Markteinkauf

Aravilar ging gemächlichen Schrittes neben der hübschen Elfe neben sich her und betrachte die Stände des Marktes, an dene sie vorbeikamen und die etliche Waren feil boten. Aber immer wieder warf er ihr von der Seite her kurze Blicke zu, konnte er sich doch einfach nicht an ihr satt sehen, sie war wirklich sehr hübsch und er merkte es bei jedem Blick wieder aufs Neue. Als sie auf den Backstand zeigte, folgte er ihrem Blick und auch der Richtung, in der sie ging. Während sie so begeistert von dem Hongkuchen schwärmte, musste Aravilar ganz leicht schmunzelnd. Er mochte es, wie sie sich für solch eine einfache Sache begeistern konnte und es ihre Augen zum leuchten brachte. Süßer als sie kann dieser Honigkuchen kaum sein, dachte er so bei sich, hütete sich aber davor seine Gedanken laut auszusprechen. So nickte er nur leicht und meinte lächelnd: "Gerne, wenn sie euch schmecken, dann werden sie mir ebenfalls schmecken."

Aravilar schmunzelte leicht, als er bemerkte, wie aufgeregt Shiai eigentlich gerade war. Und das wegen eines Honigkuchens. Sie hatte eine wirklich niedliche Art an sich, dies war wieder eine dieser Augenblicke, in dene er sie am liebsten einfach in den Arm genommen und gedrückt hätte. Den Gedanken daran hatte er auf jeden Fall. Ihn in die Tat umzusetzen, dazu war er zumindest jetzt noch zu schüchtern. So lächelte er nur sacht und nickte etwas, dann biss er in den ihm gereichten Honigkuchen. "Hm, schmeckt wirklich gut," meinte er, während er lächelnd sah, wie sich die junge Elfe bei ihm unterhakte. Das ließ er sich natürlich gerne gefallen.

Aravilar schaute sie fragend an, als sie so plötzlich ohne eine Erklärung stehen blieb und er folgte ihrem Blick in die Menge. Allerdings konnte er da nichts erkennen. Die junge Elfe wirkte irgendwie erschrocken, doch was hatte sie gesehen, was sie so erschreckt hatte? Aravilar zog seine Augenbrau etwas hoch und sah zu seiner Begleiterin. Dann lächelte er wieder und meinte. "Euch braucht doch nichts leid tun und ihr braucht euch nicht zu entschudigen. Wen dachtet ihr denn, hättet ihr gesehen? Vielleicht können wir ja gemeinsam suchen?"

"Naja, gut," meinte Aravilar und lies seinen Blick nochmal kurz über die Menge wandern, folgte seiner hübschen Begleiterin dann aber ohne weitere Worte darüber zu verlieren. Er fand ihre Reaktion in diesem Moment schon ein wenig merkwürdig, beließ es aber vorerst dabei und verspeiste den Rest seines Honigkuchens, während die beiden still weitergingen. Als sie dann den Stoffhändler entdeckte, folgte er ihr auch an diesen Stand und lächelte etwas. "Na, dann seht euch doch mal in Ruhe um," erwiederte er schmunzelnd, doch fiel ihm sehr wohl ihr flüchtiger Blick in die Menge auf und so sah auch er sich nochmal um. "Ihr könnt mir ruhig erzählen, wen oder was ihr gesehen habt, es scheint euch ja offensichtlich sehr mitzunehmen," versuchte er nochmal etwas leiser auf das alte Thema zurückzukommen.

"Eure Schwester?" fragte Aravilar doch schon etwas erstaunt nach. Doch hielt dieser Zustand nur kurz an, bis ihm dann wieder klar wurde, dass sich die beiden ja nun wirklich noch nicht lange kannten und er eigentlich so gut wie nichts von ihrer Familie und ihren vielleicht vorhandenen Geschwistern wusste. So nickte er dann nur leicht. "Nach eurer Reaktion zu urteilen, würdet ihr sie wohl nicht sonderlich gerne wiedersehen wollen? Oder sie euch?" meinte Aravilar leise fragend und sah ebenfalls in Richtung des Standes. Er wollte es nun nicht mit der Fragerei übertreiben, also wechselte auch er das Thema, wobei er sie von der Seite her weiterhin aufmerksam ansah. "Ich mag eigentlich blau sehr gerne. Welche Farbe mögt ihr denn am liebsten?"

Aravilar erwiederte das Lächeln kurz und nickte dann leicht. Er nahm erstmal ein hellblaues Band, einem himmelblau war sehr ähnlich, oder aber auch dem eisblau seiner Augen. Dann zögerte er etwas und wählte als krassen Gegensatz dazu ein feurig rotes Band. Mit einem Lächeln reichte er die beiden Bänder Shiai. "Ich denke, dass das zwei sehr gute Farben sind," meinte er freundlich. "Welche Farbe habt ihr noch gewählt?"

Aravilar sah Shiai lächelnd an. "Freut mich, wenn sie euch gefallen," erwiederte er sichtlich erfreut und fügt dann aber doch schnell hinzu, nur damit keine falschen Eindrücke aufkamen: "Also... die Farben... meine ich." Er schaute wieder herunter auf die Bänder und nickte leicht, als er Shiais Wahl sah. "Das sind sehr schöne Farben. Ich denke, da ist für jeden Geschmack etwas dabei." Er lächelte Shiai aufmunternd an, schien sich diese ja selbst nicht so ganz sicher zu sein.

200 Bänder, Shiai erwartete also reichlich Besuch, zumindest dachte Aravilar das nun. Der Laden musste wohl besser laufen, als es den Eindruck machte. Aber er hatte den Laden ja bisher auch nur kurz gesehen, daraus sollte man ja noch keine andersartigen Schlüsse ziehen. Er lächelte etwas, schließlich gönnte er der Frau ja, dass ihr Laden ebenso wie ihr Fest gut besucht war. Auf ihre Frage hin, zuckte er dann aber erstmal mit den Schultern. "Ehrlich gesagt, so oft eigentlich nicht," antwortete er ihr ehrlich. "Aber mit euch würde ich öfter herkommen." Das hättest du nicht sagen dürfen! schoss es Aravilar durch den Kopf, damit wäre er ihr sicherlich zu nahe getreten. So senkte er leicht den Blick und sah zu dem Verkäufer, der Shiai gerade die Bänder einpackte.

Aravilar lächelte Shiai freundlich zu. Dass sie so erfreut auf seine Worte reagiert, hatte er nicht erwartet. Aber es gefiel auch ihm. "Und wohin wollen wir jetzt?" fragte er sie dann und sah sich um, während er leicht seine Hand auf ihrem Rücken legte. "Was braucht ihr denn noch für eure Festivität?"

"Mehl und Zucker?" fragte Aravilar nach und sah sich kurz auf dem Markt um, ehe seine Augen fanden, was er gesucht hatte. Er deutete mit der anderen Hand auf einen etwas entfernten Stand, an dem etliche Gewürze, Salz und Zucker und noch allerhand anderes zum kochen oder backen angeboten wurde. "Da hätten wir doch, was ihr sucht." Schmunzelnd sah er Shiai an und seine Finger wanderten ein wenig über ihren Rücken, sie hatte eine zierliche Figur und das gefiel Aravilar. Doch dann wandte er sich dem Stand zu und verscheuchte diese Gedanken.