Tasse Kaffee gefällig?

  • Mein Vater hat leider weder Respekt für anderer Leute Privatsphäre noch für seine Mitmenschen. Der benimmt sich hier immer, als ob ihm alles gehört und eine Entschuldigung kommt nicht in Frage. Eher noch ein blöder Spruch, warum man sich denn so anstellt.
    Ich hab das Ganze auch nur zufällig bemerkt, weil ich die Telefone noch nicht geholt hatte (mein Schlafzimmer ist ganz oben unterm Dach und da ist dummerweise der einzige Telefonanschluss hier im Haus) und als Arvanor in seiner Mittagspause anrief, stand ich einen Moment vor dem Regal und hab bemerkt, daß da eine Lücke war. Dann bin ich auf die Suche gegangen und musste mein zerfleddertes Buch im Gästezimmer finden.


    Die Antwort wäre wohl: "Bücher sind doch zum lesen da", nur dummerweise trifft das nicht auf jede Ausgabe zu. Und wenn er sich entschließt, mein Buch nach geschlagenen 7 Jahren zu lesen, dann kann er bitte die Ausgabe nehmen, die er mit nach Wiesbaden geschleift hat und nicht meinen Erstdruck aus dem Regal holen.X(

  • wow
    wohl ein Parade Beispiel dafür, wie man es nicht tun sollte :down: Vorallem hätte er es doch auch wenigstens zurück stellen können.

  • Wow und damit kam deine Mutter klar. Meine Mutter hätte meinem Vater den Marsch geblasen und mir auch, wenn ich sowas getan hätte (habe :whistling: )

  • Ja, das wäre sonst vlt auch etwas übertriebeng ewesen, wegen unordnung ihn raus zu schmeißen. Aber müsste es dann nicht mal ebi ihm Klick gemacht haben, ich meine wenn er schon seine Frau verloren hat, dann hätte er doch mal überlegen können, was er vlt falsch gemacht hat. Oder hat er die Probleme dann nur bei ihr gesehn?
    Als Kind is sowas doof, ich weis das. zum einen ist es immer noch der Vater und ja auch irgendwie wichtig für einen, zum anderen benimmt er sich aber auch manchmal so, dass man ihn am liebsten nicht kennen wollen würde. Dann verspricht er einem Besserung und nur 1 Woche später kann er sich daran nicht mehr erinnern und alles läuft wie immer ;( Und dann is man hin und her gerissen, wg der Geschichte will man nicht mehr zu ihm halten, anderer Seits ist und bleibt es, wie gesagt, der Vater, den man ja auch irgendwo liebt. Naja bei meinem hat es sich nun von selbst erledigt.


    (Kenn ich von einer Kollegin, die es geschafft hat 7 Assistenten zu vergraulen, sieht aber immer nur bei den anderen das Problem, die waren schließlich alle inkompetent) :rolleyes:

  • Mein Vater gehört leider nicht zu den Menschen, die einen Fehler bei sich selbst suchen. Im Grunde genommen hat der nur über Jahre sein Leben nach seinen Wünschen gelebt, ob's nun anderen geschadet hat oder nicht. Und wenn es nicht ging, wurde er gemein. So lange, bis es dann doch geklappt hat, weil's keiner mehr ertragen konnte.
    Eigentlich kenn ich's von ihm nur so, daß seine Kinder eh eine Enttäuschung waren, weil sie andere Vorstellungen hatten als er (oh je, ein Kind, das nicht im Ausland studieren wollte und Disko blöd fand, ging gar nicht. Rollenspiele und sonstige Träumereien waren eh schon grenzwertig, das ist ja mit Weltfremd gleichzusetzen...) und das im Grunde alles nach seiner Pfeife tanzen durfte und ihm seine Annehmlichkeiten ermöglicht hat, er aber trotzdem das arme Opfer blieb.


    Nein, mit meinem Vater verbindet mich wenig. Er ist mein Vater. Das ist auch schon alles. Bemüht hat er sich nie, kennen tut er mich auch nicht, mich kennenzulernen hat er nie versucht. Wertvoll bin ich nur, wenn ich was mache, womit man angeben kann. Man lebt damit.

  • Na gut, die Fehler meines Vaters haben sich da ehr gegen ihn selbst gerichtet, auch wenn man ihn in diesen Situationen erstmal ertragen musste (gelegenheits Alkoholiker, der sich nur ein paar mal im Jahr betrunken hat, dann aber teilweise bis zur Endgiftung :( ). Doch immerhin waren wir sein ganzer Stolz und er wusste um seine eigenen Fehler die er getan hatte (auch wenn er sie nur ungern zugab oder überhaupt irgendwas dagegen unternahm) und hat uns steht's gepredig diese nicht selbst zu tun.
    Und "Er ist mein Vater. Das ist auch schon alles.", für mich war er auch nur mein Vater, doch wenn er da war und nüchtern, dann eben auch ein Guter. Und man hat auch bemerkt, dass er versucht hat, all seine Fahler immer wieder gut zu machen, auch wenn es ihm nur selten wirklich gelang, doch der Versuch war immer da ...und der Wille. Von daher ist das Vater-sein für mich auch sehr viel Wert.


    Ich weis net, wie ich mit so einem Vater, wie du ihn hast, reagieren würde, mit meinem und sienen Fehlern hatte ich ehr Mitleid, doch mit einem der mich nicht respektiert, ich glaub der wäre mir fast egal, auch wenn es schade drum wär. Schließlich hat jeder Mensch nur einen Vater und eine Mutter.
    Und ich hoffe, dass sich die Geschichte bei mir nicht wiederholen wird, denn Väterlicherseits, haben sich Vater, wie auch Großvater und Urgroßvater in den Tod getrunken, und jede Generation meinte, ihnen würde dies nicht passieren.

  • Das ist sehr traurig. Aber wenigstens hast Du da positive Gefühle behalten, auch wenn ich mir vorstellen kann, daß das nicht einfach war. Meine Großmutter war ihr Leben lang Alkohol- und Tablettensüchtig, jetzt hat die Demenz ihr krankes Hirn total ausgeschaltet und wir haben sie 4 Jahre lang gepflegt, bis es nicht mehr ging. Ich kann ganz gut nachvollziehen, wie das ist, wenn man solche Sachen in der Familie hat - bis auf die Tatsache, daß sie auch in ihren lichten Zeiten ein krankes, intrigantes Miststück war, das in dieser Zeit alle positiven Gefühle getötet hat (ja, die Situation war eigentlich so, daß irgendwer auf der Strecke geblieben wäre - sie oder wir und darauf hat sie es mit ihrem Psychoterror auch angelegt. Da wurde es Zeit für einen Schlussstrich.). Und ja. Sie lebt noch. Aber für mich ist sie im Grunde gestorben. Ein Mensch kann also wirklich jede Art von Liebe töten, die man ihm entgegengebracht hat. Es ist schön, daß Dein Vater es trotz allem geschafft hat, in einer positiven Erinnerung zu bleiben.


    Und mein Vater ist halt ein Blender. Zu viele Lügen, zu viele außereheliche Aktivitäten. Was da geblieben ist, ist eine Art Pflichtgefühl, wenig mehr. Für andere Menschen tut er ja gerne alles - für seine Familie hat er das nie nötig gehabt. Ich denke, da stirbt mit der Zeit auch einiges ab. Unsere Familie ist halt klein, wir sind recht allein in dieser Hinsicht. Nur deswegen gibt es wohl noch Kontakt... verdient hat er das nicht.

  • Da kann ich wirklich von Glück reden, denn egal wie viele schreckliche Momente es auch gab, es gab auch mindestens genauso viele Gute. Nur auch ich hatte in der letzten Zeit dne Kontakt schleifen lassen, bzw weniger mit ihm unternommen, weil ich die Geschehnisse nicht wiederholen wollte. Egal wie schön auch immer die gemeinsamen Männerurlaube (Nur mein Vater und ich) waren, die Erinnerungen, was auf den letzten zweien geschehen waren, reichten aus, um dass ich das Risiko nochmal mit ihm das durchzumachen, nicht eingehen wollte. Im Nachhinein habe ich mich aber immer wieder gefragt, ob es denn nicht auch hätte wie die Jahre zuvor werden können.
    Vor seinem Tod hatte ich kaum noch was mit ihm unternommen. Vlt auch deswegen weil er nun neu verheiratet war (im Nachhinein möchte man der Frau ihr Hochzeitskuchenstück noch vergiften :angry: ). Ich kann nun nix mehr ändern und fnage an mich mit den Fragen abzufinden, denn "man weis es nicht". Doch ich hatte wenigstens noch die Familie Mütterlicherseits und dort einen netten Stiefvater. Ich war und bin nicht allein und nicht auf einzelne Familienmitglieder angewiesen. Denn mit meiner Stiefmutter möchte ich lieber nix mehr zu tun haben (Die Gerichtsverhandlungen reichen mir voll und ganz). Denn auch sie tut permanent so, als wäre sie das Opfer der bösen Kinder, macht uns aber jeden Cent streitig und beruft sich auf 1 Jahr ehe und angeblichen Absprachen zwischen usnerem Vater und ihr, die aber nur sie kennt und nicht im Testament stehen. Aber gut, sie ist keine Blutsverwandte, daher ist es vlt auch leichter den Kontakt abzubrechen, aber einige Menschen, so wie anscheinend dein Vater und deine Oma (vermute mal väterlicherseits die Mutter, dies könnte dann vlt einiges erklären :gruebel: ), legen es ja gradzu darauf an, sie eben nicht zu mögen, sondern fast schon zu hassen

  • Nein, kurioserweise mütterlicherseits - aber Vater und Großmutter haben sehr ähnliche Wesenszüge. Ich will heute nicht wissen, wie mein Opa all die Jahre unter ihr gelitten haben muss. Es gibt ja schon einen Grund, warum meine Mutter mit 16 geheiratet hat, um da raus zu kommen... naja... zielsicher ins nächste Problem oder so.


    Aber ja, so Gedanken wie im Nachhinein den Hochzeitskuchen vergiften kann ich gut nachvollziehen.:D Leider gibt's viele A****löcher auf dieser Welt und anscheinend gerät man immer wieder sehr zielgerichtet an diese Sorte Mensch, die einem dann die Nerven raubt. Wobei es ja schon lächerlich ist, sich auf ein läppisches Ehejahr zu berufen...:huh:

  • so einiges an der Frau ist lächerlich, nur zählt Lächerlichkeit nicht als Begründung vor Gericht, man muss eben gegenbeweise bringen, sonst würde sie mit dem Mist sogar durchkommen. Sie macht uns sogar die Rentenversicherungen streitig, die mein Vater für mich und meine Schwester angelegt hatte, und das schlimme ist, nach dt Recht, kommt sie wahrscheinlich damit durch.


    Irgendwie schlimm, wie oft sich die Geschichte doch wiederholt, egal wie stark man versucht ihr zu entkommen. :gruebel: Ich merke es ja auch bei meiner freundin. Ich war ja der Meinung, sie sei nicht wie ihre Mutter und nicht so stressanfällig (Mutter hat seit knap 10 Jahren einen Burnout) und dann ist sie nur knapp am Stressbedingten Zusammenbruch vorbeigeschrammt. Und auch wenn sie noch so oft sagt, sie will nciht so werden wie ihre Mutter, sehe ich immer mehr Parallelen zwischen beiden. Ich helfe ihr sogut ich kann, habe sie aber auch schon vorgewarnt, wenn sie irgendwann mal so wird wie ihre Mutter (und ich meine net nur Burnout sondern auch Persönlichkeit) dann bin ich weg. Es mag brutal klingen, aber sowas tu ich mir net an, denn die Mutter reist einen herunter und ich habe keine Lust mit herunter gerissen zu werden, egal ob von ihrer Mutter oder ihr selbst, irgendwo setzt der der Selbsterhaltungstrieb ein. Und wenn ich ihr nicht mehr helfen kann, dann bin ich auch net "der Richtige für sie" und ein anderer muss dies wohl tun.


    Eigentlich komsich, wieviel verrücktes es auf der Welt gibt, da fragt man sich doch fast, ob es noch irgendwas "Normales" gibt, denn alles Normal scheint dies nur zur Fassade zu haben um uns an unsere Schwächen zu erinnern und auch ein wenig eifersüchtig zu machen.

  • Naja, ich denke, man muss selbst wissen, wie belastbar man ist...und das mit dem Selbsterhaltungstrieb ist gar nicht so krass, wie das zuerst klingt. Im ersten Moment ist das natürlich: "Hey, zur Liebe gehören auch schlechte Zeiten und man muss für den anderen da sein" aber - wenn man selbst richtig dran kaputt geht, sieht's anders aus. Ich sach mal, nach den 4 Jahren mit meiner Großmutter, seh ich das auch nicht mehr so romantisch - die hätte uns beinahe umgebracht (nein, nicht mit dem Messer - aber Terror schafft das auch) und sie hätte es gern gemacht. Da hört es irgendwann einfach auf.
    Ich bin in der Zeit um weitaus mehr Jahre gealtert als nur um 4 und die Spuren halten sich bis heute. Das ist dann einfach was, wo man sich die Frage stellen muss, ob das eigene Leben nicht mehr wert ist. So schlimm das klingen mag. Wir sind familiär leider so veranlagt, daß wir sehr viel auf uns nehmen, aber im Grunde hätte schon sehr viel früher Schluss sein müssen.

  • Ja sowas klingt immer hart für die, die es nicht durchgemacht. Aber irgendwann muss eben auch mal schluss sein. Und man kann doch nicht zu lassen, dass eine Person in ihrer blinden Zerstörungs Wut andere mit sich nimmt. Da schreit ja auch jeder auf, aber dass dieser Psychoterror meist noch schlimmer ist als der Messerstich, denn bei letzteren bekommt man wenigstens von Außenstehenden Unterstützung, merken die meisten Leute nicht. Daher, irgendwann muss Schluss sein und dann muss man eben von neuem Beginn, auch wenn dies erstmal sehr viel Kraft kostet, doch am Ende ist es der bessere Weg.
    Aber du hast recht, der Mensch geht bei seiner eigenen Familie erstaunlich weit mit. Im Nachhinein auch immer irgendwie erstaunlich, wie belastbar jeder doch ist, wenn er solches auf sich nimmt. Der Mensch sit und bleibt eben das komischste aller Tiere ;)

  • Psychoterror nimmt eh keiner ernst - im Gegenteil... der Spruch: "Die arme, alte Frau kann doch gar nix machen", der ist für mich heute auch eher ein rotes Tuch. Die Leute denken immer, daß sie alles wissen und den totalen Durchblick haben.
    Und die Unterstützung von außen... tjaaa...
    Man muss sich mal vorstellen, wie das kommt, wenn so eine arme, alte Frau ins Dorf rennt und bei Bekannten um Essen bettelt und mit einer Tüte Brot heimkommt, weil sie ja angeblich nichts bekommt (wie die dann irgendwann die Ausmaße von einem Wal angenommen haben kann... naja, das fragt sich ja keiner). Oder die Vorhänge weit zurückzieht und sich mit gesenktem Kopf schniefend aufs Bett setzt, um gesehen zu werden, an Fenster und Türen klopft und schreit, wenn man aus dem Haus geht, um darzustellen, daß sie eingesperrt wird (aber wie ging dann das Fenster auf? Und wie konnte sie da auf der Toilette sein?) oder rausrennt, sobald jemand kommt und die Mitleidschiene auspackt und jedem erzählt, wie schlecht sie behandelt wird (naja, dumm, daß sie damals z.B. bei Arvanor auf Granit gebissen hat, als sie den mitten auf dem Flur angefallen hat und ihre Show angefangen hat)... dann ist man auf einmal selbst der Böse und weiß gar nix davon.:rolleyes:


    Aber gut, das waren noch die harmlosen Sachen - aber was die Außenwelt dann denkt, ist ja auch klar. Von den Reaktionen der Nachbarn mal ganz zu schweigen, die dann nachts auf dem Grundstück rumgestiefelt sind oder draußen die Nebengebäude durchwühlt haben. Von Klingel abreißen und Mülltonne durchwühlen sag ich mal gar nix.


    Von daher... ja, ich unterschreibe. Wuff.;)

  • Wow :oh: das Meschen zu sowas fähig sind. Wie hat sie nur bis dahin gelebt und ist soweit gekommen fragt man sich da

  • Guten Abend...oder so? :hug:

    '...by the pricking of my thumbs, something wicked this way comes...'
    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
    "Life is Honour. It Ends when Honour Ends"
    Akinwande Oluwole Soyinka, Death and the King's Horseman
    Initiative für mehr :hug:

  • willkommen in der Runde Sicil, es geht grad um die verrückteste Idee der Natur, den Menschen ;)

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