Schmerz nah am Wahn

  • Hätte sie es gewollt, so wäre er jetzt am Boden liegend, in den Wassern des Sees ertränkt. Stattdessen, quälte sie ihre Instinkte, strafte ihre Erziehung, die besagte, dass er ein niederes Wesen war, während sich ihre Krallen in die Erde gruben, während sie einen ganz eigenen inneren Kampf ausfocht. Sein Leben gehörte ihr bereits, es war ihr Recht, es zu beanspruchen, wann immer es ihr beliebte, wann immer er es herausforderte. Es wäre keine weitere Warnung von Nöten. Und es grenzte schon an einen verzweifelten Schrei an sie … sie würde jetzt seine Kehle zerkrümeln, jetzt … und nie wiederkehren, bevor es nicht eine Heerschar war, der sie folgte. Glaubte er denn, sie hätte unter den Yassalar so lange überleben können, wenn sie eine offene Waffe in ihrer Nähe geduldet hätte, während man ihr androhte, sie nicht nur als Zierde zu tragen?
    Ernüchterung war in der Spur des Unglaubens und des Grolls. Sie sah ihre Strenge als Stärke, ihre Zurückhaltung als Talent, ihre Kontrolle als Kraft.
    Und heute in dieser Nacht war alles leerer als sonst, dem Wahn so nah. Wo bist du? Du bist so willensstark, wo ich wankelmütig.
    Gefühle schwächen dich, ermahnte sie sich selbst, während sie die silbernen Augen schloss, um ihm zu lauschen, nicht etwa als ein Zeichen für ihre geistige Abwesenheit, im Gegenteil, sie war nah bei ihm. Aye, sie hatte ihm versichert, sein Leben zu schonen. Man konnte Zarasshin nicht nachsagen, dass ihr Versprechen nicht galt.


    Sie roch sein süßes Blut, sie fühlte, wie er sich zu Boden sinken ließ. Der Elf sprach von Frieden, den sie nicht kennt, nie kennen gelernt hatte, in ihrem Herzen nie kennen würde.
    Ihre dunkle Hand umfasste absichtlich die scharfe Klinge … kostbares Nass … schnitt sich durch Fleisch, der Schmerz brachte sie zurück, hob sie dahin, dass der Augen Glanz tiefer wurde, trüber, das kostbare Blut tränkte das Gras, wie es die Klinge nährte.


    Dreister Reiter“, fauchte das Leid der Meere. „Feinde umgeben mich, schenke ich einem das Leben, so nur, um es ihm später zu nehmen –“ … denn nicht ich bin es, die tötet ... “– beleidigt mich nicht, nicht Euch, indem Ihr etwas fordert, dass ich nicht geben kann.
    Kalte Ruhe durchströmte sie. War ihm sein Leben nicht Gegenleistung genug? Wohl weniger, denn er hatte es sich nehmen wollen. Normalerweise flehten sie um ihr Leben … Zarasshin seufzte, was war dies für ein Exemplar? Ohne Gefühl …sie schnalzte mit ihrer Zunge. „Seid froh, dass ich zuviel davon besitze, denn sonst würdet Ihr diese Worte an die Fische am Grund richten.Denn ich bin unberechenbar ... oder etwa nicht?


    Zarasshin Asdis schwört es bei ihrem Blut“, und davon war in ihrem Leben schon einiges geflossen. Sah sie etwa, dass er sich versteifte? Zeige mir keine Furcht, Elf. Nein, sie sah ihren Hochmut gespiegelt in seinen Gesten. Ich bin Yassalar, nicht mehr und nicht weniger will ich sein. Nichts ist übrig. Er will Wissen, geben und nehmen ... geben? "dass ..."


    Ihre Hand rutschte hinab am Stahl, ihr Kopf sank auf ihre Brust, während diese blutige Hand sie hielt, ein zusammengesunkenes Elend ... bis ihr Kinn nach oben ruckte, ohne Regung ihr Gesicht, voller Drohung, dass er diesen Augenblick vergessen sollte, es ihn niemals gegeben hatte.

  • Es war das Feingefühl der Elfen, das kalt wie Eis aber auch mitfühlend sein konnte. So schoss es durch Juvenos Nerven bis in die kleinste Zelle seines Körpers, das Mitgefühl von Schmerz den er sah und so gut kannte.


    Seine feinen Haare, im Nacken und an den Armen reagierten so wie seine Hand reflexartig sich hob, nach ihrer Hand greifen wollte und es doch nicht konnte. Wie gelähmt saß er vor ihr und sein Blick folgte fassungslos ihrem Blut als sie sprach. Blut das die Klinge rot färbte, wie rotes Öl, auf glitzerndem Metall zu Boden ran, den Boden nährte. Die wenigen Worte die sie sprach unterstrichen eindringlich das was sie nun tat, fuhr doch ihre Hand Bewusst nun die Schneide hinab. Juvenos Gedanken Schrien, so das er eine Sekunde die Augen schloss...


    … Nein …nicht …nicht so …


    Mit seinen Schreienden Gedanken er sie wieder ansah. Ihr Körper stützte sich, haltend an der scharfen Klinke, auf das Schwert wie auf einen Wanderstab. Ihr Kopf sank auf ihre Brust, Leid und Schmerz ranen die Klinge hinab. Ein Anblick, ein Bild von einem Lautlosen Schrei, den kein Schmerzenslaut über ihre Lippen kam. Bis sie wieder hoch sah, Juveno ansah und ihr Blick war so viel mehr. Mehr als Worte jemals sagen konnten.


    Voller Achtung senkte Juveno seinen Kopf, eine seiner Hände umarmten seinen Oberkörper während sich die zweite Hand auf ihr abstützte, er seine Stirn und die darunter geschlossenen Augen mit der Hand verdeckte. Tief Atmete er aus, versuchte mitfühlenden Schmerz so ab zu bauen ihn aus zu hauchen, fuhr mit Daumen und Zeigefinger seine Augenbrauen nach bis zur Mitte seiner Stirn. Griff dann mit der Hand in eine Tasche seiner Weste. Ein weißes Tuch zog er heraus auf dem mit blauem Garn ein Name und ein Wappen gestickt waren.


    Nein er konnte ihr nicht in die Augen sehen, sah ihre Blutende Hand an, drückte seine eigene vom selben Schwert verletzte Hand zu so das es Schmerzte. Schmerz das einzige was Feinde, Krieger zu Geschwistern machte. Seine darauf folgende Bewegung war schnell, duldete keinen Rückzug von ihr, ahnte er doch das sie es nicht dulden würde. So griff seine Hand die ihre Blutende, mit leichtem Druck legte er das Tuch auf ihre Wunde. Hielt dabei ihre Hand so locker das Rückzug jeder Zeit geben war. Dabei seine Worte, leise voller Respekt und Achtung vor dem was sie ihm gerade von ihrem persönlichem selbst offenbarte:


    „So viel von der…“ ….Er stockte, konnte sie nicht mehr einfach Yassalar nenne, fühlte sich Schuldig, gefordert zu haben was sie nicht geben konnte und was ihre Gefühle auf schmerzliche Art Preis gaben... : „von Euch …man versteht eure Worte, noch mehr was ihr mir gerade gezeigt habt.“


    Erst jetzt sah er sie wieder an, nur kurz trafen sich ihre Blicke, lies ihre Hand los und zog sich zurück an seinen Platz. Gab dabei dem Schwert ein stoß so das es zu Boden viel. Lies den Moment los der vergessen werden sollte, viel zu Boden was nicht gesehen werden sollte. Weiter sprach er zu ihr die ihn dreisten Reiter nannte: „Ja man war zu dreist und ihr habt gegeben wo nach ich verlangte, Persönlichkeit gezeigt.“ „ Man wird nie mehr verlangen und wird versuch zu geben was ihr nicht könnt.“


    Kurz sammelte er sich kehrte zu seinem selbst zurück und begann zu erzählen: „Lange ist es her, als man mir einen Teil von meinem Leben nahm.“ „Es war in der Zeit als Frieden noch so unsicher war wie das Wetter unberechenbar.“ Wieder holte er tief Luft, dachte nach… ….Frieden …nur ein Wort… und nur in sich selber man Frieden finden kann …nur selber entscheiden kann …wie friedlich man neben einander sitzen kann...

  • Die Folgen ihrer Warnung waren eingetreten – so wie sie es sah – in seinem Gesicht Eindruck, Ausdruck in seinem Körper fand. Der Anflug von Mitleid, den er wohl zu verbergen versuchte, streifte ihre Wahrnehmung, wurde jedoch verschmäht, bevor sie darauf reagieren musste … wehe dem, der mich ohne Aufforderung zu berühren wagt … sein intensiver Blick war genug, mehr als Zarasshin ertragen, mehr als sie hatte preisgeben wollen, spiegelte sich darin.
    Voller Verachtung sah sie das Heben seiner Hand, seines Brustkorbes, dass er nach diesem silbernen Blick nicht einfach zusammensackte. Brauchten sie noch Worte? Ein Meer aus Empfindung, Ahnungen und Ungesagtem schwappte um sie herum, um ihre Botschaften zu tragen und Zarasshin zweifelte nicht daran, dass beidseitiges Lernen im Begriff war zuzugreifen, um sie zu ertränken. Es wurde ihr aufgedrängt, ohne dass sie danach verlangt hatte – ihre Lippen trennten sich, zitterten unkontrolliert vor Abneigung, ein Zischen entfloh, damit der schwarze Fleck in ihrem Bauch nicht all zu schmerzte.
    Endlich wurde er unscheinbarer, minder, senkte denBlick, so dass ihr Verfehlen ihr nicht mehr so entgegen sprang und ihr Gesicht entspannte sich in Zweifel, ob dies schon alles war. Es war das Erkennen, das er erlebte. Und er wurde dabei peinlichst genau beobachtet. Hieß es, als wollte er ein angriffslustiges Tier besänftigen, und wahr war, Zarasshin reagierte genau so.


    Schien es, dass der seichte Nachtwind vom Teich sich legte, während alles andere klarer wurde, die Dunkelheit senkte sich abschwächend behütend. Ein weißer Fleck war das Tuch mitten darin, veredelt durch Blut, egal wessen.
    Was dann folgte, oh Zi’llail, deine Tochter erstarrte vor noch nie da Gewesenem: jeder Kampf drängt nach vorne, jedes Zögern bedeutete die Niederlage, Verwirrung konnte tödlich sein, so schwach, so wankelmütig, so kläglich. Wie taub verharrte ihre Hand in seiner, ließ es zu, dass er ihre Wunde tröstete, versorgte, anstatt noch einmal hart, wie es jeder gute Lehrmeister getan hätte, darauf zu schlagen. Selbst zugefügte Wunden waren schändlich, verdienten keine Zuwendung … was tat er? WAS TAT ER! und gleich darauf: Wo bist du!


    Hand und Schwert fielen, ohne dass Zarasshin es bemerkte, ihr scharfer Blick war gedämpft, allen Glanzes beraubt. Worte plätscherten, perlten wie Wellen über den feinen Sand des Strandes … er begann zu erzählen, so sah sie auf, zog die Hand geballt, umklammertes Tuch, an ihre Brust, um die Scham, die daran klebte, zu verbergen.
    Hätte ich mich heute nicht schon übergeben, so würde ich es jetzt tun ... warum schreist du so, Weichling?


    Ohne Vorwarnung sprang Zarasshin auf die Füße, mit einem Satz stand sie aufrecht, gebannt lauschend, einen Schrei in der Kehle vorbeugend bereit, doch ... ihre Augen suchten blind umher, innerlich, sie war in sich! Doch ... nichts. Die Enttäuschung flutete durch ihr Blut, drang kribbelnd nach außen. Der Schrei zerfloss, als sie herumwirbelte, den Elf hart am Kragen packte, ihn zu sich zog. Kein Angriff sollte es sein, doch er hatte die Sicht, die sie brauchte, ein Zeuge, der sehen konnte, wo es ihr unmöglich war. Leider hing er nicht gerade vorteilhaft in ihrem Griff.


    "Farbe! Welche Farbe haben meine Augen, Reiter?" es war so dringend, dass sie atemlos seine Lippen beobachtete, darauf wartete, dass er endlich bestätigte, hoffend für ihn, denn sie war außer sich.

  • Aus den Gedanken gerissen, das erzählte wie von ein Sturm nieder gerissen. Wo ihre nähe zuvor noch Mitgefühl bekam war es nun Abwehr die in ihm hoch kam. Sein Körper angespannt, sein Kinn hob sich nahe an ihrem Gesicht, doch fest war ihr griff, baumelnd in den Fängen eines Raubfischs, der kein entkommen ohne Gewalt zu lies.


    Doch ihre Frage, ihre Stimme so suchend, wie Juveno noch vor kurzem im Wasser nach verlorenem suchte.


    "Violett ...Eure Augen haben kein Silber mehr ....WARUM, Was ist es ?"


    Die Anspannung viel ab, keine Gegenwehr würde von ihm kommen, war die Frage allein schon viel, doch gab er mit seiner Antwort und obwohl er versprach nichts mehr zu Fordern, wollte er verstehen, konnte er nicht anders als erneut zu fordern. Fordern ohne Gegenwehr, am Kragen gepackt ihr nah und doch so fern. Sein Blick so eindringlich auf ihr Augen gerichtet als wolle er in sie hinein sehen, allein von Blicken mehr von ihr verstehen.


    ...was ist es ...warum will ich sie verstehen ...einen Feind ...nein sie ist mehr ...ich bin ihr eigen ...die Schuld von Leben ...unbarmherzig fordernd und zu viel gegeben ... sie ist viel mehr ...mehr als ein einfacher Feind ...

  • Violett ... in den ersten Atemzügen, verklang der Gedanke nachsinnend unbemerkt, bevor sich das Herz im Schlag verdoppelte wie nach einer Jagd, um ihn im ganzen Körper zu verteilen. Eher betont sanft ließ sie den Elfen zurücksinken und wandte sich ab, ging ein paar Schritte Richtung See, brauchte Momente für sich. Hatte sie nicht betont, es würde ihr nichts bedeuten? Doch ihr Empfinden strafte alles zu Lügen, sie war ganz. Langsam lief sie zum Wasser, ging in die Hocke und ließ sich unhörbar in die schwarzen Wasser gleiten. Erst in der Tiefe, die schnell erreicht war, ließ Zarasshin sich treiben.
    Wo bist du gewesen?
    In dir.
    Du bist erschreckt geflohen und nennst mich, die standhaft war, Weichling!
    Warum hast du mich nicht gerächt? Warum hast du ihm nicht den verräterischen Kopf von den Schultern getrennt?
    Einem Geist?
    Egal wem! Um Zi’llails Willen, nimm den Elfen!


    Ebenso lautlos kam sie zurück. Wasser lief ihr aus den Haaren, den Kiemen, der Nase, so wie die Unruhe nun aus ihr herausgeströmt war. Sie war ganz, der Schmerz war etwas anderem gewichen.

  • Losgelassen ohne ein Wort ohne einer Reaktion von ihr, mit seinen Gedanken kurz allein gelassen. Gedanken die weiter verstehen wollten, sich fragten welches mehr sie war. Nachdenklich hob er sein Schwert, sah noch einmal das Blut von ihr und wischte es dann im Sandigen Boden ab. Steckte es aber nicht weg, behielt es in seiner Hand, so sicher wie einst sein Liebstes die im halt gab und dachte über den Moment nach an dem er die Yassalar zum ersten mal sah. Dachte nach wie er sie damals in der Schule der blitzenden Klingen sah, wie, warum sie von dort ging und wie er sie heute sah.


    In seinen Gedanken sammelte er alles wie ein Puzzlespiel von ihr zusammen, was er bisher von ihr sehen, verstehen konnte. Erinnerte sich daran wie er sie als gefährliche Kriegerin in der Schule zum ersten mal sah, wie sie von dort ging um etwas zu suchen was nur sie betraf, wie sie ihn aus dem Wasser zog und wie sie vor kurzem ihren eigenen Schmerz durch eigen Blut offenbarte und nun ging, nicht über sich sprechen konnte.


    ... eine Künstlerin des Blutes und der Muse zugleich ... eine Schwester im eigen Leid ...kein Feind ... aber auch nicht mehr ...

    Sie kam zurück, so lautlos wie ein Schatten und dennoch spürte Juveno ihren Blick auf seinem Rücken.


    Mit dem Rücken zu ihr stand er da, das Schwert in seiner Hand und sprach:


    "Die Farben eurer Augen, zeigten mir Dualität in euch." "Gegensätze von sanftem silbernen Mondlicht und dunklem Violett wie Blut das unter der Haut in den Adern fließt."

  • Er war der Mittelpunkt, den das andere Ich ihr zeigte und Zarasshin kämpfte um die Oberhand.
    Es ist schändlich von hinten. Das einzige Argument, das schwer genug wog. Bleiern zog das tränende Schwert an den Schulterriemen.
    Für wen ist das von Interesse?


    Silber, blau oder tiefviolett, wie ich es wünsche“, presste sie hervor. „Ich bevorzuge Silber.“ Sprach er von einer Zweiheit, keiner Einheit. Sie schnaufte einmal kurz, einmal mehr, um für die Luftatmung die Flüssigkeit zu verdrängen, weniger ihres Missfallens wegen.
    Zarasshin!
    Ich bin stärker.
    Er sagt es: Blut, ich bin Blut!
    Ich bin der Körper.
    Den sie nun lenkte, wieder in die trockenen Schatten, wagte keinen Blick an ihn, um sich friedlich nieder zu lassen. Sie nahm das Tuch, eine ablenkende Handlung, gleich der wie eine erdachte Kleinigkeit zu beseitigen, und legte es ihm wieder in Reichweite. Das Wappen erschien ihr bedeutsam zu sein.


    Zarasshin beschloss, dass sie einer Antwort verpflichtet war.
    Wir besitzen alle Stimmen zur Abwägung unserer Handlungen in uns, manchen schätzen sie gering … ich achte mehr darauf.“ Eine Umschreibung dessen, was es bedeutete, wenn die eigenen Gedanken mitgedacht wurden, wenn sie gegen Gedankenentzug ankämpfte, Impulse abwehren musste. Schon lange hatte Zarasshin sich verweigert, darüber nachzudenken, was es war, dem sie sich im Grunde entgegenstellte, ging es rein um das Überleben.

  • Langsam drehte er sich zu ihr um. Beruhigt da auch er ihr Silber vorzog, ihm dankbar war und sie, sich zurück gezogen hatte. Doch noch ehe sein Blick den ihren Traf, sah er das Tuch, das sie ihm in reichweite gelegt hatte.


    Gekonnt verstaute Juveno sein Schwert wieder im Heft und hob das Tuch auf. Seinen Hand schloss sich sanft, ohne jegliche Abscheu, ja sogar ehrfürchtig, um das Blutgetränkte Tuch. Seine Worte, gerichtet in den Schatten in dem sie saß und sie vor Blicken schützte:


    " Alles könnte unser selbst zerreißen nicht wahr?" "Den einen mehr, denn anderen weniger und man selbst ist es der abwägt, sich entscheiden." "Entscheidet wie viel, von außen nach innen darf, wie viel, man von sich selber offenbart und welchen weg man gehen mag."

    Kurz dachte er nach, rief noch mal in seine Erinnerungen, manch Worte die sie zu ihm sprach .........Ich habe nichts vernommen, außer dem wirren Zeug, dass Ihr von Euch gabt. So habe ich es zum Schweigen gebracht. Das war mir Dank genug, zumal ich Eure Lebensschuld bereits besitze."......... und Erinnerte sich, an manch Reaktion die er von ihr bekam. Jene die ihn retteten, jene die ihn niederschlugen, aber vollem jene, die ihn bei seiner Hilfe und seinem näherkommen, am Kragen packten.


    "Wir sind alle viel, niemals nur eins." "Mein schweigen war Dank genug für euch, mein Gefühl und wissen sagen mir, das noch ein Preis für die Schuld offen ist." "Gebt mir Bescheid, wenn euer selbst sich entschieden hat und nach welchem Preis es verlangt."


    "Lebt wohl, Schatten der Meere."


    Die, auf seinen Worte folgende, Verneigung, war tief. Ruhig und ohne Eile, war sein Schritt als er sie verließ. Mit den Lichtern der Nacht verschwand. Wissend, das von nun an immer, er in seinen Gedanken bei ihr sein würde und wissend, das die Zeit der Weg war, zum Preis seiner Schuld.








    (Verzeih ich ziehe mich zurück... p.p. ...)

  • Zarasshin erhob sich fließend, hatte nicht bemerkt, dass ihre Hände voller Gras waren, das sie aus der Erde gerissen hatte, verkrampft löste sie die Finger. Schon war der Reiter weg.
    Es war gleich, es bedeutete nichts. Was konnte man von den Trockenen erwarten? Sie fühlten sich nicht gebunden an Wort und Schuld, es gab keine Ehre unter ihnen. Außerdem redete er zu viel, sprach wirr, so war es in der Nacht viel stiller. Ruhe hatte sie gesucht, anderes gefunden.
    Es war gleich. Sie wusste, es würde kein weiteres Treffen geben, keine beglichene Schuld, keine erzählte Geschichte. Wut kochte in ihr.
    So ist es richtig, Yassalar! zischte es von innen. Zufrieden verzogen sich ihre Lippen. Eins. Und es würde keinen Irrtum, keinen Versuch von freundlicher Kommunikation mehr geben.
    Leichten Fußes lief die Yassalar zum Teich, versenkte sich und ihre gekränkten Gedanken in der Dunkelheit der Wasser.



    :bash:

  • Sein ruhiger Schritt, der, umso weiter er von ihr ging, zu einem Laufen, Rennen wurde.


    Oh Nein, es war ihm unmöglich, von ihr zu gehen.


    Ein Sprung ins kalte Wasser.


    Sie gerade noch zu fassen.
    Am Kragen packen und sie, mit sich, an die Wasseroberfläche nehmend.
    Dies dem Elfen nur möglich war, weil sie ihn schon abgeschrieben hatte.


    Bereits gefasst, auf den sicheren Schlag von ihr und doch nichts anderes, als eine Reaktion von ihr wünschend, ja gerade zu ersehnend. Denn ihr Schlag konnte niemals mehr sein, als der eigene, der seine Seele ihm verpasste, als er Ehrlos von ihr ging.



    Zitternd nach Luft schnappend, in ihre Augen sehend.
    Nicht erkennend, welche Farbe ihre Augen gerade hatten. War es ihm, in dem Moment, unwichtig, denn alles was sie war würde er annehmen.


    Hoffend bangen …nur nicht los lasen…mit ihr untergehen… wenn sie es wollte...


    Worte stammelnd - flehen:


    „Unmöglich … unmöglich ist es mir zu gehen.“ „Versteht ihr … ich kann nicht gehen, auch wenn ich es wollte … die Schuld … sie würde mich, mit der Zeit, Zerreißen … hättet ihr mich, doch nur, im Wasser treiben lassen … mich nicht aus meinem Wahn gerissen … dem das Grab, aus Wasser, Ruhe versprochen hatte.“ „Nun, im vollen Bewusstsein, muss ich es ertragen, in Eurer Schuld zu stehen.“



    [ wenn ich schon geh ...dann doch richtig! *mg* Danke :cuddle: ]

  • [ wenn du gehst, Freund, dann richtig, aber hallo :knuddel: ein Blutbad nur für dich :frech::cover: ]



    Die Wellen gingen dem Sprung voraus, strömten unaufhaltsam zu ihren feinen Schüppchen, alarmierend, was da geschehen mochte, doch mit dem harten Zugriff hatte sie nicht gerechnet. Allein, sie hatte sich nach dem Sprung wieder treiben lassen, mit geschlossenen Augen gelauscht, als sie die Erschütterungen spürte, die auf sie zu rollten. Leicht hätte sie ausweichen können, hätte es getan, war es des Elfen bekannter Geschmack im Wasser, während sie ihn fort wähnte – sie würde zusehen, wie er sich ertränkte, diesmal wollte sie nicht jene sein, die eingriff – sie wäre jene, die das Schwert auffing, sollte er nochmalig werfen. Schon bleckte sie die Zähne, wenn sie an das glänzende Metall dachte, sie würde einen geeigneten Platz finden.
    Kalter Zorn quoll akut aus ihr hervor, vergiftete das Wasser, dass er sie hatte packen können, an ihr hing wie ein Tintenfisch, eben ihr mit seinem trockenen Fleisch Auftrieb gab … sie sah ihn, roch ihn in ihrem Element, um sich in jedem Tropfen wässrigen Salzes. Es gab keinen Schlag, würde ihn nicht noch einmal geben, mehr fassten grazile Finger nach seiner Kehle, hinterließen scharfe Krallen blutige Striemen an seinem Hals, als sie darauf unbarmherzig seinen Kiefer, die rote Spur nach oben hinterlassend, einschlossen. Fast liebkosend zog Zarasshin den Elfen noch näher zu sich, gerade so blieb seine Nase über Wasser, fixierte ihn mit violetten Augen, deren Blick nicht der ihre war. Sie vernahm das Knacken des Knochens, der sich unter ihrem Griff wand, als seichte Melodie in ihrem Kopf. „Was belästigst du uns schon wieder, was willst du? Bin ich dein Zeitvertreib?“ gefährlich unangenehm. Sie drehte sich und ihn einmal lautlos im Kreis. „Noch so ein Versuch und ich tilge deinen kleinen, missratenen Geist von deinem Körper, wehre dich und es wird schneller vergehen ...


    Er wird sich nicht wehren, kommt er freiwillig in unsere Umarmung.


    Luftblasen im Wasser gingen einher mit des Elfen Worten, die aus ihm sprudelten, um Vergangenes zu tilgen. Augenblicke verstrichen … Zarasshin blieb unbewegt, lauschte seltsamerweise, bis sie ihn in strammen Zügen mit sich in die Mitte des Mondenteiches nahm. Es schüttelte Zarasshin unwillkürlich, welch ein Ekel, aber faszinierend.


    Verstehen wir es richtig?“ zischte sie gedämpft. „Ihr wünscht Euch ein nasses Grab?“ Ihr Finger legte sich an die schwarzen Lippen … pssst! … keine Worte mehr. „Eine laue Nacht, die Gezeiten sind lebendig …“ Nicht, dass sie es nicht verstehen könnte … er bewies Mut. Dies konnte sie anerkennen.
    Sie war nicht sein Feind, er auch nicht ihr Freund. Er war kein Mira'Tanar, es hatte keine Jagd gegeben, er war keine Trophäe. Unehrenhaft, wie er sein Leben geben wollte. Es wäre ein Gefallen, den die Schwester erfüllen würde.
    Einer weniger, der ihnen später zum Opfer fallen würde. Einer weniger, der auf dem Grund und Boden des Meeres stand, obwohl er es nicht atmen konnte.
    Man erkannte Weiß, als ihre Pupillen sich verdrehten. Wie würde es ihm stattdessen gefallen, so anhänglich wie er war, ihr Sklave zu sein, dienen in den trockenen Hallen ... so verwirrt im Geist, auch dann zitternd der Körper. Er wäre für uns verloren, sobald er die Kuppel passieren würde. Ihre Miene war verzerrt, wie ihr Lächeln, durch die Art, wie sich ihre linke Seite an seine Wange schmiegte. Bedauerlicherweise, diese Möglichkeit war verwehrt. Rührseliger Reiter.
    Bäume erstreckten sich um den See, wohin sie auch sah, ein Flechtwerk aus Schatten und dem zarten Mondlicht. Sie hatte ihn angenommen, so sollte es sein. Ebenso wie sie erkannte, welchen Happen er ihr vor die Füße warf: es würde vielleicht nicht die Yassalar, doch sie selbst verändern, sie würde einen Zweck des Tötens kennen lernen, der ihr unbekannt war. Es war nicht ihr Verlangen, sondern das eines anderen, das dem ihren gewiss entgegenkam. So, da war also die Basis.


    Tuireann tauchte durch die Oberfläche, die Augen entsetzt groß legte sie eine ihrer kleinen Hände teils auf Lid, teils auf die Stirn des Elfen. „Juveno!“ flüsterte sie.
    Er will es, Fee.
    Ja, ich weiß.“ Der Gedanke ... es sollte immer einen Ausweg geben, lag unausgesprochen auf ihrem dunklen Gesicht. Die Seelenschwester erwiderte es mit Gleichmut.
    Halte die Fee heraus, Yassalar! bat Zarasshin.
    Gewiss, Zarasshin.
    Geh, Tuireann“, sagte die Yassalar sanft. War es längst entschieden? Sie war bei weitem zu neugierig, wie es sich anfühlen würde, ihr Begehren quoll, türmte sich zu der Welle, die es erforderte.
    Atme dein Unglück tief aus, Juveno, so dass du viel Raum schaffen kannst.“ Und an Zarasshin gewandt sprach sie: „Ohne Qual, Zarasshin.
    Ohne Qual.Ohne Qual. Antworteten beide. Sie zog ihn fester an ihre Brust, in unbestechlicher Umarmung hielt sie jenen, der sich kaum mehr zu bewegen wagte. Tuireann verstand manchmal, gelegentlich, dass Zarasshin war, was sie sein musste.
    Darf ich dein Schwert behalten, Elf?“ Sie würde es ohnehin tun, doch diese Spitze musste er noch erfahren. Sie lachte leise.
    Obwohl sie keine Beantwortung erwartete, vernahm sie seinen Hauch Sterne! Lachte kalt. „Aye, wir werden sie dir zeigen, auch wenn du sie nicht mehr wirst sehen können. Sterne gegen dein Schwert, Reiter.



    Und da war ich. Krallte mich in die Schwester, zerrte sie zurück, schob mich an ihr vorbei und lächelte sie dabei selbstgefällig an. Das Wasser schlug über uns zusammen, er hatte die Augen offen, deren Blick die silbernen Lichter erwiderten. Mit einer kräftigen Yassalar zur Seite, war es ein kurzer Weg hinab. Ich umschlang ihn mit den Beinen, als wäre er unser Anker, unser Geliebter, den wir nicht zu verlieren gedachten. Zeit würde ich ihm gewähren zu sehen, wahrzunehmen, Stille für sein Gemüt … wir spürten sein Herz rasend schlagen, während unseres so ruhig pumpte. Er musste schon kurz vor dem Ersticken sein, den Momenten, in denen alle früher oder auch kurz danach, die Lippen für das unwillkommene Nass öffnen würden. Den Druck auf seinen Ohren konnten wir uns wage vorstellen. Die Schwester gierte, zerrte an den Fesseln, mit denen ich sie noch hielt, mich durchströmte heißes Vergnügen. Was schenkte mir dieser Elf doch alles in einer Nacht?
    So rührselig, schrie die Seelenschwester mich an, hätte ich ihn nicht heute früh schon beweint, so würde ich es jetzt tun! Gib ihn mir, Zarasshin!
    Und ja, ich gab ihn ihr, denn seine Augäpfel quollen mir entgegen, entstellten sein blasses, sanftes Gesicht, während seine Haare mich streichelten. Eine Kralle zog ich über seine Wange: „Sternensammler.“ Es war mein Abschiedsgruß für das Kommende, das ich ihm würde zeigen, und die Yassalar war mir so fern wie je und sonst nie wieder. Doch es rief nach Eile, wenn ich der Fee Wunsch erfüllen wollte.


    Stürmisch in ihrer kalten, unüberlegten Art griff das Biest zu. Während sie ihn mit in einen drehenden Wirbel nahm, die Freude an dem Spiel ihren Weg mit einem Schrei aus ihr heraus bahnte, fassten ihre flinken Hände zu. Noch bevor er das Wasser kostete, noch wahrnahm, noch atmete, gab es in seinem Körper einen Ruck ... Stillstand im Wasser, die violetten Augen funkelten, unterdessen des Elfen Körper innehielt. Eine grazile Schönheit in einer perlenden Säule aus sprühenden Tropfen, die an die Oberfläche strömten, sprudelten voller Leben, ihn in ihrer Mitte gefangen.
    Es war getan.
    Zarasshin griff nach ihm, wispernd: „Die Sterne warten.“ Nahm ihn mit sich durch den Tunnel hinaus ins Meer, in die Weite, durch Mira’Tanar-Gebiet trug sie ihn, bis an die Grenzen von Zesshin Doraz. Genau konnte sie nicht bedeuten, weshalb sie es tat, bedeutete ein leerer Körper nichts, doch wenn selbst die Schwester es zuließ, was Zarasshin tat, sollte sie nicht zögern. In dieser Nacht zeigte sie ihm die Sterne über dem Meer, sah für ihn hinauf, blinzelte in ihre Helle, zählte einige davon, um die Anzahl dennoch zu vergessen.
    Das Messer fuhr lautlos aus der Hülle, zog sogleich einen zärtlichen Schnitt, unangenehm schmatzendes Geräusch durch sein totes, kaltes Fleisch, trieb es unter seine Rippen zum schweigenden Herzen. Kein Körper sollte verschwendet sein. Die Haie würden kommen, kamen, so dass sie den Leib losließ, ihnen übergab, sich durch sie schlängelte, ihren Hunger begrüßte.
    Ein heiseres Lachen verabschiedete die Nacht, beklagte den Morgen, dem sie ihre Eindrücke schenkte.

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