden Lächeln. "Es kommt ganz darauf an, welche Art von Geschäften oder Abenteuern Ihr sucht. Und wie scharf Euer Verstand ist, wie Chavariya schon erwähnte, um keine nötigen Gefahren einzugehen."

  • Shiai war etwas erstaunt welche Wendung das Gespräch genommen hatte. Einen Moment überlegte sie, ob sie überhaupt etwas sagen sollte.
    Im Moment fühlte sie sich nicht ganz wohl in der Runde, warum auch immer.
    Lange würde sie eh nicht mehr bleiben, denn morgen musste sie pünktlich ihr Geschäft öffnen. Nach einem Schluck Wein antwortete sie.
    "Am Tage ist es egal welches Viertel man betritt, denn da passiert nicht viel und ansonsten hängt es wohl davon ab mit welcher Art von Leuten man verkehren möchte. Lässt man sich nicht auf die Adligen ein, so passiert einem auch was Intrigen angeht nicht viel. Doch die Klinge kann einen immer erwischen auch wenn man nicht den Kontakt zu den anderen sucht."

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