Schmerz nah am Wahn


  • Die Leere im Inneren war real.
    Es war so einfach, so schwer sich an den Schmerz zu gewöhnen.
    Der Geist so blass wie das Wasser selbst... eine Fratze schiebt sich durch das Grau ihrer Sicht, wabert, verzerrt sich, zischt und grüßt lächelnd.
    Die Sinne johlen.
    Schmerz liegt nah am Wahn.

    Zarasshin ließ sich treiben, genoss das kühle Wasser im Mondteich, starrte durch die Wasseroberfläche ins graue Nichts darüber, während sie auf das Leben um sich herum lauschte. Die Bewegungen der Pflanzen wie Schlieren um sie herum, Wasserblasen, die aus dem erdigen Boden aufstiegen, wie das Glitzern der Sonne draußen auf dem Meer perlten sie um sie ... die Yassalar war unbewegt, kein Muskel angespannt, sie war Wasser, ein Teil des Ganzen, flüssig. Schwarz wie die Nacht selbst.
    Ich bin die Nacht! dachte sie übermütig.
    War sie denn nicht auf dem Weg in das Meer gewesen, hatte die Schule des Shet Akils verlassen, in Scham und Zorn auf sich selbst ...wie konnte sie so einem Yassalar aufrecht ins Gesicht blicken?
    Wo bist du?
    Zarasshin war in denkbar schlechter Stimmung, tief in sich versunken, doch hier innerhalb der Kuppel stand sie sich Unaufmersamkeiten zu... Vorsicht war hier kaum nötig, genau genommen gab es kaum Trockene, die sich so tief in den See trauten und Mira'Tanar? Ihr Lachen ließ einen Schwall Luftblasen aufstieben. Heiß wallte die Erkenntnis in ihr auf, dass der Verlust der Stimme sie wohl kaum weniger herablassend gemacht hatte.
    Sei was du bist! blaffte sie sich selbst an, aber es klang nicht nach der Bestie.
    Was bin ich jetzt?
    Zarasshin erschrak vor sich selbst, das Zittern ihrer Hände ließ das Wasser beben. Sie wusste es, klammerte sich aber an die andere Möglichkeit.
    Zur Ruhe kommen, sich finden. Deswegen zögerte sie hier. Besonnenheit war die Grundlage, die Disziplin eines ruhigen Geistes, Präzision danach und ...wann kam der Zorn? Niemals, niemals. Er lässt Möglichkeiten außer Acht.
    Nein, er gibt dem Arm Kraft!


    Ihr Ohr zuckte und Zarasshin zwang sich in Bauchlage, sondierte den See. Langsam, ganz langsam folgte sie den Luftblasen zur Oberfläche, ihre Augen glitten durch den schwarzen Spiegel, während sie ihre Kiemen unter Wasser ließ. Eine Gestalt watete in das kalte Wasser, stapfte lärmend hinein, zerstörte dessen Spannung. Zerstörte ihre Ruhe, unterbrach jenes Zwiegespräch. Ein bekanntes Gefühl erfasste sie, wirklich ihre Lider kniffen sich zusammen, ihre Zähne bissen knirschend aufeinander.

  • Juvenos Blick, sehnsüchtig suchend, was er nie mehr Erblicken würde.


    Nie mehr würde die Kuppel, der Fluch es zulassen das er die Sterne sehen, das Licht des Mondes spüren durfte. Der Mond den SIE so sehr liebte. Solange war es her. Das allein sein fraß ihn innerlich auf.



    Täglich kam er an den Ort an dem es geschah, hoffte auf die Begegnung mit dem einen dessen Schuld es war. Wie ein altes Lied klang das Rauschen der Wellen, des Sees an dem er saß, brachten die Schmerzenden Erinnerungen, Bilder in ihm zurück. Wie passend der Name des Sees doch war...Mondensee. Das Lied der Wellen sich in seine Erinnerungen schlich, der Schrei desTodes, ...


    ...IHR ...IHR TOTESSCHREI ....wie damals, er SIE in seinen Gedanken hören konnte.


    Seine Hände umfassten seinen Kopf, krampfhaft hielt er sich die Ohren zu, als könne er so die Gedankenschreie von sich fernhalten.


    Seine Erinnerung spielte ihm einen Streich, färbte das Wasser im See blutrot. IHR schönes Gesicht, schmerzverzerrt, blickte ihn aus dem Wasser an, sein Schwert in ihrer Brust.


    „NEIN, NEIN, HÖR AUF!!!“ ......schrie er hinaus, auf den weiten stillen See.


    Übelkeit überkam ihn, er schloss die Augen, wollte die Bilder nicht mehr sehen. Doch waren die Bilder in ihm, sie würden nie vergehen.
    Kalte Einsamkeit, ein eisiger Sturm, der in ihm tobte. Wie ein kleines Kind umarmte er seinen eigenen zitternden Körper.
    Sein Gewissen lachte ihn aus, flüsterte leise immer, immer wieder:
    ...du ...du warst es ... nie... nie mehr...
    Das Gewicht seines Schwertes, das er wie immer auf dem Rücken trug, schien ihn zu erdrücken. Panisch versuchte er die Last los zu werden


    Wie IHR Schrei, klang das Metall des Schwertes, als er es aus dem Halfter zog und mit zitternden Händen noch einen Moment hielt, bevor er weit ausholte und es in den See warf.

    Das Schwert ein Geschenk ihres Vaters, Juveno die Hoffnung ihrer Blutlinie. Er hatte sie enttäuscht, ihnen alles genommen. Sie würde nie, nie mehr wieder kommen, hatte ihn allein zurück gelassen.


    So lange schon folgte er ihrem letzten Wunsch, hatte den Krieg überlebt, schwache mit dem Schwert beschützt .


    Was? was war heute mit ihm los ?


    War es die Einsamkeit, die Sehnsucht, ein Geistiger Streich?


    Das glitzern seines Schwertes am Grunde des Sees zu sehen war.


    ...sie hätte es nicht gewollt, ihn dafür verachtet ...


    Das Wasser rief ihn, ein süßes verführerisches rauschen:.


    ..nur einen Weg es gibt zu ihr ... Ein Schritt, das Schwert ...Sie.. zurück holen.....


    Kaltes Nass schwappte über ihn, umschmeichelte ihn, verschmolz mit der Einsamen Kälte in ihm. Ein griff, das Schwert , wie ihre Hand .


    ...Sie nie mehr los lasen....


    Doch war es nur das Schwert nicht ihre Hand. An der scharfen Klinge hatte Juveno es aus dem Sandigen Seegrund gezogen. Schneidender Schmerz, real und dennoch keine Qual.


    ...der Weg zu ihr ...


    Er lies sich treiben, hatte keine Kraft mehr nur noch einen Wunsch. Ein Strudel riss ihn mit sich ..er lies es geschehen.
    Das Schwert... ihre Hand... in der seinen. Ein letzter Atemzug, Wasser füllte kalt seine Lunge...


    ...Stille ...Ruhe...nur noch ein Moment...

  • Dann war er weg. Aus freiem Willen abgetaucht, nachts im kalten Nass.
    Interessant. Vergessen der eigene Streit. Ihre Augen folgten nach unten. Mit anmutigen, kaum sichtbaren, Bewegungen schraubte sich Zarasshin näher, sicher, dass er sie nicht wahrnehmen würde... sie war ihm jetzt so nah, eine krallenbewehrte Hand fuhr dicht an seinem Arm vorbei, flüssig, eins mit dem Wasser.
    Beute! flüsterte ihr Herz, aber der Verstand winkte ab. So interessant war ein Trockener im Wasser nicht, mehr als ungelenk.
    Aber was tat er denn da? Hielt sich gar an einem Schwert fest als ob es hier verankert sein wollte und er es nicht lösen konnte, gab auf, der Körper entspannte sich. Musternd waren ihre Blicke auf dem Stahl. Ein Schwert, mehr nicht -- dafür wollte er seine Lungen sprengen? Schwerter hatten eine Seele, das wußte sie sehr wohl, dennoch ...
    Zarasshin lachte spöttisch und gemein, wollte sich schon abwenden, sein Spiel mit dem Wasser würde er nicht überleben, jemand, der sein Leben ohne Kampf wegwarf, war es nicht wert und retten würde Zarasshin niemanden und nichts, doch etwas ließ sie zögern ...sie sah genauer hin ...


    So schoss ihr Arm nach vorne, umklammerte seinen Hals mit festem Griff und ruckartig riss sie den Körper mit an die Oberfläche, es lag ihr fern behutsam zu sein. Nah kam ihr Gesicht dem seinen.
    "Der Reiter", zischte sie, spuckte Wasser, schnupperte. "Ich rieche Übermut."

  • Aus dem Wasser an die Luft gerissen.


    Juvenos Gefühle, schwach wehrten sie sich, Sein Körper dankte es ihr.


    Körperlicher Lebenwille lies seine Lunge nach der Lebenswichtigen Luft greifen, mit weit aufgerissenen Mund sog er sie in sich. Die Luft verdrängte das bereits eingeatmete Wasser, ließ ihn würgend Husten. Ihre Hand so eng um seinen Hals, verhinderte quälend ein freies Atmen. Juvenos Körper begann zu Protestiren seine freie Hand griff nach ihrem fesselhaften Griff an seinem Hals, versuchte in zu lockern. Seine Kleidung nass und schwer ließen kaum schnelle Bewegungen zu, so das er nur ungeschickt zappelte. Wie an einem Strick hängend, der ihm doch das Leben sicherte.


    Zarasshins Gesicht kam näher, in der Dunkelheit konnte er sie nicht erkennen. Ihre Worte drangen nicht zu seinen Gedanken. Seine Gedanken die sehnsüchtig immer noch das verlorene suchten.


    ...IHR so nahe, hätte nur noch den Weg zum ENDE gehen müssen.... zurück gebracht..., zurück an die Luft, wo kein Weg zu IHR führt ...

    Zorn stieg in ihm hoch, suchte den Schuldigen seines Leids. Jenen der Juvenos Schwert damals treffen sollte, statt dessen traf Juveno SIE. Jener lachte ihn höhnisch aus und entkam. Hilflos musste er zusehen wie SIE durch sein eigenes Schwert, in seinen Armen starb.


    Hilflos, wie jetzt kam es ihm vor, doch er würde Jenen nicht wieder entkommen lasen.


    In seiner Hand, sein Schwert, immer noch an der scharfen Schneide haltend.


    ...ER wird nicht entkommen... nicht diesmal...Es war SEINE Schuld...Durch IHN hab ich SIE verloren...

    Nichts anderes riefen seine Gedanken, Gedanken in der alten Zeit gefangen, nach Rache lechzend. Sein Körper spannte sich, immer noch nach Luft schnappend. Seine Augen sahen im Wahn seiner gequälten Gedanken, in Zarasshin, JENEN der ihn von IHR fern hielt..sie für immer trennte.


    Zarasshin war ihm zu nah, Juvenos Hand mit dem Schwert umschloss nur kurz, ihren Körper, wie eine dankbare Umarmung. Das Schwert schnitt seitlich in ihren Rücken, während seine Hand über die Klinge entlang zum Griff kam. Zur gleichen Zeit, nach Luft ringend und mehr spuckend wie sprechend schrie er sie an :


    "DU WARST ES ... NIE MEHR WIRST DU UNS TRENNEN ..NIE MEHR !!!"


    Blut aus seiner Hand und dem schnitt in Zarasshins Rücken, mischte sich mit dem Wasser. Um tanzte sie wie ein im Wind wehendes Tuch.

  • Für jenen Augenblick weiteten sich ihre Augen, in ihren Geruch mischte sich salziges Blut im Wasser ...da war es, ein Ziehen, ein Brennen an ihrem Rücken ... diese Qualle, verletzte er in seinem Wahn nicht nur sich selbst, sondern wagte es ebenso ihr Blut fließen zu lassen!
    Heiß wurde es ihr, gar trocken ihre Kehle, gepresst kam ihr Atem... kostbares Nass ...wer hatte es sich je erdreistet sie zu ritzen? Der Elf musste wahrlich irr sein! Rief er Seltsames, Sätze, die sie nicht verstand, die nicht an sie gerichtet schienen, sollte er doch zur Vernunft kommen ...


    Stark waren ihre Bewegungen im Wasser als sie hervorschoss, ihre Hand wie ein Schattenhaigebiss. Hoch waren sie nah beieinander, weit war sein Flug, hart sein Aufprall als er wieder auf das Wasser aufschlug. Für Zarasshin begann das Spiel.
    Schnell war sie wieder heran, umkreiste ihn wie jene Haie der Yassalar, keinen Ton brachte sie über ihre gepressten Lippen, tödlich gereizt ihr Blick.

  • Der aufprall wie auf Stein, Stein der nach dem ersten Schmerz nach gab, Juveno im kalten nichts des Wassers sinken lies. Sein Körper wehrte sich, gewann die überhand über seine verwirrten Gedanken.


    Wild mit Armen und Beinen rudernd schaffte er es auf die Oberfläche, erleichtert atmete er Luft. Verwirrt versuchte er sich zu Orientiren, das Gefühl von Zorn und Gefahr war noch in ihm. Suchend schweiften seine Augen um sich, das Schwert noch in der Hand, Schmerz ließ es ihn in die andere Hand nehmen.


    ...Jener...


    Schrie der Zorn ihn ihm der Rache suchte.


    Doch sein Verstand sagte ihm, Jener konnte es nicht sein, am eigenen Leib hatte er es gespürt. Schnell war es, glitschig, schuppig der Körper, als es ihm so nahe kam, schnappte, mit sich in die Luft riss und wieder ins Wasser warf.


    Eine Bewegung, nahe im Wasser neben ihm, Schuppen die das wenige Licht verspielt reflektierten.


    Es umkreiste ihn wie ein Raubfisch. Juveno versuchte mit seinem Blick zu folgen, schwimmend drehte er sich im Wasser. Das Wasser wie in zähem Honig schwimmend, die Nasse Kleidung verhinderte schnelle Bewegung, zogen ihn nach unten. Nur einen kurzen Blick konnte er unter Wasser erhaschen, ihr Körper seinem Ähnlich, ihre Bewegungen geschmeidig schnell eins mit dem Wasser. Keine Chance würde er bei einem Angriff haben, erneut lies der wieder gefundene Lebenswillen ihn rudernd, auftauchen.


    Seine Verletzte Hand Blutete stark, bei jeder Schwimmbewegung von ihr malte sie dunkle Blutwolken in das Wasser. Auch das Wesen, das ihn immer wieder umkreiste, zog eine dünne dunkle Blutspur unter Wasser.


    Er hatte es verletzt, ein schlechter Dank für ihre Hilfe.


    Juveno lies die Hand mit dem Schwert an seine Körper sinken, wollte es nicht weiter bedrohen.


    Schwach klang seine Stimme, nicht wissend ob es ihn unter Wasser hören konnte:


    "Wer? ...Wer seit ihr...dem ich Dank Schulde?"


    Lange würde er so nicht über Wasser bleiben können, musste Land erreichen.

  • Der Wahn, der ihre Sicht schärfte, der ihre Sinne ergriffen hatte, dumpf schlagen ließ, gewährte Zarasshin dennoch die Verwirrung zu spüren, die von jenem ausging, den sie umkreiste. Bedauernd sah sie das Schwert sinken, welches er trotz des Aufpralls nicht hatte fallen lassen ... wenn er es doch nur zu seiner sinnlosen Verteidigung heben wollte ...
    ... ist er mir von Nutzen? ...
    ... lebendig oder kalt? ...
    sah sie ihre Krallen seine Kehle zerkrümeln ... die Hand ballte sich ... Blutgeschmack überall, in ihrer Nase, auf ihrer Haut, rot ihre Sicht ... geliebtes Nass ...


    Dann sprach er.


    Ruckartig kam sie um Stillstand, stand im Wasser. Jawohl, die Worte hatten sie erreicht, Worte des Dankes, ungewohnte Worte, bekannte Stimme, der Tonfall nah an der Panik... so wie sie es beabsichtigt hatte, doch hatte Zarasshin das Gefühl, dass er nicht vor ihr in Panik war. Ihre Erinnerung sprach in sie von dem Reiter und die Yassalar nickte wissend. Es konnte nur ein Elf sein, der dankend sprach, wohl wissend, dass ihr kein Dank gebührte. Wollte er sie verhöhnen? War es ein Versuch seine armselige Haut zu retten? Ihre Lippen verzogen sich angeekelt.


    Ihre Schultern durchbrachen die Oberfläche, silberne Augen starrten den Elfen an. Schweigsam. Zeit verging bis es nur noch seine Wellen waren, die den See beunruhigten.
    "Das Glück soll heute Nacht mit Euch sein, Reiter", es sollte nicht sein Schaden sein, dass sie die Schule verlassen hatte, vergelten konnte sie ihm nun die Worte am Tor. Ihre Hand packte wieder zu, doch nicht um zu verletzen, sondern um ihn unter dem Ellenbogen zu stützen. "Nehmt Ihr oft ein Bad mitsamt Kleidung und Schwert? Ein wenig hinderlich möchte ich meinen."

  • Das Wessen durchbrach das Wasser, schwamm geschmeidig lautlose vor ihm. Zeit verstrich. Zeit in dem Moment sein Feind. Wasser zog an ihm wie ein hungriges Tier das seine Beute bereits im Maul hatte, es mit sich nehmen, verschlingen wollte. Starr blickte sie ihn an. Kaltes Silber ihrer Augen, wie das Mondlicht, wiederspiegelte es sich in Juvenos Augen.


    Auch er erkannte sie und im ersten Moment wirkte ihr Blick auf ihn, wie Silbernes Metall einer schneidenden Klinge. Er wusste zu was eine Yassalar fähig war, hatte es am eigenen Leib gerade gespürt. Kurz wich er ungeschickt zurück, schluckte Wasser. Der Geschmack von Wasser gemischt mit Blut lies ihn würgen. Sie sprach von Glück hatte ihn als den Reiter aus der Schule erkannt und ihre Hand erreichte ihn. Mit erstaunten Augen sah er sie an als ihre Hand helfend sanft zu griff, keineswegs Gewaltvoll wie zu vor, was er erwartet hätte.


    Ihre weiteren Worte, eher wie ein freundlicher Spott klangen. Juveno entspannte sich etwas, am Ellenbogen stütze sie ihn, hielt ihn mit ihrer Kraft über Wasser. Etwas Zeit verstrich. Langsam fand er wieder ganz zu sich selber zurück und nach einiger Zeit, an Ort und Stelle schwimmend, lächelte er sie erschöpft dankbar an und antwortete ihr:


    "Hinderlich, hängt wohl vom Zweck ab, das das Bad haben soll. "Mit voller Rüstung hätte das Bad wohl seinen Zweck erfühlt."


    "Juveno ... schuldet euch sein Leben."


    Juveno war bewusst was er gerade im Wahn seiner Sehnsucht getan hatte und das nur sie ihm vor dem schlimmsten Bewahrte. An Land hätte er sich Demütig vor ihr Verneigt, hier konnte er nur leicht seinen Kopf neigen und sie Dankbar an sehen. Ihre Silbernen Augen, wie der Vollmond, ihm Licht und Hilfe versprach.



    In dem Moment griff etwas nach ihm, nach seinen Gedanken.


    Eine süße ihm fremde Stimme rief in seinen Gedanken nach ihm. Erneut hatte er das Gefühl es ziehe ihn etwas in die Tiefe. Erst noch so erleichtert, ergriff Juveno mit seiner Verletzten Blutenden Hand, nun erschrocken die Hand der Yassalar. Sich nach dem Fremden suchend umsehend sprach er mit ängstlicher Stimme:


    "Helft ...Helft mir Bitte hier raus." "Ich muss aus dem Wasser!" "Es ruft ...es ruft in meinen Gedanken, will mich nach unten ziehen!"

  • Eine silberne Braue hob sich verstehend, wenn auch nicht anerkennend. Sie hörte den Widerspruch, dessen was er sagte, das leichte Zittern in seiner Stimme pflanzte sich im Wasser fort. Nahm sie nun an, dass er seine Lungen mit Seewasser hatte füllen wollen, so würde ihre Hand den Halt, den sie gab, entziehen. In ihrer Ansicht der Welt gab es keinerlei Platz für feiges Handeln, keine Wertschätzung der Flucht in den selbst verursachten Tod. Jedoch, ließ sie es zu, dass sein Dank ehrlich war, kein Zappeln wehrte sich gegen ihre Hilfe, dann wollte sie ihm die Unterstützung nicht versagen. Unbewegt wägte Zarasshin ab.
    Es waren kalte Überlegungen, die auch einschlossen, dass sie in ihre Ruhe, in ihre Gedanken, abtauchen konnte, wenn sie ihn gehen ließ. Es waren auch solche, die ein angebotenes Leben nicht ablehnen würden, wenn man es ihr darreichte, schenken wollte. Sie nickte mit ihm und damit war es für Zarasshin besiegelt: sie würde seine Lebensschuld fordern. Hatte der Elf die Tragweite bedacht? Es zählte nicht für die Yassalar.


    Allerdings warf sie sein unerwartetes Aufbegehren zurück, fester wurde ihr Griff, unversönlicher ihr Gesicht. Ihre Sinne breiteten sich in weiten Wellen in den Mondenteich. Es ruft ...? Kraftvoll zog sie ihn näher. "Kommt zur Vernunft!" knirschte sie leise gefährlich, sie würde seine Tollerei nicht dulden. "Niemand ist in diesem Wasser, ich verspreche es Euch." Zarasshin löste ihre Hand von der seinen, das war ihr bei Weitem zu nah, auch wenn seine trockene Haut nun so klitschig wie eine Schlingpflanze war. Ihr Blick wanderte zum Ufer, Aufmerksamkeiten waren ihr äußerst unwillkommen.
    "Und wenn Ihr nicht schweigt, werden es meine schwarzen Krallen sein, die Euch nach unten ziehen." Sie schüttelte ihn kurz, ohne Gewissensbisse wäre der Teich sein Grab, ihre Geduld war sehr begrenzt.

  • Fester wurde ihr Griff, kraftvoll zog sie Juveno nur kurz näher um mit knirschender gefährlicher stimme leise von Vernunft zu sprechen.
    seine Vernunft wo hatte er sie gelassen, wann verloren?... fragte er sich selber im Gedanken, dabei alles ohne eine Regung von ihm hinnehmend so lange sie ihn nur halten würde.
    Aber sie löste ihre Hand von ihm, lies ihn ohne halt im Wasser treiben, mit seinem Wahn der keine Vernunft mehr kannte und seine Finger umschlossen sehnsüchtig Hilfe suchend das kalte Nass, das keinen halt ihm bitten konnte.
    Doch ein versprechen gab sie ihm an das er sich klammere wie ein Kind an einen schönen Gedanken.
    …Niemand ist in diesem Wasser …niemand!!! ….
    Sie versprach es ihm und wies ihn an zu schweigen, mit einer Drohung, die von ihren krallen sprach die ihn nach unten ziehen würden wenn er nicht schweigen würde.
    Aber ihre Krallen währen ihm so viel lieber gewesen auch wenn sie ihn nach unten gezogen hätten, als das Gefühl von unsichtbaren Händen die ihn berührten. Hände die ihn umschmeichelten nach unten ziehen wollten. Doch Zarasshin hatte es ihm versprochen, außer ihnen war niemand hier.
    … was fühlte er, welch Wahnsinn beherrschte ihn ?...und gleichzeitig mit der frage überlagerte eine fremde süße Stimme wieder seine Gedanken, die ihn lockend zu sich rief. Dabei betörte ein Duft Juveno, der von den Seerosen stammte.
    Angespannt und mit Verwirrten Gedanken versuchte er mit dem versprechen Zarasshins sich immer und immer wieder ein zu reden …niemand ….niemand außer sie ist hier!!!...Dabei lies Juveno sie nicht aus den Augen, klammerte sich beinahe mit seinem Blick an sie, um die Realität und seinen Verstand nicht zu verlieren.
    Es hätte keinen Sinn gehabt Zarasshin noch einmal um etwas zu bitten oder ihr zu erklären was er fühlte, in seinen Gedanken hörte. Alles an ihr sagte es ihm, dass sie es nicht hören, fühlen wollte und nicht konnte.
    So blieb im nichts anderes als mit sich und dem Fremden, selbst klar zu kommen und weiter über Wasser zu bleiben.
    Immer noch hielt er sein Schwert in der Hand was unheimlich beim schwimmen störte und so noch mehr Kraft von im raubte.
    Ungeschickt versuchte er sein Schwert ins Halfter auf seinem Rücken zu stecken, wobei er zweimal unter tauchte und sein Mantel sich immer wieder störend um seine Beine und Hände wickelte.
    Schwer Atmend kämpfte Juveno mit seinem Schwert um es weg zu stecken, mit dem Mantel, mit Gefühlen und fremden Gedanken. Aber so lange er kämpfte und sich bewegte blieb er über Wasser, tauchte immer wieder auf und die ganze zeit lies er Zarasshin nicht einmal aus den Augen, aber sprach kein Wort so wie sie es verlangte. Nur innerlich schrie er in seinen Gedanken immer und immer wieder ….niemand …niemand… es gibt dich nicht …las mich los …ich wollt nie zu dir …du bist nicht SIE !!!!....

  • Sie hatte wenig Glauben daran, dass ihre Worte zu ihm durchgedrungen waren, brauchte es mehr, um den Elfen zur Vernunft zu bringen, wenn Drohungen nicht reichen wollten. Was seinen Verstand im Griff hielt, was entsetzlicher sein musste als eine angespannte Yassalar, war Zarasshin schleierhaft. Fraglich war auch, wie sie ihren Gegenüber einschätzen sollte, der sich derart unbeherrscht verhielt. Es waren die Beobachtungen wert, wie der Reiter sich mühte, untertauchte und lautlos die Lippen mit Worten bewegte. So hielt sie ihm zugute, dass er schwieg, das wirre Gefasel, welches sie ohnehin nicht begreifen konnte, für sich behielt.
    Kurz ruckte sie zurück als er begann um sich zu schlagen, zu fuchteln und zu planschen. Gegen welchen Feind kämpfte er an, wenn nicht sogar gegen sich selbst gewandt? War es das Wasser, welches an seinem Verstand sog?
    Bevor sie jedoch zu dem Schluss kommen konnte, dass man sich mit Wahnsinnigen nicht abgeben, sie ihrem Schicksal erliegen lassen sollte, ertrug sie es nicht länger. Sein eindringlicher Blick auf dem ihren ließ Zarasshin knurren, es machte sie nervös, wie er das Wasser des Teiches in Bewegung brachte, es reizte sie immens, wie er störrisch an seinem Mantel zerrte und zog, seine Waffe nur ungelenk zu beherrschen schien. Wollte er nur ein wenig Ruhe bewahren, könnte er es wahrscheinlich bewältigen, es in die Scheide zu stecken. Es steigerte sich in einen Wahn, den er kaum selbst beherrschen konnte ... wie konnten sie es wagen ihre Brut derart verkümmert in ihrer Selbstbeherrschung dem Leben zu überlassen?


    Zarasshin musste reagieren, sie schlug unverzeihlich zu. Ihre Handfläche krachte in sein Gesicht, betäubte seine Sinne mit dem Gewaltakt, der ihre Art kennzeichnete, denn anders wusste sie sich keinen Ausweg. Sein Körper erschlaffte, sie bemerkte es am Wasser selbst, seine Finger lockerten den Griff, das Schwert entglitt ihm. Entspannung wie Erlösung für des Yassalars Nerven.
    Kurz schwamm sein Gesicht unter Wasser, so blass im Gegensatz zu den so schwarzen Haaren, wehend wie Schlieren ... ein kleines Gesichtchen erschien wie ein Geist neben Zarasshins Wange, eine kleine Hand berührte ihr Ohr, so dass sich für einen Moment nur die Blicke ihrer Erdfee und Zarasshins kreuzten, starrend auf den seltsamen Anblick eines scheinbar schlafenden Elfs. Rauschend pumpte das Nass durch ihre Kiemen.
    Zarasshin zuckte mit den Schultern, während sie gleichzeitig nach dem Schwert griff. Ihre andere Hand nahm ihn nun mit sich Richtung Ufer, schleppend wie zu schwere Beute. Für ihre gepeinigten Sinne sollte er Wasser würgen.


    Unsanft plumpste er zu Boden, schwerer fallend für seine anmutige Figur. Zarasshin stand über ihm und maßregelte sich selbst für ihre Nachsicht, doch es würde gewiss irgendeinen Sinn haben, irgendein Wert schwamm darin, war ihr noch verborgen. Sie verzog ihre Gesichtszüge, nichts konnte ihren eigenen Wahnsinn verteidigen, vor sich selbst sollte man ehrlich sein, nicht wahr? Heftiger als nötig stieß sie ihm in den Rücken, dass seine Nase ins Gras fiel, so dass seine Lunge sich leeren konnte, was zuviel in ihr war. Weiße Zähne blitzten grausam.
    So zog sie sich in den Schatten eines Baumes zurück, lehnte sich hockend an den warmen, lebendigen Stamm, ferner wartend, dass er erwachen würde.

  • Hustend lag er endlich an Land und der erste Atemzug schmeckte nach Erde und Gras, bestätigte seinen Sinnen das er am sichern Ufer war. Dennoch krallten sich seine Hände halt suchen in den Boden. Juvenos Kopf dröhnte noch von Zarasshins schlag, alles schien sich zu drehen. Übelkeit wollte sich breit machen doch tief ein und aus atmend vertrieb er sie.


    Nur langsam erholte er sich, endspannte er sich.


    Stille… nur seinen eigenen Atem hörte er noch. Stille die so friedlich wirkte als wäre nie etwas geschehen. Langsam drehte er sich um, setzte sich mühsam auf. Ein sanfter Windhauch trieb die Nasse Kälte in seine Knochen, Gedanken kamen zurück


    ...war sie noch da?...


    Juvenos Blick sah zu erst über den See, der vor ihm lag, doch sah er sie nicht, keine Bewegung wühlte das Wasser auf. Wie ein dunkler silberner Spiegel, in einem Rahmen von Natur lag der See nun schweigend vor ihm. Keine Gedankenworte quälen ihn mehr, doch etwas fehlte ihm.


    …das Schwert…hatte er es verloren?..hatte sie es mit genommen? …


    Suchend begann er sich um zu sehen bis er sie sah. Sah wie sie nicht weit von ihm, still an einem Baum hockend lehnte. Das Schwert in ihrer Hand,


    …. in Sicherheit nicht im See verloren…


    Wie die funkelnden Augen eines kleinen Jungen,der etwas wieder gefunden hatte, sah er sie erleichtert an. Doch er zitterte von der Kälte, die die nassen Kleider nicht mehr zurückhalten konnte. Dennoch richtete er sich etwas auf wollte gerade sitzen, strich sich eine nasse Haarsträhne aus seinem Gesicht und erst jetzt bemerkte er die blutende Wunde in seiner Handfläche. Die Wunde von seinem eigenen Schwert, seine Hand sank auf seine Füße und während er sprach sah Juveno nicht hoch, sah weiterhin die Blutende Wunde an:


    „Wollt ihr das Schwert als Dank für mein Leben?“ „Sie wäre ein schlechter Dank sie würde euch kein Glück bringen.“

  • Endlich war es Zeit, dass der Reiter sich bewegte, kraftlos waren seine Bewegungen, kaum zielgerichtet und Zarasshin ahnte die Übelkeit, die ihm zu schaffen machte. Noch hatte er keinen Sinn für seine Umgebung, ebenso wie sie zweifelte, dass er in jenen ersten Momenten der Klarheit – wollte sie doch nun für ihn hoffen, dass er sich gefasst hatte – wusste, wo er sich befand. So hilflos, dass es sie faszinierte, wie er sich abmühte. Wie er sich umsah, erhöhte ihre Spannung nur noch – ein hinreißendes Spiel, ein Abzählen der Atemzüge, wie lange es dauern mochte, dass er sie in den Schatten fand. Schwarz in der Finsternis, leuchtend nur ihr Haar, das Weiß ihrer Pupillen gegebenenfalls, unbewegt spottend. Natürlich nur, dass sie erst zuletzt eingreifen würde, wenn es darum ging, ihre Neugier zu befriedigen, oder eben gegenteilig, wenn es ihr gelegen kam.
    Ein Erkennen, wie die Stille sich spannte, die der Abstand bewahrte … sein Schwert, ihrSchwert … anerkennend hatte sie die scharfe Klinge bewundert, die Kunstfertigkeit des Schmiedes, der seinen Schweiß gegeben hatte, flüsternd Worte gewoben hatte, um sie elegant und tödlich zu schaffen, so dass sie in ihre wissenden Hände gelangen konnte. Nie hätte sie den Stahl mit ihren Fingern berührt, denn ihre Haut war salzig, ihr Abdruck aus Salz und Feuchtigkeit würde die Klinge korrodieren lassen. Wuchtige Hammerschläge der körperlichen Schwerstarbeit, viel Geschick, sonst ist das Ergebnis wertlos.
    Ein solches Schwert für einen Narr?
    Ihre Hand passte hervorragend an das Heft, so dass sie glaubte, es schmiege sich an ihre Handfläche, der Knauf ein ausgewogenes Gegengewicht zu der Länge. Noch war sie zögernd, wollte sie es kaum wieder an ihn zurückgeben, jener, der es hatte versenken wollen, Reue nach dem Wahn kam reichlich spät.


    So zitterte er, wie ihre abschätzenden Gedanken über ihn, es erwarten würden, aber Zarasshin musste eingestehen, dass es sowohl Nässe wie Brise waren, die die Verantwortung trugen, nicht ihre Wunschvorstellung von Angst vor einer Yassalar. Ja, es war eher wahrscheinlich, dass er unbeeindruckt blieb. Das schmeichelte ihr ebenso wie Argwohn.
    Zuerst war es nicht das, was sie erwartet hätte, denn sie hatte das Funkeln erhascht, die Erleichterung, die vielleicht seine Glieder erwärmte. Wollte er sein Schwert nicht fordern? Nein, er bot es ihr an. Dann war es auch nicht das, was sie wollte. Hatte er nicht Anstand genug, mit ihr darum zu feilschen?
    Garstig ruppige Worte wollte sie hervorstoßen, dass sein Angebot ihr zuvor gekommen sei, sie es damit nicht mehr danach verlangte … doch eine kleine, schwarze Hand kam ihr zuvor, legte sich merklich auf Zarasshins Schulter, wohl gewiss, dass es hier mehr brauchte. Stumme Fee, wenn man Worte brauchte, konnte äußerst einfühlsam sein, wenn Zarasshin sich nach einem Streit sehnte.


    Zartheit sah man nicht an Tuireann, ähnlich einer flinken Eidechse, huschte sie zu dem Elfenreiter. „Hab Dank“, murmelte ihre dunkle Stimme, dem Grollen der Erde gleich. „Doch dein Leben scheint mehr an Wert zu besitzen, als du glauben möchtest. Es ist und bleibt das deine.“
    Herausfordernd sah sie zu der Yassalar, die sich sichtlich versteifte.

  • Sie war so schnell, mehr ein Schatten in der Nacht, die mit dunkler Stimme zu ihm sprach. Worte sprach, die ihn beruhigte, denn es war eine frage kein Angebot, nie hätte er ihr das Schwert überlasen können. Eine Blutklinge die Verletzte, Tötete was nicht getötet werden sollte, sie brachte Unglück und bindet ihn, so dass er nie vergessen würde.


    …hatte sie geahnt das es eine Frage war?... oder sprach sie ehrlich, das sein Leben mehr als diese Klinge für sie war ?... was würde die Yassalar fordern für ein Leben ?...oder war es nur ein Spiel? …unberechenbar …


    Juveno konnte die Yassalar nicht einschätzen, womöglich konnte das keiner der nicht selbst ein Yassalar war. So war er Vorsicht mit Worten sah zu dem schnelle Wesen, eine Fee wie er sie noch nie gesehen hatte.


    Seine gesunde Hand streckte er der Fee nun entgegen, mit der Handfläche voraus. Eine Geste, ein Angebot…. ob sie zu ihm kommen würde, keine angst scheute vor einem Fremden?...


    Und noch ehe die Fee reagierte sprach er leise:


    „Juveno mein Name, euch Fee kenne ich noch nicht und sie.“ "Sie kennt man, kennt ihre Schlagkraft, ihr außerordentliches Kampfgeschick vor dem jeder sich in acht nehmen muss, aber ihren Namen kenne ich auch nicht."


    Juveno hob den Kopf sah in den Schatten in dem der dunkle Körper der Yassalar fast nicht zu sehen war , aber er fixierte das funkeln ihrer silbernen Augen und sprach weiter mit der Fee , ahnend das ihr dies nicht gefallen könnte und hoffend das die Fee etwas offener war.


    „Verrät IHR mir Eure Namen? …die Namen meiner Retter denen ich was Schulde.“ „Schulde nach was es euch verlangt für mein Leben, ich werde versuchen alles zu geben was in meiner Macht steht.“ „Hat sie einen Beruf den man vielleicht unterstützen kann? “

  • Zarasshin zischte, ob der Unglaublichkeit, was sich Tuireann wieder leistete. War sie es denn nicht schon gewohnt, dass die Fee sie ignorierte? Missmutig wusste sie, dass sie nicht aufbegehren sollte, wenn jenes kleine Wesen, seine Stimme gebrauchen wollte und Einwilligung begehrte.
    Sie lauschte unbeweglich den schmeichelnden Worten, die sie unweigerlich an den hellen Tag erinnerten und war froh, ob der Dunkelheit, während ihre Brauen sich schmerzlich zusammenzogen. Wo bist du? fragte sie lauschend in sich hinein, doch es war nur ihr schlagendes Herz, welches Antwort gab.
    Zarasshins Kinn ruckte hoch, als sie Tuireanns Plaudern hörte. Wage es nicht, Fee, du würdest zu weit gehen! innerlich aufbäumende Drohungen, denn sie wusste, sie würde sie niemals wagen, auszusprechen, so schwamm ihre Magie Seite an Seite mit der Erdfee. Zarasshin fühlte sich zusammengepresst, erpresst und an einer Leine gehalten, an die sie sich selbst kettete.


    "Gewiss nicht", lächelte Tuireann, ihr kleiner Kopf legte sich zur Seite. "Wie solltest du mich auch kennen?" Wild drehte sie sich im Kreis, ließ gleichzeitig Erde nach oben fliegen, um sie wieder auf sich herab regnen zu lassen, als wäre es ein sommerlicher Regenschauer. Dann blieb sie ruhig stehen, presste ihre Fäuste in die Hüfte und sah wieder zu Zarasshin. In ihren Augen lag ein Gefühl, welches sie auf Zarasshin übertragen wollte, welches nur sie allein zu bestimmen vermochte.
    "Ich bin ... Tuireann!" antwortete sie jetzt auf die Frage. "Aber sie muss ihren Namen selbst nennen wollen."


    Da! Wagte er sie zu fixieren. Zarasshin atmete langsam aus, fühlte, wie ihr die Brust vor Zorn anschwoll. Waren es nicht genug der Demütigungen gewesen? Man sprach über sie, als wäre sie die Irre hier! Bedauernswert ... hastig, doch anmutig leicht, sprang Zarasshin auf die Füße.


    Tuireann nickte galant und betrat seine ausgestreckte, dargebotene Hand. Ihre Finger umfassten seinen Daumen und sie kreischte, als er sie emporhob. Nah bei ihm, senkte sie ihre Stimme zu einem Flüstern herab, wohl wissend, dass es die Yassalar reizen würde aus ihrer Deckung hervorzubrechen. Es würde Zarasshin nicht schaden, wenn sie kultivierte Höflichkeit kennenlernte. "Sie kann herrliche Skulpturen hervorbringen, Schönheit fließt aus ihren Fingern und nichts geringeres will sie zu schaffen wissen."
    Damit hüpfte sie über seine Schulter, ergriff eine Strähne seines Haares und schwang sich zu Boden, in dem sie mit einem Kopfsprung verschwand.


    Die Yassalar war heran, warf ihm das Schwert gering schätzend vor die Füße. "Behaltet es."
    Mehr brachte sie nicht über ihre zitternden Lippen, was in sich schon eine Schmach bedeutete.

  • Ein zischen aus dem dunklen Schatten der Nacht, der die Yassalar umhüllte wie ein Mantel so das man nur das funkeln ihrer Augen sehen und der leichte Schimmer ihrer weißen Haare erkennen konnte. Juveno seufze leise, erst blieb sie ihm noch fern und die kleine Fee zog Juvenos Aufmerksam auf sich.


    Die Fee ein Lächeln schenken sie ihm, ein wirbeln, wild wie ein Tanze und wie ein Tanzpartner ihr Elemen..die Erde die sie wie regen umgarnte und endlich einen, ihren Namen ...Tuireann...


    Nun schenkte auch Juveno der Fee ein zittriges Lächeln, sah dann kurz hoch zu der Yassalar fixierte sie mit fragenden Blick. Ein Blick der sich nach einem Namen sehnte, denn nur sie ihm nennen konnte. Blicke trafen sich, anmutig leicht einem flackerndem Schatten gleich, sprang die Yassalar auf ihre Füße.


    ...wollte sie vor seinem blicken, fragen flüchten?...


    Noch hatte Juveno seine Hand ausgestreckt und das galante nicken der Fee entging ihm nicht, so reagiert er auf sie mit einem leichten neigen seines Kopfes und die Fee tat was er zuvor kaum zu hoffen wagte. Sie kam näher, betrat seine Handfläche die er vorsichtig hob. Voller wohlwollen das dunkle kreischen von der Fee als er sie näher zu sich hob und die leisen Worte erstaunten ihn


    ...Skulpturen..eine Künstlerin des Meeres...die Yassalar? ...


    Juveno konnte es kaum glauben, sah er sie doch bisher nur als Kriegerin. Doch noch ehe er die Fee weiteres Fragen konnte, sprang sie wie ein Vogel von seiner Hand, über ihn, verschwand hinter ihm im Boden, so das er kaum mit seinen Augen ihr folgen konnte und genau so schnell stand die Yassalar plötzlich vor ihm. So nah er konnte ihre Zitternden Lippen sehen, das Schwert warf sie vor Juveno auf den Boden und ihre Worte, in dem Moneten wusste er ..sie hätte sein Schwert genommen ... so verletzend, Blut fordernd wie ein Yassalar, unberechenbar, aber genau so düster schön... ein Kunstwerk ...sie hätte es zu schätzen gewusst... obwohl es auch sie verletzte...


    Auf dem dunklen Körper, der Schnitt kaum zu sehen war, doch er hatte sie verletzt ihm Wahn mit seinem, diesem Schwert, das vor ihnen nun auf dem Boden lag. Juvenos Blick hefte sich an den Schnitt, sah dann nieder auf seine eigene Verletze Hand die ebenso vom Schwerte stammte. Sah wieder hoch zu ihr, wissend das er sein Schwert wohl nur wieder hatte weil die Fee es so wollte. Sorgsam nahm er das Schwert, steckte es in sein Heft und stand auf. Auf gleicher Höhe vor ihr stand er nun, doch er sah sie nicht mehr an sein Blick lag hinter ihr auf dem See, aber er sprach ruhig :


    "Ich hab euch verletzt im Wahn...verzeiht ein schlechter Dank für Hilfe." "Aber könnt ihr ...Yassalar ... schmerzenden Wahn... ausgelöst von Verlust vorstellen?" "Einen Teil von sich zu verlieren, ohne dem ein Leben nicht mehr vollkommen ist?" "Oh der See hat es ausgenützt ...ihr habt es nicht gehört stimmts?" "Wie auch... es war ein teil von mir... der teil der mir fehlt, der mich rief, nach dem ich mich sehne." "Nein verzeiht ich spreche nicht wirr, man müsste die Vorgeschichte kennen um zu verstehen."

  • Sah man von Angesicht zu Angesicht, war es einfacher ihn anzuerkennen. Die dunklen Augen begegneten den ihren kurz mit Gelassenheit und Zarasshin war gewillt die zuvor gesehene Schwäche an dem zu messen, was er jetzt darstellte. Hatte er sein Schwert also zurück genommen, wieder angenommen, an seiner Seite zu sein. Auf seltsame Art fühlte sie, dass es dort hingehörte, nirgends anders war sein rechtmäßiger Platz und so konnte sie es hinnehmen. Gleichmut breitete sich in ihrem Körper aus, floss bis in ihre Fingerspitzen, während sie ihn musterte.
    Dann folgte sie seinem Blick über die düstere Wasseroberfläche, lauschte dem leisen Plätschern der seichten Wellen, die an das Ufer perlten, ein beständiges, beruhigendes Schauspiel, bis er sprach. Auch sie wandte ihm nicht das Gesicht zu.


    Ob sie es nachempfinden konnte? Verzweiflung löste Zorn aus.
    Ob sie nicht mehr vollkommen war? Kummer fegte die Besonnenheit hinweg.
    Der Verlust fraß an ihr, so dass bei den Gedanken daran, sich alles an und in ihr anspannte - wollte er nicht schweigen? Sie rief und suchte nach der inneren Schwester, doch sie war ausgemerzt ... ihr Kopf fuhr herum, gefletschtes Gebiss, tief gesenktes Kinn. Wollte sich ihr Verdruß an ihm entladen ...aber, aber ... er wusste es, sie sah es in den Schatten auf seinem Gesicht, sein Unglück schrie sie an und ihr eigenes antwortete. Alle grollenden Gefühle wichen vor seinem Elend zurück, Fassung stülpte sich darüber. Nichts war mehr da, außer tiefe Trauer, von der Dunkelheit, die sie umgab, geschützt.


    Sollte sie mit einem Elfen ihr Leid teilen? Sie war nah daran, doch immer noch war es die Yassalar, die die Stärke in dem Schrecknis suchte. Niemand war mehr da, um die Dinge zu beurteilen, bevor sie es tat. Es war allein ihre Meinung, die zählte. Niemand war mehr mit seinen bitteren Kommentaren bereit, sie zu verunsichern. Sie konnte unverzagt handeln. Es war gut so.
    Oh, wie sehr sie es vermisste!


    "Ja", sagte sie zuerst, mehr zu sich, weniger zu dem Elf. Zustimmend, wissend, unwichtig, von was er sprach, denn es kam ihrem gleich.
    Schwaches Weibchen! hätte die Stimme nun gerufen, aber sie blieb stumm. Jetzt fehlte noch der Ruck, den sie sich geben musste, um zu ihm zu sprechen. Es fiel so schwer, einem niederen Wesen gegenüber, weit unter den Yassalar stehend, Worte des Einverständnis' auszudrücken.
    Zarasshin Asdis schluckte schwer.


    "Was wisst Ihr schon?" feilschte sie um ihr Ehrgefühl, um ihr Selbstbewußtsein, am meisten um ihren schwarzen, meerigen Stolz. "Ich habe nichts vernommen, außer dem wirren Zeug, dass Ihr von Euch gabt. So habe ich es zum Schweigen gebracht. Das war mir Dank genug, zumal ich Eure Lebensschuld bereits besitze." So erinnerte sie ihn daran, auf dass es ihm nicht in seinem Wahn entgangen war." Eine Pause, während ihre Entscheidung entgültig am Fels zerschellte.


    "Erzählt mir die Vorgeschichte, ich habe Zeit zur Genüge." Zarasshin wies mit dem Arm zu dem Stamm des Baumes, da es ihr widerstrebte auf dem Weg zu stehen. "Zum Ende werde ich Euch wissen lassen, ob diese Yassalar schmerzenden Wahn verstehen kann."

  • Die Geste, eine Einladung,... wollte sie verstehen? ...Juveno sah ihr nach ...


    Schmerzende tiefe Gefühle zu offenbaren, Wie ein unsichtbares Tor ...es zu öffnen ein Risiko, ein Wagnis ...Vertrauen unerlässlich ...Vertrauen wie ein Schlüssel der das Tor öffnet. Noch besaß Juveno seinen Schlüssel zum Tor seiner tiefsten Gefühle, noch konnte er endscheiden wie viel er ihr von sich zeigte.


    ...Oder?... oder stand sie bereit im Tor seiner Gefühle, geöffnet durch seine Tat ...durch die Rettung seines Lebens. Eine Lebensschult ... sein schmerz im Wahn offenbart, sie hatte ihn gesehen sein Leben gehörte bereits ihr...im Moment stand sie so nahe an seinem Inneren Tor wie zu vor noch nie ein anderer. Sie kam ihm sogar entgegen wollte verstehen ...mehr noch versprach zu zuhören, versprach zu offenbaren ob eine Yassalar ... ob Sie verstehen konnte.


    Welch Ironie des Schicksals.... gerade sie, eine Yassalar.


    Sah er nicht vor kurzem, im Wahn, sie als den Feind den Schuldigen, der ihm sein wertvollstes nahm?


    Mit wenigen Worten hatte sie ihn erinnert welch Schuld er bei ihr hatte,..nicht sie war es die es tat nur einer ihrer Art. Der plumpe versuch mit materiellem seine Lebensschuld zu bezahlen, lächerlich war.


    Juveno fühlte sich wie ein Stein der im Wasser untergehen würde, der nicht schwimmen konnte, ihr ausgeliefert, denn er hatte es versprochen. Versprochen alles zu geben sein Leben.


    Wiederwillig folgte er ihr in den Nächtlichen Schatten dem sie so ähnlich war. Dunkel undurchdringlich unberechenbar, nur ihr Haar und ihre Augen die Farbe von Hoffnung hatten.


    Erneut das Leid zu durchleben, dem Schmerz zu fühlen, zum ersten Mal offen über sein Leid zu sprechen. ....Ach hätte sie ihn doch nur im Wasser treiben lasen, oder mit ihrem schlag dem ein Ende bereitet.... Doch dem wahr nicht so und auch wenn kein Sinn durch Offenbarung ihm Hoffnung, Hilfe geben konnte, den Schmerz vertreiben konnte. War es nicht seine Art davon zu laufen, vor den Schwächen der Gefühle angst zu zeigen. Sein Leben gehörte ihr, ein Preis und obwohl er schon so in ihrer Schuld stand, wagte er es und fragte:


    „Wird es unter uns bleiben auch wenn ihr nicht versteht?“ „Nicht mitfühlen könnt?“


    Der Wind fuhr erneut in seine nassen Kleider sein Körper zitterte, doch mehr durch dem was ihm bevor stand als durch die Kälte. Seine Stimme hingegen selbstsicher bereit zu sprechen.

  • Sie sah nicht nach, ob der Elf folgte, Zarasshin war davon überzeugt, dass er es tun würde und ihr Gefühl gab ihr recht. Noch vermochte sie die Anwesenheit eines warmen Körpers spüren.
    Es fehlte ihr nicht an der nötigen, fließenden Eleganz, als sie sich, spärlich in den Bewegungen, mit überkreuzten Beinen auf den erdigen Boden sinken ließ. Scharf war der Geruch des Erdenreiches, ihr angenehm im Sinn ... gestohlener Meeresboden ... leicht die Gedanken, dass er zurück gefordert und gegeben werden musste. Froh lockte der Wunsch, dass es zu ihren Lebenszeiten geschehen mochte.


    „Wird es unter uns bleiben auch wenn ihr nicht versteht?“ „Nicht mitfühlen könnt?“


    Zuerst stutzte sie auf seine Worte zur Antwort. Hatte sie nicht die Geschichte gefordert? Wollte er eine Wiederholung der Aussage? Wollte er dies wirklich?
    Zarasshins Brauen wölbten sich gefährlich, doch die Erinnerung tippte ihr auf die Schulter, dass er die Warnung nicht verstehen konnte, war er nur ein Trockener, ein Elf. Selbst ein Yassalarkind würde wissender für seine Umgebung sein, als einer jener es jemals sein würde, sein konnte. Übe dich in Geduld, ermahnte sie sich selbst. Höre und sehe, erfahre, was kommen wird. So musterte sie ihn zuerst, eine Antwort schuldig bleibend.
    Nein, es war nicht Angst, die ihn zittern ließ, darüber war er ihr gegenüber hinaus. Weichling! schalt sie sich selbst, wenn es nicht das Gefühl der Bedrohung war, mit dem sie sich umgab. Ihre hellen Augen sahen die schützende Dunkelheit.


    "Diese Nacht schützt Euch ebenso wie sie mich umhüllt. Glaubt, wenn ich sage, dass kein Wort wird meine Lippen verlassen wird, kein Auge mich sehen wird, solange die Schatten über meine dunkle Haut wachen und sie verbergen", die Yassalar verzog spottend die schwarzen Lippen. "Denn Ihr seid keine Gesellschaft, mit der man mich plaudernd in den Hecken sehen sollte, wenn ich meinen Ruf wahren will."


    Mehr würde sie nicht dazu sagen. Sie neigte das Kinn.

  • …Hatte sie wirklich noch nicht bemerkt wenn sie vor sich hatte? … Sah sie in mir einen dieser tratschenden Elfen die sich mit jedem einlasen?...


    Juvenos Reaktion schneller als das Auge, zog er sein Schwert und rammte es vor Zarasshins Füße in den Boden. Seine Worte hingegen sprach er langsam: „ Denkt ihr wirklich ich würde mich unter anderen Umständen zu euch gesellen um zu Plaudern?“ „Ich trage das Schwert nicht nur zum Schein oder der Mode willen.“ „Meine Frage war gerichtet an die Yassalar denen jedes Mittel recht ist um zu verletzen, aber eurer Antwort will ich Glauben schenken, weis ich doch das ihr an euer Wort gebunden seit.“


    Genau so langsam wie er sprach zog er nun seinen nassen Umhang aus, wischte mit dem Umhang sein Blut von seiner Hand und lies sich gegenüber von ihr auf den Boden. Abstand war gegeben das Schwert zwischen ihnen, wie es immer und wohl nie anders sein konnte. Juveno wusste das er ihr verpflichtet war, sie würde seine Geschichte hören doch konnte er es nicht lasen sie zu erinnern und sich selbst in der Erinnerung ihr zu zeigen:


    „Der Frieden herrscht im Land, doch nicht in jedem Herzen.“ „So seit euch im Klaren das ihr einem Feind das Leben gerettet habt“. „Einen Feind der einen hohen Preis für den Frieden bezahlen musste.“ „ Ihr werdet in der Geschichte die ich euch erzähle erfahren was der Preis war, was mich fast in den Wahn treib so das ich nun in eurer Schuld bin.“ „ABER… ich will danach eine Gegenleistung von euch ein Vertrauensbeweis der mir zeigt ob ich nur mit einer Yassalar sprach oder ob die Yassalar vor mir auch eine Persönlichkeit besitzt?“ „Denn bisher sah ich nur eine Yassalar wie viele vor mir, ohne Namen, ohne Gefühl, für mich unberechenbar.“


    Während er sprach versteifte sich sein Genick. Ja er forderte sie heraus mit seinen Worten. Er wollte mehr von ihr Verstehen, wollte sie und nicht nur eine Yassalar erkennen können. Angespannt drehte er seinen Kopf nach rechts und links um sich zu entspannen, lies sich zeit bevor er mehr von sich zeigte. Denn gerade eben hatte er gezeigt dass nicht nur eine Yassalar Stolz besaß. Stolz der nicht jedem zeigte was er war, was ihn Schmerzte .


    …soll sie reagieren auf die Worte oder das Schwert nehmen dem ein blutiges Ende bereiten …

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