Freunde treffen sich wieder

  • Sicil wurde ernst.
    "Was ist da eben in meinem Raum passiert? Du hattest Angst vor dem Fleisch. Wenn du nur kein Fleisch essen würdest, wäre die Reaktion anders ausgefallen. Du musst mir nicht antworten, du kannst aber!"
    Er sah sie an, nicht fordernd, oder eindringlich, nur...interessiert.

    '...by the pricking of my thumbs, something wicked this way comes...'
    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
    "Life is Honour. It Ends when Honour Ends"
    Akinwande Oluwole Soyinka, Death and the King's Horseman
    Initiative für mehr :hug:

  • Layia sah weg von Sicil und ihre gute Laune war für einen Moment wie weggefegt. Sie verschränkt die Arme und plötzlich konnte sie nicht mehr in seine Richtung sehen. Warum, blieb ihr verschleiert, doch sie ärgerte sich darüber, denn das war sonst nicht ihre Art, ihr blieben die Worte einfach nicht im Hals stecken. Sie wollte es nicht für sich behalten, sie wollte es jemandem erzählen und sie vertraute Sicil. Sie wusste, dass er sie nicht damit alleine lassen würde.


    "Ich hatte keine Angst vor dem Fleisch. Ich hatte Angst davor, was passieren hätte können wenn...", sie hielt inne und blickte auf ihre Hände hinab "Wenn ich die Kontrolle über mein Seelentier verloren hätte."


    Plötzlich lächelte sie ein eigenartiges Lächeln und blickte mit einem zynischen Funkeln in den Augen zu Sicil. "Irgendwas scheint mir wohl doch vom Wolf geblieben zu sein, auch wenn ich es nicht handhaben kann."
    Sie schwenkte ihren Blick wieder auf den Hafen und trat langsam an die Reeling heran. Während sie mit einer Hand die Maserung des Holzes nachzeichnete wurden ihre Wolfsaugen wieder trauriger. "Das war verantwortungslos von mir."

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

  • "Ich... Es tut mir Leid. Ich hätte nicht fragen sollen. Wenn du reden möchtest...!"
    Der Satz blieb offen und Sicil sah den Rücken von Laiya an. Er schüttelte langsam den Kopf, dann ging er zu ihr und setzte sich einfach nur neben sie. Er saß dort, sah auf die sich kräuselnde Wasseroberfläche und wartete bis Laiya began zu reden, er würde sie nicht drängen, und wenn sie das Thema wechseln wollte, so sollte sie. Er wußte sowieso nicht was er ausser guten ratschlägen die nichts brachten hätte sagen sollen.

    '...by the pricking of my thumbs, something wicked this way comes...'
    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
    "Life is Honour. It Ends when Honour Ends"
    Akinwande Oluwole Soyinka, Death and the King's Horseman
    Initiative für mehr :hug:

  • Sie sah zu Sicil, zurück auf den Hafen und schlussendlich starrte sie wieder auf ihre Hände. Sie schwieg für einige Atemzüge und dachte darüber nach, wo sie beginnen sollte. Sie wusste, dass jetzt der Moment gekommen war, den sie so lange ersehnt hatte. Sie würde einem Freund anvertrauen, was sie einst erlebt hatte. Sie hoffte, dass er sich nicht von ihrem Redeschwall einschüchtern ließ, doch es brannte ihr nun schon so lange auf der Seele und so vieles hatte sich dort angesammelt.


    "Wir waren alle mehr oder weniger erwachsen, Halbwüchse, doch waren wir bereit, die Schwelle zum Erwachsen sein zu überschreiten. Viele der Tua'Tanai ahnten nicht einmal, was es bedeutete die Gestalt ihres Patentiers anzunehmen und doch freuten sie sich auf diesen Tag.
    Ich war dabei, obwohl meine Hoffnungen, ebenfalls meine TIergestalt anzunehmen gering waren. Ich dachte, vielleicht würde es doch klappen, doch der Anteil meines Blutes, der zu diesem fähig war, war wohl zu schwach gewesen.
    Ich wusste eigentlich schon im Vornerein, dass es dumm war es auch nur zu versuchen.
    Ja, der Wolf war es, der kam um mich zu zeichnen. Aber vielleicht war es einfach nicht ... möglich."


    Layia schloss die Augen und atmete kurz durch, ehe sie sich neben Sicil setzte und fortfuhr.


    "Ich verließ also meine Heimatsiedlung und strich durch den Wald, ohne ein bestimmtes Ziel und dann - dann geschah es. Ich erinnere mich nicht mehr deutlich daran, doch ich war für eine kurze Zeit nicht mehr ich selbst.
    Es ... ist schwer zu beschreiben, wie es ist, mit den Augen eines Wolfes zu sehen, wie er die Fährten aufnehmen und auswerten zu können. Seinen Körper zwar nicht anzunehmen, aber sich wie er zu fühlen. Es war - höchst verwirrend.
    Mir ging es schlecht, ich lag einen ganzen Tag halb bewusstlos im Laub und sortierte die verworrenen Gedanken in meinem Kopf. Seit dem, spüre ich eine stete Anwesenheit des Wolfes in mir.


    Einmal, es war in einer der östlich gelegenen Städte, ich weiß es nicht mehr genau, da ging es mir ganz ähnlich wie eben. Ich saß erschöpft vom Wandern im Schankraum einer Taverne bei einem Becher frischen Wassers, als mir plötzlich der Geruch eines frischerlegten Hasen in die Nase stieg. Im gleichen Moment trat ein Jäger ein, der für den Wirt zwei tote Hasen dabei hatte. Ich ... weiß nicht genau, ich schätze mal ich habe die noch warmen Körper gespürt in Verknüpfung mit dem Geruch und dem Anblick... ich habe einfach die Fassung verloren.
    In blinder Raserei muss ich wohl über den Jäger hergefallen sein. Zum Glück war ich noch gut genug bei Sinnen, dass ich in mein Zimmer geflohen bin. Hier bricht meine Erinnerung ab. Als ich erwachte war von der Einrichtung nicht mehr viel übrig."
    , erzählte Layia und lachte leise "Du wirst verstehen, dass ich mich dort nie wieder blicken ließ. Und jetzt weißt du auch, warum ich mich fürchte, dass es nochmal geschieht."


    Endlich! Sie fühlte sich so erleichtert, als hätte die ganze Zeit über ein Felsblock auf ihrem Herzen gelegen, der nun zu Staub zerfiel. Sie sah auf das Hafenbecken hinab und bohrte ihren Blick ins Wasser.

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

  • "Wenn ich dich richtig verstehe, ist der Wolf ein Teil von dir, auch wenn du ihn zu leugnen versuchst. Hm, hast du schon mal versucht dich mit deiner wilden Seite zu versöhnen?"
    Er sah Laiyavon der Seite aus an.
    "Du kannst jetzt glauben ich redete davon wie ein Blinder von der Farbe, aber ich kenne das, die dunkle Seite, das was man hasst, was aber zu einem gehört. Hast du versucht sie anzunehmen, loswerden wirst du sie nicht. Zumindest nicht wie ich die Sache verstehe. Glaub mir, immer auf der Hut zu sein, immer die Mauer oben zu behalten macht dich irgendwann kaputt."
    Resignation sprach aus seiner Stimme.

    '...by the pricking of my thumbs, something wicked this way comes...'
    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
    "Life is Honour. It Ends when Honour Ends"
    Akinwande Oluwole Soyinka, Death and the King's Horseman
    Initiative für mehr :hug:

  • Layia nickte betrübt und in ihren Augen stand Kummer. Sich mit dem Wolf versöhnen? Reichte es nicht, dass sie sich mit ihm einen Körper teilen musste? Der Gedanke daran ließ sie zurückschrecken, was würde aus ihr werden, würde sie wirklich eins mit ihrem Seelentier?
    Eine dunkle Seite hat wahrscheinlich jeder, nur gefährdet manch ein anderen seine Umwelt damit nicht., dachte sie zerknirscht. Dennoch tat es ihr gut, dass Sicil verstand, dass er es nachfühlen konnte.
    Natürlich, niemand konnte auf ewig kämpfen, irgendwann würde auch für sie der Punkt kommen, an dem sie aufgeben musste. Doch nur, weil man keinen anderen Ausweg sah, musste man sich doch nicht gleich umbringen?


    "Ich... habe das Gefühl, dass ich zu schwach dafür bin. Was wenn..." Layia biss sich auf die Lippe und schluckte den Rest des Satzes hinunter. Was wenn ich es nicht schaffe? "Ich habe Angst.", gestand sie ein und ihre Augen wurden ein bisschen dunkler, als ahnten sie Unheil.

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

  • "'Was wenn...' bringt dich nicht weiter! Ich dränge dich nicht, du mußt es selbst wissen. Ich werde dir helfen wie ich kann. Ich stelle mich auch in einen Raum mit dir und deinem Seelentier. Ich habe nicht viel Ahnung von soetwas, aber ich denke du solltest nicht in Angst mit etwas leben, das zum Teil dein Wesen ist. Der Wolf hat dich ausgesucht, er wird sich etwas dabei gedacht haben. Das sind meine Gedanken dazu."


    Sicil sah sie jetzt vollständig an und wartete auf ihre Reaktion. Er versuchte rauszufinden ob er zu weit gegangen war.


    "Darüber mit mir geredet zu haben ist der erste Schritt."

    '...by the pricking of my thumbs, something wicked this way comes...'
    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
    "Life is Honour. It Ends when Honour Ends"
    Akinwande Oluwole Soyinka, Death and the King's Horseman
    Initiative für mehr :hug:

  • Layia machte eine unwillige Bewegung mit dem Kopf. Vielleicht war es ein kleines, zögerliches Nicken, doch sie war sich selbst nicht sicher, ob es nicht doch ein resignierendes Kopfschütteln gewesen war. Layia hatte das intensive Bedürfnis sich irgendwo zu verkriechen und zu weinen, zu heulen wie ein Schlosshund. Die Verzweiflung und die Zuversicht in ihr, wussten nicht wirklich wer nun die Vorherrschaft behalten sollte. Der Gedanke, dass ein Freund bei ihr war, tröstete sie ein Stück weit, auch wenn Sicil mit seinen Worten nicht ganz zu ihr durchdrang.
    Er würde sich mir und meinem Seelenteir schutzlos ausliefern? War er denn völlig verrückt geworden?


    Halb in der Vorstellung gefangen, murmelte sie leise ein paar an Kireala gerichtete Worte. Ohne viel nachzudenken bat sie die Mutter der Natur und Spenderin des Lebens um Beistand. Nur damit sie genug Kraft besitzen würde um sich darauf vorzubereiten. Sie hatte immer noch Bedenken, dass es sie heimtückisch überfallen könnte.


    Sie wusste nicht was sie sagen sollte, ob es klug war, etwas zu sagen. Und so schwieg sie ihre Umgebung an, ein dröhnendes Schweigen, begleitet vom Säuseln des Windes. Und leise, ohne viel Aufsehen zu erregen, rollte eine kleine Träne ihre Wange hinab.

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

  • Sicil wischte die Träne mit einem Finger fort.


    "Es ist ein Teil von dir!"


    Mehr sagte er nicht, dann stand er auf und bewegte sich wieder richtung Kajüte.


    "Kommst du, hier draussen ist es kalt und ausserdem muss du einen Platz bekommen, nicht wahr?"

    '...by the pricking of my thumbs, something wicked this way comes...'
    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
    "Life is Honour. It Ends when Honour Ends"
    Akinwande Oluwole Soyinka, Death and the King's Horseman
    Initiative für mehr :hug:

  • Layia blickte auf zu Sicil, dann lächelte sie leise. Sie legte eine Hand auf ihre Brust, als versuche sie ihre Seele zu berühren. "Es ist ein Teil von mir, doch habe ich noch nicht herausgefunden, was dieser für mich bedeutet. Und so bleibt das Einzige, dass ich dafür empfinde Abscheu und Angst. Du hast recht, vielleicht sollte ich mich mit ihm versöhnen."


    So sehr sie diese Gedanken auch beschäftigten, sie versuchte sie auszublenden, zumindest für diese Nacht. Es würde der richtige Zeitpunkt kommen, sie wusste, dass es bald sein würde.
    Sie erhob sich langsam und trat von den Reeling zurück. Es war wirklich etwas arg frisch hier draußen, auch wenn die Kälte ihren Kopf angenehm befreit hatte. Ein leises Pochen in ihrem Kopf erinnerte sie daran, dass sie Wein getrunken hatte. Doch anders als damals, als sie ziemlich verwirrt gewesen war, konnte sie nun mit diesem Gefühl umgehen.


    "Lass uns rein gehen.", kommentierte sie und nickte sacht, während sie sich auf Sicil zubewegte. Ihre Augen waren wieder klar und aufmerksam, kein Deut mehr von der Bedrückung, die vorher auf ihnen gelegen hatte.

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

  • Sicil hielt Laiya die Tür zu seiner Kajüte auf und grinste sie an.


    "bitte doch nach ihnen geehrte Freundin. Es ist mir eine Ehre sie erneut in meinen bescheidenen Gemächern begrüßen zu dürfen. Hach ja, wenn Elaiya uns so sehen würde, we würde sie wohl reagieren. Ich schon wieder mit einer Frau zusammen die sie nicht kennt. Magst du noch einen Schluck von dem Wein haben?"


    Er bot ihr an ihr Glas erneut aufzufüllen und wartete auf ihre Antwort.

    '...by the pricking of my thumbs, something wicked this way comes...'
    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
    "Life is Honour. It Ends when Honour Ends"
    Akinwande Oluwole Soyinka, Death and the King's Horseman
    Initiative für mehr :hug:

  • Sie nickte sacht, doch beschloss sie, dass dies ihr letztes Glas sein würde. Zuviel Alkohol würde ihr ohnehin nicht gut tun, sie war es einfach nicht gewöhnt.
    Doch dann sah sie Sicil mit kraus gezogener Stirn und fragenden Augen an. Man konnte fast ein großes Fragezeichen über ihrem Kopf tanzen sehen.
    "Wie Elaiya reagieren würde weiß ich nicht, dazu kenne ich sie zu wenig.", antwortete sie verständnislos, ehe ihr ein Licht aufging. Warum stand sie heute nur so auf der Leitung? "Ich denke nicht, dass für sie Grund zur Besorgnis bestehen würde, du bist schließlich eine treue Seele, oder?"


    Als sie sich dessen bewusst wurde, dass diese Frage auch als durchaus nicht rhetorische verstanden werden konnte, suchte sie hektisch nach einer Möglichkeit das Thema zu wechseln. Ein nervöses Lächeln umspielte ihre Lippen als sie auf die Statuette deutete.


    "Nun, nachdem du gerade ein Meisterwerk vollbracht hast, frage ich mich... Wo wird mein Ebenbild denn untergebracht?"

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

  • Sicil grinste bei Laiyas Frage. Er sah ihr an, dass sie die mehrdeutigkeit der Frage zuspät realisiert hatte.


    "Ja, ich bin eine treue Seele. War das etwa ein Angebot dir genau das zu beweisen?" Jetzt konnte er das Lachen nicht mehr unterdrücken, was ihm jedoch direkt leid tat, weil der Lacher auf ihre Kosten ging.


    "Entschuldige, ich konnte mich nicht zurückhalten. Ich zeige dir, wo du stehen wirst."


    Er holte die Statuette aus seiner Tasche und stellte sie zwischen Elaiya und Selena auf seine Kommode.


    "Dort, ich denke dort ist genau der richtige Platz dafür."

    '...by the pricking of my thumbs, something wicked this way comes...'
    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
    "Life is Honour. It Ends when Honour Ends"
    Akinwande Oluwole Soyinka, Death and the King's Horseman
    Initiative für mehr :hug:

  • Erst wurde Layia rot, dann zornig, dann mischte sich gespielte Empörung unter ihre folgenden Worte. "Nein das war es nicht, daran hege ich gewiss keinen Zweifel."


    Sie nahm Sicils Entschuldigung zwar an, doch blieb ihr ein klein wenig Unsicherheit was das nun hieß. Egal, sie freute sich über den Platz, den er ihr einräumte. Zwischen einer alten Geliebten, und einer neuen Geliebten stand nun eine geliebte Freundin. Das passte doch, oder nicht?
    Layia war sich nicht sicher, doch alleine das Wissen, dass sie ihm wichtig war, tat ihr gut. Es erfüllte sie mit einem Gefühl der Geborgenheit. Der Sicherheit darum, dass sie so geliebt wurde, wie sie war.
    Und das war ein verflucht gutes Gefühl.


    Mit einem nun doch versöhnlichen Lächeln ließ sie sich zurück gegen die Rückenlehne sinken. "Das denke ich auch.", fügte sie leise hinzu und ihr Wolfsaugen strahlten Sicil entgegen.

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

  • Sicil grinste, strahlte eher über das ganze Gesicht. Er fühlte sich blendend, wenn auch ein wenig ausgelaugt nach der Erschaffung der Statuette. Er setzte sich Laiya gegenüber, goss sich erneut Wein in sein Glas und nippte daran, dann rutschte er ein wenig in seinem Stuhl herunter und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Er atmete tief durch und sah dann Laiy durch halb geschlossene Augenlieder an.


    "Wie weit ist es bis zu dir nach Hause?"

    '...by the pricking of my thumbs, something wicked this way comes...'
    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
    "Life is Honour. It Ends when Honour Ends"
    Akinwande Oluwole Soyinka, Death and the King's Horseman
    Initiative für mehr :hug:

  • Layia schlüpfte aus ihren Schuhen und setzte sich im Schneidersitz auf ihren Platz. Einen Moment sah sie Sicil besorgt an, mit den Augen auf Halbmast sah er noch erschöpfter aus, als vorhin. Sie legte den Kopf etwas schräg.
    "Wie weit ... mhm.", begann sie und langte nach ihrem Glas "Benutzt man die Straßen und Wege, brauch man mindestens eine halbe Stunde. Auf meine Art nichtmal zwanzig Minuten."


    Sie nahm einen kleinen Schluck des Weines und lächelte Sicil entgegen. Sie würde aufräumen müssen, bevor sie ihn zu sich einladen konnte. Und es lag noch der kleine Haufen Wäsche herum, den sie noch zu waschen hatte. Und außerdem... das Wetter - die einzige Sitzgelegenheit bei Regen war ihr Bett... und das war noch nichteinmal gemacht.


    Layia stoppte hier ihre Gedankengänge und begann sich selbst zu verspotten. Was im Kirealas Willen tat sie da? Das war ihr doch nie wichtig gewesen, warum denn ausgerechnet jetzt?

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

  • Sicil grinste erneut, als hätte er die gedanken erraten.


    "Du bleibst hier. Ich habe ein kleines Schlafzimmer nebenan, der Ofen macht es auch dort mollig warm. Glaubst du ich schicke dich bei dieser Kälte alleine durch die Stadt? Ich weiß dass du auf dich aufpassen kannst, aber es muss nicht sein. Ich werde hier auf dem Chaiselongue schlafen, das ist kein Problem. Das bett ist frisch bezogen, die Matraze ist zwar nur stroh aber ansonsten noch sehr in Ordnung Wasser und waschgelegenheit ist vorhanden. und morgen frühstücken wir zusammen. Ich werde Fladenbrot und Marmelade besorgen. Was hälst du davon?"


    Er hatte die Augen weiter auf Halbmast, war aber keineswegs müde. Ein wenig geschafft, das ja, aber müde nicht.

    '...by the pricking of my thumbs, something wicked this way comes...'
    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
    "Life is Honour. It Ends when Honour Ends"
    Akinwande Oluwole Soyinka, Death and the King's Horseman
    Initiative für mehr :hug:

  • "Richtig erkannt, ich hätte tatsächlich keine Probleme mit der Kälte, oder der Dunkelheit und der daraus resultierenden Gefahr. Aber ... Marmelade?", fragte sie und legte nachdenklich die Hand an ihr Kinn, dann erschien auf ihrem Gesicht ein verschmitztes Lächeln. "Überredet."


    Layia schmunzelte in sich herein, äußerlich war davon aber nichts zu bemerkten. Sie erinnerte sich , leicht spottend an Sicils Satz von vorhin. Wenn Elaiya uns so sehen würde ... aber sie sah es ja nicht.


    Sie nahm einen Schluck Wein, dann stellte sie das Glas jedoch wieder ab und verschränkte die Finger ineinander. Sie musterte Sicil mit einem langen Blick. "Wobei ... du das Bett ruhig für dich behalten kannst, ich bin es schließlich gewohnt, hart zu schlafen. Und du hast dir das Bett wirklich verdient."

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

  • "Quatsch, keine Widerrede, ich wohne hier und du bekommst das Bett, basta!"


    Sicil grinste und seine Augen, die er bei seiner erwiderung wieder geöffnet hatte leuchteten wieder.

    '...by the pricking of my thumbs, something wicked this way comes...'
    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
    "Life is Honour. It Ends when Honour Ends"
    Akinwande Oluwole Soyinka, Death and the King's Horseman
    Initiative für mehr :hug:

  • Auf Sicils Grinsen antwortete Layia mit einem herzhaften Lachen. Dann beugte sie sich ein wenig vor und in ihren Augen glitzerte der Schalk.


    "Und wenn es mir ein Herzenswunsch ist, dass du in deinem Bett nächtigst?", sagte Layia und lächelte siegessicher "Ich denke nicht, dass ich gut schlafen könnte, wenn ich wüsste, dass du aufgrund meiner Wenigkeit, hart liegen musst."

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!