Brunnen der tiefsten Sehnsucht

  • So sehr Amelie ihre Augen auch anstrengte, war es ihr nicht möglich, die tiefe Schwärze des Brunnens zu durchdringen. Für einen Moment glaubte sie, ganz unten ein Stück rotes Fell verschwinden zu sehen. Einbildung? Sie wusste es nicht.


    Amelie sah nichts. Absolute Leere was den Brunnen anging. Und doch hatte sie in Gedanken ganz deutlich ein Gesicht vor Augen. Astragars Gesicht. Warum um alles in der Welt spukte sein Gesicht durch ihren Kopf, wenn sie sich eigentlich auf etwas anderes konzentrieren wollte? Einen letzten Blick in den Brunnen, ein enttäuschtes Seufzen und ein Schulterzucken. Die Hände des Mannes immer noch in ihren Hüften spürend, drehte sie sich um, während sie den Blick Richtung Boden senkte. "Nichts." Ihre Stimme konnte die Enttäuschung nicht verbergen.


    Doch lange blieben ihre Augen nicht auf den grauen Pflastersteinen haften, denn sogleich verspürte die Nymphe den Drang, sich wieder Astragar zu widmen. Was war an dem Mann nur so besonders? Sie wusste es nicht. Aber sie wollte ihn unbedingt näher kennenlernen. Also setzte sie sich abermals auf den Brunnenrand, überkreuzte die Beine und sah ihn an. "Und ich hatte so sehr gehofft, dass ...", sie legte eine kurze Pause ein, bevor sie weiter sprach. "Ach was soll`s. Selbst schuld, wenn man an derartige Ammenmärchen glaubt. Nichts weiter als sinnlose Hirngespinste." Die Nymphe war enttäuscht und verärgert zugleich.

  • Astragar betrachtete Amelies Rücken, während sie in den Brunnen blickte und versuchte sich zu erinnern. Woher kannte er sie nur? Fetzen von Bildern schossen ihm durch den Kopf. Amelie, wie sie tanzte, Amelie, wie sie Geld von Männern annahm. Schließlich drehte sie sich wieder um und er konnte ihr ansehen, dass sie nicht gesehen hatte was sie erhoffte. Er nahm seine Hände von ihr und wartete darauf, dass sie ihn wieder anblickte. Als sie das schließlich tat schienen starke Gefühle in ihrem Inneren zu sein, eine Sache, die Astragar nicht verstehen konnte. Er überlegte sie zu fragen, was sie sich denn erhofft hatte. Vielleicht tat es ihr gut es zu auszusprechen? Nach einen Moment fragte er: "Darf ich Euch fragen, was Ihr zu sehen hofftet?"

  • Amelie blickte auf und sah Astragar an - blickte ihm mitten in die wunderschönen Augen. Für einen Moment verharrte sie so, wandt dann aber den Blick wieder von ihm ab.


    "Was ich mir zu sehen erhoffte?" In den Augen der Nymphe spiegelte sich ein Hauch von Sehnsucht. Ihre Blicke schweiften in die Ferne, während sie Astragar offenbarte, was sie zu sehen erhofft hatte.


    "Ich habe gehofft, dass der Brunnen mir die wahre Liebe zeigt. Vielleicht sogar den Mann, der es schafft, mich aufrichtig zu lieben - und nicht nur das Mittel zum Zweck in mir zu sehen."


    Amelie seufzte. Sicher würde es ihr so ergehen, wie den meisten anderen Nymphen auch. Wieso sollte es auch ausgerechnet sie sein, die ihr Glück in der wahren Liebe finden würde?

  • Astragar konnte Amelies Blick nicht deuten. Die sich darin wiederspiegelnden Gefühle gehörten nicht zu denen, die Astragar zu erkennen gelernt hatte. Aber die Nymphe sprach von Liebe und dies schien den meisten anderen Wesen ein wichtiges Thema zu sein. Er beschloss weiterhin nett zu ihr zu sein. "Vielleicht findet ihr den Mann den ihr sucht schon in naher Zukunft. Ganz unabhängig von einem angeblich magischen Brunnen oder so etwas."

  • "Ja vielleicht - vielleicht aber auch nicht". Amelie wurde in diesem Moment bewusst, dass es sinnlos war, sich unnötige Hoffnungen zu machen. Nein. Der säuselnden Stimme dieses Brunnens wollte sie keine weitere Beachtung mehr schenken. Während sie noch über die Geschichte der Nymphe nachsann, die angeblich durch diesen Brunnen auf die einzig wahre Liebe gestoßen war, kam ihr das Bild ihrer Mutter in den Sinn. Wie oft hatte sie ihrer Tochter Trost spenden müssen, wenn sich Amelie mal wieder allzugroße Hoffnungen gemacht hatte, nur um danach bittere Enttäuschung erfahren zu müssen. "Manchmal steht das Glück direkt vor einem und doch sieht man es nicht". Dies waren die Worte, die ihre Mutter in diesen Fällen zu sagen pflegte. Amelie sprach sie laut aus, während sie Astragar betrachtete ... und unmittelbar darauf rot anlief. "Oh bitte - versteht dies jetzt nicht falsch. Ich wollte damit nur sagen, dass ... was ich meinte ist, manchmal ist man einfach zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um zu erkennen, was um einen herum passiert ... " Ein leicht verlegenes Lächeln zu Astragar und schon war Amelies Blick gen Boden gerichtet.


    Was die Nymphe in diesem Moment wirklich dachte, behielt sie lieber für sich.

  • "Astragar! Da bist du ja, mein Liebling!" Eine blondgelockte Elfe kam Astragar und Amelie entgegen. Sie hatte ein einnehmendes Lächeln und strahlte eine Natürlichkeit aus, die jeden sofort in ihren Bann schlug.


    "Schau nicht so, als wenn du mich nicht erkennen würdest. Ich war doch nur kurz in der Bäckerei." Lebensfroh legte sie ihre Hand auf Astragars Arm, stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Dann wandte sie sich an Amelie und hielt ihr mit einem Lächeln die Hand entgegen.
    "Annia. Seid ihr eine Freundin meines Mannes?"

  • Eine helle Frauenstimme drang an Amelies Ohr und sie sah in die Richtung, aus der sie eben diese Stimme vernommen hatte. Zwangsläufig fingen ihre dunklen Augen den Anblick einer wunderhübschen blonden Frau ein, die geradewegs auf Astragar zusteuerte. Die Nymphe glaubte, sich verhört zu haben. Hatte diese Elfe Astragar als ihren Liebling bezeichnet? Skeptisch musterte sie die Elfe von oben herab und spürte, wie das Blut in ihren Adern in Wallung geriet. Was fiel diesem blondgelockten Elfchen überhaupt ein, einfach so dazwischen zu platzen?


    Mit verschränkten Armen beobachtete die Nymphe das Getue der Fremden. Als sie dann auch noch anfing, Astragar zu küssen, stemmte sie die Arme empört in die Hüften und räusperte sich, um auf sich aufmerksam zu machen. Endlich schien sie es auch für nötig zu halten, sich Amelie vorzustellen. Doch diese verschränkte abermals die Arme, legte sie doch keinen großen Wert darauf, Annia die Hand zu reichen. Warum war sie nur so hübsch? Doch sie würde es nicht schaffen, der Nymphe Astragar auszuspannen.


    Zwar hatte der Brunnen Amelie enttäuscht, doch hatte sie in Astragar eine neue Hoffnung gefunden. Dies würde sich die Nymphe nicht von einer dahergelaufenen Elfe zerstören lassen. Seine Frau war sie also. Amelie war sich nicht sicher, ob es Absicht von Annia war oder nicht, aber sie hatte es geschafft, es im Inneren der Nymphe brodeln zu lassen. Amelie spürte, wie immer mehr Wut in ihrem Herzen aufstieg. Doch Amelie bemühte sich, die Fassung zu wahren, zwang sich zu einem Lächeln, das trotz aller Mühe aufgesetzt wirkte und antwortete, ohne weiter auf die ausgestreckte Hand zu achten. "Oh seid gewiss - ich bin durchaus mehr, als nur seine Freundin". Sie dachte daran, dass er sie von irgendwoher zu kennen glaubte und spürte selbst immer noch diese Hingezogenheit zu Astragar. Sie drehte den Kopf zu ihm herum und lächelte ihn an. Als sich Amelie dann jedoch wieder dieser Frau widmete und deren durch und durch freundliches Lächeln erkannte, kochte abermals die Wut in der Nymphe hoch.


    Noch nie hatte jemand Amelie irgendetwas streitig gemacht, ohne es anschließend zu bereuen. Amelie zog die Augen zu Schlitzen und funkelte Annia drohend an. "Merkt Ihr eigentlich nicht, dass Ihr stört?", fauchte sie ihr Gegenüber wütend an. Der aufdringliche Geruch von Vanille umhüllte Annia, während sich ihr die Nymphe Schritt für Schritt näherte, die Hände zu Fäusten geballt. Zu gerne hätte Amelie der Fremden gezeigt, was man davon hatte, sich mit ihr anzulegen, doch wollte sie in diesem Moment die Fassung wahren, um keinen allzuschlechten Eindruck auf Astragar zu machen.

  • Astragar verhinderte nicht, dass die Frau ihn auf die Wange küste, erwiderte jedoch keine Zärtlichkeit. "Nun, ich kenne Euch nicht und wenn Ihr unter kurz nicht über ein Jahr versteht, dann folgere ich, dass Ihr mich mit jemandem verwechselt," wandte Astragar sich an die neu angekommene Frau. Unauffällig roch er ob die Frau nicht vielleicht zuviel getrunken hatte.
    Der Abend war, magischen Brunnen hin oder her, jedoch schon sehr ungewöhnlich. Sonst kümmerten sich die Frauen recht wenig um ihn, war ihnen sein Herz doch zu kalt. Die Nymphe hingegen war von dem Verhalten der Elfe scheinbar herzlich wenig begeistert. Wäre das möglich wäre ihm die Situation unheimlich doch so verwirrte es ihn nur. Er blickte von Amelie und Annia und wieder zurück.

  • Annia lächelte und legte Astragar fast beruhigend die zarte Hand auf die Schulter.
    "Ist es schon wieder soweit? Keine Sorge, dass geht gleich vorbei, Liebling." Sprach sie mit ihrer angenehmen Stimme.


    Für Amelie hatte sie nur ein sanftes Lächeln übrig. "Mehr als eine Freundin? Dann wundert es mich, dass er mir noch nie von euch erzählt hat. Aber ihr wißt ja, wie er ist.."
    Annias Hand glitt über Astragars Oberarm.


    "Seit dem Unfall im letzten Jahr gleiten seine Gedanken sooft fort. Und in letzter Zeit leider immer häufiger.." Annia machte nun ein betretenes Gesicht. Mit einem leichte Seufzen auf den Lippen sah sie Astragar an, strich ihm noch einmal über den Arm und brachte dann etwas mehr Distanz zwischen sich und den Elfen.
    Ob sie es tat, weil Amelies Ausbruch sie erschreckte oder vollkommen unbewußt war kaum zu ergründen. Aber sie wandte wieder das Wort an Amelie und nichts an ihr schien, als wenn sie den inneren Gefühlsausbruch der schönen Nymphe mitbekommen hätte. Freundlich lächelte sie Amelie an.


    "Ich wollte euch nicht stören. Ich mache mir nur Sorgen, dass er wieder in seine seltsame Lethargie fällt und nichts und niemanden erkennt.. auch euch nicht. Wenn ihr wünscht, lasse ich euch alleine. Aber bitte.." Zärtlich sah sie Astragar an. "Bitte bringt ihn mir heile zurück."

  • Das freundliche Lächeln ärgerte Amelie nur noch mehr, doch sie hörte sich an, welche Erklärung die gute Annia vorzutragen hatte. "Pfff ... Lethargie", stieß sie abfällig hervor. Amelie glaubte dieser Frau kein Wort.


    Warum verschwand das Elfchen nicht einfach wieder dorthin, wo es hergekommen war? Amelie legte jedenfalls keinen großen Wert auf dessen Gesellschaft. Sie hatte das Gefühl, jeden Moment zu explodieren. "Er sieht nicht aus, als wenn er einen Unfall erlitten hätte. Ihr seid nicht seine Frau. Er kennt Euch nicht! Habt Ihr das nicht gehört? Verschwindet! Lasst uns in Ruhe." Amelie war auußer sich, schrie Annia zornig an und vergaß, dass sie eigentlich die Fassung wahren wollte.


    Doch dann fiel ihr Blick wieder auf Astragar. Die Tänzerin atmete schwer und ihre Augen glänzten, als sie in ruhigerem, kalten Ton fortfuhr. "Ihr seid wie alle anderen Frauen auch. Denkt wohl, wir Nymphen hätten keinen Mann verdient. Aber was wisst Ihr schon über uns?" Immer noch fixierte Amelie die Fremde mit funkelnden Blicken.

  • "Geht es euch gut?" Keinen von Amelies Angriffen nahm sich die Elfe zu Herzen.
    Stattdessen sah sie die hübsche Nymphe besorgt an.
    "Soll ich euch ein Glas Wasser besorgen? Wollt ihr euch vielleicht ein wenig hinsetzen?"
    Mit treuem Blick sah sie zu Astragar hoch.


    "Liebling, wer ist sie? Hast du sie bei der Heilerin kennengelernt? Hat sie auch.. Probleme? Ach, wenn ich euch doch nur helfen konnte." Annia seufzte und ihre Schultern sackten merkbar herab.

  • Die Nymphe versuchte, ihr Gemüt wieder zu beruhigen und ließ sich abermals am Brunnenrand nieder. "Ich brauche Euer Wasser nicht." Diese Antwort klang zwar leise, im Gegensatz zu ihrem Wutausbruch von vorhin, jedoch war aus ihrer Stimme immer noch die Wut herauszuhören.


    Sie senkte den Kopf und schloss die Augen. Das durfte doch alles nicht wahr sein!


    Doch dann. Schon wieder Annias Stimme. "Heilerin???", brach es aus ihr heraus. Und gleich darauf: "Probleme? Bei Shirashai! Die werdet Ihr gleich haben, wenn ich mit Euch fertig bin!" Amelie verstand nicht, wie Astragar so ruhig bleiben konnte, während sie aufsprang. Nur wenige Schritte und die Nymphe stand unmittelbar vor Annia.

  • Was hier geschah konnte Astragar nicht einordnen. Die Frauen um ihn schienen verrückt geworden zu sein. Annia mehr als Amelie. Erstere behauptete Dinge, die nicht wahr waren und die andere regte sich furchtbar darüber auf, obwohl es sie doch gar nicht betraf. "Meine Damen. Lasst uns doch ruhig bleiben." Sie wandte sich Annia zu. "Euch kenne ich nicht und ich weiß auch nicht was das für eine Heilerin sein soll, von der Ihr redet."
    Ohne eine Gefühlsregung zu zeigen blickte er Nymphe und Elfe an, achtete jedoch darauf etwas näher bei Amelie zu stehen, da diese normaler schien.

  • Die Elfe hatte großes Glück, dass Astragar sich einmischte, denn Amelie hätte für nichts garantieren können. Zwar fiel es der Nymphe schwer, ruhig zu bleiben, doch war es eine gewisse Genugtuung für sie, dass Astragar sich näher zu ihr stellte und ein triumphierendes Grinsen machte sich für einen Moment auf dem hübschen Gesicht breit.


    Nicht eine Sekunde ließ die Tänzerin Annia aus den Augen. Irgendwann musste sie doch einsehen, dass sie keinen Erfolg hatte - was auch immer sie beabsichtigte.

  • Annia schluckte und mit einem Mal wirkte die Elfe furchtbar klein, zirrlich und zerbrechlich. Tränen standen ihr in den Augen und ihre Lippen zitterten, als sie ein weiteres Mal das Wort an Amelie richtete.


    "Ihr.. ihr.. was habt ihr mit ihm gemacht?" Flehend sah sie zu Astragar, der sich von ihr abwandte und fast hilfesuchend packte sie sich an ihr Herz, bevor sie endgültig zu zerbrechen schien. Die ersten Tränen lösten sich.


    "Ich liebe dich, Astragar und du weißt, dass mein größter Wunsch ist, dass du glücklich bist. Wenn du dich nicht mehr an mich erinnerst und.. mit ihr gehen willst..." Die Wangen waren nun mit Tränen überströmt, Annia wirkte fast zu schwach zu sprechen.
    ".. dann geh. Ich.. ich..." Annia drehte sich um. Gebückt entfernte sie sich einige Schritte von Astragar und Amelie, bevor sie sich umdrehte und Amelie ansah. "Wahre Liebe läßt los.." Sprach sie leise und diesesmal wirkte ihre Stimme erstaunlich fest. Doch bevor einer der Anwesenden noch etwas sagen konnte, rannte Annia los und verschwand hinter einem der näheren Gebäude.

  • Astragar ließ Annias Tränen ohne Gefühlsregung über sich ergehen, während sein Gehirn auf der Suche nach einer Erklärung für diese seltsame Situation war. Nun, wenn man davon ausgeinge, dass der sogenannte Fluch des nichts empfindens gebrochen würde, wenn jemand ihn liebte, träfen Annias Worte nicht zu. Andererseits gab es auch keinen Beweis für irgendwelche Fluchbrechereien. Nun, so kam er nicht weiter. Er wandte sich wieder Amelie zu.
    "Nun ist sie genau so schnell wieder weg, wie sie gekommen ist. Und ich habe noch keine Ahung, was los war."

  • Abfällig blickte die Nymphe zu Annia. Nein. Sie hatte ganz gewiss kein Mitleid mit dieser Fremden. Was sollte dieses ganze Getue? Und dann war sie plötzlich verschwunden. Astragars Worte nahm sie kaum wahr. Vielmehr ging ihr Annias letzter Satz nicht mehr aus dem Kopf. "Wahre Liebe lässt los ... Wahre Liebe ... ", murmelte sie vor sich hin. "Was meint sie damit?" Diese Frage stellte die Nymphe mehr sich selbst. Wenn Liebe wirklich wahr wäre, wie konnte sie dann loslassen? Würde es sich dann tatsächlich noch um wahre Liebe handeln? Nein. Sie schüttelte den Kopf. Sie konnte dem Ganzen einfach nicht mehr folgen, keinen klaren Gedanken mehr fassen. Doch sofort fiel ihr etwas anderes ein. "War das ein Hinweis? Ein Teil der Antwort, die mir von Anfang an versprochen wurde?" Nun waren ihre Worte an Astragar gerichtet, der jedoch genau so ahnungslos wirkte, wie sie selbst.

  • Astragar überlegte einen Moment, bevor er Amelie antwortete. "Die Antwort, die euch versprochen wurde war die bezüglich eurer wahren Liebe, oder? Vielleicht solltet ihr euch dann fragen wer euch losgelassen hat. Vielleicht war das eure wahre Liebe." So wirklich viel Sinn machte das in Astragars Meinung auch nicht, aber immerhin ein Bisschen.

  • Seine Worte hallten durch Amelies Kopf und sie versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Es gab niemanden, der sie losgelassen hatte, zumindest fiel ihr in diesem Moment niemand entsprechendes ein. Oder aber ... ein anderer, nicht sehr glücklicher Gedanke kam der Nymphe in den Sinn. "Vielleicht hat die wahre Liebe selbst mich losgelassen ..." So musste es sein. Oder warum sonst konnte Amelie keine wahre Liebe empfinden? Warum sonst konnte niemand ihr gegenüber wahre Liebe zeigen. Sie würde nie den Duft roter Rosen versprühen, so wie ein winzig kleiner glücklicher Teil ihrer Artgenossinnen. Ihr würde dieses Glück wohl nie zu Teil werden.

  • „Wie soll denn die wahre Liebe Euch losgelassen haben?" fragte Astragar Amelie. "Die Liebe entsteht doch in Eurem Kopf, oder Eurem Herzen, je nachdem wem man glauben will. Und wenn sie dann da ist, ist sie da und damit auch wahr." Astragar betrachtete die Nymphe vor sich. Es war schon eine seltsame Vorstellung für ihn, dass sich so viele Wesen nach etwas sehnten, das man gar nicht fassen konnte. Einem Gefühl. Was auch immer das war, außer etwas, das Menschen, Elfen und so weiter komische Dinge tun ließ. Er würde es wohl nie verstehen ... aber das machte nichts.

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