Der Marktplatz

  • "Fliederne Unterhosen präsentieren? Ich habe keine, du etwa?" fragte Lirii etwas verwundert, da sie erst später dazugekommen war und Lysias Schabernack verpasst hatte. "Aber das mit den weinenden Ratten klingt interessant. Das habe ich noch nie gesehen."
    Da momentan kein Hüpfen angesagt war ließ die kleine Fee* sich auf Lysias Schulter nieder und setzte sich hin und beobachtete interessiert die beiden anderen anwesenden.


    (* Ja, ich weiß, Elementargeist. Aber daran muss ich mich erst noch gewöhnen. ;) )

  • Die Tänzerin stellte sich ahnungslos, trotzdem war er nicht überzeugt, dass die Frau nur ihre Tänze verkaufte und nicht noch eine Zugabe. Natürlich nur, wenn die Bezahlung stimmte. Aber das kümmerte Herrnv on Muesig nicht. Das war ihre eigene Sache.
    Wozu man einen Beschützer braucht…“ er lächelte - ein wissendes Lächeln. „Du weißt aber schon, dass auf eigene Rechnung anzuschaffen, risikobehaftet ist, Kleine?


    Überheblich und anmaßend, wie der Kleinadelige nun mal war, wartete er erst gar nicht die Reaktion ab und stelle an alle die Frage: „Ich habe da etwas ganz, ganz Sonderbares, vielleicht auch von Wert“ und wedelte mit ein paar Rollen herum, die irgendwie auch miteinander verbunden waren. „Traktate, Lieder, Moritaten, Gedichte, Posie“ das letzte Wort sollte wohl Poesie heißen, aber Herr von Muesig hatte es damit nicht so.
    Der Author soll ein gewisser S….x sein“ die Zeichen dazwischen waren nicht mehr identifizierbar. Herr von Muesig las in einer der Rollen…sprach zuerst gar nicht und prustete dann los: „Wisst Ihr was da steht?“ statt einer Antwort löste er wieder einen Lachanfall aus. Als er sich wieder etwas unter Kontrolle hatte, rückte er mit dem Inhalt heraus´: „Mein allerliebstes Schweisströpfelchen glänzt auf meinem Köpfelchen….“ weiter kam er nicht. Minutenlang.


    Auch wenn ich nicht viel Hoffnung habe – es soll da eine Verleiherin geben. Die ist neu und der kann man vielleicht solch hanebücherne Posie ver…antragen. Weis jemand von Euch“ er wandte sich neben der Tänzerin auch an das Elfenkind, das drauf und dran war wieder einen Blödsinn im Schilde zu führen. „…wo diese Silly logiert?“ der Name war auch falsch. Er meinte wohl Tilly.


    Er besah sich den Schmetterling, der auf der jungen Elfin saß…das brachte ihn wohl auf eine Idee: „Wartet, eines habe ich noch:


    Ein Falter saß im Schweinedung
    eine Elfe schön und dazu jung
    klatschte mitten in die Schei…
    Da war der Falter nicht mehr weiß.


    Der Typ war vielleicht ein komischer, total verrückter Vogel“ und jetzt brachen alle Lachdämme.

  • Lysia konnte dem komischen Gerede nicht folgen. Sie bedachte den Mann mit finsterem Blick. Er wollte sie wohl ärgern. "Lirii, hast du ein Wort verstanden? Ich habe den Eindruck, dass er uns ärgern will. Wir sollten uns das nicht gefallen lassen!"

  • Lirii guckte den rothaarigen Mann etwas verwirrt an. "Worte habe ich schon verstanden, aber die Verbindung dazwischen ist mit schleierhaft." antwortete Lirii der Feenelfe. "Ich habe den Eindruck er leidet unter einer geistigen Verwirrung."

  • "Ohhh" Lysia war verwirrt. Dann nickte sie verstehend. "Das ist eine gute Erklärung. Müssten wir dann nicht auf den komischen Mann aufpassen? Wo bringt man denn hier jemanden hin. Auch zu den Ältesten?"

  • "Hmm, ich bin mir auch nicht sicher. Ich glaube hier kümmern sich Priester um solche Leute," meinte Lirii nach kurzem Nachdenken. "Wir könnten natürlich im nächsten Tempel bescheidgeben, dass ihre Hilfe auf dem Marktplatz gebraucht wird. In Anbetracht dessen, dass ich bequem in seiner Hand Platz fände habe ich nicht gerade das Bedürfnis auf ihn aufzupassen."

  • "Aus Euren Worten entnehme ich, dass man nicht so ganz versteht, was ich sagen will. Also nochmals und gaaaaaanz langsam für alle. Ich habe aus einer Quelle, die ich nicht nennen kann, das da" er hielt mehrere Rollen hoch "geschenkt bekommen und kann damit nichts anfangen und nun möchte ich es gerne verkaufen und frage Euch, ob Ihr jemanden kennt, der diesen Plunder brauchen kann. das ist alles und alles andere waren nur Beispiele daraus."

  • Anscheinend hatte der Mann seinen Geisteszustand temporär wieder unter Kontrolle gebracht. Aber Lirii hatte den Verdacht, dass dies nicht von Dauer sein würde. "Wenn es euch so sehr zum Lachen bringt, dann scheint ihr doch sehr viel damit anfangen zu können," meinte sie zu dem Mann mit den Rollen.

  • Ganz so, als zweifele sie ebenfalls am Verstand des Rothaarigen, bedachte Saniya diesen mit skeptischen Blicken, als er dieses ... Gedicht, wenn man es so nennen konnte, zum besten gab. Doch als er erklärte, dass dies Gefasel wohl ausnahmsweise nicht von ihm selbst stammte, entnahm sie ihm ungefragt die Schriftrolle und überflog diese mit zusammen gezogenen Augenbrauen. "Will der Jenige nicht, dass man seinen Namen nennt? Ich könnte es durchaus verstehen. Und Ihr möchtet das los werden? Nun ja ich bin mir sicher, dass ein Pfandleiher in einer Stadt wie dieser hier doch recht bekannt sein muss".

  • Lysia sah auf die Rollen. "Ich glaube es wäre für ein Feuer besser geeignet. Kiali's Geschichten sind besser als diese Worte. Und selbst die Vögel wollen ihr nicht zu hören," entgegnete die Feenelfe. Zum Lachen entdeckte sie nichts.

  • Immer noch auf Lysias Schulte sitzend hatte auch Lirii einen Blick auf die Rollen geworfen jedoch schnell das Interesse verloren. Was kaufen und verkaufen anging, so hatte sie davon wenig Ahnung, ganz davon abgesehen, dass Münzen ihr einfach viel zu groß und schwer waren.

  • Loswerden? Ja, das ist wohl das das richtige Wort.“ er nahm die Rollen wieder an sich, man kann ja nie wissen, ob die Frau sie nicht plötzlich als ihre Rollen ausgeben würde.


    Keine Ahnung, der Name ist einfach nicht leserlich, da ist wohl einiges im Lauf der Jahre abgesplittert. Trotzdem wäre es spannend, mehr über ihn zu wissen. Wie er ausgesehen hat, wie er sprach, ob ihn die Frauen so liebten wie…“ er sah sich schnell noch ein paar der Rollen durch.



    Ah da…das ist gut…da


    Ich liebe eine Frau mit Haar so schwarz
    mit Augen wunderschön aus hellem Harz
    eine Figur unvorstellbar in Firnis gebadet
    eine Seele die wohl niemanden schadet


    Ihren Namen habe ich 1000 mal genannt
    sie meinen sprach lauschte ich gebannt
    ich bin an den Lippen regelrecht gehangen
    ihre Art nahm mich für immer gefangen.


    Ich habe ihr Lieder geschrieben deren viele
    mal im flehentlichen mal im zärtlichen Stile
    die Verse sind mir nur so raus geflogen
    keines der Worte war jemals gelogen.


    Keiner weiß, wie sehr ich mich verzehre
    wie ich dies bezaubernd Geschöpf verehre
    ihre Hand will ich ewig in meine legen
    wir wandeln zusammen auf allen Wegen.


    ….ich muss aufhören. Wie kann man solchen Schwulst….aber die Frau hätte ich gerne gesehen…Wahrscheinlich war sie klein, fettleibig mit schiefen Gebiss und hat gestottert. Einerlei, vielleicht könnt ihr mir helfen einen attraktiven Preis rauszuschlagen. Beim Pfandleiher


  • Die Augen in Richtung der Kuppel verdreht, schüttelte Saniya den Kopf. Nicht noch weitere Verse dieses Stümpers, dachte sie bei sich und hörte eigentlich auch gar nicht richtig zu. "Wenn Ihr es doch selbst für Schwulst haltet, warum könnt Ihr es dann nicht lassen, ständig daraus vorzulesen?", erkundigte sie sich vorwurfsvoll. "Wir müssen zusehen, dass wir diese Pfandleiherin finden".

  • Lysia fühlte sich ignoriert und das ganze begann sie zu langweilen. "Lirii, wollen wir mit zum Pfannenleiher oder suchen wir uns was lustigeres? Wollen wir ..." sie überlegte fieberhaft.

  • "Ah, ja, aber zuerst habe ich mal eine prima Idee." er glättete eines der gerollten Pergamente - zufällig das mit dem Liebesschwulst - und begann flugs und behände zu falten und zu knicken und....es dauerte nicht lange, da hielt Herr von Muesig einen Schmetterling in der Hand. Ein papierener zwar, aber unverkennbar ein Schmetterling.


    "Mal sehen, ob der flattert..." schwungvoll zog Herr von Muesig den Pergamentschmetterling durch die Luft und liess ihn dann kraftvoll los. Flugtechnisch war der Schmetterling allerdings nicht zu gebrauchen. Er stieg hoch, bekam keine Luft unter die Flügel, kam ins Trudeln, umkreiste einmal Saniya und landete...Herr von Muesig warf sich vor Vergnügen auf den Boden als er das sah.


    Der künstliche Schmetterling steckte tatsächlich im Dekolleté der Tänzerin. Von unten hörte man einen höchst amüsierten Herrn von Muesig: "Des Dichters Schwulst, in des Tänzers Brust...ich kann nicht mehr" Herr von Muesig war nicht mehr zu halten.


    Das musste doch bestimmt auch der Elfe gefallen, die sich anscheinend schon zu langweilen begann. Aber mit dieser Sondervorstellung sollte er diese auch überzeugt haben, dass mit ihm immer etwas geboten war. Und sei es ein steckengebliebener Papierschmetterling im oberen Körperteil.

  • Mit hoch gezogenen Augenbrauen wartete Saniya ab, was das wohl für eine prima Idee war, welche sich im Kopf des Rothaarigen entspann. Ein Pergamentschmetterling. Welch prima Idee ... Doch weniger prima war der Landeplatz, den sich das papierne Tier ausgewählt hatte. Saniya zögerte nicht lange, entfernte "des Dichters Schwulst" aus ihrem Dekolletée und warf es achtlos zu Boden, so dass sie direkt neben dem Lachenden zum Liegen kam. Saniya selbst blickte auf beide herab und schüttelte den Kopf. "Vielen Dank, dass Ihr meinen Tag ruiniert habt!" Dann drehte sie sich ohne ein weiteres Wort um und sah zu, dass sie von diesem unmöglichen Kerl und dem Marktplatz fort kam.

  • "Was ist denn ein Pfandleiher?" fragte Lirii die Feenelfe, wurde dann jedoch bon der neusten Aktion des rothaarigen abgelenkt. Er faltete ein Papier zu etwas, dass die Fee mit etwas Fantasie als Schmetterling identifizierte. Sonderlich flugfähig war er jedoch nicht, sondern legte bei der Tänzerin eine Bruchlandung hin. Zu Liriis Überraschung legte auch der viel redende Mann so etwas wie eine Bruchlandung hin und lag nun auf dem Boden. Sie war sich nicht sicher, aber hatte an selbiger Stelle nicht eben noch ein Pferdeapfel gelegen?

  • "Wenn ich das verstanden habe, bringt man da Wertloses hin und kriegt etwas dafür." Lysia sah den neuen Vorkommnissen zu und zog einen Schmollmund. Als Lirii jedoch den Pferdeapfel ansprach, fiel sie in ein herzhaftes Lachen, obwohl sie nicht wusste, ob dort tatsächlich einer war.

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