Die Villa Lyadar

  • Shizar musterte Zandhros für einen Augenblick, so als müsse sie in der Tat darüber nachsinnen, ob er abstoßend sei, dann ließ sie ein ergebenes Seufzen vernehmen.


    "Nun, wenn ihr darauf besteht, dann werden wir uns im Zauberbrunnen wiedersehen. Aber ich möchte doch darauf bestehen, daß ihr allein erscheint..."


    Ihr Blick streifte die Fee des Magiers, dann wanderte er wieder zu ihm zurück und verharrte dort, während sie ihm direkt in die Augen blickte.


    "... oder fast allein."


    Äußerlich ruhig und gelassen, arbeiteten Shizars Gedanken schon fieberhaft, während sie darüber nachsann, auf welche Art und Weise sie ohne den lästigen Zirkel an das Buch herankommen konnte. Es gab verschiedene Optionen und diese mussten in Ruhe durchdacht werden. Ja, sie konnte zum Schein auf sein Angebot eingehen - oder ihn verführen. Allerdings war Shizar keineswegs darauf erpicht, einem Schattenmagier ihr Erbe und das Symbol auf ihrer Schulter darzuieten, was diese Möglichkeit schon beinahe wieder ausschloß...

  • Zandhros nickte mit einem erfreuten Lächeln auf den Lippen, sein attraktives Gegenüber an. "Ich freue mich, dass Ihr meine Einladung anehmt. Ich bin mir sicher, dass wir eine gemeinsame Basis finden werden für eine profitable Zusammenarbeit. Aber das besprechen wir ein anderes Mal und mit Sicherheit nicht bei einem Abendessen. Also dann werde ich Euch abholen kommen, wenn Ihr nichts dagegen habt."


    Innerlich grübelte Zandhros über Shizar nach. Irgendetwas paßte ihm nicht und sein Misstrauen wuchs um eine Punkte. Er beschloss auf der Hut zu sein. Schattenmagier waren ein gefährliches Völkchen und wenn sie in so attraktiver Erscheinung daherkamen, waren sie noch um Einiges gefährlicher!

  • "Sicher. Es dürfte für euch keine Schwierigkeit sein, mich zu finden."


    Mit diesen Worten erhob sich die Schattenmagierin und signalisierte dem anderen Magier deutlich, daß es wohl nichts weiter zu sagen geben dürfte. Elegant und gemessenen Schrittes stolzierte sie voran, bis sie an der Tür ihrer Villa angelangt waren, dann wandte sie sich zu ihm um.


    "Falls ihr mit noch etwas mitteilen möchtet, dann sollte dies der passende Augenblick sein. Falls nicht, dann erwarte, möglichst bald den Zeitpunkt unseres Treffens von euch zu erfahren, damit ich mich entsprechend darauf vorbereiten kann."


    Shizar ließ offen, was sie mit dieser Aussage genau meinen mochte und ihre Miene gab darüber auch keinen weiteren Aufschluss.

  • Zandhros nickte verstehend. "Selbstverständlich meine schöne Shizar. Ich werde Euch ohne Probleme finden und wie es sich gehört, bekommt Ihr natürlich genug Zeit, Euch vorzubereiten. Also, dann wird es Zeit für mich, eure Gastfreundschaft nicht länger in Anspruch zu nehmen, sonst muss ich noch erfahren, wie Ihr mit ungebetenen Gästen umgeht." Er lächelte frech auf eine charmante Art und Weise, ergriff ihre rechte Hand, hauchte einen Handkuss in Perfektion darüber und ging durch die Tür, wo er sich noch einmal umdrehte. "Ihr seid eine faszinierende Frau, werte Shizar. ich freue mich auf unser nächstes Treffen. Dann entschwand er in totaler Dunkelheit. Ein Schattentor. Zandhros war wahrlich kein schwacher Magier der Nacht.

  • Nachdenklich stand Shizar noch für eine Weile im Rahmen ihrer Tür und sah auf den Fleck, in dem der Magier verschwunden war. Tatsächlich war dieser Mann gefährlich. Trotz allem besaß er etwas, das Shizars Interesse über das gewöhnliche Maß hinaus geweckt hatte. In Gedanken versunken, tippte einer ihrer langen Finger an ihre Unterlippe, bevor sie sich schließlich herum drehte und im Inneren der Villa verschwand. Ja, sie würde mehr über Zandhros herausfinden, bevor sie ihn wiedersah...

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