Die Villa Onoris

  • Valea lebt in einer ziemlich großen, weiß verputzten Villa im Künstlerviertel unweit der Akademie. Die Villa besitzt einige Säulenverzierungen und einen Balkon, auf dem Valea oft zu finden ist. Außerdem ragen zwei kleine Türmchen von hier in den Himmel, von denen aus man über die Stadt schauen kann.


    Im Inneren ist sie hell eingerichtet und man bemerkt sofort Valeas elfische Herkunft. Malereien verzieren die Wände und überall kann man Skulpturen und ähnliche kleine Kunstwerke finden. Man betritt die Villa durch eine Art Portal und findet sich dann in der Eingangshalle wieder, in der einige Gemälde und Skulpturen zu finden sind. Die Treppe führt dann nach oben in Valeas private Gemächer und den Salon.


    In ihrem großen Salon mit den hohen Fenstern treffen sich oft die Bewohner des Künstlerviertels, d.h. die Barden, Maler und Bildhauer und alle, die an solchen Dingen interesse haben. Hier werden oft Feste mit Musik und Tanz gefeiert, die mittlerweile im ganzen Künstlerviertel bekannt sind. Oft singt und tanzt Valea auch selbst und gibt so eine kleine Vorstellung. Er gilt als der geheime Mittelpunkt des kulturellen Lebens.


    Der Salon selbst ist weitläufig und mit vielen Sofas und einem Kamin eingerichtet, in dem dann immer ein kleines Feuer brennt. Valeas Villa verfügt zudem über eine große Bibliothek und einen kleinen Ballsaal für andere Festlichkeiten.


    Besucher sind hier immer willkommen und Valea versucht immer bei allen möglichen Problemen behilflich zu sein, wenn es in ihrer Macht liegt.

  • Es war später Abend als Seoul an die Tür klopfte. Ein Umhang mit Kapuze versteckte sein Gesicht.
    Hoffentlich erschreckte dies die Besitzerin nicht mehr als sein wirkliches Gesicht. Am liebsten wäre er wieder fortgegangen, aber leider hatte er keine große Wahl. Nicht viele würden ihm Arbeit geben und so musste er es bei jedem probieren. Nun wartete er das ihm jemand die Tür öffnete. Falls jemand überhaupt dort war.

  • Erstaunt schreckte Valea aus ihren Gedanken auf, als es zu dieser späten Stunde an die Tür des Ladens klopfte - schließlich hatte sie es sich schon vor einer Weile in ihrem privaten Salon gemütlich gemacht und zuvor ein ausgiebiges Bad genossen. Es musste also etwas außergewöhnliches im Gange sein.
    Mit einem leichten Gähnen legte sie ihr Buch auf einem kleinen Tischchen ab und zog ihren Morgenumhang ein wenig enger um ihren Körper, bevor sie die Treppe hinabschritt.


    Eine andere Frau die allein lebte, hätte sich wohl nur mit allerlei Vorsichtsmaßnahmen zur Tür begeben, doch Valea vertraute auf ihre Fähigkeiten und den magischen Schutz ihres Hauses und öffnete die Tür schließlich entsprechend sorglos.


    Mit mildem Erstaunen blickte sie auf die düster wirkende Gestalt, die jedoch nicht vertraut auf sie wirkte.


    "Nanu, ein Besucher zu solch später Stunde? Was kann ich für euch tun?"

  • "Erschreckt nicht, werte Dame. Ich bin nicht hier um euch etwas zu tun." Sagte Seoul und schaute langsam auf. Dann striff er die Kapuze beiseite und es blieb keiner zweifel daran dass es sich um einen Nachtelfen hielt.
    In seinem Gesichtsausdruck lag nichts was Grund zu Angst gab, dass einzige was sich zeigte war Höflichkeit und Unbehagen.
    "Ich möchte mich erst einmal entschuldigen Sie zu so später Stunde aufzusuchen....."

  • Valea zeigte kein Erschrecken, als der Fremde sein wahres Wesen offenbarte - einer ein Staunen, daß sich tatsächlich ein Nachtelf so offen nach Nir'alenar wagte. Die meisten taten dies nicht und man konnte es ihnen nicht verübeln.
    Wer allerdings den Untergang Nir'alenars erlebt hatte, war nicht allzu schnell von gängigen Vorurteilen belastet und Valea wusste sehr wohl um das traurige Schicksal der Nachtelfen.


    Ein warmes Lächeln erhellte nun ihre feinen Gesichtszüge, als sie ihrem Besucher antwortete.


    "Ihr erschreckt mich keineswegs - ihr weckt eher meine Neugier. Und da Nachtelfen selten das grelle Tageslicht mögen, ist die späte Stunde wohl recht passend."


    Sie zwinkerte, sprach dann jedoch weiter.


    "Allerdings frage ich mich, was euch wohl zu mir treiben könnte..:"

  • Überrascht betrachtete er Valea. Sie sah nicht aus als gäbe sie sich mit jedem ab.
    Ihr warmes Lächeln verwirrte ihn am meisten. Das war ihm noch nie passiert. Nicht von jemandem ihres Volkes. Bei keinem der Stadtbewohner außer dem einen Nachtelben dem er hier vor längerer Zeit begegnet war.
    Nun wenn seine Haut nicht so dunkel wäre, hätte sie wahrscheinlich eine Rotfärbung angenommen. So wanderte sein Blick einen kurzen Moment auf den Boden. Untypisch für ihn.
    "Nun....werte Dame, ihr mögt recht haben. Und genau deswegen, weiß ich dass meine Frage eigentlich überflüßig ist. Aber nun: Ich wollte fragen ob sie Arbeit für jemanden wie mich haben." Er sah ihr direkt in die Augen und er wurde sich immer mehr ihrer Schönheit bewusst. Etwas was aber gleich wieder aus seinem Kopf verschwand,da wieder das Thema in den Vordergrund drängte.

  • "Oh, ihr seid auf der Suche nach Arbeit?"


    Valea trat zur Seite und lud den Nachtelfen mit einer eleganten Handbewegung ein, doch in ihr Haus zu treten. Noch immer zeigte sie keine Scheu und auch keine Angst, obgleich jeder andere ihm sicherlich die Tür vor der Nase zugeschlagen hätte.
    Dabei redete sie einfach weiter, als sei es das natürlichste auf der Welt, am späten Abend einen Arbeitssuchenden zu einem Gespräch zu bitten.
    Aus ihrem Lager drang der Duft nach exotischen Gewürzen und allerlei anderen undefinierbaren Dingen, die aus fernen Ländern stammen mussten und im warmen Kerzenlicht schimmerten Schmuckstücke und andere Dinge, die im Halbdunkel undefinierbar wirkten.


    Eine Treppe führte hinauf in Valeas Wohnräume, die normalerweise durch eine andere Tür direkt zu erreichen waren.


    "Nun, welche Talente habt ihr mir denn anzubieten?"

  • Noch größeres Erstaunen hatte sich auf Seouls Gesicht nicht breit machen können. Nicht nur, dass die Frau scheinbar keine Vorurteile gegen über Nachtelfen hatte. Nein sie lud ihn auch noch mitten in der Nacht in ihr Haus ein. Ein Haus in dem wertvolle Gegenstände sich befanden, wie er mit einem Blick an ihr vorbei feststellte.
    Die Düfte die ihm in die Nase stiegen waren ihm nicht bekannt. Was das wohl war?
    Ihre Frage nach seinen Talenten brachte ihn aber etwas aus der Fassung. Daran hatte er nicht gedacht. Damals war es einfach gewesen, denn der Zufall hatte ihm geholfen Arbeit zu finden. Seine Talente...nun es waren nicht viele und bestimmt keine, die der Dame helfen konnten.


    Er machte zwei Schritte in das Haus und blieb stehen. Seoul drehte sich zu Valea um.
    "es ist nicht viel....Ich kenn mich sehr gut in der Natur aus und " Er hoffte es klang nicht angeberisch. "Ich kann gut anpacken. Eigentlich würde ich fast jede Aufgabe übernehmen. Solange natürlich, wie sie nicht gerade die ganze Zeit in der Sonne stattfindet oder mit Reparaturen zu tun hat..." Diesmal musste er sogar schmunzeln.

  • Valea blieb plötzlich stehen und wandte sich zu ihrem nächtlichen Besucher um, als sei ihr etwas ausgesprochen Dringendes eingefallen. Der Kerzenschein tanzte über ihre goldene Haut und ließ sie für einen Moment in einem seltsamen Glühen aufleuchten.


    "Aber die späte Stunde muss mich vollkommen meiner Manieren beraubt haben. Man nennt mich Valea Onoris."


    Sie reichte dem Nachtelfen eine zierliche Hand mit den langen Fingern, an denen jedoch kein Schmuck glitzerte. Ihr Name war kein unbekannter, also war die Vorstellung eher eine reine Formsache.


    "Und ich bin mir sicher, daß wir etwas für euch finden können. Ich kann mir vorstellen, daß ein Nachtelf es nicht unbedingt leicht hat, in der Stadt Arbeit zu finden."

  • Seoul beobachtete die plötzliche Veränderung an Valea und dachte, dass er sie nun herausschmeißen würde.
    Als sie statt dessen ihm die Hand bot und sich vorstellte, entlockte es ihm ein leises Lachen.
    Er ergriff ihre Hand. "Nein. Ich habe meine Manieren vergessen. Immerhin bin ich der uneingeladene Gast. Man nennt mich Seoul."
    Seoul ließ ihre Hand wieder los. "Nun, ihr habt recht werte Dame. Deswegen frage ich mich, warum ihr euch bemühen solltet etwas dür mich zu finden."

  • Valea verharrte für einen Augenblick, als müsse sie über diese Frage nachdenken, dann stieg sie jedoch die breite Treppe hinauf, die nach einem kurzen Flurstück zu ihrem Salon führte.


    "Nennt mich neugierig. Ich wüsste gerne, was einen Nachtelfen in die Stadt treibt, obwohl er genau weiß, was ihn hier erwartet und..."


    Sie schwieg für einen kurzen Moment, bevor sie schließlich weiterredete.


    "... als Leiterin der Halle der Künste bin ich stets darauf bedacht, Vorurteile abzubauen, wenn sie ungerechtfertig sind. Denn Vorurteile und andere negative Gefühle waren der Grund dafür, daß Beleriar im Meer versank."


    Valeas Mund verzog sich - unsichtbar für den Nachtelfen - zu einer dünnen Linie, während sie schließlich den Salon betrat, in dem ein heimeliges Feuer in dem großen Kamin brannte. Noch immer konnte man sehen, daß Valea sich hier aufgehalten hatte und der Duft nach Parfum lag in der Luft, der für ein nicht sehr lange zurückliegendes Bad sprach.
    Wann immer sie den Untergang erwähnte, konnte man ihr deutlich ansehen, wie schwer das alles noch immer auf sie einwirken musste. Doch Seoul sah davon nichts, als sie sich wieder zu ihm umwandte.

  • Seoul wartete unsicher ob er ihr folgen sollte oder nicht. Aber sie sprach weiter mit ihm und so folgte er ihr ein Stück hinauf.
    "Nun, ich lebe damit schon eine Weile hier und zu H....wo ich herkomme, waren die Blicke am Ende nicht anders." Automatisch schweiften seine Gedanken zurück. Zurück zu seinesgleichen und orthin wo er eigentlich hin gehörte. Zurück zu ihr. Wenn sie auch hier wäre......Nein. Er verbat sich den Gedanken. Es war genug Zeit vergangen um all dies hinter sich zu lassen, ermahnte er sich selbst.
    "Ich frage mich nur, wieso ihr so sicher seid, dass dies alles nur Vorurteile sind, was man sich über uns erzählt."
    Er nahm den Duft wahr und nach ein paar weiteren Schritten, war er sich sicher, dass dies nicht mehr zu den Geschäftsräumen gehörte. Also hatte er die Dame tatsächlich gestört.
    Das Kaminfeuer, der Duft all dies und ein Blick auf Valea ließen Gefühle in ihm hochsteigen, die er schnell wieder verdrängte. Sie gehörten hier nicht her und waren so fern der Möglichkeit.....Schnell hatte er sich wieder komplett unter Kontrolle.

  • "So? Woher kommt ihr denn? Ihr klingt nicht so, als würdet ihr aus einer reinen Nachtelfensiedlung stammen?"


    Valea hatte den Salon nun endlich betreten und ließ sich auf ihrem Lieblingssessel nieder, der mit seinem hellblauen Samtbezug ausgesprochen bequem wirkte. Die Edelelbe deutete auf einen ähnlich aussehenden Sessel und bot Seoul an, darauf Platz zu nehmen. Der Sessel stand ihr genau gegenüber und ließ so einen guten Blick zwischen den Gesprächspartnern zu.


    Als Valea schließlich wieder zu dem Nachtelfen aufsah, stand die Erfahrung ihres jahrhundertelangen Lebens deutlich in ihren honigfarbenen Augen, auch wenn keine Spur des Alters sie berührt hatte.


    "Oh, ich weiß von Shirashais Fluch. Viele Elfen tun dies, zumindest jene, die schon länger auf Niel'anor weilen. Sicher wird es auch in eurem Volk schwarze Schafe geben, doch das ihr keine bösartigen Dämonen seid, in deren Augen das Feuer der Unterwelt lodert, dessen bin ich mir sicher."


    Valea schien sich ihrer Wirkung auf Männer nicht bewusst zu sein - ebenso wenig dem leichten Morgenumhang und der Tatsache, daß sie nur ein Nachthemd trug.

  • Seoul fragte sich wie Valea auf den Gedanken kam.
    "Vielleicht bin ich einfach nur zu lange schon in der Stadt...Denn ursprünglich komme ich aus einer Nachtelbensiedlung..."
    Er setzte sich auf den blauen Sessel und sein Blick wanderte einen kurzen Moment durch den Raum. Er war wunderschön eingerichtet und zeugte vom Geschmack der Edelelfin.
    Als sie ihn an sah, fragte er sich, wie alt Valea wirklich war. Leider war das bei den Elfen stets schwer einzuschätzen, so wie bei ihm selbst. Aus ihren Augen sprach Erfahrung und sie schienen schon viel gesehen zu haben und doch...........sie sah nicht viel älter aus als er selbst war.
    "Ich bin froh, dass einige von euch es noch wissen, aber niemand der etwas später geboren wurde, würde es heute glauben. Es ist als wären wir zweimal verflucht worden." Sein Blick blieb einen kurzen Moment an ihrem Nachthemd hängen. Sie war so schön. Vielleicht sollte er sich das Bild einprägen, denn wahrscheinlich würde er nie wieder ein weibliches Geschöpf so sehen. Er machte sich keine Hoffnungen je wieder in den genoss von Liebe sowohl wirkliche als auch körperliche zu kommen.
    Dann wanderte sein Blick wieder zu Valeas Gesicht.

  • Valea stützte ihren Kopf auf ihre Hand und blickte den Nachtelfen für einen Augenblick nachdenklich an, waährend sie überlegte, was wohl in seinem Kopf vor sich gehen mochte. Es war nicht ungewöhnlich, daß Männer sie auf diese Art und Weise ansahen, aber in seinem Blick lag eine Resignation, die sie stutzig werden ließ - schließlich war er sehr attraktiv. Aber dennoch wäre es wohl ungehörig, danach zu fragen. Es war zwar durchaus nicht so, daß Valea sich sehr an gängige Konventionen hielt, doch sie vermied Fragen, die ihr Gegenüber als unangenehm empfinden konnte.


    "Shirashai ist eine grausame Göttin. Und sie ist überaus gründlich, wenn es sich zu rächen gilt. Mein Herz fühlt mit euch. Und vielleicht würdet ihr euch darüber wundern, wieviele Wesen von eurem wahren Schicksal wissen und genauso empfinden. Allerdings befürchte ich, daß immer diejenigen am Lautesten sind, die eine andere Ansicht vertreten."


    Sie seufzte leise, während die typische Neugier einer Geschichtenerzählerin in ihr aufkeimte. Hinter diesem Nachtelfen steckte ein Rätsel und sie würde es nur zu gerne lösen, wenn die Zeit dazu gekommen war.


    "Aber vielleicht kann ich euch etwas anbieten? Wie ihr sicher bemerkt habt, gibt es so einiges in meinem Laden, das euch erfrischen könnte."


    Auf ihrem Gesicht zeigte sich ein feines Schmunzeln, als sie all der exotischen Kostbarkeiten gedachte, die auf der Insel Beleriar so selten geworden waren.

  • Seoul nickte bei Valeas Worten. "Das mag wohl sein."
    Er spürte die aufkeimende Neugier der Dame, doch er war noch nicht bereit darüber zu reden. Nein, er würde Zeit brauchen und es auch nur jemanden anvertrauen, den er wirklich kannte.
    "Ein einfacher Wein wäre nett," antwortete er lächelnd. Immer mehr entspannte sich Seoul. Die Atmosphäre und diese gastfreundliche Art taten ihm gut. Die letzte Person, die so nett zu ihm war, war leider einer Krankheit erlegen. Nun sonst wäre er wohl nicht hier und würde nach Arbeit fragen
    Da fiel ihm ein, dass dies wohl ein guter Zeitüunkt wäre um zu fragen.
    "Als ich eintrat kam mir ein unbekannter Duft oder mehrere Düfte entgegen. Woher stammen Sie?"

  • Valea erhob sich nicht, obgleich sie Seouls Wunsch vernommen hatte. Stattdessen lächelte sie den Nachtelfen an, als er auf die Düfte in ihrem Laden zu sprechen kam.


    "Das meiste sind Gewürze aus den Sommerlanden, die auf Beleriar recht selten geworden sind. Dann noch einige Badezusätze und Duftöle aus den gleichen Ländern. Ich habe gerade heute eine neue Lieferung erhalten und nun zieht der Duft natürlich durch das ganze Haus..:"


    Valea erklärte dies alles so, als sei es das Gewöhnlichste auf der ganzen Welt, Gewürze und Öle aus den fernen Sommerlanden der Oberfläche geliefert zu bekommen, obgleich Beleriar doch von der Außenwelt abgeschnitten war.


    "Natürlich gibt es noch einiges mehr - ich bekomme Lieferungen aus allen Kontinenten Niel'Anors - diese Spezialitäten sind hier sehr beliebt, müsst ihr wissen."


    Noch während sie sprach, schwebte ein voller Weinkelch heran und setzte sich vor Seoul ab, ohne daß auch nur der kleinste Tropfen verschüttet wurde. Ein ähnlicher Kelch mit einer honigfarbenen Flüssigkeit ließ sich vor Valea nieder und setzte mit einem leisen Geräusch auf der Tischplatte auf. Die Elfe überging das Geschehen jedoch, als habe sie nichts davon bemerkt.

  • Seoul staunte als der Weinkelch herangeschwebt kam. Magie? Als er auch noch Valeas Kelch herbei schweben sah, war sein Blick noch überraschter.
    "Sind das magische Kelche? Wenn ja, wie kommt der Wein hineinß" fragte er neugierig und zugleich sich eine Lösung überlegend. Ihm fiel leider nur nichts ein.
    "Aus den Sommerlanden? Von überhalb der Wasseroberfläche? Ich dachte erst es sind Dinge von vor dem Untergang. Aber ihr sagt Lieferungen.......Wie ist das möglich? Habt ihr ein Bündnis mit einem der Meeresvölker?"
    Seoul konnte sich dies gar nicht vorstellen, doch wie sonst sollten die Lieferungen erfolgen. Die einzige Alternative, die ihm einfiel, war ein Bündnis mit einem der Götter und dies hielt er für noch unwahrscheinlicher.
    Fragend sah er sie an. Diese Dame sorgte für einige Überraschungen.

  • Für einen Augenblick wirkte Valeas Blick verwirrt, dann lachte sie leise und schüttelte verneinend den Kopf. Ihre Hand griff nach ihrem Kelch und sie nippte kurz daran, bevor sie dem Nachtelfen antwortete.


    "Nein, die Kelche sind vollkommen gewöhnlich. Vielleicht habt ihr schon von Küchenwichteln gehört? Nein? Nun, sie sind keine reine Legende, sie helfen gerne im Haushalt, wenn man sie entsprechend mit den Dingen entlohnte, die sie mögen. Es ist zwar nicht immer einfach, mit ihnen auszukommen, da sie recht stur und eigensinnig sind, aber es lohnt. Allerdings sind sie ein wenig scheu... deshalb machen sie sich lieber unsichtbar, wenn sie einem Fremden begegnen. Es tut mir leid, wenn sie euch erschreckt haben..."


    Tatsächlich lebten die kleinen Wesen schon so lange in Valeas Heim, das sie es kaum für erstaunlich hielt, wenn sie ihre Arbeit verrichteten. Und Valea war froh darüber, denn es wäre ihr schwergefallen, ansonsten all ihre Aufgaben zu erfüllen.


    "Ja, von der Oberfläche..."


    Valea zögerte kurz, bevor sie weiterredete.


    "Nein, ich habe nicht direkt ein Bündnis mit den Meeresvölkern... aber... ich habe einen guten, alten Bekannten dort oben und unsere Verbindung ist niemals abgerissen..:"


    Valea schwieg und offenbarte die Identität dieses Bekannten nicht weiter. Es war eines ihrer bestgehüteten Geheimnisse, wie sie die Lieferungen erreichten, denn das hatte sie ihm versprechen müssen.

  • Seoul merkte, dass Valea nicht näher verraten wollte, wie sie an die exotischen Dinge kam. Dies war in mehrerer Hinsicht verständlich und hätte er sich auch denken können.
    Also blieb er lieber bei dem anderen Thema. Küchenwichtel. Dies erstaunte ihn und man sah ihm das an.
    "Küchenwichtel? Aber ich muss mir nicht Gedanken darum machen, dass ich einen von ihn verletze durch eine Bewegung, oder? Ich habe wirklich gedacht es handle sich um Magie....Ihr scheint auch sehr exotisch zu leben. Hier erlebt man viele Überraschungen." In seiner Stimme klang ein Hauch ehrlicher Bewunderung mit.
    "Ihr scheint doch alles", Seoul wusste dass es falsch formuliert war, wusste aber nicht es besser auszudrücken," zu haben. Wichteln die Euch helfen und gut laufende Geschäfte.....Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ihr einen Nachtelfen gebrauchen könnt." Der letzte Satz klang nachdenklich.

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