Bäckerei "Am Schlund"

  • In der Nähe des großen Marktes und umgeben von einem wunderschönen Korallengarten, steht die Bäckerei "Am Schlund". Sie ist einer der ältesten, mittelständischen Handelsbetriebe in Elue'Adar und kann dementsprechend eine große Stammkundschaft aufweisen.
    Bei den Köstlichkeiten, die Niniue hier anbietet, mag das aber auch kein Wunder sein.


    Niniue ist die Bäckerin im Hause. Einst hatte ihr Urururgroßvater die kleine Backstube eröffnet und über die Jahre ging der Besitz an seine Kinder und Enkel über und mit ihm all das Wissen um die kleinen und großen Backwaren, die hier verkauft werden. Niniue selbst ist eine Meereselfe, mit dunkelblauem Haar, dass jedoch bereits von einigen gräulichen Strähnen geziert wird. Sie ist nicht ganz so schlank wie die meisten ihrer Artgenossen, doch macht sie diesen "Makel" mit ihrer Freundlichkeit wett, die einen jeden sofort in ihren Bann schlägt. Nur auf eine Sache darf man die Meereselfe nicht ansprechen -> Kinder. Niniue liebt Kinder und doch hat es ihr die Natur bisher nicht ermöglicht, selbst Mutter zu werden.


    Ihre Muttergefühle lebt sie stattdessen an Mar aus. Einem noch sehr jungen Triton, der ihr beim Verkauf der Backwaren hilft und der oftmals lieber mit der Kundschaft flirtet, als ihr in der Backstube zu helfen.


    Natürlich sehen die Backwaren in einer Bäckerei unter dem Meeresspiegel anders aus, als jene in den Backstuben auf dem Trockenen. So besitzt Niniue zwei unterschiedliche Öfen - einmal den üblichen Warmwasser-Ofen, der viele Zutaten auf sternenmeertypische Art "kocht" und einen sogenannten "Trockenofen", aus dem sich das Wasser komplett rauspumpen läßt und mit dem es möglich ist, besonders knuspriges Gebäck herzustellen.


    Die Spezialitäten der Backstube sind Algenbrote, die aus in Algen eingeschlagenen und im Warmwasser-Ofen gebackenen Teigen bestehen, "Muschelknacker", die durch ein besonderes Garverfahren in Muschelschalen gebacken werden und einen besonders saftigen Kern aus Marmelade von der Seebeere beinhalten, sowie "Liebesstängli". Liebesstängli werden im Trockenofen gebacken, mit einer Cremeschicht umgegen und dann mit knackiger Schokolade umhüllt, so das der feine Teig im Inneren des Stänglis erst beim Reinbeissen aufweicht und einen besonders zarten Geschmack auf den Zungen der Meeresbewohner hinterläßt - und auch die ersten "Trockenen" scheinen die Liebesstängli mitlerweile für sich zu entdecken, so das Niniue einige wenige Backwaren von einem Händler auch auf dem Markt im "Wales Schlund" vertreiben läßt.


    Sie selbst ist jedoch nur in ihrer Backstube anzutreffen, die sehr heimelig eingerichtet ist. Korallen und Muschelschalen wurden dekorativ an die Wände gehängt und unterschreichen den urigen Charme des Ladens genauso wie die kleine silberne Glocke, die jeden neuen Kunden ankündigt und aus einem Schiffsunglück vor langer langer Zeit zu stammen scheint.

  • Moro betrat die Bäckerei und lächelte beim Bimmeln der Glocke. Es verstärkte seinen Eindruck, dass diese Siedlung perfekt war. Nicht nur, dass sie ihm und Kea einiges erleichtern würde, sondern sie war auch einfach hübsch und sicherlich gab es hier ebenso Arbeit für ihn wie in Kina'mallai und wenn nicht würde er öfter dort hinschwimmen.
    Er sah sich in der Backstube um. Sie war hübsch derkoriert, wie er bemerkte. Entschlossen trat er auf die Theke zu.
    "Guten Tag."

  • Zwar würde sie es sich niemals eingestehen, doch das Leben auf dem Land wirkte in seiner Hektik einschüchternd auf Amaray und führte schließlich dazu, daß es ihr unmöglich war während der Zeit ihres Aufenthaltes in der Stadt zu verbleiben. So hatte sie also mit Erleichterung die Siedlung Elue'Adar gefunden, in deren "Schlund" man leicht eine Unterkunft zu finden vermochte, die auch für Amarays kleine Vermögensverhältnisse passend war.


    Wenn ihre Aufgabe sie nicht nach Nir'alenar führte, erkundete sie also die Siedlung. Eine Siedlung, in der man sie nicht kannte und in der man ihr offen begegnete - eine Erfahrung, die für Amaray beinahe so fremd war wie das Leben unter der Kuppel. Recht schnell war sie dabei auf Niniues Bäckerei gestoßen und sie hatte sie schon einige Male aufgesucht, um sich die ein oder andere Köstlichkeit zu gönnen.


    Und so zog ein hungriger Magen sie auch an diesem Tage wieder in den Korallengarten, der die Bäckerei umgab. Mit einem Lächeln auf den Lippen nickte sie grüßend, um dann zu warten, bis sie an die Reihe kommen würde. Den anderen Kunden nahm sie dabei nur am Rande wahr, drehte er ihr doch ohnehin im Augenblick den Rücken zu.

  • Moro drehte sich nach der neuen Kundin um und nickte ihr kurz grüßend zu. Gleichzeitig begann sein Herz schneller zu schlagen. Da war sie. Er hatte sie bis jetzt nur in der Hauptstadt ein zwei mal gesehen und doch war sein Herz bereits beim ersten mal entflammt gewesen. Er hatte noch nie ein Meereselfin getroffen die so schön war und so bezaubernd wirkte. Sofort stieg Nervosität in ihm hoch.

  • "Jetzt beeil dich!"
    Wetterte Niniue Mar entgegen. Sie hatte dem jungen Triton schon beim ersten Läuten der Glocke erklärt, er solle in den Verkaufsraum schwimmen, doch Mar war wieder irgendwo anders mit beschäftigt, so dass er sie gar nicht erst gehört hatte. Als das Glöckchen dann zum zweiten Male klingelte, gab Niniue ihrem Gehilfen also mit ihrer wuchtigen Flosse einen Stoß, so dass dieser endlich aus seiner eigenen Welt herausgerissen wurde und in Niniues wütendest Gesicht sehen mußte.


    Ein verschmitztes Grinsen setzte sich auf seine Züge und nach einem leisen "Ich schwimm schon", machte Mar sich auf den Weg. Er wußte, dass Niniue es nicht böse meinte und so betrat er mit zwei festen Schwanzschlägen den Verkaufsraum.


    Mar hielt sich nicht damit auf, Moro und Amaray näher zu mustern, stattdessen sprach er den Meereselfen direkt und freundlich an.
    "Kann ich euch helfen?" Erst als er Moros scheuen Blick auf Amaray wahrnahm, schaute auch er sich die hübsche Elfe näher an und ein anerkennendes Blubbern - das auf dem Trockenem wohl einem Pfiff gleich kam - entwich dem jungen Triton.

  • Moro der erneut zu Amaray gesehen hatte, sah überrascht zu dem Triton. Ja in dieser Siedlung war wirklich jedes Meeresvolk vertreten wie ihm schien. "Ja ...ähm...könnten sie mir etwas empfehlen? Ich hätte gerne ein süßes Gebäck für eine junge Meereselfin." Fragend sah er den jungen Triton an. Er selbst war noch nicht lange genug Vater um zu wissen, was Kea gerne mochte und was nicht und hoffte so auf etwas Hilfe.

  • "Süßes Gebäck, hmm?" Mar's Blick glitt kurz rüber zu Amaray.


    "Unser Verkaufsschlager sind ja unsere "Liebesstängli". Aber ich hätte als Kind alles für "Schokoknacker" gegeben." Plauderte Mar munter drauf los.
    Während er von den Köstlichkeiten erzählte, präsentierte er sie auch sofort auf der Theke.


    Dann griff er plötzlich und unvermittelt zu einem großen Messer und grinste Moro an. "Möchtet ihr vielleicht mal beides probieren?"

  • Amaray war es nicht gewohnt, bewundernde Blicke oder amouröse Gesten auf sich zu beziehen. In ihrer Heimat, insofern sie überhaupt eine Heimat besaß, hatte niemand solcherlei für sie übrig gehabt und so überging sie das Blubbern des jungen Tritonen nun arglos, ohne seinen Grund näher zu überdenken und nahm die Verlegenheit des anderen Meereselfen kaum wahr. Innerlich wartete sie beinahe eher auf ein Anzeichen der Ablehnung und so fiel die Erwiderung seines Grußes ein wenig hölzern und unsicher aus, auch wenn sie sich um eine für sie ungewohnte Freundlichkeit bemühte. Elue'Adar war schließlich nicht Kina'mallai - doch Amaray stand noch sehr weit am Anfang dieses Lernprozesses.
    Um sich abzulenken, musterte sie schließlich aufmerksam die Waren der Bäckerei, während der andere Meereself bedient wurde.

  • Moro ließ sich die verschiedenen süßen Backwaren zeigen. Liebesstängli klang irgendwie nicht passend. Sowas war wohl eher etwas für Liebende und Ehepaare. "Ich denke, ich werde die Schokoknacker nehmen, aber wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich trotzdem vorher von ihnen gern probieren." Er lächelte dem Triton zu und fragte sich was die Meereselfin machte. Irgendwie war es ein komisches Gefühl sie hinter sich zu wissen. Auch ohne hinzuschauen, wusste er genau wie sie aussah. Seit er sie das erste mal gesehen hatte, war der Anblick ihm nicht mehr aus dem Kopf gewichen.

  • "Einmal Schokoknacker zum Probieren, kommt sofort, der Herr."
    Mar nahm sich eine große Muschel aus der Theke, öffnete ihre Schale mit gekonntem Einsatz des Messers und teilte das Gebäck dann mit einem lauten Knacken. Offensichtlich war der äußere Teig sehr knusprig, während im Inneren süße Schokolade zum Vorschein kam.


    Der junge Triton reichte Moro eine Hälfte. "Bitte sehr." Dann sah er mit einem Lächeln Amaray an und hielt ihr die andere Hälfte entgegen. "Möchtet ihr auch mal probieren?"

  • Moro nahm die Hälfte und probierte ein kleines Stück. Es schmeckte, jedoch war er selbst nicht so begeistert von süßen Dingen. Jedoch wusste er, dass es unhöflich wäre, es nun nicht aufzuessen. "Danke, es schmeckt wirklich. 5, hätte ich gerne." Sein Blick wanderte weiter zu Amaray und er merkte wie sein Herz schneller schlug. Ob sie das Angebot annehmen würde.......Was spielte das eigentlich für eine Rolle? Er war einfach zu blöd. Beinahe hätte er über sich selbst mit dem Kopf geschüttelt. Doch wie hätte das ausgesehen?

  • "Oh...."


    Amaray blickte den Tritonen ein wenig überrascht an, der ihr die Süßigkeit entgegen hielt und sie damit aus ihren Gedanken gerissen hatte. Mit einem Lächeln nahm sie das Gebäck entgegen und pflückte ein Stück davon ab, um den Teig zu probieren.


    "Vielen Dank, ich glaube ich habe bisher noch nicht davon probiert."


    Liebesstängli, ein merkwürdiger Name, wie Amaray fand und sie wunderte sich ein wenig darüber, wie das Gebäck wohl dazu gekommen sein mochte. Kurz wanderten ihre Gedanken nach Kina'mallei und ihr Blick wirkte ein wenig traurig, doch dann fing sie sich wieder und richtete ihre Aufmerksamkeit auf das Geschehen im Laden. Der andere Meereself schien merkwürdig unsicher, doch Amaray vermochte es nicht, einen Grund für seine Unruhe zu finden.

  • "Ihr habt noch nie unsere fantastischen Schokoknacker probiert? Nun, Madame, dann seit ihr wohl noch nicht sehr lange in Elue." feixte der Triton, während er Moro sein Gebäck in ein kleines, dünnes Tongefäß einpackte.


    "Seid ihr neu hier?" Fuhr er dann locker und unbekümmert fort und meinte sowohl Moro, als auch Amaray. "Ich hätte mich sonst sicherlich an euch erinnert. Wißt ihr, mein Gedächtnis ist nämlich ziemlich gut." Mar klopfte sich mit dem Finger an die Stirn.


    Er überreichte Moro das Gefäß und grinste ihn an. "Möchtet ihr sonst noch etwas?"

  • "Nein, danke." Irgendwie wirkte der Triton etwas überdreht. Zumindest zwischen durch kam dieser Eindruck bei ihm durch.
    "Recht habt ihr. Ich war noch nicht oft hier. Doch überlege ich mich hier niederzulassen." Mit meiner Tochter, hätte er beinahe gesagt. Doch hatte er sich rechtzeitig an Amaray erinnert, die er nicht durch diese Tatsache sofort abschrecken wollte. Falls es überhaupt diese Wirkung auf sie gehabt hätte.
    Moro suchte etwas Geld heraus und reichte es dem Triton. Blieb aber noch etwas, da er sich die Antwort der Meereselfin nicht entgehen lassen wollte.

  • Für einen Augenblick legte Amaray ein wenig erstaunt den Kopf schief, denn die Reaktionen des anderen Meereselfen wirkten so, als sei irgendetwas nicht in Ordnung. So erwog sie zunächst, ihn danach zu fragen, verwarf den Gedanken jedoch wieder. Möglicherweise wäre es ihm unangenehm - vielleicht hatte er gar ein Problem mit Frauen, denn das solche Dinge nicht selten waren, war sogar für Amaray mittlerweile kein Geheimnis mehr. Und so wandte sie sich lieber an den grinsenden Tritonen, um seine Frage zu beantworten.


    "Nein, ich bin tatsächlich erst vor Kurzem hier angekommen, aber ich bin nicht zum ersten Mal in dieser Bäckerei. Vielleicht habt ihr mich einfach nicht wahrgenommen."

  • Das hörte sich viel versprechend an, dachte Moro bei sich. Vielleicht würden sie sich noch öfter über den Weg laufen. Hastig überlegte er ,was er sich von Amaray zeigen lassen konnte oder sie wenigstens fragen, damit er noch etwas von ihr hatte. Doch so richtig viel ihm nichts ein. Ein Schmuckladen? Natürlich konnte man hier schnell seinen Schmuck selber machen, doch hatten Schmuckhändler besondere Fähigkeiten. Sie konnten selbst in die dünnste Muschel noch ein Bild ritzen. Das war nur eine von vielen.
    "Entschuldigt, wenn ich euch unterbreche. Ihr kennt euch hier etwas aus? Ich suche einen Schmuckladen....wisst ihr wo ich einen finde?" Er hoffte jetzt nur, dass der Tritone ihm nicht in die Quere kam.

  • "Dann waren wohl das Schicksal oder Niniue Schuld daran, dass ich euch zuvor noch nicht gesehen habe." feixte der Triton herum. "Wißt ihr, Niniue hält mich für so einen guten Bäcker, dass sie mich manchmal am Liebsten in der Backstube einsperren würde, damit ich immer weiter backe. Immer weiter, immer weiter." Mar lachte und zwinkerte Amaray zu. Tatsächlich war er eher selten in der Backstube anzutreffen. Er beherrschte zwar einige Handgriffe, aber die Arbeit mit den Kunden machte ihm einfach viel mehr Spaß.


    "Einen Schmuckladen sucht ihr?" Wandte sich Mar dann an Moro. "Nun, seit froh, dass ihr in diese Bäckerei gekommen seit. Liegt doch gleich nebenan ein sehr feiner Laden." Mar grinste frech. "Ihr braucht nur hinaus schwimmen und auf die linke Seite sehen."
    Der Triton sah Mar grinsend an. Bestimmt hätte er sich lieber die Stadt von Amaray zeigen lassen und Mar verspürte nun doch eine leichte Schadenfreude, dass er dies verhindert hatte.


    "Darf ich euch nochmal fragen, ob ihr noch etwas wünscht?" Forderte er den Meereselfen dann erneut auf.

  • Moro ärgerte sich, dass ihm nichts besseres eingefallen war. Nicht nur, dass die falsche Person geantwortet hatte, nein, der Laden war auch noch gleich nebenan. Er sah noch einmal in die Runde und überlegte, ob ihm noch etwas anderes einfiel, doch da war nichts. Als er dann noch einmal gefragt wurde, ob er noch etwas wollte, fühlte er sich richtig unwohl und auch, als ob man ihn loswerden wollte.
    "Nein. Ich danke für die Auskunft," antwortete er mit einem Lächeln, um das er sich wirklich bemühen musste. Ruhig schwamm er aus der Bäckerei, obwohl er am liebsten geflüchtet wäre. Draußen versuchte er erst einmal sein inneres zu beruhigen, denn neben etwas Scham ärgerte er sich auch noch.

  • Amaray hatte den Mund geöffnet um zu antworten, schloss ihn jedoch gleich wieder und schwieg während des Wortwechsels der beiden Männer. Es hatte ohnehin wenig gegeben, daß sie zu antworten gewusst hätte - sie war erst zu kurz in dieser Siedlung und achtete gemeinhin wenig auf Schmuck und dergleichen, da es eher Wissen war, mit dem sie sich zu schmücken pflegte.
    So blickte sie dem Meereselfen nur ein wenig verwirrt über dessen Reaktionen nach, für die sie keinen Anlass zu finden vermochte und lächelte den Tritonen kurz als Antwort auf seine Ausführungen über seine Backkünste an. Es war Amaray nicht gegeben, es wirklich zu bemerken, wenn ein männliches Wesen ihr imponieren wollte.

  • Mar grinste breit, als Mor die Bäckerei verließ und sah ihm kurz hinterher. Dann wandte er sich wieder an die hübsche Elfe vor ihm.
    "Ich glaube, den habt ihr ganz schön beeindruckt." Mars Grinsen wurde noch breiter. "Aber so einfach konnte ich es einem neuen Bürger Elues doch nicht machen, eine solch hübsche Frau kennenzulernen."


    Er gluckste und drehte sich zu seinen Backwaren um. "Was darf ich euch denn geben? Möchtet ihr auch etwas Süßes? Oder darf ich euch noch etwas zum Probieren geben?" Mar sah Amaray wieder an und zwinkerte ihr zu. Solange Niniue nicht da war, war er immer äußerst freigiebig, was das Probieren von Backwaren anging.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!