Die Cath'shyrr war schon vor einiger Zeit in Nir'alenar angekommen. Ja, in dieser Stadt würde es ihr gefallen - so viele unterschiedliche Geschöpfe, Völker die sie noch nie gesehen hatte, obwohl sie bereits viel gereist war. Hier wird es bestimmt nicht so schnell langweilig werden, dachte die Cath'shyrr und lächelte spöttisch.
Große Städte gefielen ihr, denn dort gab es immer etwas zu entdecken und sie liebte es andere zu beobachten.
Es wurde langsam dunkel, aber das störte die Cath'shyrr nicht im Geringsten - gefiel ihr doch diese Tageszeit am besten. Noch ein wenig dunkler und Shiya war mit ihrem langen, schwarzen Umhang kaum noch zu sehen.
Ihr Weg führte sie nun in das Seeviertel. Es wirkte ein wenig verlassen und doch fühlte Shiya sich recht wohl hier. Die kleinen Fachwerkhäuser, der Hafen an dem noch ein paar Schiffe ankerten, die natürlich nicht mehr benutzt wurden. Einst muss es hier jedoch sehr schön und geschäftig gewesen sein.
Das Gasthaus "Zur schwarzen Katze" - Ein sehr schöner Name für eine Kneipe. Shiya betrachtete sie einen Augenblick und beschloss dann hineinzugehen. Bevor sie eintrat, zog sie noch ihre Kapuze ein wenig tiefer ins Gesicht. Sie wollte nicht gleich zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Die Luft in "Der Schwarzen Katze" war stickig, doch nicht unangenehm. Shiya sah sich genauer um. Tische, Stühle, alles robuste Möbel aus Holz. Hier und da saßen ein paar dunkle Gestalten. Einige alleine, andere unterhielten sich leise - sehr leise, denn trotz ihrer gute Ohren vermochte Shiya nicht zu verstehen, was sie flüsterten. Wieder andere redeten bereits sehr laut. Sie hatten wohl schon zu tief ins Glas geschaut.
Shiya ging auf den Tresen zu. Dahinter entdeckte sie eine Frau, die ganz in schwarz gekleidet war. Schwarzes Leder, passend zu ihren schwarzen Haaren. Das gefiel Shiya. Sie bestellte Wein und setzte sich dann an einen Tisch in einer Ecke. Nachdem sie ihre Kapuze zurückgeschlagen hatte, spürte sie kurze Zeit die Blicke der anderen. Ihre langen, roten Haare mit den goldenen Strähnen und dem silbernen Schmuck zogen ihre Blicke auf sie. Doch Shiya war das egal. Es freute sie sogar ein wenig. Doch schon bald kümmerte sich niemand mehr um sie.
Gedankenverloren trank Shiya ihren Wein und beobachtete ein wenig ihre Umgebung. Ja, vielleicht wird es hier noch interessant.