Fechtstunden für Tassia

  • "Ach das war doch harmlos. Es ist aber etwas Anderes, wenn Du einem leibhaftigen Geist gegenüber stehst. In dem alten Gemäuer, in dem meine Fechtschule sich befindet, spukt es richtig. Ein Geist eines verstorbenen Künstlers treibt dort sein Unwesen. Mittlerweile hab ich mich daran gewöhnt und einen besseren Schutz vor Dieben gibt es echt nicht." Arvanor grinste dabei und räumte weiter auf.

  • Wenn das so wäre, dann kühlte Tassias Begeisterung und Neugier für die Fechtschule Arvanors gerade etwas ab. Jedoch schalt sie sich kurz daruf schon in Gedanken wegen ihrer Feigheit.


    "Kann ich mir wirklich lebhaft vorstellen... der DIeb, der dem Geist begegnet möchte ich nicht sein." grinste die junge Frau und stellte das Eingesammelte zurück auf den Tisch.
    "Schade um das gute Essen." seufzte sie und blickte sich nochmals sicherheitshalber um.
    "Ich glaube, ich bin zu schreckhaft."

    Selbst zwischen tausend Sonnen
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    Ein Schein, der mich auf allen Wegen führt
    :tassi:

  • "Naja wir haben sicherlich noch genug in der Küche vorrätig. Eigentlich ist immer zuviel da. Aber ich habe einige Abnehmer in den ärmeren Vierteln, die sich immer sehr freuen, wenn ich oder Garon das übriggebliebene Essen vorbei bringen. Deshalb sage ich Sirana auch nie, dass sie weniger kochen soll und mein Vater findet es gut, dass ich den weniger bemittelten Bewohnern helfe. Und das gibt mir gleichzeitig die Möglichkeit, einige talentierte und lernwillige, junge Schüler zu finden."

  • "Eine sehr seltene Einstellung im hiesigen Adel... wenn ich mir diesen Komentar erlauben darf." sagte Tassia leise und bewunderte den edlen Herren vor sich. Arme gab es in der Stadt genauso wie die Reichen - nur dass sie sich selten umeinander kümmerten...


    "Und wenn du auf diese Weise noch Schüler findest, kann nichts schlechtes dabei sein. Ich wünschte Katan und Kairi hätten es auch ähnlich gehalten, dann würde es die Schule heute wohl noch geben..." fuhr das Mädchen ungehindert fort und plapperte fröhlich draulos.

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    :tassi:

  • "Naja was den hiesigen Adel angeht, da gibt es zum Glück auch noch andere die so denken und handeln wie ich. Es sind nicht alle dekadent, machtbesessen, gierig und lüstern. Nur sind leider einige dieser Damen und Herren mit einem extrem großen Einfluss gesegnet. Tja und einige agieren sogar sehr gerne zusammen und dann hat man es leider äußerst schwer. Aber dafür werden diese Damen und HErren ab und an von einer schwarzen Rose heimgesucht."


    Arvanor grinste schadenfroh, als er die letzten Worte aussprach.


    "Mich würde echt interessieren, wer hinter der Maske steckt. Aber dann wäre das ja auch kein Geheinis mehr."

  • "Manche Geheimnisse sollten gewahrt werden, denn Ihre Aufdeckung könnte dem Leben den gewissen Reiz nehmen." lächelte Tassia und legte den Kopf auf ihre gewohnte Weise schief.
    "Aber ein gewisses Interesse an dieser schwarzen Rose kann ich nicht verleugnen." fuhr sie aufgeweckt fort.


    "Wie gesagt, ich habe leider nicht die besten Erfahrungen mit dem Adel der Stadt gemacht. Daher rührt mein Misstrauen -also nichts für ungut."

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  • "Nun es ist wie mit Allem. Es gibt in jedem Stand vernünftige Leute und dann wieder welche, denen möchte man einfach nie mehr begegnen. Ich kenne zum Beispiel einige Bewohner hier in der Stadt, die mit mir nichts mehr zu schaffen haben wollen. Ich weiss nicht, ob Du davon gehört hast. Es gibt da in den dunkleren Vierteln der Stadt einen Ort, an dem man illegale Kämpfe für Geld ausfechten kann. Ich habe dorteinige Zeit zum Training gekämpft. Irgendwann hat man mir den Ratschlag gegeben, dort nicht mehr zu kämpfen."

  • Tassia schüttelte langsam und mit kurzem Funkeln in den Augen den Kopf und sah Arvanor fragend an.
    "Nein, davon höre ich gerade zum ersten Mal. Aber es hört sich zumindest interessant an. Bevor du mir davon abraten willst: vielleicht finde ich Kairi dort... und wenn nicht.. wer weiß, was sie mich alles gelehrt hat?" sprach sie bevor ihr Gegenüber nochmals zu Wort kommen konnte.
    "Vielleicht finde ich sie dort tatsächlich... wenn sie schon sonst nirgendwo zu finden ist. Irgendwie würde das zu dem Gebaren passen, dass sie in der letzten Zeit vor Ihrem Verschwinden an den Tag gelegt hat."
    Man konnte richtig merken, wie wichtig dem Mädchen die Suche nach der Schwertmeisterin war.

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  • "Nun diese Arena ist kein Spielplatz. Es ist ein blutiger Ort. Illegal und man gelangt nicht so einfach dorthin. Also Du wirst nicht mal eben dort hinein spazieren und herumschnüffeln können. Du mußt es Dir regelrecht verdienen. Selbst mit dem Tod einiger Kämpfer wenn Du Pech hast. Aber ich bezweifle das Deine Mutter dorthin gegangen ist. Ich glaube, sie ist überhaupt nicht mehr hier in diesem Teil der Insel."

  • Arvanor verzog auf einmal das Gesicht ein wenig schmerzverzerrt. Er war für einen Moment etwas weiß im Gesicht. "Uuh ich glaube, irgendetwas ist mir nicht bekommen. Entschuldige mich einen Moment, ich werd mich kurz mal waschen." Er lächelte freundlich aber an seinem Blick konnte Tassia erkennen, dass es ihm wohl nicht sonderlich gut ging. Sehr plötzlich war dies geschehen. Der Klingentänzer verschwand aus dem Raum.


    Im Waschzimmer wusch er sein Gesicht. Das kühle Wasser konnte die plötzlich aufgetretenen Hitzewallungen nicht ganz vertreiben. Er wurde doch nicht plötzlich krank? Er würde wohl einen befreundeten Heiler besuchen gehen und sich ein Mittlechen geben lassen. Er atmete kurz durch und ging dann wieder zu Tassia zurück.

  • "Ich habe auch nicht vor zu spielen. Ich denke, mir ist ganz gut bewusst, dass es sich nicht um einen Spielplatz für unerfahrene Grünschnäbel handelt." stellte Tassia ein ganz klein wenig gekränkt klar.


    "Außerdem muss ich doch jeden Strohhalm, der mir bei der Suche nach Kai... meiner Mutter hilft, nutzen. Ich habe wirklich keine Ahnung mehr, wo ich noch zu suchen habe. Wo kann sie denn sein, wenn sie deiner Meinung nach nicht mehr auf diesem Teil der Insel ist?" wieder ein Hauch von Verzweiflung und Hilflosigkeit, doch so kurz, dass man meinen könne, es wäre Einbildung.


    Als Arvanor den Raum verlies, blickte das Mädchen ihm besorgt hinterher. Sein Lächeln hatte aufgesetzt und beunruhigend auf Tassia gewirkt. Sie hoffte, dass es sich um nichts sehr ernstes handelte und ihm wirklich nur irgendetwas nicht bekommen war.
    Als Arvanor wieder zurückkehrte, sah sie ihn besorgt an und versuchte stumm zu ergründen, ob es ihm denn immer noch so schlecht ginge.
    "Kann ich dir irgendwie helfen?"

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  • "Es geht schon. Es ist nur eine kurze Unpässlichkeit aber ich gehe gleich zu einem befreundeten Heiler und lasse mir zur Vorsicht ein paar Kräuter geben. Ich weiß ach nicht, woher das so plötzlich gekommen ist. Ich war in den letzten Jahren immer kerngesund, nicht einmal den kleinsten Schnupfen. Deshalb verwundert mich dieser Schwächeanfall etwas." Arvanors Lächeln wirkte nicht ganz so überzeugend aber immerhin lächelte er.

  • Tassia nickte ein wenig nachdenklich.
    "Soll ich dich begleiten? Nein, ich schätze, das wäre zu aufdringlich von mir. Entschuldige meine Überschwänglichkeit..." sprach Tassia und versuchte ein wenig verunglückt zu lächeln. Sie hoffte wirklich, dass diesem Mann nichts weiter fehlte. Irgendwie mochte sie ihn und bei ihm waren die Erinnerungen an Kairi lebendiger denn je.


    "Schätze, dann wird es wohl Zeit, mich wieder meiner Suche nach Kairi widmen. Solltest du etwas erfahren... du weißt ja denke ich, wo ich wohne.."

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  • Arvanor schüttelte seinen Kopf mit den schwarzen Haaren. "Nein, nein, ich kann schon alleine zum Heiler gehen. Danke für das Angebot." Er lächelte und es erschien Tassia, dass seine Augen schon wieder den Glanz zurückgewonnen hatten. "Natürlich, sollte ich etwas von Deiner Mutter hören, werd ich Dir sofort Bescheid geben. Darauf kannst Du dich verlassen!" Arvanor begleitete Tassia zum Ausgang, nahm sie freundschaftlich in den Arm, wie man halt die Tochter einer guten Freundin umarmte und verabschiedete sich von ihr. "Und such nicht die Arena, kleine Tassia, es würde Dir nicht gut bekommen. Die Kämpfer und Kämpferinen dort sind noch zu gut für Dich. Wenn Du nicht hören solltest, werde ich für einen Moment die Rolle eines Vaters übernehmen und Dir den Hintern versohlen. Darauf kannst Du Gift nehmen!" Er grinste und winkte Tassia noch einmal zum Abschied zu.

  • Nur kurz verdunkelte sich Tassias Gesichtsausdruck - als Arvanor das Wort "Vater" in den Mund nahm.
    Sie seufzte leise, denn wahrscheinlich war in Arvanors Worten wirklich ein wahrer Kern und die Arena würde kein Ort für sie sein und doch ließ ihre neu gewonnene Neugier nicht nach. Irgendwo würde sie Kairi finden, und wenn sie dafür auch in diese Arena müsste. Es wäre schon zu schaffen und es hieß vorerst noch, dass sie weiter trainieren musste, bis sie gut genug war.


    Nur kurz drückte sie sich während der Abschiedsumarmung an Arvanor - nur einen kleinen Moment das Gefühl der fremnden Geborgenheit genießend und lächelte ihn an.


    "Danke, auf eine Belehrung kann ich verzichten." gab Tassia zurück, ehe sie sich zum gehen abwandte.

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