Zum lachenden Wanderer

  • Dadane kam endlich in Wiesenfeld an. Der blöde Bauernlümmel hatte sie doch tatsächlich ausgelacht, als hätte er noch nie ne Frau mit Bart gesehen. Erst als sie ihm vors Schienbein getreten hatte und mit dem Finger gedroht, hatte er sie ernst genommen. Das war das letzte sie nahm die Leute doch auch ernst und hatte ganz höflich nahc dem Weg gefragt. Vielleicht hatte er ihr ja die Zeit gesagt die man bis wiesenfeld benötigt, wenn die Beine doppelt so lang sind. Wenigstens war sie jetzt angekommen. von dieser Schänke 'Zum lachenden Wanderer' hatte sie ebenfalls auf der Reise hierher gehört. Da sollte es gutes essen und nette Leute geben sagte man. Das würde sich noch herausstellen. Dadane ging durch die Tür in den Schankraum, und ein Teil ihrer schlechten Laune verflog. Das war mal etwas, auf das man stolz sein könnte. ein wunderschön eingerichteter Raum mit viel Primborium, das den Gästen gefällt. Ob die Bedienung und das Angebot auch so gut war, würde sich jetzt herausstellen.
    "Seid gegrüßt Wirt! Ich hätte gerne etwas zutrinken für meine Kehle und ein kräftiges gtes essen für meinen Magen."
    Nachdem die Sachen bestellt waren, drehte sich Dadane um, um den Schankraum einer genaueren Untersuchung zu unterziehen, vielleicht sind ja ein paar interessante Gestallten hier...

    Häßlichkeit schändet nicht die Seele,
    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


    Es ist nicht der Tod, den wir fürchten sollten,
    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


    Willst du das Licht sehen, ertrage den Schatten,
    denn beides gehört zu Dir.

    Einmal editiert, zuletzt von Shiai ()

  • Ashaya kehrte nicht oft in Wiesenfeld ein, doch wenn sie auf der Heimreise nach Nir'alenar war, nachdem sie sich für eine Weile in die Natur zurückgezogen hatte, neigte sie durchaus dazu, dem 'Lachenden Wanderer' ab und an einen Besuch abzustatten. Dies geschah auch an diesem Abend - zwar wollte sie keineswegs die Nacht hier verbringen, doch es würde durchaus nicht schaden, die besondere Atmosphäre des Wanderers für einige Augenblicke zu genieße, bevor sie in die Stadt zurückkehrte. Schließlich war sie es gewohnt, sich durch das nächtliche Nir'alenar zu bewegen und als Malerin hatte sie genügend Freiraum, wenn es schließlich darum ging, sich von solcherlei Strapazen zu erholen.
    So betrat die Oreade aus dem Künstlerviertel den Schankraum und warf Zabaldor einen freundlichen Gruß über die Schulter zu. Ihre Beine steckten in engen Hosen und hohen Stiefeln, die sie gerne auf Reisen trug und die ihr genügend Bewegungsfreiheit ließen. Das kastanienfarbene Haar war zurückgebunden und floß über ihren Rücken, während das Rapier stets griffbereit an ihrer Seite baumelte und etwaigen Dieben und anderem Gesindel eine deutliche Warnung waren.

  • Dadane sah eine Frau den lachenden Wanderer betreten, die ganz anders wie das anwesende Publikum aussah, vielleicht würde die sie nicht anglotzen, tuscheln und für ein Weltwunder halten, nur weil sie einen gepflegten Bart trug. Sie sprang von dem Barhocker auf die Erde, da dieser zu groß war, damit sie mit den Füßen auf den Boden kam. Das hatte ihr übrigens auch dummes, anzügliches Gelächter eingebracht, als sie sich auf den Hocker gehievt hatte. Sie nahm ihr Getränk von der Theke und ging auf den Neuankömmling zu.


    "N'abend, darf ich euch auf'n Krug Eines Getränkes eurer Wahl einladen? Ich bin Dadane und würde eure Gesellschaft unter diesen ganzen Rüpeln sehr zu schätzen wissen."


    Dadane hielt Ashaya ihre Hand zum Gruß hin, und zeigte mit ihrem Krug auf einen freien Tisch in der Nähe des Feuers. Die Übrige Belegschaft bestand zu diesem Zeitpunkt aus Bauern, die nach getaner Arbeit von den Feldern nochmal auf ein Getränk in die Taverne gingen. Was sollte sie von denen auch anders verlangen als sie komisch anzusehen.

    Häßlichkeit schändet nicht die Seele,
    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


    Es ist nicht der Tod, den wir fürchten sollten,
    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


    Willst du das Licht sehen, ertrage den Schatten,
    denn beides gehört zu Dir.

  • Es dauerte einen Augenblick, bis Ashaya, die sich zunächst verwirrt umgesehen hatte, die Zwergin erblickte, die dort vor ihr stand und ihr die Hand zum Gruß reichen wollte. Eine ihrer zarten Brauen wanderte amüsiert in die Höhe und der frische Duft nach Erdbeeren breitete sich von der Nymphe ausgehend im Raum aus. Dann ergriff sie die Hand der Zwergin mit einem erstaunlich festen Druck für ein solch zartes Wesen und lächelte der Zwergin dann aufmunternd zu.


    "Seid mir gegrüßt, Dadane. Man nennt mich Ashaya... und ich denke, ich habe nichts gegen ein wenig Gesellschaft einzuwenden, bevor ich nach Hause reite."


    Wenn Ashaya über den Bart der Zwergin erstaunt war, so ließ sie es sich nicht anmerken, sondern überging diese unübersehbare Tatsache geflissentlich. Schließlich bekam man in Nir'alenar noch weit seltsameres zu Gesicht, insbesondere, wenn man im Künstlerviertel lebte.

  • "Oh, sehr schön. Dann kommt mal mit. Ich hab da mein Getränk schon abgestellt, es war mir nämlich zu doof, mich von den blödeln hier auslachen zu lassen."
    Dadane ging vor und zeigte den Tisch, blieb aber stehen, um Ashaya die auswahl des Platzes zu überlassen.
    "Bitteschön, ich stehe gerade soll ich was bestellen. Und wenn wir versorgt sind, würde es euch was ausmachen mir etwas über Nir'alenar zu erzählen?"

    Häßlichkeit schändet nicht die Seele,
    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


    Es ist nicht der Tod, den wir fürchten sollten,
    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


    Willst du das Licht sehen, ertrage den Schatten,
    denn beides gehört zu Dir.

  • "Über Nir'alenar? Ihr seid also auf der Reise in die Stadt? Oh, ich denke, ich kann euch da weiterhelfen, wenn ihr mir sagt was ihr wissen möchtet. Oh, und ein feiner Rotwein aus Shay'vinyar wäre ganz wundervoll."


    Mit diesen Worten und einem Lächeln zeigte die duftende Nymphe auf einen freien Tisch und bewegte sich dann in diese Richtung, um Platz zu nehmen. Dabei schweiften ihr Blick für einen Moment über die neusten Kuriositäten im lachenden Wanderer und zauberten ein Glitzern in ihre dunklen Augen.

  • Dadane ging zum Wirt und bestellte das gewünschte Getränk, sich noch ein Starkbier dazu, und begab sich mit beidem wieder in Richtung des Tisches. Sie setzte sich Ashaya gegenüber und sah sie auffordernd an.
    "Entschuldigt, wenn ich ungeduldig wirke, doch bin ich weit gereist und noch nie in Nir'alenar gewesen. Was könnt ihr mir darüber erzählen? Gibt es dort viele Zwerge? Nein, besser noch, gibt es dort viele verschiedene Rassen? Verstehen sie sich untereinander? Wie ist die Stimmung allgemein, stimmt es, dass man in den Kristallturm hineinsehen kann und alles sieht. Ist Eleria Anuriel wirklich eine Hlabgöttin und so schön, wie man sich erzählt? Oh, ich überschwemme euch mit fragen. Nehmt euch Zeit." Ungeduldig spielte Dadane mit ihrem Getränk.

    Häßlichkeit schändet nicht die Seele,
    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


    Es ist nicht der Tod, den wir fürchten sollten,
    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


    Willst du das Licht sehen, ertrage den Schatten,
    denn beides gehört zu Dir.

  • Ashaya konnte nicht anders, sie lachte vergnügt auf, während die Zwergin sie mit Fragen überschwemmte und auf jede davon noch eine weitere folgte. Sie nippte an ihrem Getränk und schien für einen Moment ihre Gedanken zu sammeln und die Fragen auseinander zu sortieren, bevor sie sich schließlich daran machte, ihre Antworten zu formulieren.


    "Nicht so schnell, meine kleine Freundin - eine nach der anderen. Oh ja, Eleria Anuriel ist die Tochter der großen Eriadne und sicherlich so schön und erhaben, wie ihr es bereits vernommen habt. Und sie lebt in ihrem kristallenen Turm, jederzeit den Blicken der Bevölkerung ausgesetzt, während auch sie alles zu sehen vermag.


    Ich bin mir sehr sicher, daß euch Nir'alenar gefallen wird und die Geschichten waren sicherlich nicht übertrieben. Doch sagt mir, woher stammt ihr?"


    Während sie sprach, mischte sich der zarte Duft nach Orchideen in die Luft und überdeckte die anderen Gerüche in diesem Raum zumindest in der Nähe des Tisches.

  • "Oh, ich? Das ist schnell erzählt, ich komme aus Alizâr, genauer gesagt von einer kleinen ansiedlung Zwerge in den Wolkenspitzen, im westlichen Teil, wo es nicht mehr weit bis zur Grenze nach Valandor ist. Mehr ist über mich auch nicht zu sagen. Doch, was tut ihr in Nir'alenar. Ich meine, seid ihr Zaubersängerin, oder Magierin? Vielleicht seid ihr ja auch adelig!"
    Aufgeregt leuchteten die Augen der Zwergin wieder. Dadane wußte zwar, dass es kaum möglich war soviel Glück zu haben, direkt jemanden des Standes zu treffen, den sie bewunderte, doch man konnte ja mal fragen.
    "Wie ist das Leben in Nir'alenar? Meint ihr man könnte Eleria mal sprechen? Oh, ich fange schon wieder an...", schalt sie sich. Ihr Getränk hatte sie noch nicht einmal angerührt vor aufregung.

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  • "Oh, oh nein - da muss ich euch leider enttäuschen. Ich befürchte, daß ich nicht viel mehr als eine einfache Malerin bin, die im Künstlerviertel lebt."


    Ashaya lächelte beinahe entschuldigend - sicherlich war sie keine gewöhnliche Person, doch es wäre ein wenig unpassend gewesen, einer fremden Zwergin ihre wahre Identität auf die Nase zu binden. Zudem hatte sie recht selten den Wunsch, mit ihren Geheimnissen hausieren zu gehen.


    "Aber ob euch die Erzmagierin empfängt, kann ich euch nicht verraten. Man sagt jedoch, daß sie ein freundliches Wesen besäße - und ihr werdet sie sicher einmal mit eigenen Augen sehen."


    Der Name Eleria Anuriel verursachte Ashaya nicht selten ein unangenehmes Gefühl. Sagte man schließlich nicht, daß die Erzmagierin alles sehen könne? Dies war keine angenehme Vorstellung für die Nymphe mit der ungewöhnlichen Freizeitbeschäftigung.


    "Aber ich bin sicher, daß ihr Nir'alenar sehr mögen werdet. Es bietet jeden Tag Abwechslung und sehr viel zu sehen."

  • "Hmpf!"
    entfuhr es Dadane. erst danach merkte sie, dass sie es nicht nur gedacht, sondern auch getan hatte.
    "Ähm, ich muß mich entschuldigen, dieses stöhnen galt nicht euch. Wie konnte ich auch erwarten, direkt beim ersten wesen alles dass zu bekommen, was ich mir gewünscht hatte. Es galt also eher mir, und meiner Leichtsinnigkeit."
    Dann sah sie Ashaya aus dem Augenwinkel heraus berechnend an.
    "Ihr seid Malerin sagtet ihr? Maler und Künstler haben doch ein gutes Auge für Schönheit und Eleganz. Meint ihr mit meiner Kunst könnte man in Nir'alenar die ein oder andere Muschel verdienen?"
    Bei diesen Worten zog sie ein Etui aus ihrem Rucksack, das, vollständig aus Metall, kaum mehr als ein paar Gramm wog. Die Metalle die verwendet wurden, konnte man als Eisen, Silber, Gold und Kupfer identifizieren. Die Intarsien die eingelegt waren waren so genau, dass man mit einem Fokussierglas noch mehr einzelheiten hätte erkennen können und die Szene die sich darauf Abspielte drehte sich um einen Zwerg, der gegen eine armee zu bestehen schien. Platz war in dem Schmuckkästchen nicht viel, vielleicht ein Geschmeide und zwei Ringe, doch das Schloss war ebenfalls ein kleines Kunstwerk für sich.
    "Das ist mein Meisterstück, es hat mich viel Zeit gekostet. Ich könnte es wieder tun, doch das würde dementsprechend kosten."
    Dadane holte einen feinen Schlüssel heraus, dessen Bart einschnitte von Millimetergröße hatte und zeigte Ashaya wie leichtgängig das Schloss war.

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    Einmal editiert, zuletzt von Dadane Thorgrimskind ()

  • Ashaya zog eine Augenbraue empor und sah die Zwergin dann mit einem seltsamen Blick an, der schwer zu deuten war. Hatte etwas amüsiertes darin gelegen? Oder doch etwas ganz anderes? Ein schiefes Lächeln verzog die vollen Lippen der Nymphe.


    "Ihr findet den Adel erstrebenswert, Dadane?"


    Die Frage klang nicht ungläubig, sie war in einem normalen, freundlichen Tonfall formuliert. Wenn die Zwergin der Ansicht war, daß der Adel von Nir'alenar eine besonders sehenswerte Attraktion war, würde die Enttäuschung sicherlich nicht lange ausbleiben.
    Allerdings war dies am Ende ihre Sache und Ashaya würde sich sicherlich nicht einmischen - jeder musste aus seinen eigenen Fehlern und Erlebnissen lernen.
    Stattdessen widmete sich die Nymphe dem Etui und ein leises Pfeifen entwich ihren Lippen, als sie es genauer untersuchte und ein Nicken folgte.


    "Nicht schlecht - damit könntet ihr euch sicherlich ein gutes Einkommen verdienen. Solcherlei kleine Wunder sind immer sehr gefragt."

  • "Adel? Erstrebenswert? Ich adelig? Ihr sp....ich meine...Wie kommt ihr auf diesen Gedanken!"
    'Mist Dadane, du bist nicht zuhause, wo jeder dein Mundwerk kennt. Du solltest vielleicht besser die Klappe halten oder erst denken und dann sprechen.'
    "Wenn der Adel mir meinen Preis bezahlt fr das was ich ihm liefere und für dass ich geschwitzt habe, was unweigerlich passieren wird, weil man schwitzt, wenn man schmiedet, so soll es mir recht sein. Ich selbst möcht mit den Lackaff...*räusper*...Leuten nichts zu schaffen haben, bevor sie nicht bewiesen haben, das etwas vertrauenswürdiges in ihnen steckt."
    Ein Nicken quittierte Dadanes einwand und sie verschränkte die Arme vor der vollen Brust. Dadane beobachtete ashaya, was hatte sie mit der Frage bezweckt...?

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    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


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    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


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  • "Ihr selbst habt diesen Gedanken ausgesprochen, Dadane, wenn auch nicht in dieser Deutlichkeit - denn wenn ihr entweder einen Magier und einen Adeligen zu sehen wünscht und ich dies nicht bin, dann klingt das so, als sei es für euch erstrebenswert."


    Ashaya lächelte und gab der Zwergin dann das Etui wieder zurück, bevor sie sich auf ihrem Stuhl zurück lehnte und an ihrem Glas nippte. Mit einem leisen Klacken setzte sie es auf den Tisch zurück.


    "Aber ich bin nicht hier, um über den Adel zu diskutieren. Ihr werdet ihn früh genug kennen lernen und euch dann ein Bild davon machen können, ob er eure Achtung oder eure Abneigung verdient. Man sollte niemals andere in Schubladen stecken - so mag ein Adeliger genauso gut oder schlecht sein wie der niederste Bettler."

  • In diesem Moment öffnete sich die Tür und es trat ein in der Stadt Nir'alenar recht bekannter Mann in den lachenden Wanderer ein. Seine Familie und auch er selber, waren bekannt für ihr Geschick im Handel. Seit vielen hunderten von Jahren gehörten sie zum Stand des Adels aber im Gegensatz zu vielen anderen, wußten sie, woher sie kamen und was sie waren. Außerdem war dieser Mann nicht für das geschäftliche Geschick seiner Familie bekannt. Nein, dieser Mann galt als bester Meister der Klingenkunft der ganzen Insel, wobei er dies selber nicht sagte. Zuviele Duelle hatten einfach diesen Ruf begründet. Arvanor Shet A'kil war wahrlich kein Unbekannter auf der Insel.
    Er war eigentlich nur auf der Durchreise gewesen, hatte den Ritt mit seinem neuen Pferd genossen und irgendwann Hunger bekommen. Da war ihm dieses Gasthaus gerade recht gekommen. In Wiesenfeld hatte sein Vater einige befreundete Bauern aber die wollte Arvanor nun wirklich nicht belästigen. Er wollte einfach Ruhe haben. Er musterte die Anwesenden kurz, nickte ihnen freundlich zu und setzte sich an einen freien Platz. Als er die offensichtlich äußerst attraktive Nymphe auffiel, meinte er einen Moment, sie von Irgendwo her zu kennen. Aber er verwarf den Gedanken.


    "Wirt, bringt mir ein wenig Essen und Trinken, ich könnte eine Stärkung vertragen."


    Er lächelte den Angesprochenen freundlich an und wartete auf seine Bestellung.

  • Ashayas Gesicht verlor innerhalb von wenigen Augenblicken alle Farbe. Von allen Nir'alenarern war Arvanor Shet A'kil mit Sicherheit der letzte, den sie in diesem Aufzug antreffen wollte. Er musste innerhalb von wenigen Augenblicken Parallelen ziehen, sobald seine Augen länger als nur einen kurzen Moment auf sie fielen. Hastig griff die Nymphe nach ihrem Weinglas und nahm einen tiefen Zug daraus, während sich der starke Duft nach Apfelblüten im lachenden Wanderer ausbreitete, der langsam in Lavendel mündete.
    Ashayas Gedanken rasten unermüdlichen durch die verschiedensten Szenarien und sie zwang sich förmlich dazu, die Augen von Arvanor zu nehmen. Nein, es war unmöglich den lachenden Wanderer jetzt einfach überstürzt zu verlassen und schlimmer noch - es würde sofort Aufmerksamkeit auf sie ziehen. So zwang Ashaya also ihren Blick wieder zu der Zwergenfrau zurück und hoffte inständig, daß ihre Reaktion nicht zu deutlich gewesen war. Die Nymphe hatte es niemals gelernt, ihre Gefühle zu verschließen und so standen sie ihr oft genug ins Gesicht geschrieben.

  • Arvanor saß geduldig an seinem Platz und wartete auf seine Bestellung. Gemütlich war es hier und er mußte feststellen, dass sich hier Nichts verändert hatte. Vielleicht sollte er mal wieder öfter privat die Stadt verlassen.
    Apfelblütenduft mit einer Note Lavendel. Er lächelte. Der Duft gefiel ihm und er vermutete, dass er von dieser hinreissenden Nymphe stammte. Er wußte nur aus den Büchern, dass Nymphen mi Hilfe bestimmter Düfte, eine Form der Kommunikation betrieben, die ihre Gefühlswelt verriet. Aber welcher Duft für welche Stimmung stand, konnte Arvanor nicht wissen. Außerdem sollte das bei jeder Nymphe unterschiedlich sein.
    Der Klingentänzer musterte die junge Frau unauffällig. Sie war sehr attraktiv und die zweckmäßie Kleidung stand ihr hervorragend. Fast ebenso gut wie sie dieser süßen Einbrecherin gestanden hätte. Irgendwas kam ihm an diesem äußerst verführerischen Prachtexemplar von weiblichen Wesen bekannt vor aber was nur?

  • "Also, das ich gesagt habe, ich würde gerne so einen adeligen sehen, meinte ich damit so einen Pfauen, dessen Augen ihm zu wichtig sind, als dass er sie auf das 'niedere' Volk werfen würde. Um es mit euren Worten zu sagen, einen der meine Abneigung verdient. Wenn ich natürlich einen des anderen Kalibers treffen sollte, bin ich mir nie zu schade, meine Meinung zu ändern, denn meine Schubladen sind niemals verschlossen."
    Diese Aussage quitierte sie mit einem lächeln. Dadane sah zur Tür, wo der recht ansehnliche Mensch die Taverne betrat. Er strahlte etwas aus, als wäre er immer Herr der Lage, deshalb blieb Dadanes Blick einen Moment länger an ihm heften. Dann sah sie wieder Ashaya an.
    "Ich kenne euch kaum und erzähle euch sehr viel über mich, ich weiß nicht, ob das in der Stadt von Vorteil oder Nachteil sein wird..."
    Sie griff nach dem Krug auf dem Tisch und streifte Ashayas Hand dabei zufällig, die an ihrem Weinglas lag. Vor Schreck zog Dadane ihre Hand zurück und stieß ihren Krug um und sich selbst das Bier über die Hose. Sie stand schnell auf, wobei der Stuhl nach hinten rückte und umfiel. Mit großen erschrockenen Augen sah sie die Nymphe an, stammelte:
    "Entschuldigt! Tut mir leid, ich...Tollpatsch. Ich werde einen Lappen besorgen, seid ihr nass geworden?....Habe ich euch schmutzig gemacht...ich...Ich hole einen Lappen..."
    Und unter mehreren 'Verdammt', 'Idiot' und 'Tollpatsch' lief sie mittriefend nasser Hose zum Wirt um sich von ihm etwas zum aufwischen geben zu lassen.

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  • Gerade noch öffneten sich die Lippen der Nymphe, um Dadane eine Antwort zu geben, da machte sich auch schon der Bierkrug selbstständig und das Bier trat seinen Weg über den Tisch an. Nach dem ersten Schrecken, der einen weiteren Stoß des Apfelblütenduftes nach sich zog, wuchs der Drang in Ashaya, sich einfach unter den Tisch zu werfen und danach unsichtbar im Erdboden zu versinken. Sie hatte von Erdmagiern gehört, die solcherlei vollbringen konnten - doch sie selbst besaß keinen Funken Magie, der es ihr ermöglicht hätte.
    So konnte sie also nur still da sitzen, während sich das unangenehme Gefühl verdichtete, daß der Adelige schon längst den Blick auf sie gerichtet hatte.
    Zu dumm also, daß der Boden solide war und es noch mehr Aufmerksamkeit auf sie ziehen würde, wenn sie sich nun unter den Tisch werfen würde, um dort ohne jeden Lappen das Bier aufzuwischen. So richtete die Nymphe nur ein kurzes Stoßgebet an Lilliande & Yanariel, daß die Zwergenfrau schnell wieder zurückkehren würde. Die Aufmerksamkeit des ganzen Gastraumes war ihnen nun ohnehin sicher.

  • Dadane kam mit zwei Lappen zurück, legte einen auf den Boden und den zweiten auf den Tisch,
    "es tut mir furchtbar leid! ich hoffe ihr wurdet nicht getroffen."
    Dadane sah ashaya von oben bis unten an, auf der Suche nach Bierflecken, die sie vielleicht haben könnte, dann wurde ihr bewusst was sie tat. Sie verfluchte sich innerlich, ihr Gesicht nahm eine tiefrote Färbung an. Sie hielt Ashaya den Lappen hin, stammelte:
    "Hier...ich...Boden."
    Kniete sich nieder und wischte die Pfütze auf. dann legte sie Beide Lappen, wie vom Wirt gesagt wurde in einen Eimer, der hinter dem Kamin stand und kam zurück zum Tisch, traute sich aber nicht mehr Ashaya ins Gesicht zu sehen.

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