Rache

  • Es war spät geworden an diesem Abend in der Halle der Künste, und obwohl Elaiya dort einen sehr interessanten Nachmittag verbracht hatte und laut ihres Lehrmeisters einigen Fortschritt mit ihrem neuesten Studienprojekt gemacht hatte, war sie nun froh, nach Hause zu kommen. Vielleicht würde Sicil dort - bei dem Nachtelfen wusste man nie sogenau. Der Gedanke an ihren Liebsten ließ ein zärtliches Lächeln auf ihren Lippen erscheinen, als sie nun mit raschen Schritten über den Marktplatz und dann an der Statue des Arion Falkenauge vorbeieilte. Es war doch schon recht dunkel und sie sehnte sich danach, in ihr eigens Haus zu kommen und die Nacht auszusperren.


    Sie hatte den Platz mit seinen verlassenen Ständen noch nicht zur Hälfte überquert, als sie plötzlich merkte, dass sie nicht allein war und auch Shir'elei an ihrer Seite ließ ein leises Fauchen hören. Da legte sich auch schon eine Hand schwer auf Elaiyas Schulter und sie wurde unsanft herumgedreht. "Na, wenn das nicht die kleine Freundin des Nachtelfen ist?" Die tiefe Stimme klang höhznisch in ihren Ohren. "So ein Zufall, dass wir uns heute wieder begegnen - und dazu noch allein. Oder lauert dein Liebhaber wieder irgendwo hier in den Schatten?"


    Ein leiser Aufschrei des schreckens entfuhr ihr, als sie sah, wer ihr Gegenüber war - Beron, der Wäüchter, der sie bei ihrem letzten Zusammentreffen erst belästigt und dann sie und Sicil beinahe getötet hätte. Sie begann sacht nach Tannennadeln zu duften, brachte aber kein Wort heraus. Beron lachte unangenehm und der Druck seiner Hand auf ihrer Schulter verstärkte sich schmerzhaft, als seine Finger sich in ihr Schulterblatt gruben. Sich loszureißen und wegzulaufen war damit unmöglich. "Ja, meine Schöne, wir sind allein - und ich habe noch eine kleine Rechnung mit dir offen." Elaiya versuchte nun doch sich loszureißen, mit dem einzigen Erfolg, dass Beron mit seiner freien Hand ihren linken Arm griff und ihn auf ihren Rücken drehte. Dabei kam er ihr unangenehm nahe. Sein Atem stank nach billigem Schnaps. Wieder lachte er höhnisch.

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    Cerclée de poussière
    Perce l'éphémère


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  • Etwas entfernt im Schatten lehnte eine schwarz gekleidete Gestalt an einen geschlossenen Verkaufsstand und hatte bis gerade die Statue von Falkenauge betrachtet. Doch nun lenkten ihn eine Frau und ein Mann ab, bei denen die Frau wohl nichts mit dem Mann zu tun haben wollte. Es war ihm zwar egal, was mit der Frau passieren würde, aber er dachte darüber nach, ob es besser für ihm wäre einzugreifen oder nicht. Eine Wache zu verärgern war sicher nicht von Vorteil. Besonders bei seiner blassen Haut, würde sich der Mann trotz seines betrunkenen Zustandes später wohl an ihn erinnern. Allerdings kauften die Wachleute sowieso keine Waffen bei ihm. Andererseits könnte es vielleicht von Vorteil sein einer Frau behilflich zu sein.
    Langsam zog er seine Rapiere aus den Scheiden und näherte sich vorsichtig den beiden. Jedoch blieb er vorerst im Schatten und versuchte sich nicht sehen zu lassen. Vielleicht regelte sich doch alles von alleine und dann wäre der Nachteil eine Wache beleidigt zu haben doch zu groß.

  • Shizar und Sicil schlenderten durch das Händlerviertel und nahmen Kurs auf die von Shizar angepeilte Taverne, als Dandara urplötzlich die kleine Nase kraus zog und abrupt eine Hand in Shizars Haar krallte. Die Halbelfe, die durch das Gespräch mit Sicil abgelenkt gewesen war, hielt inne und schenkte ihrer Fee einen höchst verärgerten Blick auf ihren rauchfarbenen Augen, während sie dazu ansetzte, einige scharfe Worte in ihre Richtung zu verlieren. Doch Dandara schnitt ihr das Wort ab, bevor auch nur ein Ton über ihre Lippen gekommen war.


    "Ach, sei nicht so wehleidig, Shizar! Riechst Du das nicht? Es sollte mich wundern, wenn neuerdings Tannen auf dem Marktplatz wachsen sollten."


    Shizar musterte Dandara für einen Augenblick mit zusammengekniffenen Augen, bevor sie die Nachtluft tief einsog und dann nickte.


    "Du magst zwar recht haben, aber musst Du mir aus einem solch lächerlichen Anlass gleich die Haare ausreissen, Du gehässiges, kleines Biest?..."


    Weiter kam sie nicht, als sie weiter vorne im fahlen, kühlen Licht der Muschellampen zwei Gestalten entdeckte, die offenbar keineswegs in ein romantisches Stelldichein vertieft waren.

  • Sicil plauderte neben Shizar, als sie Richtung Marktplatz gingen, als Dandara etwas von Tannennadeln gesagt hatte, wurde ihm ganz mulmig in der Magengegend und er bekam ein Gefühl von Déjà Vú. Dann sah er die Gestalten, die sich dort auf dem Marktplatz gegenüber standen. Wut erfüllte ihn wie eine alles verzehrende Flamme. Er griff nach hinten an seinen Rücken, zog einen der Dolche aus der Scheide und nahm Maß.


    "Du darfst gerne zusehen wie ich diesem Widerlichen, kleinen, schmierigen Schandfleck langsam und genüsslich das Herz aus der Brust schneide. Wie kann er es wagen, Elayia erneut zu belästigen?"


    Seine Muskeln spannten sich und er ging in die Hocke wie eine Katze kurz vor dem Sprung.

    '...by the pricking of my thumbs, something wicked this way comes...'
    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
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    Akinwande Oluwole Soyinka, Death and the King's Horseman
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  • "Lass mich gehen!", flehte Elaiya. Sie konnte nicht verhindern, dasssie ziemlich ängstlich klang und auch der Duft nach Tanne sich verstärkte. Sie versuchte aus den Augenwinkeln zu erkennen, ob nicht doch jemand in der Nähe war, da sie es nicht wagte, den Kopf zu drehen - sie fürchtete, dass jede noch so kleine Bewegung Beron noch mehr reizen würde. Niemand war zu sehen. Beron zog sie noch ein bisschen dichter heran und grinste ihr hämisch ins Gesicht. "Nein, ich denke nicht.", sagte er. "Ich denke nicht, dass ich dich gehen lasse. Du bist ein niedliches Ding, und dein Freund hat mir diese Wunde an der Hand zugefügt, die hat noch Tage später geschmerzt... sowas lasse ich mir von einem dreckigen Nachtelfen nicht gefallen. Tja, zu dumm, wenn man sich mit den flaschen leuten zusammentut, Süße!" Er ließ ihre Schulter los, aber da er ihren anderen Arm immer noch auf ihren Rücken verdreht hatte, konnte sie sich kaum bewegen, wahrscheinlich lernte man als Wächter die richtigen Griffe ganz am Anfang...
    Beron schlang seinen freien Arm um ihre Taille und plötzlich beugte er sich vor und küsste sie hart auf den Mund. Elaiya schrie auf und versetzte ihm mit ihrer freien Hand eine Ohrfeige - etwas, das sie gleich darauf bereute, denn mühelos fing der stärkere Mann ihre Hand ein. "Na warte, du Schlampe!", knurrte er. "Das hast du nicht umsonst getan!"

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  • Nun, so wie es aussah, würde sich das doch nicht so schnell von alleine lösen. Ein Kuss, das wusste er, war eigentlich erwas intimes zwischen zwei Wesen und ein Kuss gegen den Willen eines der Beteiligten überschritt eine Grenze. Nicht, dass ihn das gefühlsmäßig bewegen würde, aber man musste sich halt ein bisschen auskennen, um zwischen Wesen mit Gefühlen zu überleben.
    Ruhig und leise ging der Mann auf die nach Tannen duftende Frau und den Angetrunkenen zu, sodass er sich der Wache von hinten näherte. Die Spitze des Rapiers in seiner linken Hand richtete sich auf dessen Nacken, ohne diesen jedoch zu berühren. Die andere Klinge schien locker in seiner Hand zu liegen, doch einem geübten Kämpfer sollte klar sein, dass er bereit war.
    "Guten Abend mein Herr." sagte er laut und deutlich "Ich befürchte die Dame ist Eurer Zuwendung nicht sonderlich zugetan und ich würde es bevorzugen, wenn Ihr sie loslassen würdet."

  • Shizars Augen weiteten sich erstaunt, als Sicil so plötzlich auf das Paar los stürmte und für den Bruchteil einer Sekunde hielt sie inne, bevor Schattenpfeile auf ihren Fingerspitzen aufflammten und dort drohend zu tanzen begannen.


    "Sagte ich nicht, daß ich es hasse mich schnell zu bewegen in diesen Roben?", murmelte sie eher mürrisch zu sich selbst und begann dann, sich vorsichtig in die Richtung zu bewegen, in die der Nachtelf losgerannt war. Dandara hatte ebenfalls den Blick wachsam nach vorn gerichtet und nickte zustimmend.


    "Hast Du. Und wenn Du Dich anständig kleiden würdest, könntest Du Dich auch mal schneller bewegen, meine Teuerste."


    Shizar zischte leise, ein Geräusch, das an ihre Herkunft erinnerte, das aber niemand außer Dandara im einsetzenden Chaos bemerken konnte. Es war zwar weder so, daß ihr Sicil sonderlich eng am Herzen lag, noch kannte sie diese Frau - aber sie war neugierig, was ihn zu dieser überstürzten Reaktion bewegt haben mochte und so folgte sie ihm, als ein anderer Mann auf den Plan trat.

  • Sicil sah den zweiten Mann die Szenerie betreten, versuchte die Situation einzuschätzen, versagte jedoch aufgrund des roten Vorhangs, der sich über seine Gedanken legte. Er schnellte los, überwand die paar Meter in rasender Geschwindigkeit und fiel den Wächter mit einem geknurrten
    "Beron"
    auf den Lippen an. Sicil machte anstallten, den Dolch den er in der hand hielt ohne viel Federlesens mit wucht mit Berons Nieren bekanntschaft schließen zu lassen. Die Klinge schimmerte dunkelrot als schien sie zu glühen und die Luft direkt um diese Kling flimmerte wie bei Großer Hitze...

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  • Beron fuhr herum, als er Astragars Stimme vernahm - jedoch ohne Elaiya loszulassen, er riss sie einfach grob mit. "Das geht Euch einen feuchten Kehricht an, Mann, was ich mit dem Weibsbild hier mache. Geht lieber Eurer Wege, wenn Ihr keinen Ärger mit der Wache wollt!", schnauzte er und schickte sich an, die Halbnymphe von der Statue weg und etwas tiefer in die Schatten zu ziehen. Doch in diesem Moment war Sicil heran. Wieder fuhr Beron herum, diesmal jedoch ließ er Elaiya los, die noch ein paar Schritte weiterstolperte und sich dann mit wackeligen Knien zu Boden sinken ließ. Dort kniete sie nun und verfolgte mit schreckgeweiteten Augen das Geschehen.


    Der Wächter war, durch jahrelanges Training mit hervorragenden Reflexen ausgestattet, in Verteidigungsstellung gegangen und zog ein kurzes Schwert. In letzter Sekunde "Du!", knurrte er, und auch seine Augen glühten nun hasserfüllt auf. "Stinkender Nachtelf! Ich werde die Stadt von dir und deinesgleichen befreien, und wenn es das Letzte ist, was ich tue. Mit dir fange ich an!" Unvermittelt machte er einen Satz nach vorne - die Anwesenheit Elaiyas und Astragars schien er für den Moment völlig vergessen zu haben - und führte einen ziemlich direkten und gradlinigen, aber auch sehr kraftvollen Angriff gegen Sicil.

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  • Mit wenigen Schritten hatte sich Shizar an die Seite der Halbnymphe bewegt. Die Frau bedeutete ihr kaum etwas, genauso wie der Nachtelf. Doch wenn sie sich für eine Seite entscheiden musste, so bevorzugte die Schattenmagierin jederzeit die Seite jener, die sie zuvor kennengelernt hatte. Und sie hasste es einfach, wenn ein Mann einer Frau mit aller Gewalt seinen Willen aufzuzwingen trachtete.
    Ein kurzes Nicken zu Dandara und ein blaues Funkeln der magischen Energie in der Luft, das auf Beron gezielt war, setzen einen Zauber frei, der dem Mann zumindest für eine Weile das Augenlicht rauben würde. Sie machte sich wenig Sorgen um ihre eigene Person - wenn es hart auf hart kam, war sie sicherlich nicht weniger wehrlos als einer der beiden bewaffneten Männer.

  • Sicils Angriff hatte den Wächter doch mehr überascht als man es ihm anmerkte, doch den Treffer von Sicils Dolch steckte er weg als wäre nichts gewesen. Sicils Dolch hatte mit Leichtigkeit das wams von Beron zerschnitten, doch er hatte sch früh genug weggedreht um nur gestreift zu werden. Da wo der Dolch die Kleidung Berons berührt hatte, begann diese zu verkokeln, doch seine Haut wurde nicht verbrannt. Beron seinerseits hielt das gezogene Kurzschwert bei der Drehung seines Körpers zum verhassten Feind hin eng am Leib, um dann, wenn er die passende Position hatte seinen Waffenarm herausschnellen zu lassen. Das Manöver funktionierte fast so wie Beron es sich gedacht hatte, jedoch war die Klinge ein klein wenig mit dem Schwung mitgetragen worden, was jedoch ausreichte um Sicil zu verfehlen.


    "Ich bringe dich um, Wächter! Diesmal tue ich es, diesmal entkommst du mir nicht! es ist kein Vorgesetzter im Schatten, der aus der ferne auf mich schießen könnte. DU!....Du wirst diese Frau nicht noch einmal anfassen, das schwöre ich."


    Sicil's Gesichtsausdruck war hassverzerrt. Er sah aus, als wolle er die Angesagten Worte auf der Stelle in die Tat umsetzen.


    "Komm nur, du abschaum, komm und versuch dein Glück! Ich habe schon mehr Leutchen wie dich zurück zu ihren Göttern Geschickt, obwohl ich bezweifle, dass ihr Teufel so etwas habt!"


    Von Berons mund troff Speichel, auch er war in Rage, einer von Beiden würde diesen Platz nicht lebend verlassen, wenn sie alleine wären.


    [So, zum System zuerst hat Sicil Attackiert
    Attacke: 17 gegen 15 = HIT Schaden: 4; Beron: 86 Gesundheitpunkte
    Brandschaden des Dolches kommt zum tragen, wenn eine weitere Attacke gelingt, Attacke: 9 gegen 15 = MISS
    Berons Attacke danach
    Attacke: 12 gegen 17 = MISS
    Jetzt würde Berons Wiederstandswurf gegen den Zauber kommen und dann eine neue Ini Runde.]

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  • Da war Astragar doch tatsächlich zwischen zwei Personen geraten, die gerade einem gemeinsamen Gefühl namens Hass folgten. Im Grunde war es dem Kämpfer völlig egal, ob die beiden sich nun gegenseitig abstachen, aber er wollte nicht die Gefahr laufen hier in der Stadt mit einem Mord in Verbindung gebracht zu werden. Außerdem hatte er Lust auf einen Kampf.
    Zunächst wandte er sich dem Mann zu, der zuvor die Frau bedroht hatte. Das rechte Rapier zuckte auf Berons linke Seite zu, was dieser mit seinem Kurzschwert abzuwehren versuchte. Doch darauf hatte der schwarz gekleidete wohl nur gewartet, denn er nutzte den Schwung der gegnerischen Klinge, um diese mit seiner Zweitwaffe aus dem Griff der Wache zu entwinden. Mit einem metallischen Klappern schlug sie ein paar Meter weiter auf dem Boden auf.
    Mal sehen, ob die Streithähne nun zur Ruhe kommen würden. Aber bei diesen fühlenden Wesen war er sich nicht so sicher.



    [Finte: 15 gegen 6 --> Erfolg
    Angriff: 28 gegen 15 --> Erfolg
    Entwaffnen: 16 gegen 8 (Muskelkraftwurf für Beron) --> Erfolg
    Ende der Runde :D]

  • [Sicil initiative:15
    Beron Initiative: 8]


    Sicil wurde von der Tat des Fremden überrascht und der Wutanfall relativierte sich ein wenig, zumindest soweit, dass er seine Umgebung wieder wahrnahm. Der erste Blick galt Elaiya, und eine Woge Erleichterung überkam ihn, als er sah, dass Shizar sich ihr angenommen hatte. Jedoch hatte er noch eine Rechnung offen.


    "Mischt euch nicht ein Fremder, diese Rechnung besteht zwischen dem Schwein in Menschengestalt und mir. Er hat es zum zweiten Mal gewagt Elaiya hier an dieser Stelle zu belästigen, und zum zweiten Mal bin ich dazugekommen, zum Glück für sie, doch jetzt wird abgerechnet! Stellt euch nicht dazwischen."


    "Wen nennst du hier Schwein, Bastard! Geh zurück in den Schos der Hure aus dem du gekrochen bist. Ich werde dir zeigen was wir mit Typen wie dir hier so machen."


    Beron stellte sich, in Verteidigungsstellung auf. Er versuchte Sicil und Astragar im Blickwinkel zu behalten, wischte mit dem Ärmel seines Hemdes an der Nase entlang, spuckte auf den Boden und machte eine Aufforderungsgeste in Richtung der beiden Kämpfer.

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  • Zu sagen, dass Astragar nicht daran dachte, die beiden Kontrahenten einfach kämpfen zu lassen, wäre falsch. Aber er bewegte sich so, dass er die beiden voneinander fernhalten konnte.
    "Von mir aus könnt ihr beiden euch gegenseitig abstechen, wenn ihr euch das nächste mal trefft. Aber dann macht das wenn ich nicht in der Nähe bin. Ich habe keine Lust wegen euch Probleme zu bekommen."
    Der Fremde* schien trotz der angespannten Lage um ihn herum völlig gelassen zu sein.


    [Initiative: 10]


    (* Sicil mag sich erinnern ihn einmal in den Hallen des Schwertes gesehen zu haben.)

  • Shizar fluchte leise. Ganz offenbar hatte der Zauber keine Wirkung bei dem Mann hinterlassen. Es war kein Zauber, den sie sorgfältig studiert hatte und der Hass des Mannes schien ihn geradezu immun gegen die Magie zu machen, was einen üblen Nachgeschmack bei der Schattenmagierin hinterließ.
    Während Dandara die Szenerie im Auge behielt, beugte sie sich zu der Frau hinunter, die noch immer auf dem Boden kauerte. Wenn ihr etwas an dem Nachtelfen lag, würde sie kaum hier wegzubewegen sein, doch zumindest konnte man sie aus dem direkten Einflußbereich des drohenden Kampfes zu bringen.


    Der Mann, der sich zwischen die beiden Kontrahenten gestellt hatte, schien zwar besonnen und versuchte offenbar einen offenen Kampf zu vermeiden, doch wenn Gefühle im Spiel warne, konnte man sich nie sicher sein, was geschehen würde.


    "Könnt ihr aufstehen? Euer Platz ist ein wenig zu nah an den bald wirbelnden Klingen für meinen Geschmack und der Nachtelf wird nicht begeistert sein, wenn euch etwas geschieht."

  • Elaiya war so entsetzt und auf den Kampf fixiert gewesen, dass sie Shizar erst bemerkte, als sie angesprochen wurde. Die Halbnymphe schreckte auf und erbleichte, als sie die Schattenmaf´gierin ansah. Zu sehr erinnerte die Fremde sie an Shirashai, ja, im ersten, verwirrrten Moment glaubte sie sogar, die Göttin höchstselbst wieder vor sich zu haben. Der Tannengeruch, den sich ausströmte, wurde nun so intensiv, dass es fast schon unangenehm war. Sie sprang hastig auf und stolperte ein paar Schritte zurück. "Wer seid Ihr?", fragte sie und Panik fin ihren Bernsteinaugen. "Seid Ihr gekommen, um mir meinen Sicil erneut zu nehmen?" Kurz huschte ihr Blick zu dem Nachtelfen hinüber, dann sah sie wieder Shizar an. Erst jetzt wurde ihr klar, dass sie keineswegs vor der Göttin stand. Trotz ihrer Angst um Sicil und vor Beron errötete sie. "Verzeiht.", murmelte sie. "Ich habe Euch für jemand anderen gehalten." Wieder sah sie zu Sicil. Noch schien er unverletzt, aber Beron sah aus, als würde er sich nur mit dem Tod des Nachtelfen zufrieden geben...

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  • " Ihr habt recht, dieses Subjekt ist es gar nicht wert, dass ich mich an ihm vergreife. Ein Denkzettel würde ich ihm dennoch gerne verpassen."


    Sicil senkte die Waffe, drehte sich zu Astragar herum und nickte ihm zu. Er führte die hand mit dem Dolch auf seinen Rücken, dorthin, wo die Scheide waagerecht an seinem Gürtel befestigt war und ging, den arm auf den Arm seines Gegenübers legend einen Schritt von Beron weg. Sicil hoffte, Astragar dazu zu bringen, auch seine Waffe wegzustecken, so gerne er auch Berons Kehle zerrissen hätte, jetzt war der falsche Zeitpunkt.Er mußte sich für den Wächter etwas anderes einfallen lassen. Seine Gestik hingegen sprach eine andere Sprache. Elaiya, die ihn kannte hätte gesehen, dass nicht ein quentchen Spannung verschwunden war, sie war jedoch wahrscheinlich zu aufgewühlt um es zu registrieren.

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  • Astragar drehte sein Rapier so, dass es doch etwas zu gefährlich wäre ihn zu berühren. Er kannte sich selbst ein wenig zu gut im waffenlosen Kampf aus, um jemand anders in einer solchen Situation zu nahe an sich heran kommen zu lassen.
    "Eine Meile vor der Stadt richtung Sonnenuntergang findet ihr bestimmt ein brach liegendes Feld, auf dem ihr euch ungehindert duellieren könnt. Der Bauer hat bestimmt nichts gegen ein wenig kostenlosen Dünger."

  • Beron hatte sehr verdattert ausgesehen, nachdem sein kurzschwert fliegen gegangen war. Er hatte den Nachtelfen und den anderen mann beobachtet, hatte abgewartet und genau das was passieren sollte war auch passiert, der Fremde hatte es tatsächlich geschafft, den verhassten Nachtelfen von seinem Vorhaben abzubringen. Das war seie chance, das adrenalin, das seinen Körper durchströmte, hatte den rausch, in den er sich getrunken hatte in den Hintergrund treten lassen, und er konnte klare Gedanken fassen, sich jetzt den beiden zuzuwenden war dumm, und dumm war Beron nicht, zumindest nicht wenn es um Schweinereien ging. Im Kampf hatte er keine Chance, doch er konnte dem Nachtelfen anders weh tun, wirkungsvoller.


    Beron bewegte seinen nicht untrainierten Körper in drei großen Schritten Richtung Elaiya, packte sie mit Händen wie Schraubstöcken drehte sich so, dass er alle Anwesenden im Blick hatte und hielt ihr sein Messer an den Hals.


    "Beweg dich, und dein Kleid ändert die Farbe und dein Bastardfreund kann in dein Innerstes blicken."


    Ein kurzes, dreckiges lachen unterstrich diese Bemerkung


    "Nimm die Hand von deinem Dolch und du, du legst das verdammte Rapier auf den Boden, oder die wohlduftende Dame hier bekommt zu ihrem Geruch noch eine Note von Kupfer!"

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  • Berons geradezu unglaubliche Schnelligkeit überaschte den Halbvalisar völlig, dennoch entging ihm nicht, das der andere anscheinend nicht zählen konnte. Da er nicht wusste, wie er das Messer von dem Hals der Frau wegbekommen sollte, steckte er die Rapiere wieder in ihre Scheiden, bereit sie aber jederzeit wieder zu ziehen, sollte er angegriffen werden. Er hatte der Wache gezeigt, dass er kein schlechter Kämpfer war, aber wenn der andere auf solch feige Weise einen Vorteil suchte, war seine Lust an einem Kampf vergangen. Die Frau war ihm bei der Sache herzlich egal.

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