Freunde treffen sich wieder

  • "Papperlapapp, du kannst dich gerade selbst von den Qualitäten meiner Sitzmöbel überzeugen. Ich werde hier gut nächtigen."
    sein Grinsen vergrößerte sich noch.
    "Du bist mein Gast, ich 'dulde' keine Widerrede."


    Er legte übertriebene Betonung auf das Wort dulde und machte ein Schulmeisterliches Gesicht dabei.

    '...by the pricking of my thumbs, something wicked this way comes...'
    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
    "Life is Honour. It Ends when Honour Ends"
    Akinwande Oluwole Soyinka, Death and the King's Horseman
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  • Layias Lächeln verlor an Intensität. Stattdessen legte sie nun einen leicht spöttischen Gesichtsausdruck auf, ehe sie noch einen Schluck von ihrem Wein nahm. Nun gut, sie gab sich geschlagen.


    "Aber nur", begann Layia und gab ihrem Blick etwas stechendes "nur weil du es bist."


    Die Halbelfe spürte wie sie sich an diese Offenheit gewöhnte. So lange schon hatte sie das alles verdrängt; die Anwesenhiet einer Person, der sie vertraute, die Möglichkeit offen sprechen zu können, in einem gewissen Grad auch Sorglosigkeit.
    Ihr kam ihr bisheriges Leben so unwirklich vor, kurz im Gegensatz zu den langen Momenten, die sie nun erlebte. Sie lief fast über vor Gefühlen, die sie nun endlich fühlen konnte.


    "Und schau nicht so wie mein alter Bogenmeister drein, das steht dir nicht.", sagte sie lachend.

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

  • Sicil lachte laut auf, dann prostete er Laiya zu.
    "Na dann, auf deinen alten Bogenmeister! Möge er noch vielen Jünglingen dieses Gesicht schenken!"


    Er nahm einen tiefen Schluck aus seinem Glas und stellte es auf den Tisch, dann nahm er sich einen der Äpfel, die noch auf dem Tisch lagen und biss herzhaft hinein.

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    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
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  • "Naja... lieber nicht. Besonders hübsch war er nicht.", kommentierte Layia feixend, doch dann nickte sie anerkennend "Aber Bogenschießen konnte er wahrlich meisterhaft."


    Sie prostete Sicil ebenfalls zu, trank den letzten Schluck ihres Weines und lehnte sich entspannt zurück. Sie schloss ihre Augen für einen Moment genussvoll, dann linste sie jedoch zu Sicil hinüber. Ihre Stimmung hatte sich geändert, den ausgemachten Unsinn vergessend, war ihr Blick wieder so, wie man es von ihr kannte. Nachdenklich, doch mit einem leichten Hauch einer undefinierbaren Melancholie.


    "Weißt du was seltsam ist?", fragte sie rein rhetorisch und macht eine kleine Pause. "Wenn ich nun an die Zeit denke, in denen ich mit meiner Seele alleine war, als mich die Einsamkeit plagte... so spüre ich den Schmerz nicht mehr. Als wäre er nie da gewesen."

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

  • "Versuchst du gerade das Gute an deiner wilden Hälfte zu finden, oder spielst du auf uns an und unsere Freundschaft?"


    Sicil hatte die Augen wieder halb geschlossen und sah in den Raum, behielt jedoch Laiya in den Augenwinkeln.


    "Ich bin ein wenig matt, tut mir leid wenn ich es nicht richtig mitbekommen haben sollte!"

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  • "Das macht nichts.", sagte Layia und winkte ab. "Es war ohnehin nur ein fragmentarischer Gedanke."


    Sie musterte Sicil erneut und musste lächelnd. Sie mochte seinen Anblick, seine goldenen Augen, die - sie brauchte nicht einmal besonders lange hinsehen - ihr das Herz erleuchteten. Und sie sah in ihm eine so vertraute Seele, dass sie sich fragte, ob sie ihn nicht schon viel länger kannte.
    Als wäre dieses Treffen nicht erst ihr zweites, sondern mindestens das hundertste Mal, dass sie in diese Sicherheit eintauchen konnte.


    Layia verschränkte die Arme hinter dem Kopf und betrachtete ihre in Wollsocken steckenden Füße unter dem Tisch.
    Müdigkeit kroch in ihre Glieder, sie ließ sie ein, doch genoss sie das Gefühl, in Sicherheit einschlafen zu können, wissend, dass sie keine Alpträume haben würde.
    Noch hielt sie aber ihre Augen offen und ihre Sinne waren einigermaßen klar.


    Layia lachte kurz auf. "Mir fällt gerade meine Mutter ein, wie sie mir morgens immer predigte, nachdem ich die Nacht nicht schlafend verbracht habe.", begann Layia und dann sagte sie ein paar übertreiben gestikulierte Worte in Tua'Tanaira, ihrer Muttersprache, "Wenn du die Nacht zum Tage machst, brauchst du dich nicht wundern, wenn dein Tag zur Nacht wird. Verstehst du?"

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  • Sicil sah sie aus halb geöffneten Augen an, das Grinsen war einem nachdenklichen Ausdruck gewichen.


    "Ja, ich verstehe... Vielleicht besser als du denkst...!"


    Dann streckte er sich wohlig aus und genoss die Wärme, die der Wein in seinen Körper gebracht hatte.


    "Ich bin eine Kreatur des Zwielichtes. Die Nacht gehört nicht zu mir weil ich es nicht will, und der Tag nicht, weil ich es nicht kann, also bleiben mir die Stunden des Zwielichtes bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang und ein wenig darüber hinaus. Ich verstehe dich!"

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  • Das war das Schicksal der Shira'Tanar. Ein Leben im Dämmerlicht, im Halbschatten-hingezogen zum Licht, wie Motten an eine Kerze, das bedeutete Glück und Schmerz zur gleichen Zeit.
    Oh ja, sie verstand diese Tragik. Und sie hasste Shirashai dafür.


    Layia sann über Sicils Worte nach. Plötzlich ging ihr ein Licht auf. Dieses Prinzip war genauso das ihre! Es ließ sich auch auf andere Dinge übertragen, das Zwielicht im Bezug auf ihre Herkunft zum Beispiel.


    "Der Wolf in mir ist mir zuwider, doch wie der Edelelf, dessen Blut in meinen Adern fließt, werde ich nie sein. So bleibt mir nur das Dämmerlicht. Zwischen Wandler und Elf."

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

  • Sicil lächelte warm, er sah Laiya an und nickte ihr zustimmend zu.


    "Tja, so sind wir nun, verborgen in den Eingeweiden eines ehemals edlen und nun sterbenden Schiffes, geschützt vor dem Licht des tages und den Augen der Öffentlichkeit durch altes Holz und lichtundurchlässigen Stoff. In diesem Kokon sinnierend über das Schicksal, das uns auferlegt wurde und tief im inneren erkennen wir die Gemeinsamkeit, die es mit sich bringt ein Aussenseiter zu sein."


    Er drehte den Kopf wieder weg und sein Gesicht verhärtete sich.


    "Sie wird büssen, und alle die ihr folgen auch, irgendwann!"

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  • "Shirashai?", flüsterte sie, als könne alleine ihr ausgesprochener Name die Leibhaftige erscheinen lassen. "Sicher. Ich warte sehnlichst auf den Tag an dem sich das Blatt wendet."


    Layia musterte sorgenvoll Sicils Gesicht. Sie hatte das intensive Bedürfnis zu schreien. In die Welt hinauszubrüllen, wie sehr sie Shirashai verabscheute. Und wie sehr sie ihr wünschte, dass alles was sie jemals verbrochen hatte, auch gegen sie verbrochen werden würde.
    Doch was brachte es, böse Gedanken gegen sie zu hegen? War es nicht genau das, was sie wollte? War es nicht genau das, was Shirashais Macht letztendlich nährte?


    "Aber dennoch könnten wir nun ins Fäustchen lachen. Immerhin lebst du... Und wenn alles schlecht erscheint, dann bin da immer noch ich mit einer Tasse Tee in der Hand."

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  • Sicil beruhigte sich wieder,


    "Ja, stimmt. Du bist da, Elaiya ist da, und ich denke sogar Eleria würde da sein, wenn ich zu ihr gehen würde,als Bittsteller. Selena ist hier", er legte seine Hand auf sein Herz, "Ich weiß!"


    Er entspannte sich zusehends!


    Doch ein in seinen augen blieb ein Ausdruck den Laiya nicht identifizieren konnte für einen Augenblick länger als Sicil es selbst wollte. Eine Art Entschlossenheit.

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  • Eine leichte Gänsehaut huschte über Layias Arme. Zwar konnte das keiner sehen, ihre Arme waren schließlich in den weiten Ärmeln ihrer Leinenbluse verborgen, doch ihrem Blick war das Schaudern vielleicht anzusehen.
    Dieser Gesichtsausdruck schmerzte auf eine Art und Weise, es war, wie als sähe man einem gefangenen Wolf in die Augen, der trotz seiner Gefangenschaft, voller Entschlossenheit die Gitterstäbe bekämpft. Auch wenn er sie mit seinen Zähnen nie zerbeißen kann.


    "Lass uns an andere Dinge denken.", sagte sie entschlossen "Es ist traurig, immer daran erinnert zu werden, welche Schattenseiten das Leben hat. Lass uns das für eine Weile vergessen. Es werden sich sicherlich noch genügend Möglichkeiten dazu ergeben."


    Layia lehnte sich weit nach vorne, legte ihre Hand auf Sicils Hand und drückte sie. Sie lächelte Sicil ehrlich entgegen und bereute schon wieder, dass ihre Wolfsaugen dieses warme Goldleuchten nicht erwiedern konnten. Hier, im leicht schummerigen Licht waren ihre Pupillen weit, ihre Augen dunkel und wenn sie es wollte mitleidserheischend, doch jetzt waren sie nur eines: zuversichtlich.

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  • "Ja, denken wir an andere Dinge. Wie wäre es mit...", Sicil gähnte vernehmlich,"Entschuldigung, es hat mich gerade überkommen. Der Wein und die Wärme wirken auf mich glaube ich."


    Er sah Laiya entschuldigend an.

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  • Wärme, ja das floss auch durch ihre Adern. Layia lachte leise und warm, hob die Hand und strich sanft, ganz vorsichtig und liebevoll über Sicils dunkle Wange.
    "Dann schlage ich vor, wir ruhen uns nun etwas aus.", entgegnete sie und zog ihr Hand wieder zurück und faltete sie mit der anderen in ihrem Schoß. Sie sank wieder etwas tiefer in das Chaiselonge. Mit unschuldigen Wolfsaugen blinzelte sie "ihren" Nachtelfen an.

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  • Sicil zuckte unmerklich vor der überraschenden Berührung zurück, misstrauen flammte ungewollt in seinen Augen auf. Dann schloss er sie und atmete tief durch. Mit geschlossenen Augen sagte er:


    "Tut mir Leid, wie du siehst gibt es vier wichtige Personen in meinem Leben und zwei davon habe ich vor dir so nah an mich herangelassen. Es war immer eine Überwindung aufgrund meiner Herkunft und den Folgen die sie mir die letzten Dekaden beschert hat. Du hast mich unvorbereitet erwischt, es tut mir ehrlich Leid!"


    Seine Augen öffneten sich und strahlten Laiya an, Aus ihnen sprach die pure Ehrlichkeit. Er griff nach ihrer Hand, nahm sie kurz in seine und sah ihr entschudigend in die Augen.


    "Wir sind was wir sind und unsere Narben machen uns dazu!"


    Dann lehnte er sich wieder zurück und versuchte erneut sich zu entspannen.

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  • In den Augen der Wolfstochter explodierte Trauer. Stumm wie ein Fisch sah sie Sicil entgegen. Ebenso ungewollt wie das Misstrauen, das sich zuvor in Sicils Augen wiedergespiegelt hatte, wurde ihre Stimme leise und sie hatte ihre liebe Mühe, dass sie nicht weinerlich klang.


    "Wir sind was wir sind.", wiederholte sie mit eben dieser, leisen traurigen Stimme. Sie sah weg, denn sie verkraftete den Anblick nicht länger. Sie wollte schließlich nicht anfangen zu heulen wie ein Schlosshund, obwohl sie sich vor ihm nicht dafür schämte, dafür war sie zu stolz.


    "Narben sind verheilte Wunden. Sie erinnern uns an den erlebten Schmerz... zeichnen uns. Sie zeigen uns, was wir überstanden haben...", Layia zeichnete mit dem Zeigefinger langsam unsichtbare Muster auf ihre Handfläche- dann sah sie ruckartig auf und ihre Stimme war wieder stark. Fast schwang ein wenig Zorn in ihrer Stimme mit. "Doch niemals, niemals bin ich das, was meine Narben aus mir machen wollen! Ich bin ich!"

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  • Sicil hätte sich selbst dafür ohrfeigen können, was eben passiert war, er hatte es nicht gewollt, doch seine Reflexe und Selbstschutzmechanismen hatte die Überhand gewonnen. Wenn auch nur kurz, so hatte er Laiya verletzt mit seiner Reaktion und seine Erfahrung über die Jahre sagte ihm, dass er besser das Thema fallen lassen sollte als versuchen sich im Nachhinein dafür zu entschuldigen. Er sah sie an, die Verwandlungen die mit ihr Vogingen und mußte unwillkürlich Grinsen. 'Starke Persönlichkeit, Ich kann mir gut vorstellen warum der Wolf sie erwählt hat.'


    Sicil stand auf, ging zu Laiya, nahm sie an den Armen, zog sie Hoch und umarmte sie.


    "Freunde! Es tut mir Leid dir das angetan zu haben, Freunde tun soetwas nicht."

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  • Layia leistete keine Gegenwehr, stolperte in Sicils Ame und schmiegte sich weich an den warmen Körper. Eingehüllt von dieser Wärme, dem Geruch und der Aura ihres Freundes löste sich all ihre Beklommenheit in Luft auf. Sie erwiederte die Umarmung intensiv, versteckte sich in Sicils Armen.
    Ein kleines Tränchen kullerte über ihre Wange, doch es versickerte schnell irgendwo im Stoff.


    "Ist schon gut... Du bist der mit Abstand beste Freund, den ich jemals hatte, Sicil.", sagte sie leise und schloss die Augen. Schon wieder kamen diese verdammten Tränen... warum denn nur?
    So glücklich sie jetzt auch war, so traurig kam Layia ihr bisheriges Leben vor. So traurig. Jetzt war es ihr egal, Stolz hin oder her, sie lies ihren Tränen freien Lauf. Und es tat unglaublich gut, sie loszuwerden.
    "Du schenkst mir viel mehr, als du vielleicht glaubst.", wisperte sie und drückte sich noch fester an ihn.

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  • Sicil hielt Laiya umarmt, soviel Vertrauen machte ihm fast Angst. Die letzten hundert Jahre war er auf sich allein gestellt gewesen und hatte ob seiner Herkunft nur Probleme gehabt und in dieser Stadt gab es direkt zwei Personen, die ihn nahmen wie er war und keine Fragen stellten und eine von ihnen hatte sich in ihn verliebt, etwas was er nie geglaubt hätte. Er ließ sich seine Gedanken nicht anmerken, versuchte es zumindest. Er bot Laiya seine Schulter, mehr konnte er im Moment nicht tun, trotz seines Talentes als Barde, hatte er in solchen Situationen das Talent immer das falsche zu sagen.

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  • Als Layias Tränen endlich versiegten und sie sich wieder einigermaßen gefangen hatte, lauschte sie verzückt nach den Geräuschen um sie herum. Da war das leise Knarren im Gebälk der alten Schiffe, ganz entfernt das leise Geräusch von Wasser, das an den Bug brandete und das Klopfen von Sicils Herz dicht unter ihrem Ohr.
    Mit geschlossenen Augen genoss sie die Schulter, die Sicil ihr bot und stellte all ihre Sensoren auf maximale Schärfe.
    Spürte sie Fragen in Sicils Kopf?
    Langsam löste sie sich aus der Umarmung, wischte sich mit dem Ärmel die Tränenspuren aus dem Gesicht und schniefte kurz.
    "Danke.", murmelte sie und in den glasigen, verheulten Augen erschien ein verlegenes Lächeln. Sie wischte mit der flachen Hand über die feuchte Stelle an Sicils linker Schulter, verursacht von ihren Tränen. "Tut mir Leid. Ich ... bin vermutlich einfach übermüdet und... "


    Sie fasste sich selbst an die Stirn und lachte unsicher. "Ich... ich denke, das muss der Wein sein."

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