Fechtstunden für Tassia

  • Tassia war während des Schauspiels einen Schritt zurück getreten - es kam ihr zu sehr nach Magie vor und dem vertraute sie nicht recht.


    "Sehe ich ängstlich aus? Ich werde schon aufpassen, dass dieses... was auch immer es ist... noch nicht mal die Gelegenheit bekommt, mich verletzen zu können." lächelte sie selbstsicher.


    Neugierig, aber auch mit einem gewissen Respekt beobachtet Tassia das Wesen. Sie wusste nicht was sie nun erwarten würde, doch das wusste man vor einem Kampf nie.
    Mit leicht versetzten Beinen nimmt Tassia die Stellung ein, die schon Kairi damals zu Anfang eines Kampfes immer eingenommen hatte. Aber schon jetzt mag Arvanor erkennen, dass Tassia eine offensivere Haltung hat, sie scheint nur abzuwarten, was nun auf sie zukommen würde.

    Selbst zwischen tausend Sonnen
    Erstrahlt dein Herz am hellsten
    Ein Schein, der mich auf allen Wegen führt
    :tassi:

  • "Es ist nur ein magischer Übungspartner. Die Elfen auf der Oberwelt haben diese Magie häufig eingesetzt um unnötige Verletzungen zu vermeiden. Hier auf Beleriar dagegen, sind diese Übungskreise in Vergessenheit geraten! Also wehrt euch."


    Der blaue Gesell aus purer Energie machte einen Ausfallschritt nach vorne und seine Klinge zuckte schnell hervor, wie eine Schlange die zustiess."

  • Tassia kam nicht mehr dazu, Arvanor etwas zu antworten. Genauso schnell wie ihr Übungspartner mit dem Schwert zustieß, riss Tassia ihre Klinge hoch und verlagerte ihr Gewicht auf ihren hinteren Fuß. Schnell geht sie in die Knie und taucht förmlich unter der Attacke hinweg.


    Sie sind nur aus Magie geschaffen... heißt das, ich darf alle Skrupel fallen lassen? fragte Tassia sich kurz und ließ sich zur Seite fallen um einem weiteren Angriff zu entgehen. Sie ist sich nicht sicher, Kairi hatte ihr immer gepredigt, dass Leben heilig sei, aber was war mit Magie? Die zählte doch nicht oder? Ihre Unsicherheit wirkte sich auch auf ihre Bewegungen aus und so wurde jede Attacke der Magiegestalt zu einem harten Brocken für das Mädchen.


    So habe ich es nicht gelernt. Ich laufe nicht davon... Nicht vor Magie! schoss ihr durch den Kopf als sie einem Schlag auswich. Mist! Es war eine Finte! Tassia riss mit Gewalt ihr Schwert hoch und fing den das Schwert ihres Gegenübers damit ab.
    Plötzlich spürte sie etwas heißes durch ihre Adern laufen, es brannte bestialisch und fast hätte sie ihr Schwert fallen gelassen. Um Fassung ringend trieb das Mädchen ihren Übungspartner nun vor sich her. Ihre Attacken folgten schnell und hart aufeinander. Sie wollte ihn loswerden, Feuer brannte in ihr und es schien nur kühler zu werden, wenn sie auf ihren Gegenüber einschlug.

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  • Arvanor schaute sich interessiert an, wie sich Tassia mit dem magischen Duellanten aus dem elfischen Meisterkreis schlug. Sie war äußerst aggressiv, besass viel Kraft aber in einem Kampf gegen einen erfahrenen Fechter, wäre sie dutzende Male gestorben. Für normale Gegner war sie die Personifizierung des Todes, aber ein guter Fechter wäre ihr Ende. Sie mußte noch einiges lernen, aber Arvanor war sich sicher, dass sie eine verdammt gute Schülerin abgeben würde. Einzig und allein diese Wutausbrüche mußte sie in den Griff kriegen. Nachdenklich stellte er den Hebel weiter. "Nun wird er stärker werden Tassia. Konzentriere Dich, lass ab von der Wut, sie wäre Dein Ende."

  • Tassia nahm die Worte des Mannes nur durch einen Schleier wahr - unddeutlich und verschwommen - und doch wusste sie, was er ihr damit sagen wollte.


    Sie entfernte sich von dem Trainingsobjekt um eine Runde ruhig Luft zu schnappen. Das letzte Mal, dass sie sich so aufgewühlt gefühlt hatte war schon lange her. Damals hatte sie mit ihrer Mutter trainiert und sie beinahe schwer verletzt.


    Die kleine Pause, die Tassia sich gegönnt hatte, stellte sich im Nachhinein als Fehler heraus, da sie dem magischen Trainingspartner Gelegenheit bot, anzugreifen. Doch damit hatte Tassia fast gerechnet. Auch wenn Magie im Spiel war, manche Dinge könnte man einfach voraussehen.


    Sie schlug sich eigentlich recht wacker, keiner der gegnerischen Hiebe traf sie, aber im Gegenzug wurden auch all ihre Hiebe abgewehrt. Tassias Konzentration schärfte sich noch einmal, als sie ein erneutes aufflammen in ihrem Herzen spürte. Nur für den Bruchteil eines Augenblickes sah sie die Schwäche in der Abwehr ihres Gegners, aber dieser Bruchteil reichte ihr. Sie trat einige Schritte zurück und führte eine Finte aus, auf die ihr Gegenpart einging. Dann wirbelte sie herum und schneller als jemand sehen konnte, durchtrennte Tassia den ungeschützen Hals des Magiewesens.
    Am meisten verwunderte sie, dass ihr Schwert sich anfühlte, als ob es von jemand anderem geführt worden wäre.

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  • Arvanor hatte die Veränderung in Tassia bemerkt. In ihr war eine große Kraft, eine Kraft welche seiner Meinung nach eine Gefahr darstellen konnte. Für heute sollte es genug sein. Er wollte nicht, dass diese Kraft ausbrach, denn sie schien nicht guten Ursprungs zu sein. Er hatte seit seinen Erlebnissen vor ein paar Jahren ein geradezu unheimliches Gespür für übernatürliche Dinge entwickelt und dies hier war mit großer Sicherheit nicht natürlich.


    "Ich glaube, für Heute war das genug. Es ist viel Kraft in Dir, Tassia. Aber diese Kraft ist ungestüm und ohne Ziel. Sie richtet sich gegen Alles und Jeden. Das ist nicht gut. Ein Kämpfer sollte in einem Kampf seine Emotionen in Zaum halten, sonst sind sie sein Untergang. Besonders Gefühle wie Angst, Hass und Verzweiflung sind der Untergang eines Kämpfers. Lernt man aber, diese Gefühle in Zaum zu halten und richtet die darin enthaltene Energie kanalisiert gegen seine Gegner, ist sie nützlich. Du mußt lernen, diese Gefühle zu kontrollieren, dann wirst Du fast unbesiegbar."

  • Während Arvanor zu Tassia sprach, drehte die junge Frau ihm den Rücken zu. Ihre Hände zitterten und beinahe hätte sie ihr Schwert fallen gelassen. In dem Moment, als das Magiewesen "tot" zu Boden gegangen war, meinte Tassia, das Blut, das durch sich ihre Adern drängte, würde brennen.


    "Weise Worte, wie mir scheint." sprach sie schließlich und hoffte, dass das Zittern in ihrer Stimme nicht zu deutlich wäre. Langsam verebte dieses warme Gefühl in ihr wieder und sie war mehr als nur froh darum.
    "Aber ein Kämpfer ohne Emotionen... wäre er nicht nur eine Marionette?"

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  • "Nein wäre er nicht, denn er schaltet seine Emotionen nicht ab, er lenkt sie nur in die richtige Richtung und zwar so, dass sie sein Tun nicht beeinflussen. Nur scheint mir das bei Dir nicht möglich im Moment. Zu stark sind die negativen Schwingungen in Dir. Und solltest Du bei einem Kampf dein Familienschwert führen, dann weiss ich nicht, was passieren würde!"

  • Schon wieder Arvanors Worte in Richtung des Schwertes von Tassias Mutter. Was ist in der Vergangenheit nur vorgefallen, dass er so vorsichtig über dieses wirklich schöne Stück redete? Tassia konnte es sich nicht wirklich zusammenreimen.
    Schwungvoll drehte sie sich zu dem Mann um, mittlerweile wieder ganz gut beherrscht.


    "Warum redet Ih so über dieses Schwert, Arvanor? Was hat es denn damit auf sich? Ich verstehe es nicht..." plapperte sie los, ihre Neugier kaum in Zaum halten könnend.

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  • "Dieses Schwert ist lebendig und seine Herkunft ist eindeutig dunkler Natur, Tassia. Ich selber habe die düsteren Verlockungen dieser Klinge gespürt und sie nur mühsam verdrängen können. Im Moment scheint die Klinge zu schlafen aber wehe sie wird wach, dann weiss ich nicht, was sie ihrem Besitzer antun wird."

  • Tassia zuckte mit den Schultern und zog ihren Mantel wieder an nachdem sie die beiden Schwerter an ihrem Gürtel befestigt hatte.
    "Solange sie schläft, scheint ja alles in Ordnung zu sein." befand sie und jugendliche Unbekümmertheit schwang in ihrer Stimme mit.
    Tassia knackste mit den Fingern und blickte auf den Boden.
    "Eine praktische Vorrichtung, dieses Magie-Ding. Das erspart den Trainingspartner."

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  • Arvanor nickte. "Ja eine mehr als praktische Erfindung und sie erspart so manche Blessur. Obwohl es angeblich auch einen Meisterkreis geben soll, wo die Verletzungen echter Natur sind. Aber bisher haben meine Nachforschungen noch kein brauchbares Ergebnis ans Tageslicht gefördert."

  • "Vielleicht befindet sich dieser Meisterkreis gar nicht auf der Insel? Vielleicht findet man ihn... über dem Meer?" mutmaßt Tassia, deren Interesse sichtlich aufgeflammt ist. Das Leben im Hafenviertel bei Kairi war nicht langweilig gewesen, aber dennoch fand Tassia mehr und mehr Gefallen an der Tatsache nun frei durch die Stadt streifen zu dürfen - es brachte viel Neues und Interessantes mit sich.

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  • "Ihr meint die Oberwelt. Diese Vermutung liegt nahe aber wie soll man nach Oben kommen? Es ist angeblich kein Weg bekannt, diese Insel unter dem Meer zu verlassen." Arvanor goss zwei Becher mit rotem Wein ein und reichte einen davon Tassia. "Wenn ihr weiter seid im Kreis, dann werde ich euer Gegner, dann bekommt ihr wenigstens einige blaue Flecken." Er lachte dabei.

  • "Ja, ich meine die Oberwelt." bestätigte die junge Frau und blickte dorthin hinauf, wo eigentlich der Himmel sein sollte.
    Tassia nahm den Becher mit Wein entgegen und stellte lächelnd fest, dass es wohl, obwohl Arvanor auch ein Lehrmeister der Schwerter war, wie ihre Mutter, einige Unterschiede gab. Alkohol nach dem Fechten hätte Kairi nie erlaubt.


    "ICh weiß, dass es scheinbar keinen Weg gibt, diese INsel zu verlassen. Schade eigentlich..." sprach sie und trank einen Schluck vom Wein.


    "Na ich hoffe, dass es nicht zu viele blaue Flecken werden. Zumindest werde ich mir Mühe geben." grinste Tassia.

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  • "Nun es gibt eine Gerüchte, dass irgendwo auf der Insel ein Zugang zur Oberfläche sein soll. Ich kann mir nur nicht vorstellen, wie das sein kann. Manhe Quellen berichten von einem Tunnel der irgendwann nach Oben führt, andere Quellen erzählen von einem magischen Tor, welches von einem grausamen Wächter bewacht wird. Vielleicht gibt es solch einen Weg, vielleicht ist es aber nur aus der Hoffnung der hier unten Ansässigen entsprungen."

  • "Ob man Gerüchten Glauben schenken sollte? Ich weiß ja nicht... " sagte das Mädchen und zog ihre linke Augenbraue hoch, sodass sie nachdenklich aussah.
    "Ich glaube, dass sie nur dazu dienen, um die Hoffnung in den Herzen der hier lebenden Menschen zu schüren." fuhr sie weiter fort und nippte nochmals an ihrem Wein.


    "Aber lassen wir das... Wenn ich richtig verstanden habe, erlaubt Ihr es mir, hier zu trainieren. Dafür danke ich Euch im Vorhinein schon sehr. Gibt es bestimmte Sachen, auf die ich vielleicht achten muss?"

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  • "Hoffnung ist nie verkehrt aber wie bei den meisten Gerüchten und Legenden steckt irgendwo immer ein Funke Wahrheit." Arvanor lächelte kurz und drehte an einem der Hebel. "Worauf ihr achten müßt? Na ja ihr solltet die Finger von dem blauen Kristallhebeln lassen, das wäre keine gute Idee."

  • Tassia nickte um Arvanor zu zeigen, dass sie die Kristallhebel nicht anrühren würde - auch wenn sie zugegebenermaßen schon etwas neugierig auf diese Technik ist.
    "Das ist kein Problem." lächelte das Mädchen und im einfallenden Licht mag sie noch jünger wirken als bisher.
    "Ich kann Euch gar nicht sagen, wie sehr es mich freut, hier trainieren zu dürfen. Seit Kairi scheinbar spurlos verschwunden ist, ist es ziemlich langweilig geworden..." sprudelte aus ihr heraus.

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  • "Nun Langeweile ist natürlich nicht schön. Wie wäre es, wenn ihr ab und an ein Buch lesen würdet? Ich besitze alleine einige Hunderte Bücher über den Kampf. Gute Reflexe alleine machen noch keinen Krieger!"


    Arvanor drehte einen Hebel und das Pult senkte sich langsam in den Boden. "Für Heute sollte es reichen."

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