Autorenrecherche

  • Schon seit den frühen Morgenstunden, gleich als die Bibliothek geöffnet wurde, war Kaera in den Hallen des Wissens. Ascar hatte sich draußen vor den Stufen hingelegt, guten Wissens, dass es lange dauern würde, bis seine Freundin wieder aus dem Gebäude käme, ein Gebäude, welches er noch nie betreten hatte und sich manches Mal fragte, was darin so interessant war.


    Jetzt als es dämmerte, hörte er ihre Schritte auf den Stufen und blickte auf. Die Nymphe trug eine körperbetonte Hose und die Lederstiefel. Dazu ein tief dekoltiertes Hemd aus leicht durchscheinendem Stoff. Sie war nunmal eine Nymphe und zog immer Blicke auf sich. Natürlich in dieser Bekleidung noch mehr, aber als sie die Kleider ausgesucht hatte, hatte sie nur an ihren Roman gedacht und an die Recherche, die sie betreiben würde und nicht daran, ob mancher ihre Kleidung als unmöglich oder anzüglich einstufte. Ihre langen Haare wellten sich über ihre Schultern und ihr Gesicht war jetzt, nach ihrer Arbeit, sichtlich entspannt und hatte einen wunderschönen verklärenden Schimmer. Mit Büchern beladen eilte sie die Stufen hinab.


    "Ascar... ich habe völlig die Zeit vergessen. Tut mir leid. Du musst doch hungrig sein... Lass uns schnell nach Hause gehen. Mein Magen knurrt auch schon. Den ganzen Tag in der Bibliothek... ich muss von allen guten Geistern verlassen sein...", murmelnd begrüßte die Nymphe also ihren treuen Weggefährten und legte sich den Umhang um die Schultern. Dann trat sie ohne sich umzusehen einfach auf den Weg, der sie letzlich auf den Heimweg führen würde.

    Nutze die Talente, die du hast,
    die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen. :stern:


    Henry van Dyke

    Einmal editiert, zuletzt von Saniya ()

  • Seoul wusste nicht was ihn trieb genau hier lang zu gehen. Doch es schien eine Art Instinkt zu sein, denn als er aus der Gasse auf den Weg trat, sah er direkt in Kaeras Gesicht. Er musterte sie von oben bis unten und für einen Moment verdunkelte sich sein Ausdruck. Musste sie schon wieder so freizügig herumlaufen? Er versuchte sich damit zu beruhigen, dass sie nun einmal so war und nicht einfach versuchte andere damit zu verführen.
    Seoul trat auf sie zu. "Hallo, mein Engel."

  • Kaera wurde durch die bekannte Stimme aus ihren Gedanken gerissen und sofort erstrahlte ein Lächeln auf ihrem Gesicht. "Seoul! Wie schön dich zu sehen." Kurz verfrachtete sie die Bücher in einen Arm und strich ihm sanft über die Schulter, bevor sie ihm einen Kuss auf die Wange hauchte."Du triffst mich im Zustand völliger geistiger Umnachtung, wie so manch einer es nennen würde. Ich bin schon den ganzen Tag hier... aber jetzt kann ich nicht noch die Nacht durcharbeiten. Außerdem schreit mein Magen nach Nahrung. Aber was führt dich hierher?" Nachdem ein Moment zuvor noch Lilienduft in der Luft gewesen war, drängte sich nun der Duft des Flieders hervor.


    Ascar setzte sich neben seine Freundin und wartete Schwanz wedelnd. Er wusste genau, was Kaera für sein Gegenüber empfand und mochte diese dunkle Gestalt, die für andere vielleicht bedrohlich schien.

    Nutze die Talente, die du hast,
    die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen. :stern:


    Henry van Dyke

  • Er lächelte erleichtert. "Nun, irgendwann muss man ja aus dem Haus kommen," sagte er und gab Kaera einen Kuss auf die Wange. "Lass mich für dich die Bücher tragen und dich zum Essen einladen. Hast du nach etwas bestimmten gesucht?" er wies auf die Bücher und wartete, dass sie sie ihm gab. Aus der Hand reißen wollte er sie ihr nicht.

  • Kaera strahlte Seoul an und überließ ihm liebend gern die schweren Wälzer. "Das ist lieb von dir... ach, ich habe geschichtliche Daten nachgeschlagen. Außerdem die Sagen, die sich um den Untergang ranken, es gibt ja auch da Mystisches, was keiner belegen kann. Auf dem Ball sprach doch Captain Baltar Signes, mein alter Bekannter, von der Möglichkeit, die Insel verlassen zu können. Ich habe beschlossen, das einfach mal einzubauen. das war auch noch ein Teil der Recherche... Ich glaube, ich habe mich so ziemlich in den Mythen verloren. Aber ich habe schon eine klare Idee, wie meine Hauptperson in die Oberwelt kommt. Die Frage stellt sich nur später... wie kommt sie wieder zurück... das muss ich mir noch überlegen. Wie du siehst, ist meine Muse ganz fleißig. Doch sag, wie war dein Tag? Und warum treffe ich dich hier? Hast du einfach nur einen Spaziergang gemacht? Oder hattest du ein bestimmtes Ziel?"


    Ascar trottete vor dem Paar und schnüffelte vergnügt auf dem Boden irgendwelche Spuren hinterher.

    Nutze die Talente, die du hast,
    die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen. :stern:


    Henry van Dyke

  • Seoul trug ohne Murren die Bücher von Kaera und hörte ihr zu. Bei dem Namen Signes verzogen sich aber kurzzeitig die Mundwinkel. Zwar hatte er ihn nicht mit eigenen Augen gesehen, doch hatte er trotzdem am Tonfall gemerkt, dass er mit Kaera flirtete oder es zumindest wollte. Ein Umstand der ihm gar nicht gefallen hatte.
    "Ich war nur auf einen Spaziergang. Ohne Ziel." Er lächelte Kaera an. Wenn sie von ihrer Geschichte sprach wirkte sie ganz davon eingenommen. Er mochte es gerne wenn Wesen eine solche Leidenschaft entwickeln konnten. "Kann sie nicht genau so zurückkommen, wie sie hingelagt ist." Diese Variante schien am nahegelegensten.

  • Kaera schüttelte den Kopf. "Ich hab es so ähnlich geschrieben, wie es bei mir in Wirklichkeit war. Sie kam auf die Insel, bevor diese unterging. So wie ich... Und jetzt gelangt sie scheinbar durch Zufall an jemanden, der es mit Magie schafft, in die Oberwelt zu kommen. Nur das dieser noch keine Ahnung hat, wie man und ob man wieder zurückkommen kann. Er konnte ja noch keine Tests machen. Sie beschließt aus, dem Leser bislang unerkenntlichen Gründen, mit ihm zu gehen. Tja, und jetzt habe ich überlegt, ob es eine Sage gibt, über andere die auf die Insel kamen... so wie der Captain." Sie zuckte mit den Schultern. "Lassen wir das lieber, es ist für mich ein unendliches Thema. Wie war dein Tag?" Die Nymphe stand inzwischen jeden Morgen auf und fürchtete, ein Bote klopfe an ihre Tür, um ihr erneut eine solche Nachricht zu überbringen. In einer Nacht, als sie wie immer zu lang gearbeitet hatte und ihre Augen schon ganz schwach wurden, war sie über ihren Schrieben eingenickt und hatte geträumt. Sie erwähnte das zwar nicht, aber wie immer verriet ihr Duft, dass ihr etwas durch den Kopf ging. Anstatt allerdings zu sagen, dass ihr der Überfall auf Seoul noch in den Knochen steckte, schlenderte sie neben ihm her und fragte: "Wo gehen wir denn hin?" Sie traute sich, obwohl sie eine Nymphe war, nicht darüber zu reden. Eigentlich sprach sie ja über alles, aber irgendwie befürchtete sie ihn dadurch zu vergraulen.

    Nutze die Talente, die du hast,
    die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen. :stern:


    Henry van Dyke

  • Seoul beobachtete Kaera. Er wusste, dass etwas nicht stimmte. Dieser Duft der Nymphe hatte immer etwas zu bedeuten. "Mein Tag war ganz normal. Es war nicht so viel los im Laden von Valea und wir gehen dort hin, wo immer du auch hin möchtest." Er machte eine kurze Pause. "Wenn du mir verrätst was los ist. Sein fragender Blick war auf sie gerichtet.

  • Kaera tat überrascht und gab letzlich zu: "Wie immer hat mein Duft mich verraten... Wie ich das hasse..." Sie blickte zu Boden und überlegte, wie sie sich audrücken sollte. "Es ist völlig absurd und wahrscheinlich klingt es dumm... Aber seitdem dieser Bote an meine Tür klopfte und du von solchen Volltrotteln überfallen und der Sonne ausgesetzt wurdest... Seitdem erwarte ich das immer wieder, nur schlimmer..." Erst jetzt, als sie nicht mehr ihre Nymphenstärke aufrecht erhielt, sah man sogar leichte Schatten unter ihren Augen. Sie schob diese Gedanken fort und sah schmunzelnd zu Seoul. "Ich weiß ja, dass du nicht einfach ständig überwältigt wirst. Das ist lächerlich, aber ich kann nicht aus meiner Haut..."

    Nutze die Talente, die du hast,
    die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen. :stern:


    Henry van Dyke

  • Seoul lächelte sanft als Kaera ihre Sorge um ihn gestand und zog sie mit der freien Hand in seine Arm. "Ach, meine kleine Nymphe. Du hast recht. So etwas passiert nicht ständig und außerdem gehe ich nicht mehr ohne dich aus dem Haus. Mach dir bitte keine Sorgen. Ich pass besser auf. Das kann ich aber nur, wenn ich mir keine Sorgen machen muss, weil du dir Sorgen machst." Er betrachtete sie mit einem Lächeln und gab ihr einen leichten Kuss.

  • Kaera sah Seoul an und erwiderte schließlich sein Lächeln. "Ja, wenn das so einfach wäre...Aber ich werde versuchen, diese Bilder zu verändern... in positive... Es müssen meine Erfahrungen sein, die mich beängstigen. Ich würde es niemals ertragen, noch einmal einen geliebten Gefährten zu verlieren. Es hat mich schon einmal fast gebrochen... Verzeih, ich fange schon wieder mit alten Geschichten an. Lass uns in den Zauberbrunnen gehen. Aber vorher bringen wir noch die Bücher zu mir, dann kann ich Ascar sein Futter geben und ihn ruhen lassen." Die Nymphe sah zu ihrem treuen vierbeinigen Gefährten. Als dieser seinen Namen hörte, sah er sich kurz Schwanz wedelnd um, um dann weiterzutrotten.


    Kaera brachte also die Bücher, die sie sich zur Recherche ausgeliehen hatte nach Haus, versorgte ihren Hund und zog sich schnell um. Kurze Zeit später stand sie in einem hellgrünen langen Kleid vor Seoul, die Haare zu einem langen Zopf verflochten. "So, ich wäre dann soweit."

    Nutze die Talente, die du hast,
    die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen. :stern:


    Henry van Dyke

  • Seoul betrachtete Kaera von oben bis unten. Er griff nach ihren Händen und zog sie zu sich heran. "Du bist wieder einmal wunderschön"sagte er, während er ihr direkt in die Augen sah. Er küsste sie sanft auf den Mund. Dannließ er eine Hand los. "Gehen wir!" Ein schelmischen Lächelnb lag um seine Lippen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!