Fechtstunden für Tassia

  • Tassia blickte immer noch dorthin, wo die Rose vergangen war. Die Blume hatte der jungen Frau gefallen, sie hatte ihr Bild in ihrem Kopf hinterlassen.


    "So schnell vergeht so manche Schönheit." flüsterte das Mädchen leise und schüttelte langsam den Kopf, um die Gedankenlosigkeit wieder abzuschütteln.


    "Seltsame Geschenke bekommst du da." grinste Tassia verhalten.

    Selbst zwischen tausend Sonnen
    Erstrahlt dein Herz am hellsten
    Ein Schein, der mich auf allen Wegen führt
    :tassi:

  • Arvanor grinste. "Ja ich bekomme schon sehr seltsame Geschenke aber das best Geschenk war vor Kurzem die Lieferung von zwei Dutzend Übungsschwertern für meine demnächst öffnende Fechtschule. Ich hatte einige Gespräche deswegen geführt und hatte mich auch zu einigen bekannten elfischen Fechtern begeben. Ich war überrascht als ich vor drei Tagen eine Lieferung bekam vom Elfenschmied Candalir erhielt. Jetzt brauche ich nur noch die richtigen Schüler dafür."

  • Tassia lächelte. Sie musste sich an Kairi erinnern, die sich immer über zu wenige Schüler in der Stadt beschwert hatte. Was sie wohl zu einer weiteren Schwertschule in der Stadt sagen würde?


    "Ich habe gehört, Elfen sollen sehr gute Kunstschmiede sein. Sicherlich sind es sehr schöne Schwerter, die du bekommen hast."

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  • "Es sind die besten Klingen die man für Geld erhalten kann auf dieser Insel. Es gibt nur wenige Schwertschmiede die noch besser sein sollen. Aber die befinden sich nicht hier, sondern Oben!"


    Arvanor machte eine Geste mit der linken Hand in Richtung Himmel.

  • Tassia folgte Arvanors Geste kurz mit ihrem Blick und nickte langsam und bedächtlich. Ja, auch ihr war zu Ohren gekommen, dass die Schmiede, die über dem Meer arbeiteten, wahre Meister waren - zumindest einige davon.


    "... wie sich so vieles bessere oben befinden soll..." flüstert Tassia kurz verbittert.

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  • "Ach nicht Alles da Oben ist wirklich besser, naja außer die Sonne natürlich. Aber irgendwann finden wir einen Weg um die Tiefen des Ozeans hinter uns zu lassen und diese Insel wird den Fluch der Götter hinter sich lassen. Aber bis dahin haben wir noch Einiges zu erledigen, wie endlich was zu essen. Also lass uns gehen, mein Magen knurrt!"

  • Und wie lange mag das noch dauern? fragte Tassia sich in Gedanken, sagte aber kein weiteres Wort dazu.


    "Ich folge dir auf Schritt und Tritt." lächelte Tassia Arvanor an und sieht sich nochmals um, Arvanors vier Wände gefielen ihr sehr gut.
    Eine Kleinigkeit zu Essen könnte sie wirklich auch vertragen unterwegs hatte ihr Magen schon ein paar Mal leise geknurrt, doch sie hoffte, dass es niemandem aufgefallen war. Und alleine die Tatsache, dass sie nicht alleine daheim essen musste, machte diesen Tag zu etwas Besonderem.


    So folgt Tassia Arvanor also an die Tafel und ist überrascht. Sie hatte mit sehr viel Luxus gerechnet, doch was sie sah, entsprach nicht ihren Vorstellungen. Alles in diesem Haus schien irgendwie zum Charakter des Hausherren zu passen - in der ganzen Art und Weise.

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  • Arvanor hatte den Blick bemerkt und richtig interpretiert. "Was hast Du denn gedacht? Das ich jeden Tag von goldenen Tellern esse, dass ich unseren Reichtum jedem zur Schau stelle? Nein, so war meine Familie zum Glück nie. Außerdem waren wir nicht vom ersten Shet A'kil adlig. Das wurden wir erst später, vor etwa fünf Generationen. Einer meiner Vorfahren soll sogar ein Pirat gewesen sein. Das ist ein Teil meiner Familiengeschichte, den ich unbedingt einmal verifizieren werde. Es wäre doch lustig, ein Pirat in der Familie und sogar den Gerüchten nach, ein recht erfolgreicher und charmanter Kerl. Aber egal."


    Arvanor grinste schelmisch und deutete auf den Tisch, auf dem eine kleine Platte mit dampfendem Braten, Kartoffeln und allerlei Gemüse der Saison bereit stand. Dazu etwas Brot und Käse, sowie für den krönenden Abschluss etwas Obst.


    "Dann hau kräftig zu, sonst wird meine liebe Haushälterin zur wahren Bestie, wenn wir ihr Essen nicht zu würdigen wissen."

  • "Oh entschuldige... ich wollte nichts falsches von dir und deiner Familie halten. Es ist nur... ich weiß nicht... von Adligen erwartet man ja praktisch, dass sie ihren Reichtum - ihre Überlegenheit dem einfachen Volk gegenüber, wenn du es so willst - zur Schau stellen, wo sie nur können. Ich erinnere mich da an eine blöde... äh, ich meine adlige Dame, die neulichst naserümpfend in Richtung Hafen zu einer der sogenannten Wohltätigkeitsveranstaltungen gefahren wurde. Denke nichts falsches von mir... ich gehöre durch die Hinterlassenschaften meiner Mutter selbst nicht zu den armen Bewohnern der Stadt, aber ich stehe dem Adel doch skeptisch gegenüber." platzte es regelrecht aus Tassia heraus während sie es sich am Tisch bequem machte und ihren Teller mit den köstlichen Speisen auflädt.
    Da sie meistens alleine war, machte sie sich selten große Mühe bei der Zubereitung ihrer Nahrung und so war dieses Essen eine wahre Abwechslung für sie.


    "Ich bin sicher, ich weiß, wie man deine Haushälterin nicht zur Bestie werden lässt." grinste sie.

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  • "Die einzige Überlegenheit die ich manchmal zur Schau stelle, ist meine Fechtkunst. Aber selbst da halte ich mich zur Zeit eher zurück. Duelle vermeide ich wo ich nur kann, denn es ist manchmal so, als ob da etwas in mir ist, dass heraus will und ich versuche das zu verhindern. Außerdem wird mich meine Fechtschule auf Trab halten. Vielleicht hast Du ja schon die Aushänge in der Stadt gesehen. Aber ich werde mir meine Schüler aussuchen, wobei Rang und Namen keine Rolle spielen werden, wenn ich den oder die Schülerin für geeignet halte!" Arvanor biss herzhaft in ein Stück vom Rind.

  • Tassia überlegte kauend, was sie nun als nächstes sagen sollte. Arvanor kam ihr sehr besonnen und so gar nicht adelig vor je mehr sie mit ihm redete.


    "Ich denke, jeder Mensch hat etwas, mit dem er sich brüsten kann..." setze sie an und schob sich noch ein Stück Kartoffel in den Mund.
    Jeder... nur ich nicht... mir gelingt nicht mal die Suche nach meiner Mutter...

    "Kairi hat mir manchmal von der alten Schwertschule ihres Vaters erzählt. Ich weiß nicht, ob es in deiner Fechtschule ähnlich sein wird... und doch muss ich sagen, hat mich die Neugier gepackt." lächelte sie verlegen.

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  • "Kairis Schule war etwas bodenständiger, traditioneller. Ich verbinde alte Kunst mit neuen Elementen, dazu kommen einige längst vergessene Dinge und ein Schuß Mystik." Arvanor lächelte geheimnisvoll. "Deine Mutter wußte, dass ich auf der Suche nach etwas war und ich habe es gefunden. Nun werde ich dieses gefundene Wissen einsetzen, in Maßen." Er trank einen Schluck Wasser. "Ich bin mir sicher das ich mit meiner Fechtschule nicht nur für Begeisterung sorgen werde. Es gab schon im Vorfeld einiges an Kritik aber da bn ich nun einmal stur und was ich mir in den Kopf setze, dass tue ich. Witzig ist, dass ausgerechnet mein Vater diesmal keine Kritik geübt hat, jedenfalls nicht in meiner Anwesenheit. Ob er es gutheißt, bezweifle ich aber solange die Geschäfte nicht darunter leiden, wird er es dulden. Außerdem hilft mein Freund Dalandir mit. Nennen wir es eine neue Herausforderung!"

  • Als Arvanor seinen Vater erwähnt, verliert Tassia für einige Momente ihr Lächeln aus dem Gesicht. Zu viele Fragen hatte sie zu ihrem eigenen Vater, den sie nie kennen gelernt hatte und zu dem ihr keine Fragen beantwortet wurden. Es war ein komisches Gefühl für die junge Frau, so überhaupt nichts über die Vergangenheit ihrer vermeintlichen Mutter und ihrem unbekannten Vater zu wissen. Ein Gefühl, das an ihrer sonst so fröhlichen Natur zehrte.


    "Wie gesagt.. meine Neugier hast du erweckt... wenn du nichts dagegen hast, würde ich mir deine Schule gerne ansehen... wenn nicht als Schülerin, dann als neugieriger Zaungast, der dem Geschlecht einiger guter Schwertmeister entspringt." findet Tassia schließlich ihr Lächeln mühsam wieder. Es war ungerecht, einem Fremden böse oder beleidigt zu sein, nur weil sie im tiefsten Inneren brennende Fragen quälten.

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  • Bevor Arvanor etwas auf Tassias Worte erwidern konnte, begann die Fleischplatte zu schweben. Innerhalb einer Sekunde ear sie an der Decke. Etwas Bratensaft tropfte herunter auf die Tischdecke. Dann fiel sie einfach wieder runter und Bratenstücke waren überall verteilt im Speisezimmer.

  • Arvanors linke Augenbraue zuckte fragend skeptisch hoch. Er war nicht geschockt, seltsam ruhig und gefasst. Aber merkwürdig war das Ganze irgendwie schon. "Ähm, ja, was essen wir jetzt? Ich glaube, das war dann ein uneingeplantes Ende. Da ich nicht annehme das wir Beide dafür verantwortlich sind, wird diese jähe Beendigung von außerhalb gestartet worden sein." Er stand auf und wischte sich einen Happen Fleisch von der rechten Schulter. Dann begann er in aller Seelenruhe etwas aufzuräumen.

  • In dem Moment als die Platte die Decke erreichte, reagierte Tassia unheimlich schnell, sprang auf und zog aus Gewohnheit das Schwert Kalay an ihrer Seite. Unglückversprechend funkelte die Klinge im hier herrschenden Licht.
    Das Geräusch der fallenden Platte lies die junge zusammenzucken und kurz die Augen schließen. Unsicher blickte sie sich um, dann wanderte Ihr Blick voll Misstrauen zu Arvanor. Eine stumme Frage lag in den tiefblauen Augen des Mädchens.
    Beiläufig bemerkte Tassia, wie sehr ihr der Schreck in die Glieder gefahren war, ihr Herz klopfte wie verrückt in ihrer Brust, auch ihr Atem hatte sich beschleunigt.


    Seine Ruhe war für sie unverständlich. Langsam ließ sie Kalay wieder zurück in die Schwertscheide fahren, auch wenn sie sich sicherer gefühlt hätte, es gezogen zu wissen.



    (Oh... unsere Antworten haben sich überschnitten *g*)

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  • "Was stehst Du da rum? Willst Du mir nicht lieber helfen, die Schweinerei hier zu beseitigen? So lecker das Essen ist, jetzt ist es leider für die Katz. Wobei ich mich schon gefragt habe, wann hier in diesem Haus mal wieder etwas passiert. Nur hätte man da nicht warten können, bis das Essen weggeräumt wurde?" Arvanor begann das gelassen zu nehmen. Es war nicht wirklich etwas Ernsthaftes geschehen.

  • "Soetwas passiert öfters bei dir?" platzt es überrascht aus Tassia heraus? Man konnte ihr regelrecht ansehen, dass sie das unheimlich und sehr verwunderlich fand.


    Es dauerte noch einige Augenblicke, bis sie ihre Schreckensstrarre überwindet und Arvanor beim Beseitigen des Vorfalles hilft.
    "Ich hoffe, deine Haushälterin denkt jetzt nicht, dass es uns nicht geschmeckt hätte." versucht sie ihre eigene Unsicherheit zu überspielen während sie ein Stück des Bratens unterm Schrank rausfischt.

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  • "Nein, eigentlich passiert sowas hier so gut wie nie. Wir hatten hier mal eine Grauboldhorde aber mit denen hatte sich mein Urgroßvater friedlich geeinigt. Aber das war vor meiner Zeit. Tja und Hausgeister haben wir auch nicht, ebenso keine Feen und ähnliche Bewohner dieser Insel. Vielleicht war es auch nur eine spontane magische Kraftwelle. Ich weiß es nicht genau, ich bin kein Magier."

  • Tassia konnte kaum glauben beziehungsweise verstehen wie Arvanor so ruhig bleiben konnte. Sie wäre an seiner Stelle wahrscheinlich in fast kopfloser Panik zu einem nächstbesten Magiebegabten gelaufen und hätte ihn gezwungen ihr zu helfen - oder so ähnlich.
    "Nun, solange nichts ernsthaftes passiert..." zuckte die junge Frau mit den Schultern, behielt aber ihre Umgebung ganz genau in den Augen. Spontane magische Entladungen? Von soetwas hatte Tassia noch nie gehört - andererseits hatte sie noch nie sonderlich viel mit magischen Kräften zu tun gehabt. Vielleicht stimmte es ja?
    "Mir ist der Schreck zumindest ganz schön in die Knochen gefahren..." gestand sie.

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