[Ilassea] Die Straßen von Ilassea

  • Irgendwann hatte der Vogeljunge es endlich geschafft alle geknickten Federn ab zu bekommen und die verräterischen Überreste in dem Sack zu verstecken. Dann hatte er sich auf dem Bett, welches immer noch hundertmal besser war, als das was er auf dem Dachboden als Schlafplatz bezeichnet hatte, zusammen gerollt und ziemlich lange geschlafen. Immer wieder war er hochgeschreckt, weil ihn die ungewohnten Geräusche um ihn herum geweckt hatten. Diese erste Nacht hier war also nicht sehr erholsam gewesen, aber die nächsten sollten besser werden.
    Ma Jinny hatte nicht zu viel versprochen und der Schmerz in seiner Seite war weniger geworden. Eine ganze Zeit lang beobachtete er das treiben von seinem Bett aus und nachdem es nochmal was zu essen gegeben hatte, fasste er all seinen Mut zusammen und blieb bei der alten Frau um ihr beim Spülen zu helfen, das Ergebnis war zwar, dass seine Tunikaärmel klatsch nass waren, weil er sich natürlich immer noch nicht traute seine Federn zu zeigen. Aber im Großen und Ganzen begann er langsam Vertrauen zu diesem Ort zu fassen. Er sprach sogar mit Jerome. Bis zu dem Zeitpunkt, als sich herausstellte, dass er zur gleichen Bande wie Gegalt gehörte. Ab da versuchte er ihm aus dem Weg zu gehen. Wie konnte er nur mit dem Befreundet sein, fragte sich Tohe, der den Eindruck gewonnen hatte, dass man richtig fies drauf sein musste um mit Gegalt klar zu kommen, aber Jerome war alles andere als fies.

  • Drei Tage später


    Ein eifriges Gewusel herrschte stets bei Ma Jinny, wenn es regnete. Trübe Regentage, waren für jedes Straßenkind ein Hindernis und gefährlich obendrein. Es gab kaum Leute auf den Straßen um zu betteln oder zu stehlen. Die meisten Marktleute empfanden es als unnötig ihre Waren am Marktplatz feilzubieten. Und weil alle Bürger in ihren ach so sicheren Häusern saßen, war es mehr als riskant irgendwo einzubrechen. Also verkrümelte sich jedes Kind der Straße in seinem Unterschlupf und die kleinsten die keinen trockenen Platz ergattern konnten, schienen sich gern zu MaJinny zu flüchten zusätzlich zu den Verlierern die versucht hatten sich um ein trockenes Plätzchen zu prügeln.
    Und desswegen hatte Zisch schon gekochte Speisen von dem Wirten dabei, denn die alte Frau konnte unmöglich für sie alle warmes Essen zubereiten und ein warmer Eintopf wirkte manchmal Wunder für erfrorene und durchnässte Leiber um haarscharf an einer Erkältung vorbeizuschlittern.


    Zisch schob die quietschende Tür zu MaJinny's Haus auf, den Mantel schützend um den großen Korb gelegt. Doch sie selbst bis auf die Knochen durchnässt, stand sie tropfend auf dem alten ausgetretenen Holzfußboden während sich kleine Rinnsale den Weg in eine Spalte suchten. Für einen Moment war es Still im Raum, der gewohnte Schwere Geruch von Kräutern mischte sich mit dem Kindern so eigenen sandigem Körpergeruch, der von der Feuchtigkeit noch verstärkt worden zu sein schien. " Viel los heute was MaJinny? Verfluchtes Hundswetter" fluchte sie und ließ kurz einen Blick in den überfüllten Raum schweifen. "Hallo Fenny! Ich bins Zisch!" rief sie hinüber in seine Ecke um den Bettlägerigen Jungen zu beruhigen. Zisch stellte den Schweren Korb auf den Boden und zerrte ihn das letzte Stück in Richtung Feuer.

  • Tohe hatte sich immer besser integriert wie Ma Jinny fand, mittlerweile half er sogar beim abspülen mit und er war freundlich zu den anderen Kindern. Also hatte Ma jinny in görßtenteils einfach gewähren lassen, die paar versuche von ihr ein wenig über ihn zu Erfahren hatte er größtenteils abgeblockt und somit hatte sie es irgendwann unterlassen. Er würde schon kommen wenn er sich etwas von der Seele reden wollte. Sie war gerade dabei die Stube ein wenig zu kehren, was allerdings eher vergebene Liebesmüh war als das es wirklich einen Effekt hatte, aber sie hatte das schon immer getan und Ma Jinny war ein gewohnheitstier. Diese Rituale hielten ihren KÖrper auch nach all den Jahren noch am laufen und so tat sie es eben dennoch jeden tag. Die meisten Kinder lagen noch in ihren Betten aber durch das Unwetter hatten sich auch viele nicht oder wohl eher noch nicht kranke Kinder eingefunden so das manche Betten von zwei bis drei Kindern belegt wurden und so ein ungewohnt lautes wirrwarr in ihrer Stube herrschte. Die schlammigen Abdrücke zeugten davon das einige der Kinder erst in den letzten Stunden hergekommen waren, als die Tür aufging und sie einen altbekannten roten Lockenschopf erkannte. "Ohhh Zisch, diese Woche habt ihr euch alle aber nur knapp verpasst, Spinne war auch gestern hier und Nyx ebenfalls vor ein paar Tagen. Ihr seid alle wirklich so gute Kinder." lobte sie und ging auf die kleine Gnomin zu die im Gegensatz zu den anderen aus Nyxs ehemaliger Bande noch immer die selbe größe wie früher hatte und somit die einzige war die auch Körperlich ihre kindliche Größe behalten hatte. Natürlich waren sie alle nach wie vor wie ihre Kinder für sie mochten sie mittlerweile auch noch so groß sein und ihr mittlerweile mehr helfen als sie ihnen. "Ach du bist ein Goldschatz. Das ist genau das was die Kinder heute brauchen bei diesem Wetter." sagte sie als ihr der Geruch vom Eintopf in die Nase stieg. Dann legte sie um Zisch die arme und drückte sie fest. "Wie geht es dir denn? Behandeln sie dich auch gut in der Werft?"

    I see your monsters I see your pain
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    And chase them all away

  • Eigentlich hatte Tohe schon am Morgen das dringende Bedürfnis verspürt Ma Jinny wieder zu verlassen. Zwar fühlte er sich zunehmend sicherer hier und ihm wurde immer mehr klar, das Nyx nicht gelogen hatte, was diesen Ort anging, aber er fühlte sich auch immer etwas beobachtet. Es gab hier keinen Ort, an dem er mal alleine sein konnte und nachdem seine Seite viel weniger schmerzte und auch den Füßen die Tage auf dem ebenen Boden gut bekommen waren, nervte ihn das Schubern der Tunika an seinem Gefieder. Mit jeder Bewegung rieb der Stoff an den Federspitzen, was er durchaus in den Kielen merkte, so dass er sich wünschte sie doch mal wenigstens für einige Augenblicke ausziehen zu können. Aber das wollte er auf keinen Fall hier. Aber als er gehen wollte um sich einen neuen Schlafplatz zu suchen, hatte Ma Jinny ihm nur in ihrer gewohnt freundlichen Stimmlage gesagt, dass das jetzt noch nicht so ein guter Plan wäre, weil es noch viel zu anstrengend für ihn sei, sich etwas neues suchen zu müssen. So ganz wollte er ihr das zwar nicht glauben, aber als sie damit recht behielt, dass es heute auch noch regnen würde, ließ er sich darauf ein, einen weiteren Tag zu bleiben.
    Ganz schön viele Kinder waren in das Haus gekommen, als die Regentropfen immer dicker wurden und der Wind in Böen um das Haus tanzte. In seinem alten Versteck wäre er jetzt auch bis auf die Knochen nass gewesen, dachte er an den letzen Regen zurück indem er sich in die letze trockene Ecke des zügigen Dachs gedrückt hatte. Auch der Gedanke daran ließ ihn noch weiter bleiben, auch wenn es ihm langsam viel zu voll hier wurde. Seine Sachen hatte er in einer Ecke neben einem Regal untergebracht, so dass irgendjemand anderes jetzt das Bett nutzen konnte, in dem er heute morgen noch geschlafen hatte. Mittlerweile waren es sogar schon drei Mädchen, die sich das Bett als Sitzplatz teilten.



    Der Junge war gerade dabei die nassen Kleider eines Kindes, was gerade erst zur Tür hereingeschwemmt worden war, über einem Abfluss auszufringen und dann in die nähe des Feuers zu hängen. Die dreckige Brühe troff nur so aus dem zerschlissenen Kleidungsstück. Wenigstens etwas gutes hatte der Regen, so wurde man wenigstens ein bisschen sauber.
    Das Zisch das Haus betreten hatte, bemerkte Tohe gar nicht, so sehr vertieft war er in dem, was er gerade tat und das Geräusch der Tür hatte er für ein weiteres Kind gehalten. Die ersten Male, als jemand zur Tür hereingekommen war, der Halbcorvae zusammen gezuckt, aber so nach und nach hatte er sich auch daran gewöhnt. Immer mal wieder kam wer und begrüßte Ma Jinny und die Stimmung im Raum blieb eine Herzliche.
    Mit dem neuen Besucher mischte sich allerdings auch der Geruch von salzigem Eintopf unter den mittlerweile gewohnten Geruch Ma Jinnys Hauses und das erste mal seit langem merkte Tohe, wie ihm nicht gleich der Hunger dazu brachte sich hektisch nach dem essbaren umzusehen.

  • Zisch grinste breit als sie die Begrüßung der Frau hörte, diese weiche vertraute Stimme schwebte im Raum, über das Getuschel der Kinder hinweg. "Schade, ich hab beide schon lang nichtmehr gesehn." Entgegnete sie Achselzuckend und kurz flammten die beiden Gesichter vor ihrem Inneren Auge auf. " Wobei , Spinne hab ich erst vor ein paar Monaten am Hafen gesehn, aber Nyx.. seitdem ich bei Melrom angefangen habe nichtmehr." ein wenig wehmut klang in ihrer Stimme mit, schließlich war die Zeit in der Bande sehr prägend gewesen und vor allem hätte die Zeit auf der Straße ohne Nyxs Hilfe abrupt enden können. Bei MaJinnys Lob winkte sie ab. " Wir wollen dir doch etwas davon zurückgeben, was du für all die Kinder hier tust, und für uns getan hast." Es war jeden Besuch das gleiche. Diese Frau schien garnicht zu wissen, was sie wirklich für all diese Kinder tat. Wieviele Kinder sie schon gerettet hatte und ihnen Ein Licht in der Dunkelheit war um ihnen einen Weg in die Richtige Richtung zu weisen. Zisch und die anderen konnten mit den Spenden wenigstens einen Teil der Schuld an sie zurückzahlen. Denn man konnte kaum ein Menschenleben mit Lebensmitteln und Gold aufwiegen. Dann nahm die Gnomin ihr den Besen aus der Hand." Du hast soviele gesunde Kinder hier und doch machst du die ganze Arbeit." Tadelte sie halblaut, aber mehr in die Richtung der Kinder gewandt und drückte einem halbstarken mit Blauem Auge den Besen in die Hand " Da! Wer sich prügeln kann, kann auch fegen!" Sagte sie streng und als sie sich umdrehte hörte sie das zögerliche leise kratzen des Reisigs über den Boden schaben, sie spürte regelrecht den rebellierenden Blick in ihrem Rücken doch grinste sie einfach unbeirrt die Alte gebeugte Frau vor sich an. " Ach weisst du, es ist jeden Tag das gleiche... nichts besonderes. Aber ich hab einen Schlafplatz und ein wenig Gold in der Tasche, mehr brauch ich nicht." Zisch zog einen kleinen Triefenden Beutel aus der Hosentasche und legte ihn auf dem Tisch ab, dann zog sie sich die Tunika aus um sie über dem kleinen gitter das als Abfluss diente auszuwringen. Eine Gänsehaut bedeckte nun ihren allein von den Bandagen bedeckten Oberkörper. " Brauchst du irgendwas ? Ich könnte morgen nach meinem Auftrag nochmal vorbeischauen und etwas besorgen..." zisch stellte sich nun mit der Tunika in der Hand vors Feuer und hielt es gegen die Flammen so, dass es dampfte und sixh nur gemächlixh trocknete. Dann fiel ihr ein warum sie eigentlixh wirklich gekommen war. Kurz wanderte ihr Blick suchend durch den Raum, konnte aber nicht jedes Bett gänzlich sehen wegen den Fadenscheinigen tüchern die als Raumtrenner dienten. Und nahm sich vor ein paar ausrangierte Segel das nächstemal vorbeizubringen. " Hast du von dem Vorfall von vor ... drei Tagen gehört? Da haben die Wachen schon wieder nen armen Kerl erwischt.. So ein kleiner dürrer... vielleicht 10 oder 12.. er kann noch nicht lang auf der Straße gewesen sein. Blutige Füße, glasiger Blick. Eine Alaria Priesterin hat mir geholfen, denn sonst wäre wohl die Gasse jetzt in Schutt und Asche. Ich hab ihr versprochen ich schau nach ob ich ihn finden kann." Zisch erwähnte lieber nicht dass Niiv einen Platz im Tempel für ihn finden wollte, denn sonst wäre wohl der Tumult um den Armen Kerl groß um den es ging. Von Glückwünschen bis hin zu Eifersuxhts und Racheakten war dann alles dabei.

  • Der leicht traurige Klang in Zischs Stimme entging Ma Jinny nicht, als die Sprache auf Nyx kam. Ihr war nie entgangen das zwischen den beiden eigentlich mehr war, seit sie in das entsprechende alter gekommen waren, doch beide waren zu stur um auch nur ansatzweise einen Schritt auf den jeweils anderen zuzugehen, dennoch war es offensichtlich gewesen das Zisch Nyx immer gemocht hatte, auch wenn sie mehr von einem Jungen namens Boreas erzählt hatte und Nyxs Beschützerische Art war gegenüber Zisch noch ein Stück größer gewesen als über den Rest seiner Bande und das bedeutete bei Nyx schon eine Menge, sie wusste wie sehr er ungleichbehandlung hasste... Zudem hatte Nyx sie öfter als nur einmal gefragt wie es Zisch ginge und wenn sie meinte er wüsse ja wo sie arbeitet, hatte er nur schnell das Thema gewechselt... Die beiden Sturköpfe dachte sie und schüttelt leicht den Kopf. "Ja er scheint auch irgendetwas neues zu machen, er ist manchmal gar nicht wieder zu erkennen, ein überhöfliches Benehmen als ob er für ein Stück proben würde..." Als Zisch auf den Jungen zu sprechen kam nickte die alte Frau. "Tohe ist unser Neuling, Nyx hat ihn vorbeigebracht... Das war doch vor drei Tagen oder Tohe?" fragte sie in die Richtung des Jungen, der fleissig am mitarbeiten war. Normalerweise würde Ma Jinny die Namen und die Herkunft der Kinder nicht so leichtfertig preisgeben, aber bei Zisch war das etwas anderes, wenn sie nach ihm fragte dann nur aus reiner Sorge, das wusste sie.


    "Er hilft brav mit seit er sich ein wenig eingelebt hat, Fenny scheint ihn auch schon zu mögen." sagte sie lächelnd und besah dann den Beutel der offensichtlich Münzen behielt. "Den nimmst du aber gefälligst wieder mit, du arbeitest schwer genug für dein Geld, es ist schon viel zu viel was du uns hier an Essen bringst.." tadelte sie die Gnomin dann regelrecht und machte anstalten ihr den Beutel wieder in die Hände zu drücken. Nyx hatte sie schon ausgetrickst und ihn einfach so hingestellt, aber bei ihm viel es der alten Frau etwas leichter das Geld anzunehmen, sie wusste, dass er es nicht auf ganz ehrliche Weise erwarb und wusste das er es zum Teil auch tat weil er eben das Geld umverteilen wollte, außerdem musste Nyx für sein Geld nicht schuften, dessen war sie sich sicher. Zisch hingegen hatte selbst nicht viel wwie sich duetlich an ihrer Kleidung zeigte und arbeitete vermutlich auch wenn ihr die Arbeit gefiel, oder vielleicht gerade deßhalb von früh bis spät in der Werft. "Nimm es ja wieder mit." bestand sie auf ihrer Aussage und sah dann den hunderte male geflickten Gürtel. "du könntest es zum Beispiel für einen neuen Gürtel verwenden, der hier stört doch sicher beim arbeiten." sagte sie dann wieder etwas freundlicher und winkte sie dann zu sich. "gib mir mal deinen Mantel der muss auch endlich mal wieder geflickt werden."

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    I’ll make it okay
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  • Die Tunika erwies sich in ihrem nassen zustand als einigermaßen störrisch, als tohe versuchte sie über die Leine zu ziehen, zudem sich bei der Bewegung wieder die Stelle an seinem Rippenbogen meldete. Mittlerweile sah die noch schlimmer aus, als am Anfang, denn das Blau hatte sich viel großflächiger verteilt und war nun auch grün und gelb geworden, wie eine riesige Landkarte. Kurz hielt er inne, bis der schmerz nicht mehr so heftig pochte. Dass in dem Gespräch, zwischen dem Neuankömmling und Ma Jinny öfter mal der Name Nyx fiel, ließ ihn aufhorchen. Aber er unterdrückte erst einmal seine Neugierde und konsternierte sich aufs Hinhören um vielleicht doch was über diesen seltsamen Mann, der wie aus dem Nichts in sein Leben getreten war, zu erfahren. Doch dann fragte diese Zisch plötzlich nach dem Vorfall, vor drei Tagen und erwähnte auch die Wachen. Ruckartig ging sein Kopf in die Richtung der beiden Frauen, aber nur der Kopf von Ma Jinny ragte über die aufgehängten Wäschestücke drüber. Und als die alte Frau seinen Namen nannte ließ er vor Schreck die Hose Fallen, die noch über seinem Arm hing. Schnell sammelte er das Kleidungsstück wieder ein, wisch aber trotzdem ein Stück zurück, als er der Frau zur Bestätigung nickte. Jetzt konnte er von seinem neuen Platz aus auch die Gnomin sehen, die roten Haare gehörten unverkennbar zu der Frau, die ihm geholfen hatte sich aus dem Griff der Wachen zu befreien. Mit großen Augen starrte er die kleine Frau an, die zur Zeit halbnackt neben dem Feuer stand. Nervös und unsicher zupfte er den Dreck, der dank seines Missgeschicks nun an der nassen Hose klebte, von dem Stoff. Hin und wieder wanderte sein Blick weg von der Gnomin hin zu Ma Jinny, die über ihn sagte, dass Fenny ihn auch schon mochte. Er selber hatte, obwohl er sich irgendwann in die Nähe dieses Jungen getraut hatte, immer noch etwas angst vor ihm. Aber er hatte beobachtet, wie die anderen Kinder mit ihm umgingen und versucht es ihnen gleich zu tun.
    „Danke.“ sagte er schließlich sehr leise an die Gnomin gewandt und traute sich mal wieder nicht, der entsprechenden Person dabei in die Augen zu sehen und er war froh, dass Ma Jinny wieder von ihm ablenkte, als sie Zisch klar zu machen versuchte, dass sie das Geld, welches sie vorbei brachte nicht wollte. Tohe verstand nicht ganz, warum das so war.

  • "Nyx ? Höflich?" Fragte Zisch ungläubig und zog überrascht die Augenbrauen hoch. " Wer weiss.. vielleicht geht er zum Theater? Schauspielern konnte er schon immer gut." grinste sie. So ganz konnte sie sich Nyx dort nicht vorstellen, obwohl er jede noch so Unglaubwürdige Lüge toternst erzählen konnte, ohne das jemand daran zweifelte. MaJinny bejahte ihre Frage erstaunlich schnell. Tohe? Nyx? Was für ein seltsamer Zufall... zisch sah überrascht zu der alten Frau und folgte dann mit dem Blick in die Richtung in die sie nickte. Kümmerte sich Nyx noch immer um Straßenkinder? War er vielleicht auch da gewesen und sie hatte ihn garnicht gesehn? Wenn ja, hätte er sich ja wenigstens kurz zeigen können. Nein, viel wahrscheinlicher war das Grashüpfer erneut erwischt worden war und Nyx ihn durch Zufall irgendwo gefunden hatte. Zisch drehte sich um, doch sah sie lediglich auf ein fleckiges großes Hemd, das auf der Leine trocknete. Sie wollte es gerade zur Seite schieben als ein weisser Haarschopf daneben hervorlugte. Scharfe Spitze Gesichtszüge und wildes weisses Haar. Zisch erkannte den Jungen, dies war eindeutig der kleine abgemagerte Dieb, dem sie und Niiv zur Flucht verholfen hatten. Zisch blinzelte überrascht als Tohe sich leise bedankte, mit seltsamen Akzent und es dauerte eine Weile bis Zisch verstand. Er bedankte sich für ihre Hilfe. " Eh.. kein Problem.." antwortete sie noch immer verdutzt und MaJinnys tadeln riss sie wieder von dem Jungen los. Er hatte ihr nicht in die Augen gesehn und obwohl er sie überragte wirkte er winzig, als hätte er Angst oder schämte sich für etwas. Zisch drehte sich zu MaJinny um und schüttelte den Kopf. " So ein Quatsch, du brauchst das Geld und die Arbeit ist nicht so schlimm. Du arbeitest seit Jahrzehnten hart und dir lohnt es auch keiner. Also nimm es oder ich lasse es dir anderweitig zukommen. Ich gebe kein Geld für unnötiges aus. Ein neuer Gürtel ist unnötig, der alte tuts genauso gut." Sagte Zisch trotzig sie hatte ein ausgeklügeltes Sparsystem und dieser Teil war für MaJinny bestimmt. Wenn sie es nicht wollte, würde Zisch dafür sorgen dass sie es später irgendwo fand. Ihre Fähigkeiten hatte sie schließlixh nicht verlernt und wo man etwas stehlen konnte, konnte man es genausogut platzieren. Es war immer das gleiche und Zisch musste über diese Tatsache grinsen und lenkte schnell vom Thema ab und schob das nasse Hemd zur Seite um Mit Tohe zu sprechen." Nyx hat dich hergebracht? Haben sie dich nochmal erwischt?"

  • "Oh ja, ich meine er war nie unfreundlich wenn er hier war, aber ich weiß ja von euren erzählungen wie er sonst sein kann. Allerdings die letzten male wenn er hier war, hat er sich fast schon vornehm benommen... Haltung bewahrt, sich gewählt ausgedrückt, es war wirklich schon seltsam, aber zumindest scheint er damit ein ganz gutes Leben zu führen, denn er sieht bei weitem nicht mehr so utnerernährt aus wie früher." erklärte sie nocheinmal was sie meitne. "Aber um Fenny kümmert er sich immer noch rührend wenn er da ist." Da Zisch keine anstalten machte ihr den Mantel zu geben schnappte ma Jinny ihn sich einfach selsbt und griff nach Nadel und Faden. Dann begann sie wie automatisch die Brandlöcher und anderen beschädigungen auszuflieken, manche Stellen zu stopfen und ließ Zisch mit Tohe sprechen, der ob der neuen Person die er aber offensichltich dennoch kannte, wieder deutlich eingeschüchterter wirkte. Sie mischte sich erst wieder ein als Zisch das Geld nciht annehmen wollte. "Ihr habt schon lange mehr als genug gemacht für mich, eure Schulden wenn es denn jemals welche gab sind doch schon lange beglichen, spar es doch lieber an damit du schon bald deine REise auf einem Wolkenschiff antreten kannst, das war doch immer dein großer Traum, dafür wirst du alles Geld brauchen das du verdienst Schatz."

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  • Gebannt lauschte er, was Ma Jinny über Nyx zu erzählen hatte und stellte fest, dass er wohl nicht gelogen hatte, als er sagte, dass er auch auf der Straße ausgewachsen war. Das war also keine Masche gewesen um vielleicht sein Vertrauen irgendwie zu erschleichen.
    Er wollte sich gerade davonschleichen und die beiden Frauen alleine lassen, als sich Zisch doch wieder ihm zuwandte und er in seiner Rückwärtsbewegung inne hielt. „Aye.“ antwortete der Junge auf Zische Frage und eine lange Pause entstand, bis dem Kind auffiel, dass er die zweite Frage nicht bejahen konnte.
    „Naa, bin entkommen.“ und irgendwas veranlasste ihn es nicht bei den knappen Worten zu belassen, sondern tatsächlich weiter zu erzählen. „Nyx hat dafür gesorgt dat de Wachen, mir nicht verfolgen in de Gasse. Hat er gesagt.“ letzteres sagte, er weil er ja nicht wusste, dass das wirklich stimmte und er auch keine Ahnung hatte, wie Nyx das gemacht hatte. Seine Stimme bekam tatsächlich ein wenig Festigkeit während er Sprach und er hatte auch aufgehört nervös den Dreck von der Hose zu fiddeln und warf nun das Kleidungsstück über eine der Leinen, allerdings ohne dabei Zisch aus den Augen zu lassen, was zur folge hatte, dass die Hose an der Leine vorbei segelte und ihm nass wie sie war vor den Bauch klatschte. Gleich zuckte er zusammen und ein angstvoller Ausdruck huschte über sein Gesicht, weil er sich von der Aufsehern, für seine Unachtsamkeit, gleich eine Gefangen hätte. Und das einzige, was an guten Tagen dagegen geholfen war, war ein möglichst betroffenes Gesicht zu machen und so klein wie möglich zu werden.

  • Warum fühlte sich Zisch erleichert, als sie hörte das es Nyx scheinbar deutlich besser ging? Eigentlich konnte es ihr egal sein wie es ihm ging. Schließlich hatten sie ihr sicheres Lager abgebrochen keine 3 Tage nachdem sie die Arbeit in der Werft angenommen hatte und als sie ihnen davon erzählen wollte, waren sie alle nichtmehr aufzufinden gewesen. Nachdem Zisch eine Weile versucht hatte Kontakt zur Bande aufzunehmen und gescheitert war. Hatte sie es irgendwann aufgegeben und akzeptiert. Nyx schien auch keinerlei Interesse daran zu haben Kontakt zu ihr aufzunehmen. Über MaJinny, die stets gewusst hatte wo sie war, wäre es ein Leichtes gewesen sie zu finden. Zisch nickte schließlich und ihre Aufmerksamkeit fand ein anderes Ziel. Grashüpfer war wie erstarrt stehen geblieben und hatte ihr geantwortet und Zisch vermutete das er einfach nie richtig Belerianai gelernt hatte, was das zuhören deutlich erschwerte aber sie verstand was er sagen wollte. Wenn Nyx ihn hier her gebracht hatte, war Tohe entweder verletzt, oder er erhoffte sich das eine Bande ihn aufnehmen würde. Im vergleich zu dem Schüchternen Danke, brabbelte er nun fast freizügig los. " Er hat die Wachen aufgehalten?" Fragte sie ungläubig." Wie?" Zisch erinnerte si h daran wie die Wachen wieder aus der Gasse geschritten kamen, mit wirrem Blick und Augenreibend. Was hatte er gemacht? Sie offen getäuscht? Konnte sie sich fast nicht vorstellen, Nyx agierte stets aus dem Schatten heraus, aber sie sahen nicht so aus als wären sie angegriffen worden. Zisch hörte das klimpern ihres Mantels als MaJinny sich daran machte ihn zu Flicken." Die Knöpfe sind in der oberen Innentasche." erklärte sie dankbar über die Schulter. Während Tohe sie die ganze Zeit über nicht aus den Augen ließ. Die Hose landete nicht auf der Schnur und Zisch sah wie er zusammenzuckte wie ein geprügelter Hund. " Du bist ja ganz schön schreckhaft.." schüttelte sie den Kopf " Ich schlag dich doch nicht. Wir sind hier nicht im Waisenhaus... Je früher du lernst nicht zusammenzuzucken, desdo eher lernst du zu überleben. Wenn du schwach wirkst, bist dus auch. Also Kopf hoch und schau mir mal in die Augen." In den Worten hörte man deutlich das woher sie die Lektionen gelernt hatte, Nyx.

  • Ma Jinny sah immer mal wieder ovn ihrer Arbeit auf während und sah zwischen den beiden hin und her. "Da hat sie nicht so ganz unrecht weißt du, wenn du wie ein Opfer wirkst, dann wirst du auch recht schnell mal zu einem da draußen, aber er musste auch einiges einstecken." sagte sie die letzten Worte an Zisch gewandt. "So wie ihr bei euren anfängen, da habt ihr auch noch oft bekanntschaft mit knüppeln gemacht und als ihr mir damals Nyx gebracht habt mit der Messerwunde dachte ich er stirbt mir unter den Fingern weg... oder deine Wunde die sich entzündet hatte... Wie konntet ihr nur so lange warten bis ihr zu mir kommt." schüttelte sie den Kopf und es klang so als ob sie Zisch und Nyx auch nachträglich für diese Aktionen immer noch tadeln wollte. "Eure Bande hat mir wirklich viele Sorgen gemacht." redete sie dann mehr mit sich selbst als den beiden weiter und fokusierte sich dann wieder auf ihre Arbeit, sah dann aber nochmal zu Tohe. "Wollte Nyx nicht nochmal vorbeikommen deinetwegen?" fragte sie den Jungen sich dunkel daran erinnernd das sie da etwas gehört hätte, aber ihr gedächtnis war einfach auch nicht mehr das beste.

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  • Er zuckte auf Zische Frage hin mit den Schulter: „Weiß niet.“ Und versuchte sich daran zu erinnern, ob er irgendwen anderes hinter sich bemerkt hätte, aber er war einfach zu sehr damit beschäftigt gewesen zu sehen, wo her hin rannte und gleichzeitig die getroffene Seite zu ignorieren, dass er keine klare Erinnerung hatte.
    Und eigentlich hatte er angenommen, dass da Nyx die Gnomin ja kannte, sie wusste, wie er sowas anstellte.
    Der harsche Ton und die erhobene Hand blieben aus, aber ein wenig Strenge lag schon in der Stimme der Gnomin und ein wenig war er erstmal verwirrt, weil nicht das gekommen war, was er erwachtet hatte, doch er beruhigte sich nun schneller, als er es noch vor ein paar Tagen getan hätte und hängte die Hose nun richtig auf die Leine. Erst danach rang er sich dazu durch Zisch wirklich mal in die Augen zu sehen, widerstand ihrem Blick aber nur kurz. „Wie?“ fragte er schließlich, während er versuchte die Federn, die sich in die falsche Richtung bewegt hatten durch den Leinenstoff der Tunika hindurch zu ordnen. Wie sollte er lernen nicht mehr zusammen zu zucken. Er machte das ja nicht bewusst. Es geschah einfach instinktiv.
    „Weiß niet.“ war auch hier die Antwort, auf die Frage von Ma Jinny, begleitet von einem Schulterzucken. Aber er fügte noch hinzu, „Hatte er gesagt.“ was alles im allen soviel heißen sollte, wie, dass er das zwar aus Nyx Mund gehört hatte, aber dem noch nicht so viel Glauben schenkte. Außerdem hatte er etwas von drei oder vier Tagen gesagt und ersteres wäre heute, aber bislang war Nyx noch nicht aufgetaucht.

  • Tohe zögerte kurz ehe er seinen Blick hob. Dunkle große Augen sahen ihr entgegen, nicht lange aber immerhin, schien er sich helfen lassen zu wollen und er fragte wie. Darauf wusste Zisch keine genaue Antwort. Auch das er nicht wusste wie Nyx ihm geholfen hatte ließ siesich ratlos hinterm Ohr kratzen. Wie vergaß man die Angst. Erfahrung und lernen. Zisch war von Anfang an jemand gewesen, die sich nicht viel sagen lassen wollte und hatte sich nie was gefallen lassen. Aber es gab andere Kinder, die sich erst wehrten, wenn sie so verprügelt worden waren, bis es schließlich einen Schalter umlegte. " Du musst es wollen. Lerne." Zischs Augen wanderten auf seinen Unterarm an dessen Hemd er nervös rumzupfte. Ein seltsam raschelndes Geräusch ging davon aus, sie wusste nicht was es war, aber er schien sich unbehaglich zu fühlen.Was auch immer er unter dem Viel zu großen Hemd versteckte. Zum ersten Mal musterte sie den dürren Grashüpfer vor sich. Das weisse Wehende Haar.. eindeutig ein windvolkmischling. Doch mit was? Es gab viele Völker auf der Straße doch keines wollte ihr so Recht einfallen das zu diesen Spitzen Gesicht passen wollte, Menschlich war es nicht, dass stand fest. " Kopf hoch, gerade hinstellen.. sei größer als du wirklich bist...auf der Straße ist es egal was du bist. Sei WER du sein willst." Es klang fast wie eine Litanei, ein Spruch den sie sich selbst als Kind stets aufgesagt hatte, als sie alle Beschimpft und rumgeschubst hatten, bis sie sich gewehrt hatte Zisch bekam bei MaJinnys Worten ein schlechtes Gewissen und sah fast beschämt zu Boden. " Wir alle haben das geglaubt..." ihr blick verdüsterte sich als sie an all das Blut zurück dachte." Aber Ich hätte niemals nach der Prozedur gedacht, dass noch Dreck in der Wunde ist, sie haben mich fast vier Stunden mit dem Alkohol gefoltert und die Wunde ausgewaschen...Nyx wollte nochmal vorbeischauen?" Verwirrt sah sie auf die alte Heilerin als ihre Worte erst so spät an sie durchdrangen. Wegen Tohe? Sie konnte sich keinen Rechten Reim darauf machen. Ihn hier her bringen ok.. das hatten sie früher auch gemacht, wenn sie einen Frischling aufgelesen hatten, aber danach vorbeigeschaut ? Eigentlich nein. Aber wenn sich Nyx um ihn kümmerte, war in guten Händen. Zisch überdachte Niivs Angebot nocheinmal. Vielleicht sollte sie sich jetzt wo sie ihn gefunden hatte, erst nocheinmal bei Niiv versichern, dass Grashüpfer tatsächlich einen Platz in einem Tempel oder einem Schiff bekommen könnte, ehe sie ihm Hoffnungen machte. " Wenn Nyx nicht auftaucht... oder ihn hier lässt.. dann wüsste ich vielleicht jemanden, der stattdessen helfen kann." Sagte sie an beide gewandt. "Ich komm dann Morgen gegen Mittag wieder...wenn das in Ordnung ist?" Dann drehte sie sich kurz zu Tohe um. " Wenn du vorher etwas brauchst, findest du mich vom Hafen aus in der dritten Schiffswerft. Die mit den grünen Türen. Da ist am Dach ein Fenster mit einer Möglixhkeit zum raufklettert werf einen Stein ans Fenster oder komm in die Werft."

  • Ma jinny lächelte als sie die Worte von Zisch vernahm, es klang genau wie das was Nyx oft den Neulingen gesagt hatte. Dennoch klang es so als ob Zisch bereits wieder gehen wollte, was sie etwas traurig stimmte. Sie mochte den kleinen Wirbelwind. Sie brachte stets gute Laune mit und die meisten Kinder mochten sie wegen der kleinen Knallkörper die sie oftmals verschenkte... ungefährlich aber Laut... Ma Jinny hingegen mochte diese Dinger überhaupt nicht. Als sie schließlich die gröbsten Löcher geflickt und die Knöpfe wieder angeneht hatte, legte sie den fertigen Mantel wieder Zisch hin. Betrachtete den Jungen der erst so kurz bei ihr war. Er hatte es tunlichst vermieden seine Federn zu zeigen, was vielleicht vor den anderen Kindern auch besser war. Auch wenn ihm hier keine Gefahr drohte, draußen auf der Straße galten die Regeln von hier nicht und das Wissen würden die Kinder trotzdem mitnehmen.... Sie hätte gerne mehr für die Kinder getan, doch um sie alle aufzunehmen und beshcützen zu können fehlte ihr sowohl das Geld als auch die Kraft, es waren einfahc viel zu viele Waisenkinder in ganz Ilassea und die Waisenhäuser schmissen sie einfach hinaus wenn sie zu problematisch wurden.

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  • Unter der ersten Antwort konnte sich der Junge nicht viel vorstellen, aber dass er noch viel zu lernen hatte, das wusste er. Und als sie sagte, dass er sich gerade hinstellen sollte und den Kopf hochnehmen, da fühlte er sich kurz wieder ins Waisenhaus versetzt. Aber Zisch hatte die Worte nicht so tadelnd und befehlend ausgesprochen, wie die Aufseherin das immer getan hatte, als sie Besuch von sogenannten Interessenten bekommen hatten. Trotzdem gehorchte er den Worten automatisch, weil ein nichtfolgeleisten auch hier damit geendet hatte, das man eine Gedicht bekam. Nur dieses Mal blickte er nicht ganz so angstvoll drein. Und in das sonst so aufgesetzte Lächeln, welches immer gleich folgen musste, denn das nächste, was man zu hören bekommen hatte, war, dass man nicht so böse schauen sollte, mischte sich tatsächlich ein Hauch eines ehrlichen Lächelns. Das hatte allein Zischs eher erklärender Tonfall geschafft.
    „Dann will ich niet hungrig sein.“ Antwortete er darauf, dass es egal war, was er sei und sein konnte was er wollte. Hunger war nun mal das gewesen, was ihn in den letzten Wochen am meisten zugesetzt hatte, so dass kein Platz für Träume oder dergleichen gewesen war.
    Still lauschte er weiter den Geschichten über Nyx und Zisch, die sich die beiden Frauen austauschten, bis Zisch meinte, dass sie vielleicht auch noch wen anderes kennen würde, wenn Nyx nichtmehr auftauchte. „Wer?“ fragte er ohne zu überlegen. Und er machte große Augen als Zisch ihm so einfach sein versteck verriet. Das tat doch niemand, schoss es ihm durch den Kopf. Bis ihm klar wurde, dass sie ja wenn überhaupt ein ehemaliges Straßenkind war und sie sich daher sicherlich nicht so sehr sorgen musste, wer alles ihr Versteck kannte. Oder vielleicht hatte sie auch ein richtiges Zimmer?
    Er nickte zu Zisch erklärenden Worten, wo er sie finden konnte, wusste aber noch nicht, was er mit dieser Information anfangen sollte. Aber vielleicht war es gar nicht so schlecht zu wissen, wo er diese Zisch finden konnte.

  • Zisch lachte herzlich los, als habe Tohe scherzen wollen. Naja wenigstens wollte er leben und gab sich selbst nicht auf. " Gut, das war schon die richtige Antwort." Zisch warf ihre Tunika grob über eine Leine nah am Feuer und schritt kurzentschlossen zu einem Schrank mit einem Sammelsorium an Schüsseln und nahm zwei heraus als sie Tohes Frage hörte umd wen es sich handeln konnte, der ihm noch helfen wollte. " Die Alaria Priesterin, die mir und somit dir geholfen hat." Erklärte sie knapp, weil sie ihm keine falschen Hoffnungen machen wollte. Zisch stellte die zwei Schüsseln klappernd am Tisch ab und hiefte den schweren Korb auf den Tisch, auf dem ihr geflickter Mantel lag. " Danke! Ich bin nicht gut in sowas.. ich schiebe es immer solange auf...." bedankte sich die Gnomin. Zisch füllte zwei Schüsseln mit dem Dampfenden Eintopf und gab die erste Majinny und drückte die zweite Tohe in die Hand, ehe sie drei Mädchen zu sich winkte, die an die anderen Kinder austeilen sollte. " Es war eigentlich ein sehr spontaner Besuch.. aber morgen bleib ich länger und bring ein paar Überraschungen mit." grinste Zisch und schlüpfte wieder in Tunika und Mantel. " Iss auf, wir brauchen dich noch" sagte sie nachdrücklich zu MaJinny drückte sie kurz und drehte sich nocheinmal zu Tohe um. " Und nur für den Fall das du vorbeikommst... kündige dich an, und zwar deutlich!" Fixierte sie ihn und klopfte kurz auf den Schaft ihres Gewehrs und legte die Hand auf die Türklinke.

  • Ma Jinny nahm die Schüssel an und verabschiedete sich dann mit einer erneuten liebevollen Umarmung bei Zisch, die wirklich schon im Begriff war zu gehen. "Na dann schaffst du es morgen ja vielleicht bis zur Abendgeschichte zu bleiben." sagte sie fröhlich während sie sich mit zitternder Hand einen LÖffel Suppe an den Mund führte. Auch das war eine Alterserscheinung auf die sie getrost hätte verzichten können. Sie winkte Zisch noch hinterher als diese durch die Tür nach draußen verschwand dann sah sie zu tohe. "Den letzten Ratschlag solltest du beherzigen, Zisch baut sehr gerne Fallen bei ihren Verstecken ein." erklärte sie dem Jungen der etwas irritiert ob dieser Warnung drein blickte. "Ist in der heutigen Zeit wohl auch nötig." sagte sie seufzend und aß dann noch einen Löffel ehe sie sich erhob und dabei half an alle Essen auszuteilen. Ein paar der Kidner kümmerten sich auch bevor sie aßen sogar um jene die nicht selbst essen konnten, so dass Ma jinny kurz darauf sogar zu ihrer Schüssel zurückkehren konnte und langsam einen Löffel nach dem anderen zu ihrem Mund führte. Danach war wieder die Versorgung der Kidner an der Reihe. Verbandwechsel, Wundversorgungen, Kräutergabe...

    I see your monsters I see your pain
    Tell me your problems I’ll chase them away
    I’ll be your lighthouse
    I’ll make it okay
    When I see your monsters
    I’ll stand there so brave
    And chase them all away

  • Ein wenig irritiert schaute er Zisch an, hatte er was Lustiges gesagt? Aber dennoch steckte ihr Lachen ihn ein wenig an. Dann lüftete sie endlich das Geheimnis, was sie indem Kopf mitgebracht hatte und der salzige Geruch der Suppe verbreitete sich im ganzen Raum. Als sie ihm eine Schüssel Eintopf in die Hände drückte zögerte der Junge auch nicht lange und begann sie eilig zu essen. Sie hatte mittlerweile genau die richtige Temperatur, dass man nicht mehr vorsichtig sein musste, wenn man sich nicht den Mund verbrennen wollte.Die Frau, die ihn nichtmal angesehen hatte, wollte ihm helfen? Tohe schaute etwas ungläubig zu Zisch. Aber das sie eine Priesterin war, das erklärte zumindest die Ehrfurcht, die die Wachen so plötzlich überkommen hatte. Er fragte sich allerdings, warum ausgerechnet die Frau in Blau ihm helfen wollte. Ihr Blick, der geradewegs an ihm vorbei gegangen war, ging ihm einfach nicht aus dem Kopf.
    Was meinte Zisch damit, dass er sich sehr deutlich ankündigen sollte, wenn er kommen sollte? Die Frage stand ihm wohl ins Gesicht geschrieben, denn Ma Jinny erläuterte ihm warum. Und seine Augen wurden groß. Das erklärte auch, warum Zisch frei verriet, wo sie ihr Versteck hatte. Wenn da genügen Fallen waren, dann würde trotzdem keiner zu ihr durchdringen können. Vielleicht sollte er sie wirklich mal besuchen, wenn er selber ein neues Versteck gefunden hatte, denn darauf hoffen, dass es wieder Tauben gab, die ihn warnten, dass konnte er vermutlich nicht.
    Als Zisch ging schaute er ihr nur hinterher, bis die Tür wieder geschlossen war.


    Eines ging dem Rabenjungen nicht mehr aus dem Kopf.Zisch hatte genau hier nach ihm gesucht und Ma Jinny schien wirklich viele Leute und Kinder zu kennen. Heute hatten so viele Kinder vor dem Regen hier unterschupf gesucht und wie viele mochte es wohl noch da draußen geben, die heute nicht gekommen waren. Eine ganze Weile saß er grübelnd ihn einer Ecke, nestelte an seiner Tunika herum und wusste nicht so recht, ob er es wagen sollte. Es war so ein leiser Hoffnungsschimmer der in ihm aufgekeimt war und er hatte Angst vor der antwort. Schließlich stand er aber doch auf und ging zu der alten Frau: „Ma Jinny?“ setze er an, „kennst du de Rahla?“.
    Vielleicht war seine Freundin ja nicht bei dieser Familie, die sie geholt hatten, geblieben?

  • Ma Jinny schien eine Weile zu überlegen und shcüttelte dann den Kopf langsam. "Nein, mein Gedächtnis ist zwar nicht mehr das beste, aber ich glaube diesen Namen habe ich leider noch nicht gehört." sagte sie traurig, denn es schien dem Jungen wichtig zu sein. Sie war gerade dabei einige Arzneien mit dem Mörser zuzurbereiten, mischte dann ein wenig Honig dazu damit die Kinder die bitteren zerdrückten Kräuter leichter runterbekommen konnten, als sich eines der drei Mädchen umdrehte. "Ich kenne eine Rahla, ein hübsches Ding, wohnt in dem einen großen Haus, sieht aber trotzdem immer traurig aus." sagte sie frei herauß, den dunkelbraunen Lockenkopf mit den teilweise verfilzten Haaren Tohe zugewandt.

    I see your monsters I see your pain
    Tell me your problems I’ll chase them away
    I’ll be your lighthouse
    I’ll make it okay
    When I see your monsters
    I’ll stand there so brave
    And chase them all away

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