Sîriel's Haus bei den Bäumen

  • Am westlichen Rande der Stadt, etwas abseits gelegen stand eine kleine Baumgruppe. Zuerst konnte man kaum erkennen was sich hinter den Bäumen befand, doch wenn man auf dem befestigten Wege seine Schritte weiter zu dem kleinen Hain lenkte konnte man hellen Stein durch die Blätter schimmern sehen - Sîriels Haus.


    Sie hatte es vor langen Jahren schon von einem der Elben erworben, der des Stadtlebens überdrüssig geworden war und daher sein Haus zum Verkauf angeboten hatte um nach Waldheim zu ziehen. Welch eine Ironie, hatte sich Sîriel damals gedacht, denn sie selbst stammte aus Waldheim. Die Liebe des vormaligen Besitzers zu Wald und Wasser war in der gesamten Anlage erkennbar gewesen, eine Tatsache die ihr Herz außerordentlich erfreute.


    Der liebevoll gehegte Garten, in dem sich natürliche Wuchsformen mit sorgsam gepflegten Abschnitten zu einem harmonischen Gesamteindruck ergänzten, schmiegte sich wie ein grünes mit silbernen und gelben Blüten gesprenkeltes Band zwischen Bäume und das helle Steinhaus. Es gab einen kleinen, von einem klaren Zulauf gespeisten Teich im hinteren Teil des Gartens, und wenn man von dort seinen Blick entlang der Hausmauer schweifen ließ entdeckte man den kleinen Stall, welchen Sîriel selbst für ihr Pferd Nahar aus Treibholz hatte zimmern lassen.


    Auf der Eingangsseite des Hauses waren einige Efeuranken emporgewachsen und rahmten jetzt das Fenster gleich neben der schweren Eingangstür. Dieses Fenster war nahezu immer geöffnet und die weißen Vorhänge bauschten sich im Wind, doch zur Zeit verbargen sie sich hinter der Glasscheibe, die am Rande mit stilisierten Blumen in grünen und silbernen geschmückt war. Ja, man konnte durchaus vermuten dass die Eigentümerin des Hauses dem Elbenvolke angehörte.


    Trat man durch die Eingangstür in das Innere des Hauses war eine Überraschung sicher, so man Sîriel hier das erste Mal besuchte, denn das Gebäude hatte zwar neben dem Erdgeschoss ein zweites Stockwerk - doch die Decke fehlte weitgehend. Zwei große Fenster im Südosten gaben genug Licht um es zu ermöglichen, dass selbst hier im Inneren des Hauses ein kleiner Baum aus der Erde wuchs. Um dieses Bäumchen sprossen Blumen und weiches Moos. Der kleine Park im Hause war begrenzt mit Keramikfließen, die einen Übergang in die einzigen beiden tatsächlichen Räume des Hauses bildeten: in den Baderaum und zur abgetrennte Kochstelle, die sich an den Kamin angeschlossen am Ende des Raumes befand. Der Rest des Innenraums war mit allerlei Möbeln ausgestattet, wirkte aber durch die fehlende Decke dennoch großzügig und hell.


    Über eine offene Wendeltreppe aus Holz gelangte man auf eine Podest über Kochstelle und Baderaum, auf dem sich Sîriels Schlafgemach befand. Dieses wurde durch einen schweren Samtvorhang in einem sanften Mauve-Ton von neugierigen Blicken abgeschirmt. Neben dem Aufgang zur Schlafstätte befand sich eine aus Metall gegossene Statue der Göttin Liaril und an der Wand war ein in Blätterform geschmiedeter Kerzenhalter angebracht.


    Insgesamt herrschten im Haus die Farben Waldgrün und Silber vor, unterbrochen von Farbtupfern aus hellem, freundlichen Gelb. Besonders viele Blicke zog die Waffentruhe auf sich, die reich verziert und mit kostbaren Schnitzereien versehen war.


    Sîriel freute sich jedes Mal nach Hause zu kommen, denn Mikahl, der Junge der sich um das Haus kümmerte wenn sie unterwegs war, machte seine Arbeit sehr gut.

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