Wärme

  • Zalida hatte ausgezeichnete Laune. Ihre Geschäfte liefen in den letzten Tagen und Wochen besser den je und so hatte sie sich zur Belohnung ein neues Kleid nähen lassen.
    Es war aus langem fließenden Stoff und hatte einen verboten tiefen Rückenausschnitt, der Zalidas Schuppen umso stärker betonte. Die Haare mit farblich passenden Klammern hochgesteckt und goldenen Armreifen um den Gelenken betrat Zalida so das Korallenriff.


    Sie hatte eine furchtbare Lust verspürt, auszugehen, auswärts zu Essen und sich so gut zu amüsieren, wie es für eine Ashaironi nur möglich war.
    Den Zauberbrunnen vermied sie - er war ihr zu elfisch und erinnerte sie zu sehr an die ungeliebten Wurzeln. Aber im Korallenriff hatte sie schon den ein oder anderen netten Abend verbracht.


    Mit einem Lächeln auf den Lippen sah die Ashaironi, dass auch noch ein Tisch in der Nähe des Ofens frei war - es schien fast so, als könne das ein perfekter Abend werden. Mit einer geschmeidigen Bewegung setzte sie sich und bestellte einen schweren Rotwein.

  • Quintar betrat das Korallenriff.
    Er hatte schrecklichen Hunger und war in einer Laune, die ihn mal wieder auswärts essen ließ.
    Trotz dessen hatte er ein legeres Hemd an, dessen lange Ärmel bis zu den Ellenbeugen hochgekrempelt waren.


    Er schaute sich um. Ein wenig neue Gesellschaft würde ihm gut tun. Da sah er einen Rücken, der ihn schwach werden ließ. Er saß am Kamin und lud ihn geradezu dazu ein, sich zu ihm zu gesellen.
    "Guten Abend, könnte ich mich vielleicht zu euch gesellen?" Sagte er, während er neben der noch unbekannten Schönheit stand.


    OOV: Ja, das ganze spielt schon nach unserem Zusammentreff in deinem Laden! xD

  • Als Zalida die Männerstimme neben sich vernahm, lächelte sie. Normalerweise waren Männer nichts weiter als Sklaven - aber sie konnte nicht abstreiten, dass es diese Momente gab, wo sie durchaus angenehme Sklaven waren und sie die Gesellschaft eines Mannes schätzte.


    Ohne sich umzuschauen, sprach sie demnach


    "Wie ihr seht, ist der Platz noch frei..." Sie lächelte vor sich hin, nahm ihren Weinkelch und führte ihn zu den Lippen, als Quintar das erste Mal in ihr Blickfeld gericht.
    Sofort kam ihr das Gesicht bekannt vor und sie verschluckte sich an ihrem Wein. Nein, das konnte doch nicht tatsächlich dieser Flegel sein...


    "Ihr?" Sprach sie mit Entsetzen in der Stimme.

  • OOC: Wenn ich mich jetzt verschreibe liegts es daran, dass ich mich krümel vpr lachen! ^^


    Quintar setzte sich, stand wieder auf und setzte sich anschließend wieder. Dabei wurden die Augen immer größer und die Kinnlage ging ständig ein Stück weiter herunter.
    "Ihr?!" fragte er zurück.
    Die unheimliche Begegnung mit der durchaus atraktiven, jedoch nicht weniger gefährlich aussehenden Dame hatte er sicher nicht vergessen.
    Nachdem er damals das "Geschäft" von ihr verlassen hatte, war er geradewegs nach Hause gerannt und hatte den Gedanke daran, Tee zu kaufen, völlig verworfen.
    "Ihr hier? Wa.. wa.. wa.." er schluckte und brachte kein Wort mehr heraus, was sehr ungewöhnlich für ihn war...

  • Die Ashaironi schlug die Augenlider nieder und winkte mit der linken Hand ab. Ihre Gesichtszüge verhärteten sich und man merkte, wie sie innerlich um Fassung ran.


    "Ich hatte hier vor, zu Abend zu speisen. Allerdings nicht in Gesellschaft eines Diebes."


    Dramatisch schluß sie die Lider wieder auf und sah Quintar mit glühenden Augen an.

  • Quintar rutschte das Herz in die Hose, als er den Blick seiner Gegenüber sah.
    "Ich.. ich.." er rang nach Fassung. "Ich bin kein Dieb. Niemals. Für mich gibt es nicht viel schlimmeres, als Diebstahl.
    Ich hatte mich auf Grund einer etwas daneben geraenen Beschreiung verlaufen und wollte euch nie ein Leid tun.
    Ich bin ein einfacher Geschichtenerzähler, der, wie ihr, etwas essen wollte."
    Jetzt merkte er erst wieder, wie hungrig er war. Wie um dieses Gefühl zu unterstreichen, fing sein Magen an, zu knuffen.


    "Nocheinmal: Es tut mir Leid, plötzlich in eurem Heim aufgetaucht zu sein. Ich wollte euch sicher nichts Böses."

  • Shizar kam nur selten in das Korallenriff. Ihr lagen eher die dunkleren Häuser der Stadt und sie bevorzugte eine andere Atmosphäre, wenn sie ausging. Allerdings war das Korallenriff ein Haus, an dem man nicht ständig vorbei gehen konnte, wenn man zu gewissen Kreisen der Stadt gehörte.
    So trat sie also an diesem Abend mit einem vollkommen gleichmütigen Gesichtsausdruck in das gut gefüllte Gasthaus und seufzte leise, als sie die vollen Tische erblickte. Es war zuweilen nicht einfach, im Korallenriff einen Platz zu finden und dies war einer dieser Abende.
    Wie es nicht anders zu erwarten war, verspürte Shizar in diesem Augenblick ein leichtes vibrieren auf ihrer Schulter, das sie sehr genau darauf hinwies, in welchem Gemütszustand sich Dandara befand - die Schattenfee amüsierte sich köstlich über diese - für Shizar recht unangenehme - Lage und äußerte gleich darauf ein spitzes "Habe ich es Dir nicht gleich gesagt? Aber nein, Du musstest ausgerechnet heute an diesen Ort kommen."
    Ja, Shizar hasste die Schadenfreude ihrer kleinen, unsichtbaren Begleiterin von Zeit zu Zeit, doch sie dachte gar nicht daran, ihr den Gefallen zu tun auf das Spielchen einzugehen.
    "Halt den Mund, Dandara. Sonst bringe ich Dich zu Eleria Anuriel und lasse Dich mit ihrer Lichtfee spielen."
    Ein gekränktes Schnauben ließ darauf schließen, daß Dandara nicht allzu glücklich über diese Aussicht war, doch wenigstens war sie endlich still und Shizar konnte in Ruhe den Blick über die Anwesenden schweifen lassen.

  • "Dann nehmt euer Mahl irgendwo anders zu euch und belästigt mich nicht auch noch hier.."


    Sprach Zalida - in ihrer Stimme schwang diesmal aber nicht die Schärfe mit, die sie in der Giftmischerei an den Tag gelegt hatte, sondern stattdessen ein träges Desinteresse.


    Mann, Elf, Geschichtenerzähler.. nicht nur, dass man in ihr Haus eingedrungen war - jetzt schaffte es der Mann auch noch, sich in drei Worten uninteressant zu machen.
    Gereizt sah die Ashaironi an Quintar vorbei und entdeckte den Neuankömmling.
    Interessiert warf Zalida die Stirn in Falten. Irgendetwas hatte diese Frau an sich, was ihr bekannt vor kam...

  • Quintars blick war eine Mischung aus Trauer und Resignation.
    "Nun gut. Es tut mir Leid, euch eure Zeit geraubt zu haben. Einen guten Apetit."
    Mit einer kurzen Verneigung stand er auf und ging an einen anderen Tisch.
    Kurz darauf kam die Wirtin under bestellte das Tagesgericht. Auch Quintar war der neue Gast aufgefallen. Momentan beschäftigte ihn jedoch eine ganz andere Sache. Ihm war jeglicher sinn für Geschichten vergangen und er hasste es, wenn er irgendwo einen schlechen Eindruck gemacht hatte. Aber mit gesundem Menschnverstand und Manieren war bei der Frau offenbar kein Vorankommen.
    Als das Essen kam, nahm er es zu sich. Doch vom Geschmack nahm er nicht viel wahr.

  • Shizars Augen streiften die Anwesenden für einen Augenblick, dann trafen sie auf die Augen einer anderen Frau, die offenbar gerade einen Elfen abserviert hatte und nun allein an ihrem Tisch saß. Man merkte ihr die Überraschung nicht an - Shizar war zu gut darin geübt, ihre Gefühle zu verbergen - aber dennoch, es gab keinen Zweifel daran, dort saß eine leibhaftige Ashaironi.
    Zwar hatte sie bisher nur einen Angehörigen des Volkes ihres Vaters gesehen, aber es gab keinen Zweifel daran, welchem Volk diese exotisch wirkenden Frau angehören mochte. Dandara musste dies ebenfalls bemerkt haben, denn fie Fee versteifte sich auf Shizars Schulter und ein geflüstertes "Nein, nein! Das wirst Du nicht! Shizar!", drang an das Ohr der Magierin.
    Doch Shizar ignorierte die Fee und hatte sich schon in Bewegung gesetzt, geleitet von dem unwiderstehlichen Drang, sich selbst ein Bild von den Ashaironifrauen zu machen.
    Das Spiel war gefährlich, daran bestand kein Zweifel - wer sonst könnte ihr wahre Natur entschlüsseln wie die Frau dort an diesem Tisch? Erkennen, weshalb ihre Zähne ein wenig spitzer waren? Doch wenn es um Mysterien und Geheimnisse ging, war Shizar nie zu halten.
    So trat sie also an den Tisch der Fremden heran und nickte ihr grüßend zu. Ihre Stimme klang desinteressiert und war von keinerlei Emotion gefärbt, als sie sie schließlich ansprach.


    "Verzeiht, aber das Gasthaus ist heute Abend ein wenig zu gut gefüllt. Würde es euch stören, wenn ich mich für einen Augenblick zu euch setze, bevor ein anderer Tisch frei wird?"


    Dandaras entsetztes Keuchen dran an das Ohr der Halbelfe, doch Shizar wischte es innerlich beiseite und schenkte ihrer Fee keine Reaktion, die auf ihre Anwesenheit schließen ließ.

  • Wohlwollend nahm Zalida zur Kenntnis, dass Quintar sich einen anderen Tisch suchte. Sie verfolgte den Elf mit ihrem Blick eine Zeit lang und beschloss besser aufzupassen.
    Wer konnte schon wissen, wer dieser angebliche Geschichtenerzähler war. Vielleicht doch gar nicht so harmlos, wie er tat.. vielleicht war er es gar gewesen, der sie neulich nachts verfolgt hatte, so dass sie in Tordeks Haus Unterschlupf suchen mußte.
    Kurz legte sich die Stirn der dunkelhaarigen Ashaironi in Falten, bevor sie sich wieder auf die Frau konzentrierte, die an ihren Tisch getreten war.


    "Wie ihr seht, ist soeben ein Platz frei geworden. Mich soll es nicht stören, wenn ihr ihn einnehmt." Sprach die Ashaironi, verzog dabei aber keine Miene. Stattdessen griff sie ihr Weinglas und nippte an selbigen.
    Die Wärme des Ofens stimmte sie versöhnlich und nur so war es wohl zu erklären, dass sie zuvor auf ein weiteres Wortgefecht mit dem Elfen verzichtet hatte und jetzt schon wieder eine wildfremde Person an ihren Tisch sitzen ließ.

  • Als Tordek das Lokal betrat kam ihm ein Schwall von Wärme, Gerede und unendlich vielen Gerüchen entgegen. Er blieb kurz stehen und genoss es. So gern er die See auch hatte, es war manchmal verflucht kalt dort.
    Er scheute sich nach einem freien Platz um fand aber vorerst keinen, bis sein Blick zu dem jungen Elfen schweifte, der dort allein am Tisch saß, seine Mahlzeit in sich hinein schlang und irgendwie ein wenig trüb drein blickte.
    Der Zwerg grinste. Er hatte nicht gedacht, den Burschen in dieser großen Stadt so schnell wiedersehen würde.
    Festen Schrittes ging er zu dem Tisch hin, setzte sich dem Elfen gegenüber und schlug mit der Hand auf den Tisch.


    "Junger Elf! Euch so schnell wieder zu seh'n is# mir ja 'n Vergnügen!" Er lachte laut und herzlich auf!. "Was guckt ihr so trübe? Habt ihr euch ieder verlaufen und wollte euch nur für den weiteren Weg stärken?"


    Der Zwerg grinste frech und er erinnerte sich nur zu gut daran, wie er den frierenden Elfen im Seeviertel traf, der eigentlich ins Philosofenviertel wollte....

  • Der Elf schaute erstaut auf. In seinem Verdruss hatte er den Zwergen kaum wahrgenommen und jetzt schaute er in das grinsende Gesicht des offenbar stets gut gelaunten Zwerges.


    "Hallo... Tordek, richtig? Wie geht es euch? Danke nochmal für die Hilfe damals, ich weiß nicht, wie lange ich ohne eure Hilfe gebraucht hätte.
    Nein, ich bin hier gezielt hergekommen. Ich wollte einmal auswärts essen und mich an dem Gesindel hier im Lokal erfreuen. Was treibt euch hier her?"

  • "Ich danke euch..."


    Shizar ließ sich ohne weitere Umschweife an dem Tisch nieder - selbstverständlich verunzierte kein Lächeln ihr Gesicht und sie verkniff es sich, Zalida allzu neugierig zu mustern. Die Frau erschien ihr kühl - nun gut - womöglich konnte sie ein wenig mehr über das gefürchtete Naturell der Ashaironi in Erfahrung bringen, wenn sie sie für eine Weile beobachtete.
    Kurz darauf trat eines der Schankmädchen an den Tisch, um Shizars Bestellung aufzunehmen. Ein Glas Wein - ein ausgesprochen guter Jahrgang, wenn man sich damit auskannte - mehr wünschte die Adelige nicht.


    Für einen Augenblick musterte sie den Elfen, den die Ashaironi zuvor davongeschickt hatte und den Zwergen, der sich nun zu ihm gesellte. Eine Augenbraue wanderte empor, bevor ihre emotionslose Stimme ein: "Ungebetene Gesellschaft?" hervorbrachte, dem ein Nicken in Richtung des Tisches folgte.
    Shizar machte dabei keineswegs den Eindruck, auf einen lustigen Plausch aus zu sein - sie nahm nicht an, daß ihre Gesellschaft daran interessiert war. Es war lediglich eine Feststellung.

  • Die Ashaironi warf einen Blick auf Quintar und blieb kurzzeitig bei dessen neue Begleitung hängen. War das nicht Tordek?
    Er hatte sie wohl nicht gesehen.. und selbst wenn, dass er so erfreut den Elfen grüßte ließ ihre Sympathien zu dem Zwergen nicht unbedingt steigen.


    Sie rolle mit den Augen und nickte leicht.
    "Das kann man wohl sagen. Diesen kleinen Dieb habe ich neulich ungefragt in meinem Warenlager erwischt.
    Ihr könnt wohl nachvollziehen, dass ich aus diesem Grund meinen Abend lieber mit anderer Gesellschaft verbringe."


    Abermals nickte die Dunkelhaarige an ihrem Wein, rief dann die junge Bedienung zu sich und bestellte ein wenig Brot und einen milden Käse. Groß war Zalidas Hunger nicht, aber es gab wenig, was die Ashaironi so genoß wie ein Stück Käse zum Wein.


    Erst jetzt nahm sich Zalida die Zeit, ihr Gegenüber genauer zu mustern. Eine Elfe.. Zwanghaft unterdrückte die Dunkelhaarige ein tiefes Seufzen. Warum mußte es hier unten auch soviele Elfen geben..


    "Zalida.." stellte sie sich Shizar knapp vor und nahm dann mit einem knappen Wort des Dankes Brot und Käse vom Schankmädchen entgegen.

  • "Shizzzar..."


    Shizar konnte es nicht verhindern, daß sich bei der Nennung ihres Namens ein ungebetenes Zischen einschlich, das auf ihre Herkunft zurückzuführen war. Normalerweise kümmerte es sie kaum - in Elfenkreisen schrieb man es ihrem exzentrischen Wesen zu und nahm weiter keine Notiz davon. Doch hier saß sie keiner Elfe gegenüber, sondern einer echten Ashaironi. Dandara hatte diesen kleinen Patzer natürlich ebenfalls bemerkt und so drang ein leises, resigniertes Seufzen an Shizars Ohr.
    Die Halbelfe reagierte nicht weiter darauf und hoffte, daß man ihr ihr gemischtes Blut nicht ohne weiteres anmerken würde und daß die Ashaironi das Zischen ebenfalls auf eine gewisse Exzentrik schob.
    Ihr Blick wanderte zu dem Tisch hinüber und sie musterte den Elfen ein wenig eingehender, bevor sie gespielt enttäuscht über sein Verhalten den Kopf schüttelte.


    "Eine Schande für die Elfen dieser Stadt. Er muss wahrhaftig tief gesunken sein, wenn er sich auf Diebstahl verlegt hat. Wahrscheinlich ein Ausgestoßener..."


    Das Wort glitt ihr mühelos über die Lippen und Shizar zeigte keinerlei Emotion als sie es aussprach, obgleich es doch ihr eigenes Leben und das ihrer Eltern so perfekt ruiniert hatte.

  • Zalida lies sich nicht im geringsten Anmerken, ob sie das leichte Zischen an ihre eigenen Artgenossen erinnerte. Tatsächlich hatte sie davon kaum Notiz genommen.. eine Elfe.. irgendwie schien das Stück Käse vor ihr auf einmal sehr interessant zu sein.


    Ihre schlanken Finger brachen es in kleinere Stücke und sie stopfte es sich in den Mund, wobei wieder ihre spitzen Giftzähne hervorblitzten. Erst nachdem sie es mit einem Schluck Wein heruntergespült hatte, antwortete sie Shizar.


    "Ein Ausgestoßener? Wer ist auf dieser Insel kein Ausgestoßener.. allerdings wirft er wirklich kein gutes Bild auf die Elfen dieser Stadt.."
    Zalidas Augen funkelte Shizar an und für einen Augenblick lang schien es, als ob die Elfe doch noch Zalidas Aufmerksamkeit von dem Käse lenken könnte.

  • Die Ashaironi hatte scheinbar nichts bemerkt oder diesen unangenehmen, kleinen Ausrutscher übergangen. Dandara entspannte sich auf Shizars Schulter, ließ jedoch in ihrer Wachsamkeit nicht nach. Allerdings hielt sie mit ihren Vorwürfen für einen Augenblick inne, was der Halbelfe einen leisen Seufzer der Erleichterung entlockte.
    Interessiert musterte sie die Ashaironi aus den Augenwinkeln und versuchte ihr Gegenüber und ihre Aussagen einzuordnen. Sie konnte sich kaum vorstellen, daß sie eine Ausgestoßene war... doch wer konnte dies schon mit Bestimmtheit sagen? Man sah niemandem sein Erbe an. Wer sollte dies besser wissen als Shizar selbst? Neugier begann sich in der Halbelfe zu regen. Eine ungesunde Neugier, die am Ende selten gut tat und die sie letztenendes wieder zu Dingen teiben würde, die ungesund sein konnten. Äußerlich merkte man ihr das natürlich nicht an, denn ihre gleichgültige Miene verzog sich für keinen Augenblick.


    "Man könnte beinahe meinen, daß ihr euch hier nicht sonderlich wohlfühlt."


    Sie nippte an ihrem Wein und stellte den Kelch dann entspannt auf den Tisch zurück, als habe sie jegliches Interesse an dem Getränk verloren. Tatsächlich, es war ein guter Jahrgang. Ein seltener noch dazu und Shizar genoß das Gefühl auf ihrer Zunge, bevor sie schließlich weitersprach.


    "Seid ihr so sicher, daß überhaupt ein gutes Bild von den Elfen dieser Stadt existiert, das man beschmutzen könnte?"


    Die Aussage blieb vage, spielte jedoch auf den Elfenadel an, der durchaus keinen durch und durch guten Ruf bei den anderen Völkern besaß.

  • "Ach..ich wollt eigentlich nurma' 'n bisschen raus. Ma' 'n bisschen was anderes essen und da dacht ich mir 'Gehst ma' ins Korallenriff.
    Aber ma' ehrlich junger Elfenfreund, ihr sehttraurig aus. Was liegt euch auf'm Herzen?"


    Als die Wirtin kam, bestelle er ein Bir und nichts weiter.

  • Der junge Elf schluckte einen Happen Essen herunter. Er schmeckte es nichteinmal.
    "Ihr könnt besser beobachten, als man es euch anmuten mag, Tordek. Es geht mir in der Tat nicht sehr gut.
    Seht ihr diese Ashaioni dort hinten am Tisch vor dem Kamin? Ich habe mich or kurzem wieder verlaufen und stand plötzlich in ihrem..." er stuzte kurz, "...Laden, was ihr ganz offensichlich nicht gefiel. Jetzt schimpft sie mich einen Dieb und ignoriert jede Entschuldigung. Nicht nur, dass ich mich bei einer launischen Ashaioni unbeliebt gemacht habe, mein Ruf ist auch noch hin."


    Er schaute betrübt drein und nahm einen Schluck Wein um das Essen herunterzuspülen.

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