Der erste Eindruck

  • Sie hatte ihr zweites Glas inzwischen fast geleert und der Wein stieg ihr allmählich zu Kopf. Dennoch gab sie sich weiterhin so ruhig und gelassen wie zuvor, allenfalls etwas offener, sie wägte nicht mehr jedes Wort ab.
    "Da kann ich Euch nicht ganz zustimmen, Shiai. Die Dinge, welche bei Tage passieren, sind vielleicht weniger offensichtlich, doch nicht minder gefährlich." Sie füllte ihr Glas abermals und fügte dann lächelnd hinzu: "Und sicher auch nicht weniger interessant. Die Räuber und Ganoven mögen brutal wirken, aber verärgert Ihr sie nicht allzu sehr, werdet Ihr hier niemandes Klinge im Rücken spüren. Sie sind recht einfach zu nehmen. Die Adligen jedoch, haben andere Methoden ihre Gegner auszulöschen und bei ihnen ist man sich nie sicher, ob sie nicht gerade genau das Gegenteil von dem meinen, was sie sagen. Ich für meinen Teil, halte mich lieber an die "einfachere Gesellschaft", bei der ich immer weiß, woran ich bin." Mit gerunzelter Stirn merkte sie, dass ihre Gesprächigkeit stetig zunahm, sie aber bei diesen Frauen womöglich eher auf ihre Worte zu achten hatte, als sonst. Sie lehnte sich zurück und warf einen forschenden Blick in die Runde.

  • "Nun, wenn ich durch das Adelsviertel gehe, so versuche ich ja nicht gleich mich mit jedem anzufreunden oder ihn zu verärgern," meinte Shiai Schulter zuckend. Solange man sich nicht auf sie einließ, war man ihnen auch egal, dachte sie bei sich.
    Aber sie hatte keine Lust groß zu streiten und blieb daher ruhig und trank auch etwas von dem Wein.

  • Kelana war sich nicht wirklich sicher, worauf die Cath'shyrr und Chavariya genau hinaus wollten. Irgendwie begann sie diese Unterredung zu langweilen und sie suchte verkrampft nach einem Thema worüber man sich mit den Frauen unterhalten konnte.
    Das, was Shiai sagte, bestätigte Kelana nur mit einem Nicken.


    Dann erhob sie ihre Stimme und schaute alle an. "Sagt mal, wisst Ihr, ob es hier in nächster Zeit nicht so etwas wie ein Fest geben wird? Ich fände, es wäre mal Zeit, daß man was erleben kann."


    Kelana wußte, daß ihre Frage irgendwie blöd war, aber sie hatte keine Lust mehr auf diesem leidigen Viertelthema herum zu reiten.

  • Die Antworten die Shiya erhalten hatte waren nicht sehr aufschlussreich gewesen. Sie würde sich also ein eigenes Bild von der Stadt und ihrer Bewohner machen. Angst vor irgendwelchen Gefahren, seien es nun die Intrigen der Adligen oder die Messer der kleinen Ganoven, hatte Shiya ohnehin nicht. Sie wusste schließlich wie sie sich zu verteidigen hatte. Doch das war etwas, was die anderen nichts anging und so sagte die Cath'shyrr nichts mehr dazu. Und da Kelana sowieso das Thema wechselte erwartete dies auch niemand.


    "Ein Fest? Ein Fest wäre wirklich wundervoll." Shiyas Augen glänzten als sie die anderen erwartungsvoll ansah.

  • Sie war überrascht, dass die Frauen sogar bei dem Thema, welches sie selbst gewählt hatten mehr oder weniger wortkarg waren. Sie zog die Brauen zusammen und wartete ab, schließlich hatte sie keine Lust, sich mit sich selbst zu unterhalten.
    Als plötzlich von Festen gesprochen wurde, schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen. Normaler Weise war sie über die Festlichkeiten in der Stadt immer bestens informiert, aber in den wenigen Wochen der Zurückgezogenheit, war auch der Kontakt zu ihren Quellen zurück gegangen. "Nicht, dass ich wüsste, ich bin momentan nicht auf dem Laufenden was soetwas angeht. Ich war schon auf vielen amüsanten Festen hier, aber in letzter Zeit waren die meisten davon eher.....privat."
    Sicher hätte sie noch mehr dazu erzählen können, aber diesmal hielt sie sich zurück. Die Gesellschaft kam ihr plötzlich weit weniger interessant vor, als noch vor wenigen Minuten, aber das lag vielleicht auch daran, dass sie es nicht gewohnt war, in der Katze eher gezwungene Gespräche, wie dieses hier, zu führen.

  • Shiai erhob sich mit einem entschuldigenden Lächeln. Sie hatte ihr Glas ausgetrunken und wollte nun nach Hause.
    "Verzeiht, aber ich werde nun den Heimweg antreten. Ich muss morgen rechtzeitig aufstehen. Deswegen möchte ich es nicht zu spät werden lassen. Ich wünsche euch noch einen schönen Abend." Sie sah noch einmal in die Runde.
    Dann bewegte sie sich mit eleganten Schritten zum Thresen um zu bezahlen. Beim Verlassen der Katze sah sie sich noch einmal um und winkte den anderen kurz zu, dann stand sie draußen.


    Sie seufzte und holte dann tief Luft. Warum viel es ihr immer noch so schwer mit anderen umzugehen, fragte sie sich selbst, wischte dann aber den Gedanken we und machte sich auf den Heimweg.

  • Als Shiai sich erhob, lächelte Shiya ihr zu und sagte: "Es war nett Eure Bekanntschaft gemacht zu haben, Shiai. Auf Wiedersehen." Ob sie sich wirklich wiedersehen würden, wusste Shiya nicht. Sie waren schon sehr verschieden, doch man konnte ja nie wissen.


    Dann sah sie wieder die anderen Frauen an. Irgendwie war ihr langweilig geworden und sie hatte das Gefühl den beiden ging es nicht anders. Die Cath'shyrr nahm einen weiteren Schluck Wein und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. Hier war es nicht wirklich interessant stellte sie fest. Tja, da hatte sie sich vorhin wohl getäuscht. Doch Shiya wollte das Gasthaus noch nicht verlassen - wusste sie doch gar nicht wohin sie gehen sollte.


    Plötzlich grinste die Cath'shyrr breit. Wie albern das hier war. Shiya war sich sicher, dass sie nicht die Einzige war, die eigentlich ein angenehmes Gespräch suchte, doch sie war bestimmt auch nicht die Einzige, die eigentlich nichts über sich erzählen wollte.


    "Also hört mal. Ich finde das hier ziemlich amüsant. Jede von uns redet anscheinend nicht gerne über sich selbst. Ein belangloses Gespräch bekommen wir aber auch nicht auf die Beine." Shiya hielt kurz inne und ihr Grinsen verwandelte sich in ein unsicheres Lächeln. "Dann werde ich mal anfangen. Ich bin eine Cath'shyrr, wie ihr vielleicht wisst und stamme aus Canthar. In meiner Heimat war ich aber schon lange nicht mehr. Ich bin eigentlich ständig auf Reisen - nunja, bis jetzt war ich das jedenfalls - arbeite mal hier mal da und nun bin ich in Nir'alenar gelandet. Mehr gibt es eigentlich nicht über mich zu erzählen." Sie sah die anderen freundlich an. Sie mochte es wirklich nicht über sich zu reden, doch eigentlich war es nicht so schlimm gewesen. Aber sie hatte natürlich nicht alles erzählt.


    Shiyas Blick traf den Kelanas und sie lächelte schief. "Ihr wusstet bestimmt, dass ich eine Cath'shyrr bin, nicht wahr? Verratet Ihr mir nun auch was Ihr seid?" Die junge Frau irritierte sie noch immer, doch die Neugier siegte wie immer über die Angst.

  • Kelana fand es bedauerlich, daß Shiai sich von der Gruppe trennen wollte. "Ich wünsche dir noch einen schönen Abend und hoffe auf ein Wiedersehen."
    Sie blickte der Frau mit den langen schwarzen Haaren hinterher, bis sich die Türe hinter ihr schloss.
    Merkwürdig...Warum ist sie so schnell gegangen? Waren wir für sie in ihren Augen nicht richtig?


    Kelana hing so ihren Gedanken nach und merkte erst ziemlich spät, daß die Cath'shyrr angefangen hatte zu sprechen. Kelana lächelte sie an, als diese nach ihr fragte.
    Kelana nahm noch einen winzigen Schluck ihres Weines bevor sie sprach. "Ich bin einerseits was ich bin und andererseits ein Wesen, wovor du Angst haben solltest...zumindest logisch betrachtet."
    Kelana machte in diesem Satz immer noch ein Geheimnis um ihre Person und musste lächeln. "Keine Angst, ich will dir nichts tun, denn dies ist nicht meine Absicht. Das Andererseits ist die Tua Tanai in mir, die erfolgreich in ihrem Wesen zu wandeln vermag.


    Damit war für das Erste Kelanas Aussage über ihre Person beendet. "Ja, ich wußte, daß du eine Cath'shyrr bist, auch wenn du die erste bist, der ich bewußt im Leben begegnet bin. Meine Stimme sagte es mir. Ich mag Wesen, die etwas tierisches besitzen."


    Kelana schwenkte ihr Weinglas im Schein der Kerze und betrachtete den Wein darin eine Sekunde lang.
    In Wahrheit jedoch forschte sie in dem Blick der Katzenfrau, ob diese nun ängstlich war oder nicht. Kelanas Sinn stand ihr nicht nach einer Auseinadersetzung. Warum sollte sie dem Kätzchen etwas tun wenn sie ihr nichts tat? Immerhin war sie Mensch genug sich unter Kontrolle zu halten.


    Dann schwenkte ihr Blick zu Chavariya. Fragend lag ihr Blick auf der Frau. "Ich glaube, nun seid Ihr an der Reihe."

  • Sie war ein wenig enttäuscht, dass die Elfe sich schon von ihnen trennte, doch die Offenheit der anderen beiden Frauen erfreute sie sehr. Interessiert hörte sie ihre Vorstellungen und war nicht wenig überrascht, dass sie es offenbar mit zwei Tierwesen zu tun hatte. Sicher waren ihr die Völker Beliars bekannt, ihr Kontakt hatte sich allerdings bisher eher auf Menschen und Nymphen beschränkt.
    Bei Kelanas Aufforderung schenkte sie ihnen ein freundliches Lächeln, sprach dennoch mit einer Stimme, so dunkel wie eh und je. "Nun, ich bin nichts weiter als eine drittklassige Parfümeurin aus Deleúna. Meine Mutter war menschlich, mein Vater ein Djirin. Seit etwa einem Jahr bereise ich die Städte um mehr von der Insel zu sehen und meine Kreationen zu verkaufen. Im Moment habe ich ein Geschäft im Handelsviertel gemietet. Ihr hättet nicht zufällig Interesse an exotischen Düften?" Sie lächelte und ihre Augen funkelten spöttisch. Kelana und Shiya passten nicht gerade in das Bild ihrer üblichen Kundschaft, aber sie hätte es auch als weitaus langweiliger empfunden, jetzt mit einer ihrer Kundinnen hier zu sitzen.
    Chavariya leerte auch ihr drittes Glas und merkte allmählich, wie ihr der Wein in den Kopf stieg. "Falls ihr etwas über kommende Feste in Nir'alenar wisst, gebt mir bitte Bescheid. Ich beginne langsam die Feiern in der Stadt der Düfte zu vermissen."

  • Shiya nickte nachdem Kelana ihren Verdacht bestätigt hatte. Wahrscheinlich kann sie sich in ein kleines Hündchen verwandeln. Dieser Gedanke führte sofort zu einem belustigten Lächeln. Und sie sagt ich müsse keine Angst haben. Wie lächerlich. Nunja, ein wenig Angst hatte sie schon gehabt, aber nicht unbedingt vor Kelana selbst. Eher vor dem ungewohnten Gefühl der Unruhe, die sie empfand wenn Kelana sie so hungrig ansah.
    Die Tatsache, dass Kelana sie einfach gedutzt hatte, überging Shiya. Es war ihr eigentlich egal.


    Als Kelana Chavariya ansprach, wandte sich auch Shiya dieser zu. Sie hörte ihr aufmerksam zu und antwortete der Djirin dann freundlich lächelnd: "Wieso sollten wir Eure Düfte kaufen, wenn ihr selber von Euch sagt, Ihr wäret nur eine drittklassige Parfumeurin? Das ist keine gute Geschäftsstrategie, Chavariya."
    Die Cath'shyrr meinte das nicht böse auch wenn Chavariya dies womöglich so auffassen könnte. Sie selbst kannte sich im Handel aus und wenn man neue Kunden gewinnen wollte, war es nicht klug sich selbst schlecht zu machen.


    "Aber ich werde trotzdem einmal vorbeischauen. Ich liebe schöne Dinge und schöne Düfte gehören ebenfalls dazu. Doch Eines macht mich neugierig, Chavariya. Vorhin hattet Ihr gesagt dies hier sei ein guter Ort für Eure Geschäfte. Ich bezweifel jedoch, dass die Besucher der Katze sehr an schönen Düften interessiert sind. Welche Art von Geschäften meintet Ihr?" Shiya grinste die Frau mit leuchtenden Augen an und wartete gespannt, was diese nun erzählen würde.

  • Derartiges Interesse hatte Chavariya nicht erwartet, freute sich aber, dass ihre Gesprächspartner zunehmend offener wurden. "Ihr seid wohl noch nie in Deleúna gewesen, was? Die meisten weiblichen Parfumeurinnen werden dort als zweitklassig gehandelt und verglichen mit Shadea´s großer Kunst sind meine Fertigkeiten eher stümperhaft. Aber um nicht gleich zwei Kundinnen zu verlieren, kann ich wohl von mir behaupten, dass meine Düfte in Nir'alenar durchaus beliebt sind. Sie wecken vielleicht kein glühendes Feuer der Leidenschaft, doch für ein kleines Flämmchen dürfte es reichen."
    Mit schelmischem Lächeln blickte sie den beiden Frauen entgegen und überlegte ob sie wohl solche Methoden nötig hatten, bevor sie mit übertrieben geheimnissvoller Stimme und spöttisch funkelden Augen fortfuhr.
    "Was die Geschäfte in der Katze betrifft, so habt ihr Recht. Nicht viele der Gäste hier sind an Parfum interessiert. Ich verstehe mich allerdings auch ein wenig auf die Herstellung einiger Tränke. Nichts Giftiges, aber manchmal sehr nützlich. Das was ich im Austausch dafür bekomme sind meist....Informationen."
    Sie ging davon aus, dass die beiden sich den Rest selbst zusammen reimen konnten. Ihre Geschäftspartner sähen es sicher nicht gerne, wenn sie besagte Informationen ausplauderte. Auch hatte Chavariya eine Vorliebe für kryptische Andeutungen, die sie bei jeder Gelegenheit in dunklem Tonfall und mit verschwörerischen Blicken anbrachte. Oft steckte weniger dahinter, als man vermutete. Sie legte die Hände in den Schoß und wartete auf Shiya`s Reaktion.

  • Erst als sie den komischen Blick der Katze sah, fiel Kelana ein, daß sie im Eifer des Gefechtes von dem "Ihr" in ein "Du" verfallen ist. Peinlich war ihr die Situation, denn so etwas war ihr zuvor noch nie passiert. Die Vorstellung, sie würde einen Kunden mit "Du" anreden, versetzte sie doch in einen kleinen Schrecken.


    Deshalb war sie auch froh, daß die Themen des Gespräches auf Chavariya über gingen.
    Gespannt lauschte Kelana den Worten der beiden Frauen und zuckte nur mit den Achseln. "Düfte sind nicht meine Welt. Tut mir leid, wenn ich Euch enttäuschen muss, werte Chavariya. Ich ertrage einen künstlichen Geruch an mir nicht und ich empfinde es auch nicht als angenehm, wenn andere künstlich riechen."


    Die Worte über etwaige Geschäfte rührten Kelana kaum. Sollte die Frau machen, was sie wollte, aber Kiana würde sich bewußt aus solchen Dingen heraus halten.

  • Shiya konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, hatte Kelana doch indirekt gesagt, dass Chavariya ihrer Meinung nach stinkte. Shiya gefiel ihr Duft, aber sie konnte sich gut vorstellen, dass Kelana ihn nicht mochte. Sie war eben doch mehr Tier als Mensch - oder? Aber diese Gedanken behielt sie für sich. Es war ihr egal, was Kelana dachte, worüber sie lachte.


    Als die Cath'shyrr sich wieder etwas unter Kontrolle hatte, sagte sie: "Ja, Tua'Tanai sind sehr naturverbunden. Ich bin bereits dem ein oder anderen begegnet und zwar immer in der freien Natur. Deswegen war ich auch verwundert, Euch hier anzutreffen, Kelana." Einen Augenblick hielt Shiya inne und fügte dann hinzu: "Aber ebenso merkwürdig ist meine Anwesenheit hier." Sie zuckte mit den Schultern und leerte den nächsten Becher Wein. Langsam spürte Shiya den Alkohol. Ich sollte besser nichts mehr trinken, damit ich nicht zu gesprächig werde, überlegte sie.

  • Seufzend ließ sie ihren Blick erneut durch das Lokal schweifen. Jetzt waren sie schon wieder bei dem Thema angelangt, wer hierher passte und wer nicht. Sie unternahm einen letzten Versuch wieder davon wegzukommen. "Ich weiß nicht, was euch zu der Annahme verleitet hat, meine Düfte hätten einen auffallend künstlichen Geruch. Was unsere Kunst ausmacht, ist mit dezenten Mitteln möglichst viele Sinne anzusprechen."
    Während sie sprach musterte sie einen Mann, der soeben in einer der eher dunkleren Ecken platzgenommen hatte. Mit forschendem Gesichtsausdruck versuchte Chavariya seine Züge zu erkennen, doch es fiel kein Licht darauf. Sie konnte nur vermuten, dass es der war, den sie erwartet hatte.
    "Bitte entschuldigt mich", murmelte sie abwesend und erhob sich stockend. Zögernd ging sie auf den Tisch des Mannes zu und setzte sich zu ihm, ihre linke Hand glitt dabei langsam in die reich verzierte Tasche.

  • Kelana zuckte nur ein wenig abwesend mit ihren Schultern. Düfte waren für sie etwas unnatürliches. Ein Duft, ja, er war noch in Ordnung. Nach Rosen oder Lavendel riechen, das war ja auch nichts schlimmes. Aber dieser Mischmasch aus diversen Duftnuancen und Ölen, das war zuviel für ihre feine Nase.
    Aber warum sollte sie dies einer Frau erzählen, in deren Natur es lag, Dinge zu erreichen und selbst wenn es sich bei dem Erreichen des Zieles um schlechte Angewohnheiten oder Gaunereien handelte.


    Kelana verfolgte mit ihren Augen den Weg Chavariyas. Dieser Abend war wohl gelaufen, soviel stand fest. Fragend blickte sie Shiya an. "Und was habt Ihr heute abend noch vor? Wollt Ihr auch bereits nach Hause gehen, oder lockt Euch noch etwas?"

  • In Brennans Augen lag ein merkwürdiges Funkeln, als sich dich junge Frau ihm gegenüber setzte. Die Ecke in der er Platz genommen hatte war Dunkel und er wußte, dass sie sich gerade anstrengen mußte um seine Gesichtszüge zu erkennen.



    Doch Brennan wollte dieses "Spiel" nicht länger als nötig spielen und rückte ein wenig vor, so dass der Schein der Kerze sein Gesicht ein wenig erhellte.



    Er war mal wieder nicht rasiert - in einer Schenke wie der schwarzen Katze fiel man mit Stoppeln am Kinn auch grundsätzlich weniger auf als mit einem gepflegten Ziegenbart.



    Seine Kleidung war - wie so oft - schwarz und der modische Gehrock den er trug wurde mit silbernen Spangen zusammengehalten.


    "Schön euch zu sehen." sprach er Chavariya
    an und schenkte ihr eines seiner charmanten Lächeln. "Ich nehme an, ihr habt mir eine Kleinigkeit mitgebracht..." Mit einem Ruck wanderte ein Beutel mit Gold auf den Tisch und Brennan sah Chavariya auffordernd in die Augen.
    "

  • Neugierig sah Shiya Chavariya hinterher. Wo ging sie denn hin? Den Mann, an dessen Tisch sie sich setzte, konnte die Cath'Shyrr trotz ihrer sehr guten Augen nicht deutlich erkennen. Er war nicht auffälliger als andere Männer in der Katze und doch weckte die Tatsache, dass Chavariya so zögernd zu ihm ging, Shiyas Neugierde. Vielleicht war er einer ihrer Geschäftspartner, vielleicht ein Kunde, der einen Trank kaufen wollte?


    Shiya war so in Gedanken versunken, dass ihr beinahe entgangen wäre, wie Kelana zu sprechen begann. Sie hob leicht die Schultern und erwiderte: "Hmm, ich werde wohl noch etwas die Nacht genießen und mir dann einen Schlafplatz suchen. Könnt ihr mir vielleicht etwas ruhiges empfehlen?" Eigentlich war ihr Kelanas Antwort nicht wichtig, denn ihr fehlte ohnehin das Geld. Wahrscheinlich würde sie sich irgendwo einen schönen Platz suchen und unter freiem Himmel übernachten. Das hatte sie schon oft getan. Ihr Blick ging erneut zu Chavariya, doch sie konnte weder etwas erkennen noch hören. Auch unter den anderen Gästen war niemand, der sie interessierte und so beschloss Shiya tatsächlich bald zu bezahlen, wenn nichts Interessantes geschah. Sie sah wieder zu Kelana und fragte: "Was ist mit Euch? Werdet Ihr auch bald gehen?"

  • Kelana bemerkte, daß ihre Anwesenheit wohl irgendwie nicht gewünscht war. Chavariya war wohl irgendwie interessanter, genau so wie der Fremde, der nur spärlich aus dem Schein der Kerze zu erkennen war. Ein wenig gelangweilt antwortete sie Shiya: "Ich werde wohl nach Hause gehen. Morgen ist ein langer Tag."


    Sie machte eine kurze Pause bevor sie weiter sprach. "Habt Ihr denn keine Bleibe? In den Tavernen gibt es oft Übernachtungsmöglichkeiten."
    Ratlos zuckte Kelana mit ihren Schultern. Ob sie nun von mir ein Angebot erwartet, bei mir schlafen zu dürfen? Wir sind doch wie Katz und Hund......eigentlich.
    Nachdenklich nahm sie ihren Blick von den beiden an dem anderen Tisch und blickte Shiya neugierig an.

  • Natürlich würde die Cath'shyrr nie zugeben, dass sie sich keine Unterkunft leisten konnte. "Nein, eine Bleibe habe ich bisher noch nicht. Wie vorhin gesagt, bin ich erst vor Kurzem angekommen. Aber ich werde schon etwas Passendes finden." Tatsächlich machte es ihr überhaupt nichts aus unter freiem Himmel zu übernachten. Sie liebte die Natur wahrscheinlich ebenso wie Kelana dies tat. Und so konnte sie durchaus eine Menge Geld sparen.


    Früher oder später müsste Shiya sich jedoch eine Arbeit suchen, denn lange konnte sie ohne Einkommen wohl nicht zurecht kommen. Einen Augenblick dachte sie daran, Chavariya nach Arbeit zu fragen. Doch diesen Gedanken verwarf sie sofort wieder. Sie wollte ihr Geld nicht durch das Leid oder die Intrigen anderer verdienen. Tränke brauen, die möglicherweise anderen schadeten - nein das konnte sie nicht. Allerdings störte es sie auch nicht, wenn Chavariya dies tat. Solche Leute gab es schließlich immer. Shiya beschloss jedoch sich in den nächsten Tagen die Geschäfte der Stadt anzusehen.


    Shiya überlegte einen Moment, ob Kelana erzählt hatte, was sie beruflich tat. Sie konnte sich nicht daran erinnern und beschloss sie indirekt zu fragen. "Wo lebt Ihr denn? Habt Ihr vielleicht ein Geschäft mit einer Wohnung?"

  • Kelana kam es beinahe so vor, als ob sie die Gedanken der Frau ihr gegenüber lesen konnte. Kelana spürte regelrecht, daß die Frau ein kleines Begehren hatte und das sie vielleicht diesem Begehr näher kommen konnte.
    So überraschte sie es auch nicht, daß Shiya sie nach ihrem Beruf und einer Unterkunft fragte.


    Für einen Moment blickte sie noch einmal zu Chavariya hinüber und der etwas zwielichtig anmutenden Person, dessen Gesicht vom Kerzenschein umrahmt noch misteriöser wirkte. Nachdenklich schüttelte sie kurz den Kopf. Ihr würde nie in den Sinn kommen solch komische Dinge zu treiben wie die junge Frau mit den dunklen Haaren. Aber auch solche Leute musste es geben, so wie es Gutes und auch Schlechtes gab.


    Dann wandte Kelana Shiya ihre vollste Aufmerksamkeit zu. Ihr Gesicht zeigte ein freundliches Lächeln als sie mit ihrem Gegenüber spracg "Wie gesagt, ich wohne hier in Beleriar. Ich habe einen kleinen Kräuterhandel mit einer kleinen, aber dennoch feinen Wohnung. Eigentlich schon zuviel Platz für jemanden wie mich."
    Kelana enthuschte ein kurzes Lachen. Lieber wäre es ihr gewesen, hätte sie in der freien Natur unter dem Lauf des Mondes nächtigen können, doch dies hätte Gerüchte produziert, die ihr wohl nicht gut bekommen wären.
    Kelana machte eine kurze Pause bevor sie weiter sprach. "Wenn Ihr wollt Shiya, so könnt Ihr mich begleiten. Wir finden bestimmt schon einen Platz in meiner Wohung für uns beide. Obwohl es draußen schöner wäre, aber Menschen haben für solche Aktionen recht wenig übrig." Ein breites Grinsen beendete ihren Satz, denn sie dachte an die blöden Gesichter und an all die Intrigen.

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