Die Katakomben der Ewigkeit

  • Gedankenversunken betrachtete Kyreia, wie Nir'alenar sich langsam entfernte, als plötzlich der Schlag einer Glocke zu hören war. Die Elfe erschrak leicht und sah sich um, konnte jedoch nichts entdecken, was sich verändert haben könnte. Doch es war zu wenig Zeit vergangen, als dass es sich um den Hinweis auf das anstehende Essen handeln könnte. Also beschloss Kyreia ihre Kabine zu verlassen und draußen nachzusehen, was dies zu bedeuten hatte. Womöglich bedeutete es Gefahr? Vielleicht mache ich mir aber einfach zu viele Gedanken, dachte sie dann und schüttelte leicht den Kopf.


    Als sie in den Gang hinaus trat, konnte sie weiter entfernt einen der Mannschaftsmitglieder sowie die Frau, deren Namen sie noch nicht kannte, erkennen. Mit großen Schritten ging Kyreia auf die beiden zu. Als sie sie erreicht hatte, fragte sie geradeheraus: "Was hat diese Glocke zu bedeuten?"

  • Ghorul begibt sich in seine Kabine, widmet sich der Meditation und des Anbringens von Runen. Dann hört er die Glocke und begibt sich nach draussen: "Was war das?"

  • War es reine Höflichkeit oder der Versuch, sie vom herumschnüffeln abzuhalten? Corielle musterte ihr Gegenüber eingehend und die grünen Augen kniffen sich nachdenklich zusammen. Dann lächelte sie einnehmend.


    "Aber nicht doch, nur ein wenig an der frischen Luft verweilen. Es ist so schrecklich stickig unter Deck."


    Die Elfe, die sie zuvor auf dem Markt angetroffen hatte, gesellte sich zu ihnen und Corielle atmete innerlich auf, rettete sie dies doch vor weiteren Erklärungen. Sie nickte zu ihren Worten. Sie war selbst daran interessiert, warum dieser schreckliche Lärm veranstaltet wurde.

  • Djasihra hatte gedankenversunken Wort um Wort, Zeichen um Zeichen auf das Pergament gebracht. Die Glocke riss sie abrupt aus ihren Notizen. Verärgert blickte sie auf, dann seufzte sie vernehmlich und streute etwas Sand über die frische Tinte. Die Djirin legte das Buch sorgfältig auf die Bettdecke, damit es auch bei kleineren Turbulenzen nicht herunterfallen oder zuklappen konnte. Mit einem letzten prüfenden Blick verliess sie die Kabine und verschloss sie sorgfältig mit dem kleinen Schlüssel.


    Sie hatte die Frage Kyreias gerade noch so mitgehört und gesellte sich nun, ebenfalls neugierig, zu den beiden Frauen. "Für Essen noch etwas früh, oder?", fragte sie das Crewmitglied, das wohl als ihr Aufpasser abbestellt war.

  • Als die anderen der Gruppe auch aus ihren Kabinen traten, schaute das Mannschaftsmitglied ein wenig verdutzt aus den Augen. "Das ist nichts Besonderes, dass ist nur ein Gong der zu jeder halben Stunde einmal schlägt. Bei einer vollen Stunde schlägt er danach noch entsprechend der Uhrzeit mehrere Male. Habt Ihr so etwas nicht in den Städten Eurer Insel? Man muss doch schließlich wissen, wie spät es ist und wieviel Zeit einem am Tage bleibt."
    Der Mann hielt kurz inne, dann fuhr er fort. "Wenn Ihr es wünscht, kann ich Euch nach dem Essen gerne das Schiff zeigen, schließlich wäre es nicht verkehrt wenn Ihr alle wißt, wo sich was an Bord befindet. Aber jetzt würde ich vorschlagen, Ihr macht Euch für das Essen mit Kapitän Zorai fertig, er wartet nicht gerne."

  • Viviell hatte fasziniert aus einen Bullauge auf die unter ihnen hinwegziehende Landschaft geblickt bis die Glocke sie aufschrecken ließ. Etwas verzögert verließ sie ihre Kabine und trat zu den anderen auf den Flur. Ihre Tür hatte sie erst gar nicht geschlossen. Warum auch?
    "Alle halbe Stunde?" fragte sie verblüfft. "Geht einem das nicht auf die Nerven?"

  • Nachdenklich tippte sich Djasihra an die Unterlippe.
    "Ich glaube ich schonmal gelesen davon. Komische Brauch. Wieso sein wichtig Zeit auf einem Schiff? In Schule oder so ja. Aber Schiff?", fragte sie mit ruhiger Stimme. Die Frage war an niemand speziellen gerichtet und sie erwartete auch nicht wirklich eine Antwort.
    Sie blickte kurz auf, als sie die Stimme der hübschen jungen Frau hörte, die mit ihrer nicht sichtbaren Freundin sprechen konnte. Sie unterdrückte den Impuls sich suchend nach ihr umzudrehen. Sie war ja unsichtbar.

  • Lange hatte sich Saniya nicht in ihrer Kabine aufgehalten. Die Zeit hatte gereicht, um einen Blick aus dem Bullauge zu werfen, bis auf dem Luftschiff ein Gong ertönte. Neugierig begab sie sich hinaus, wo auch ihre Gefährten sich scheinbar ebenso irritiert oder auch neugierig versammelten. Doch die Erklärung des Crewmitgliedes klang einleuchtend. Es war praktisch, immer zu wissen, wie weit der Tag bereits fort geschritten war.


    Nachdem sie nun also über den Gong aufgeklärt worden waren, suchten Saniyas Augen nach Ghorul. Ob seine Tante ihm wohl etwas über die Katakomben mitteilen konnte? Langsam schritt sie auf ihn zu und sprach ihn an. "Wusste Eure Tante etwas über die Katakomben?"

  • "Man gewöhnt sich daran, dass es regelmäßig zur halben Stunde einen Ton gibt. Ich registriere es nur noch beiläufig. Ihr werdet sehen, dass geht schneller, als Ihr denkt." Der Mann lächelte dabei in Richtung Viviells, dann fuhr er fort mit einer Antwort in Richtung Djasihra. "Es ist immer wichtig zu wissen, wie spät es ist. Gerade auf einem Schiff, schließlich muss man doch wissen, ob man genau im Fahrplan ist oder nicht. Aber jetzt entschuldigt mich, ich muss einige Vorbereitungen treffen für das Essen mit dem Kapitän." Sprachs und machte sich schnell davon.

  • Viviell sah dem davoneilenden Mann nach. "Unser Gastgeber scheint sehr auf Pünktlichkeit bedacht zu sein," meinte sie zu den anderen, um mit einem Grinsen zu ergänzen, "Und dann vertut er sich um 500 Jahre. Wenn seine Geschichte denn stimmen sollte."

  • Corielle schnaubte amüsiert über den Kommentar des Wasserwesens.


    „Nun, dann sollte er es nicht registrieren, falls wir unpünktlich sind. Vielleicht sollten wir uns nun tatsächlich auf das Essen vorbereiten. Möglicherweise besitzt unser Gastgeber noch die eine oder andere interessante Information über dieses Vorhaben.„


    Die Corvae sehnte sich danach, ihre Kleidung zu wechseln. Sie trug noch immer das Gleiche wie am Morgen und dieser Aufzug war einem gemeinsamen Mahl mit Fremden sicherlich nicht angemessen.

  • Kyreia erschien die Erklärung des Mannschaftsmitglieds einleuchtend. Dennoch beunruhigte sie das, was Viviell sagte, obwohl diese es mit einem Grinsen auf den Lippen tat. "Womöglich war dies doch kein Versehen?", dachte sie laut, jedoch so leise, dass wohl kaum jemand es verstehen konnte. Aber vielleicht hatte der Sturm tatsächlich dazu beigetragen. Da sie sich nun an Bord des Luftschiffes befand und ohnehin nicht zurück konnte oder wollte, würde sie ihre Bedenken ignorieren.


    Die Priesterin nickte zu den Worten der Fremden neben ihr und antwortete: "Das ist wohl eine gute Idee." Dann drehte sie sich um und kehrte in ihre Kabine zurück, um ungeduldig auf das Essen zu warten. Sie hoffte dort mehr über das Bevorstehende zu erfahren.

  • Djasihra sah verdutzt den anderen nach. Sie hatte kaum Zeit gehabt, seit sie auf der Insel gestrandet war, und auch nicht die nötigen Mittel besessen sich irgendetwas Passenderes zuzulegen als das, was sie am Leibe trug. So blieb sie einen kurzen Moment lang erstaunt stehen, bevor sie sich achselzuckend auch wieder auf den Weg zu ihrer Kabine machte. Dann würde sie eben noch etwas an ihren Aufzeichnungen weiterarbeiten.

  • Der Rest der Wartezeit verging recht schnell an Bord des Luftschiffs. Wieder läutete der Gong, nur um darauf von 9, schnell hintereinander folgenden sanfteren Schlägen gefolgt zu werden.
    Plötzlich ertönte eine Stimme aus dem Nichts, klar und deutlich vernehmbar in jeder der Kabinen. "Werte Gäste, dass Essen wird gleich serviert. Würdet Ihr euch bitte zum Speisezimmer des Kapitäns begeben. Kapitän Zorai freut sich darauf, mit Euch ein gepflegtes Mahl samt einem guten Tropfen einzunehmen und all Eure Fragen zu beantworten, soweit dies in seinen Möglichkeiten liegt. Folgt einfach der Leuchtkugel, die gleich erscheinen wird in Eurem Zimmer, sie wird Euch zum Speisezimmer führen."


    Kaum war die Stimme erstummt, materialisierte ein helles, weißes Lichtkügelchen, welches sanft pulsierte und etwa handgross war.

  • Viviell hatte sich ein grünes Abendkleid herausgesucht, welches mehr oder weniger mit ihrer Augenfarbe harmonisierte. "Ich nehme mal an das bedeutet die volle Stunde," meinte sie zu Mira und versuchte abzuschätzen ob die Schiffsuhrzeit mit der nir'alenarischen übereinstimmte. Sie erhob sich in dem Augenblick als die Lichtkugel erschien. Langsam trat sie darauf zu und versuchte diese, entgegen dem Rat ihrer Freundin, anzustupsen.

  • Als die Glocke und die nachfolgende Stimme das anstehende Mahl verkündeten, erhob Kyreia sich rasch. Da sie ohnehin stets ihr Priesterinnen-Gewand trug, hatte sie sich nicht umkleiden müssen. Die Zeit hatte sie stattdessen damit verbracht über das Geschehene und das vor ihr Liegende nachzudenken.


    Nun wartete sie ungeduldig bis die Kugel tatsächlich vor ihr materialisierte. Die Nordelfe trat interessiert näher heran, um sie zu betrachten. Dann hob sie die Hand, um die Kugel zu berühren, entschied sich jedoch wieder um. Sie konnte schließlich nicht wissen, was dann passierte. Stattdessen sagte sie: "Also du bringst mich ins Speisezimmer?! Dann wollen wir mal."

  • Auch Saniya hatte sich wieder in ihre Kabine begeben uns sich aus ihren wenigen Kleidern das schönste heraus gesucht und war soeben an ihren Haaren zugange, als sie zusammen zuckte, da eine Stimme hinter ihr erklang. Allerdings konnte sie niemanden sehen.


    Welch merkwürdiges Schiff, befand sie, folgte jedoch der Leuchtkugel aus ihrer Kabine heraus bis hin zum Speisezimmer, wo sie stehen blieb und sich umsah.

  • Corielle hatte sich inzwischen dem Anlass gemäß umgekleidet. Ein elegantes Abendkleid umschmeichelte ihren Körper mit samtigen Stoffbahnen, die grünlich schimmerten. Auf den ersten Blick mochte es wie ein unpraktisches Ensemble wirken. Doch tatsächlich bestand es aus einem zweiteiligen Gewand. Nur ein kurzer Ruck an dem langen Rock, der ihre Krallen verbarg, und Corielle würde in Hosen dastehen. Man wusste schließlich niemals, was in der Fremde zu erwarten war und die Gräfin war zu praktisch veranlagt, um unnötige Risiken einzugehen.
    Trotzdem gehörte es sich nicht, auf einer Abendgesellschaft unangemessen zu erscheinen. Selbst wenn diese an Bord eines Luftschiffes stattfand. Und so war ihre Kleidung zwar ein wenig an den Säumen angestoßen, wenn man zu genau hinsah, doch sie hatte vor, dies mit ihrer Aura zu überspielen. So, wie sie es stets zu tun pflegte.


    Als die Lichtkugel erschien, konnte die Corvae nicht widerstehen, das leuchtende Ding mit einer Kralle anzustupsen. Es war doch höchst amüsant, was man sich hier einfallen ließ. Sie schmunzelte und folgte dem Licht schließlich.

  • In Viviells Kabine:
    Die Kugel ließ sich von Viviell ohne Scheu berühren. Dass Licht pulsierte und fühlte sich angenehm kühl auf der Haut des Fingers an. Dann mit einem Male schwebte die Kugel weg von der Hand in Richtung Tür. Die Kugel pulsierte jetzt in einem schnelleren Rhythmus, so als ob sie mit diesem Pulsieren zur Eile mahnen würde, dann schwebte sie in Richtung des Speisezimmers des Kapitäns, immer wieder eine Pause machend, so als ob sie nachsehen würde, ob man ihr folgte.


    Bei Kyreia:
    Die kleine Kugel pulsierte zweimal hintereinander in einem helleren Licht. Scheinbar war das ihre Form der Antwort auf Kyreias Frage, dann schwebte sie vor der Nordelfe im Schritttempo davon in Richtung der Speisekammer, vor deren Eingangstür schon Saniya mit ihrer Kugel wartete.


    Bei Saniya:
    Die Kugel schwebte auf Augenhöhe und bei genauerem Hinsehen konnte sie in dem Licht Bewegungen erkennen, es wirkte wie ein Licht, welches sich im Licht selber bewegte, Form annahm, die Form eines miniaturisierten Menschen, nur um dann wieder zu entschwinden. Just in diesem Moment kam Kyreia an, die von ihrer Kugel geführt wurde.


    Bei Corielle:
    Die Kugel umspielte die Kralle der Corvae, es fühlte sich angenehm kühl an, als sie die Kugel berührte, welche im Übrigen keinerlei Scheu zeigte. Ob sie intelligent war? Jedenfalls schwebte die Kugel voraus und führte Corielle zum Speisezimmer des Kapitäns, wo schon zwei Mitglieder der Gruppe warteten.


    Ghorul kam auch mittlerweile an, seine Kugel leuchtete in einem tiefen, dunklen Rot, machte hektische Bewegungen und so etwas wie ein aggressives Summen kam aus ihrem Innersten. Die anderen Kugeln näherten sich der rot schimmernden Kugel und eine Wechselfolge von Farben begann zwischen den Kugeln hin und her zu schießen. Es musste wohl eine Form von Kommunikation der Leuchtkugeln untereinander darstellen.


    "Aaah da seid Ihr ja." Einer der Mannschaftsmitglieder kam ruhig entgegen. Er schaute kurz in die Runde. "Da fehlen ja noch welche aber die werden sicher gleich auch ankommen, schätze ich." Er machte kurz ein Pause, dann fuhr der Mann fort: "Ich hoffe, die Kabinen sind zu Eurer vollsten Zufriedenheit. Kapitän Zorai hat uns aufgetragen, Euch den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Also wenn Ihr etwas benötigt, scheut Euch nicht, uns zu fragen."

  • "Na, siehst du, es ist nichts passiert," wandte Viviell sich mit einem Grinsen an Mira. Mit beschwingten Schritten folgte sie der Kugel zum Speisezimmer bei dem sich die meisten anderen schon eingefunden hatten. Neugierig beobachtete sie das Farbenspiel zwischen den Kugeln bevor sie zu ihnen hintrat. Kam es ihr nur so vor oder unterhielten sich die Kugeln? "Entschuldigung, könnt ihr verstehen was ich sage?" fragte sie.

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