Unliebsame Erinnerungen

  • Wie lange waren sie wohl schon unterwegs? Saniya vermochte diese Frage kaum zu beantworten. Seit sie ihren Vater wieder hatte, schien die Zeit keine Rolle mehr zu spielen und so schlenderten sie immer weiter und weiter, machten ihre Witze, lachten und schwelgten in Erinnerungen an die gute alte Zeit.


    Die junge Artistin war glücklich wie schon lange nicht mehr und vergaß im Beisein ihres Vaters gänzlich, dass sie des Nachts auf der Hut sein sollte, hatte sie doch die Erlebnisse der vergangenen Wochen nicht vergessen. Jedoch verdrängen konnte sie gut, also achtete Saniya nicht weiter auf die Dunkelheit der Nacht und lenkte sich damit ab, ihrem Vater zu erzählen, wie sie den Waffenlieferanten des Yassalar kennen gelernt hatte. "Du siehst also, ich habe mich bereits darum bemüht, jemanden kennen zu lernen", erlärte sie Rakal grinsend. Vielleicht würde er dann mit seinen Sticheleien aufhören.


    Während sie noch vor sich hin witzelte, erkannte Saniya die Umgebung. Sie waren im Händlerviertel gelandet, genauer gesagt auf dessen Marktplatz. "Hier ganz in der Nähe ist der Waffenladen", erklärte sie Rakal und zeigte in eine Richtung, sie selbst hingegen schlug jedoch einen anderen Weg ein, hatte sie doch noch keine Lust, dorthin zurück zu kehren. "Sie werden mich ohnehin nicht vermissen." Ein belustigtes Grinsen schlich sich auf Saniyas Gesichtszüge. Darcas brauchte keine Angst zu haben, dass ihm die Kunden das Geschäft einrennen würden. Sie war gespannt, ob sich die beiden Yassalar während ihrer Abwesenheit wenigstens ernsthafte Gedanken um die Zukunft des Ladens gemacht haben.

  • Sicil hatte seinen Platz wieder eingenommen. Es war auch sein Platz, dies war der erste Ort, an dem er in Nir'Alenar für ein paar Stunden Ruhe fand des Nächtens ausserdem lag er sehr zentral und man konnte viel sehen und unbemerkt beobachten, wie nun wieder. Zwei Personen betraten den weitläufigen Marktplatz, eine Frau und ein älterer Mann. Sie gingen miteinander um, als kanten sie sich gut. Die Frau kam Sicil bekannt vor, sollte das tatsächlich diejenige sein, die noch vor ein paar Tagen fast zum Opfer dieses rauchenden huttragenden Schuftes geworden war? Sicil kniff die augen zusammen und sah genauer hin, sie war es tatsächlich. Er kramte die Maske aus dem Umhang und legte sie aufs Bein, so dass sie noch kein Licht reflektierte und nicht gesehen werden konnte, Er wollte noch ein wenig beobachten. Er war sich bewusst, dass seine Augen leuchtend zu sehen sein würden, wenn sie sich nach oben wandte, also setzte er die kapuze auf, dass es wirklich nur die sein würden, die sie sah sollte sie ihn entdecken bevor er sich zu erkennen gab,


    "...mich ohnehin nicht vermissen." sagte die Hellhaarige Frau zu ihrem Begleiter und kam der Statue Arion Falkenauges dabei immer näher, ob sie sich an seine Worte erinnerte?

    '...by the pricking of my thumbs, something wicked this way comes...'
    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
    "Life is Honour. It Ends when Honour Ends"
    Akinwande Oluwole Soyinka, Death and the King's Horseman
    Initiative für mehr :hug:

  • Der alte Priester genoss sichtlich die Nacht und die zweisamkeit mit seiner Tochter. Lang schonw ar es her, dass er ihren Worten gelauscht und so war das kleine unbedeutende Wortgeplänkel doch eine rechte Erlösung. Natürlich hatte er nie daran gezweifelt sie wieder zu finden, und dank Nealas Glück hatte er es ja auch geschafft, dennoch wusste er, dass dies keine Selbstverständlichkeit war und empfand daher auch tiefen dank für Neala. Dies zeigte sich bei ihm jedoch weniger durch ehrfurcht, als viel mehr durch auseglassene Lebensfreude.
    Bei Gelegenheit muss ich mir mal den Laden ansehen in dem du arbeitest. Sprach er frech grinsend,ohne jedoch auch nur im geringsten von dem Weg abzuweichen, den sie für beide eingeschlagen hatte. Doch auch sei hegte keinerlei traurige Miene, das Gegenteil war der Fall, auch sie hatte ein Grinsen aufgelegt (ob dies wohl in der Familie lag?) Du sie wohl auch nicht

  • Saniya musste sich eingestehen, dass sie Darcas und Liah in der Tat nicht vermisste. Sie lachte. "Nein. Wie es scheint, vermisse ich sie auch nicht all zu sehr.


    Doch lange währte die gute Laune der jungen Frau nicht, als sie erkannte, wo sie sich befand. Sie standen nun mitten auf dem großen Platz und unmittelbar vor ihr tat sich eine Statue auf. "Arion Falkenauge!" Saniyas Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, düstere Erinnerungen krochen in ihr hoch. Mit großen Augen sah sie nach oben und schluckte, hätte sich am liebsten zum Gehen gewandt.


    Doch da fielen ihr die Worte des Fremden wieder ein. Ob er hier war? Hatte er sie vielleicht sogar erwartet? Immerhin hatte er ihr selbst das Angebot gemacht, ihn hier aufzusuchen.


    Unwillkürlich griff sie die Hand Rakals fester als vorher, unsicher, ob sie wirklich an das erinnert werden wollte, was sie so erfolgreich verdrängt hatte.

  • Sicil sah dass die Hellhaarige den Blick hob und nach ihm suchte, Sorgenfalten durchzogen ihre Stirn. Sie hatte die Begegnung mit der Gefahr immer noch nicht vollständig abgelegt. Sicil sah sie genauer an, und schätzte, dass sie es nicht verarbeiten wollte, noch nicht. Sie wollte es vergessen und er wusste genau, aus eigener Erfahrung, das vergessen der falsche Weg war, dass es zu verdrängen nur dazu führte, dass es sich wie ein schlechter Freund nur in einer Ecke vesteckte und dann herauskamm um sein niederträchtiges Grinsen zu zeigen, wenn man nicht damit rechnete und es als letztes brauchte.
    Er seufzte kurz und drehte sich weg um die Maske aufzustzen, die seine Identität verbarg und ihn, so hoffte er zu einem Symbol für Sanyia machte. Ein Zeichen, dass ihr sagte, es ist nicht alles verloren.


    Er sah erneut nach unten, diesmal die Kapuze zurück gezogen und die Maske vor dem Gesicht. Das Rund zeigte die Kuppel und den Mond, der sein Licht unter die Kuppel schickte und glomm ein wenig in kaltem Licht. Sicil stand auf und kletterte behände von der Schulter auf Arions Knie um dort zu warten wie sie und ihr Begleiter reagieren würden.

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  • Rakal genoss den Spaziergang. Oft hatte er doch an Land von dieser Sagenumwobenen Stadt gehört und nun konnte er sie mit eigenen Augen sehn. Mit begeisterung in seinem Blick ging er durch die nächstliche Stadt und dankte im Stillen Neala für das Glück dies sehen zu dürfen, was doch so vielen verwehrt bleibt und den anderen als Fluch erscheint. Doch für ihn war es, als würde er durch die lebenden Ruinen einer Antiken Welt gehen. Vor der Statue des Falkenauge machten sie halt. Er spürte den Händedruck seiner Tochter doch nahm er ihre Angst nicht wahr. Für ihn war dies ein schöner Moment, er konnte diese Statue sehen und hatte seine Tochter wieder, nie hätte er etwas von ihrem Unglück geahnt, dass seine Tochter hier erlebt hatte.
    Während er so die Statue betrachte fiel ihm am Knie was auf. Er konnte es nicht genau erkonnen, oder ihn? Da war jemand, jemand auf dem Knie der Statue. Doch konnte der Alte nicht erkennen, wer dort saß. Neala mit dir, rief der Priester ihm zu. Ohne wirklich zu wissem wem. Doch hatte Rakal keine Angst oder ähnliches, er dachte nur an eine weitere freundliche Bekanntschaft

  • Die Unbekümmertheit Rakals irritierte Saniya nicht im Geringsten, kannte sie dazu ihren Vater doch nur all zu gut. Ihr eigenes Herz füllte sich jedoch immer mehr mit Unbehagen, sie hätte sich am liebsten auf dem Absatz umgedreht und wäre verschwunden, doch etwas in ihr sagte der jungen Frau, dass sie sich dieser Situation stellen sollte.


    Nachdenklich betrachtete Saniya die Pflastersteine unter sich und überlegte, wie sie ihrem Vater dieses Erlebnis beibringen konnte. Wie würde er reagieren? Aber vielleicht wäre er gar nicht hier, der Mann mit der Maske? Diese Hoffnung jedoch zerschlug sich schnell wieder, als sie die Worte ihres Vaters vernahm und sogleich blickte sie wieder auf, der Statue entgegen. Und da saß er tatsächlich, auf dem Knie Arions und beobachtete sie. Sie öffnete den Mund, um irgendetwas zu sagen, doch kein Wort kam über ihre Lippen und so stand sie lediglich da, abwartend, wie es weiter gehen würde.

  • "Neala Frohblatt auch mit euch, Wanderer, und mit euch, meine Dame. erholtet Ihr euch ein wenig von den Strapazen, oder quälen euch die Dämonen vergangener ereignisse bei Nacht? Mögt ihr darüber reden, oder mögt ihr lieber darüber schweigen, doch seid gewahr, dass Schweigen die Dämonen nur nährt."


    Während Sicil dies sagte verharrte er reglos auf dem Sockel des Heldenmonumens, zwei Meter über dem Boden.


    "Ich kann versuchen durch zuhören zum verstehen zu leiten, doch verlangt nicht von mir mich zu demaskieren. Daswerde ich zu eurem und zu meinem Schutze nicht tun."

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  • Dieser Herr war warlich wunderlich. Maskiert streifte er durch die Nacht und bot seiner Tochter seine Dienste als zuhörer an, Na immerhin wollte er ihr nur zuhören und nichts anderes von ihr. Doch woher kannten sich die beiden. Dem anschein nach wusste er von Ereignissen, wie er es beschrieb, die sie heimgesucht hatten. Welche Ereignisse denn? Rakal schaute fragend im Wechsel zu beiden. Für den kurzen Moment formte sich in seinem Kopf das Bild, wie seine Tochter einen maskierten Liebhaber fröhnte und doch verwarf er es wieder. Dieser hier klang nicht wie ein liebhaber und wenn dann war er ein schlechter, redete er doch gleichsam von quälenden Dämonen. Der Priester entschied sich mehr erfahren zu wollen.
    Welch glückliche Fügung Nealas eine so interessante Begegnung in dieser Nacht zu erleben. Sagt mir doch bitte, woher ihr zwei euch kennt. Ich kann mich nicht erinnern, dass du mir gegenüber einen Maskierten erwähnt hast, Kleines. Die letzten Worte richtete er an Saniya

  • Saniya vernahm die Worte der beiden, wusste nicht, was sie sagen sollte, wollte sie doch ihren Vater nicht mit vergangenen Geschehnissen belasten. Die Pflastersteine unter ihren Füßen schienen recht interessant zu sein, denn die junge Frau hielt die Augen starr dorthin gerichtet. Erst als ihr Vater sie direkt ansprach, blickte sie wieder auf. "Wir kennen uns weil ...", sie machte eine kurze Pause, überlegte, wie sie fortfahren konnte. "Er hat mir geholfen." Saniya zweifelte, dass ihr Vater sich mit dieser kargen Antwort zufrieden gab und bereitete sich im Inneren darauf vor, ihm schlussendlich doch die ganze Geschichte erzählen zu müssen.


    Ihre Augen glitten zu der Person an der Statue und eine Frage kreiste ihr durch den Kopf. Eine Frage, von der sie sicher war, keine Antwort darauf zu erhalten. Aber einen Versuch war es doch sicher wert. "Warum tragt ihr stets diese Maske?"

  • Sicil wand sich dem alten zu und die Maske bewegte sich einen Moment lang nichtmehr, bis er endlich das Wort erneut erhob.


    "Es freut mich, einen Verwandten der Dame kennen zu lernen!" sagte er vollkommen ehrlich und neigte ganz sacht sein Haupt zum Gruß. Dann drehte er den Kopf zu Saniya.


    "Ich bin eine Idee, ein Auftrag, eine Aufgabe. Die mich sehen sollen mich nicht als person wahrnehmen, sie sollen mich als die Instanz wahrnehmen die ich zu verkörpern gebeten worden bin. Durch das verdecken meines Gesichtes verdecke ich auch meine Identität, denn obwohl ich erst begonnen habe, so kann doch die Kenntniss desjenigen unter der Maske für den Wissenden und natürlich für mich zum Problem oder zum Verhängniss werden. Ich mache euch die Unwissenheit zum Geschenk, nehmt es bitte an und fragt nicht erneut. Kann ich etwas anderes für euch tun?"


    Sicil erhob sich vom Knie Arion Falkneauges und sprang in einem Satz zu Sanyia und Rakal hinunter, blieb jedoch in einiger entfernung stehen und verdeckte seine Gestalt direkt wieder mit dem nachtschwarzen Umhang, nur die Maske und die verfremdete umrandung seines Körpers war sichtbar.

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  • Oh, ein wandelndes Rätsel. Begeistert erklang die Stimme des Alten. Neala meint es wohl wirklich gut mit mir. Mir heute so viele glückliche Momente zu bereiten. Die lachenden Worte untermauerten nur noch seine freundlichkeit aber auch seine leichtmütigkeit mit der er im lebte. Wie wäre es, begleitet uns doch noch ein paar Schritte. Während er dies sagte, griff seine Hand nach der Schulter seiner Tochter und drängte sie sanft auf den weiteren Weg. Die NAcht war noch jung und sie hatten sich so lang nicht gesehen, da brauchte man im Leben nicht stehen bleiben. reden konnten sie ja schließlich auch beim Laufen und so viel hatte er auch nocht nicht von der Stadt gesehen

  • Sicil stand da, etwas unentschlossen, sollte er, seine Wacht war noch nicht vollendet.


    "Ein paar Schritte, doch drängt mich nicht zu weit, ich muss noch bleiben und .... Ich muss noch bleiben!"


    Er ging langsam hinter ihnen her, aber nicht ruhig, sondern aufgewühlt und angespannt, unafmerksam für beide die vor ihm liefen, aufmerksam jedoch für die Umgebung. Hatte er doch schon den ein oder anderen Kontakt mit der Unterwelt gehabt und bereits Feinde. Sollten sie ihn mit den beiden Personen sehen, er wollte sich nicht ausmalen, was passieren könnte.

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  • Mit einem Nicken gab Saniya zu verstehen, dass sie ihn nicht weiter drängen wollte, mit Fragen, wer er wirklich war. Wohl war es besser so, es zu belassen, wie es war.


    Erleichtert ließ sie sich von ihrem Vater weiter schieben, hoffte sie so, dass sie ihm dann keine Erklärungen mehr schuld war. Doch die Erleichterung hielt nicht lange an, als sie die Worte ihres Vaters vernahm und sich vorwurfsvoll nach ihm umdrehte. Warum hatte er ihn gebeten, mit zu kommen?


    Allerdings den Worten ihres Retters nach zu urteilen, würde er sicher nicht mehr lange bei ihnen bleiben. Doch was musste er so dringend erledigen? Nein. Saniya fragte nicht, hatte sie doch dafür ihr stilles Einverständnis gegeben.

  • Dieser merkwürdige Zeitgeselle sprach in Rätseln. Was wollte er dadurch erreichen. Glück lässt sich doch nicht enträtseln. Glück muss man genießen. Doch der Blick seiner Tochter schien auch noch ihm selbst irgend welche Schuld zuschieben zu wollen. Woran sollte er denn schuld haben? Mit Sicherheit an nichts Schlimmen. Wie könnte er auch irgend etwas bewirken, was nicht Glücklich mache. So warf er nur einen Blick sie zu fragen shcien, was sie wolle. Hier begleitete sie ein anscheinend freundlicher Herr, der zwar eine Maske trägt. Aber immerhin seiner Tochter schon irgendwas gutes getan hatte.
    Doch was sollte nun seine eigenartige Bemerkung. Er muss noch bleiben. Doch wieso, was wollte er hier. Wartete er noch auf jemanden. Oder hatte er sogar angst und wollte deswegen nicht weiter. Dies wollte er genauer wissen und mit etwas Glück sollte es sich doch auch herausfinden lassen. Und wer sollte GLück haben wenn nicht er. Er der Priester der Glücksgöttin. So ließ er seine Tochter stehen und ging zügig wieder auf den Großen zu. Rakal hatte etwas von einem erregten Tier, welche sein Ziel zu bespringen wollen schien. Wieso müsst ihr denn hier bleiben. Was hält euch denn an diesem Ort oder habt ihr nur angst vor den anderen Orten? Nun sprecht doch endlich und macht einen alten Mann glücklich. Fast schon hibbelig umgante er den unbekannten und kam ihm dabei auch recht nahe. Vielleicht liess sich ja ein Blick unter die Maske erhaschen

  • Sicil missfiel die offensichtliche Neugierde des Alten und er hielt ein wenig mehr Abstand ohne abweisend zu wirken. Er hoffte er wirke nicht abweisend, denn er wollte die Hellhaarige nicht allein lassen. Er wusste nicht ob es ihr recht war, dass er hier von ihrem Verwandten so ins Gespräch eingebunden wurde, sie hatte es geschafft ihren Blick immer von ihm fern zu halten. Sicil folgte zögerlich.


    "Es ist ein Posten, den zu halten ich jemandem versprochen habe, der mir viel bedeutet. Der Marktplatz ist zentral und man ist sehr schnell da wo man vielleicht gebraucht wird. deshalb missfällt es mir ein wenig mich zu weit von dort weg zu bewegen."


    Er hatte es gesagt, nun beobachtete Sicil die Tochter des Alten, ob sie irgendeine Reaktion darüber zeigte, das er lieber wieder zurück wollte. Sicil wollte sich nicht aufdrängen und auch nicht das dritte Rad am Wagen sein. Er wurde wieder stumm und ging weiter mit einem geringen Abstand zu ihr.

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  • Saniya blickte ihren Vater tadelnd an. Natürlich war ihr seine Neugier wohl bekannt doch manchmal ging er einfach zu weit. Man musste im Leben schließlich nicht immer alles wissen. Also schüttelte sie den Kopf und ging weiter. Sie sah nicht, was die beiden Männer hinter ihrem Rüücken taten, hörte lediglich die Stimme des Nachtelfen als dieser sprach.


    Als dieser geendet hatte blieb sie stehen und drehte sich den beiden wieder zu. Ihr Blick ruhte erst auf ihrem Vater, dann auf ihrem Retter. Deshalb konnte er so schnell einschreiten, als sie damals Hilfe benötigten. Es kam Saniya schon fast vor wie eine Ewigkeit. Dabei war es gerade mal ein paar Tage her. Auch ihr lag nun eine Frage auf der Zunge doch zügelte sie sich. Wenn er hätte erwähnen wollen, wem er dieses Versprechen gegeben hatte, so hätte er den Namen sicherlich genannt. Also schwieg Saniya und trat stattdessen auf ihren Vater zu. "Ist es nicht beruhigend zu wissen, dass es Leute wie ihn gibt, die über das Geschehen in der Stadt wachen?", fragte sie Rakal und überlegte, wie wohl die Stelle, an der sie überfallen wurden von hier aus am besten zu erreichen war. In der Tat hatte Saniya nicht die leiseste Ahnung, wo dieser Ort sich überhaupt befand. Während sie sich also nachdenklich umsah und bei dem Gedanken erschauerte, jemand könnte plötzlich aus einer Ecke auf sie zu springen, trat sie vorsichtshalber noch näher an die beiden heran und sprach dann weiter. "Nicht jeder hier hat ehrenhafte Absichten". Man konnte in ihrem Gesicht ablesen, dass ihr bei diesen Worten alles andere als wohl war.

  • Rakal machte das Ausweichen nichts aus, er wurde so nur noch neugieriger und wollte noch einen Schritt näher treten, doch er ließ es, nach dem ihm der Blick seiner Tochter traf. Es hatte schon oft tadelnde Blicke gegeben und meisten kümmerten sie ihn nicht, doch kein Blick konnte unerträglicher sein, als der des eigenen Blutes und so atmete der Priester erst einmal tief durch, zur Beruhigung. Er war wohl zu weit gegangen. Ihn selbst kümmerte dies zwar meistens wenig, denn er ging lieber mal zu weit, als das er seine Ziele zu früh aufgab, doch es war auch ein Ziel seine Tochter glücklich zu sehen und wenn er dafür seine Neugierde einmal hinten anstellen musste so tat er dies. Er wich von dem Maskierten ab und ging zu ihr. Doch ehe er sie umgreifen konnte, um wieder Vater zu sein, nach dem er so oft doch nur Priester war, fühlte er dutzende Messerstiche in Bauch und Brust. Ihre Worte trafen ihn wie ein Schlag. Ihr musste etwas Schlimmes passiert sein, wenn sie von so etwas sprach. Und er, er war nicht da um zu helfen, er war nicht der Vater, der er wohl hätte sein sollen, er war der ferne Priester der Neala gewesen. Für einen kurzen Moment kam er ins Grübeln, doch er hatte sich vor Jahren bereits entschieden, er wollte Priester sein. Doch es tat ihm trotzdem sichtlich Leid, dass er es in dem Moment war, als sie wohl den Vater so viel dringender benötigt hätte als den Priester. Und am Ende konnte er ihr mit keinem von beidem zur Seite stehen. Mit leicht geöffnetem Mund stand er da, zwischen den Beiden.
    Er umarmte sie, er wusste für dne Moment nicht, was er mehr hätte tun können.

  • Mit einem tiefen Atemzug erwiderte sie die Umarmung ihres Vaters und drückte sich fest an ihn. Zu gerne hätte sie ihm alles erzählt, was ihr widerfahren war doch sie konnte nicht. Noch nicht.


    Die ersten Sonnenstrahlen, die sich durch die Kuppel kämpften, deuteten einen neuen Morgen an und Saniya blickte nachdenklich nach oben. Dann löste sie sich wieder von Rakal und trat einen Schritt zurück. "Ich muss los. Der Laden öffnet gleich und ich möchte ungern zu spät erscheinen".


    Zwei kleine Küsse des Abschieds auf seine Wangen und sie wandte sich zum gehen. Zum Glück war es von hier aus nicht sehr weit bis zum Waffenladen.

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