Der erste Eindruck

  • Sie bemerkte seinen skeptischen Blick und zog die Brauen zusammen. Natürlich konnte sie auch hier Gerüche wahrnehmen, besonders solch intensive. Es wäre eine Schande für eine Meisterin der Düfte wie sie, könnte sie dies nicht. Hätte er gewusst, wem sie diesen exotisch, verführerischen Duft zu ordnete, hätte er es sicher als Kompliment aufgefasst. Aber er ließ Chavariya nicht die Zeit, es zu erklären, scheinbar interessierte er sich mehr für die beiden Frauen, welche ein Stück weit entfernt saßen.


    "Nein, soweit ich weiß sind beide noch nicht lange in der Stadt. Aber geht doch zu ihnen und fragt sie selbst, was sie hierher führt." Sie griff wieder nach ihrem Glas und stürzte auch noch den Rest Whisky herunter. "Es scheint Euch ja brennend zu interessieren", fügte sie mit schiefem Lächeln und spöttisch funkelnden Augen hinzu.


    Konnte es sein, dass Brennan`s Charakter weniger facettenreicher und faszinierend, aber dafür umso einfacher war, als der des letzten Mannes, welcher diesen bezaubernden Duft nach der Norelia an sich trug? Chavariya entfuhr bei diesem Gedanken ein enttäuschtes Seufzen, was ihr Gegenüber wohl aber eher auf das eben Gesagte bezog. Vielleicht sagte der eigene Duft doch nicht so viel über die Seele aus, wie sie bisher gedacht hatte.


    Aber diese Überlegungen waren zu schwer für einen angetrunkenen Kopf und so vertrieb die Parfumeurin sie, indem sie ihren Blick durch die Katze schweifen ließ und sich nach anderer amüsanter Gesellschaft umsah. Zu ihrem Bedauern erkannte sie noch immer kein bekanntes Gesicht und auch niemanden der interessanter oder ansprechender aussah, als Brennan. Sie blickte den Vogelhändler erwartungsvoll an.

  • "Ich werde bestimmt keine schöne Frau alleine hier sitzen lassen, nur weil meine Neugierde vielerlei Pfade einschlägt." Antwortete Brennan gelassen und musterte Chavariya erneut.


    Es war schwer zu sagen, wie ihr tatsächliches Wesen war. Sie hatte dem Alkohol an diesem Abend offensichtlich schon zu genüge zugesagt. Aber einem war sich Brennan relativ sicher. Sie war nicht das, was er suchte. Nach aussen mochte sie den Eindruck machen, den Schatten gefällig zu sein, doch sprach aus all ihren Worten nicht die Ergebenheit, die man dafür fühlen mußte.


    Andererseits. Charaviya war hübsch. Und es wäre durchaus eine Herausforderung, jemand mit ihrem Charakter derart zu manipulieren, dass auch sie den Schatten verfallen würde. Doch war das die Mühe wert? Brennan runzelte die Stirn.


    "Ihr kommt aus Deléuna? Wie lange verweilt IHR schon hier in Nir'alenar?"

  • Chavariya merkte schon nicht mehr, wie Brennan sie musterte und antwortete ohne nachzudenken. "Ein knappes Jahr. Ich bin nach meiner Meisterprüfung hierher gekommen. Man wusste in Deleùna die Arbeiten einer Frau nicht zu würdigen und die Konkurrenz war so groß." Ihre Gedanken waren immer noch klar genug, dass sie den eigentlichen Grund, weswegen sie die Stadt der Düfte verlassen hatte verschwieg. Was sie jedoch nicht verhindern konnte, waren der verbitterte Ton in ihrer Stimme und die Erinnerung an einen gewissen Adligen. Ihre Stirn legte sich in tiefe Falten, während sich die Fingernägel von unten in die Tischplatte bohrten. Der Vogelhändler konnte das nicht sehen, aber ob es ihr auch gelungen war den Hass in ihren Augen zu verbergen, wusste Chavariya nicht.
    Dieser Mann wusste bereits mehr über sie, als gut für sie war und er sollte nicht noch mehr erfahren. Die junge Frau kramte in ihrer Tasche und förderte ein verkorktes Fläschchen zu Tage. Sie öffnete es, hielt es kurz unter die Nase und trank es dann in einem Zug leer. Es würde ihren Kopf wieder Klarer machen.

  • "Ein Jahr also." Murmelte Brennan und beobachtete das Nachfolgende aufmerksam.
    Ein seltsames Gebaren. Er hatte ja schon von Riechsalzen gehört, die die vornehmere Gesellschaft nutzte um jemanden aus dem Zustand der Ohnmacht zu erwecken oder um unangenehme Gerüche zu übertünchen. Hier roch es jedoch bei weitem nicht unangenehm.


    "Was ist das?" Fragte der Vogelhändler also ehrlich interessiert und beugte sich wieder vor, so dass das Licht sein ebenmäßiges Gesicht ausleuchtete.

  • Shiya reagierte zunächst überrascht, als der Mann bei ihr einen Handkuss andeutete. So etwas war sie nicht gewohnt - doch es freute sie und schnell erhellte ein Lächeln das Gesicht der Cath'shyrr, entblößte dabei die zu spitzen Eckzähne. Wie charmant! Als Aves sich dann noch galant auf dem Stuhl niederließ, war Shiyas Neugier vollends geweckt. Diese stahlblauen Augen konnten einen sehr in ihren Bann ziehen.


    "Aves also. Es freut mich auch sehr Euch kennenzulernen." Und das war tatsächlich ernst gemeint. Es war zwar schon spät, doch im Gegensatz zu Shiai und Kelana musste Shiya am nächsten Tag nicht früh raus. Eigentlich war es ihr ganz recht, wenn sie lange beschäftigt wurde.


    "Ich hoffe, Ihr versteht meine Frage nicht falsch. Aber wo habt Ihr gelernt, Euch so zu bewegen?" Natürlich kamen seine eleganten Bewegungen nicht annähernd an die Shiyas heran. Doch Aves war schließlich ein Mensch und kein Cath'shyrr. Und für einen Menschen bewegte er sich erstaunlich anmutig - jedenfalls empfand Shiya dies so. Dass er dazu noch solch gute Manieren hatte, freute sie natürlich noch mehr. Die Cath'shyrr legte ihr schönstes Lächeln auf und wartete auf Aves' Antwort.

  • Nur einen Sekundenbruchteil wanderte sein Blick zu den Eckzähnen. Er fürchtete sich nicht und fand es nicht einmal unheimlich oder dergleichen. Eher interessant.


    Das leichte unaufdringliche Lächeln blieb auf seinem Gesicht.


    Mich wie zu bewegen? Bewege ich mich anders als andere?


    Sie sah sehr ungewöhnlich aus, doch vor allem der Kontrast zwischen ihren Augen und ihrer Haut ließ sie sehr interessant aussehen. Und sie schien ja auch nicht schüchtern zu sein. Aves mochte es, wenn Frauen selbstbewusst waren. Schüchterne Mäuschen interessierten ihn überhaupt nicht, langweilten ihn.
    Er hielt den Blickkontakt aufrecht und sein Lächeln erreichte seine Augen, ließ sie leicht blitzen.

  • Chavariya sah dem Vogelhändler einen kurzen Moment lang tief in die Augen und wollte schon zu einer unüberlegten Antwort ansetzen, doch dann verengten sich die ihren misstrauisch. Der Trank schien zu wirken.....jedenfalls war ihre Vertrauensseligkeit wie weggeblasen. Sie ließ das leere Fläschchen zurück in die Tasche gleiten und lehnte sich ebenfalls ein Stück ins Licht. "Das ist Medizin", log sie ohne mit der Wimper zu zucken. "Ich habe mir in den letzten Tagen eine leichte Erkältung eingefangen."
    In ihrer Stimme schwang ein merwürdiger Unterton mit, an dem er vielleicht merkte, dass sie nicht die Wahrheit sprach. Aber sie hielt Brennan für klug genug, um einzusehen, dass weitere Fragen erfolglos bleiben würden. Sie hatte nicht vor sich ihren Ruf bei der feinen Gesellschaft dieser Stadt durch Erzählungen diesen Mannes verderben zu lassen.
    Die Parfumeurin zog die Brauen zusammen und suchte vergeblich nach einem Thema, welches noch zu einer halbwegs interessanten Unterhaltung führen konnte. Also überließ sie das ihrem Gegenüber und beobachtete mit mäßigem Interesse das Geschehen in der Schenke.

  • Brennan fuhr sich über den Nacken. Chavariya war zweifelsohne eine schöne und nette Frau, aber es schien nicht so, als wenn sie an diesem Abend noch ein Gespräch über das geschäftliche hinaus führen können würden. Der Vogelhändler runzelte die Stirn. Schade.. aber es würden sich andere finden, die ihm und seiner Göttin aufgeschlossener waren.


    So trank Brennan den letzten Schluck seines Weines und rückte dann den Stuhl vom Tisch fort, um gleich darauf aufzustehen.


    "Es war mir eine Freude, mit euch Geschäfte zu machen und euch kennenzulernen." Verabschiedete er sich höflich bei Chavariya. "Ich hoffe, wir können noch öfter von einander profitieren. Wenn ihr mich suchen solltet - mein Geschäft befindet sich im Händlerviertel. Ihr solltet es schon durch das Vogelgeschrei nicht verfehlen können. Und sollte ich noch einmal etwas von euch brauchen.."
    Brennan klopfte sich auf die Jackentasche. "Ich werde einen Boten schicken. Nun habt noch einen schönen Abend." Der Dunkeläugige verneigte sich knapp und machte dann Anstalten die schwarze Katze zu verlassen.

  • Shiya grinste Aves an und hob geschmeidig die Schultern. Ihre gelben Augen funkelten. "Nunja, Ihr bewegt Euch sehr... elegant. Ich als Cath'shyrr meine das beurteilen zu können." Wahrscheinlich hielt Aves sie nun für arrogant, doch sie empfand dies als eine Tatsache und nicht als Einbildung. "Außerdem habt Ihr gute Manieren." Dabei dachte Shiya an den Handkuss bei der Begrüßung. "Also frage ich mich wo Ihr herkommt und wo Ihr Euch beides angeeignet habt." Entweder stammte Aves aus einem guten Haus oder er hatte sich anderweitig darin geübt - Vielleicht ist er ein Kämpfer? Kämpfer bewegten sich von Natur aus geschmeidiger. Auch dies konnte Shiya beurteilen.


    Die Cath'shyrr schaute ihrem Gegenüber direkt in die strahlend blauen Augen und ihre eigenen strahlten.

  • Oh, bedankt Euch diesbezüglich bei meiner Mutter. Sie hat mir keine andere Wahl gelassen, als gute Manieren zu entwickeln. Im Übrigen könnte man meine Eleganz wie Ihr es nennt vielleicht auf meine entfernte Verwandschaft mit den Elfen zurückführen. Ich habe wohl noch ein kleines bißchen von ihnen. Meine Augen sind ebenfalls elfisches Erbgut. Außerdem bin ich im Nahkampf geübt, da ist eine gewisse Geschmeidigkeit durchaus nicht fehl am Platze.


    Er hielt Shiya keineswegs für arrogant- es gefiel ihm, dass sie aussprach, was sie dachte. Natürlich hätte ihr Ausspruch arrogant wirken können. Doch gab er ihr im Stillen recht. Sie konnte es wohl wirklich beurteilen, und damit hatte er kein Problem, ihr das zuzugestehen.


    Doch sagt mir bitte Shiya... was führt Euch hierher, in die schwarze Katze? Wart Ihr bloß auf der Suche nach amüsanter Gesellschaft?

  • Gute Manieren, elfisches Blut, im Nahkampf geübt, diese ausdrucksstarken Augen... Shiya konnte es erst gar nicht glauben. Dieser Mann hatte einfach alles. Sie musterte ihn noch ein wenig und überlegte währendessen, ob sie ihm anvertrauen sollte, dass auch sie im Kampf trainiert war. Ob Aves ein guter Kämpfer ist? Die Cath'shyrr würde das nur zu gerne testen, doch das war weder der Ort noch die Zeit für so etwas. Vielleicht ergab sich später noch eine Gelegenheit.


    Shiya hörte ihm weiterhin zu und antwortete dann:"Mich führt der Zufall in die Katze. Lange bin ich noch nicht in der Stadt und so kenne ich nur wenige Orte hier. Dieser Gaststätte bin ich ganz zufällig begegnet. Sie machte einen guten Eindruck auf mich und so beschloss ich den Abend hier zu verbringen. Nach Gesellschaft habe ich zwar nicht gesucht, doch ein netter Gesprächspartner ist mir immer willkommen." Die Cath'shyrr zwinkerte Aves kurz zu und fuhr dann fort:"Und was führt Euch hierher? Seid Ihr hier um Euch im Kampf zu verbessern? Ich habe gehört, dass diese Stadt dafür bekannt ist."

  • Scheinbar hatte sie den Vogelhändler mit ihrer Antwort in irgendeiner Weise enttäuscht, denn nun machte er Anstalten, sie allzu hektisch zu verlassen. "Ihr müsst schon gehen?", setzte sie an und in Chavariya`s Augen lag ein leichtes Bedauern. "Ach ich vergass, Euer Kunde..."
    Sie fand es ein wenig schade, den restlichen Abend wohl allein verbringen zu müssen, aber sie wollte den Vogelhändler auch nicht bitten noch zu bleiben. Er war ihrer anscheinend überdrüssig geworden.
    "Nun dann wünsche ich Euch ebenfalls einen schönen Abend", verabschiedete sie sich und nickte ihm knapp zu. Ihr Gesicht nahm einen missmutigen Ausdruck an, während sie sich noch einmal in der Katze umsah. Nein, ähnlich interessante Gesellschaft würde sie wohl diesen Abend nicht mehr finden.

  • Aves grinste.


    Im Waffen-.... oder im Nahkampf? entgegnete er mit einem Zwinkern. Seine Aussage durfte durchaus als zweideutig aufgefasst werden


    Nun, ich würde sagen, es ist von beidem etwas, Shiya. Ihr würdet Euch wundern, wie schwierig es ist, anständige Partner zu finden- für das eine wie das andere.


    Irgendwie war er kurz davor zu verdursten und machte den Wirt mit einem sachten Winken auf sich aufmerksam.

  • Bei Aves' Worten musste die Cath'shyrr Lachen. Es war ein samtiges Lachen, das keinesfalls böse gemeint war. Eher amüsiert. Aves' Art gefiel ihr sehr. Er war direkt, charmant und hatte Humor. Shiya lachte immernoch, als sie schließlich antwortete: "Ach da wundere ich mich gar nicht. Es ist auch bei mir schwer jemanden zu finden, der mir gewachsen ist." Schließlich war Shiya jemand von der schwierigen Sorte. Ihren Anforderungen wurden nur wenige gerecht.


    "Mit welchen Waffen kämpft Ihr denn?" Eigentlich meinte sie natürlich die tatsächlichen Waffen, doch Aves konnte dies durchaus anders verstehen, wie Shiya im Nachhinein dachte. Sie machte sich jedoch nicht die Mühe, die Frage zu präzisieren. Sie überließ es lieber Aves, diese Frage zu deuten. Egal, wie er die Frage verstand, die Antwort auf beides interessierte sie.

  • Beide Antworten blieben vorerst im Dunkeln.


    Wenn ich fragen dürfte... warum sind Euch so wenige gewachsen? Das interessierte ihn doch sehr. Wenn sie darauf eine Antwort gab, bestand die Chance, dass auch ihre Fragen beantwortet wurden.


    Sie kannten sich ein paar Minuten, und doch begann das Gespräch mit einemmal persönlicher zu werden. Sie schienen den gleichen, oder zumindest einen ähnlichen Humor zu besitzen.


    Was meine Waffen betrifft... möchtet Ihr, dass ich davon erzähle, oder bevorzugt Ihr es, wenn Ihr die Dinge mit eigenen Augen seht?


    Er genoß diesen amüsanten, köstlich abwegigen und delikaten Dialog.

  • Shiya entblößte erneut ihre Eckzähne und grinste Aves an. "Ihr seid wohl noch keiner Cath'shyrr begegnet? Die hohen Anforderungen einer solchen sind nur sehr schwer zu befriedigen." Dass Shiya auch nicht gerne über sich selbst sprach und so die enge Nähe zu anderen eigentlich mied, erwähnte sie nicht. Das ging Aves schließlich nichts an. Und doch redete sie recht locker mit ihm. Irgendetwas hatte er an sich, das Shiyas Vertrauen erweckte. Sie war über sich selbst erstaunt.


    "Um zu Eurer zweiten Frage zu kommen: Ich denke, Worte können lügen... Woher sollte ich denn wissen, dass Ihr die Wahrheit sprecht, wenn Ihr mir von Euren Waffen und Euren Fähigkeiten berichtet? Und wozu habe ich meine scharfen Augen, wenn nicht um mit ihnen zu sehen und zu beobachten?" Shiyas Augen glitzerten als sie Aves herausfordernd ansah. Sie würde nicht nur gern seine Waffen sehen, sondern auch seinen Kampfstil. Aber eines nach dem anderem.

  • Das Herausfordernde in ihrem Blick blieb ihm nicht verborgen. Und er beschloss, die reizvolle Herausforderung anzunehmen.


    Ihr seid in der Tat die erste Cath'shyrr, der ich begegne... und ich danke Euch dafür, dass Ihr mich über die Eigenheiten Eurer Art aufklärt...


    Im nächsten Moment erhob er sich und begann, seinen Mantel aufzuknöpfen.


    Ihr möchtet meine Waffe sehen? Wie könnte man einer Dame einen Wunsch abschlagen. Mit einem einzigen Griff langte er an seinen Waffengurt- den er unter dem Mantel trug- und zog seinen Säbel hervor, welcher im Kerzenlicht in einem warmen Ton glänzte. Dann setzte er sich wieder und legte die Waffe auf den Tisch, damit sie sie ansehen konnte. Zu den anderen Waffen kommen wir später.

  • "Oh, es gibt dennoch Vieles, was Ihr von meinem Volk nicht wisst", antwortete Shiya erneut grinsend.


    Dann sah sie gebannt dabei zu, wie Aves seinen Mantel aufknöpfte und seinen Säbel hervorzog. Auf dem Tisch blieb dieser nicht lange liegen, denn Shiya hob ihn hoch und drehte ihn in dem schummrigen Licht, was ihr als Cath'shyrr natürlich nichts ausmachte. Mit der einen Hand führte sie den Säbel, mit der anderen fuhr sie die Klinge entlang, um sie zu prüfen. Der Säbel gefiel ihr. Wenn sie mehr Platz gehabt hätte, hätte sie ein paar Übungen damit versucht. Doch hier in der Katze war dies natürlich nicht möglich. Schade. Nach einiger Zeit, in der sie ihre Gedanken nur dem Säbel gewidmet hatte, sah sie wieder Aves in die Augen. Den Säbel hielt sie noch immer in der Hand. "Aves, Ihr habt einen wirklich schönen Säbel. Nun frage ich mich natürlich, ob Ihr auch die Fähigkeiten habt, damit umzugehen. Wer brachte Euch das Kämpfen mit diesem Schmuckstück bei?"


    Während Shiya auf seine Antwort wartete, betrachtete sie erneut Aves' Waffe. Man konnte bestimmt gut mit ihr kämpfen, sie bevorzugte dennoch ihre Dolche.

  • In meiner Heimatstadt gab es einen Meister, der mir viel Zeit widmete. Seid Euch sicher, ich besitze die Fähigkeiten, mit diesem Schmuckstück umzugehen


    Er beobachtete, wie sie den Säbel untersuchte. Beinahe schon zärtlich mit ihm umging. Nun, Aves lag auch sehr viel an ihm. Deswegen war er auch immer perfekt sauber und perfekt geschärft. Verflucht scharf. Deswegen spielte er normalerweise auch nicht damit. Doch sie schien ja offensichtlich um den richtigen Umgang mit der Waffe zu wissen.


    Welche Art zu kämpfen bevorzugt Ihr, Shiya? Ich schließe aus Eurer Art, den Säbel anzusehen und zu untersuchen, dass Ihr Erfahrung mit Stichwaffen habt- und da liegt der Schluss nahe, dass Ihr auch damit kämpft. Stimmt das? Er lächelte.

  • Seine Worte klangen selbstbewusst. Kämpfen konnte er also tatsächlich - oder aber er überschätzte sich maßlos. Doch das nahm Shiya nicht an - dagegen sprach der Säbel, der wahrlich prachtvoll war. Wenn jemand nicht kämpfen konnte, würde er eine Waffe nicht so pflegen. Aves musste seinen Säbel also sehr schätzen.


    Kurz überlegte die Cath'shyrr. Sollte sie ihm ihre Dolche zeigen? Sie waren ihre ständigen - einzigen - Begleiter. Eigentlich bekamen sie nur Gegner im Kampf zu sehen, sonst niemand. Doch Aves hatte ihr seinen Säbel schließlich auch gezeigt. Shiya war hin- und hergerissen und beschloss ihm zunächst nur zu antworten. "Das habt Ihr gut beobachtet. Tatsächlich bin ich eine starke Kämpferin. Meine bevorzugten Waffen sind jedoch die Dolche. Schnell, wendig und... tödlich. Also wie es einer Cath'shyrr gebührt."

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