Freunde treffen sich wieder

  • "Ich weiß nicht! Tut sie? Ich habe nicht gewagt mich nach dem Sonnenaufgang danach zu fragen. Ich hatte viel Ablenkung die hatte ich auch nötig. Aber die Nächte sind fade gegen das was ich dort erblicken durfte."
    Im Gegensatz zu seinen Worten stand in seinen Augen Verlust und Sehnsucht gleichzeitig. Eine Sehnsucht die so stark brannte, dass die Augen zu lechten schienen. Laiya benötigte in diesem Moment nicht viel einfühlungsvermögen um erkennen zu können, dass diese Sehnsucht ihn irgendwann von innen verzehren würde, irgendwann in der Zukunft seiner vielen Hundert Jahre die ihm noch blieben, wenn er seine ständige Wacht nichtmehr aufrecht erhalten konnte oder wollte. Dann erlosch das Feuer, langsam und stetig, aber es erlosch und Sicil lächelte zufrieden sich wohlig reckend Laiya zu.
    "Geht es dir gut! Irgendwann werde ich dich besuchen.Freunde tun so etwas."

    '...by the pricking of my thumbs, something wicked this way comes...'
    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
    "Life is Honour. It Ends when Honour Ends"
    Akinwande Oluwole Soyinka, Death and the King's Horseman
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  • Layia sah Sicil stumm entgegen. Nicht zum ersten Mal wünschte sie sich, in seinen Kopf blicken zu können. Was mochte darin vorgehen, zwischen dem Sehnen nach der Sonne, der Liebe und dem Hass zur Nacht und der ständigen Wache, die er leistete um nicht das Opfer einer unstillbaren Sehnsucht zu werden.
    Sicils goldene Augen leuchteten davon und dieses Leuchten schüchterte Layia auf eine bestimmte Art und Weise etwas ein.
    Insgeheim wusste sie zwar, dass es nicht ewig so weitergehen konnte und dass irgendwann der Punkt kommen würde, an dem all dies über seinem Kopf zusammenbrechen würde, doch sie wollte es nicht wahrhaben. Vielleicht war es auch Angst um ihren Freund, die sie davon abhielt weiter darüber nachzudenken, als sie antwortete.


    "Wenn es etwas trockener ist, in Ordnung? Sonst müssen wir zwischen Pfützen sitzen und hoffen, dass das Dach hält.", spöttelte sie und legte die Hand um das edle Trinkgefäß in dem der kostbare Wein funkelte. "Zumal ich nicht glaube, dass ich dir viel mehr als eine Tasse Kräutertee bieten könnte."

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

  • "Ich mag Kräutertee. Glaube nicht, dass ich in solch einem Luxus lebe, die Flasche Wein war meine einzige, aber ich habe mir schon vor langer Zeit gesagt, man soll in den Tag leben. Da ich finde heute ist ein besonderer Anlass, immerhin bist du die erste die meine Domizil in Nir'Alenar sieht, habe ich sie dir und unserer Freundschaft gewidmet."
    Er beugte sich vor und bot sein Glas zum Anstoßen an.
    "Was würdest du davon halten, wenn ich dir einen Platz in meiner 'Vitrine' Wenn ich sie so nennen darf, widme? Wärst du damit einverstanden dich neben bzw zwischen Eleria, Elaiya und Selena wiederzufinden? Wie du siehst sind das Leute die mir viel bedeuten."
    Er sah sie fragend an.

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  • Layia blickte stumm in Sicils Richtung, irgendwie verblüfft über das Angebot, dass er ihr gerade gemacht hatte. Sie brauchte zwar eine Weile, aber dann stieß sie nochmal mit Sicil an. "Wo ich nun weiß, dass diese Flasche unserer Freundschaft gewidmet ist, wird mir der Wein umso mehr schmecken."


    Dann blickte sie zu den Statuetten. "Ich ... kenne sie. Elaiya, meine ich." Sie dachte nach und begann zu grinsen. "Ja, wir sind uns eines Nachts begegnet als sie ... mit einem Baum kollidiert war." Und in einer höchst eigenartigen weiteren Nacht, fügte sie in Gedanken hinzu und dachte an die Bilder die sie gesehen hatte, doch ehe sie den Schrecken dieser Nacht nochmals erleben musste, blickte sie wieder zu Sicil hinüber.


    "Ich denke, es würde mich sehr beehren, ein Abbild meiner selbst zwischen all diesen Personen zu sehen."

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

  • "ich werde mich darum kümmern. Nicht heute Nacht, und ich denke ich benötige dich als Modell für die Büste. also müssen wir uns ein andermal wiedertreffen, ich freue mich jetzt schon darauf. Oder vielleicht haben wir glück und das Unwetter, das gerade über uns herfegt legt sich und ich kann den Mond und die Sterne erkennen. Du weißt ja bereits, aus welchem Material die Büste werden wird. Ich könnte es wahrscheinlich jetzt auch, jedoch habe ich keine Lust mich n den Regen zu setzen."
    Er grinste sie an und trank erneut an seinem Wein.

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  • "Nein, das musst du auch nicht.", lachte sie und nippte auch an ihrem Wein "Einmal durchnässt werden reicht für heute."
    Layia freute sich in der Tat darauf, zwar befürchtete sie, dass es ihr unangenehm sein würde für irgendetwas Modell stehen zu müssen, aber alleine der Gedanke daran, dabei zu sein, wenn Sicil etwas aus jenem geheimnissvollen Material formte, tröstete sie darüber hinweg.


    "Nun.", sagte sie und reckte sich genüsslich in der Wärme, die der Ofen verbeitete. "Verrate mir noch eines, dann will ich auch endlich aufhören, dich mit Fragen zu löchern. Wer ist Selena?"

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  • "Selena...Ich hatte schon darauf gewartet dass du fragst"
    sagte er mit einem bitteren Lächeln auf den Lippen.
    "Selena ist ein Mädchen aus meinem Dorf, dass sich in mich verliebt hatte. Ich war verliebt in sie...und die Sonne. Sie versuchte ein Band zu mir zu knüpfen, mich aus dem brüten herauszuholen und mir zu zeigen, dass es mehr gibt als unseren Fluch und den Willen dafür zu sterben. Ich hörte sie an, kurz, dann schloss ich sie aus, in der Gewissheit, dass ich nie aufhören würde, sie nicht als meinen Mittelpunkt zu sehen. Sie ist einen Bund mit meinem besten Freund eingegangen und die beiden haben ein ganz entzückendes Kind."
    Sicil stand auf, ging an sein Bett, holte eine tasche darunter hervor und holte eine Statuette heraus, die Selena mit einem Mann und einem glücklichen Kind zwischen den beiden zeigte. Sicil reichte es Laiya.
    "Das ist meine Nichte. Ich verließ mein Dorf, weil alles fad war ausser ihr und dem Kind und die erinnerten mich daran, was ich hätte haben können, wenn ich nicht der wäre der ich bin. Das ist mein Leben, geprägt vn der Sehnsucht nach dem was ich nicht haben kann."
    Wieder dieses Lächeln, dann ein nachdenklicher Blick in sein Weinglas.
    "Tut mir leid die Stimmung zu drücken, es war nicht meine Absicht."

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  • "Es ist meine Schuld, Sicil. Ich habe dich danach gefragt ohne Rücksicht darauf zu nehmen, dass..." Layia strich nachdenklich mit der Kuppe ihres Zeigefingers über das Gesicht des kleinen Kindes aus Mondlicht. Dann blickte sie zu Sicil auf, sah dessen seltsam melancholisches Lächeln und legte den Kopf schief. "Du sagst, sie erinnerten dich daran, was du hättest sein können, wenn du nicht der wärst, der du bist... Diesen Gedanken kann ich nachvollziehen. Mir selbst ging es nicht anders, als ich meine Heimat verließ. Ich wusste, dass ich nicht glücklich werden konnte, wenn ich jeden Tag sah, was mich für die anderen Tua'Tanai zu einer Fremden machte. Wenn ich jeden Tag aufs Neue erkannte, dass... ich, so wie ich bin, nicht sein will."


    Layia schluckte und blickte dem Ebenbild der Frau entgegen, die Sicil so große Schmerzen bereitet hatte, so groß, dass er sie immer noch nicht vergessen konnte. "Wie oft ich mir gewünscht habe, jemand anders zu sein... ich weiß es nicht. Aber ich glaube, hoffe, dass es einen Sinn hat, dass ich so bin wie ich bin. Das wir so sind, wie wir sind."

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  • "nein, nein...Ich hätte es ja wegstellen können. Mach dir keine Vorwürfe. Ich hoffe es auch. Weißt du, wenn ich nicht mit meiner Entscheidung wegzugehen selbst einverstanden gewesen wäre, dann hätte ich die Statuetten nicht hier stehen. Ich war mir darüber klar, dass ich in einer Gemeinschaft, die ihre innerste Sehnsucht unterdrückt und resigniert nicht glücklich sein könnte. Ich habe die Entscheidung zu sterben schon einmal getroffen, und es häte auch fast geklappt, aber mein Lehrer hat mich gerettet und unterrichtet. Er versuchte meine starken Gefühle in geregelte Bahnen zu lenken, er lehrte mich kämpfen. Dolche, wie ich sie führe, sind nicht die Wahl eines wahren Kämpfers, da muss ich Seoul recht geben, doch sie zu meistern und eine Vollkommenheit im Dolchkampf zu erreichen benötigt einen starken Willen ebenso wie eine, mehr oder weniger ungesunde Einstellung zum eigenen Leben, oder Tod. Deshalb ist der Dolch meine Waffe. Aber ich schweife ab...
    Hast du ein erfreulicheres Thema. Wo wohnst du genau."
    Sicil schenkte Laiya noch ein wenig Wein nach, dann füllte er sein Glas erneut.
    "Hast du vielleicht Hunger? Ich hätte noch ein weing da."

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    Einmal editiert, zuletzt von Sicil i Undómê ()

  • Es war wirklich kein erfreuliches Thema, ganz und gar nicht. Layias Gesicht war hart und ernst, doch ihre Augen waren einen Hauch dunkler, trauriger als vorhin. Es war so ungerecht. Sie wollte, genauso wie Sicil, nicht weiter darüber reden und so nahm sie den Themawechsel dankend an.


    "Ich wohne nicht weit von den Stadtmauern, nördlich, in einem kleinen Hain. Dort gibt es sauberes Wasser und der Lärm der Stadt ist weit genug entfernt. In einem Baumhaus, etwas heruntergekommen vielleicht. Ich schätze es ist recht gut im Blätterwerk versteckt und es lässt sich schwer erklären, wo genau du es finden kannst.", erzählte Layia und schüttelte entschlossen den Kummer ab, der sie zu beschleichen drohte. "Entweder ich führe dich hin ... oder wir bedienen uns unserer Flöten." Layia lachte leise auf. Das musste wirklich seltsam klingen.


    "Nun ja... meine letzte Mahlzeit liegt ... genau einen halben Tag zurück. Wenn es für dich reicht und etwas übrig geblieben ist ... gerne."

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  • "Ich habe gegessen, vielleicht nehm ich mir noch ein Stück Brot."
    Mit diesen Worten stand er auf und ging wieder aus der Kajüte hinaus, um ein paar Minuten später mit Brot, Käse, Reis und Falaffel wiederzukommen. Für Laiya waren noch ein paar kalte Lammkeulen dabei.
    "So bitte, lass es dir schmecken, wenn du noch etwas benötigst, kannst du gerne noch ein wenig kaltes Gemüse haben und Falaffel kann ich ebenfalls nachmachen."

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  • Layia lief das Wasser im Mund zusammen, als sie die Lammkeulen sah. Doch rührte sich etwas in ihr, von dem sie nicht wollte, dass es zum Vorschein kam. Sie drückte sie fest gegen die Rückenlehne und verkrallte ihre Hand in der Armlehne. Der Duft des gebratenen Fleisches brannte in ihrer Nase. Mühsam riss sie den Blick davon los und schloss die Augen, deren Pupillen eigenartig schmal geworden waren.


    "Würde es dir etwas ausmachen, dass Fleisch ... wegzustellen.", brachte sie stockend hervor und beherrschte nur mühsam ihre Stimme "Bitte."


    Sie hatte Angst. Sie versuchte ihre Sinne zu verschließen, doch schaffte sie es nicht, verzweifelte fast daran. Die Knöchel ihrer geballten Faust traten weiß unter der Haut zum Vorschein. In ihr wuchs ein Gefühl heran, dessen Ursprung sie genau kannte, doch versuchte sie es mit aller Kraft zu leugnen. Ihre Züge verzogen sich zu einem schmerzhaften Ausdruck.
    Da war plötzlich eine Begierde, eine Lust ... sie wollte genüsslich die Zähne in das Fleisch ihrer Beute graben, sie wollte ... nicht die Kontrolle verlieren!

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  • "was...Ich!"
    Sicil sah sie verwirrt an, dann drehte er sich herum und ging mit den Lammkeulen wieder aus dem Zimmer.
    "Öffne dir ein Fenster, wenn es der Geruch war, es hat aufgehört zu regnen und klart ein wenig auf."
    Seinen Stimme verlor sich in den Tiefen des Schiffes, wo er das essen hergeholt hatte. Nach ein paar Minuten kam er zurück und hatte noch Obst dabei.
    "Was ist los, war es dir unangenehm? Kann ich dir irgendwie helfen? Geht's dir besser?"
    Er sah Laiya besorgt an, dann hielt er ihr die hand hin und sagte:
    "Wenn du magst, können wir an Deck gehen, der Mond zeigt sich zwischen den Wolken, dann kann ich jetzt schon an dir arbeiten, wenn ich es mal so ausdrücken darf!"

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  • In Layias Kopf drehte sich alles und einen Moment war sie sogar mit der einfachen Aufgabe zu antworten überfordert. Sicils angebotene Hand konnte sie für einen Moment nicht willentlich ergreifen, zusehr fürchtete sie, doch noch rückfällig zu werden. Sie schüttelte den Kopf und schloss die Augen für einen Moment, leerte ihren Geist so gut es ging.


    "Es ... es geht schon wieder.", sagte sie und lächelte etwas zaghaft aber ehrlich. "Du kannst nichts dafür."


    Der widerwärtige Geruch war weitgehend verflogen und so ergriff sie entschlossen Sicils Hand, auch wenn die ihre etwas kalt sein musste. Im Aufstehen spürte sie nochmals die Unsicherheit in ihren Bewegungen, doch sie versuchte sich gerade zu halten. Es war nicht das erste Mal gewesen, dass sie diese eigenartige Wildheit in sich verspürt hatte. Es war der selbe vernebelte Zustand, der sie schoneinmal überkommen hatte, als sie in Gesellschaft eines Andern war. Sie hasste sich dafür.


    Es war eigenartig. Nur der Geruch von Fleisch oder Blut konnte in ihr schon einen Schalter umlegen, der sie vergessen ließ, wer sie war. Sie hatte es einmal komplett durchlebt, damals war sie allerdings alleine gewesen. Als sie später aus der Ohnmacht erwacht und wieder bei Sinnen gewesen war, hatte sie Trümmer und Scherben gesehen. Seitdem fürchtete sie dies, denn sie wusste, dass sie Unschuldige verletzen könnte. Und das lag wirklich nicht in ihrem Sinn.


    "Die kalte Luft tut bestimmt gut.", bemerkte sie und biss in ihren Apfel, während sie hinter Sicil in die Dunkelheit der Nacht schritt. Auch wenn ihre Knie etwas zitterten, ging sie recht sicher.

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  • Sicil war ein wenig verunsichert durch ihren plötzlichen Sinneswandel, und schritt vor ihr durch den Schiffsrumpf um auf dem Deck zwischen den Masten Platz zu nehmen.
    "Ich dachte mir, du köntest dich hinten auf die Reling setzen und die Beine über Bord pendeln lassen, der Mond und das Sternenlicht sind wieder ziemlich klar durch die Kuppel zu erkennen. Ich werde einfach ein Stück aus der wirklichkeit schneiden."
    Sicil wartete noch geduldig bis Laiya ein paaral tief Luft geholt hatte und setzte sich dann so hin, dass er bequem seine kleine Art der Maigie ausführen konnte.

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  • "Na gut, dann will ich mein Bestes tun um dekorativ auszusehen.", lachte Layia und ging auf die Reeling zu. Sie setzte sich so, wie Sicil es vorgeschlagen hatte; Sie ließ die Beine vom Schiff in die kalte Nachtluft hängen und ließ sich vom schwächlichen Mondenlicht einhüllen. Der Wind strich sanft durch ihr Haar. Sie veränderte ihre Position, sodass sie nun Sicil zugewandt war und sie gab sich natürlich, wie sie war. Sie lächelte vorsichtig, ein schwaches Lächeln, so wie als wäre es der Hauch einer Emotion, der über ihr Gesicht strich.


    Gespannt und neugierieg betrachtete sie Sicil, der Platz genommen hatte.

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  • Sicil sah sich die Szene länger an, dann schloss er die Augen, begann gleichmäßig zu atmen, öffnete die augen wieder, die nun tatsächlich starhlten wie zwei kleine Monde. Die Luft um ihn herum sah aus als würde sie kondensieren. Er fixierte Laiya und sah doch durch sie hindurch, seine Hände formten sich zu einem Trichter und das kondensierte Mondlicht sammelte ich darin wie wasser, es schwappte auch wie Wasser. Sicil schloss seine Augen wieder und langsam ganz langsam begann das Licht in seinen Händen sich zu formen, Sicil öffnete die Hände und bewegte die Finger über eine imaginäre Oberfläche, ab und zu griff er etws aus der Luft und hinter seinen Händen formte sich ein dünner Faden des wundersamen Materials. Nach und nach arbeitete sich aus dem unförmigen Licht eine Form heraus und nach einer dreiviertel Stunde arbeitens war aus dem nicht sichtbaren Mondlicht eine statuette geworden, die Laiya sitzend auf der Reling zeigte, einen fast verträumten Blick auf ihrem Gesicht.
    Sicil stand schweiß auf dr Stirn, wie einem Bildhauer, der gerade in Anflug von Muse eine Arbeit beendet hatte, die noch viele tage gebraucht hätte. Er sah das Kleinod an und begann zu grinsen.
    "Oh, ich glaube es ist mir gelungen. Magst du es sehen?"

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  • Layia kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wie das Mondlicht langsam aber sicher Gestalt annahm, wie Sicils Hände scheinbar aus dem nichts Fäden dieses Lichts herbeizauberte, all das phaszinierte Layia. Und sie fühlte sich irgendwie geehrt dadurch, dass dieses ungreifbare Element des Lichts nun ihre Gestalt annahm.


    Kaum hatte Sicil zu Ende gesprochen war sie aufgesprungen und zu ihm gelaufen. Mit großen, funkelnden Augen betrachtete sie die Statuette aus jenem geheimnissvollen Material. Sie musste lächeln, als sie ihren eigenen verträumten Gesichtsausdruck erblickte. Sie erkannte sich wieder, die Wolfsaugen und ihre Haarmähne, alles war so, wie es in Wirklichkeit war. Nur schöner.


    "Das ... das ist unglaublich schön geworden, Sicil.", sagte sie entzückt und konnte den Blick kaum von dem Kleinod losreißen. Dann wandte sie sich ihm zu und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Vielen Dank."

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  • Sicil zuckte überrascht ein wenig zurück von ihrem Kuss.
    "Ich bin schwitze und rieche nicht sehr angenehm, aber danke dir fürs Model sitzen!"
    Ohne eine gute Vorlage wird das beste Bild nicht gut.
    Ein Grinsen zeigte sich auf seinen Lippen.
    "Darf ich dir eine persönliche Frage stellen?"

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  • Sie hatte zwar eine feine Nase, doch sie wertete Gerüche anders als manch einer es tun würde. Parfum und Duftwässerchen erschlugen sie fast vor Intensität, sie hasste deren Gerüche, während der sachte Eigengeruch von verschiedensten Geschöpfen ihr manchmal angenehmer war. Sie fand also nicht, dass Sicil im eigentlichen Sinne schlecht roch. Für sie roch er nicht besser oder schlechter wie vorher, sie schätzte diesen Duft nicht weniger, als beispielsweise der einer Honigwabe, oder dem eines Feuers.


    Layia legte nachdenklich den Kopf schief und sah Sicil entgegen. Was hatte nun diese Grinsen wieder zu bedeuten? Irgendwie, fand Layia, brachte die Einsamkeit ungewollte Nebenwirkungen mit sich. Man verstand die Mimik nicht immer ganz vollständig. Wohl aber die von Tieren und Layia konnte deren Gebaren deuten, doch Tiere grinsten nun mal nicht.


    "Natürlich darfst du, frag nur."

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