Es fühlte sich seltsam für Fanir an, ihr so nah zu sein. Als sie sich die Haare aus dem Gesicht strich, hatte es nicht den Anschein, als hätte die Vasilar etwas an ihrem Äußeren ändern wollen, es schien eher wie eine Art Reflex zu sein, als müsste sie es tun. Vieleicht um normal zu wirken, sinnierte Fanir. Denn so wirkte sie wirklich nicht. Sie wirkte unbewegt, nicht direkt unnatürlich, aber so, als würde sie nichts erwarten, dennoch auch so, dass sie nichts übberraschen würde. Fanir fand das interessant, es war nichts, was sie sich selbst wünschte, aber spannend anzusehen.
Die Worte der Vasilar waren unbestimmt, genau das machte sie gefährlich, jeder konnte sie deuten, genau so, wie er oder sie es wollte. Fanir beschloss, später darüber nachzudenken, wenn sie wieder draußen war.
Fanir fand den Beutel sehr hübsch, den die Vasilar zwischen sie stellte, aber gleichzeitig schalt sie sich, nicht so töricht zu sein und mehr auf ihre Umgebung zu achten. Sie beobachtete ihr Gegenüber. Ihr scheinbar ausdrucksloses Gesicht. Dann sah sie auf die Hand, die sie ihr anbot. Kurz ballte sie ihre eigene zur Faust, dann legte sie sie in die kühle Hand.
Mit geschlossenen Augen fasste sie in den Beutel. Glatte Steine lagen darin. Welche sollte sie nehmen? Hatte es überhaupt eine Bedeutung, konnte sie jetzt noch ihre Zukunft ändern, war dies möglich? Sie atmete durch, und zog fünf Steine hinaus, einen nach dem anderen. Sie lies ihre Augen geschlossen, auch wenn sie die gestellte Aufgabe erfüllt hatte.