Der Drache im Schatten

  • Dranko betrat das staubige Lagerhaus und schaute sich in Ruhe um. Der Staub war ein gutes Zeichen er zeigte da schon lange niemand mehr hier war und die beiden sich ungestört unterhalten konnten. Der Dai´Vaar brauchte einen Moment bevor seine Partnerin. in ihrem grauen Umhang, am Ende des Lagerhauses auf einer großen Kiste sitzen sah.


    „Dachte ich mir doch dass du hier auf mich wartest. Wie viele Stunden wartet ihr denn schon auf mich? Sind es weniger als 2 oder konntest du es wirklich
    nicht erwarten an zu fangen?" Dranko grinste Erelthea frech an und setzte sich auf die Kiste neben ihr.
    „Naja dann will ich dich auch wirklich nicht weiter auf die Folter spannen meine Liebe. Ich habe mich heute Morgen mit meinen Informanten getroffen. Aber ich sage dir gleich selbst mit diesen Informationen und glaub mir sie waren nicht billig, wird das alles andere als ein Spaziergang. Der Palast von unserem Ziel ist mitten im Viertel. Wie nicht anderes zu erwarten hat er seine eigenen Wachen und nicht gerade wenige davon. Mein Kontaktmann sagt wir können mit Sicherheit mit bis zu 10 Stück wenn nicht sogar mehr auf dem Gelände verteilt rechnen. Der Safe ist angeblich irgendwo im zweiten Stock in einem seiner Arbeitsräume. Das Gebäude selbst ist von einer Mauer umgeben außerdem gibt es keinen Weg über der Katakomben hinein zumindest keinen von dem ich erfahren habe. Aber es gibt einen Liefereingang der nicht ganz so gut bewacht wird. Angeblich mit 2 Wachen und einer Patrouille die zwischen Haupteingang und Liefereingang marschiert. Das ist auch so wie ich das sehe unsere beste Chance auf das Gelände zu komme. Die Frage ist nur wie wir die Wachen ausschalten bzw. an ihnen vorbei kommen."


    Dranko lies sich zurück auf die Fallen und schaute für einen Moment die Decke an und atmete einmal tief durch. Er wollte die ganzen Informationen erst mal auf Erelthea wirken lassen. Dieser Auftrag würde wirklich einiges an Geschick benötigen und auch nicht unbedingt eine kleine Menge Glück.


    „Also was hältst du davon? Glaubst du es ist machbar? und wenn ja, was fällt dir spontan ein wie wir da rein kommen?“


    Dranko war immer froh über eine zweite Meinung bei so einer delikaten Angelegenheit. War er doch oft von der erst besten Idee gleich überzeugt dass sie funktioniert. Aber genau dafür hatte er sich ja Erelthea geholt, sie hat schon öfter, den ein oder anderen Einbruch begangen und bei weiten mehr erfahren bei solchen Dingen als er selbst.

  • „Also für solche Informationen hätte ich deinem Informanten einen Tritt in den Hintern gegeben, nichts weiter“, murrte sie und verschränkte die Arme vor der Brust, während sie über seine Informationen nachdachte. „Das hätte man auch mit ein, zwei Tagen beobachten herausfinden können. Außer vielleicht das mit dem Safe, aber ich glaube das wird noch unser geringstes Problem werde. Ich werde den restlichen Tag noch nutzen, um mir das einmal selbst anzusehen.“ es gab einiges, was sie noch wissen wollte. Gab es eine Mauer um das Grundstück – wovon sie ausging – und wie viele Pflanzen gab es auf diesem? Wurde es zu einem strikten und schönen Garten getrimmt, oder war er wild und würde viele Deckungsmöglichkeiten bieten? Hatten die Wachen eine Route, welche sie abliefen und gab es gewisse Routinen? Wie gut waren die Fenster und Türen gesichert, wie verwinkelt war das Haus und wann war das Haus leer und wann bewohnt? Wann gingen die Bewohner schlafen, wo schliefen sie und gab es in diesem Fall etwas zu beachten?


    Doch diese ganzen Gedanken behielt sie fürs erste für sich und würde in den paar Stunden, welche ihr noch blieben, versuchen etwas davon herauszufinden. Denn das alles würden wichtige Faktoren sein. Einfach so dort hinein zu schlendern und zu hoffen, dass man sie nicht erwischte, würde dem Selbstmord gleich kommen. Solch einen Einbruch, besonders bei solch einem gut geschütztem haus, würde man sehr genau Planen müssen. Denn dann könnte sie sich auch eine Alternative überlegen.


    „Ich denke, dass es verdammt schwer sein wird dort hinein zu kommen. Und mit Sicherheit hat die Sicherheit den Befehl zu erst zu töten und dann zu Fragen zu stellen. Also werden wir keinen offenen Kampf suchen können. Sollte die Mauer nicht besonders gesichert sein, würde ich meinen, dass diese unser geringstes Problem darstellen wird. Dann würde ich ein Fester bevorzugen, denn die werden nicht bewacht. Und wie gesagt, wir sollten ein Geist sein, der dort hinein huscht, sich schnappt was wir brauchen und dann wieder hinaus. Und das ohne dass es jemand merkt.“ Sie sah ihn an, mit einem zweifelnden Blick. „Momentan sind unsere Chancen nicht gerade die Besten, mein Lieber.“

  • Dem Dai´Vaar entging die die Unzufriedenheit seines Partner nicht.


    „ Ich weis es ist nicht viel, aber der Zeitdruck den dieser Job mit sich bringt zwingt mich dazu das zu nehmen was ich bekommen kann. Und es macht es nicht gerade einfacher dass dieser Kerl wirklich alles tut um sein Privatleben unter Verschluss zu halten. Kaum Jemand weis etwas Genaueres über ihn. Der Mann ist ein Geist der in den höchsten Herrenhäusern verkehrt. Keiner weis woher sein Reichtum und seine Kontakte herkommen. Er tauchte eines Tages in der Stadt auf und nicht mal ganz 3 Jahre später zieht er ins Palastviertel. Wir haben es hier wirklich nicht mit einem gewöhnlichen Gegner zu tun.“


    Dranko bemerkte die Zweifel in den Augen der Dai´Vaar, als sie genauer über den Einbruch nach dachte.


    „ Ich hätte mich nicht an dich gewendet Erelthea wenn ich nicht die beste Diebin der ganzen Stadt gebracht hätte um diesen Auftrag durch zu ziehen. Wenn jemand einen weg darein findet dann bist du das. Und seit wann lässt du dich denn von schlechten Chancen von einer hohen Belohnung abbringen?“
    Dranko spielte mit dem Feuer, aber er hatte auch nicht wirklich eine Wahl wenn Erelthea etwas motivierte dann war es ihr Stolz und Gold. Er brauchte sie, denn wenn sie ihn jetzt hängen ließe hätte er keine Chance jemals an den Dolch rann zu kommen.


    „Wir werden nicht vor heute Abend einsteigen. Ich würde sagen wir machen uns auf zum Palastviertel und sehen was wir in der Zwischenzeit noch selbst raus finden können. Vielleicht kann dein geschultes Auge eine Möglichkeit zum Einstieg erkennen die noch keinem aufgefallen ist.“


    Dranko nahm etwas Schwung und stand mit einem Satz von der Kiste auf.


    „Wenn es jemand schafft da ungesehen rein und wieder raus zu kommen dann bist du das Thea.“

  • Natürlich appellierte er an ihre Fähigkeiten. Er wusste eben, welche tasten er bei ihr spielen musste, damit sie auch ansprang. Und auch jetzt hatte er sich nicht verspielt. Ein Grinsen breitete sich aus ihren Lippen aus und sie schnaubte. „Du bist glatt wie ein Aal und das weißt du auch, da brauchst du mir nichts vorspielen.“ Sie schüttelte leicht den Kopf.


    Und doch hatte er Recht, Sie würde sich jetzt nicht mehr abwenden. Sie würde ihn nicht damit alleine stehen lassen. Die Freude an dem Einbruch hatte sie gepackt und sie wollte nun sich selbst herausfordern und versuchen es zu schaffen. Nein, nicht versuchen. Sie wollte es durchziehen. Sie würde es durchziehen und sich noch möglichst gut vorbereiten. Die Gefahr und das Gold lockten.


    „Du hast Recht, Ich bin dafür am besten geeignet.“ Nicht nur weil sie hervorragend in ihrem Gewerbe war und ihren Spaß daran hatte, auch weil sie verrückt genug war es zu versuchen. Unabhängig von ihren Chancen. Und so lange er mit machte und auf ihre Worte horchte, würde es schon gut gehen. Irgendwie. ‚Möge Narion auf uns herabblicken und unsere Schritte von Askalar aus den dunklen Weg geführt werden.‘


    Auch sie hüpfte von der Kiste herab und sah ihren Begleiter ab. Nur selten begegnete sie andere Dai’Vaar und das Feuer, welches zwischen ihnen brannte, juckte sie in den Fingern. Aber mit solchen Spielereien würde sie sich bis nach dem Auftrag gedulden müssen. Das Feuer müsste sich inzwischen noch von ihrer Freude nähren.
    „Machen wir uns auf den Weg.“

  • Dranko war sehr froh zu sehen, dass seine Schmeicheleien ihre Wirkung nicht verfehlt hatten. Dranko war vielleicht nicht immer der beste in allen Dingen, doch wusste er steht was er zu sagen hatte ,um die Besten dazu zu bringen ihm zu folgen.
    Als Erelthea von der Kiste herabsprang und ihn ansah, spürte Dranko das heiße Knistern zwischen ihnen. Er wusste es war kein guter Zeitpunkt und bestimmt keine gute Idee, aber der Rotschopf liebte schlechte Ideen. Leider musste das alles noch etwas warten, hatten sie doch leider wirklich keine Zeit für so etwas. Der halbe Tag war bereits vergangen und in der Nacht mussten sie den Einbruch durch ziehen. Es wurde dringend Zeit das Anwesen von Schadel unter die Lupe zu nehmen.


    Es dauerte eine Weile bis sie das richtige Gebäude im Palastviertel zu finden. Aber letzten endlich fanden sie ein Palast, der genau auf die Beschreibung seines Kontaktes passte.
    Es war ein prunkvoller Palast im mittleren Bereich der Straße. Links und rechts vom Haus waren kleine Seitenstraßen die es erlaubten einmal um den Palast herum zu laufen. Der Palast umfasste 3 Stockwerke und war so lang wie zwei gewöhnliche Häuser im Seeviertel. Um den Palast herum war eine Mauergezogen, die ohne weiteres drei Meter überragte. Der Vordereingang war durch ein großes Tor aus blankpoliertem Silber verschlossen. Und wie erwartet standen dort auch 4 Wachen bereit sich um jede Angelegenheit direkt zu kümmern.
    Wenn man durch das Tor sah konnte man auch einen Weg erkennen. Dieser war von einem Gebüsch und verschiedenen Skulpturen begleitete und endete nach einigen Metern direkt vor der Eingangstür. Die Eingangstür selbst war nur schwer zu erkennen von wo die beiden Dai´Vaar standen. Was man jedoch erkennen konnte, war die dunkle Farbe des Holzes und den goldenen Türklopfer der in Form eines Drachen in der Mitte der Tür angebracht war.


    „So da wären wir der Palast von Halal. Wenn du mich fragst ein wenig übertrieben für meinen Geschmack, aber wer weis was ich machen würde wenn ich so viel Geld hätte? Wie auch immer machen wir uns an die Arbeit.“


    Dranko begann sich um zuschauen. Er hoffte eine erhöhte Position zu entdecken von der aus er über die Mauer schauen konnte um sich ein besseres Bild von dem Palast machen zu können.

  • Konzentriert blickte sich Erelthea um. Sie achtete darauf, dass es nicht zu auffällig wirkte, so als würde sie das Gebäude ausspähen, doch sie musste sich einen Überblick verschaffen, wenn sie heute Nacht tatsächlich schon hier einsteigen wollte. Das würde sicherlich nicht leicht werden, so viel stand fest. Aber unmöglich war es nicht. Unmöglich war nichts!
    Sie schlenderte den Weg entlang, betrachtete die Mauer und schätze ab, wie schwer es sein würde, sie zu erklimmen. Und was es dafür gebrauchen würde, dass sie dort hinüber kam.Das wäre eine Möglichkeit, aber es gab auch andere. Bestechen der Wachen. Ablenken, und durchschleichen. Es mag noch viele mehr, welche ihr auf anhieb einfielen, doch das würde zu riskant werden, als das sie und Dranko dort hinein kamen. Und sie würde ihn nicht zurück lassen können.


    Nach einer Weile, in welcher sie nicht nur die Umgebung, sondern auch die umstehenden Gebäude mehr als deutlich betrachtete hatte, kehrte sie zu Franko zurück, um ihn zu berichten, was sie heraus gefunden hatte und wie sie, ihrer Meinung nach, dort hinein kommen würden. Und auch wieder hinaus. Es hatte sich schon ein Plan in ihrem Kopf gebildet, welchen es heute Nacht auszuführen galt. Wenn Dranko damit zufrieden sein würde.


    Sie sprach mit gesenkter Stimme, sodass nur der andere Dai’Vaar sie verstehen konnte.
    „Ich bin der Meinung wir sollten über die Mauer einsteigen. Sie zu überqueren wird zwar schwer, aber ist noch einfach als alle anderen Möglichkeiten. Es gibt eine Stelle, welche in der Nacht besonders dunkel sein wird, sodass die Wachen uns nur schwer sehen werden, wenn wir vollkommen leise sind. Und uns entsprechend Kleiden. Von dort aus geht es über eine Rasenfläche zu einem niedrigen Fenster. Dieses sollte zu knacken sein. Dort können wir hinein. Und so sollten wir auch wieder hinaus. Wenn alles nach Plan verläuft, bemerkt keiner, dass wir auch nur dort drinnen gewesen sind. Und das ist es auch, was wir wollen. Sollten Leichen oder Bewusstlose gefunden werden, würde dies auf uns aufmerksam machen.“

  • Dranko beobachtete die Rothaarige bei ihrer Arbeit sehr genau. Sie bewegte sich selbstsicher und doch geschmeidig. Jeder Ihrer Bewegungen schien wohl überlegt und man konnte deutlich sehen wie sich mehrere Ideen in ihrem hübschen Kopf zusammen fanden.
    Nach einigen Moment kam Erelthea wieder zurück und der Dai´Vaar konnte an ihrem Gesichtsausdruck deutlich erkennen das sie bereits einen Plan hatte, in den Palast einzudringen. Sie hatte eine besonders dunkle Stelle gefunden, an der es ihnen möglich sein sollte über die Mauer zu steigen und über ein Fenster in das Haus zu gelangen.


    „ Ich wusste doch auf dich ist Verlass. Wenn es Jemand schafft einen leisen Weg rein und raus zu finden dann du. Was die Kleidung angeht, sollte das kein Problem sein etwas Schwarzes in dieser Stadt auf zutreiben. Wann schlägst du vor sollten wir den Auftrag beginnen?“


    Erelthea war wirklich eine Meisterdiebin und ihr Scharfsinn wurde nur noch von ihrer Furchtlosigkeit übertroffen. Dennoch musste Dranko auf der Hut sein. Sollte sie nur die kleinste Chance wittern, ihn zurück lassen zu können um mehr Gewinn zu machen, hätt er schneller ein Messer im Kreuz, als er sich wunder konnte wo sie wohl hin ist. Dranko machte sich aber wenig Sorgen über so eine Situation, denn auch er war sehr gut in Improvisationen. Er hatte zwar nicht immer einen voll durchdachten Plan, doch seine Anpassungsfähigkeit und sein Einfallsreichtum gleichten das ohne Problem aus. Dazu liebte Dranko das gefährliche Spiel und eine Situation in der von allen Ecken Gefahr drohte brachte ihn zu seinen Höchstleistungen.

  • Das Lob wurde mit einem Winken abgetan. Doch di Locken flogen, als Erelthea den Kopf schüttelte. "Nein, schwarze Kleidung wäre einer der klischeebehafteten Fehler", sagte sie erbost und sah den anderen Dai'Vaar mit tadelnden Blick an. "Wir wollen mit den Schatten verschmelzen und diese sind niemals vollkommen schwarz. Wäre es tatsächlich so dunkel, würde man nichts mehr sehen. Wir wollen Graue Kleidung, welche in den besten Fällen auch noch leicht fleckig ist. Du wirst dafür sorgen müssen, dass deine Haare nicht zu sehen sind." Sie kannte das Problem, immerhin hatte sie die selbe, feurige Haarpracht. "Und du wirst dafür sorgen müssen, dass möglichst wenig von deiner Haut zu sehen ist. Diese wird geradezu heraus leuchten. Aber die Kleidung darf dich auch nicht behindern, ansonsten könnte es in einer hektischen Situation zu einem unguten Vorfall kommen. Außerdem wirst du keine großen Waffen mitnehmen können und nichts was scheppert oder Lärm macht. Und ich würde dir weiche Schuhe anraten, welche keine Geräusche machen und dir einen guten Halt geben."
    Sie selbst brauchte keine Kleidung mehr, ihr Montur, welche für einen nächtlichen Besuch ausgelegt war, entsprach diesen Ansprüchen in allen Punkten.


    "Um auf dem Zeitpunkt zurück zu kommen… Wir müssen einen Zeitpunkt wählen, an welchem die Bürger, welche zu Hause geblieben sind, schon schlafen, die Straßen aber nicht so leer sind, dass es auffällig ist, wenn man unterwegs ist. Da wir möglichst schnell hinein und hinaus wollen, sollten wirklich nicht länger als eine Stunde brauchen. Selbst die volle Stunde wäre schon… Bedenklich. Ich würde also eine oder zwei Stunden nach Mitternacht vorschlagen. Damit laufen wir auch keinen Frühaufstehern in die Arme." Mit ihren fachmännischen Gedanken und Planungen merkte man schon, dass sie wusste, was sie tat. Wenn sie in etwas gut war, dann war es genau das. Das Einbrechen und Stehlen. Und verführen und sinnliche Abende. Aber das stand gerade absolut nicht an.

  • Dranko hatte wirklich nicht viel Ahnung davon wie man vernünftig irgendwo einbrach. Also graue und nicht schwarze Kleidung war es die er benötigte. Der Dai´Vaar brauchte nicht lange um festzustellen, das in seiner Garderobe nichts vergleichbares zu finden war. So wie es aussah hatte er wohl kaum eine Wahl als sich schnellst möglich auf dem Markt welche zu besorgen.

    „Das mit den grauen Sachen könnte einen Moment dauern. Oder hast du vielleicht eine gute Adresse an die du mich schicken kannst?“

    Dranko war sich sicher das Erelthea die ein oder andere Adresse nennen konnte, die ihm weiter helfen konnten. Die Rothaarige hatte bereits nach wenigen Momenten die Eckpfeiler ihres Planes zusammengesetzt und bereits ein Zeitlimit fest gelegt, das sie am besten möglichst einhalten sollten. Dranko war zunehmend beeindruckt von den Fähigkeiten seiner alten Freundin, aber er kam auch nicht um her zu bemerken was für eine Wunderschöne Frau sie doch ist. Der Rotschopf war sich im klaren das jetzt nicht der richtige Zeitpunkt dafür war, dennoch konnte er nicht verhindern seine Augen einen verräterischen Moment zu lange, auf ihrem Körper liegen zu lassen. Dann fing er sich wieder und konzentrierte sich auf das was vor ihm lag.
    Glücklicherweise hatte er noch ein Zeit bis es zum Einbruch kommen sollte, so konnte er sich in Ruhe darauf konzentrieren sich noch die richtige Kleidung zu, zulegen.

  • Der Dai’Vaar entging der Blick ihres Artgenossen nicht und sie konnte sich vor stellen, was ihm durch den Kopf ging. Doch sie war professionell genug, dass sie diesen Gedanken weiter verfolgte, sondern war mit den Gedanken rein bei der Aufgabe, welche vor ihnen lag.
    Ihr Blick wanderte ein weiteres Mal über das Grundstück, welches vor ihnen lag. Sie war sich sicher, dass sie das hinbekommen würden. Sie mussten es hinbekommen, an die Alternative wollte sie gar nicht erst denken. Sie hatte zumindest nicht vor, ihre Freiheit oder ihr Leben für einen Dolch einzutauschen, selbst wenn ihr das Unmengen an Geld einbringen würde.


    „Natürlich weiß ich das. Doch ich würde dir raten dort nicht allein hinzugehen. Sie würden sofort erkennen, dass du nicht aus dem entsprechenden Milieu bist und würden dir dein Geld aus dem Beutel ziehen. Und das würden wir doch am liebsten vermeiden. Ansonsten würde das Vergnügen danach nicht so viel Spaß machen.“
    Sie begann ihn langsam zu umkreisen und seinen Körper zu mustern. Sehr genau. Ein feines Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie ihn musterte. Sie würde für ihm die Kleidung besorgen, das würde einerseits schneller gehen und andererseits konnte er dann nichts falsches kaufen. Denn sie war sich sicher, dass er auch eine gute Ware wollte, für das Geld, welches er ausgeben würde.


    „Die Kleidung besorge ich dir. Meine Kontakte sind mir gegenüber treuer. Deine Größe kann ich etwa einschätzen, auch wenn noch nicht so gut, als wenn…“ Sie sah ihm direkt in die Augen und zwinkerte. „Aber das muss sich gedulden, bis wir Zeit dafür haben. Nun sollten wir sie nicht für fleischliche Gelüste nutzen.“

  • Dranko lies Erelthea nicht für eine Sekunde aus den Augen, als diese damit begann ihn langsam zu umkreisen. Sie war wirklich das Bild einer wunderschönen lustvollen Frau. Ihm entging nicht das er ihr auch auf gefallen war, denn obwohl beide wussten was sie wollten, spielte sie ihr verführerisches Spiel. Nur zu gerne hätte er sich sie hier und jetzt genommen. Doch das musste warten, nicht nur wegen der Mission, sondern auch weil er ihr nicht die Freude eines schnellen Triumphs gönnen wollte.


    „ Wenn ihr wirklich so gute Kontakte habt wie ihr sagt dann sollten wir keine Zeit verlieren und uns auf den Weg machen, schließlich haben wir nicht die ganze Nacht Zeit.“


    Dranko freute sich sehr auf den Einbruch, dieser Auftrag versprach etwas ganz besonders zu werden. So kam es das er, obwohl er nicht genau wusste wo sie die Kleidung herbekommen sollte, anfing voraus in Richtung des Marktes zu marschieren.


    Es war wirklich eine perfekte Nacht. Es war Neumond, die Hitze des Tages war abgeklungen und durch die Straßen wehte eine angenehme Briese. An solchen Nächten fühlte sich Dranko besonders wohl und es war als würde purer Tatendrang und Abenteuerlust durch seine Adern fliesen. Dieser Umstand verleitete Dranko zu einem besonders zufriedenem Grinsen.


    „ Spürt ihr das Erelthea? Diese kühle Brise diese angenehme Stille und der Neumond am Himmel der die gesamte Stadt in wohltuende Dunkelheit hüllt? Es ist fasst so als wollten die Götter selbst das uns dieser Einbruch gelingt“.

  • Leise ließ das Flammenmädchen ein Schnauben aus. „Natürlich spüre ich es.“ Also hatte sie offenbar einen Poeten aufgegabelt. Nicht, dass es sie wieder störte, doch sie konnte wenig damit anfangen. Mit der Schönheit des Mondes und den Göttern. Der Mond, oder eher das Fehlen des Lichtes von diesem war für sie nur ein gutes Zeichen, dass es leichter wurde dort hinein zu gelangen. Es würde noch immer sehr gefährlich werden, doch man musste jeden Vorteil nutzen, welchen man geschenkt bekam.


    Sie folgte ihm leichtfüßig und hatte schnell aufgeholt. „Ich würde sagen, wir treffen uns in einer Stunde wieder hier. Ich werde dann alles dabei haben, was du benötigen wirst.“ Sie war sicherlich alleine schneller und wie sie schon gesagt hatte, hatte sie Kontakte, welche ihr genau das geben konnten, was sie brauchen würde. Und das zu einem Preis, den man wirklich nur bekam, wenn man sich in diesen Kreisen bewegte. So wie sie es nun schon seit vielen Jahren tat.
    „Halte dich aber von dem Haus fern. Wenn sie dich dort sehen, dann werden sie vielleicht denken, dass du etwas vorhast und misstrauisch werden. Das wollen wir nicht, dann sind sie auch aufmerksamer.“ Alles Anfängerfehler. Man sollte sich niemals so lange an einem Ort aufhalten, welchen man ausspionierte, dass es jemanden auffallen könnte. Zumindest nicht ohne einen guten Grund. Aber einfach nur herum stehen oder im Kreis gehen war kein guter Grund.


    „Also dann. Wir werden uns in Kürze wieder sehen.“ Sie zwinkerte ihm noch einmal verschmitzt zu, bevor sie in einer Seitengasse in der Dunkelheit verschwand. Nach nur Sekunden war nichts mehr von ihr zu hören.

  • Dranko schaute dem umwerfenden Körper sogar noch hinterher, nach dem dieser schon für einen Moment mit den Schatten verschmolzen war. Diese Frau war wirklich so manche Schmerzen wert. Er konnte es kaum erwarten sie in die Kissen zu drücken. Dranko hing diesem Gedanken eine weile nach, bis ihm auffiel das er nicht wirklich wusste was er mit der Stunde anfangen sollte die er nun Zeit hatte. Einen heben gehen war keine Option, zu dem wusste er nicht mal genau wo hier eine Kneipe sein sollte. Zu allem Überfluss war nicht mal ein einziges hübsches Wesen in der Nähe. Also was sollte er machen ? Ein bisschen war sein Ego allerdings am toben nach den Worten der Rothaarigen. „Halte dich von dem Haus fern“. Was sollte er denn schon Falsch machen ? Er würde ja nicht einfach alleine darauf los Stürmen, er ist ja kein Vollidiot. Außerdem hätte er sie dann ja nicht gebraucht. Dranko begann gelangweilt die Straße auf und ab zu wandern. Es musste doch irgendetwas geben was er machen könnte um die Zeit tot zu schlagen. Nach einiger Zeit der betrübenden Langeweile.Nahm er drei Steine vom Boden und begann zu jonglieren. Das unterhielt ihn etwa für ganze fünfzehn Minuten. Aber das waren immer noch 45min die er zu überbrücken hatte. Was nun ? Es war aber auch wirklich niemand auf der Straße den er hätte ausrauben oder verführen hätte können. Von einem erneuten Schub der Langeweile getrieben, begann er kleine Kunststücke vor zu führen.Erst einen Handstand, dann einen Salto rückwärts und zum Schluss ein angelaufenen Radüberschlag. Nur war leider niemand da seine tollen Fähigkeiten zu bewundern und deshalb verlor auch daran schnell das Interesse. Aber wenigstens sollte jetzt wieder eine gute halbe stunde vorüber sein. Zu Drankos verzagen musste er immer noch irgendwie eine weitere halbe Stunde überstehen.Langsam wurde diese Warterei wirklich eine Last und die Idee , einfach das Anwesen zu stürmen wurde immer attraktiver für ihn. Nein so verzweifelt war er dann auch wieder nicht. Oder etwas doch ? Nein, wirklich nicht. Dranko beschloss das , das so nicht weiter geht er war zu aufgeregt, er musste runter kommen also machte er was er am besten konnte. Er suchte sich ein Plätzchen wo er nicht so gut gesehen werden konnte und lehnte sich da im liegen gegen eine Häuserwand um ein kleines Nickerchen zu machen. Er war sich sicher das ihn das ein wenig beruhigen würde.

  • Das Flammenmädchen hatte nicht lange gebraucht, um zu seinen Kontakten zu kommen. Sie kannte diese Stadt zu gut und fühlte sich hier auch wohl. Also war sie problemlos und vor allem auf den kürzesten Weg dorthin gelangt und hatte eine harte, aber ebenso kurze Verhandlung geführt. Sie wusste, dass es wichtig war, dass heute alles schnell und vor allem gut ging. Sie hoffte es so sehr…
    Eine knappe Stunde später war sie wieder da, an der selben Stelle, an welcher sie Dranko hatte stehen lassen. Nur dass er nicht mehr hier war. Erelthea schnaubte. Wo, bei allen Göttern, war er nur hin? Hatte sie nicht unmissverständlich klar gemacht, dass er nicht verschwinden und vor allem keine Aufmerksamkeit erregen sollt? Aber vielleicht hatte er genau dies getan und war jetzt in den Klauen dort drinnen. Doch ein unauffälliger Blick verliert ihr, dass die Wachen noch immer so gelassen waren, wie ein Stunde zuvor und das war doch ein eindeutiges Zeichen, dass sie ihn nicht hatten. Gut. Oder auch nicht gut, denn sie wusste nicht, wo sie ihn finden sollte.
    Mit dem Bündel unterm Arm machte sie sich also auf die Such und hatte kurz darauf auch schon Glück.
    „DRANKO!“ Sie senkte schnell ihre Stimme wieder und boxe ihn hart gegen die Schulter. „Schläfst du hier gerade tatsächlich?“, fragte sie voller Unglauben.

  • Nur langsam wachteDranko von seinem kleinen Nickerchen wieder auf. In seiner nochleicht anhaltenden Trance konnte er nicht mal genau sagen wie langeer wohl geschlafen hatte. Für ihn wäre es nicht überraschend zuhören das er nur fünf Minuten oder gar zwei Monate geschlafenhätte. Dranko regte sich gemütlich als hätte er alle Zeit derWelt, bevor er sich dem strengen Blick des Flammenmädchensunterwarf.Er hob nur die linke Augenbraue etwas an und hielt füreinen Moment inne bevor sprach.


    „Schön das ihr wieder da seit, aber ich muss ja schon sagen ichdachte wenn ihr mich das erste mal weckt würde eure Stimme vielzarter und lieblicher klingen, allerdings würdet ihr dann auchKleiderlos in mein Bett liegen“. Der Rotschopf musste selbst einwenig Grinsen über seine Bemerkung. Dann ging er auf seine Partnerinzu. „ Ich nehme an das sind die besprochenen Kleidungsstücke? Ichhoffe doch sie passen?“ Mit diesen Worten griff er nach demPackeschen das Erelthea mit sich führte. „ Du kannst gerne hierbleiben und mir beim umziehen zu sehen. Allerdings unter einerBedingung! Du musst mir versprechen danach noch auf die Arbeitkonzentrieren zu können. Schließlich sollt du nicht nur auf meinHintern achten sonder auch auf die umliegenden Wachen.“ Drankosprach diese Worte mit einem leichten Lachen in der Stimme. Dannmachte er sich ein Stück tiefer in die Gasse in der er schlief undstreifte sich die Kleider vom Leib und zog die mitgebrachten Sachenan. Er achtete darauf das er nicht ganz in der Dunkelheit der Gassezu verschwinden, schließlich wollte er nicht das, das hübscheMädchen die ganze Show verpasst. Nach wenigen Minuten kam ervollständig umgezogen wieder aus der Gasse heraus. Die Sachen wareneine sehr gute Qualität. Sie lagen eng an und doch baten sie eineextreme Bewegungsfreiheit. Natürlich waren sie in dem angesprochenenGrauton.Um sie gleich mal zu testen stellte ich Dranko ins Zwielichtund tatsächlich verschmelzte er ziemlich mit den Schatten. Es warein nicht zu verachtender Effekt.
    „ Ich sehe liebsteErelthea es war eine grandiose Idee euch mit zu nehmen. EuerIntellekt und Eure Kontakte sind fast nicht mit Gold auf zu wiegen.Gut das es in diesem Haus genug gibt um es zu versuchen“.
    Dranko streckte sichnoch einmal um die Müdigkeit aus zu trieben und wieder mal war erüber die Dehnbarkeit der Kleidung mehr als Überrascht. Dann machteer sich langsamen Schrittes auf die Besprochene Stelle der Mauer zu.
    „Also Thea dannlass uns mal mit dem Spaß beginnen oder was meinst du?“

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