Eine fremde Welt

  • Musternd und abschätzend verharrten die Augen von Annur weiterhin auf dem jungen Mann. "Wartet einen Moment, Herr.", sagte Annur streng und war im Begriff, die Tür wieder zu schließen als er in der Ausführung jäh unterbrochen wurde. "Ich komme schon...einen Moment noch...", klang es dumpf aus dem hinteren Teil des Hauses. Tári hatte die Stimme von Tamrin gehört. Füße und Pfoten eilten über die Treppe, entfernten sich von der Eingangstüre und Annur zuckte kaum merklich ob des Gebarens der Halbelfe zusammen. "Die junge Lady erwartete Euch scheinbar...." sagte er pikiert, öffnete die Tür aber wieder etwas.
    In der Küche ließ die junge Frau ihre Sachen auf den Boden fallen und schnitt schnell Brot, Käse und Schinken für sie Beide zurecht. Celeb ließ sie eine Wurst zukommen. Jenes wurde einzeln in Butterpapier eingewickelt und mit einem frisch gefüllten Trinkschlauch in ihrer Tasche verstaut. Mit ihren Sachen in der Hand trat sie und der große Graue durch eine unscheinbare Türe in den Eingangsbereich. "Ich danke Euch, Annur. Ich komm schon zurecht.", sagte sie und entließ damit den Buttler, welcher nun mit hochgezogenen Augenbrauen und missmutigem Gesicht langsam den Rückzug antrat. "Ach solltet Ihr meiner Tante begegnen, sagt ihr doch bitte ich sei bei den Hallen des Wissens.", bat sie ihn noch und wand sich dann Tamrin zu. "Wenn du kurz rein kommen magst...? Ich muss mich noch anziehen", sagte sie und lächelte. Tári ließ sich auf eine große Truhe nieder und schlüpfte in ihre Stiefel. Legte sich ihren Lederwams an und schulterte die Tasche. "Ich bin soweit, den Wagen müssen wir noch hinter in den Schuppen bringen.", meinte sie gut gelaunt zu Tamrin.

  • Bestätigend nickte Tamrin dem kräftigen grauhharigen Mann in der tadellosen Aufmachung zu. Doch dieser schloss die Tür nicht ganz, weil Tumult und Tári's Stimme plötzlich aus dem nicht einsehbaren Teil des Hauses bis zu ihnen an die Haustür drangen. Der Bedienstete wirkte alles andere als glücklich darüber, ließ sich Tamrin gegenüber aber zu keiner Regung verleiten als dem einen leisen Zusammenzucken.
    Es dauerte auch gar nicht lange, bis Tári und der Hund erschienen. Celeb schoss sogleich zur Tür hinaus während Tári den Bediensteten in recht abkanzelnder Form entließ. Tamrin fragte sich unwillkürlich, ob sie ihn wohl nicht mochte, denn er konnte nicht entdecken, was dieser falsch gemacht haben sollte. Er nickte zu Tári's Aufforderung, bewegte sich aber keinen Milimeter von seinem Platz vor der Haustür weg sondern sah ihr nur dabei zu, wie sie Stiefel und Wams anlegte.
    Erst jetzt ging er einige Schritte zurück, um ihr Platz zu machen, so dass sie die Tür schließen konnte. "Bin ich zu früh ?", fragte er ein wenig verlegen, nahm aber den Platz zwischen den Deichseln wieder ein als Tári davon sprach, wohin der Karren geräumt werden müsse. "Dann geh Du voran.", bat er lächelnd.

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    >> Es ist so schwer, das Glück in uns selbst zu finden, nur leider ist es ganz unmöglich, es anderswo zu finden. <<


    Nicolas Chamfort, 1741 - 1794

  • "Nein gar nicht, ich muss eingenickt sein. Tut mir leid, dass du warten musstest.", sagte sie freundlich und schloss die Türe ordnungsgemäß hinter sich. Die junge Frau nickte und ging voran und um das Haus herum in den Hinterhof. Dort stand ein Holzschuppen. Sie öffnete das Tor, welches nur auf eine Seite hin aufschwang. "Könntest du ihn bitte mit den Anzen Richtung Ausgang hineinschieben?", bat Tári Tamrin freundlich. "So hatte ich ihn vorgefunden."

  • Tamrin folgte Tári mit dem Karren um das Haus herum. Jetzt erst offenbarte sich so richtig, wie groß das Gebäude und das Grundstück tatsächlich waren. Es macht ihn ein wenig beklommen, sogar der einfache Schuppen, dessen Tor Tári für den Karren öffnete, war um einiges größer als sein bescheidenes Zimmer. "Klar, kein Probem.", nickte er auf ihre Bitte hin, beschrieb im Hinterhof eine kleine Kurve mit einer 180 ° Drehung des Karrens und drehte sich dann selber um die eigene Achse, um den Karren mit der Rückseite voran in den Schuppen hinein zu schieben. "Bis an die Rückwand ?", fragte er als er Tári am Tor pasierte.

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    Nicolas Chamfort, 1741 - 1794

  • Geschickt manövrierte Tamrin den Holzkarren in den Schuppen. "Ja bitte.", antwortete sie auf seine Frage. Als der Karren seinen Platz wieder eingenommen hatte, warf Tári noch das Tuch darüber, welches ihn heute Morgen abgedeckt hatte. Sie nickte zufrieden und schloss nach Verlassen des Schuppens das Tor. "Dann ist nun die Akademie dran...Hast du alles geschafft, was du dir vorgenommen hattest?", wollte sie wissen. Gemeinsam umrundeten sie erneut das Haus um auf die Straßen zu gelangen, welche sie zu den Hallen des Wissen bringen sollten...

  • Tári deckte den Karren ein, um ihn vor Staub zu schützen als Tamrin in endlich an der richtigen Stelle abgestellt hatte. Offensichtlich wurde er nur sehr selten benutzt. Die junge blonde Frau verschloß ordentlich das Tor wieder, dann machten sie sich auf den bekannten Weg. "Ja.", bestätigte Tamrin frohen Mutes. "Tisch und Bett und ein kleines Regal zum Abstellen sind so gut wie fertig. Und alles andere kann ich nach und nach besorgen. Aber zum Schlafen reicht es erst einmal. Ich habe ein anderes Problem. Wegen unserer Besorgungen habe ich meine Kladde und das Buch im Korallenriff gelassen heute Morgen und nur einen Bleistift dabei. Wir werden also ein wenig improvisieren müssen. Außer, es gibt in der Bibliothek auch Pergament oder Blätter zu erstehen." gestand er ihr.

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  • Was Tamrin erzählte klang soweit gut und er schien auch sehr zu frieden damit zu sein. Irgendwann, wenn sie sich etwas mehr an den Gedanken dieser extrem engen Gassen gewöhnt hatte und das würde sie, wollte sie Tamrin dort besuchen. Er hatte ihr ja schon beschrieben wie sie laufen müsste. "Ob es dort Pergament oder Blätter zu erstehen gibt, weiß ich gar nicht. Wir werden fragen und vielleicht haben wir Glück. Immerhin wird dort jenes bestimmt in reichlich Mengen benötigt.", sie lächelte zuversichtlich. "Wenn es wirklich nicht der Fall sein sollte, werden wir sehen. Vielleicht haben sie Tafel und Kreide..."

  • Tamrin sah bei ihren Worten mit sanftem Lächeln zu der jungen blonden Frau hinüber. "Sag, Tári - bist Du schon einmal in der Bibliothek dort gewesen ? Oder überhaupt in einer ? Es sind Orte der Ruhe und der Konzentration - des Studiums. Vielleicht haben wir Glück und jetzt am Abend wird sie nicht mehr ganz so überfüllt sein ..... und wir finden ein abgelegenes Eckchen für uns, wo wir niemanden stören. Aber glaub mir, wenn wir dort laut mit Tafel und Kreide hantieren, werden sie uns hochkant hinaus werfen.", sagte er vergnügt. "Eigentlich sollte es Dir gefallen - es ist nie hektisch dort. Und es wird auch nur leise herum gelaufen und höchstens im Flüsterton gesprochen. Was machen wir eigentlich mit Celeb ? Ich bin mir nicht so sicher, ob Tiere dort hinein dürfen.", fragte er kleinlaut, weil ihm das gerade eben überhaupt erst eingefallen war.

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  • "Nein bislang war ich noch in keiner.", gestand sie leise. Sie hatte es zwar vor, da sie nach alten Sagen suchen wollte. Nach Sagen, welche zu ihrer Gabe niedergeschrieben standen könnten. Aber bislang, war die Natur verlockender als ein großer Raum oder große Räume gefüllt mit Büchern, Pergamenten und Blättern...und Ihresgleichen. "Und wie viel Platz hat es in so einer Bibliothek meinst du?" Still, ruhig und nicht hektisch klang schon mal sehr gut in ihren Ohren. Sie lächelte. "Was denkst du wie wir dann vorgehen sollten, wenn es keine Blätter oder Pergament gibt? Und dann müssen wir auch sehr sehr leise sein...nicht?", sie runzelte kurz die Stirn. "Celeb? Er wird draußen warten und wohl etwas herum laufen, denke ich.", sagte sie freundlich und nickte nach einem Blick auf ihn.

  • Tamrin zuckte mit den Achseln. "Ich kenne bislang auch nur eine Bibliothek von innen und weiß nicht, wie allgemeingültig das ist. Aber manche sind so riesig, dass Du länger als einen Tag brauchst, um durch alle Gänge und Räume einmal hindurchgegangen zu sein, heißt es. Und manche der Lesesäle sollen angeblich größer sein als die Audienzhallen einiger Herrscher." Er lächelte. Solche Ausmaße hatte die Bibliothek daheim nicht gehabt, aber er war neugierig, was es hier vorzufinden gab, wenn tatsächlich das gesamte Wissen dieser Insel dort lagern sollte. "Mal sehen - falls sie auf mehrere Räume verteilt ist, gibt es vielleicht auch mehrere kleinere Studierbereiche. Wenn wir einen abgeschiedeneren finden, dann können wir vielleicht doch leise reden." Er zog die Nase ein wenig kraus. "Vielleicht können wir mal einen Blick auf das Registrierungsystem werfen. Und damit beginnen. Bestimmt hängt auch irgendwo ein Plan herum." Tamrin empfand leise Vorfreude. Das würde etwas sein, was ihm vertraut war. Er war froh, dass es kein Problem für Celeb sein würde, länger allein draussen herum zu streifen und nickte beruhigt zu Tári's Worten.

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  • So riesig, dass man länger als einen Tag braucht, um durch die Gänge und Räume einmal hindurch gegangen zu sein? Sicherlich alles beengt und eben bis oben hin voll mit Büchern, Pergamenten, Blättern und Schriftrollen... Unwohlsein wallte leise in Tári auf, schob es aber zur Seite. "Das Registrierungssystem? Was muss ich mir darunter vorstellen? Und ist es allen zugänglich?", fragte die Halbelfe nach und ein wenig Neugier flammte auf. Vielleicht würde es ihr später einmal nützlich sein, sollte sie sich doch dazu entschließen in jener auf die Suche nach alten Sagen zu gehen...

  • "Ja, dass muss es sogar sein. Wenn Du ein bestimmtes Buch suchst, dann kannst Du dort nachsehen, wo genau es steht und musst es nicht ohne Orientierung erraten und suchen. Meist wird in Themengebiete eingeteilt und jedes einzelne Buch hat seine ganz eigene Nummer." Tamrin überlegte. "Und jedes Regal oder jeder Raum hat seine spezielle Kennnummer und auf dem Plan kannst Du dann nachsehen, wo Dein Buch stehen sollte." Er schmunzelte. "Es ist fast ein bisschen wie Spuren suchen und lesen." Ihm war etwas eingefallen. "Sagtest Du nicht, Du wolltest ein wenig überlegen und vielleicht etwas zum Üben vorbereiten ? Hast Du einen Vorschlag für heute Abend ?"

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  • Was Tamrin erzählte klang interessant, wenn auch etwas kompliziert. Da würde sie gut aufpassen, wer weiß wofür sie den Umgang mit so einem Bibliotheksregistrierungssystem nicht noch gebrauchen konnte. Je größer so eine Bibliothek war, desto anspruchsvoller war wohl das System dahinter... Sie war gespannt, vor allem bei dem Vergleich des Spurenlesens. Obwohl sie sich das nicht wirklich vorstellen könnte und sie sah ihn kurz skeptisch an. Dann erinnerte er sie an eine Aussage von ihr. "Mh, nicht so wirklich. Vielleicht könntest du Sätze nennen die du oft gehörst hast bislang und nicht weißt was sie bedeuten und ich übersetze sie dir? Ein grundlegender Wortschatz wäre sicher nicht verkehrt, an Wörtern und Sätzen für den Alltag? Das Alphabet in Schrift..."

  • "Der Gedanke ist gut - aber leider bezweifle ich, dass ich solche Sätze zusammen bekomme.", musste der junge Mann ein wenig grinsen. "Wenn man einen Satz gar nicht versteht, dann ahmt er sich auch nicht gut nach. Ach, wir schauen uns erst einmal die Bibliothek an - und dann sehen wir weiter. Hast Du wenigstens heute noch etwas von dem geschafft, was Du tun wolltest - außer Dich den ganzen Tag um die Hilfe bei meinen Angelegenheiten zu kümmern ?", fragte Tamrin neugierig.

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  • Ja das war nachvollziehbar. Die Sprache der Insel war Tamrin ja komplett fremd, auch wenn er schnell lernte. "Gut dann sehen wir dort wie wir es machen.", lächelte sie freundlich. "Ich mache das wirklich gerne, Tamrin. Aber ja ich konnte die Zeit noch nutzen um ein wenig die Natur, um die Stadt herum, zu genießen. Wenn meine Tante wieder da ist, bleibt meist nicht mehr viel Zeit dafür. Ich denke du warst heute viel produktiver als ich.", sagte sie leicht verlegen. Und vielleicht war er das eh immer, was hatten Teegesellschaften schon für einen Sinn, fragte sie sich stumm.

  • Er hätte ihr jetzt antworten können, dass es sein Glück gewesen war, für seinen Geist in der ungeübten Zimmerei eine herausfordernde Ablenkung parat gehabt zu haben. Und dass nicht einmal die ihn davor bewahrt hatte, seine Finger wieder und wieder ungläubig über seine Schläfe und seine Wange fahren zu lassen, weil sich die unerträglich leichte Berührung ihrer Fingerspitzen dort eingebrannt zu haben schien und seine Haut noch Stunden später sacht vibrieren ließ vor Hitze, jedes Mal, wenn er zum Nachdenken kam. Er wollte lieber gar nicht wissen, welche Kreise er in Gedanken gelaufen wäre, ohne seine unfertige kleine Bleibe vor der Brust. Aber diese Antwort kam selbstverständlich nicht in Frage.
    Tamrin beneidete Tári ein wenig darum, dass sie so sorglos noch ein wenig in der Gegend hatte umher streifen können. Wie albern würde ihr seine Verwirrung dann wohl vorkommen ?
    "Möglich...", antwortete er also etwas gedehnt. "Es soll ja auch bald fertig sein." So langsam begann er, ihr zu glauben, dass sie ein gewisses Vergnügen an ihren gemeinsamen Streunereien empfand. Vielleicht war es auch einfach etwas Neues für sie. Ihm fiel auf, dass er noch nie wirklich darüber nachgedacht hatte, was junge reiche Leuten eigentlich so taten, wenn sie keine Akademie besuchten. Was waren wohl die Dinge, auf die sie vorbereitet wurden ? "Jetzt bin ich langsam wirklich gespannt.", gestand Tamrin seiner Begleiterin, denn mittlerweile waren sie auf dem Hof der Hallen des Wissens angelangt. Vom Trubel des Tages war nur wenig übrig geblieben. Die belebte Treppe war leergefegt und nur im Hof standen noch vereinzelt ein paar Leute beieinander und redeten. Um so majestätischer lag das riesige Gebäude in den letzten Strahlen der untergehenden Sonne da. Sie brachten den perlmuttfarbenen Marmor zum Leuchten und der schimmernde Glanz, der auf dem gesamten Gebäude zu liegen schien, versprach dem Besucher ehrfurchtgebietende Weisheit, die er in diesen Mauern finden konnte, wenn er denn danach suchte. Ein leiser Schauer breitete sich über Tamrin's Rücken aus, aber es war einer der angenehmen Natur. Andächtig griff er nach Tári's kleiner Hand und schritt langsam mit ihr die Stufen hinauf zum Eingang.

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  • "Ja ich auch.", sagte sie nicht sonderlich laut, denn leises Unwohlsein meldete sich bei ihr. Aber ernst war es ihr dennoch. Ein weiteres Mal lagen nun die Hallen des Wissen vor den beiden jungen Leuten. Im Vergleich zum letzten Mal, hatte sich die Betriebsamkeit bereits auf sehr wenige Anwesende gesenkt. Dieses war der jungen Frau nur Recht und sie nahm es auch erleichternd zur Kenntnis. Dennoch hatte sie kein Auge für das sich ihr bietende Bild, sie war gedanklich schon weiter und fragte sich, ob es drinnen vielleicht auch schon so leer geworden war...? Celeb hatte sich bereits irgendwo auf dem Weg unauffällig verabschiedet, so schritten die Beiden den Weg alleine weiter. Schon bald lagen die Stufen vor ihnen und Táris Gedanken waren gerade bei der Beschreibung, welche Tamrin der jungen Frau gegeben hatte. Würde sie so aussehen? Gleich würde sie es es selbst sehen... Die Hand ihres Begleiters schloss sich um die ihre und es war wie zuvor auch schon, alles andere als unangenehm stellte sie noch immer mit leiser Verwunderung fest. Gemeinsam ging es die Treppen hinauf und sie betraten den Eingangsbereich. Auch hier, war es ruhig und die nur noch sehr vereinzelte Personen anwesend. "Dort vorn.", sagte sie leise und deutete auf eine große Flügeltüre. Dahinter sollte dann wohl sein, was die beiden jungen Leute suchten... Die Bibliothek...

  • 07. Tag .......


    Noch ehe der erste Vogel zu trällern begann, war die junge Halbelfe schon auf den Beinen. Heut war sie bereits zu früher Stund mit Tamrin verabredet und freute sich sehr darauf. Nicht einmal heimlich davonstehlen musste sie sich, nein ihre Tante hatte ihr den Tag komplett frei zur Verfügung gestellt. Scheinbar hatte sie Táris Verhalten in den letzten beiden Tagen, zufrieden und zuversichtlich gestimmt, anders konnte sie es sich nicht erklären.
    Die junge Frau suchte wie jeden Morgen das Badezimmer auf und danach fand sie sich vor ihrem Schrank ein. Während nun das Licht des Morgens mit dem Zwitschern der Vögel von draußen herein drangen, legte Celeb sich leise brummend um.
    Mit guten Gewissen griff Tári ihre liebste Kleidung und zog diese an, sie war perfekt für den bevorstehenden Tag. Die junge Frau kramte sich ihre Tasche noch zurecht ehe sie gefolgt von dem großen Grauen nach unten in den Eingangsbereich ging, um dort ihre Stiefel anzulegen. Leise hatte sie sich bewegt und soweit war das Haus auch noch still. Nur Ellaha schien bereits auf den Beinen zu sein und so wünschte Tári, der Haushälterin einen guten Morgen, sowie einen schönen Tag, ehe sie nach draußen auf die Straße hin entschwand.
    Der Morgen war herrlich. Frisch und klar war die Luft und noch sehr wenig los auf den Straßen. Beschwingten Schrittes lief die junge Frau der Kreuzung entgegen, an welcher auch die Straße des jungen Mannes mündete.

  • --------> Ein Zimmer im Seeviertel .....



    Er vertrieb den Gedanken, denn oben an der Strassenkreuzung konnte er schon Tári's blonden Schopf ausmachen. Allerdings war ansonsten auch kaum jemand auf den Straßen unterwegs zu dieser frühen Stunde. Ein freudiges Lächeln erhellte seine Miene. Schon vom Weitem winkte er ihr fröhlich zu und beschleunigte seine Schritte.

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    Nicolas Chamfort, 1741 - 1794

    3 Mal editiert, zuletzt von Tamrin ()

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