Das Geschäft der jungen Parfumeurin befindet sich in einem Gebäude von schlichter Schönheit, ein Stück weit vom Marktplatz entfernt. Über der schmalen Glastür, welche die meiste Zeit des Tages und oft auch nachts offen zu finden ist, steht in goldenen, kunstvoll geschwungenen Buchstaben Parfumerie Norelia geschrieben.
Sobald man den breiten, sonnendurchfluteten Raum betritt, wird man von einer Wolke exotischer Gerüche umhüllt, deren Vielfalt fast jeden ihrer Kunden einen Moment inne halten und die Augen schließen lässt, um den betörenden Duft zu genießen. Nicht einmal der seichte Luftzug, der ständig durch den Eingang hereinweht und mit zart schimmernden Tüchern spielt, welche die Fenster verhängen, vermag ihn zu vertreiben.
In Kristallfläschchen sind Chavariyas Kreationen auf schmiedeeisernen Regalen verteilt, die sich bis an die Decke erstrecken. Die Wendeltreppe, welche hinauf in die Wohnung der Frau führt, befindet sich in einer Ecke auf der linken Seite und wird von einer bunt gemusterten Trennwand verborgen.
Neben einer mit Wasser gefüllten Karaffe und einer kleinen Auswahl an zweitklassigem Schmuck, steht auf einem wuchtigen Holztisch ein kleines Kästchen in dem sie ihre Einnahmen aufbewahrt.
Die Frau selbst befindet sich meist in einem Nebenraum, wo die hergestellten Blüten- und Kräuterextrakte in bauchigen Gefäßen gelagert sind. Doch sobald ein Kunde in ihre Welt der Düfte eintritt, öffnet sich die stets gut verschlossene Tür zu diesem Arbeitszimmer und Chavariya begrüßt ihn mit freundlichem Lächeln. Auch wenn er sich nicht einmal durch das geringste Geräusch bemerkbar gemacht hat.